Page 12 - Unser Oberösterreich
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LR MAG. GÜNTHER STEINKELLNER Foto / FPÖ OÖ
Kritik am Verbot für
Verbrennermotoren ab 2035
Nach der EU-Kommission hat sich auch das EU-Parlament dafür ausgesprochen, dass ab 2035
keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden sollen. Was die einen
als Heilbringer für den Klimaschutz preisen, ist für Oberösterreichs Infrastruktur-Landesrat
Mag. Günther Steinkellner das Abbiegen in eine Sackgasse.
bei allen technischen Fragen, die es auch
hier zu beantworten gilt (Energieauf-
wand, Produktion etc.) – zumindest
Die Elektromobilität ist einen Teil der Autos klimaneutral be-
treiben und den CO 2-Ausstoß deutlich
ein wichtiges Zahnrad im
zukünftigen Mobilitätsmix. verringern. Darüber hinaus wäre durch
sogenannte E-Fuels auch die bestehen-
Aber wir werden
de
durch
Tankstelleninfrastruktur
Verbrennermotoren vor
und nach 2035 brauchen. marginale Adaptierungen nutzbar. Die
flächendeckende Mutation und Errich-
tung einer adäquaten Batterieladeinfra-
Mag. Günther Steinkellner struktur wird Jahrzehnte in Anspruch
nehmen und die Kosten hierfür bewegen
Infrastruktur-Landesrat sich in astronomischen Sphären. Diese
Technologiefreiheit wurde vonseiten des
EU-Parlaments mit der Begründung, dass
diese Technologie nicht funktionieren
werde, aus der Diskussion genommen.“
„Energiereserven reichen nicht aus“
„Warum bitte wird aktiv gegen eine Tech-
nologie entschieden, die unsere Situation
„Das E-Auto läuft Gefahr, zu teuer für die Massenmobilität zu werden. verbessern könnte? Man hat das Gefühl,
Die Entscheidung, Technologien wie synthetische Kraftstoffe auszublenden,
ist nicht argumentierbar“, so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. im Mittelalter angekommen zu sein, wo
der Glaube das Wissen übermannt. Die-
ses gefährliche Glaskugellesen auf Jahr-
„Ich will keine Missverständnisse auf- weite, dem Batteriemanagement, der marktsniveau entwickelt sich zu einer
kommen lassen: Die Elektromobilität Verkehrssicherheit, der Energie bis hin massiven Gefahr für die individuelle Mo-
ist ein wichtiges Zahnrad im zukünfti- zur Infrastruktur gibt es viele Bereiche , bilität“, unterstreicht Steinkellner.
gen Mobilitätsmix. Batteriebetriebene die mitzudenken sind. Es wäre also wi-
Antriebsformen sind für den täglichen dersprüchlich, das batteriebetriebene E- Es ist bekannt, dass die Energiereserven
Kurz- und Mittelstreckenverkehr ein Auto als alleiniges Heilmittel für unsere nicht ausreichen, um E-Autos zu ver-
probates Fortbewegungsmittel. Die EU- Mobilität anzusehen. sorgen. Eine Aufrechterhaltung des Mo-
Entscheidung, ein Verbrennerverbot bilitätsspektrums, das wir heute haben,
durchzudrücken, ist allerdings einer „Wir werden Verbrennermotoren vor würde mit dem Einsatz batteriebetrie-
ideologiegetriebenen Debatte geschul- und nach 2035 brauchen“, unterstreicht bener E-Autos also nicht funktionieren.
det, die kurzsichtig ist. Mit aufgesetzten Steinkellner. „Vor allem deswegen, weil „Das alles wird dazu führen, dass Ener-
Scheuklappen werden wichtige The- die Politik eine wichtige technologische gie- und Rohstoffpreise steigen. Das E-
menfelder wie Infrastruktur, Reichwei- Option aus dem Spiel genommen hat. Auto läuft somit Gefahr, zu teuer für
ten, Rohstoffe, Energie, Technologiefrei- Diese Option ist der Einsatz von synthe- die Massenmobilität zu werden. Die Ent-
heit nicht mitgedacht“, so Mag. Günther tischen Kraftstoffen. Selbst, wenn wir ab scheidung, Technologien wie syntheti-
Steinkellner, Landesrat für Infrastruktur. dem 1. Januar 2030 ausschließlich mit sche Kraftstoffe auszublenden, ist nicht
Elektroautos unterwegs sein sollten, was argumentierbar. Außer man will den In-
Tatsache ist, dass viele offene Fragen alleine energiewirtschaftlich eine absolu- dividualverkehr komplett einstampfen“,
das batteriebetriebene E-Auto begleiten. te Utopie ist, würden wir die selbst aufer- kritisiert Steinkellner.
Von der ökologisch kritischen Produk- legten Klimaziele deutlich verfehlen. Mit
tion, dem Rohstoffeinsatz, der Reich- synthetischen Kraftstoffen könnten wir –
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