Hochwasserschutz Wankham

Die Ortschaft Wankham in der Gemeinde Regau erhält einen Hochwasserschutz. Dazu ist es erforderlich, ein Hochwasserrückhaltebecken zu errichten und das Gerinne des Kriechbaches auszubauen. Den Stand der Bauarbeiten erfahren Sie hier.

Das Projekt

Am Kriechbach in der Ortschaft Wankham (Marktgemeinde Regau) wurden beim Hochwasserereignis im August 2002 und beim Starkniederschlagsereignis am 31. Mai 2005 infrastrukturelle Einrichtungen (Straße, Kanal) sowie Wohnobjekte in Mitleidenschaft gezogen.

Zur Vermeidung künftiger Hochwasserschäden wurde ein Hochwasserschutzprojekt ausgearbeitet. Ziel der schutzwasserbaulichen Maßnahme ist es, Hochwasserschäden am Kriechbach im Bereich der Ortschaft Wankham durch das geplante Hochwasserrückhaltebecken und den Gerinneausbau bis zur Einmündung in den Mühlbach zu minimieren bzw. zu verhindern.

Bemessung der Maßnahmen
Die Rückhaltemaßnahmen wurden auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis dimensioniert.
Der untere Gerinneausbau durch die Ortschaft Wankham soll auf die maximale Ableitungsmenge von 8,62 m³/s (HQ100) ausgebaut werden. Bei einem 30-jährlichen Hochwasserereignis soll ein Maximalabfluss von 7,7 m³/s erfolgen.

Hochwasserrückhaltebecken
Um das erforderliche Rückhaltevolumen bereit stellen zu können, ist die Errichtung eines Rückhaltedamms mit Böschungsneigungen von 1:3 und einer Erdkubatur von rund 17.300 geplant. Er soll mit einer Länge von ca. 91 m und einer Aufstandsbreite von 64 m ausgeführt werden. Um eine Befahrung der Dammkrone zu gewährleisten soll diese mit einer Breite von 3 m ausgeführt werden. Die Gesamthöhe des Dammes ist mit rund 10 m geplant. Im Rückhaltedamm sind als Betriebseinrichtungen der Grundablass mit Einlauf, die Hochwasserentlastung als "Dammscharte" und ein Tosbecken mit Kolksicherung im Unterwasser vorgesehen. Der Rückhaltedamm ist laut dem geotechnischen Gutachten zwei Meter in den Untergrund und an der Wasserseite 4 m bachaufwärts einzubinden. 
Beim 100-jährlichen Stauziel wird ein Rückhaltevolumen von etwa 152.000 auf einer Einstaufläche von ca. 5,2 ha bereitgestellt.

Gerinneausbau
Da derzeit nur teilweise ein Bachgerinne beim Kriechbach vorzufinden ist, muss sowohl aufwärts als auch abwärts des Rückhaltebeckens der Gerinnequerschnitt abschnittsweise ausgebaut werden. Das Regelprofil weist Böschungsneigungen von 2:3 auf. Eine Sicherung des Abflussprofils mit Wasserbausteinen und eine anschließende Begrünung mit standorttypischen Pflanzen ist vorgesehen. Bei den Querungsbereichen des Kriechbaches mit Forststraßen bzw. Schotterstraßen ist der Einbau entsprechend dimensionierte Durchlässe bzw. Verrohrungen vorgesehen.

Zur Rückhaltung des schwimmenden Treibgutes und zum Schutz der Brücke beim Güterweg Hattenberg vor Verklausungen sollen zwei Holzrechen aus Rundholz hergestellt werden. Bachabwärts wird der bestehende Abflussgraben zwischen Fluss km 0,226 und km 0,490 auf eine Abflusskapazität von 9 m³/s vergrößert und ein durchgehendes Gefälle von 1,8 % hergestellt. Die Böschungen des offenen Grabens sollen hangseitig mit einer Steinschlichtung und straßenseitig mit einer 30 cm starken Mauer samt Leitplanke gesichert werden. Die bestehende Querung des Güterweges Hattenberg (derzeit Durchlässe in DN 500 mm) sollen durch einen 3 m breiten und 1,7 m hohen Kastendurchlass ersetzt werden. Abwärts der oben beschriebenen Gerinneertüchtigung auf 9 m³/s ist anstelle der bestehenden Verrohrung in DN 500 mm die Errichtung eines überdeckten Kastengerinnes mit einer Breite von 2,4 m und einer Höhe von 1,0 m geplant. Vor dem Kastengerinne soll ein Rechen mit einer Breite von ca. 3,5 m situiert werden. Das Kastengerinne soll mit einer erforderlichen Länge von 195 m bis zum Mündungskanal hergestellt werden. Bei einer maximalen Abflusskapazität von 9,9 m³/s kann die zugrunde gelegte Hochwassermenge von 9,0 m³/s auch im Bereich dieses Kastengerinnes geschlossen abgeführt werden.

Aktueller Baufortschritt (Stand Mai 2019)

Mit den Bauarbeiten wurde im September 2018 begonnen.

  • Der untere Gerinneausbau in Form eines 195 m langen Stahlbetonkastenprofils (2,40 m x 1,00 m) ist hergestellt. Straßenbau- und Rekultivierungsarbeiten sind noch durchzuführen.
  • Der Gerinneausbau parallel zum Güterweg Hattenberg ist bis auf die linksufrige Stahlbetonmauer und den Durchlass beim Güterweg Hattenberg (derzeit in Bau) ausgeführt.
  • Der Gerinneausbau zwischen Fluss km 0,490 und der Schluchtstrecke bei Fluss km 0,60 ist abgeschlossen. Die in diesem Bereich geplanten Holzrechen aus Lärchenstämmen sind gerammt.
  • Der in Fluss km 0,916 geplante Wellblechdurchlass ist versetzt und die anschließenden Steinsicherungen verlegt.
  • Der Grundablass samt Ein- und Auslaufbauwerk aus Stahlbeton wurde vor kurzem fertiggestellt.

Derzeit liegen die Hauptarbeiten bei der Schüttung und Verdichtung des Rückhaltedammes.

Fotogalerie

 

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