Liebe Leserin, lieber Leser!
Über die Hochwasserereignisse Anfang Juni im Bezirk Braunau und vor allem im benachbarten Simbach wurde viel berichtet. Immer wieder wurde der Begriff der Jährlichkeit verwendet: Vom Jahrhunderthochwasser oder sogar vom 500-jährlichen Ereignis war die Rede.
Der Begriff "Jährlichkeit" beschreibt die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Hochwasserereignisses abhängig von der dazugehörigen Abflussmenge - ein statistischer Wert, der aus langjährigen Beobachtungen resultiert.
So tritt laut Statistik zum Beispiel an der Donau beim Pegel Linz ein 100-jährliches Hochwasser (HQ 100) mit einem Abfluss von 8.530 m3/Sekunde im Durchschnitt einmal in 100 Jahren auf. Ein 30-jährliches Hochwasser (HQ 30) mit einem Abfluss von 7.360 m3/Sekunde ist statistisch gesehen einmal in 30 Jahren zu beobachten.
Wesentlich ist das Bewusstsein, dass die angegebene Jährlichkeit eines Hochwasserereignisses lediglich einen statistischen Wert darstellt und abhängig von der anfallenden Wassermenge ist. Zudem stellt jedes Hochwasserereignis auf Grund unterschiedlichster Niederschlagsszenarien einen Einzelfall dar. In der Realität ist es demnach durchaus möglich, dass bei sehr starken Regenfällen sogenannte Jahrhunderthochwässer wenige Jahre hintereinander auftreten können.
Ihr Team der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft / Schutzwasserwirtschaft
(Quelle: Gewässerbezirk Braunau)
Schwere Unwetter haben Anfang Juni 2016 den Gemeinden im Bezirk Braunau stark zugesetzt. Bereits errichtete Hochwasserschutzmaßnahmen konnten jedoch eine Hochwasserkatastrophe verhindern. Enorme Schäden wurden aber in der Gemeinde Weng verzeichnet, wo der seit Jahren geplante Hochwasserschutz noch nicht umgesetzt werden konnte.
(Quelle: Gemeinde St. Georgen/Gusen, Peter Schöllbauer)
Der Hochwasserschutz an und entlang der Gusen im Ortsbereich von St. Georgen schützt die Bewohner vor der drohenden Naturgefahr Hochwasser bis zu einer 100-jährlichen Auftrittswahrscheinlichkeit. Gleichzeitig wurde auch eine Naturoase im Ortszentrum erschaffen. Die feierliche Eröffnung fand am 19. Juni statt.
(Quelle: Landespolizeidirektion OÖ)
Das Ziel - ein förderfähiger und wasserwirtschaftlich vertretbarer Hochwasserschutz für das Eferdinger Becken - rückt immer näher. Mehr als 20 Varianten wurden gerechnet, letzte Details einer Bestvariante sind noch zu untersuchen. Diese soll dann im Rahmen des Generellen Projekts weiter entwickelt werden.
(Quelle: Land OÖ, Michael Gutmann)
Im Bereich des oberen Donautals sollen in etwa 35 Objekte vor zukünftigen Hochwasserereignissen bestmöglich geschützt werden. Zweckmäßige und förderfähige Lösungen dafür werden in einem generellen Projekt bis Ende des Jahres erarbeitet.
(Quelle: www.fotolia.com © Spencer)
Bitte beachten Sie, dass die aktuellen Wasserstände und Prognosen nur mehr über die neue Webseite des Hydrographischen Dienstes hydro.ooe.gv.at abzurufen sind! Die bisherigen Internetseiten werden nicht mehr aktualisiert und demnächst gelöscht. Die mobile Version der Webseite für Ihr Smartphone ist unter m.hydro.ooe.gv.at zu erreichen.
(Quelle: BMLFUW)
Im Hochwasserrisikomanagementplan werden angemessene Ziele zur Risikoreduktion definiert und Maßnahmen zur Zielerreichung festgelegt. Nach der öffentlichen Auflage des Entwurfs und der Berücksichtigung der eingegangenen Stellungnahmen wurde der nationale Hochwasserrisikomanagementplan vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft veröffentlicht.
(Quelle: tatwort Nachhaltige Projekte GmbH)
Unsere Gemeinden leisten Großartiges für unser Wasser. Erzählen Sie uns, wo es außergewöhnliches Engagement und Projekte rund um´s Wasser - zum Beispiel für den Hochwasserschutz - gibt und schlagen Sie Ihre Lieblingsgemeinde für diese Auszeichnung vor! Einsendeschluss ist der 15. Oktober.