Kurzschriftlicher Bericht 61. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags XXVI. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 9. Juli 2009 Inhalt: Fragestunde: L-8226/1-XXVI: Anfrage des Abg. Mag. Steinkellner an Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 9) L-8227/1-XXVI: Anfrage der Abg. Moser an Landesrat Sigl (Seite 15) L-8228/1-XXVI: Anfrage des Abg. Dr. Frais an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 18) L-8229/1-XXVI: Anfrage des Abg. Makor-Winkelbauer an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 22) L-8230/1-XXVI: Anfrage des Abg. Trübswasser an Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 23) Verlesung und Zuweisung des Einganges (Seite 26) Dringlichkeitsanträge: Beilage 1949/2009: Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. Redner: Abg. Hirz (Seite 27) Abg. Frauscher (Seite 28) Abg. Affenzeller (Seite 29) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 31) Beilage 1951/2009: Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden - Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz (Oö. UHG). Redner/in: Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 32) Abg. Pilsner (Seite 32) Abg. Steinkogler (Seite 33) Abg. Schwarz (Seite 33) Abg. Dr. Brunmair (Seite 34) Beilage 1952/2009: Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und den Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für Sozialarbeit. Redner/innen: Landesrat Ackerl (Seite 35) Abg. Dr. Aichinger (Seite 37) Abg. Präsidentin Weichsler-Hauer (Seite 38) Abg. Hirz (Seite 40) Abg. Moser (Seite 41) Beilage 1955/2009: Initiativantrag betreffend das Landesgesetz mit dem das Oö. Sozialhilfegesetz 1998 geändert wird (Oö. Sozialhilfegesetz-Novelle 2009). Redner/innen: Abg. Wageneder (Seite 42) Abg. Moser (Seite 43) Abg. Mag. Baier (Seite 44) Abg. Schreiberhuber (Seite 45) Landesrat Ackerl (Seite 47) Beilage 1956/2009: Initiativantrag betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oö. Landwirtschaft. Redner/innen: Abg. Jachs (Seite 47) Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 49) Abg. Wageneder (Seite 49) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 51) Beilage 1957/2009: Initiativantrag betreffend eine Arbeitsstiftung für Leasingkräfte. Redner/innen: Abg. Ing. Sulzbacher (Seite 52) Abg. Lackner-Strauss (Seite 53) Abg. Schwarz (Seite 54) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 55) Beilage 1958/2009: Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen. Redner/innen: Abg. Trübswasser (Seite 56) Abg. Brunner (Seite 58) Abg. Präsidentin Weichsler-Hauer (Seite 58) Abg. Moser (Seite 59) Beilage 1959/2009: Initiativantrag betreffend Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe. Redner/innen: Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 60) Abg. Bernhofer (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Abg. Schreiberhuber (Seite 60) Beilage 1960/2009: Initiativantrag betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen. Redner/in: Abg. Schenner (Seite 60) Abg. Stanek (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Abg. Trübswasser (Seite 60) Beilage 1961/2009: Initiativantrag betreffend ein Zukunftskonzept "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell". Redner/innen: Abg. Mag. Jahn (Seite 60) Abg. Schürrer (Seite 60) Abg. Schwarz (Seite 60) Abg. Ing. Aspöck (Seite 60) Verhandlungsgegenstände: Beilage 1928/2009: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2008. Berichterstatter: Abg. Weixelbaumer (Seite 60) Redner: Abg. Weixelbaumer (Seite 60) Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 60) Abg. Hirz (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Mag. Strugl (Seite 60) Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 60) Beilage 1929/2009: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2009. Berichterstatter: Abg. Schürrer (Seite 60) Redner/innen: Abg. Bernhofer (Seite 60) Abg. Dr. Frais (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Mag. Jahn (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Beilage 1930/2009: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden. Berichterstatter: Abg. Schillhuber (Seite 60) Redner: Abg. Schillhuber (Seite 60) Abg. Prinz (Seite 60) Beilage 1931/2009: Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Sozialberufegesetz geändert wird (Oö. Sozialberufegesetz-Novelle 2009). Berichterstatter: Abg. Affenzeller (Seite 60) Rednerinnen: Abg. Eisenrauch (Seite 60) Abg. Schreiberhuber (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Beilage 1932/2009: Bericht des Sozialausschusses betreffend Absicherung der regionalen Spitäler. Berichterstatter: Abg. Dr. Entholzer (Seite 60) Beilage 1933/2009: Bericht des Sozialausschusses betreffend nachhaltige Sicherung der medizinischen Versorgung in Oberösterreich. Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 60) Gemeinsame Wechselrede zu den Beilagen 1932 und 1933/2009: Redner/innen: Abg. Dr. Entholzer (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 60) Abg. Schwarz (Seite 60) Abg. Dr. Brunmair (Seite 60) Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 60) Abg. Dr. Aichinger (Seite 60) Abg. Hirz (Seite 60) Abg. Dr. Frais (Seite 60) Beilage 1934/2009: Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend eine Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Einführung der halbtägig kostenlosen und verpflichtenden frühen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen. Berichterstatterin: Abg. Pühringer (Seite 60) Redner/innen: Abg. Pühringer (Seite 60) Abg. Wageneder (Seite 60) Abg. Bauer (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Landesrat Sigl (Seite 60) Landesrat Ackerl (Seite 60) Beilage 1935/2009: Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend die mehrjährige Verpflichtung des Landes Oberösterreich zur Kostenbeteiligung an den Studiengängen in den Fachhochschulstandorten in Oberösterreich. Berichterstatter: Abg. Stanek (Seite 60) Redner/innen: Abg. Stanek (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Abg. Mag. Chansri (Seite 60) Beilage 1936/2009: Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landes-Verfassungsgesetz geändert wird (2. Oö. Landes-Verfassungsgesetz-Novelle 2009). Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 60) Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 60) Abg. Mag. Stelzer (Seite 60) Abg. Hirz (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Beilage 1937/2009: Bericht des Gemischten Ausschusses (Ausschuss für Verfassung und Verwaltung und Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten) betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landesbeamtengesetz 1993, das Oö. Landes-Vertragsbedienstetengesetz, das Oö. Gehaltsgesetz 2001, das Oö. Landes-Gehaltsgesetz, das Oö. Kranken- und Unfallfürsorgegesetz für Landesbedienstete, das Oö. Landes-Gleichbehandlungsgesetz, das Oö. Landesbediensteten-Schutzgesetz 1998, die Oö. Landes-Reisegebührenvorschrift, das Oö. Verwaltungssenatsgesetz 1990, das Oö. Gemeinde-Dienstrechts- und Gehaltsgesetz 2002, das Oö. Gemeindebedienstetengesetz 2001, das Oö. Statutargemeinden-Beamtengesetz 2002, das Oö. Gemeinde-Gleichbehandlungsgesetz und das Oö. Landesbeamten-Pensionsgesetz geändert werden (Oö. Landes- und Gemeinde-Dienstrechtsänderungsgesetz 2009). Berichterstatter: Abg. Stanek (Seite 60) Redner: Abg. Stanek (Seite 60) Abg. Schenner (Seite 60) Abg. Trübswasser (Seite 60) Abg. Schenner (Seite 60) Beilage 1938/2009: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme von 50 vH der für die Abnahme von elektrischer Energie aus Photovoltaikanlagen erforderlichen Aufwendungen gemäß Ökostromgesetz 2006, § 10a Abs. 9 (PV-Kofinanzierung). Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 60) Redner: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 60) Abg. Ecker (Seite 60) Abg. Dr. Brunmair (Seite 60) Beilage 1939/2009: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2008. Berichterstatterin: Abg. Brunner (Seite 60) Redner/innen: Abg. Brunner (Seite 60) Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 60) Abg. Brandmayr (Seite 60) Abg. Wageneder (Seite 60) Abg. Ing. Aspöck (Seite 60) Landesrat Dr. Stockinger (Seite 60) Landesrat Ackerl (Seite 60) Beilage 1940/2009: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den "Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2008" (Fassung Mai 2009). Berichterstatterin: Abg. Lackner-Strauss (Seite 60) Rednerinnen: Abg. Lackner-Strauss (Seite 60) Abg. Mag. Jahn (Seite 60) Beilage 1941/2009: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2009). Berichterstatter: Abg. Schürrer (Seite 60) Redner: Abg. Schürrer (Seite 60) Abg. Kapeller (Seite 60) Beilage 1942/2009: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bodenschutzgesetz 1991 geändert wird (Oö. Bodenschutzgesetz-Novelle 2009). Berichterstatter: Abg. Hingsamer (Seite 60) Redner/innen: Abg. Hingsamer (Seite 60) Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 60) Abg. Wageneder (Seite 60) Beilage 1943/2009: Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Aufzugsgesetz 1998 geändert wird (Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009). Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 60) Redner: Abg. Weinberger (Seite 60) Abg. Eidenberger (Seite 60) Abg. Trübswasser (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Beilage 1944/2009: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Oberösterreich - Tätigkeit im Jahr 2008". Berichterstatter: Abg. Hüttmayr (Seite 60) Redner: Abg. Hüttmayr (Seite 60) Beilage 1945/2009: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Effizienz und Qualität des Berufsschulwesens". Berichterstatter: Abg. Weixelbaumer (Seite 60) Redner: Abg. Weixelbaumer (Seite 60) Abg. Eidenberger (Seite 60) Beilage 1946/2009: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Klimarelevante Maßnahmen bei der Wohnbausanierung auf Ebene der Länder". Berichterstatter: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 60) Redner/innen: Abg. Mayr (Seite 60) Abg. Dr. Schmidt (Seite 60) Abg. Wageneder (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Beilage 1947/2009: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "US-Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG". Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 60) Redner: Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Hirz (Seite 60) Beilage 1948/2009: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "Übergangsregelung im Zusammenhang mit dem BAGS-KV". Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 60) Redner/innen: Abg. Schreiberhuber (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Abg. Schwarz (Seite 60) Abg. Mag. Stelzer (Seite 60) Landesrat Ackerl (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Beilage 1949/2009: Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 60) Beilage 1951/2009: Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden - Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz (Oö. UHG). Berichterstatter: Landesrat Ackerl (Seite 60) Beilage 1952/2009: Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und den Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für Sozialarbeit. Berichterstatter: Landesrat Ackerl (Seite 60) Beilage 1956/2009: Initiativantrag betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oö. Landwirtschaft. Berichterstatterin: Abg. Jachs (Seite 60) Beilage 1957/2009: Initiativantrag betreffend eine Arbeitsstiftung für Leasingkräfte. Berichterstatterin: Abg. Lackner-Strauss (Seite 60) Rednerin: Abg. Mann (Seite 60) Beilage 1958/2009: Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen. Berichterstatter: Abg. Trübswasser (Seite 60) Beilage 1959/2009: Initiativantrag betreffend Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe. Berichterstatterin: Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 60) Redner/innen: Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 60) Abg. Moser (Seite 60) Abg. Schreiberhuber (Seite 60) Landesrat Ackerl (Seite 60) Beilage 1960/2009: Initiativantrag betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen. Berichterstatter: Abg. Schenner (Seite 60) Beilage 1961/2009: Initiativantrag betreffend ein Zukunftskonzept "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell". Berichterstatterin: Abg. Mag. Jahn (Seite 60) Rednerin: Abg. Mag. Jahn (Seite 60) Schlussworte: Redner: Abg. Hirz (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Abg. Mag. Stelzer (Seite 60) Abg. Dr. Frais (Seite 60) Vorsitz: Erste Präsidentin Orthner Zweite Präsidentin Weichsler-Hauer Dritte Präsidentin Eisenriegler Schriftführer: Erster Schriftführer Abg. Bernhofer Anwesend: Von der Landesregierung: Landeshauptmann Dr. Pühringer, die Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider und Hiesl, die Landesräte Ackerl, Anschober, Dr. Kepplinger, Sigl, Dr. Stockinger und Dr. Stöger Die Mitglieder des Landtags Landesamtsdirektor Dr. Pesendorfer Landtagsdirektor HR Dr. Hörmanseder Amtsschriftführer: ORgR Dr. Schönbichler-Meßner (Beginn der Sitzung: 10.06 Uhr) Erste Präsidentin: Guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 61. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags. Ich begrüße Sie recht herzlich, den Herrn Landeshauptmann, die Mitglieder der Landesregierung, die Kolleginnen und Kollegen, die Damen und Herren Bediensteten des Hauses, die auf der Zuschauergalerie und die anwesenden Bundesräte, den Herrn Hammer, den Herrn Winterauer und den Herrn Dönmez sehe ich, herzlich willkommen. Entschuldigt ist heute niemand. Die amtliche Niederschrift über die 60. Sitzung des Landtags liegt in der Zeit von 10. Juli bis 24. Juli zur Einsichtnahme auf. Abg. Dr. Frais: Frau Präsidentin! Ich darf seitens der sozialdemokratischen Fraktion, auch wenn wir Vorwahlzeit haben und Sie heute offiziell Ihre letzte Sitzung leiten, mich ganz, ganz herzlich bei Ihnen bedanken für die faire und korrekte Abwicklung und ich darf das mit einem Blumenstrauß als Dankeschön Ihnen ausdrücken, Dankeschön. Erste Präsidentin: Danke vielmals, herzlichen Dank, Dankeschön. (Beifall) Ich danke Ihnen recht herzlich. Es waren immerhin 233 Sitzungen. Wir kommen auch in dieser Sitzung zur Fragestunde am Anfang. Eine Zusammenstellung finden Sie auf Ihren Plätzen. Die erste Anfrage ist die des Herrn Klubobmanns Mag. Steinkellner an den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider, ich bitte die Herren. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Die City-S-Bahn ist ein Projekt, das 1993, damals noch als Stadtbahn, der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Nach umfangreichen Planungen und den Beginn von Bauarbeiten im März 2005 wurde im August 2008 der Regio-Liner der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Systeme der beiden Verkehrsmittel hat sich die Landesregierung im Februar 2009 darauf geeinigt, eine Vergleichsstudie in Auftrag zu geben, die in Kürze veröffentlicht werden soll. Die Stadt Linz hat nun aber die Linz AG-Linien mit der Vorplanung für den Regio-Liner beauftragt, wodurch bereits jetzt Kosten entstehen. Was werden Sie unternehmen, wenn die von Experten durchgeführte, aber noch nicht vorliegende Vergleichsstudie der City-S-Bahn den Vorzug gibt? Erste Präsidentin: Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geehrter Klubobmann! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Auch ich darf mich bei Ihnen persönlich sehr, sehr herzlich bedanken für die wunderbare, ausgezeichnete Vorsitzführung. Ich bin immer sehr gerne herausgegangen, (Erste Präsidentin: "Danke!") habe mich immer sehr wohl geführt, Sie hinter mir im Rücken, aber über mir zu haben und möchte mich für diese gute Zusammenarbeit sehr, sehr herzlich bedanken. (Erste Präsidentin: "Danke!" Beifall.) Bevor ich auf die Frage im Detail des Herrn Klubobmannes eingehe, darf ich noch gute Nachrichten mitbringen zum öffentlichen Verkehr. Wir haben jetzt endlich die Fahrgastzahlen von allen Verkehrsunternehmen für das Jahr 2008 bekommen. Ich darf Ihnen mitteilen, dass die Fahrgastzahlen 2007 von 160 Millionen Fahrgäste auf 2008 auf fast 168 Millionen Fahrgäste Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann, wir haben eine Geschäftsordnung. Ich bitte, die Anfrage zu beantworten. (Beifall) Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: um plus 4,8 Prozent angestiegen sind und dass insbesondere im Bereich der Schiene und Straßenbahn Linz, wenn Sie mich aussprechen lassen würden der Höflichkeit halber, Herr Klubobmann, sogar von 51 Millionen Abg. Mag. Steinkellner: Wenn Sie bitte die Antwort geben würden. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: auf 56 Millionen gestiegen sind. Erste Präsidentin: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, die Anfragebeantwortung steht an. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr gern. Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz, Herr Klubobmann, verfolgen schon seit langem das Konzept, eine Verbindung der Mühlkreisbahn bis zum Linzer Hauptbahnhof zu schaffen. Die Mühlkreisbahn ist ja die einzige nach Linz führende Schienenstrecke, die noch nicht in die Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof eingebunden ist. Fahrgäste aus dem oberen Mühlviertel sind daher vielfach zum Umsteigen zwischen einzelnen öffentlichen Verkehrsmitteln in Linz gezwungen. Wichtige Ziele in Linz wie zum Beispiel das Krankenhausviertel sind nur durch mehrfaches Umsteigen erreichbar. Vorteil einer Verbindung bis zum Linzer Hauptbahnhof wäre es also, dass wichtige Ziele in Linz ohne Umsteigen direkt aus dem oberen Mühlviertel erreicht werden können. Dadurch ergibt sich mehr Komfort für die Fahrgäste und die kürzere Reisezeit. Leider hat sich die Realisierung des City-S-Bahn-Projektes immer wieder verzögert. Deshalb habe ich gemeinsam mit Bürgermeister Dobusch einen neuen Vorschlag gemacht, nämlich die Realisierung des Regio-Liners, der von Aigen-Schlägl bis zum Linzer Hauptbahnhof als Regionalstraßenbahn geführt werden soll. Dieses Projekt eines Regio-Liners hält an den Vorteilen der City-S-Bahn fest, bietet aber noch zusätzliche Vorteile. Ein ganz entscheidender Vorteil ist, dass durch das Konzept des Regio-Liners eine zweite Straßenbahnachse durch Linz in Nord-Süd-Richtung geschaffen wird. Dadurch wird sich die Kapazität und die Flexibilität im Linzer Straßenbahnnetz deutlich erhöhen. Die bestehende Straßenbahnachse über die Linzer Landstraße kommt aus unserer Sicht an die Kapazitätsgrenze. Es muss zusätzliche Kapazität geschaffen werden, wodurch auch gleichzeitig die wachsenden Siedlungsgebiete im Osten der Stadt erschlossen werden können. Durch das gleiche System mit der Linzer Straßenbahn ergibt sich die Möglichkeit zu sehr flexibler Führung der einzelnen Linien. Man kann also in Zukunft die Linienführung bedarfsgerecht gestalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass Umwegfahrten bei Störungen einer Achse möglich sind. Es kann somit ein Problem, das heute des öfteren auftritt, gelöst werden. Die Linz AG hat das Österreichische Institut für Raumplanung beauftragt, einen Systemvergleich von Regio-Liner und City-S-Bahn vorzunehmen. Das ÖIR hat diese Wirkungsanalyse Regio-Liner und City-S-Bahn im Mai 2009 vorgelegt. In dieser Studie schneidet der Regio-Liner deutlich besser ab. Die ÖIR-Studie rechnet mit einem Fahrgastzuwachs von 6.000 Fahrgästen pro Werktag für den Regio-Liner gegenüber einem Fahrgastzuwachs von 800 Fahrgästen bei der City-S-Bahn. Dementsprechend günstiger ist die Kostenwirkung beim Regio-Liner. Beim Regio-Liner fallen 7,42 Euro Kosten pro zusätzlicher ÖV-Fahrt an, bei der City-S-Bahn jedoch 28,79 Euro. Ich gehe daher davon aus, dass das Regio-Liner-Projekt zur Umsetzung gelangen wird. Um Zeitverluste zu vermeiden, hat der Linzer Gemeinderat beschlossen, dass ein Vorprojekt über die Trassenführung des Regio-Liners im Linzer Stadtgebiet ausgearbeitet werden soll. Im Rahmen dieses Vorprojektes sollen geologische Bodenuntersuchungen durchgeführt werden, es soll die Donauquerung geprüft werden und es sollen die Haltestellen und die exakte Trassung geklärt werden. Diese Fragestellungen müssen geklärt werden, und ich bin froh, dass dieses Vorprojekt nun vom Linzer Gemeinderat gut geheißen wurde. Der Antrag im Linzer Gemeinderat wurde mit den Stimmen der SPÖ, der ÖVP und der Grünen angenommen. Dem Vernehmen nach hat es eine Absprache auch zwischen der Linzer Stadt-ÖVP und der Landes-ÖVP gegeben. Es ist wichtig, dass nun ein Schritt zum Beginn der Detailplanungen gesetzt wird. Die Planungen über die Trassenführung des Regio-Liner-Projektes im Linzer Raum werden dann fortgesetzt bis Aigen-Schlägl. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Regio-Liner eine zukunftsweisende und für Fahrgäste attraktive Verkehrsverbindung zwischen Region und Stadt schaffen werden. Erste Präsidentin: Bitte, Herr Klubobmann. Abg. Mag. Steinkellner: Halten Sie es für finanziell verantwortungsbewusst, wenn man jetzt bereits Millionen für Planungen verwendet, obwohl die Landesregierung eine Vergleichsanalyse beauftragt hat, die Grundlage für weitere Ausgaben sein soll? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Ich halte das für sehr sinnvoll, denn ich halte es hier mit der Meinung des Herrn Landeshauptmannes, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Was?") der ja am 1. September in der Landesregierung gesagt hat, ja, ich habe eh nie die City-S-Bahn befürwortet, Sie werden keinen Satz finden, wo ich das befürwortet habe. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Aber ich habe nichts gegen die Vergleichbarkeit gesagt, Herr Kollege!") Daher sind Vergleiche mit einem Projekt, das eigentlich (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Was Sie machen ist Geldverschwendung!") niemand will, meiner Meinung nach das hinausgeworfene Geld; das gut investierte Geld (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Was Sie beschlossen haben!" Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Ein einstimmiger Beschluss!") ist das, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das ist ein Wahnsinn!") das in den Regio-Liner, in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert wird. Erste Präsidentin: Bitte, Herr Klubobmann. Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann! Halten Sie denn wirklich eine Vergleichsstudie, die Sie gerade vorgestellt haben, ÖIR-Studie, für sinnvoll, wo eine Diesel-Lokomotive mit einer Straßenbahn verglichen wird? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Das ÖIR ist ein ausgezeichnetes Institut und hat diese Vergleiche sehr sorgfältig durchgeführt. Die Landesstudie macht im Übrigen das Gleiche, Herr Klubobmann. Sie dürften nicht sehr viel lesen, weil sonst hätten Sie mitbekommen, dass die Linzer Lokalbahn Abg. Mag. Steinkellner: Ich muss nicht jeden Blödsinn lesen. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: dass die Linzer Lokalbahn auf der Mühlkreisbahn fahren soll, obwohl sie gar keine Diesel-Loks hat. Und der zweite Vorschlag, der bisher bekannt wurde, ist jener, dass man den O-Bus vom Hessenplatz zum Mühlkreisbahnhof verlängern sollte. Auch das ist keine Diesel-Lok. Also ich möchte bitten, dass wir doch in der Diskussion um den öffentlichen Verkehr zur Sachlichkeit zurückkehren. Das ÖIR hat das beschlossene Projekt City-S-Bahn mit dem Regio-Liner-Projekt äußerst detailliert Abg. Mag. Steinkellner: Diesel-Lok hat es verglichen. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: und gewissenhaft verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig, 6.000 Fahrgastzuwächse, 6.000 Personen pro Tag beim Regio-Liner, 800 bei der City-S-Bahn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ziel ist, nur 800 Fahrgäste am Tag zu gewinnen, wenn es möglich ist 6.000 am Tag zu gewinnen. Erste Präsidentin: Weitere Zusatzfragen? Bitte, Herr Abgeordneter Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Verkehrsreferent! Sprechen wir von der Strecke Linz-Aigen-Schlägl? Gegen die Straßenbahn, glaube ich, gegen eine zweite Straßenbahnachse in Linz hat niemand etwas einzuwenden. Ich bin ja froh, dass es Visionen gibt endlich im öffentlichen Verkehr, weil ja jahrelang hier Stillstand geherrscht hat, nur, meine Ansicht ist, dass Visionen nur dann einen Sinn machen, wenn man den Realitäten in die Augen sieht. Und die Realität ist nun einmal, dass die bisherige Planung, was die Straßenbahn Linz betrifft, die zweite Straßenbahnachse, die meines Erachtens noch lange kein Regio-Liner ist, weil es ist eine zweite Straßenbahnachse, und daher sehr sinnvoll, auf Basis von Wagen mit 2,30 Meter Wagenbreite gemacht werden, weil ja, wie wir wissen, die Nahverkehrsdrehscheibe am Hauptbahnhof nur geeignet ist für Fahrzeuge mit einer maximalen Breite von 2,30 Meter. Die Realität ist nun der Vergleich einer Vollbahn mit 3 Meter Wagenbreite mit der Straßenbahn mit 2,30 Meter. Zur Erläuterung habe ich mir erlaubt, einen maßstabgetreuen Vergleich zu machen und werde das den Klubs und natürlich auch dir zur Verfügung stellen, damit man sich ein Bild machen kann, wie hier was mit was verglichen wird. Meine Frage lautet nun: Ist die Strecke, also der eigentliche Regio-Liner, weil eine Regionalbahn von Linz nach Aigen nur den Titel tragen kann, ist geplant auf der Strecke Linz-Aigen-Schlägl mit den Straßenbahnen der Breite 2,30 Meter die Planung zu machen? Erste Präsidentin: Bitte. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Zuerst möchte ich auf die Aussage eingehen, in den letzten Jahren hat ja Stillstand geherrscht und es werden Visionen begrüßt. Ich darf mitteilen, dass kein Stillstand geherrscht hat. Wir haben im Jahr 2004 148 Millionen Fahrgäste im öffentlichen Verkehr gehabt, 2005 151 Millionen, 2006 156 Millionen, 2007 160 Millionen, 2008 167 Millionen Fahrgäste. Also das ist insgesamt eine Steigerung um 12,8 Prozent. Und wir haben von allen neun Bundesländern den höchsten Fahrgastzuwachs im öffentlichen Verkehr. Und da bitte ich doch objektiverweise sagen zu können, dass das kein Stillstand, sondern eine äußerst positive Entwicklung ist. Noch dazu wo wir nicht nur mehr Fahrgäste, sondern auch mehr Einnahmen haben. Wir haben auch bei den Fahrscheinerlösen plus 10 Prozent, so dass nachgewiesen ist, dass tatsächlich mehr Fahrgäste im öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Für die RegioLiner-Fahrzeuge wird es eine eigene Ausschreibung geben, weil das RegioLiner Fahrzeug ein besonderes Fahrzeug ist, keine einfache Straßenbahn, kein normaler CityLiner wie sie jetzt in der Stadt unterwegs sind, sondern wir orientieren uns eher an den RegioLiner-Modellen die die Stadt Innsbruck bestellt hat bei Bombardier, wo selbstverständlich dann eine Toilette und alle entsprechenden Vorkehrungen für den regionalen Verkehr enthalten sind. Abg. Trübswasser: Die passen nicht in die Nahverkehrsdrehscheibe! Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Das ist geprüft worden. Die Fahrzeuge können alle in die Nahverkehrsdrehscheibe hineinfahren. Das ist nachgerechnet und berechnet worden. Hier liegen die Unterlagen vor. Es wird auf jeden Fall so ein RegioLiner-Fahrzeug geben, das natürlich alle Schienenstrecken tatsächlich auch befahren kann. Abg. Trübswasser: Auf Basis zweimeterdreißig? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Ob es zweimeterdreißig oder zweimeterachtundzwanzig oder zweimeterzweiunddreißig bei der Breite dann tatsächlich sein werden bei der Ausschreibung, kann ich Ihnen noch nicht sagen. Aber es wird ein wirklich modernes, den Erfordernissen der Fahrgäste und der Technik entsprechendes Fahrzeug sein. Abg. Trübswasser: Aber nicht zweimeterfünzig? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Die Breite des Fahrzeuges ergibt sich bei der Ausschreibung und bei der Bestellung. Ich weiß nicht warum du auf diesen Zentimetern jetzt unterwegs bist. Ich habe angenommen du würdest dich freuen, wenn es eine Lösung gibt, wo am Tag mehr als 6.000 Fahrgäste dazu kommen. Das müsste ja das sein was alle wirklich für das RegioLiner-Projekt begeistert. Wie breit das Fahrzeug dann ganz genau sein wird, das geliefert wird, von den Zentimetern her, werden wir sehen. Es wird eine gute Breite sein. Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Ecker. Abg. Ecker: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider! Sie haben die ÖIR-Studie präsentiert und auch erklärt. Die ÖIR-Studie bezieht sich hauptsächlich auf den städtischen Raum. Sie zeigt wenige Möglichkeiten von der Strecke von Linz nach Aigen auf, wie wir das verbessern könnten. Der Landtag hat gemeinsam beschlossen, dass es eine Studie geben soll, speziell für den ganzen städtischen Raum aber auch für den ländlichen Raum bis nach Aigen. Werden Sie was diese Studie dann herausbringt auch wirklich akzeptieren? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Zum einen, es ist so, dass die ÖIR-Studie das City-S-Bahn Projekt und den RegioLiner verglichen hat in den beschlossenen Versionen. Das ist ganz wichtig für den Vergleich, damit ich echte Ergebnisse habe und das hat man auch gesehen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "In Linz!") Auf der ganzen Strecke, weil die City-S-Bahn - (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: " In Linz! Ist ja logisch, dass in Linz eine Straßenbahn gescheiter ist!") Kollege Stockinger! Ich habe am Montag, die Regierung hat schon seit Wochen den Vergleich, und ich habe am Montag auch den Abgeordneten, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Von Linz!") die ganze Strecke ist verglichen worden, bitte nachlesen. Es sind die Autobuszahlen, es sind die Park-and-Ride Parkplätze drinnen, in Kleinzell und alles. Und das ist bekanntlich nicht Linz. Es ist die ganze Strecke äußerst seriös und objektiv und vor allem fachkompetentest verglichen worden. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ja haben Sie jetzt den Vergleich mitbeschlossen in der Regierung oder nicht?" Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ist das jetzt eine Fragestunde der Abgeordneten oder der Regierung?" Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das müssen jetzt gerade Sie sagen!") Ich bin ja sehr froh, dass das Interesse des Straßenbaureferenten und des Finanzreferenten für den öffentlichen Verkehr so groß ist, das freut mich besonders. Zur Frage der Studie: Ich habe zwar eine Studie in der Landesregierung beschlossen, nur wurde der Beschluss nicht eingehalten. Der Beschluss lautete, dass wir sie gemeinsam in Auftrag geben, der Kollege Hiesl hat sie alleine in Auftrag gegeben. Der hat bei Erich Haider Franz Hiesl hingeschrieben und hat sie weggeschickt. (Beifall) Es ist ja ganz toll Herr Landeshauptmann, wenn der Straßenbaureferent ÖV-Aufträge wegschickt. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Es muss ja etwas weitergehen im Land!") Ich hätte auch öfters Lust gehabt Straßenprojekte wegzuschicken, jene wo wir schon 25 oder 30 Jahre warten. Sie haben ja einmal ein Flugblatt gemacht 1985, der Bau der Donaubrücke ist gesichert, jetzt wird begonnen, ist ja erst 25 Jahre aus. Ich halte mich im Gegensatz zu Ihnen an die Kompetenzen der Landesregierung. Ich weiß mein Aufgabengebiet ist der öffentliche Verkehr, den erledige ich bestmöglich. Die jetzige Studie kann ich nicht akzeptieren, weil ich die Vorgaben nicht kenne, weil sie mutwillig abgeändert wurde. Kein Mensch hat eine O-Buslinie vom Hessenplatz nach Urfahr in Auftrag gegeben. Ich weiß ja nicht wer auf diese gute Idee gekommen ist. Es hat niemand gesagt, dass zuerst Fahrzeuge ausgewählt werden sollen und dann Strecken gefunden werden. Jetzt wird ein Fahrzeug ausgewählt das billiger ist, aber plötzlich nur halb so groß ist. Die wollen jetzt mit Fahrzeugen fahren wo nur 100 Fahrgäste hineingehen. Das ist ja Steinzeit. Also ich kann nur sagen, Steinzeitstudien werde ich nicht akzeptieren. Hätten wir den Auftrag gemeinsam so durchgeführt wie ihn die Regierung beschlossen hat, gern, nur leider ist das nicht so erfolgt. Ich habe einfach das Gefühl, dass halt jetzt bis zur Wahl das gute Projekt einmal geschoben werden soll, verzögert oder schlechtgemacht werden soll, wie auch immer. Das wird nichts daran ändern, dass wir sofort nach der Wahl mit aller Kraft für den RegioLiner eintreten werden. Das obere Mühlviertel wird davon profitieren. Hunderte Millionen kommen hier in die Region. Es wird einen tollen öffentlichen Verkehr geben. Die Bürgermeister werden eingebunden, Streckenverschwenkungen sind möglich. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Und zahlen?") Zahlen tut die Hälfte der Bund, die Zusage ist da. Das wäre auch für den Planungsvertrag, die Zusage ist da. (Beifall) Es liegt seit Jänner der Planungsvertrag da, dass auch für die Planungen die Hälfte der Kosten vom Bund übernommen werden. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Bei der Errichtung!") Auch bei der Errichtung, das hat das Parlament sogar schon beschlossen, mit den Stimmen der FPÖ Kollege Steinkellner. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wie viel hat das Parlament beschlossen?") Dass bei Nahverkehrsprojekten 50 Prozent vom Bund übernommen werden, das hat das Parlament schon beschlossen. Bei der Errichtung, mit den Stimmen der Grünen und der FPÖ beschlossen, die ÖVP war nicht dabei. Aber es ändert nichts daran, ich bin guten Mutes, dass nach der Landtagswahl wieder gute Projekte umgesetzt werden und dass der RegioLiner da ganz oben stehen wird. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Die nächste Zusatzfrage ist die der Frau Abgeordneten Moser. Abg. Moser: Sehr geehrter Landeshauptmann-Stellvertreter! Als Innenstadtbewohnerin macht es mich zornig, wenn man am Ende einer Legislaturperiode jetzt plötzlich versucht Akzente zu setzen bzw. diese prekäre Situation der Innenstadtbewohner zum Schlagabtausch zwischen Rot und Schwarz benützt wird. Meine Frage geht in die Richtung, die Trassenführung, habe ich den Medien entnommen, ist im Linzer Gemeinderat beschlossen worden, also das Projekt ist beschlossen worden. Wie siehst du unsere Forderung, die wir immer aufgestellt haben, dass eine etwaige U-Bahn unter Anführungszeichen, es ist ja dann die Frage wie sie konzipiert ist, unter der Landstraße geführt wird? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Ich habe diese Frage schon mehrfach beantwortet. Ich sage auch noch einmal, ich bin froh, dass im Linzer Gemeinderat fast alle Fraktionen diesen Planungen für den RegioLiner zugestimmt haben, die ÖVP, die grüne Fraktion, die SPÖ (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Für den Linzer Bereich!") ja ist ja toll, ist ja ein erster guter Schritt. Ich bin ja froh. Abg. Moser: Linz hätte schon längst etwas machen können, also was soll es. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Kollegin Moser! Ich bitte wirklich, man braucht ja nicht am Schluss alles schlecht machen. Wir haben ja ständig etwas getan. Wir haben in dieser Zeit die Nahverkehrsdrehscheibe am Hauptbahnhof gebaut, wir haben in Linz den neuen Bahnhof gebaut, wir haben die Straßenbahn nach Ebelsberg gebaut, wir haben die Straßenbahn in die Solar City Pichling gebaut, wir bauen gerade die erste Straßenbahn über die Stadtgrenze hinaus nach Leonding. Wenn das nichts gebaut ist? In den letzten fünf Jahren wurden so viele Straßenbahnen wie noch nie gebaut. Und daher kann man sich da doch nicht herstellen und sagen, da war nichts und jetzt fällt uns gerade etwas ein. Abg. Moser: Das habe ich nicht gesagt. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Wir kämpfen schon lange wie die Löwen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Der funktioniert auch in Oberösterreich dieser Ausbau und wir haben die höchsten Fahrgastzuwächse im öffentlichen Verkehr. Abg. Moser: Aber du weißt schon, wie lange die Straßenbahn auf der Landstraße braucht? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Die Antwort, ob die U-Bahn unter der Straßenbahn Landstraße geführt werden soll, das kann man aus fachlichen Gründen nur ablehnen, weil es genau dieselbe Streckenführung ist. Du kriegst ja keine zusätzlichen Fahrgäste. Das wäre eine reine Entlastung für die oberirdische Straßenbahn, die genauso viel kostet wie eine andere und du kriegst kein zusätzliches Potential, während mit der neuen Linienführung das neue Wohngebiet Frachtenbahnhof, die Spitäler, die pädagogische Hochschule, all diese Bereiche kriegen dann eine zusätzliche Anbindung. Also die zweite Lösung ist die bessere. Unter der Hauptstraße fahren war eine gute Idee, habe ich selber berechnen und prüfen lassen. Aber eine zweite Linie zu zusätzlichen Zielen zu errichten ist die bessere Idee. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Gibt es da noch eine Zusatzfrage? Das ist nicht der Fall. Danke Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Die nächste Anfrage ist die der Frau Abgeordneten Moser an den Herrn Landesrat Viktor Sigl. Abg. Moser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Meine Anfrage beschäftigt sich mit dem Kindergartenwesen in Oberösterreich. Ich habe zwar heute jetzt einem Pressedienst von Mag. Stelzer entnommen, der die Zahlen schon veröffentlicht hat, wie viele Gruppen neu errichtet werden. Ich stelle aber trotzdem meine mündliche Anfrage. Mit wie vielen zusätzlichen Anmeldungen ist aufgrund dieser neuen Regelung in Oberösterreich zu rechnen? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat. Landesrat Sigl: Frau Präsidentin, sehr geehrte Frau Abgeordnete, meine Damen und Herren! Die aktuellen Erhebungen vom 2. Juni dieses Jahres der Abteilung Statistik ergeben, dass 41.616 Kinder ab dem neuen Kindergartenjahr in über 720 Kindergärten in Oberösterreich sein werden. Das bedeutet, dass rund 4.184 Kinder ab September neu in den Kindergärten dazukommen. Erste Präsidentin: Bitte Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Ich habe eben den Pressedienst sehr genau gelesen und habe da auch gelesen, eben knapp 4.200 Kinder, und das heißt, für diese 4.200 Kinder wird die Zahl um 225 Gruppen steigen. Das heißt, in den neuen Gruppen haben wir eine reduzierte Kinderzahl, weil ich komme maximal auf 18 Kinder pro Gruppe. Ist das der Sinn des neuen Gesetzes? Landesrat Sigl: Nein Frau Abgeordnete! Da muss man glaube ich den statistischen Mittelwert klarerweise heranziehen. Wir haben zur Zeit in Oberösterreich eine durchschnittliche Gruppenauslastung von 19 Kindern, und zwar deswegen, weil wir ja auch klarerweise alterserweiterte Gruppen auf der einen Seite haben aber auch Integrationskinder haben. Und aus diesem statistischen Thema heraus ergibt sich dieser Wert. Und bei den 225 Gruppen muss man ergänzend auch noch dazu sagen, dass hier wahrscheinlich nicht 225 Kindergartengruppen neu entstehen werden, sondern es werden wahrscheinlich auch ein nicht unerheblicher Anteil an Krabbelstubengruppen entstehen. Ich sage deswegen wahrscheinlich, weil da der Kollege Ackerl klarerweise genauere Auskunft geben könnte. Wir, seitens der Bildungsabteilung, haben auf jeden Fall beim Festlegen des Bedarfes vor Ort immer auch dann wenn die Gruppenanzahl bzw. die Kinderanzahl und das Kinderalter ergeben hat, dass es auch eine Krabbelstubengruppengröße ergäbe, selbstverständlich dies der Sozialabteilung mitgeteilt und den Träger aufgefordert sich mit der Sozialabteilung in Verbindung zu setzen. So dass man das zusammenhängend sehen muss, also rund 225 Gruppen insgesamt werden für diese 4.184 Kinder erforderlich sein. Abg. Moser: Eine weitere Zusatzfrage: Ist dir bekannt, ich bin mit dem Problem konfrontiert worden, dass jüngeren Kindern die Aufnahme verweigert wurde in Gruppen, weil ältere Kinder eben primär den Kindergartenplatz bekommen sollen? Wenn ja, welche Maßnahmen möchtest du da setzen? Landesrat Sigl: Frau Abgeordnete! Es ist uns in Einzelfällen von Eltern mitgeteilt worden, dass sie sich bei einem Kindergarten angemeldet haben und vom jeweiligen Träger die Information bekommen haben, dass sie momentan noch keinen Platz haben, dass sie noch überlegen und in Gesprächen sind und dementsprechend den Bedürfnissen auch nachkommen. Wir haben uns unverzüglich auch immer sofort mit diesen Trägern in Verbindung gesetzt. Ich bitte dir daher auch an, wenn dir hier ein Fall bekannt ist, dann würde ich ersuchen uns den zu sagen. Wir haben eigentlich bisher alle Eltern zufriedenstellen können wo wir interveniert haben und das ist auch klarerweise unser Ansinnen, wenn gleich man auch offen dazu sagen muss, es ist für 1. September für alle Träger, natürlich auch für uns als Land Oberösterreich, eine große Herausforderung dieses Projekt umzusetzen. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass wir das schaffen. Abg. Moser: Danke. Erste Präsidentin: Danke. Weitere Wortmeldungen? Bitte Frau Abgeordnete Wageneder. Abg. Wageneder: Guten Morgen sehr geehrter Herr Landesrat! Also 225 neue Kindergartengruppen, das ist sicher eine erfreuliche Bilanz. Damit kommen wir einem bedarfsgerechten Ausbau in Oberösterreich sicherlich einen großen Schritt näher. Das erfordert auch viele zusätzliche Pädagoginnen und Helferinnen. Wie viele zusätzliche Pädagoginnen und Helferinnen sind insgesamt nötig für diese Gruppen und gibt es eventuell hier Personalengpässe oder stehen ausreichend Fachkräfte und Helferinnen zur Verfügung? Landesrat Sigl: Frau Abgeordnete! Es werden für die 225 Gruppen rechnerisch 225 Pädagoginnen und auch 225 Helferinnen benötigt. Das bedeutet zwar auf der einen Seite, und das ist glaube ich gerade in einer wirtschaftlichen Zeit in der wir sind besonders erfreulich, dass wir damit flächendeckend in Oberösterreich 500 neue hochwertige und sichere Berufe, vor allem auch für die Gruppe der Frauen anbieten können. Das Zweite, wie wir die Besetzung hier machen ist natürlich klarerweise auch Aufgabe der Träger, allerdings mit unserer Begleitung und unserer Unterstützung. Die aktuelle Zahl, die ich von den oberösterreichischen BAKIPS bekommen habe, dort endet ja jetzt auch klarerweise für die Maturaklassen die Ausbildung, werden es rund 160 Frauen sein, die in den pädagogischen Beruf der Kindergartenpädagogin eintreten werden. Wir haben zum Zweiten von der BAKIP in Salzburg und von der BAKIP Amstetten Informationen, dass es dort ungefähr zwischen 25 und 45 Pädagoginnen sein werden, die sich in den angrenzenden oberösterreichischen Bezirken beworben haben. Wir haben auch von anderen Gemeinden Informationen, zum Beispiel von St. Thomas am Blasenstein, die haben eine Pädagogin aus Mödling aufgrund ihrer Ausschreibung bekommen, die auch nach St. Thomas übersiedeln wird und dort den Beruf der Pädagogin ausüben wird. Alleine daran sehen Sie, dass wir eigentlich österreichweit mit diesem Thema des beitragsfreien Kindergartens, der ja maßgeblich auch auf Initiative unseres Landeshauptmannes zurückzuführen ist, hier österreichweit tatsächlich ein Angebot machen können und das auch angenommen wird. Zu den Helferinnen ist noch zu erwähnen, wir haben uns ja im Kinderbetreuungsgesetz darauf verständigt, dass auch die Helferinnen entsprechend im Bereich der Weiterbildung entwickelt werden für die Belastung die auf eine Helferin zukommt, wenngleich wir wissen, dass wir hier noch einiges an Zeit dafür zur Verfügung haben, sodass im Bereich der Helferinnen wir hier kein Problem sehen, auch keines bisher von den Trägern gemeldet bekommen haben. Bei den Pädagoginnen sind zurzeit ungefähr 40 Pädagoginnen beim AMS als arbeitslos gemeldet. Also wenn man alle diese Bereiche zusammenzählt, dann ist es in der Tat möglich, dass wir personell das Thema auch entsprechend abdecken können und die Qualität damit mit den Pädagoginnen sichern. Abg. Wageneder: Danke. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Herr Landesrat! Meine Frage lautet: In wie vielen Fällen wird es im Herbst zu einer Überschreitung der Gruppenhöchstzahl 23 kommen? Landesrat Sigl: Herr Abgeordneter! Ich kann auf die Frage jetzt nicht im Detail antworten, weil sich das auch immer wieder verändert klarerweise. Wir haben auf jeden Fall bei den Besprechungen und bei den Verhandlungen vor Ort klarerweise die Konzeption der Umsetzung so angelegt, dass es nicht zu Überschreitungen kommen wird, sondern dass wir natürlich eine optimale Gruppenauslastung erreichen wollen, aber selbstverständlich bei unserem Projekt nicht ins Kalkül ziehen, dass wir Gruppenüberschreitungen einplanen. Nichts desto trotz wissen wir auch klarerweise, dass sich im Bereich der Anmeldungen, ja auch im Bereich der Abmeldungen, wir erleben ja auch oder die Träger erleben das, dass ja nicht nur jetzt immer auch das eine oder andere Kind angemeldet wird, sondern wir erleben gleichermaßen auch, dass das eine oder andere Kind abgemeldet wird, weil die Familie übersiedelt oder was immer. Daher wird man wahrscheinlich erst zu Kindergartenbeginn im Herbst definitiv sagen können, wo brauchen wir noch Kompromisse damit wir die Kinder im Kindergarten unterbringen. Faktum glaube ich ist eines und darauf sind wir glaube ich gemeinsam ausgerichtet. Wir möchten jedem Kindergartenkind oder jedem Kind das eine Kinderbetreuung in einem Kindergarten braucht auch diesen Platz anbieten. Das bedeutet auf der einen Seite das Absichern der pädagogischen Qualität insgesamt. Das bedeutet aber klarerweise auch abzuwägen, die Kinder in den Kindergarten aufnehmen zu können. Da kann es durchaus zu kurzfristigen Gruppenüberschreitungen kommen, allerdings unter Bedachtnahme klarerweise der pädagogischen Konzeption. Abg. Dr. Brunmair: Danke. Erste Präsidentin: Eine weitere Wortmeldung sehe ich nicht. Danke Herr Landesrat Sigl. Die nächste Anfrage ist die des Herrn Klubobmanns Dr. Frais an den Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer. Bitte! Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrter Herr Klubobmann! Ich bitte dich zu gestatten, dass auch ich mich Namens der ÖVP bei der Frau Landtagspräsidentin für ihre Arbeit, die sie für Oberösterreich leistet, sehr herzlich namens unseres Klubs bedanke. Liebe Angela, du bist 36 Jahre aktiv in der oberösterreichischen Politik, du bist 23 Jahre Mitglied dieses Hauses und seit 18 Jahren Präsidentin des Oö. Landtags. Du führst dieses Haus in exzellenter Weise. Du bist eine Bilderbuchpräsidentin für ein Parlament in unserem Land. Ich möchte dir vor allem auch dafür danken, dass du über die Tätigkeit hier im Landtag hinaus im Bund, in der Republik und im Land großartige Arbeit leistest. Ich rufe in Erinnerung, dass du Vizepräsidentin des Österreichkonvents gewesen bist und dass du vor allem im Sozial- und Kulturbereich in vielen Funktionen für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes darüber hinaus tätig bist. Wir werden Gelegenheit haben, dir diesen Dank auch offiziell im großen Rahmen namens aller Landsleute zu sagen. Am heutigen Tag darf ich dir namens unserer Fraktion ganz herzlich für deine Arbeit danken und dich bitten, für Oberösterreich und seine Bürger in verschiedenster Form auch in Zukunft noch zur Verfügung zu stehen. Danke für deine Arbeit! (Beifall) Erste Präsidentin: Ein Satz sei jetzt mir auch noch gestattet Herr Klubobmann, bevor Sie drankommen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Selbstverständlich, Frau Präsidentin!“) Ich bin gestern ein paar Mal gefragt worden, mit wieviel Wehmut ich scheide und ich habe immer gesagt, nein ich scheide eigentlich nicht mit Wehmut und das dauert ja außerdem noch zweieinhalb Monate, sondern ich schau eigentlich wirklich mit Freude zurück, aber wenn man all die Wörter hört, dann kriegt man doch ein bisschen Wehmut. Vielleicht ist das auch ganz gut so. Ich danke jedenfalls für alle Liebenswürdigkeiten, die ich heute höre und jetzt auch von dir gehört habe. Danke! Bitte Herr Klubobmann Dr. Frais! Abg. Dr. Frais: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Parteipolitische Werbung ist an Schulen grundsätzlich untersagt. Zuletzt wurde durch den Erlass A392/3 im Jahr 2008 des Landesschulrates für Oberösterreich nachdrücklich darauf hingewiesen. Vor wenigen Tagen wurden jedoch Schuldirektoren schriftlich aufgefordert, eine Veranstaltung in einer Mühlviertler Diskothek zu bewerben, in der es zu einem „Meet and Greet“ mit Ihnen Herrn Landeshauptmann kommt. Die Schule mit den meisten anwesenden Schülern erhält 1.000 Euro gesponsert von der ÖVP. Nimmt auch der Schuldirektor teil, gibt es zusätzlich 500 Euro. Was haben Sie als das für die Schulen zuständige Mitglied der Landesregierung bzw. als Präsident des Landesschulrates unternommen, um diese parteipolitische Werbung an oberösterreichischen Schulen zu unterbinden? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrter Herr Klubobmann! Das ist eine Initiative, die ein Wirt ohne Wissen der Österreichischen Volkspartei gesetzt hat. Herr Kollege Ackerl, Sie können noch so viel brüllen und lachen und sich unqualifiziert im hohen Haus benehmen, das ist Ihre Sache. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: „Ich gehe jetzt. Das ist auch zum Lachen!“) Ich sage Ihnen, was Faktum ist. Ein Gastronom hat uns eingeladen. Ich habe die Einladung gerne angenommen, weil ich die Begegnung mit den Bürgerinnen und Bürgern auf allen Ebenen suche. (Beifall) Das wird einem Mandatar erlaubt sein. Zum Zweiten teile ich Ihnen mit, dass der Wirt das gestern in einer Pressekonferenz selbst der Öffentlichkeit mitgeteilt hat. Wir haben zwar ein Sponsoring übernommen, das wir mittlerweile zurückgezogen haben aus Gründen, die der Herr Landesgeschäftsführer Abg. Strugl öffentlich auch dargelegt hat. Wir wünschen das nicht, was dieser Wirt gemacht hat. Das ist nicht in unserem Sinn und in unserem Interesse, daher haben wir auch klar die Konsequenzen gezogen, und als Präsident des Landesschulrates, haben Sie richtig zitiert, habe ich vergangenes Jahr im Oktober den Erlass noch einmal hinaus gegeben, und ich werde zu Schulbeginn alle Schulen noch einmal schriftlich darauf aufmerksam machen, dass dieser Erlass einzuhalten ist, sage aber noch einmal dazu, die Oberösterreichische Volkspartei bedauert diesen Vorfall, wir haben aber mit diesem Vorfall nichts zu tun. Erste Präsidentin: Bitte Herr Klubobmann! Abg. Dr. Frais: Eine weitere Zusatzfrage bitte! Herr Landeshauptmann, hier auf diesen Einladungen, hier kann es sich nicht um ein reines Missverständnis handeln. Es muss mit Ihnen ein Termin vereinbart worden sein. Es muss mit dem Herrn Minister ein Termin vereinbart worden sein. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: „Richtig!“) Es gibt im Grund Sponsoren, das sage ich jetzt einmal zum Umfeld dazu. Was ich vermisse ist, dass Sie als Präsident des Landesschulrates bzw. in Ihrem Auftrag der amtsführende Präsident des Landesschulrates gegen diese Briefe nicht aktiv geworden sind. Ich gehe ja nicht davon aus, dass der Herr Kollege Strugl die Funktion des amtsführenden Präsidenten jetzt übernommen hat, der hat für die ÖVP gesprochen. Unsere Anfrage war, wie reagiert der Landesschulrat, wie reagieren Sie auf solche Einladungen, auf solche Briefe, die in den Schulen, in den Direktionen gelandet sind? Ob jetzt ein Teil von der ÖVP zurückgenommen wird und wer auch immer es glauben möge, es sei so gelaufen, aber es bleiben die Briefe in der Schule, und das bleibt als Tatbestand: Entweder würde die ÖVP sagen, wir holen unsere Briefe zurück oder wir distanzieren uns. Ich habe ja bis heute kein Wort gehört, dass sich die ÖVP an sich von diesen Aussendungen distanziert, sondern hat nur eine kleine Mitarbeiterin der Empire Diskothek für schuldig gesprochen. Ich frage Sie, Herr Landeshauptmann, wird dieses Problem, dass im Grunde diese Briefe an die Direktionen noch immer liegen, unwidersprochen dort liegen, seitens des Landesschulrates eine klare Distanzierung erfolgen und wird man erklären, dass diese Briefe zurück zu übermitteln sind? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Klubobmann, zum Ersten teile ich Ihnen mit, dass ich sehr korrekt im vergangenen Jahr veranlasst habe, dass der Landesschulrat erneut den Erlass betreffend des Verbots der politischen Werbung an alle Schule gegeben hat. Ich habe Ihnen soeben mitgeteilt, es macht wenig Sinn in den letzten 14 Tagen die Schulen mit Erlasserinnerungen zu belasten, ich habe Ihnen eben gesagt, dass wir diesen Erlass zu Beginn des neuen Schuljahres nochmals aktualisieren und die Direktionen auf diesen Umstand hinweisen. Zum Zweiten teile ich Ihnen mit, dass die Volkspartei zwar ein Sponsoring gemacht hat und dass auf der Einladung das Logo verwendet wurde und der Hinweis auf das Sponsoring im Brief, dass wir aber weder mit dem Brief noch mit der Einladung eine inhaltlich politische Botschaft an Jugendliche oder an die Schulen hinausgeben, und zum Dritten teile ich Ihnen mit, dass wir im Gegensatz zu anderen Parteien keine politischen Veranstaltungen als ÖVP in den Schulen veranstalten. Erste Präsidentin: Bitte Zusatzfrage! Abg. Dr. Frais: Zweite Zusatzfrage! Herr Landeshauptmann, offensichtlich der letzte Satz ist eine Fortsetzung der vielen Versehen, die die ÖVP hat. Ich habe gestern bereits zitiert bekommen, ich darf Sie informieren darüber, dass es bei der Veranstaltung in Lambach um eine Preisverleihung für eine ganze Schule gegangen ist, dass die Frau Bürgermeister, die der ÖVP zugehört, dort eine Festansprache gehalten hat und dass es überhaupt keine parteipolitische Werbung war. Ich würde Sie also jetzt ersuchen, nicht mit kleinem parteipolitischen Hickhack irgendetwas herbeizuholen, sondern ich ersuche Sie nicht nur Erlässe hinauszugeben, sondern ich ersuche Sie als Präsident des Landesschulrates zu handeln oder der amtsführende, nämlich im Sinne dieser Erlässe etwas zu unterbinden bzw. klarzustellen. Es reicht nicht, Erlässe hinauszugeben, sondern man muss auch schauen, dass die Erlässe eingehalten werden. Und das bitte ist der wichtige Schritt und das hätte ich von dir erwartet. Ich ersuche, wirst du in dieser Frage noch einen Schritt setzen? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Klubobmann, zum Ersten habe ich Ihnen bereits gesagt, dass mit Beginn des Schuljahres der Erlass nochmals hinausgegeben wird. Sie wissen, dass nach den Bestimmungen die Schulaufsicht berufen ist, auf die Einhaltung der Erlässe entsprechend zu achten und ich gehe davon aus, dass Landes- und Bezirksschulinspektoren die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen beachten und auch die Direktionen dies tun. Ich sehe mich nicht veranlasst ehrlich gesagt, einen Oberinspektor zu spielen und zu schauen, ob die Schulinspektoren, ob die Direktoren, ob die Lehrer die Erlässe einhalten, die sie bekommen. Bei unserer exzellenten Lehrerschaft gehe ich davon aus, dass das selbstverständlich gemacht wird. Zum Zweiten stelle ich fest, sehr geehrter Herr Klubobmann, dass es schon einen Unterschied macht, ob eine politische Partei ein Sponsoring, das wir zurückgenommen haben, bei einem privaten Diskothekenbetreiber macht und eben das Logo dabei – (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Die Werbung war in der Schule Herr Landeshauptmann und das diskutieren wir, nicht wo eine Veranstaltung ist.“) darf ich fertig reden, ich habe dich bei deiner Anfrage auch nicht unterbrochen – oder ob eine politische Teilorganisation der Sozialdemokraten in eine Schule hineingeht, einen Wettbewerb macht und dann eine Veranstaltung zur Preisverleihung macht, dass die Frau Bürgermeisterin Oberndorfer (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Auch das ist falsch, Herr Landeshauptmann, das war kein Wettbewerb.“) daran teilgenommen hat, das spricht für die objektive Ausübung ihrer Bürgermeistertätigkeit, dass sie eben Bürgermeisterin für alle Lambacherinnen und Lambacher ist. Dass Sie oder du damit womöglich Probleme hast, dass hier nicht so streng fraktioniert wird, wie das bei euch üblich ist, das ist dein Problem, unser Problem ist es nicht, unser Problem ist das absolut nicht, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Herr Landeshauptmann, du kannst auch den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Haider zur Empire Diskothek einladen, so wie es wir mit der Frau Bürgermeister gemacht haben!“) wenn die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihre überparteiliche Funktion in den Gemeinden wahrnehmen. Aber Faktum ist, dass der freie Wirtschaftsverband eine politische Aktivität in einer Schule gesetzt hat (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: „Hört, hört, schau, schau! Da soll einmal die SPÖ vor der eigenen Tür kehren.“) und das unterscheidet sich essenziell zum Thema der Diskothek im Mühlviertel. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Klubobmann Mag. Steinkellner, bitte! Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann, ich bin etwas irritiert, denn parteipolitische Werbung an Schulen durch politische Parteien ist ja glaube ich nach meinem Rechtsverständnis weder gestattet, ob sie von der ÖVP direkt, von einer Vorfeldorganisation oder von einem Sponsor finanziert wurde, das kann ja wohl nicht ausschlaggebend sein, wo auch immer die Werbung verboten ist. Wenn ein Vertrag gemacht wurde, dass an den Schulen geworben wird mit ÖVP-Logo zu einer Veranstaltung und das prämiert wird und jetzt am Schluss der Wirt diese Prämierung, nicht die ÖVP zahlt, ist es trotzdem Werbung für die ÖVP. Die Frage ist, wie wird in der Zukunft sichergestellt, dass weder die ÖVP noch die SPÖ oder eine andere Partei an der Schule Werbung macht? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Klubobmann Steinkellner, ich habe zum wiederholten Male gesagt, dass sich die ÖVP von dieser Aktivität distanziert, dass wir weder an die Schulen herangetreten sind, noch an sonst jemanden, sondern dass das eine Überaktivität des Diskothekenbetreibers war, die nicht in – (Zwischenruf Landesrat Ackerl: „Das glaube ich nicht!“) Ja, an was Sie glauben oder was sie nicht glauben, ist mir ehrlich gesagt wurscht. Herr Kollege Steinkellner, wir haben uns davon distanziert, das war nicht in Ordnung, was der Diskothekenbetreiber gemacht hat, und ich werde daher im Rahmen der Schulaufsicht auf diesen Erlass die Schulen Anfang des neuen Schuljahres nochmals nachdrücklich hinweisen. Erste Präsidentin: Danke! Nächste Zusatzanfrage vom Herrn Klubobmann Hirz, bitte! Abg. Hirz: Sehr verehrter Herr Landeshauptmann, wir alle in diesem hohen Haus setzen uns für politische Bildung ein und ich sage es gleich vorweg, die Grünen begrüßen, wenn also Politiker und Politikerinnen an den Schulen Diskussionen abführen, aber man darf die politische Bildung nicht mit parteipolitischer Werbung verwechseln und jetzt meine Frage. Müssen wir uns auf einen Wahlkampf einstellen, in dem also die Jugendlichen vom Landeshauptmann oder von der ÖVP mit Geschenken für die Schule, für den Sportverein, für den Musikverein zu parteipolitischen Veranstaltungen geködert werden? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Die ÖVP wird die gesetzlichen Bestimmungen, was die Werbemöglichkeiten und die Werbeverbote gegenüber den Schulen und gegenüber der Jugend anlangt hundertprozentig einhalten. Erste Präsidentin: Danke Herr Landeshauptmann! Eine Frage noch, die des Herrn Abg. Mag. Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Es hat ja gestern der betreffende Betreiber dieses Lokals selbst erklärt, dass er diese Briefe, die hier angesprochen wurden, auch in der Anfrage, verschickt hat, ohne dass die ÖVP das gewusst hat. Ich höre von Herrn Landesrat Ackerl und auch von anderen, dass sie das nicht glauben. Gut, das muss man zur Kenntnis nehmen. Ich glaube Glaubensfragen diskutiert man in der Kirche und vielleicht nicht in diesem hohen Haus. Aber nachdem der Herr Klubobmann Frais gesagt hat, es hat also kein Wort der Distanzierung gegeben, darf ich berichtigen, dass wir schon am 26. Juni in einer Presseerklärung erklärt haben, dass wir das bedauern und den Versender gebeten haben, davon Abstand zu nehmen. Aber meine Frage bezieht sich auf die schon angesprochene Veranstaltung am 29. Juni im Sportsaal der Schule im Polytechnikum Lambach auf Einladung des Wirtschaftsverbandes Wels-Grieskirchen-Eferding, das ist eine Teilorganisation der SPÖ, wo also der Herr Direktor der Schule, der Lehrkörper der Schule, die Schülerinnen und Schüler und auch übrigens die Frau Bürgermeisterin eingeladen wurden, von dieser SPÖ-Organisation in der Schule einen Preis dieser SPÖ-Organisation entgegenzunehmen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: „Der freiheitliche Gemeinderat war nicht eingeladen.“) Ich entnehme der Zeitung, dass das der sogenannte Wirtschaftsdiamant gewesen sei, eine besondere Auszeichnung auf Initiative des Wirtschaftsverbandes und meine Frage an dich Herr Landeshauptmann, ja offensichtlich für eine besondere Leistung, das geht aus diesem Artikel nicht gesondert hervor, aber ich entnehme und ich habe auch recherchiert in Lambach, dass es eine Veranstaltung des Wirtschaftsverbandes gewesen ist und der Herr Nationalratsrat Franz Kirchgatterer, der glaube ich deiner Partei angehört, dort auch die Festrede gehalten hat und nicht die Frau Bürgermeisterin. Aber jetzt meine eigentliche Frage Herr Landeshauptmann. Haben Sie von dieser – sie war ja am 29. Juni diese Veranstaltung – also nachdem bereits die SPÖ diese Briefe thematisiert hat – haben Sie von dieser Veranstaltung gewusst? Und ich darf mich der Anfrage des Herrn Kollegen Frais anschließen. Was haben Sie, als das für die Schulen zuständige Mitglied der Landesregierung bzw. als Präsident des Landesschulrates unternommen, um diese parteipolitische Veranstaltung an einer oberösterreichischen Schule zu unterbinden? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Nachdem mir weder als Präsident des Landesschulrates noch als Schulreferent diese Veranstaltung bekannt war, die die sozialistische Organisation in Lambach durchgeführt hat, konnte ich auch nichts unternehmen. Abg. Mag. Strugl: Danke, Herr Landeshauptmann! Erste Präsidentin: Ich sage auch danke Herr Landeshauptmann! Die nächste Anfrage ist die des Herrn Landtagsabgeordneten Makor-Winkelbauer auch an den Herrn Landeshauptmann! Bitte! Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, von den Glaubensfragen nun zu den Bildungsfragen. Nach Beratungen und Gesprächen im vergangenen Jahr präsentierten Sie im Jänner 2009 das Konzept einer Fachhochschule für Gesundheitsberufe, welches unter Ihrer Federführung erarbeitet wurde. Die Fachhochschule soll 2010 starten und die bestehenden Akademien berücksichtigen bzw. weiterentwickeln. Das BFI Ried betreibt derzeit in Kooperation mit dem Krankenhaus Ried Akademien für Physiotherapie, Ergotherapie, Radiologietechnologie und Logopädie. Können Sie, sehr geehrter Landeshauptmann garantieren, dass der Vinzenz-Gruppe als regionalem Träger zugestanden wird, alle diese Fachrichtungen am Standort Ried, als vollwertige, sprich Theorie und Praxis vermittelnde Fachhochschullehrgänge zu erhalten? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landeshauptmann! Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Derzeit arbeitet eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Hofrat Dr. Stöger der Abteilung Gesundheit unter Mitwirkung aller Spitalsträger, die bisherige Ausbildungen im MTD-Bereich angeboten haben, an der Konzeptausarbeitung der Gründung einer Fachhochschule für Gesundheitsberufe, wofür ich, wie Sie richtig sagen, die Initiative ergriffen habe. Der derzeitige Plan sieht sieben Bachelor-Studiengänge mit regionalen Ausbildungsangeboten, sowie Masterlehrgänge im Bereich Gesundheitsmanagement und Hochschuldidaktik für Gesundheitsberufe vor. Das Konzept wird dahingehend ausgearbeitet, dass für Ried gemäß den bisherigen Angeboten in den Studiengängigen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Radiologietechnologie Ausbildungsangebote geplant sind. Die zuständigen Stellen des Landes Oberösterreich werden diese bisher angebotenen Studienrichtungen beim Fachhochschulrat beantragen. Die Endentscheidung kommt dem Fachhochschulrat entsprechend der bundesgesetzlichen Bestimmung zu. Erste Präsidentin: Bitte Herr Abgeordneter! Abg. Makor-Winkelbauer: Darf ich nur zur Verdeutlichung noch einmal nachfragen, ob sozusagen in diesem Konzept oder soweit es bisher sage ich einmal zu Papier gebracht wurde, von einem vollwertigen Standort die Rede ist, das heißt, dass sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung und nicht nur etwa die praktische Ausbildung in der Region erfolgen kann? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Ich gehe davon aus, dass das so wie bisher ist, allerdings rede ich in fachliche Fragen den zuständigen Fachgremien nicht rein, denn die Organisation eines optimalen Betriebes muss nach den fachlichen Kriterien erstellt sein. Ich gehe aber davon aus, dass wir beantragen werden, dass der Standort Ried, so wie er bisher geführt wurde, weitergeführt wird, nur unter der Höherqualifizierung einer Fachhochschule. Abg. Makor-Winkelbauer: Danke sehr! Erste Präsidentin: Andere Zusatzfragen gibt es dazu nicht. Danke Herr Landeshauptmann. Die nächste und letzte Anfrage ist die des Herrn Abg. Trübswasser an den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider. Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann-Stellvertreter und Verkehrsreferent! Ich komme jetzt von den Bildungsfragen zu einer, ich würde sagen, wenn man es nicht so ernst nimmt, eher heiteren Situation auf der Mühlkreisbahn. Die Mühlkreisbahn führt in das obere Mühlviertel, das auch touristisch eine interessante Region ist. Die früheste Zugsverbindung am Tag mit einem Rollstuhlstellplatz auf der Mühlkreisbahn nach Aigen/Schlägl ist der Regionalexpress 3180, Linz-Urfahr ab 9:30 Uhr, Aigen/Schlägl an 11:01 Uhr. Dieser Zug verkehrt täglich, allerdings nur bis zum 3.04.2009, und dann erst wieder ab 27.10.2009. In diesem halben Jahr während der Radsaison wird dieser Kurs mit Waggons in Normalflur, also mit Einstieg über Stufen und mit einem Radanhänger geführt. Mobilitätseingeschränkten Personen steht dann als früheste Zugverbindung am Tag erst der REX 3182, Linz ab 11:29 Uhr, Aigen/Schlägl an 12:58 Uhr, zur Verfügung. Meine Frage ist nun, was werden Sie als Auftraggeber der Bestellleistungen auf der Mühlkreisbahn, also immerhin der Zahler, unternehmen, dass Fahrzeugmaterial zum Einsatz kommt, das gleichzeitig sowohl Fahrgäste im Rollstuhl als auch mit Fahrrädern befördern kann? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Zuerst möchte ich mich bei Ihnen, Herr Abgeordneter Trübswasser, sehr, sehr herzlich für die zahlreichen Anfragen der letzten sechs Jahre bedanken. Sie waren jener Abgeordnete, der mich am öftesten an das Rednerpult gebeten hat und mit den vielen Fragen wirklich auch zu Höchstleistungen beflügelt hat, dafür ein Dankeschön. Und zur konkreten Anfrage. Ich möchte vorweg feststellen, dass Leistungsbestellungen des Landes Oberösterreich für die Mühlkreisbahn erfolgen. Im Rahmen des großen Verkehrsdienstevertrags wird ein hoher Beitrag zum Grundangebot auf den Regionalverkehrsstrecken, so auch auf der Mühlkreisbahn, geleistet, zusätzlich werden einige Kurse am Abend oder Verlängerungen von Kursen im Rahmen des Regionalverkehrskonzeptes bestellt. Es ist natürlich richtig, dass sich meine Fachabteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr mit dem gesamten Verkehrsangebot auf der Schiene und im Busbereich beschäftigt, es wird daher die Frage, welches Fahrzeugmaterial auf der Mühlkreisbahn zum Einsatz kommt, weiterhin Thema von Gesprächen mit der ÖBB sein. Zum konkreten Anliegen hat das Regionalmanagement Oberösterreich der ÖBB-Personenverkehrs AG mitgeteilt, dass es ausführliche Gespräche zwischen Ihnen, Herr Abgeordneter, und ÖBB über dieses Thema gegeben hat. Die ÖBB hat dargelegt, dass in der Radsaison öfters größere Gruppen von Radfahrerinnen und Radfahrern mit der Mühlkreisbahn fahren wollen. Diese Gruppen bewegen sich oftmals zwischen 40 und 60 Personen. Eine derart große Anzahl von Fahrrädern kann mit den Desiro-Garnituren nicht befördert werden. In einem Desiro können nur maximal 12 Fahrräder Platz finden, wobei dies wohl auch eher ein theoretischer Wert ist, wenn man sich vorstellt, dass sonst auch noch viele Reisende im Zug sind. Die ÖBB hat daher vorgesehen, dass neben dem Radzug um 7:30 Uhr auch der Regionalexpress um 9:30 Uhr für den Transport einer größeren Anzahl von Fahrrädern vorgesehen wird. Um die nötige Kapazität zur Verfügung stellen zu können, verkehren herkömmliche Garnituren, an die ein Radtransportwagen angehängt werden kann. Dadurch ist die erste Möglichkeit für Personen mit Rollstuhl bis nach Aigen/Schlägl zu gelangen, der Regionalexpress um 11:29 Uhr. Die ÖBB ist sich bewusst, dass dies keine zufriedenstellende Situation ist. Es wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten überlegt, in der Radsaison sogar aus den Desiro-Garnituren Sitze auszubauen, um mehr Platz für Fahrräder von Reisenden zur Verfügung zu stellen. Die andere Lösungsvariante wäre, dass die ÖBB den Umbau eines Radtransportwagens in Auftrag gibt, damit ein Radtransportwagen mit Mittelkupplung zur Verfügung steht. Ein fertiges Fahrzeug in dieser Ausführung gibt es noch nicht. Ein derart umgebauter Radtransportwagen könnte dann an der Desiro-Garnitur angehängt werden. Der langen Rede kurzer Sinn, wir werden die ÖBB beauftragen, einen entsprechenden Radteil für die Desiro-Garnituren zu entwickeln, um das Problem zu lösen. Erste Präsidentin: Danke. Abg. Trübswasser: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Auch ich bedanke mich für die manchmal sehr weitschweifigen Antworten, die Sie mir geben, die mich auch zu der Auseinandersetzung mit der Materie bewogen haben, wir sind beide sozusagen intensiv mit der Materie beschäftigt. Ich würde den Bundesbahnen - im Übrigen stimmt die Aussage nicht, dass es ausreichende Gespräche gegeben hat, es hat eine Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Herrn in der Holding gegeben, der für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, um zu verhindern, dass ich wiederum an die Öffentlichkeit gehe damit. Also, es war eher ein Beschwichtigungsgespräch, aber das nur zur Erklärung - ich würde den ÖBB und Ihnen als sozusagen als Geldgeber und Finanzier und Besteller dieser Leistungen empfehlen, sich die Situation anzusehen. Dieser Radanhänger zur Erklärung an alle die, die es nicht wissen, hat eine so genannte Schraubenkupplung, die also völlig veraltet ist, und der Desiro hat eine moderne Mittelpufferkupplung, eine Automatik. Ich glaube, auf der ganzen Welt werden laufend Schraubenkupplungen umgebaut in moderne Mittelpufferkupplungen. Werden Sie veranlassen, dass nicht jetzt Fahrgäste rausgeschmissen werden, damit man mehr Fahrräder transportieren kann, was ich ja eher heiter finde, muss ich sagen, sondern, dass man wirklich ein System findet, wo man ausreichend Fahrgäste, die sitzen wollen, Fahrgäste, die im Rollstuhl sitzen müssen, und Fahrräder zu den Fahrgästen, mit den Fahrgästen transportieren kann? Das kann doch im 21. Jahrhundert nicht das Problem sein. Werden Sie das forcieren? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Kurze Antwort, nicht ausschweifend, jawohl, das werden wir tun, wir werden diese neuen Kupplungen, die neuen Fahrzeuge mit den neuen Kupplungen in Auftrag geben. Abg. Trübswasser: Danke. Wie auch auf der ganzen Welt. Ich habe noch eine zweite Zusatzfrage Frau Präsidentin! Erste Präsidentin: Ja, bitte, Herr Abgeordneter. Abg. Trübswasser: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Ich habe bei der letzten Landtagssitzung vorgehabt, Ihnen eine Frage zu stellen bezüglich der Pöstlingbergbahn. Ich habe sie zurückgezogen auf Grund Ihres Wunsches und der Zusage, dass Sie mir die Frage schriftlich beantworten werden. Ich habe diese Frage bis heute nicht beantwortet bekommen. Es sind jetzt drei Wochen vergangen, deswegen erlauben Sie mir, und weil sie auch irgendwie mit meiner ursprünglichen Frage zusammenhängt, sie heute zu stellen. Sie hat gelautet. Seit über 200 Jahren konnten Fahrräder mit der Pöstlingbergbahn mitgenommen werden, was vor allem von den Bewohnerinnen auch außergewöhnlich genutzt wurde. Bürgerinitiativen haben daher bereits über 1.000 Unterschriften für den Erhalt einer Fahrradmitnahme gesammelt. Seit der auch von Oberösterreich, das ist inzwischen geschehen, mit 10 Millionen Euro unterstützten Revitalisierung der Bahn ist aber die Fahrradmitnahme nicht mehr möglich. Und ich habe damals fragen wollen, warum? Und jetzt frage ich heute, warum wurde von Seiten des Verkehrsressorts nicht darauf hingewirkt, dass die Ausschreibung der neuen Garnituren inklusive der Möglichkeit der Fahrradmitnahme durch die Linz AG Linien Verkehrsbetriebe erfolgt? Erste Präsidentin: Bitte! Können Sie das beantworten? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr gerne Frau Präsidentin! Dadurch dass ich den Herrn Abgeordneten Trübswasser schon so lange kenne und mit ihm schon so lange zusammenarbeite habe ich diese Zusatzfrage auch erwartet, habe die Antwort mit und werde sie jetzt mündlich und dann auch schriftlich übergeben. Betreffend Fahrradmitnahme auf der Pöstlingbergbahn, die Linz AG hat im August 2006 sowohl beim Verkehrs- als auch Tourismusressort des Landes um Förderung der Erneuerung der Pöstlingbergbahn angesucht. Argumentiert wurde mit der großen touristischen Bedeutung der Pöstlingbergbahn, wobei durch die Modernisierung und Verlängerung auf den Hauptplatz ein neuer Impuls gesetzt werden sollte. Ein zweites sehr wichtiges Argument war die barrierefreie Gestaltung, die insgesamt im Bereich des öffentlichen Verkehrs, aber auch speziell bei der Pöstlingbergbahn umgesetzt werden soll. Seitens des Tourismusressorts wurde eine Förderung abgelehnt und auf das Verkehrsressort verwiesen. Ich habe von Anfang die Auffassung vertreten, dass eine Landesbeteiligung erfolgen soll, wobei für mich in erster Linie die barrierefreie Gestaltung der gesamten Anlage samt Fahrzeugen ein wichtiges Argument war, wir haben ja gemeinsam alle Linzer Linien barrierefrei umgestellt, die Straßenbahnen, und daher musste das auf jeden Fall auch hier erfolgen. Seitens des Finanzreferenten hat es lange Zeit Bedenken gegeben, vor allem im Hinblick auf die Höhe der Förderung, sodass es erst Mitte des Jahres 2009 zu einer positiven Beschlussfassung über die Förderung gekommen ist. Für eine Einflussnahme auf die Ausschreibung der Fahrzeuge durch die Linz AG gab es also alleine schon durch die zeitliche Abfolge keine Möglichkeit. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch anmerken, dass die Berücksichtigung einer Fahrradmitnahme in der Ausschreibung der Fahrzeuge offenbar auch nicht vom Mobilitätsressort der Stadt Linz eingefordert wurde, wo ja ein direkter Einfluss auf die Linz AG gegeben wäre. Mein Kollege und engagierter Fahrradbefürworter Stadtrat Jürgen Himmelbauer ist ja der Aufsichtsratsvorsitzende der Linz Linien. Ich habe dann mit den Verantwortlichen der Linz AG das Thema Fahrradmitnahme des Öfteren besprochen, es war aber aufgrund des beschränkten Platzangebotes in den neuen Garnituren nicht möglich, einen Platz zu schaffen, wo eine sichere Befestigung von Fahrrädern möglich wäre. Das hätte auf jeden Fall den Verlust von Sitzplätzen bedeutet, was man nicht in Kauf nehmen wollte. Bei den alten Garnituren war eine Vorrichtung zum Fahrradtransport an der Stirnseite angebracht, durch die Verlängerung auf den Hauptplatz ist eine völlig neue Situation eingetreten, da ja nun die Pöstlingbergbahn unmittelbar im öffentlichen Straßenraum unterwegs ist. Es ist daher auch den Bestimmungen der Straßenbahnverordnungen viel größeres Gewicht einzuräumen, dass keine Teile so hervorragen dürfen, dass Personen mehr als unvermeidbar gefährdet werden. Ähnliches gilt auch für die Forderung, dass die Scheinwerfer nicht abgedeckt werden dürfen. Das heißt also zusammengefasst, es wurde extrem hohes Augenmerk auf die Barrierefreiheit gelegt, das Thema Fahrradbeförderung war bei der Ausschreibung in den Linz Linien und bei uns auch erst vorher kein Thema und erst 2009. Das Ergebnis dieser Diskussionen ist, dass wir uns in Zukunft mit den Fahrzeugherstellern verstärkt auseinander setzen müssen, dass beide Kriterien erfüllt werden. Es war bis vor wenigen Jahren die Frage, Fahrradbeförderung, Fahrradfähigkeit kein Bestell- oder Ausschreibekriterium. Da war das Wichtigste mit Abstand die Barrierefreiheit, es kommt jetzt verstärkt dazu, wir werden auch in Hinkunft dem Thema Fahrradtauglichkeit, Fahrradmitnahmemöglichkeiten verstärkt das Augenmerk schenken. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es weitere Zusatzfragen dazu? Das ist nicht der Fall. Danke Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Die Fragestunde ist geschlossen. Den Herrn Schriftführer bitte ich den Eingang bekannt zu geben. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf den Eingang für die heutige Landtagssitzung bekannt geben. Es handelt sich um die Beilage 1949/2009, Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. Diese Beilage soll gemäß Paragraf 26 Absatz 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1951/2009, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden - Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz (Oö. UHG). Diese Beilage soll ebenfalls keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1952/2009, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und den Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für Sozialarbeit, soll ebenfalls keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1953/2009, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Bericht über die Tätigkeit und Gebarung des Oö. Gesundheitsfonds für das Geschäftsjahr 2008. Diese Beilage wird dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1954/2009, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Tätigkeitsbericht 2008 der Oö. Pflegevertretung, wird ebenfalls dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1955/2009, ein Initiativantrag betreffend das Landesgesetz mit dem das Oö. Sozialhilfegesetz 1998 geändert wird (Oö. Sozialhilfegesetz-Novelle 2009), soll keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1956/2009, ein Initiativantrag betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oö. Landwirtschaft, soll keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1957/2009, ein Initiativantrag betreffend eine Arbeitsstiftung für Leasingkräfte, soll keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1958/2009, ein Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen, soll keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1959/2009, ein Initiativantrag betreffend Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe, soll ebenfalls keinem Ausschuss zugewiesen werden. Die Beilage 1960/2009, ein Initiativantrag betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen, soll ebenfalls keinem Ausschuss zugewiesen werden. Und auch die Beilage 1961/2009, ein Initiativantrag betreffend ein Zukunftskonzept "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell", soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich beim Herrn Schriftführer für die Verlesung aller Beilagen, Sie haben sie entweder in Papierform oder elektronisch zugestellt bekommen. Wir behandeln die Dringlichkeiten und ich beginne mit der Beilage 1949/2009, es ist vorgeschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen, es handelt sich hier um den Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. Hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich. Ich eröffne die Wechselrede mit dem Herrn Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Damen und Herren! Seit Monaten fordern wir Grüne vehement eine Anhebung des Arbeitslosengeldes zumindest auf das durchschnittliche EU-Niveau, und deshalb haben wir auch am 5. März in diesem hohen Haus einen entsprechenden Antrag eingebracht. Ich glaube, dass es gerade in Bezug auf die steigenden Arbeitslosenzahlen, aber auch in Anbetracht der Wirtschaftskrise, die uns zurzeit heimsucht, nötig ist, das Arbeitslosengeld zu erhöhen. Und ich war natürlich ein bisschen verwundert, dass es bis zur heutigen Sitzung gedauert hat, bis dass wir hier eine Gemeinsamkeit finden, bin aber jetzt froh, dass wir diese gefunden haben, ich glaube, dass wir gegenüber dem Bund ein ganz klares Zeichen setzen müssen, dass es hier zu einer entsprechenden Änderung der Arbeitslosenversicherung kommen muss und dass diese auch entsprechend rasch umgesetzt werden muss. Wir Grüne haben in allen Landtagen und auch im Parlament diese Initiative gestartet zur Anhebung der Nettoersatzrate. Soweit mir bekannt ist, haben bereits Steiermark und Wien sich dem angeschlossen, haben also auch eine Resolution an den Bund verabschiedet. Und ich bin froh, dass jetzt auch Oberösterreich dieser Initiative nachkommt. Eine Forderung, die ja auch immer wieder von der Arbeitkammer Oberösterreich massiv erhoben worden ist. Ich kann von dieser Stelle aus nur auffordern, vor allen Dingen die beiden Parteien, die jetzt die Bundesregierung bilden, ÖVP und SPÖ, dass sie entsprechend Druck bei der Bundesregierung auch diesbezüglich machen, weil die Arbeitslosigkeit natürlich nachweislich Armut verursacht. Es gibt die Statistik, die EU-SILC der Statistik Austria, wo aufgezeigt wird, dass 33 Prozent aller arbeitslosen Menschen armutsgefährdet sind. Und das ist auch nicht verwunderlich, und zwar deshalb nicht verwunderlich, weil ja die durchschnittliche Höhe des Arbeitslosengeldes und die durchschnittliche Höhe der Notstandshilfe weit unter der Armutsgefährdungsgrenze liegen. Die liegt bei uns bei 893 Euro im Monat. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld in Österreich liegt bei 756 Euro, die durchschnittliche Notstandshilfe bei 588 Euro. Im Übrigen, nicht weniger wichtig, die durchschnittliche Notstandshilfe der Frauen liegt bei 500 Euro im Monat, das heißt, das ist wirklich eine sehr, sehr schwierige, für manche fast unlösbare finanzielle Situation, in der sie sich da befinden, und deswegen ist es wichtig, dass hier rasch eine Lösung gesucht wird. Verschärft ist das Problem auch noch geworden, dass seit dem Jahr 2000 das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe nicht der Inflation angepasst worden sind. Das hat natürlich auch die Kaufkraft entsprechend dieser Gruppe geschwächt. Das heißt, es geht hier wirklich darum, die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut entsprechend zu bekämpfen und gegen zu steuern. Ich glaube, dass wir mit dieser Resolution, die wir heute verabschieden hier, wirklich ein Zeichen setzen, ein gemeinsames Zeichen, über das ich mich wirklich sehr freue, weil es jenen hilft, die am meisten von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Das sind nun einmal jene, die die Arbeit verlieren und es geht wirklich darum, hier denen unter die Arme zu greifen, natürlich auch darum zu kämpfen, dass jeder Arbeitsplatz erhalten wird. Aber die, die leider in die Arbeitslosigkeit gehen müssen, dass wir die entsprechend unterstützen. Ich möchte allen Fraktionen in diesem hohen Haus danken, dass wir hier eine gemeinsame Vorgangsweise gefunden haben. Wir werden der Dringlichkeit und natürlich auch dem Inhalt dieses Antrages zustimmen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Frauscher. Abg. Frauscher: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Arbeitslosigkeit ist für die Menschen, die betroffen sind, natürlich ein sehr, sehr schweres Los und geht oft einher mit einem Gefühl der Scham und der Nutzlosigkeit, des Nicht-mehr-gebraucht-Werdens. Wir müssen deshalb natürlich schauen, dass wir diesen Menschen möglichst bald helfen. Gesundheitliche Probleme sind hier genau so wenig auszuschließen, in psychischer und körperlicher Natur. Und es ist sehr, sehr schwierig und gerade der Verlust eines großen Teils des Einkommens, der mit dieser Arbeitslosigkeit einhergeht, ist natürlich die größte Sorge die diese Menschen betrifft. Wir müssen deshalb, glaube ich, aber primär schauen, dass wir diese Menschen so bald wie möglich wieder in den Arbeitsprozess integrieren. Das versuchen wir auch mit vielen Mitteln. Und das Land Oberösterreich ist da sehr, sehr gut tätig was Förderungen betrifft, was auch auf Qualifizierungen betrifft, aber natürlich ist es damit allein nicht getan. Es wird auch notwendig sein, glaube ich auch, im Bereich der Anreizsysteme vermehrt tätig zu werden. Da passiert vielleicht noch ein bisschen zu wenig. Es gibt zum Beispiel in der Schweiz ein ganz interessantes Zwischenverdienstmodell, wo Arbeitslosen die Möglichkeit geboten wird in bestimmten Bereichen geringere Zusatzverdienste lukrieren zu können. Das ist in zweierlei Hinsicht sehr vernünftig. Auf der einen Seite steigt das Selbstwertgefühl der betroffenen Menschen und auf der anderen Seite haben sie natürlich durch diese Kontakte in der Arbeitswelt wieder bessere Möglichkeiten beruflich integriert zu werden. Wo das aber nicht geht, müssen wir natürlich schauen im Bereich des Arbeitslosengeldes etwas zu unternehmen. Wir müssen jetzt versuchen eben durch diese Resolution die Nettoersatzrate auf EU-Niveau anzupassen. Das wird einiger Vorarbeiten bedürfen, weil es gibt eigentlich keine vergleichbaren Statistiken. Österreich hat die Nettoersatzrate neben nur einigen anderen Ländern, während in vielen anderen Ländern die Bruttoersatzrate herangezogen wird. Es wird daher Vorarbeiten brauchen, um hier Vergleichbarkeit herzustellen. Es gibt auch sehr große Unterschiede im Bereich der Zumutbarkeit und auch hier muss man sicherlich jetzt aufpassen, dass hier nicht dann über die Hintertür zu strenge Zumutbarkeitsregeln eingeführt werden, wo dann Menschen gezwungen werden zum Beispiel jetzt ein Oberösterreicher dann in Vorarlberg etwa eine Arbeit anzunehmen. Da müssen wir wirklich sehr dahinter sein. Es wird natürlich auch die Stichtagsregelung anzuschauen sein. Da kann es ja zu ziemlich unterschiedlichen Bewertungen des Arbeitslosengeldes kommen, wenn praktisch einen oder zwei Tage vorher oder ein, zwei Tage nach diesem Stichtag dieser Antrag gestellt wird. Das ist eigentlich auch nicht zumutbar. Die Inflationsabgeltung wurde schon angesprochen, was eigentlich auch ja eine Selbstverständlichkeit wäre, und auch das wird zu bedenken sein. Und was die Notstandshilfe betrifft, da haben wir ja leider diese Anrechnung des Partnereinkommens selbst wenn keine Wohngemeinschaft vorliegt, das ist natürlich für die Betroffenen, die eigentlich alleine einen Anspruch hätten, sehr, sehr negativ und betrifft vor allem sehr, sehr viele Frauen. Es wird auch in dieser Hinsicht dann wirklich Handlungsbedarf sein. Ich glaube, dass wir mit dieser Resolution, die wir alle vier Parteien tragen, wirklich etwas für Menschen tun können, die unverschuldet oder auch verschuldet einmal in eine Notlage gekommen sind und dass wir diesen mit der Resolution und hoffentlich mit der Erfüllung dieses Antrages auch wirklich helfen können. Nach dem wir jetzt wirklich eine massive Wirtschafts- und Finanzkrise haben, ist es natürlich auch notwendig, hier schnell zu helfen und darum bitten wir auch um die Dringlichkeit. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Affenzeller. Abg. Affenzeller: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Damen und Herren auf der Galerie! Der sozialdemokratische Landtagsklub unterstützt diese Resolution mit vollster Überzeugung, ja leidenschaftlich, weil es, glaube ich, unsere Aufgabe ist, insbesondere jenen Menschen zu helfen, die im Leben nicht auf die Butterseite gefallen sind. Und ich glaube, wir sind uns darüber einig, dass jene, die arbeitslos sind oder dann Notstandshilfebezieherinnen und –bezieher sind, in diese Gruppe hineinfallen. Wir werden daher der Dringlichkeit und natürlich auch dem Inhalt zustimmen und bedanken uns auch bei allen Fraktionen, dass in sehr guter Gesprächsweise diese gemeinsame Formulierung zustande gekommen ist. Erlauben Sie mir einige Punkte, die auch meine Vorredner schon angesprochen haben trotzdem noch hervorzuheben. Man muss sich natürlich die Frage stellen, wo stehen wir derzeit und warum stehen wir bei der Nettoersatzrate auf einem Prozentsatz, der eigentlich nicht befriedigend ist? Und ich weiß schon, dass die Berechnungsmethoden bei den Ländern sehr, sehr verschieden sind. Das ist richtig, aber es gibt trotzdem eine Aufzeichnung wie die Länder liegen. Und ich darf schon darauf hinweisen, dass zum Beispiel in Dänemark knapp an die 90 Prozent gewährt werden, in Schweden knapp über 80 Prozent, in Portugal knapp unter 80 Prozent, (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Nur von was?") dass der EU-Durchschnitt, (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Du weißt aber schon von was, dass es Bemessungsgrundlagen sind!") ich weiß es sehr wohl Herr Landesrat, das ist eine Quelle, wo das umgerechnet worden ist. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Nein, ist nicht umgerechnet!") Das ist so. Der EU-Durchschnitt ist in diesem Fall 68 Prozent. Und jetzt haben wir ein Faktum, das einfach da ist, nämlich Österreich hat 55 Prozent. Das ist ein Faktum, darum wollen wir ja auf europäisches Niveau kommen. Und man stellt sich natürlich die Frage, Herr Landesrat, warum ist das so? Warum haben wir nur 55 Prozent? Und da kann ich insbesondere Schwarz-Blau nicht ersparen, darauf hinzuweisen, dass insbesondere in der Zeit von 2000 bis 2006 wesentliche Maßnahmen gesetzt worden sind, um diese 55 Prozent zu erreichen im negativen Sinn. Wir haben vorher 58 Prozent gehabt, dann ist das reduziert worden auf 55 Prozent. Und ich könnte Ihnen eine Liste vorlesen was in dieser Zeit alles an Schlechterstellungen für Arbeitslose in Österreich passiert ist. Also ich glaube, das sollte man schon auch in den Mittelpunkt stellen. Und ich frage mich halt, wenn ein Arbeitsloser vor einem Plakat steht, Oberösterreich tut mehr. Dann wird er sich wahrscheinlich die Frage stellen, für wen tut es mehr. Sicher nicht für ihn als Arbeitslosen. Das möchte ich schon auch in Richtung ÖVP ganz besonders betonen. (Beifall) Meine Damen und Herren! Und damit wir wissen von was wir reden, der Herr Kollege Hirz hat schon darauf hingewiesen, das durchschnittliche Arbeitslosengeld ist 893 Euro, die durchschnittliche Notstandshilfe 588 Euro und bei Frauen 500 Euro. Und wir wissen, dass ein Drittel der arbeitslosen Menschen armutsgefährdet ist. Frage: Ich behaupte, das ist menschenunwürdig und es ist sehr, sehr positiv, dass wir hier diese Initiative ergriffen haben. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Gibt es da einen Minister, der in der Bundesregierung dafür zuständig ist?") Ein zweiter Punkt, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, ja ich weiß wer von 2000 bis 2006 zuständig war. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Jetzt, wer ist denn jetzt zuständig?" Unverständliche Zwischenrufe) Da wird es positive Maßnahmen geben. Den Spiegel zu sehen was ihr da alles gemacht habt, ist ein wenig schwierig. Das weiß ich schon Herr Kollege Strugl, aber ihr habt das verursacht und ihr seid die Bremser in der Richtung auch auf Bundesebene, (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Dann ändert es jetzt!") das weiß jeder letzten Endes. Ein zweiter Punkt, den ich kurz ansprechen möchte, die Berechnungsgrundlage. Es ist wirklich nicht einzusehen, dass jene, die bis 30. Juni einen Antrag auf Arbeitslosengeld einbringen, das vorvorletzte Jahr berechnet wird und ab 1. Juli das letzte Jahreseinkommen. Also da gibt ein Monat Unterschied, wenn ich ansuche, eine Verschlechterung. Ich denke mir, dass das gut ist, dass das auch in der Resolution drinnen ist und positiv hier gefordert wird und auch die Forderung bei der Notstandshilfe Benachteiligungen Richtung Frauen ist sehr positiv zu erwähnen. Meine Damen und Herren! Es geht bei diesen Forderungen insbesondere um Armutsbekämpfung. Das muss uns bewusst sein. Und ich glaube, wenn ein Drittel der arbeitslosen Frauen und Männer in der Armutsfalle drinnen sind, dann ist es sehr wichtig hier Maßnahmen dagegen zu setzen. Und auch die bedarfsorientierte Mindestsicherung ist ein Punkt, der von der Bundesregierung ja angegangen wurde, noch nicht erledigt ist, aber wirklich immer als Forderungspunkt auch drinnen steht in dieser Resolution. Es geht also um Armutsbekämpfung, es geht darum jenen Menschen zu helfen, die es im Leben nicht so leicht haben. Daher unterstützen wir diese Resolution aus Leidenschaft, aus voller Überzeugung, weil Sozialdemokraten immer auf Seite der Schwächeren gestanden sind. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Danke für diesen emotionalen Beitrag, was die Sozialdemokratie hier alles leistet. Danke, dass ihr jetzt draufkommt, dass man diese Resolution endlich an den Bund schicken muss. Ich danke dir deswegen, weil ja die Sozialdemokratie gerade erst ein Doppelbudget beschlossen hat, das Budget 2009/2010 im Bund und sie den Kanzler stellt. Leider haben sie es vergessen, diese soziale Wärme auch im Nationalrat zu zeigen. Leider. Aber wir sind es ja gewohnt, dass dort wo man nicht zuständig ist, schreit man nach dem Geld und dort wo man zuständig ist, macht man Schulden, damit wir uns einzelne Bereiche überhaupt nicht mehr leisten können. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Denn wenn man ein Doppelbudget beschließt, das am Ende des Tages 200 Milliarden Euro Defizit bringt, wir 10 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr zahlen, das Budget Oberösterreich 4,5 Milliarden Euro und das als Bundeskanzlerpartei verantworten muss, da geht man im Landtag her und sagt natürlich vor einer Wahl, das Land muss sozialer werden, wer es zahlt, ist ja wurscht. Oder sagt dazu wie ihr es finanzieren wollt, wie ihr die Zinsen zahlen wollt. Selbstverständlich wollen wir unsere Schwächsten entsprechend unterstützen, aber wenn ihr wirklich so sozial wäret, dann greift doch dort einmal zu und schaut zu, dass etwas passiert wo ihr die Kompetenz hättet, zum Beispiel in den Kollektivverträgen. Neulich war ein Taxifahrer bei mir, angemeldet mit 500 Euro, kriegt jetzt eine Arbeitslosenrate von 14 Euro am Tag. Der hat wirklich ein Problem. Warum gibt es beispielsweise noch keinen Generalkollektivvertrag? Warum macht man nicht entsprechende Mindestsicherungen dort, wo es wirklich notwendig wäre? Nein, man verschiebt es in den Landtag, man diskutiert im Landtag, erweckt den Eindruck, jetzt löst man die Probleme. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Eure Lösung war Pensionen kürzen!") Ja, seid doch nicht so nervös. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich weiß, wenn man die Wahrheit anspricht, dann werden sie alle miteinander nervös und können dann nur mehr mit Zwischenrufen agieren. Horcht ein bisschen zu, es ist meine Redezeit. Wir haben leider nur 10 Minuten. (Erste Präsidentin: "Fünf!") Vielleicht hilft es. (Unverständliche Zwischenrufe) Ihr sollt euch vielleicht auch darauf einigen wer den Zwischenruf startet, weil ich kann nicht auf zehn gleichzeitig reagieren, das ist unmöglich. Seid so fair, horcht mir die fünf Minuten also zu. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Du bist in Zwischenrufen Weltmeister, darum kriegst es ja zurück") Warte einmal. Es ist ja unhöflich, wenn ich auf den Zwischenruf nicht agiere, aber ihr müsst es nacheinander bringen, weil sonst verstehe ich ihn nicht, akustisch nicht. Es ist ein bisschen schwierig, seid nicht so nervös, wir stimmen ja dem Dringlichkeitsantrag zu, wir stimmen auch inhaltlich zu. Ich bin nur der Meinung, jene die die Verantwortung haben im Bund, die sollten dort auch die Lösung herbeiführen, weil ihr stellt den Bundeskanzler, ihr habt die Hauptverantwortung. Aber gerne schicken wir euch eine Unterstützungserklärung. Aber ich bin gespannt, ob ihr es zustande bringt, ob es in Wien tatsächlich umgesetzt wird. Danke. (Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das war eine Koalitionsansage!") Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte die Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1949/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben (Alle Abgeordneten heben die Hand.) und stelle die einstimmige Annahme fest. Wir behandeln den Antrag zur Dringlichkeit zur Beilage 1951/2009. Es handelt sich hier um die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden - Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz (Oö. UHG). Ich brauche dazu einen Geschäftsbeschluss und eröffne darüber den Antrag und bitte den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Begründung für die Dringlichkeit: Der vorliegende Gesetzentwurf dient der Umsetzung der Umwelthaftungsrichtlinie der Europäischen Union und soll dazu beitragen in der gesamten Union ein möglichst hohes Umweltschutzniveau sicherzustellen. Die Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, die Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Kraft zu setzen, die erforderlich sind, um dieser Richtlinie bis zum 30. April 2007 nachzukommen. Die Umsetzung erfolgt sowohl durch Bundesgesetze als auch durch Landesgesetze. Die Umsetzung auf Bundesebene ist zwischenzeitig erfolgt. Das Oö. Umwelthaftungsgesetz lehnt sich inhaltlich stark an die Bundesbestimmungen an im Hinblick auf die bereits erfolgte Verurteilung Österreichs wegen der Nichtumsetzung. Sie sollte ja bis 2007 erfolgen. Innerhalb der vorgeschriebenen Frist durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes am 18. Juni 2009 ist nunmehr eine besondere Eile bei der Umsetzung geboten, um der Zahlung eines Pauschalbetrages oder Zwangsgeldes zu entgehen, deren Verhängung durch den EuGH vermutlich innerhalb der nächsten Wochen durch die Europäische Kommission beantragt werden könnte. Wien hat die Landesgesetze für Umsetzung bereits im Landtag beschlossen. Die übrigen Länder planen eine Beschlussfassung spätestens im Oktober dieses Jahres. Aufgrund der besonderen Situation in Oberösterreich mit der bevorstehenden Landtagswahl ist eine Beschlussfassung in dieser Landtagssitzung äußerst zweckmäßig. Für die Abstimmung dieses Gesetzentwurfes im Vorfeld bedanke ich mich beim Verfassungsdienst beziehungsweise bei meinen beiden Kollegen Landesrat Stockinger und Landesrat Anschober. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke sehr. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Dass wir bei der bestehenden Umsetzung der Umwelthaftungsrichtlinie der Europäischen Union in Verzug sind, wurde bereits berichtet. Meine sehr geschätzten Damen und Herren, es ist daher geplant, dass die Länder im Anschluss an die Bundesregelung nun bis Herbst, bis 2009, für die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen sorgen und Oberösterreich auch aufgrund der bevorstehenden Landtagswahl in der heutigen Sitzung, in der letzten Landtagssitzung, den notwendigen Beschluss auch fasst Inhaltlich geht es vor allem, und wir haben es schon gehört, um einen entsprechenden Ordnungsrahmen zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden. Grundlegendes Prinzip ist deshalb, dass eine Betreiberin oder ein Betreiber, der durch seine Tätigkeit einen Umweltschaden herbeiführt, dafür auch die erforderlichen Kosten für die Vermeidung beziehungsweise für die Sanierungsmaßnahmen tragen soll. Es geht vor allem um Schäden an der Biodiversität einer Fläche, um Schädigungen des Bodens, der Tier- und der Pflanzenwelt. Eine Abgrenzung beziehungsweise Abstimmungen zu den Bestimmungen des Oberösterreichischen Naturschutzgesetzes sowie des Oberösterreichischen Bodenschutzgesetzes ist ja bereits erfolgt. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Der Schutz der Pflanzen, der Tierwelt und des Bodens und auch des Wasser ist, unabhängig von der Umsetzung einer EU-Richtlinie, immer besonders wichtig und dringlich und daher ersuche ich auch um Unterstützung des Antrags. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Steinkogler. Abg. Steinkogler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag, meine sehr geehrten Damen und Herren! Objektiverweise muss gesagt werden, dass wir mit dem vorliegenden Oberösterreichischen Umwelthaftungsgesetz erheblich, nämlich seit 2007, in Verzug sind. Es gibt auch schon ein verurteilendes Erkenntnis vom 18. Juni 2009 aus Brüssel und deshalb muss rasch und dringend gehandelt werden. In erster Linie müssen wir uns an die Rahmenbedingungen des Bundes orientieren. Gewisse Umweltschäden wie Wasser und Boden sind ja auf Bundesebene geregelt. Im vorliegenden Landesgesetz geht es im Wesentlichen um geschützte Lebensräume und Tiere sowie bei der Landwirtschaft und Bodenschutz. Das Umweltbundeshaftungsgesetz ist seit Juni 2009 rechtskräftig und deshalb diese Verzögerung mit unserem Landesgesetz. Positiv muss auch angemerkt werden, dass sich im Vorfeld die Landtagsdirektion mit der Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer konstruktiv auseinandergesetzt hat und auch Verständnis für die gesetzliche Notwendigkeit aufgebracht wurde. Da wir alle nicht interessiert sind, für die Versäumnisse Strafgelder nach Brüssel zu zahlen, ist die Beschlussfassung der Regierungsvorlage Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz notwendig und die Dringlichkeit gerechtfertigt. Unsere Fraktion stimmt der Dringlichkeit natürlich zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne. Ich freue mich sehr, euch Grünen fünfzig Plus und Grüne Frauen begrüßen zu dürfen hier im Landtagssaal. Ja, wir haben hier ein Umwelthaftungsgesetz Oberösterreich vor uns liegen und im Volksmund sagt man ja, nach einer schweren Geburt, dann kommen die schönsten Kinder zur Welt. Bei dem Umwelthaftungsgesetz sowohl auf Bundesebene wie auf Oberösterreichebene bin ich mir da nicht ganz so sicher. Da gibt es noch einige Mängel, die man sicher auch noch ein bissel besser beheben kann. Dass die Diskussion vorher sehr langwierig war und sehr intensiv und emotional teilweise geführt worden ist, haben wir sowohl auf Bundesebene als auch in Oberösterreich gesehen. Es war so, dass wir zwei Veranstaltungen auch mit der Umweltakademie gehabt haben, wo man gemerkt hat, wie diffizil diese Rechtsmaterie ist und wie man halt Umweltrecht und den Umweltschutz, der uns allen glaub ich ganz, ganz wichtig ist, auch in eine gesetzeskonforme Version bringt, damit man das auch dann umsetzen kann. Ganz wichtig ist einfach das Ziel dieser EU-Richtlinie, was schon angesprochen worden ist, dieses hohe Umweltschutzniveau in der EU sicherzustellen. Und dann waren zwei Prinzipien ganz wichtig. Und die zwei Prinzipien muss man sich einfach gut anschauen, sind die auch wirklich so umgesetzt worden. Das eine ist vielleicht wirklich dieses Ziel Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden, aber vor allem mit dem Thema Verursacherprinzip und nachhaltige Entwicklung. Das heißt, man muss schon im Vorfeld auch ein bisschen genauer hinschauen, welche Bereiche sind denn da hier sehr sensibel, welche Produktivitäten, welche Produktionen sind denn hier auch problematisch. Und ich glaube, ganz wichtig ist, die Betreiber einerseits für die Tätigkeiten und für die möglicherweise entstehenden Schäden, die da sind, auch zur Haftung und zur Kostenwahrheit ein Stück weit zu zwingen und nicht dann etwaige Schäden auf die Steuerzahler abwälzen. Das darf nicht passieren. Ich glaube, das ist uns allen ganz wichtig, dass man gemeinsam mit den Betrieben bei den Genehmigungen schon schaut, wo sind die Vermeidungsstrategien und was tun wir, wenn wirklich was passiert und was machen wir vor allem auch dann, wenn sich der Betrieb auflöst. Wir haben ja immer wieder die Diskussion mit den Brachflächen, mit dem Brachflächenrecycling, was tun wir mit den Flächen, wo ein Betrieb drauf war, stillgelegt worden ist aus welchen Gründen auch immer, was macht der Nachfolgebetrieb. Der braucht ja auch Rechtssicherheit, dass er dann, wenn er dort hinkommt, keine weiteren Schäden hat. Also hier glaube ich brauchts ein ganz genaues Hinschauen, wie wir diese Regelungen einerseits beim Verursacher lassen, den aber jetzt nicht irgendwie ins Uferlose kommen lassen, sondern wirklich schauen, was können wir gemeinsam in der Beratung und bei den Projektbewilligungen auch schon an Vermeidungsstrategien hier forcieren. Dieses erste Verursacherprinzip war auf der Bundesebene, aber auch bei der oberösterreichischen Richtlinie sehr aufgeweicht mit vielen Ausnahmen. Das ist jetzt gelungen, diese Ausnahmen herauszugeben, damit es eben wirklich auch Rechtssicherheit gibt und damit etwaige Schäden nicht auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler abgewälzt werden. Der zweite sehr strittige Punkt war auch in Oberösterreich in der Diskussion, wie weit ist der Umweltanwalt auch eingebunden, welche Möglichkeiten hat er, um hier mögliche Beschwerden auch einzubringen. Dieses Beschwerderecht, was ihm zugestanden wurde, war aus unserer Sicht viel zu wenig. Noch dazu wäre es ein Beschwerderecht nur gewesen auf eine Mitteilung, die er bekommt, welche Maßnahmen die Behörde setzt, um drohende Umweltschäden zu verhindern. Das ist uns zu wenig weitreichend, wurde auch von allen Experten so bestätigt, dass es hier klare Regelungen braucht und dass es hier eine klare Einbindung der Umweltanwaltschaft braucht. Diese zwei Knackpunkte wurden in der Oberösterreichversion, aber auch in der Österreichversion teilweise gut gelöst. Daher können wir auch heute einer Dringlichkeit und auch inhaltlich zustimmen zu diesem Gesetz. Wichtig wird aber sein, gerade auch in der Umsetzung bei einer Novelle, die dann im Herbst oder nächstes Jahr passiert, eben genau diese Punkte, die noch unklar sind und die halt vielleicht noch Unsicherheit verursachen, hier zu lösen. Daher werden wir heute zustimmen, aber mit der Bitte, etwaige Fragen noch in einer nächsten Novelle auch wieder anzugehen und echt ehrlich anzugehen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Wir werden dieser Vorlage, dieser dringlichen Vorlage zustimmen, sowohl der Dringlichkeit als auch inhaltlich, wenngleich schon auch von unserer Seite zu betonen ist, dass grundsätzlich Gesetzesmaterien in diesem Umfang tunlichst doch die Runde über eine Ausschussrunde und wenn nötig über einen Unterausschuss machen sollten, rein aus der Sicht der demokratischen Findung, der inhaltlichen demokratischen Findung und der Übereinstimmung. Das muss dazu gesagt werden. Wenn man sich also diese Gesetzesvorlage, wenn man die studiert und liest, dann kommt ein Begriff im Besonderen immer wieder vor. Und ich glaube, das ist der wesentlichste Begriff, das ist der Lebensraum. Und ein Satz, also wenn ich jetzt einmal das Wort oder den Begriff Lebensraum in die Diskussion stelle, dann der Kernsatz bereits auf der ersten Seite, wo steht, Anlass und Inhalt des Gesetzesentwurfes lautet: Grundlegendes Prinzip der Richtlinie ist es deshalb, dass eine Betreiberin bzw. ein Betreiber, die durch ihre bzw. der durch seine Tätigkeit einen Umweltschaden oder die unmittelbare Gefahr eines solchen herbeiführt. Ich glaube, das ist der wesentliche Satz für die so genannten Megaprobleme, was Umweltschutz anbelangt hat, das ist der Kernsatz. Was sind denn die Riesenprobleme, die wir bereits seit Jahrzehnten, kann ich sagen, hier auch im Oberösterreichischen Landtag haben, was Umweltschutz und Umwelt und die Haftung darüber anbelangt? Das ist die Atomkraft, das ist das Atomkraftwerk Temelin in unserer Nähe, wo, wenn was passiert, der Lebensraum vernichtet ist, für Jahrtausende muss man sagen. Und wo eben hier schon der Satz "unmittelbare Gefahr herbeiführen", ich glaube, das ist das Wesentlichste oder die Basis für die Arbeit gegen Temelin, gegen die Atomkraft in der nächsten Legislaturperiode. Dasselbe gilt für das zweite Megaproblem, was Umweltschutz anbelangt, das ist die Gentechnik, wo wir, würde ich sagen, von Oberösterreich aus bessere Erfolge erzielen könnten als in unserem Kampf gegen Temelin. Und das Dritte, was ich persönlich auch für wichtig halte, ich glaube, dass wir uns auch politisch bewusst sein müssen, dass der Einsatz der Chemie insgesamt, in allen Lebensbereichen, überdacht werden muss. Ich beobachte aus meiner Berufssicht, dass also immer mehr zu Chemie, zu Medikamenten gebraucht wird bei allen Störungen des Wohlbefindens, nicht nur wenn es also gezielt um eine kurative medizinische Tätigkeit geht, dass immer mehr Medikamente eingesetzt werden, Chemie eingesetzt wird. Ich halte das für einen völlig falschen Ansatz, wenn wir uns darum kümmern wollen, ob wir uns im Leben wohlbefinden oder nicht. Ich erinnere auch des jüngsten prominenten Todesfalls, wo halt auch offensichtlich Chemie eine wesentliche Rolle gespielt hat. Ich will damit sagen, bei diesem Prinzip, Verursacherprinzip, Kampf gegen Schädigung der Umwelt, aber auch von uns selber, müssen wir glaube ich auf diese drei Bereiche besonders achten und ich glaube, dass dieses Gesetz nach dem Verursacherprinzip, sozusagen Haftung auszusprechen, dass das ein gutes Gesetz ist und dass wir uns bei allen Belangen in der nächsten Legislaturperiode auch dieses Gesetzes bedienen können. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Sie wissen, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Drittel der abgegebenen Stimmen angenommen werden kann. Ich bitte also jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1951/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1952/2009. Bei der Beilage 1952/2009 handelt es sich um die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und den Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für Sozialarbeit. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich. Ich eröffne darüber die Wechselrede mit dem Herrn Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Im Land Oberösterreich soll gemeinsam mit den Sozialhilfeverbänden ein Schulverbindungsdienst eingerichtet werden. Wir haben ja seit einiger Zeit intensive Diskussionen über Entwicklungen, die schon im Kindergarten spürbar sind, aber besonders dann an den Volks- und noch stärker an den Hauptschulen ihre Auswirkungen dadurch zeigen, dass immer mehr Kinder mit Defiziten in Regelsystemen eintreten. Das bedeutet, dass sie im Rahmen der Erziehung im Elternhaus nicht mehr jene Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln können, die sie benötigen, um in einem Regelsystem wie dem Kindergarten oder der Schule zurechtzukommen. Die dadurch sich ergebenden ausgeprägten Auffälligkeiten im Sozialen, Emotionalen, Entwicklung dieser Kinder und Jugendlichen erfordern eine enge Kooperation der Jugendwohlfahrt, Unterstützung der belasteten Familien und der Schule, Bildung und Integration. Die große Belastung der betroffenen Kinder, und das wird oft unterschätzt, häufig in Verbindung mit einer Überforderung ihrer Erziehungsberechtigten, kann mit schulinternen Stützangeboten oder auch durch Angebote der außerschulischen Jugend- und Familienberatung alleine nicht mehr aufgefangen werden. Eine strukturierte Zusammenarbeit von Schule und Jugendwohlfahrt beugt einer gesellschaftlichen Desintegration der jungen Menschen vor. Das ist vor allem dann der Fall, wenn mangelnde Problemeinsicht oder Kooperationsbereitschaft der Erziehungsberechtigten eine konstruktive Bearbeitung des Problems erschwert und es notwendig ist, im Rahmen eines nachgehenden Dienstes Begleitmaßnahmen außerhalb der Schule in die Wege zu leiten. Die Zielgruppe sind die Kinder und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten, die häufig Schule schwänzen, erhöhtes Gewaltpotential aufweisen, Migrationshintergrund mit Integrationsproblemen haben, Suchtgefährdung und natürlich andere auffällige Problemsituationen, durch die Überforderung der Erziehungsberechtigten, erkennbar beeinträchtigte Kinder und Jugendliche, die zur Desorganisation hinsichtlich der erforderlichen Schulmittel neigen, die an schulinternen Veranstaltungen kaum teilnehmen, die in der Hygiene auffällig sind, sind auch eine Belastung für das Gesamtsystem. Besonders betroffen sind Lehrerinnen und Lehrer, die sich Sorgen um die Schülerinnen und Schüler, um Gruppen oder Einzelpersonen machen, die feststellen müssen, dass die Eltern ihre Angebote nicht annehmen und dass aber auch über die Möglichkeiten der Schule hinausgehende Unterstützungsangebote benötigt werden. Der Schulverbindungsdienst hat die Aufgabe, die Entwicklungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher zu wahren und zu fördern und die Kooperation der Jugendwohlfahrt, der Eltern und der Schule im Allgemeinen und in konkreten Anlassfällen durchzuführen. Die Leistungen sind an der Nahtstelle Schule Jugendwohlfahrt angesiedelt und bestehen unter anderen in der Beratung über die verschiedenen Situationen und die Vorgangsweise in konkreten einzelnen Fällen, über die Vermittlung zu einschlägigen Angeboten an sozialen Diensten und die nachgehende Sozialarbeit mit den sozialpädagogischen Zentren und BetreuungslehrerInnen, wo schulinterne Stützangebote nicht mehr ausreichen. Der Schulverbindungsdienst hat natürlich dort die Grenzen, wo die allgemeine Jugendwohlfahrt ihre Aufgaben bereits erfüllt bzw. wo die Eltern mit einer ausreichenden Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer, also durch die Schule und durch die Jugendwohlfahrt, den Schulverbindungsdienst genügend unterstützt werden. Die Trägerschaft soll das Land Oberösterreich, Abteilung Jugendwohlfahrt, im Rahmen der fachlichen Steuerung und als dienstrechtlicher Anstellungsträger sollen die MitarbeiterInnen des Schulverbindungsdienstes beim Sozialhilfeverband oder bei der Stadt mit eigenem Statut sein. Die fachliche Anbindung wird bei der Fachabteilung der Jugendwohlfahrt sowohl des Landes als auch des Bezirkes sein, sodass eine Dienstorganisation und damit auch keine negative Überschneidung entsteht. Die Bezirksgröße wird ausschlaggebend dafür sein und die auftretenden Probleme wie die Zuteilung ist und sie wird natürlich im Einvernehmen mit den jeweiligen Bezirken durchgeführt. Das Land Oberösterreich verpflichtet sich mit dem Beschluss des Landtags dafür, dass hundert Prozent der Gehaltskosten übernommen werden, wie wenn die Leute direkt beim Land angestellt wären und der Sozialhilfeverband kommt für EDV, Büroausstattung, Reiskosten und ähnliche Aufgaben auf. Ich stelle daher folgenden Antrag: 1. Der Bericht der Landesregierung wird zur Kenntnis genommen. 2. Gemäß § 26 Abs. 5 Landtagsgeschäftsordnung wird davon abgesehen, diese Regierungsvorlage einem Ausschuss zuzuweisen. 3. Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, entsprechend dem Gesamtkonzept einheitliche mehrjährige Leistungsverträge mit den Sozialhilfeverbänden und Städten mit eigenem Statut zur Einrichtung und zum Betrieb von Schulverbindungsdiensten bei den Bezirksverwaltungsbehörden abzuschließen. Die für die Sozialarbeit in den Schulverbindungsdiensten erforderlichen Mittel zur Übernahme der Personalkosten durch das Land Oberösterreich werden mit folgenden jährlichen Höchstbeiträgen bereitgestellt: 2009 € 200.000,--, 2010 € 2,000.000,--, 2011 € 3,100.000,--. Die Beträge erhöhen sich ab 2010 automatisch um jenen Prozentsatz, um den die Gehälter im öffentlichen Dienst erhöht werden. Die für den Schuldverbindungsdienst erforderlichen Mittel sind durch das Sozialbudget im Rahmen der bis 2011 akkordierten Budgetvereinbarung gedeckt. Ich ersuche um Annahme. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke, Herr Landesrat Ackerl auch gleich für die Berichterstattung. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ein häufig gebrauchtes Bonmot lautet: Was bleibt ist die Hoffnung. Ich drehe dieses um und sage: Am Anfang stand die Hoffnung. Viele werden sich noch erinnern 2006, als die frisch gebackene Frau Bundesminister Schmied die Aufgabe im Bildungsministerium übernahm, da sprühte sie vor Ideen. War zwar bar jeder politischen Erfahrung, aber es war erfrischend und man konnte durchaus die Hoffnung haben, dass sich im Bildungssystem etwas tut. Ich gebe zu, das Beharrungsvermögen der Vorgängerin war auch mir ein etwas zu starkes und ausgeprägtes. Jedenfalls, diese Frau Bundesminister Schmied hat mehrfach erklärt, dass sie zusätzliche Posten für den schulpsychologischen Beratungsdienst schaffen möchte. Es ist damals gesprochen worden von 30 Personaleinheiten, für Oberösterreich hätte das bedeutet sechs zusätzliche Personaleinheiten für den schulpsychologischen Beratungsdienst. 2009 hat es aber dann auch noch geheißen im April, jawohl es bleibt dabei, aber die Budgeteinsparungsmaßnahmen machten es notwendig, dass offensichtlich bei der Frau Bundesminister ein Gesinnungswandel eingetreten ist. Sie hat dann letztendlich am 8. 5., also am 8. Mai dieses Jahres erklärt, sie kann diese zusätzlichen Personaleinheiten nicht finanzieren. Wir haben in Oberösterreich in den unterschiedlichsten Unterausschüssen, zum Beispiel im Unterausschuss Bildung quasi in Permanenz dieses Thema beraten. Wir haben Schulgipfel angeregt, wir haben die diversen Vorarbeiten, die in den Ressorts gemacht worden sind zu diesem Thema, eingesammelt und haben dort die Möglichkeit gehabt zu Lesen und zu Hinterfragen, was denn in Oberösterreich mit unseren Möglichkeiten zu diesem Thema geplant und gemacht werden kann. Es hat letztendlich darin gemündet, dass ein Schwarz-Grüner, Grün-Schwarzer Antrag im vergangenen Jahr, (Zwischenruf Abg. Hirz: "Grün-Schwarz!") eine so genannte Aufsperrliste quasi beschlossen wurde, einstimmig im Landtag am 4. Dezember vergangenen Jahres, wo genau dieses Thema Schulsozialarbeit thematisiert worden ist und wo die Landesregierung gebeten wurde, ein Konzept für den Ausbau und für die Stärkung der Schulsozialarbeit zu entwickeln. Denn Gewalt in den Schulen ist etwas, was ein gesellschaftliches Phänomen darstellt. Viele Schüler haben Angst, selbst Opfer dieser Gewalt zu werden. Es gibt viele verschiedenste Formen von Gewalt in Schulen und bei den Schülern. Die Lebensprobleme der Kinder überlagern häufig diesen Unterricht. Es ist manchmal unmöglich, dass auch die Lehrerin, auch wenn sie noch so engagiert sind, hier Abhilfe schaffen können. Gewalt kann niemals ausgeschlossen werden. So realistisch muss man sein. Aber die Wahrscheinlichkeit von Gewalthandlungen, gerade von exzessiven Gewalthandlungen, hier können präventive Maßnahmen gesetzt werden. Ich habe mir nur kurz noch herausgesucht das Thema "Sexuelle Gewalt", weil es natürlich gerade in dieser Altersgruppe von besonderer Bedeutung ist. Denn viele, die sexuelle Gewalt erfahren, können wieder diese Erfahrung nur dadurch verarbeiten, dass sie selbst wieder entweder Gewalt gegen sich selbst oder andere ausüben. Die Statistik, die glaubhaft ist, sagt, dass zehn Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer bis zum sechzehnten Lebensjahr mindestens einmal durch Gewalt beziehungsweise erzwungene Körperkontakte Opfer sexueller Gewalt werden. Also, es ist schon ein erklecklicher Prozentsatz, der hier zum Tragen kommt. Und auf der anderen Seite sehen wir, dass in Österreich pro Jahr nur rund 120 Täter auch wirklich verurteilt werden – 600 bis 700 werden angezeigt. Also hier gibt es eine große Dunkelziffer, die aber selbstverständlich zu Verhaltensveränderungen bei den Schülern und Kindern führt. Nun liegt uns dieses Konzept vor – eines Schulverbindungsdienstes. Es ist grundsätzlich aus meiner Sicht etwas Positives. Auch die Verortung im Bereich der Bezirksverwaltungsbehörden, der Jugendwohlfahrt dort, ist positiv. Wie wohl ich auch die Sorge von manchen Sozialhilfeverbandsobmännern und Bürgermeistern verstehe, die sagen, was wird nach dem Jahr 2011 sein? Werden auch dann die Mittel – die ja dann in etwa vier Millionen, so etwas zu liegen kommen – werden auch die seitens des Landes bereitstehen? Daher werden wir der Dringlichkeit die Zustimmung geben. Wir werden auch diesem Konzept und dieser Vorlage die Zustimmung geben, aber auch mit dem Hinweis, dass die dann Zuständigen innerhalb der Regierung dafür auch sorgen müssen, bei den budgetären Diskussionen oder bei den Diskussionen über das Budget, dass diese Mittel auch seitens des Landes in Hinkunft zur Verfügung stehen. (Beifall. Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Das haben Sie jetzt wirklich schön gesagt!") Erste Präsidentin: Danke. Nächster Rednerin ist die Frau Präsidentin Weichsler-Hauer. Abg. Präsidentin Weichsler-Hauer: Sehr geschätzte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich möchte mich eigentlich beim Herrn Landesrat Ackerl bedanken, dass er diese Vorlage der Landesregierung heute in den Landtag gebracht hat und auch, dass es dringlich in den Landtag gebracht worden ist. Denn, ich denke und ich kann mich nicht zurückerinnern, dass wir, seit ich im Landtag bin, jemals in einer Periode soviel an Diskussionen gehabt haben. Natürlich auch verursacht durch konkrete Fälle, die es in Oberösterreich gegeben hat und uns so konkret und wir uns so in großem Ausmaß damit auseinandergesetzt haben. Wo liegen eigentlich die Probleme der Jugend in unserer Gesellschaft? Wo liegen eigentlich die Probleme der Familien in unserer Gesellschaft? Ja, ich glaube, man kann es ja wirklich so nennen, wo liegt eigentlich unsere Gesellschaft wirklich? Wo stehen wir? Und dass es ein ständiges Ansteigen gegeben hat und auch in der Auseinandersetzung mit den Schulen und auch, wenn wir immer wieder mit dem Landesschulratspräsidenten und der Vizepräsidentin in Kontakt gewesen sind, bemerkt haben, womit Schule alles konfrontiert worden ist. Nämlich auch mit der Thematik, dass sehr vieles, was in familiären Situationen nicht mehr erledigt werden hat können oder entsprechend auch aufgefangen werden hat können, alles zum Thema in der Schule gemacht worden ist, und hier natürlich eine vielfältige Anforderung an die Schulen gekommen ist, die auch - zu Recht - nicht alle erledigt werden haben können. Weil es auch die nötigen Möglichkeiten nicht mehr gegeben hat, so weiß ich, dass es wirklich wichtig war, dass wir diesen Beschluss – der wirklich wichtig ist – dass wir diesen Beschluss heute herbeiführen. Ich denke, sie alle kennen das auch und sind in irgendeiner Form schon einmal damit konfrontiert gewesen, dass man bemerkt, dass an Kindern, an Jugendlichen, auch in seinem eigenen Umfeld, und wenn man das auch von anderen merkt oder mitbekommt und auch hört, Dinge im Gange sind, wo man versucht oder versuchen möchte, einzuschreiten, zu helfen, wo einem aber auch die Hände gebunden sind. Und ich glaube, dass die Schule gerade jener Ort ist, der am allerschnellsten mitbekommt, wo Probleme da sind, wo ein Kind zu Verhaltensauffälligkeiten neigt. Wo es sich möglicherweise auch zurückzieht und gar – also verhaltensauffällig wird, nicht im Sinne von ausgelebter Aggression und Wut, sondern auch im umgekehrten Sinne - nämlich eher etwas ruhig wird und sich entsprechend zurückzieht. Genauso ein schreckliches Problem, wie es der andere Fall ist. Und ich denke, dass hiermit eine gute Sache jetzt eingerichtet wird von Seiten des Landes, wo wir eine Möglichkeit haben oder eine zusätzliche Schnittstelle schaffen, um gerade dort die jungen Menschen aufzufangen, wo es dringend notwendig ist. Wenn wir in den letzten Wochen wieder – und ich habe auch gestern in einer Zeitung in Oberösterreich gelesen, dass es auch von Seiten der Grünen hier eine Veranstaltung gegeben hat, wo es um das Thema "Gewalt und wie gewalttätig ist eigentlich unsere Jugend?" gegangen ist, dann denke ich mir, es muss uns klar sein, dass wir mit dem – weil der Herr Kollege Aichinger darauf hingewiesen hat, dass also die Sozialhilfeverbände Ängste hätten, was nach dem Jahr 2011 sein wird – konkret geht es ja dann auch wieder ums Geld oder konkret nur ums Geld. So denke ich, muss uns klar sein, dass wir hier sehr viel Prävention machen müssen. Und auch finanzielle Prävention! Das müssen wir uns auch bewusst machen und muss auch, glaube ich oder kann auch den Sozialhilfeverbänden gesagt werden und den Statutarstädten, dass hier ja auch auf der anderen Seite Geld eingespart wird in dem Sinne, dass wir es also schon entsprechend früher einsetzen und das eine oder andere unter Umständen, also Heimeinweisung und so weiter, auch damit verhindern können. Ich glaube, dass die jungen Menschen und all jene, die hier davon betroffen sind, diese Chance einfach brauchen und die Hilfe der Gesellschaft brauchen. Und es ist wichtig, ihnen diese Hilfe entsprechend zu geben und damit auch dieses Geld zu investieren ist. Und ich bin mir ganz sicher, dass das auch über das Jahr 2011 hinaus sein wird. In dem Sinn ein klares Ja und Bekenntnis von uns dafür. Und nachdem der Herr Landesrat also auch schon den Inhalt des Antrages verlesen hat, also ein Ja der SPÖ zur Dringlichkeit, aber auch ein Ja dann zu Abstimmung über den Inhalt. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Wir Grüne haben uns immer massiv für den Ausbau der Schulsozialarbeit eingesetzt. Und es freut mich heute wirklich, dass wir hier in dieser letzten Sitzung dieser Landtagsperiode einen entsprechenden Beschluss fassen können auf Aufstockung der Schulsozialarbeit. Ich glaube, das ist eine wichtige Maßnahme, vor allen Dingen für die Schüler und Schülerinnen, aber auch für Lehrer und Eltern. Und es ist ein Projekt, das ja insbesondere auf eine grüne Initiative zurückgeht. Es ist im April 2008 ein schwarz-grüner Antrag eingelaufen, (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Schwarz-grün!") grün-schwarz ja, habe ich ja gesagt oder? (Unverständlicher Zwischenruf) Ach so, nein! Ich habe gesagt, besonders ein grün-schwarzer Antrag eingelaufen, wo aufgefordert wird, die Landesregierung möge ein Konzept für den Ausbau und die Stärkung der Schulsozialarbeit entwickeln, um im Schulbereich verstärkt auf die Problemlagen der Schülerinnen eingehen zu können und insbesondere die präventive Arbeit gegen Gewalt an Schulen auszubauen. Der Antrag ist dann im Dezember 2008 einstimmig in diesem Hohen Haus in vorliegender Form beschlossen worden. Landesrat Ackerl hat dann begonnen mit der Umsetzung und Erstellung der Konzeption. Wir Grüne haben zusammen mit dem Landeshauptmann zwei Projekte auf die Beine gestellt. Eine Kooperation mit dem Verein Neustadt in der Hauptschule Attnang-Puchheim und im Polytechnikum Neufelden, wo an diesen beiden Schulen an einem Vormittag eine Sozialarbeiterin, ein Sozialarbeiter eingesetzt ist, um sich im Speziellen und auch in Abstimmung mit der Direktion den Kriseninterventionen und den Beratungen der Schüler und Lehrerinnen und Eltern zu widmen. Nebenbei sei noch erwähnt, dass es hier auch zu diesen zwei Projekten eine wissenschaftliche Begleitung von Seiten des Soziologie-Institutes der Johannes Kepler-Universität gibt. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Mit dem vorliegenden Antrag geht es jetzt meiner Meinung nach in Richtung eines großen Schrittes weiter in Ausbau der Schulsozialarbeit. Es geht darum, dass hier verstärkt die Sozialarbeit an den Schulen eingesetzt wird. Landesrat Ackerl hat das in seiner Konzeption Schulverbindungsdienst genannt. Das heißt, es soll die Jugendwohlfahrt aufgestockt werden bis 2010 um 52 Mitarbeiterinnen. Es geht um eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen der Jugendwohlfahrt und der Schule, und vor allen Dingen auch um den Bereich der außerschulischen Hilfe, die auch konkret angeboten werden soll. Im Leistungsprofil ist enthalten Beratung, Information der Schüler, Eltern und Lehrer. Es ist enthalten die nachgehende Sozialarbeit, was ich für besonders wichtig finde, dass man auch den Problemen nachgeht. Mir ist es auch vor allen Dingen wichtig, dass nicht gewartet wird, bis schon ein Fall anhängig ist bei der Jugendwohlfahrt, sondern dass man präventiv in diesen Bereich hineingeht. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass man dann, wenn man eine Überforderung der Eltern erkennt, tätig wird. Genauso, wenn es Probleme gibt bei Integration, gibt im Bereich der Migration. Also das heißt, die Schulverbindungsstelle ist eine Nahtstelle zwischen Jugendwohlfahrt und Schule. Das ist, glaube ich, auch eine Forderung gewesen, die wir im Ausschuss Gramastetten besprochen haben, also insofern auch eine konsequente Fortführung. Und mir ist besonders wichtig, dass in dem Bereich alle, die an dem System Schule beteiligt sind, miteinbezogen werden. Das heißt, dass die Schulsozialarbeiterinnen den Schulalltag begleiten, eingreifen bevor die Konflikte auftreten. Mir ist ganz wichtig, sage ich auch noch dazu, dass die Sozialarbeiter und die Sozialarbeiterinnen zum Schulteam gehören. Das ist auch, glaub ich, ein Schlüssel dazu, dass die nicht nur sagen, die Jugendwohlfahrt sagt mir, was ich zu tun habe und was die in der Schule machen, ist ganz egal. Ich entscheide, wen betreue ich. Sondern, dass die zum Team gehören, dass sie sich als Ergänzung für die Beratungslehrerinnen verstehen, dass sie sich als Ergänzung zu den Schulpsychologinnen verstehen. Und ich behaupte jetzt einmal, je besser die Zusammenarbeit sein wird zwischen Schulsozialarbeit und der Schule und den Lehrern, desto eher werden auch die Probleme der Kinder und Jugendlichen gelöst werden können und auch desto eher wird es auch zu einer entsprechenden Entlastung der Pädagoginnen kommen. Gestatten sie mir noch ein Letztes: Mir ist auch noch wichtig, dass es so etwas gibt wie einen pädagogischen Auftrag, der in dem Konzept so nicht enthalten ist. Weil ich glaube, dass sehr wohl die Schulsozialarbeit auch verantwortlich ist oder sein sollte für die Persönlichkeitsentwicklung, für die Entwicklung des Selbstbewusstseins, für die soziale Kompetenz. Also alles das würde ich mit dabei sehen. Ich glaube, dass wir mit dem heutigen Beschluss wirklich einen Schritt weiterkommen. Und wir werden natürlich der Dringlichkeit zustimmen, auch dem Inhalt zustimmen. Und ich erwarte also mit Spannung die Umsetzung dieses Konzeptes. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Helga Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Die Euphorie, die teilweise von meinen Vorrednern zu dieser Regierungsvorlage ausgesprochen worden ist, die kann ich so einfach nicht teilen. Mein Ziel in der politischen Arbeit war immer, nicht nur, dass jetzt eine Vorlage kommt, dass ich sage, das ist das Beste, was uns eingefallen ist, sondern dass wir uns inhaltlich mit mehreren Dingen auseinandersetzen. Grundsätzlich, Gottfried (Anm.: Hirz), und es tut mir ja leid, ich muss ja jetzt fast für die Sozialdemokraten reden, ihr habt nicht das Modell erfunden, sondern es gibt ein Projekt, das der Landesrat Ackerl gemacht hat in Freistadt, glaube ich, und dann in Linz. Die Schulsozialarbeit, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Gmunden!") – Gmunden – das sich einmal über eine schriftliche Anfrage nach dem inhaltlichen Erfolg ausgewertet hat. Also, da muss ich fast jetzt die Roten in Schutz nehmen. Was mir aber wichtig ist in dem Zusammenhang - keine Koalitionsansage, weil das zuerst gefallen ist von den Sozialdemokraten her! - was aber natürlich mir in dem Zusammenhang schon etwas zu denken gibt, ist, dass in der Konzeption, wie sie heute hier vorliegt, natürlich manche Dinge noch offen sind. Du hast, Gottfried, die pädagogische Ausrichtung oder Einbindung, pädagogische Merkmale angesprochen: Für mich ist zum Beispiel nicht klar, wie unter Punkt vier bei diesem Thesenpapier, Leistungen an der Nahtstelle, wenn es dann heißt, nachgehende Sozialarbeit und Kooperation in jenen Fällen, in denen schulinterne Stützangebote zur Besserung nicht ausreichen. Heißt das dann, der Schulsozialarbeiter geht zur Sozialarbeiterin im Bezirk oder zur Jugendwohlfahrt? Also, unter Anführungszeichen "nachgehend" – er ist der Vermittler, würde ich sagen. Ich verstehe unter dem Begriff "nachgehend" etwas anders in dem Zusammenhang. Wo ich auch Probleme habe, und sie merken, mir geht es um eine inhaltliche Auseinandersetzung, weil das Beispiel Pöstlingbergkinder angesprochen worden ist, wenn ich die Bezirkshauptleute noch im Ohr habe, die sagen, sie kriegen nicht genug Sozialarbeiter in manchen Randbezirken wie Braunau und so weiter. Oder eben auch, es muss halt jeder genommen werden, auf die Qualität hat man nicht immer die Möglichkeit der Einflussnahme. Da muss ich sagen, einfach zu sagen, wir stocken um 52 auf, finde ich eine gewagte, fachlich gewagte Vorgabe. Weil will ich jetzt ein Plansoll erfüllen oder will ich eine Verbesserung in der Situation? Und für mich ist und für uns ist die Schulsozialarbeit, und ich möchte es dezidiert hier festlegen, ein unheimlich wichtiger Baustein, um auf Probleme von Kinder und Jugendlichen schneller reagieren zu können. Ich war aber sehr verwundert, Herr Landesrat Ackerl, wie du da heraußen gesagt hast, das soll auch für die Kindergartenkinder sein. (Unverständlicher Zwischenruf) Nein, drum stelle ich jetzt meine Frage. Du hast das gesagt für Kindergarten- und Schulkinder, weil das habe ich in der Konzeption nicht gemerkt. Ich nehme zur Kenntnis, dass, wie es scheint, die Budgetverhandlung, aber das ist nur eine Randbemerkung, schon so weit gediehen ist, dass man weiß, dass bis 2011 die Gelder da sind. Ich gratuliere einem Referenten, wenn er eine Sache macht, (Zwischenruf Abg. Hirz: "Deswegen machen wir einen mehrjährigen Beschluss!") dass natürlich ein – naja klar, aber es wird zu einer Aufstockung kommen müssen. Oder sagt ihr dann, die Jugendwohlfahrt muss woanders sparen? Ich möchte auch noch einen anderen Punkt einbringen. Wir haben, weil es auch von Dr. Aichinger angesprochen worden ist, Schulpsychologen. Ja, Herr Doktor Aichinger, wir haben auch ausgemacht gehabt, dass es einen Schulgipfel gibt, um all die Probleme, die da sind, in den Griff zu kriegen. Wir haben es nicht geschafft nach zwei Jahren. Und wir haben nicht einmal eine letzte Unterausschusssitzung gehabt, weil angeblich die Mitarbeiter im Verfassungsdienst nicht in der Lage waren, dass sie einen Termin mit uns ausmachen. Was die zwar abstreiten. Ich möchte nur ganz kurz noch - ich weiß, es blinkt schon – zwei Sachen sagen: Schulsozialarbeit kann nur ein Aspekt sein von einem Bündel Maßnahmen. Aber jetzt auch so zu tun, als würde man die Schulpsychologen nicht brauchen. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Das hat niemand gemacht!") Ja, aber das Land Oberösterreich ist nicht bereit, einen Groschen Geld in die Hand zu nehmen, um Schulpsychologen, die ein breiteres Spektrum noch haben, nämlich auch in Beratung was Schullaufbahn betrifft, wenn schon die Frau Minister Schmied nichts macht, zu sagen, wir finanzieren mit Dienstverträgen, schauen wir, dass wir eigene Schulpsychologen kriegen. Nichts ist weiter gegangen! Also, man muss schon immer schauen, ist es jetzt – und das ist meine Kritik an dich, Herr Landesrat Ackerl – ist es jetzt wirklich notwendig, dass man bis zur letzten Landtagssitzung wartet? Wo wir keine Möglichkeit mehr haben, inhaltliche Dinge, die im Positionspapier drinnen sind, abzuklären, sachlich auszusprechen, sondern heute einen Beschluss zu machen. Inhaltlich werden wir natürlich nicht dagegen sein – aber die Dringlichkeit lehnen wir ab. Denn, ich glaube, allen die im Sozialbereich tätig sind, und auch dir Herr Landesrat, ist die Aufgabe eigentlich so wichtig, dass wir sie schon besprechen hätten können und nicht heute eine Beschlussfassung im Landtag machen, ohne uns mit manchen Dingen tiefer auseinander zu setzen. Danke.(Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und ich komme zur Abstimmung. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1952/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Es wurde von Seiten des Herrn Schriftführer angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1955/2009 vorschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei dieser Beilage handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oberösterreichische Sozialhilfegesetz 1998 geändert wird, die so genannte Oberösterreichische Sozialhilfegesetz-Novelle 2009. Es benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss des Landtags, ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1955/2009 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Geschätzte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wie schon angekündigt, im Initiativantrag 1955/2009 geht es um eine Änderung des Sozialhilfegesetzes und zwar, dass in Zukunft die Hilfe zur Erziehung von Minderjährigen erweitert wird, nämlich erweitert um die Übernahme des Kostenbeitrages für Eltern, die Kinder in Betreuungseinrichtungen haben und die Übernahme der Kosten für das Mittagessen. Wir haben heuer im April-Landtag den beitragsfreien Kindergarten beschlossen, und im Zuge dieser Beratungen wurde dann auch der Antrag 1920/2009 beschlossen, auch mit Unterstützung der SPÖ, dass es zur Änderung der Kostenübernahme für Kinder von Sozialhilfeempfänger und Sozialhilfeempfängerinnen kommt, im Sozialhilfegesetz. Dieser Auftrag war eindeutig, wie schon gesagt, auch die SPÖ hat diesem Auftrag damals im April zugestimmt. Landesrat Ackerl ist zuständig für die Umsetzung, leider legte er bisher keine entsprechende Regierungsvorlage in der Landesregierung vor, sondern er machte in der letzten Regierung einen Vorschlag, dass entgegen dieses Landtagsbeschlusses, eine Änderung im Kinderbetreuungsgesetz kommen soll, diese Änderung hätte auch noch nebenbei eine Antragspflicht der Eltern beinhaltet. Ich verstehe ja, dass das die SPÖ vielleicht noch mehr will als das Gratismittagessen für Sozialhilfeempfängerinnen, aber wenn wir heute und hier diese Gesetzesänderung nicht beschließen, dann werden wir eben auch ab Herbst nicht einmal für jene Eltern, die es wirklich am dringendsten brauchen, ein Gratismittagessen haben. Das riskieren wir heute, wenn dieser Antrag keine Mehrheit erhält. Im Paragraf 19a des Sozialhilfegesetzes soll das so geregelt sein, dass die anfallenden Kosten direkt zwischen Träger und Land geregelt werden, dass das außerhalb der üblichen Finanzschiene des Sozialhilfegesetzes geregelt ist. Das heißt, Eltern müssen hier keinen Extraantrag stellen, um in den Genuss dieses Gratismittagessens zu kommen, es gibt auch keinerlei Kostenersatzpflichten für Eltern, das Land überweist dann quartalsweise an die Träger dieses Geld. Ich habe schon gesagt, es handelt sich um eine Erweiterung für die Hilfe wirklich jener Eltern, die es am allernotwendigsten brauchen. Es ist auch deswegen so wichtig, dass wir das heute beschließen, damit die Eltern im Herbst wirklich wissen, wie sie dran sind, müssen sie jetzt das Mittagessen auch ab Herbst wieder bezahlen oder erhalten sie das gratis. Das sind wirklich jene, die es am allernötigsten brauchen, in diesem Sinne hoffe ich, dass wir heute diesen Antrag positiv beschließen können, und liebe Kolleginnen und Kollegen, ich ersuche um Zustimmung, sowohl bei der Dringlichkeit, als auch dann inhaltlich bei diesem Antrag. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Gibt es eine weitere Wortmeldung zur Dringlichkeit? Frau Kollegin Moser, bitte. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen, werte Zuhörer! Alle diese Anträge, wir haben ja schon sehr viel inhaltlich bei der Novellierung, bei der Beschlussfassung über das neue Kindergartengesetz, über diesen Inhalt gesprochen. Meine Frage an die Grünen in diesem Zusammenhang, ob ihnen die Sozialhilfeempfänger, die ihr Kind zu Hause haben, weil sie vielleicht keinen Betreuungsplatz haben, gleich viel Wert sind? Ist es dort bei denen auch wichtig, dass die Kinder eine ausgewogene Ernährung bekommen, ist es dort auch wichtig, dass aufgrund von fehlenden Einkommen eines nicht passiert, dass sie in einer wichtigen Wachstumsphase kein Mittagessen bekommen, weil sich die Eltern das aufgrund der sozialen Not nicht leisten können? Es ist wieder für mich ein Beispiel, wie sehr wir uns oft fokussieren, ich meine das gar nicht böse, wie sehr man oft bei einem Thema verfangen ist, eine andere Gruppe aus dem Auge verliert. Wir könnten uns ohne weiteres vorstellen, wenn dieses Anliegen, und die Sozialhilfeempfänger sind uns ein Anliegen, ich glaube, das haben wir in der letzten Legislaturperiode auch über Initiativanträge von uns immer wieder bewiesen, wenn ich die auch partizipieren lasse, dann muss ich aber sagen, okay, dieser Antrag schließt alle Sozialhilfeempfänger, die keinen Kindergartenplatz haben, schließt sie von der Förderung aus. Das heißt, es ist zum Beispiel auch eine Mutter, eine Familie, die ihr Kind bei einer Tagesmutter hat, weil keine Gruppe dort ist, sie sind Sozialhilfeempfänger, aber das Mittagessen kriegen sie nicht, weil das kriegen nur die, die in Kinderbetreuungseinrichtungen sind. Ihr schafft in den letzten Monaten ein Auseinanderdividieren der Familien oder der unterschiedlichen Familienstrukturen und der Einkommenssituation, dass ich es einfach nicht verstehe. Wenn Ihr sagt, wir wollen, da habt Ihr jede Unterstützung von unserer Seite, wir wollen gerade Kinder von Sozialhilfeempfängern, die zu den Armen gehören, ich glaube, es gibt auch noch andere Gruppen. Nur mit einem Nebensatz: Wenn ich mir den Armutsbericht anschaue, wie viele Kinder in Familien, wo keine Sozialhilfe bezahlt wird, sondern wo ein Einkommen da ist, auch an der Armutsgrenze dahinschrammen, dann muss ich sagen, wir machen etwas für eine kleine Gruppe, wenn ihr schon meint, wir machen nur etwas für eine kleine Gruppe. Ich habe gehört, ich kenne die Zahlen nicht, vielleicht sage ich jetzt etwas Falsches, ich gebe es zu, dass es da um 300 Personen geht, dann haben von diesen 300 einige ihr Kind nicht einmal im Kindergarten, dann reduziert sich das noch einmal, dann ist es eine Regelung, der wir in der Form nicht zustimmen können. Es trifft halt ein paar, so nach dem Zufallsprinzip und andere schauen durch die Finger, wenn uns die Familien wirklich ein Anliegen sind in Oberösterreich, wenn uns die Armut in Oberösterreich ein Anliegen ist, dann müssen wir zu anderen Maßnahmen greifen, dann müssen wir uns überlegen: Wie schaut es mit den Familienförderungen in Oberösterreich aus, wie schaut es aus, weil Sozialhilfeempfänger bitte haben auch Kinder in der Schule, in der Nachmittagsbetreuung, wo sie auch für das Essen zahlen müssen, wie schaut es aus im Hort? Ich spreche jetzt vom Schulkind her, weil das ist ja alles wieder nur auf das Kind bis zum sechsten Lebensjahr abgestellt, also so einem unausgegorenen Initiativantrag, es tut mir leid, können wir leider nicht unsere Zustimmung geben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Mag. Baier. Abg. Mag. Baier: Hohes Präsidium, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der vorliegende Dringlichkeitsantrag ist tatsächlich dringlich, wie die Frau Kollegin Wageneder schon ausgeführt hat, das, was jetzt die Frau Kollegin Moser dargeboten hat hier am Podium war doch eine ziemliche Akrobatik, man hat sozusagen argumentativ gemerkt, also ich kann dieser Argumentation nicht ganz folgen. Zum einen, Frau Kollegin Moser, gibt es in Oberösterreich ab Herbst einen Gratiskindergarten. (Beifall) Der gilt für alle Familien, und der gilt für Sozialhilfeempfänger oder nicht, das gilt für alle Familien in ganz Oberösterreich. Das ist eine ganz, ganz große Errungenschaft und eine ganz wesentliche Unterstützung für alle Familien, nicht nur für einen kleinen Teil. (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Das haben wir seit Jahren gefordert!") Zweiter Punkt. Was heißt, die keinen Betreuungsplatz haben oder keinen bekommen? Also hier muss man schon einmal auch bei der Wahrheit bleiben, wir haben in Oberösterreich eine Vollversorgung, streben das auch an klarer Weise im Zuge des Gratiskindergartens noch einmal verstärkt an. Ich gehe davon aus, nach dem es noch dazu ein beitragsfreier Kindergarten sein wird, dass es sich insbesondere auch jene, die finanziell hier Schwierigkeiten haben, noch einmal leichter leisten werden. (Zwischenruf Abg. Moser: "Statistisch!") Hinzu kommt jetzt noch, dass es genau für jene, die es hier ganz besonders dringend brauchen, auch noch ein beitragsfreies Mittagessen geben soll, als zusätzliche Entlastung. (Zwischenruf Abg. Moser: Was ist der Unterschied zwischen einer armen Familie und einer Familie mit Sozialhilfe?") Weil Sie gefragt haben, Frau Kollegin Moser, weil Sie gefragt haben, was tun wir sonst noch für die Familien in Oberösterreich, Sie wissen ganz genau, dass es sehr, sehr viele Gemeinden, fast alle Gemeinden gibt in Oberösterreich, die das Mittagessen jetzt schon kostengünstiger zur Verfügung stellen, durch einen Gemeindezuschuss oder überhaupt wie in manchen Städten gratis zur Verfügung stellen. Das Zweite ist, es gibt auch in den Schulen ein Beitrag, eine Ermäßigung, eine kostengünstige Variante, dort auch Essen zu gehen, das hilft natürlich auch jenen Familien, die Sie angesprochen haben. Wenn Sie sich fragen, was wir sonst noch für die Familien tun, dann sollen Sie sich diese Punkte, die Sie ja auch kennen, noch einmal in Erinnerung rufen. (Zwischenruf Abg. Moser: "Euch ist die Familie nichts wert, nehmen Sie das zur Kenntnis!") Oder aber auch die verschiedenen Leistungen rund um Schullandwochen, um außerordentliche Schulbeihilfe, alles da leistet das Land sehr, sehr viel, nehmen Sie die Vergünstigungen der Familienkarte her, nehmen Sie nur die Zusammenarbeit mit der ÖBB, wo alle Familien, die eine Familienkarte haben, Halbpreisermäßigung haben auf allen ÖBB-Strecken. Das sind alles Maßnahmen, die den Familien in Oberösterreich zu Gute kommen. Wenn Sie hier Zweifel haben, dann appelliere ich an Sie, dass Sie sich noch einmal kurz damit auseinandersetzen und sich diese Punkte auch in Erinnerung rufen. (Zwischenruf Abg. Moser: "Ich weiß, wovon ich spreche!") Aber zurück zum Dringlichkeitsantrag, warum er heute so besonders dringlich ist, ist, weil es einen Sozialreferenten gibt, der die letzten Monate die Hände scheinbar in den Schoß gelegt hat, denn, wie die Frau Kollegin schon berichtet hat, haben wir am 31. 3. hier im Landtag, auch mit Stimmen der SPÖ diesen gemeinsamen Resolutionstext beschlossen. Diesen gemeinsamen Resolutionstext haben wir als Auftrag formuliert, und nicht wie Sie, Herr Landesrat Ackerl, am 7. Juli in einer Presseaussendung behauptet haben als eine Art Prüfungsauftrag. Sie haben dort ausgesendet und haben gesagt, der Landtag habe etwas beschlossen, sie sollen prüfen, also bitte, Sie wissen ganz genau. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Studie!") Ich kann Ihnen gerne den Antrag vorlesen, Herr Klubobmann, aber ich nehme an, dass Sie ihn kennen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Ja!") Dann bleiben wir doch bitte bei den Tatsachen, in diesem Antrag ist ganz klar festgehalten, dass die Regierung, damit das zuständige Regierungsmitglied aufgefordert wird, ein Modell zu erarbeiten. Dann dauert das einige Monate, dann kommt sozusagen eine Stellungnahme in der Regierung, wo dann davon die Rede ist, dass das alles nicht Möglich sei, dass das alles nicht geht und überhaupt und generell, man müsse das wo anders regeln. Das ist auch der Hintergrund, vor diesem Hintergrund gibt es diesen Dringlichkeitsantrag, daher haben wir ihn auch heute eingebracht, weil wir haben wollen, dass es diese Regelung auch ab Herbst dieses Jahres, dass es diese Regelung ab Herbst dieses Jahres gibt für diese Familien, die es ganz, ganz dringend notwendig haben, die diese Unterstützung ganz besonders brauchen. Daher werden wir dem gerne zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zur Dringlichkeit zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schreiberhuber. Abg. Schreiberhuber: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kollegin Moser, Mahlzeit liebe Kolleginnen von den Grünen und von er ÖVP! Nachdem von der SPÖ mehrfach eingebrachten und gerade von Schwarz-Grün immer wieder abgeschmetterten Anträgen, auf ein allgemeines beitragsfreies Mittagessen für alle Kinder in unseren Kindergärten, hat sich die schwarz-grüne Landesregierungskoalition nun bemüßigt gefühlt, einen eigenen Antrag einzubringen, um quasi ihre soziale Kompetenz in Sachen Armutsbekämpfung unter Beweis zu stellen. Mit dem Inhalt vermeintlicher sozialer Treffsicherheit, dass jene Kinder, von denen wenigstens ein unterhaltspflichtiger Elternteil Sozialhilfe empfängt, die Möglichkeit bekommen, in den besuchten Kinderbetreuungseinrichtungen ein Mittagessen zu erhalten, ohne dass den Eltern dafür Kosten entstehen. Na großartig, das ist wirklich ein sozialpolitischer Meilenstein, geschätzte Kolleginnen und Kollegen von Grün und Schwarz, den Sie da einschlagen. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Das ist schon beschlossen!") Wenn mir damals jemand vor sechs Jahren gesagt hätte, als Sie Ihr schwarz-grünes Programm Oberösterreich 2003 bis 2009 verfasst haben, das wäre so formuliert enthalten gewesen, hätte ich nur ungläubig den Kopf geschüttelt, dass ausgerechnet die oberösterreichischen Grünen, die Steigbügelhalter für ihre verschrobene Wahrnehmung sozialer Bedarfslagen sind, hätte ich mir in meinen wüstesten Horrorvisionen über die Zukunft der oberösterreichischen Sozialpolitik nicht auszumalen gewagt. Ich meine, das hätten Sie mit den Freiheitlichen auch gekonnt, aber vielleicht kommt es ja noch. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Was ist denn mit der SPÖ Wien und Steiermark?") Ihr Initiativantrag, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, da muss ich die Kollegin Wageneder und den Kollegen Baier schon korrigieren, Landesrat Ackerl hatte den Auftrag eine Studie vorzulegen, das hat er getan, sie hat ergeben, dass Ihr Initiativantrag in mehrfacher Hinsicht problematisch ist, auch wenn es euch nicht gefällt. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Lesen Sie den Antrag!") Ihr Initiativantrag ist in mehrfacher Hinsicht problematisch, nämlich mit der Einschränkung auf Familien, die ohnehin bereits das letzte soziale Netz, nämlich die Sozialhilfe in Anspruch nehmen, würde eine Gruppe erfasst werden, die eigentlich bereits aus der Sozialhilfe Unterstützung für die Bestreitung des Lebensunterhaltes, somit also auch das Mittagessen für die Kinder erhält, was natürlich als problematisch eingestuft werden muss. Menschlich gesehen muss ich Sie fragen, es fällt Ihnen vielleicht nicht leicht, Kollege Baier, sich einmal in die Situation einer Sozialhilfebezieherin zu versetzen, menschlich gesehen möchte ich Sie fragen: Ob Sie es nicht auch als belastend empfinden würden, als Sozialhilfebezieherin oder Sozialhilfebezieher deklarieren zu müssen, da ja bekanntlich Unterstützungen aus der Sozialhilfe immer mit zusätzlichen Antragspflichten der Betroffenen und wie gesagt, dementsprechend hohe Hemmschwellen und befürchteten Stigmatisierungen verbunden sind. (Beifall) Ich lade ein, natürlich, auffordern kann ich Sie nicht, ihre Wahrnehmung über soziale Befindlichkeiten zu schärfen. Ich habe eigentlich immer gemeint, dass die oberösterreichischen Grünen doch so etwas wie ein Korrektiv in dieser Regierungskoalition mit der ÖVP sind, zumindest im Sozialbereich, ich bin eines Schlechteren belehrt worden. Dieser Antrag, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, den Sie noch dazu federführend unterschrieben haben, ist nicht ausreichend und nicht zielführend zur Armutsbekämpfung und Armutsvermeidung, weil armutsgefährdete Familien durch diese Maßnahmen erst geholfen wird, wenn sie nicht mehr armutsgefährdet, sondern bereits arm sind, wirklich arm sind, da ist es zu spät. Diese von ihnen eingebrachte Regelung oder der Versuch dieser Regelung im Oberösterreichischen SKG bedeutet Systemkosmetik, ist völlig unzulänglich und nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Sie betrifft nämlich schätzungsweise nur an die drei- bis vierhundert Kinder, wie Kollegin Moser schon angedeutet hat, während nach EU-Feststellungen in Oberösterreich rund 6.500 Kinder armutsgefährdet und damit betroffen sind. Da kann es nicht angehen auch, dass der eine oder andere Bürgermeister meint, nein wir lassen die armen Hascherl in unserer Gemeinde schon nicht verhungern. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So etwas sagt kein Bürgermeister!") Es kommt nicht auf die persönlichen Empfindlichkeiten an. Das wurde gesagt, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So etwas sagt kein Bürgermeister!") es kommt nicht auf die persönlichen Wahrnehmungen und persönlichen Befindlichkeiten an, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So eine Grausigkeit sagt kein Bürgermeister!") auf die persönliche Einschätzung von Amtsträgern. Wir sind dazu aufgerufen durch eine ausgewogene Politik, durch ausgewogene Entscheidungen Aus- und Zugangsvoraussetzungen zu schaffen für alle Kinder in diesem Land, (Beifall. Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So etwas sagt ein Bürgermeister nicht!") die ihnen zumindest ein gewisses Maß an Chancengleichheit eröffnen trotz aller Unterschiedlichkeiten. (Zwischenruf Abg. Mag. Baier: "Stimmen Sie jetzt zu oder nicht?") Diesem Antrag geben wir nicht unsere Zustimmung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Eine tatsächliche Berichtigung?") Herr Klubobmann Hirz zu einer tatsächlichen Berichtigung. (Zwischenruf Abg. Prinz: "350 statt 300!") Abg. Hirz: Nein, Kollege Prinz, das ist eine tatsächliche Berichtigung insofern, dass am 2. April dieses hohe Haus einen Antrag beschlossen hat, der nicht die Landesregierung auffordert eine Studie zu machen, sondern ganz klar sagt, die Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept für die Änderung des Oberösterreichischen Sozialhilfegesetzes zu erarbeiten, mit der eine Unterstützung eingeführt wird, die sicherstellt, dass die Kosten des Mittagessens der Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder von Sozialhilfeempfängerinnen abgedeckt wird. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ja eh!") Und das auch mit den Stimmen der SPÖ. Also in dem Fall kann man nicht sagen, der Landesrat Ackerl hätte nur eine Studie machen sollen. (Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Genau!") In dem Fall muss man sagen, dieses Konzept wurde nicht vorgelegt und Landesrat Ackerl ist säumig. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung, wobei ich feststellen darf, dass dieser nur mit Zwei-Drittel-Mehrheit zugestimmt werden kann. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1955/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dies nicht die nötige Mehrheit ist und ich weise diese Beilage dem Sozialausschuss zur Vorberatung zu. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Jetzt seid ihr auch noch stolz drauf!" Zwischenruf Landesrat Anschober: "Die Betroffenen werden eine Freude haben mit euch!") Vom Herrn Schriftführer wurde weiters angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1956/2009 vorschlagen, diese Beilage ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oberösterreichischen Landwirtschaft. Es ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1956/2009 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Jachs. Abg. Jachs: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss jetzt schon noch zur vorherigen Abstimmung sagen, dass ich wirklich ganz überrascht bin, dass die SPÖ gegen diesen vorigen Antrag ist und den armen Leuten, den armen Kindern in unserem Land nicht dieses Gratismittagessen zugesteht. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Richtig!" Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Unverständlich!") Ja, unverständlich. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Die bekommen es ja eh! Das hat nichts mir der Landwirtschaft zu tun!") Ich möchte jetzt zu diesem vorliegenden Antrag sagen, dass ich hier zwei ganz wichtige Gründe sehe, dass dieser Antrag dringlich behandelt wird, und ich hoffe, dass dieser Antrag allgemeine Zustimmung findet. Der eine wichtige Grund ist der, dass die Landwirtschaft sich in einer sehr sehr schwierigen und angespannten Situation befindet. Dieses werden wir noch unter einem anderen Tagesordnungspunkt, nämlich unter dem Tagesordnungspunkt zum Grünen Bericht, diskutieren. Hier wird aufgezeigt, dass die Landwirtschaft schon seit dem Jahr 2008 Einkommenseinbußen hinnehmen musste, und dass sich diese Einkommenseinbußen sich im heurigen Jahr noch deutlich erhöht haben. Wir Bäuerinnen und Bauern wissen, dass wir zum einen abhängig sind von den klimatischen Bedingungen, und die sind in diesem Jahr für die Landwirtschaft schon im Allgemeinen sehr schwierig. Und wir wissen auch, dass klimatische Veränderungen oder Unwetter in nur wenigen Minuten über Misserfolg oder Erfolg einer Ernte, so wie man es diese Woche auch im Salzkammergut erleben konnte, entscheiden. Der andere Grund von dem die Landwirtschaft abhängig ist, ist einfach die Marktsituation. Und die ist zurzeit äußerst angespannt und äußerst schwierig. Noch im vergangenen Jahr haben wir auch hier herinnen den Vorwurf bekommen, dass wir zu wenig produzieren oder zu teuer produzieren, dass wir unserem Auftrag nicht nachkommen, hier die Menschen zu ernähren, und heuer ist die Situation wesentlich anders. In vielen Bereichen der Landwirtschaft ist einfach zu viel da. Gerade im Bereich der Milchwirtschaft. Wir haben zu viel Milch auf dem Markt, obwohl wir, wenn wir die Anlieferungsmengen anschauen, sehen, dass sie nicht wesentlich höher sind im Vergleich zu den vergangenen Zeiträumen der vergangenen Jahre. Es ist, wie uns die Molkereien sagen, die Anlieferungsmenge nicht wesentlich verändert sozusagen. Aber trotzdem gibt es zu viel Milch. Und was hat das verursacht? Zum einen möchte ich sagen, sind es sicher die Spekulationen, die ja am Lebensmittelmarkt, nicht ausgelöst von der Landwirtschaft, gemacht worden sind, zum anderen aber auch die Maßnahme, dass Milch und Milchfett aus vielen Rezepturen einfach verschwunden sind und durch billigere Fette wie Sojaöl oder Palmöl ersetzt wurden. Und hier glaube ich, müssen einfach Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Und ich glaube, das ist auch der zweite Grund, den ich hier in diesem Antrag sehe, dass mit diesem Ersatz einfach eine Konsumententäuschung erfolgt. Und diese Konsumententäuschung dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. Wir Konsumenten müssen uns darauf verlassen können, dass, wenn es heißt, das ist eine Käseweckerl oder das ist eine Pizza, dass hier auch wirklich Käse aus dem Grundprodukt Milch drauf ist. Oder wenn wir Milcheis zu uns nehmen, dass dieses Eis auch wirklich Milch beinhaltet. Und wenn wir Butterkeks essen, dass dann auch wirklich eine Butter drinnen ist, wenn ich nur einige Produkte hier aufzählen darf. Und der Konsument entscheidet zwar selber beim Einkauf, nach welchem Produkt er greift, aber er soll zumindest die Chance und die Möglichkeit haben, dass dieses Produkt auch klar und deutlich gekennzeichnet ist, dass ihm diese Entscheidung auch erleichtert wird. Und darum fordern wir in diesem Antrag eine verbesserte Kennzeichnung der Lebensmittel, dann dass Analogkäse und Kunstkäse wirklich auch deutlich aus der Kennzeichnung herausgeht, dass aber auch, und das ist uns ganz besonders wichtig, eine Neuregelung der Vergabebestimmungen bei Lebensmitteleinkäufen für öffentliche Institutionen wie Spitäler oder Großküchen erfolgt, dass regionale Produkte hier den Vorzug erhalten, und weiters ist es uns wichtig, dass eine europaweite Positivkennzeichnung von gentechnisch veränderten Produkten erfolgt. Zum Schluss möchte ich noch sagen, ich hoffe, dass alle hier herinnen wissen, dass eine Milchkuh keine Maschine ist, die man heute, wenn zu viel Milch da ist, abdreht, und wenn wir Milch brauchen wieder einschalten kann, dass auch ein Bauernhof nicht abgedreht werden kann und morgen wieder angeworfen werden kann oder auf Kurzarbeit umprogrammiert werden kann. Denn wir wissen, wenn Höfe zusperren, dann gehen die Arbeitsplätze verloren, aber es verändert sich auch sicher unsere Landschaft, unsere gepflegte Landschaft zum Negativen. In diesem Sinne bitte ich um die Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Peutlberger-Naderer. Abg. Peutlberger-Naderer: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende Initiativantrag ist für uns natürlich auch ein erstrebenswertes Ziel. Es ist uns ganz besonders wichtig, dass wir hier politische Handlungen setzen, Maßnahmen für eine gute Kennzeichnung, für eine verbesserte Kennzeichnung der Lebensmittel, wobei man dazu sagen muss, dass auch die Kriterien für das AMA-Gütesiegel noch zu verbessern wären. Man muss da immer genau hinterfragen, was ein Gütesiegel für Kriterien beinhaltet. Und es ist uns ganz wichtig, dass man mehr Herkunftssicherheit für die Konsumenten in diesen Gütesiegeln und in der Kennzeichnung findet. Wenn es darum geht, was hier auch die Kollegin Jachs schon aufgezeigt hat, dass Konsumentinnen und Konsumenten wirklich getäuscht werden, indem sie Pizzen kaufen, die vielleicht sogar regional hergestellt sind aber mit Produkten belegt sind, die nicht mehr natürlichen Ursprungs sind, sondern so genannter Kunstkäse oder auch künstlich hergestellte Fleisch- oder Schinkensorten. Also das ist insgesamt eine wirklich unerfreuliche Entwicklung, die sich hier auf dem Lebensmittelmarkt auftut. Und auch die dargelegte Einkommensentwicklung für unseren landwirtschaftlichen Sektor und der dramatische Milchpreisverfall machen es unbedingt notwendig, dass wir hier mit den Konsumenten einen Schulterschluss machen, dass über die Kennzeichnung und über Aufklärung und Image auch die regionalen Produkte eine bessere Absatzmöglichkeit bekommen. Und da komme ich eben zum Schwerpunkt auch regionaler Herkunft. Die Kennzeichnung über die regionale Herkunft soll nämlich nicht nur den Verarbeitungsort als regional identifizieren, sondern am besten beides. Wenn das Grundprodukt regionaler Herkunft ist und der Verarbeitungsort ein regionaler ist, nur dann ist gewährleistet, dass nicht hohe Transportdistanzen bewältigt werden müssen oder dass auch im Sinne des Regionalitätsprinzips hier ganze internationale Bewegungen entstehen, wenn Großküchen zum Beispiel hohe Mengen ausschreiben. Zu dieser wirklich erstrebenswerten Materie der Kennzeichnung und auch dieser Regionalität ist es uns aber als Sozialdemokraten wichtig, dass wir schon darauf schauen, wie diese Forderungen denn auf eine realistische Machbarkeit im Sinne des Vergabegesetzes abgestimmt werden können. Und deshalb darf ich ihnen schon ankündigen, dass wir hier einen Zusatzantrag einbringen, der diesen vorliegenden Antrag auch mit der Klarheit versehen soll, inwieweit denn einem Prinzip der derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Vergabegesetzgebung und eben diesen ganzen geltenden Rechtslagen bis hinaus in die EU, dass hier wirklich im Sinne der Interessen der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher Lösungen gesucht werden, wie denn eine eindeutige Herkunftskennzeichnung für diese heimischen und im regionalen Umfeld erzeugten Lebensmittel eingeführt werden kann. Ich bitte also dann auch um Zustimmung zu unserem Zusatzantrag, weil es hier ganz konkret darum geht, die hier erzeugten Lebensmittel Fleisch, Milch, Obst, Gemüse, Getreide auch wirklich mit der Kennzeichnung auf den Herkunftsort in Übereinstimmung aber sicher nicht nur auf den Verarbeitungsort zu beziehen. Und wir werden dieser Dringlichkeit auch zustimmen. Danke. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Bravo!" Beifall.) Zweite Präsidentin: Danke. Frau Kollegin Wageneder bitte. Abg. Wageneder: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! KonsumentInnen bestimmen die Nachfrage. Konsumentinnen und Konsumenten bestimmen auch, welche Produkte somit vermehrt in den Regalen sind, in den Supermärkten und in den Geschäften, und sie bestimmen damit auch den Markt. Also KonsumentInnen haben eine große Macht. Daher ist natürlich auch die Versuchung sehr groß, KonsumentInnen durch die Verpackung in die Irre zu führen. Allein eine Verpackung kann suggerieren, dieses Produkt ist gesund, dieses Produkt macht schlank, dieses Produkt ist biologisch, obwohl das alles nicht stimmt oder alles nicht so drinnen ist. So kann es auch sein, dass bei einem Produkt suggeriert wird, in diesem Produkt ist Milch drinnen, denn Milch ist ja gewissermaßen ein hochwertiges Lebensmittel. So steht es auch auf vielen Verpackungen von Käse drauf. Und jeder und jede denkt sich natürlich, Käse ist aus Milch gemacht und es ist entsprechend auch Milch drinnen. Dasselbe auch zum Beispiel bei cremigem Vanilleeis. Jeder weiß, Eis ist aus Milch gemacht, infolge dessen muss auch da Milch drinnen sein. Aber wie viele KonsumentInnen würden diese Produkte auch wirklich kaufen, wenn sie wüssten, hier ist nicht Milch drinnen, ausgenommen vielleicht Menschen, die allergisch sind auf Milch. Ja und gerade der Preisverfall bei Milchprodukten zwingt noch mehr, dass hier noch deutlicher gekennzeichnet wird, dass hier deutlich drauf steht, das ist ein Milchprodukt wo Milch drinnen ist, oder ist sie nicht drinnen, damit KonsumentInnen das klar erkennen können und natürlich hier auch echte Entscheidungskriterien haben, ob sie das Produkt wollen oder nicht. Dasselbe ist beim so genannten falschen Schinken, der aus Wasser und in Bindemittel eingelegten Fleischstückchen besteht. Es ist zwar kein Kunstfleisch, aber unter dem Namen Schinken stellt man sich ja auch etwas anderes vor. Daher ist es auch wichtig, dass Lebensmittel besser gekennzeichnet werden, denn die KonsumentInnen haben ein Recht, dass sie außen sehen, was drinnen ist. Wie schaut es derzeit ist? Zum Beispiel, ob gentechnikveränderte Stoffe in Produkten sind, habe ich ein Beispiel mit: Butterfinger von Nestle. Es steht hier ganz klein gedruckt, (Abg. Wageneder zeigt eine Produktbeschreibung namens Butterfinger von Nestle.) also ich könnte das ohne Brille nicht mehr lesen, und oft auch noch unter der Lasche, dass einzelne Stoffe dieses Produktes gentechnikverändert sind. Das ist wahrlich keine Entscheidungshilfe für Konsumenten und Konsumentinnen. Und oft sind auch, wie schon gesagt, unter der Lasche diese Hinweise schwer zu finden und sehr schwer zu entziffern. Was wollen wir, was wünschen wir, was fordern wir mit diesem Antrag? Informationen müssen auf den ersten Blick deutlich und klar erkennbar sein. Es muss deutlich gemacht werden, ist es ein künstliches Produkt, ein echtes, ein biologisches, oder etwa sogar ein gentechnisch verändertes. Deswegen fordern wir auch eine Positiv-Kennzeichnung, denn eine Positiv-Kennzeichnung ist differenzierter als die jetzt von der EU vorgeschriebene Negativkennzeichnung. Durch die Positiv-Kennzeichnung kann im Detail beschrieben werden, sind auch die Hühner, deren Eier drinnen sind, gentechnikfrei gefüttert? Wie sind die Schweine, die Rinder gefüttert, deren Fleisch drinnen ist? Stammt die Milch wirklich von Kühen, die gentechnikfreies Soja zum Beispiel erhalten haben? Denn 90 Prozent der KonsumentInnen, da gibt es ja Befragungen dazu, wollen gentechnikfreie Lebensmittel. Ein weiterer Punkt, der uns wirklich auch sehr wichtig ist in diesem Antrag, ist, dass wir wollen, dass die Produkte, die in Österreich verkauft werden, die vor allem in den öffentlichen Einrichtungen verwendet werden, nicht von der Ferne kommen, nicht tausende Kilometer herumtransportiert werden, sondern hier vor Ort produziert werden und die regionale Wertschöpfung unserer Bauern und Bäuerinnen entsprechend unterstützen. Das Land Oberösterreich kann hier Vorbild sein, indem es zum Beispiel auch in Landesküchen, wird ja auch vielfältig gemacht, aber noch immer zu wenig, regionale und biologische und echte Lebensmittel einsetzt. Der Anteil dieser Produkte muss weiterhin gesteigert werden. Zusammenfassend: Verbesserte Kennzeichnung, Neuregelung der Vergaberichtlinie für öffentliche Institutionen, europaweite deutlich erkennbare Positiv-Kennzeichnung der gentechnikfreien Produkte – das dient den heimischen Bauern und Bäuerinnen, das dient den heimischen Milchprodukten, der heimischen Milchproduktion und natürlich auch, wie schon anfangs ausgeführt, unseren Konsumenten und unseren Konsumentinnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Mag. Steinkellner das Wort. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Grundsätzlich glaube ich, dass wir alle das Gleiche wollen, dass der Antrag in die richtige Richtung geht, allerdings hat er einige Fehler in sich. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Du bist schon rot!") Ich fühle mich auch bei diesem Licht durchaus wohl, es wäre mir aber lieber, wenn es nicht von der Redezeit abgekürzt werden würde, danke. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Aber nicht schon wieder mir die Schuld geben!") Nein, das liegt sicherlich an der Frau Präsidentin, die das nicht absichtlich gemacht hat. Aber jetzt zurück zur ernsten Materie. Was heißt denn Positivkennzeichnung? Was erwartet man sich, wenn man etwas positiv kennzeichnet? Ist das etwas Gutes? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist etwas Gutes!") Oder ist das etwas Schlechtes? Dieser Antrag beinhaltet den Widerspruch in sich. Punkt Zwei lautet: "Um einer Konsumententäuschung vorzubeugen, ist bei Zulassen von Analoglebensmitteln und Kunstkäse eine deutlich sichtbare Kennzeichnung solcher Kunstprodukte vorzuschreiben." Also, es wird eine Negativkennzeichnung dargestellt, und ich halte es auch für richtig, dass, wenn ein Kunstprodukt auf den Markt kommt, dass man weiß, hallo, das ist kein Schinken, das ist kein Käse, sondern das ist ein künstliches Produkt. Zwei Punkte weiter: "Eine europaweite Positiv-Kennzeichnung für gentechnikfreie Produkte". Das bedeutet, jedes Produkt, das gentechnisch nicht verändert wurde, ist als solches, als gentechnisch freies Produkt zu kennzeichnen. Das erachte ich für den falschen Weg, denn es ist (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Die Negativ-Kennzeichnung gibt es ja schon!") wichtig - ja, aber in einer Art und Weise, dass der Konsument das nicht mitbekommt, weil er sicher den Strichcode nicht auswendig gelernt hat und das Heft mit hat, damit er nachliest – das ist ja keine Kennzeichnung, denn man geht ja nicht zum Billa oder Hofer oder Spar einkaufen mit einem Bücherl in der Hand, wo man den Strichcode lesen kann – sondern, es muss ganz klar drauf stehen auf dem Produkt, hier ist eine Gentechnikveränderung erfolgt. Das wäre die richtige Maßnahme. Die Alternative wäre ja, dass man bei jedem Hendl, bei jedem Ei, bei jeder Milch, bei jedem Naturprodukt am Markt, jeden Standler, jeden quasi damit nötigen müsste, er müsste jetzt positiv kennzeichnen. Wie soll das funktionieren? Das wollen wir aber nicht. Wir glauben, dass wir es umgekehrt machen sollten. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das gibt es ja längst in etlichen Ländern!") Wenn es das längst gibt, dann brauchen wir ja den Antrag nicht. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "In etlichen Ländern, aber nicht europaweit. Funktioniert dort wunderbar!") Wenn wir aber hier einen Antrag beschließen, wo man eine europaweite Positiv-Kennzeichnung für gentechnikfreie Produkte - (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Eine Regelung!") dann haben wir auf europaweiter Ebene eine Regelung, die eigentlich nicht clever ist. Weil wenn ich vorher genau die Negativ-Kennzeichnung heraushebe, dann soll der Konsument eigentlich immer die Negativ-Kennzeichnung groß plakativ lesen können. Im eigenen Antrag sehe ich hier diesen Widerspruch. Es wurde auch in der Klubobmännerkonferenz zugesichert, dass noch einmal darüber nachgedacht wird, dass am Ende der Tagesordnung, wo der inhaltliche Beschluss stattfindet, hier eine Formulierung gefunden wird, die den Konsumentinnen und Konsumenten wirklich nützt. Wenn man jetzt einen Antrag stellt, wir gehen auf die europäische Ebene, einmal tun wir negativ kennzeichnen, einmal tun wir positiv kennzeichnen – großartig. Ist da der Konsument wirklich besser gestellt als in der Ist-Situation? Wollen wir nicht ganz klar das Negative herausstreichen? Ich sage, rotes Pickerl darauf – hallo, das ist Kunst und kein Schinken; rotes Pickerl darauf – hallo, das ist ein gentechnisch verändertes Hendl und nicht ein natürlich gewachsenes. Ist das nicht viel vernünftiger, damit sich der Konsument wirklich einfach auskennt? Das wäre die richtige Maßnahme. Wiewohl ich der ÖVP schon noch eines mitgebe: Bei der letzten Landtagssitzung draufzukommen, was man alles an freiheitlichen Vorschlägen umsetzen kann, ist ja recht lobenswert, wenn man wenigstens jetzt draufkommt. Ich weiß auch, dass die ÖVP bei den Kunstprodukten zum Beispiel im Nationalrat sich entschuldigt hat, weil es halt eine Abstimmungspanne war, als der freiheitliche Antrag abgelehnt wurde. Jetzt schreibt man also diesen Antrag der Freiheitlichen im Nationalrat ab, stellt ihn wieder in den Oberösterreichischen Landtag, schickt ihn an den Nationalrat, die sollen das entsprechend weiterbearbeiten. Ich bitte die bäuerlichen Vertreter, die hier im Landtag sind, mit den bäuerlichen Kollegen der ÖVP im Nationalrat ein bisschen Tacheles zu reden, und wenn die Freiheitlichen Vorschläge im Parlament machen, sollen sie gleich zustimmen, dann brauchen sie sich nachher wegen Abstimmungspannen nicht entschuldigen. Wir werden grundsätzlich diesem Antrag zustimmen, hoffen aber, dass wir in der Formulierung der Kennzeichnung tatsächlich eine konsumentenfreundliche Lösung finden, danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede, und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Oberösterreichischen Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1956/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme des Antrages fest. Wir behandeln die Dringlichkeit der Beilage 1957/2009. Für diese Beilage wurde ebenfalls vorgeschlagen, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend einer Arbeitsstiftung für Leasingkräfte. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich, und ich eröffne über den Antrag, dass dieser Beilage die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Sulzbacher. Abg. Ing. Sulzbacher: Frau Präsident, meine Damen und Herren! Es herrscht dringlicher Handlungsbedarf, denn die ZeitarbeiterInnen, die Leute des Leasingpersonals waren eigentlich die ersten Opfer der Wirtschaftskrise, und eigentlich ab Beginn des heurigen Jahres war es oft so, dass monatlich bis zu 8.000 Leute aus diesem Bereich gekündigt wurden. Wir liegen jetzt ungefähr bei einer Zahl von 30.000 Leasingbeschäftigten, die arbeitslos sind. Es ist daher höchste Zeit, hier etwas zu tun. Man muss sagen, dass die Gewerkschaft, vor allem die Metaller-Gewerkschaft, die Angestellten-Gewerkschaft, die Chemie-, Bau-, Holzarbeiter und die vida seit dem Frühjahr, seit März sich bemühen, hier eine Lösung zu finden. Es wurden Unterschriftaktion initiiert, und es war aber leider bisher nicht möglich, eine großzügigere Lösung zu finden, weil sich große Leasingfirmen geweigert haben, hier größere Beiträge zu bezahlen. Gerade für diese Firmen wäre es notwendig, auch wieder in die Zukunft schauend, wird es notwendig sein, nach wie vor gut ausgebildete Facharbeiter zu haben, also wenn es auch momentan nicht so ausschaut, aber der Facharbeitermangel ist praktisch nach wie vor akut, daher müssen sie im eigenen Interesse schon auch dafür sorgen, über Stiftungen zu besser ausgebildeten Leuten zu kommen. Weil eines hat sich auch bewahrheitet, dass heute Stiftungen ein hervorragendes Mittel sind, um Weiterbildung, Aufqualifizierung zu ermöglichen. Es war aber trotzdem sozusagen eine kleine Lösung möglich. Und zwar im Rahmen des Arbeitsmarktpaketes II, das jetzt gerade beschlossen wird, ist unter dem Titel "Jugendstiftung" vorgesehen, dass hier Jugendliche zwischen 19 und 25 Jahren die Chance haben, in einer Jugendstiftung unterzukommen und dort eine Ausbildung und eine entsprechende finanzielle Absicherung zu haben. Man nimmt an, dass von diesen 2.000 Jugendlichen, für die einmal das Geld vorgesehen ist, höchstwahrscheinlich 80 Prozent aus dem Leasingbereich kommen. Also ist vor allem der wichtigste Bereich der Teil der Jugendlichen aus dem Leasingpersonal, für die das vorrangig wichtig ist, bekommt hier eine Chance. Es ist hier, wie gesagt, im ersten Schritt, Geld, 10 Millionen Euro für 2.000 Jugendliche vorgesehen. Davon kommen 2 Millionen Euro von den Unternehmungen, 3 Millionen Euro aus Arbeitgeberbeiträgen zum Insolvenzgeldfonds und zirka 2,5 Millionen Euro werden vom AMS und den Ländern finanziert, wobei ich gehört habe, dass die Aufteilung unter den Ländern bis heute noch nicht geklärt ist. Es ist das eigentlich ein erster Schritt, und es ist wahrscheinlich nicht möglich, damit den großen Bedarf abzudecken. Daher unterstützen wir den vorliegenden Antrag und bitten hier auch um Zustimmung der anderen Fraktionen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Frau Kollegin Lackner-Strauss. Abg. Lackner-Strauss: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Arbeitsstiftung für die Leasingkräfte ist ja seit Monaten auf Bundesebene in Diskussion und ist noch nicht umgesetzt. Leider ist auch bis jetzt noch keine Lösung gefunden worden auf Bundesebene. Es ist ja heute Nationalratssitzung, und wir hoffen vielleicht wird bis dahin eine Lösung stattfinden. Es sind in allen Bundesländern gerade die Leiharbeiter von der Arbeitslosigkeit im besonderen Maße betroffen. Wir haben ja schon gehört, von 2008 bis 2009 haben sie sich verdoppelt. In Oberösterreich sind es zirka 4.400 Personen. Aber eine finanzielle Lösung kann wirklich nur unter Bedachtnahme auf die finanzielle Situation der Branche genommen werden und auch der einzelnen Betriebe. Bei der Leasingstiftung würde das AMS das Arbeitslosengeld zirka 55 Prozent des Letztgehaltes übernehmen, die Ausbildungskosten könnten mit Mitteln des Bundes, der Betriebe, aber auch des Landes Oberösterreich abgedeckt werden. Ich glaube, das wäre wieder eine gute Lösung des Landes Oberösterreich, das wieder eine Vorbildrolle übernehmen wird. Zu den Ausbildungskosten würde das Wirtschaftsressort des Landes pro Person maximal 2.200 Euro beisteuern und die Ausbildungen müssten für vier Jahre gesichert sein. So könnte jede Person maximal vier Jahre diese Stiftungsmaßnahme in Anspruch nehmen. Mit dieser Maßnahme könnte vielen Menschen, aber auch vielen Betrieben in den stürmischen Zeiten geholfen werden. Und was das in diesen Zeiten heißt, wenn Menschen arbeitslos sind, hat Kollege Frauscher, glaube ich, heute schon sehr gut aufgezeigt. Ich glaube, es ist eine ganz wichtige Resolution an den Bund. Auch wenn sie heute schon beschlossen werden sollte im Nationalrat, glaube ich, ist es ganz wichtig, dass wir uns dafür auch noch einsetzten. Daher bitte ich, dass diese Resolution auch von allen Parteien unterstützt wird, Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Es ist schon angesprochen worden: Seit langer Zeit, seit einigen Monaten reden wir, dass es dringend notwendig ist, gerade für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter eine eigene Stiftung zu gründen. Warum? Weil das meistens sehr junge Menschen sind. Was ist die Ausgangssituation gewesen? Junge Menschen sind von der Schule auch ein Stück gelockt worden mit sehr viel Geld in kurzer Zeit, haben aber die weit reichenden Folgen nicht bedacht. Man kann als Leiharbeiter, als Leiharbeiterin in kurzer Zeit viel Geld verdienen; was oft fehlt ist, dass keine Ausbildung gemacht wird, dass sie nicht durchgängige längere Arbeitsdauer haben. (Zwischenruf Abg. Hüttmayr: "Das stimmt ja alles nicht!") Man braucht sich nur die Zahlen anschauen. Schaue dir die Leiharbeiter an; die sind einmal drei Monate angestellt, dann sind sie wieder arbeitslos, dann sind sie wieder fünf Monate angestellt. Vor allem aus dem Gastgewerbe kann ich dir sehr viel darüber berichten. Ich hoffe, du kannst bessere Positionen in deiner Firma machen, das wünsche ich mir, und das ist sicher auch so, aber sehr viele Leiharbeiter haben genau dieses Schicksal. Warum trifft es jetzt die Leiharbeiterinnen und Lehrarbeiter als erstes? Viele Firmen haben sich Leiharbeiter auch genommen, weil es einfach oft Spitzen auch gegeben hat in der Produktion, wo das einfach notwendig war, ist ja nicht abzulehnen. Fakt ist aber jetzt, dass Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter oft sehr niedrige Gesamteinkommen haben. Das heißt, die Bemessungsgrundlage für das Arbeitslosengeld, das haben wir heute schon diskutiert, ist sehr, sehr gering. Das heißt, hier gibt es einfach eine Verschärfung für viele junge Menschen, die keine Ausbildung haben, die als erstes arbeitslos wurden, und es hier dringend Nachholbedarf gibt, erste Schritte zu setzen. Fakt ist aber auch, dass in einem Arbeitsmarktpaket, wie es schon angesprochen wurde vom Kollegen Sulzbacher, für 2.000 junge Leute eine Stiftung zu gründen ist auf Bundesebene. Davon sollen 1.000 für diese Leiharbeiter verwendet werden, sollen mindestens 50 Prozent davon eben aus diesem Bereich kommen. Wenn ich mir das so anschaue, wie wenig die verdienen und 100 Euro bekommen sie noch zusätzlich als Aufstockung pro Monat, ist das oft sehr gering. Es sind junge Menschen, die vielleicht auch schon Familie gegründet haben, die hier dastehen und drei Jahre, vier Jahre eine Ausbildung machen sollen, Gott sei Dank, weil es ist, glaube ich, ganz wichtig, dass hier wieder ein Grundstein gelegt wird für neue zukunftsfähige Arbeitsbedingungen. Um hier Chancen am Arbeitsmarkt auf Dauer zu haben, ist es hier wichtig, eine wirklich fundierte Arbeitsstiftung zu machen - genau darum geht es. Machen wir doch eine Stiftung wirklich für diese Menschen, die das brauchen, die auch finanziell abgesichert ist. Wenn man sich die Beträge anschaut, wer zahlt ein, glaube ich, braucht es einfach hier noch eine ausgewogene Mithilfe sowohl der Wirtschafttreibenden, aber auch der Leasingfirmen, damit eben genau für diese - in der Zeit, wo es notwendig war, hat man sie gebraucht, und dann sind das die Ersten, die vom Arbeitsmarkt verschwinden. Das kann ich gerade aus dem Gastgewerbe sehr, sehr deutlich auch nur unterstreichen; das waren auch die, die in vielen Bereichen dann sehr schnell einfach nicht mehr gerufen wurden. Ich kenne sehr viele auch aus meinem Bekanntenkreis, die als Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter tätig waren, als Leasingkräfte tätig waren, und jetzt halt keine Möglichkeit mehr haben, wirklich einen dauerhaften Job zu finden und es ganz, ganz schwierig ist für diese Personen, wieder Fuß zu fassen. Daher vor allem, wenn es um junge Menschen geht, hier eine eigene Stiftung zu machen – daher kann ich diese Resolution unterstreichen, die Hoffnung, dass wirklich auf Bundesebene da viel weitergeht. Ja, ich denke mir, es ist notwendig von allen Bundesländern und vor allem, die in diesem Bereich tätig sind, hier das voranzutreiben, weil wir reden von Menschen, die dann keine Perspektive haben, von Jugendlichen, die keine Zukunftsperspektive haben. Das kann uns nicht egal sein. Ich glaube, wir brauchen genau diese, wenn es nach der Krise wieder aufwärts geht, dass wir hier wieder zusätzlich junge Menschen haben, die gut fachlich ausgebildet sind. Dafür ist diese Stiftung gut und notwendig. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ja selbstverständlich werden wir alles unternehmen müssen, um gerade jungen Menschen, aber auch sonstigen Arbeitslosen zu helfen, dass sie so rasch als möglich wieder integriert werden. Wir werden deswegen auch der Dringlichkeit zustimmen und auch inhaltlich zustimmen. Nur, das ist natürlich alles Wahlkampf. Denn, wenn wir uns über jugendliche Arbeitslose unterhalten, wäre es natürlich schon sinnvoll, etwas vertiefter in die Problematik einzusteigen. Ob da eine so genannte Stiftung, eine Leasingarbeitnehmer-Stiftung das richtige Konzept, das richtige Mittel dagegen ist, ich bezweifle es. Ich bezweifle, dass man eine so genannte Ausbildung über Leasingarbeitskräfte im Rahmen einer Leasingstiftung wirklich qualifiziert machen kann, wo von der Gastronomie bis zum Monteur in der Stiftung alle beschäftigt sind. Und jetzt soll jemand, der ja eigentlich einen anderen Arbeitsplatz suchen würde, aber keinen hat, jetzt deswegen in einem Leasingunternehmen vielleicht tätig ist, vielleicht weil auch immer die Abwechslung national, international gesucht wird und das in den unterschiedlichsten Branchen, ausgebildet werden, wozu? Dieser Antrag sieht vor, dass wir eine sogenannte Stiftung machen für Leasingarbeitnehmer. Ich verstehe das, bei der voestalpine wissen wir wofür die Leasingarbeitnehmer beschäftigt wurden. Da wäre es aber meines Erachtens gescheiter, sie in die voestalpine Stiftung miteinzubeziehen, weil die normalen Leasingarbeitnehmer, die in der voest jahrelang gearbeitet haben, hätten sich eh gefreut, wenn sie übernommen worden wären, selbiges in Steyr. Wenn man sich gerade in Steyr das Problem anschaut, wo waren denn die beschäftigt? Wäre es hier nicht sinnvoller, sie in eine regionale Stiftung, die ja auch existent ist, Steyrer Stiftung, miteinzubeziehen? Dort genau für jene Bereiche, wo sie in Steyr tatsächlich benötigt würden. (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Das Problem ist ja, dass die Nehmerbetriebe zahlen müssen, wo die Leute angestellt sind. Deshalb soll ja eine Leasingarbeitnehmerstiftung geschaffen werden!" Zwischenruf Abg. Affenzeller: "Es ist ziemlich kompliziert!") Danke für die entsprechenden Zwischenrufe. Ich akzeptiere das auch, weil die Kollegin Schreiberhuber sich wirklich sozialpolitisch seit Beginn an hier im Landtag immer total engagiert hat. Und das respektiere ich. Deswegen höre ich auch zu und überhöre den Blödsinn aus der zweiten Reihe der SPÖ. Nur wie auch immer, Kollege Affenzeller, ich will dir nicht näher treten. Prinz du brauchst dich nicht darum annehmen, diesmal warst es nicht du. Es geht darum, dass man jene Arbeitnehmer, die tatsächlich eine Übernahme gesucht haben, dort fachspezifisch ausbilden sollte, wo sie auch wirklich bleibend arbeiten wollen. Und deswegen glaube ich wäre es wichtig, sie in jene Betriebe zu integrieren, wo sie ja als Leasingarbeitnehmer gearbeitet haben. Denn wenn ich den Betrieb, wer es jetzt auch immer und wie es jetzt finanziert wird, unterstütze mit qualifizierten Leasingarbeitnehmern, die ja eh im Betrieb gearbeitet haben, und die Kosten dort günstiger mache, vielleicht übernimmt sie dann der Betrieb dauerhaft und damit wäre den Mitarbeitern wahrscheinlich mehr geholfen. Wenn es um die Finanzierung geht, das ist eine andere Frage, dass alle möglichen Beteiligten bei der Finanzierung mitarbeiten sollten. Dann sollten wir es aber nicht als Ausbildungsmodell für Jugendliche, wie es die Kollegin Schwarz angezogen hat, jetzt darstellen und dass das der Weisheit letzter Schluss ist, dass wir über eine Leasingarbeitnehmerstiftung die Jugendlichen ausbilden, sondern dann müssen wir uns klar dazu bekennen, okay die zahlen nicht mit, die werden auch zur Kassa gebeten. Das ist ein anderes Thema. Aber wenn es darum geht, dass wir grundsätzlich junge Menschen wieder am Arbeitsplatz integrieren wollen, ich glaube da sind wir uns einig, dann brauchen wir es aber nicht über eine Leasingfirma oder Leasingkonstruktion machen, sondern dann erscheint mir eine Branchenstiftung oder eine Regionalstiftung, wo wenigstens eine örtliche Gebundenheit gegeben ist, vernünftiger. Wir sind jetzt im Vorwahlkampf. Deswegen werden wir auch diesen Antrag entsprechend mit unterstützen. Weil eine Ablehnung würde bedeuten, wir hätten nichts für die Leasingarbeiter über. Nein der Arbeitsplatz, ganz gleich in welcher Branche, ist gleich viel wert. Aber wenn es um junge Menschen und um die Ausbildung geht, erachte ich andere Modelle für besser geeignet. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es gibt keine weitere Wortmeldung mehr. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1957/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Es wurde angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1958/2009 vorschlagen, diese Beilage ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1958/2009 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage Bergkristall in St. Georgen an der Gusen. Es ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags notwendig. Und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1958/2009 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Als erster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Gunther Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine geschätzten Damen und Herren, geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne! Die Republik Österreich hat 1945 eine Reihe schwieriger Aufgaben übernommen. Es waren nicht nur die Opfer des Krieges, es waren die Menschenopfer jener Leute, die im Widerstand waren. Und es hat ein Land gegeben, das weitgehend zerstört war in den wesentlichen Teilen. Und darüber hinaus gab es noch eine Verpflichtung, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und es gab eine Reihe von Relikten baulicher Natur, die von den Nazis überlassen wurden, größere und kleinere Konzentrationslager, viele, viele Außenlager dieser Konzentrationslager, insgesamt weit über 100 offizielle Objekte. Eines davon war die größte bauliche Anlage die je die Nationalsozialisten in Österreich gebaut haben, nämlich die Tunnelanlage in St. Georgen, besser bekannt unter dem Decknamen B 8 oder Bergkristall. Eine Tunnelanlage wohin man in den letzten Kriegstagen und –monaten die Produktion der Messerschmitt-Flugzeuge verlegt hat. Nicht nur das, man hat dort modernste Düsenflugzeuge hergestellt unter unmenschlichsten Bedingungen. Über 10.000 KZ-Häftlinge sind bei der Arbeit in den Stollen ums Leben gekommen. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Ganz kurz nur zu dem Lager Gusen II, das immer ein wenig im Schatten von Mauthausen steht. Ich sage das wirklich, es hat in der Geschichte nämlich etwas gegeben. Es ist ohne Bruch nach 1945 in vielen Teilen des Lagers Gusen II weiter gearbeitet worden in den Steinbrüchen. Es wurden Häuser weiter verwendet. Und der Großteil des Lagers wurde notwendiges Siedlungsgebiet für Menschen die wohnungslos waren, die obdachlos waren und die dringend Wohnraum gebraucht haben. Heute ist von diesem Lager nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil, Mauthausen wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht der Republik übergeben. Gusen II hat sich sozusagen aufgelöst, teils genützt, teils anders verwendet. Heute stehen wir vor der Tatsache, dass Gusen II nur mehr in der Erinnerung und auf Plänen existiert, dass ein Kunstprojekt seit zwei, drei Jahren, nämlich das unsichtbare Lager, von einem Künstler der aus St. Georgen stammt, wurde dieses Kunstprojekt gemacht. Man kann anhand eines Ipods auf den Wegen im ehemaligen KZ heute zwischen modernen Villen durchgehen und sich erinnern an die Schleppbahn die die Häftlinge gebracht hat, an die Lagerstraßen. Ich komme zum Punkt. In den letzten Wochen ist bekannt geworden, dass diese Tunnelanlage, die ungefähr 50.000 Quadratmeter Produktionsfläche hat, das muss man sich einmal vorstellen, 50.000 Quadratmeter Produktionsfläche unter einem Berg in St. Georgen, dass man begonnen hat, die Bundesimmobiliengesellschaft hat begonnen, diese mit Beton zu verfüllen, um sie sicher zu machen und keine weitere Verantwortung mehr für dieses Tunnelsystem zu haben. Es hat daraufhin einen allgemeinen Aufschrei der Opfergruppen, der Hinterbliebenenverbände, des Mauthausen-Komitees, auch des Comité International de Mauthausen gegeben, worauf reagiert wurde und man begonnen hat sich damit auseinanderzusetzen, aus diesem Stollensystem eine Gedenkstätte zu machen, die, so ist es der Wunsch dieses Komitees, partiell zeitweise der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird, um wenigstens, so schreibt das Komitee, weite Teile dieses größten Bauwerks, das vom Terror der NS-Zeit zeugt, zu erhalten. Wir wollen darin einen Ort des Gedenkens und die Möglichkeit für gemeldete Gruppen einige Teile zu besichtigen machen. Das ist der offizielle Wunsch des Mauthausen-Komitees und des Gedenk Komitees Gusen. Dem glaube ich müssen wir dringend entsprechen. Deshalb heute eine Bekräftigung dieses Wunsches, eine Unterstützung der betroffenen Verbände, der Opferverbände, dieses Tunnelsystem in wesentlichen und erhaltenswerten Teilen weiter bestehen zu lassen. Es partiell auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ein Konzept erarbeiten zu lassen beim Innenministerium, die Republik ist natürlich insgesamt als heutige Repräsentanz der Republik Österreich zuständig für Gedenkstätten und für das Gedenken insgesamt. Ich ersuche Sie, dass Sie diesem Initiativantrag, der heute dringlich behandelt wird, Ihre Zustimmung geben, damit heute am letzten Landtag dieser Legislaturperiode auch dieses deutliche Zeichen, die Unterstützung des Mauthausen-Komitees und des Comité International de Mauthausen unterstrichen wird. Ich danke Ihnen jedenfalls, dass Sie dieses komplexe Thema in aller Kürze unterstützen werden wie ich hoffe, damit dieses Signal aus dem heutigen Landtag auch tatsächlich nicht nur österreichweit, sondern auch international gehört wird. Denn, meine Damen und Herren, in diesen Fällen blickt wirklich ein Großteil Europas aber auch der Vereinigten Staaten auf Oberösterreich. Ich danke Ihnen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Brunner. Abg. Brunner: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie wir schon bereits gehört haben, geht es bei diesem Dringlichkeitsantrag um den sorgsamen Umgang mit dieser Tunnelanlage, bekannt im Umkreis als Bergkristall in St. Georgen an der Gusen. Die Tunnelanlage wurde in den letzten Kriegsjahren errichtet, um einfach eine sichere Produktionsstätte zu haben für Kriegsmaterial, das man von dort gebraucht hat. Es war eigentlich eine sehr schlimme Geschichte was dort passiert ist, tausende Menschen unter unwürdigsten Bedingungen sind wirklich gestorben, geschlagen, misshandelt worden, all das was wir kennen aus Berichten aus der nationalsozialistischen Zeit. Nach Kriegsende wurde dann versucht, von den russischen Besatzungsmächten, diese Tunnelanlagen zu sprengen. Es ist nur zum Teil gelungen, aber nicht alles. Es sind viele Teile noch erhalten, aber sie sind auch mittlerweile stark beschädigt. Zusätzlich kommt eben, dass der Grund an der Oberfläche in Anspruch genommen wurde um Siedlungen und Häuser zu bauen. Und jetzt gibt es zwei Seiten. Auf der einen Seite natürlich die der Organisationen nach einem Denkmal, nach einem Mahnmal als Erinnerung an diese schreckliche Zeit. Auf der anderen Seite gibt es die Hausbesitzer, die über den Tunnels ihre Häuser gebaut haben und jetzt um die Stabilität der Häuser fürchten. Das ist die Istsituation. Ich glaube man sollte beiden gerecht werden. Der einen Gruppe einfach dieses Mahnmal zugestehen und als Mahnmal auch für uns zu bewahren, dass so etwas nie wieder passieren sollte, aber auch die Wünsche der Grundeigentümer und Hausbesitzer zu berücksichtigen. Die BIG füllt ja derzeit diese Tunnels auf. Ich glaube das hat man schon aus der Presse vernommen, dieses Auffüllen wurde schon gestoppt. Und es ist gut und richtig wenn wir ein Konzept erarbeiten, wenn der Bund ein Konzept erarbeitet, das beide Seiten befriedigt. Ich bitte um Zustimmung zu dieser Resolution an den Bund. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Präsidentin Weichsler-Hauer. Abg. Präsidentin Weichsler-Hauer: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich denke mit diesem Initiativantrag, in dem wir uns an die Bundesregierung wenden hier entsprechende Maßnahmen zu setzen, dass die Tunnelanlage Bergkristall in St. Georgen an der Gusen der Öffentlichkeit erhalten werden kann und vor allem auch für die Öffentlichkeit tatsächlich zugänglich gemacht werden kann, müssen wir ja hier auch mit dazusagen, ist glaube ich ein weiteres wichtiges Kapitel und da bin ich beim Kollegen Trübswasser, ein wichtiges und vor allem gemeinsames Kapitel, wie wir in der oberösterreichischen Geschichte und auch als Öffentlichkeit als Land Oberösterreich mit unserer nicht immer rühmlichen, um nicht zu sagen zum Großteil sehr unrühmlichen Vergangenheit auch gemeinsam umgehen und wie wir es auch verstanden haben, diese Zeit gemeinsam aufzuarbeiten und hier entsprechend erstens einmal nicht dem Vergessen anheimfallen zu lassen, aber auf der anderen Seite auch eine korrekte historische Aufarbeitung in Oberösterreich durchzuführen. In den letzten Tagen ist diese Tunnelanlage mehrmals in den Nachrichten oder in den Medien vorgekommen, weil hier natürlich einerseits das große Bedürfnis besteht die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen, die ja dringend notwendig sind durchzuführen. Dringend notwendig deswegen, weil es ja bereits aus dem Jahr 2000 ein Schreiben des damaligen Bürgermeisters Hoheneder gegeben hat, wo er sich an das Land und an den Bund gewandt hat, um hier aufmerksam zu machen, welche Problematik da besteht. Dass Einsturzgefahr besteht und die Frau Kollegin Brunner, die ja in dieser Region auch zuhause ist, kann ich sagen, wird es wahrscheinlich noch viel besser wissen, dass es die Aufgabe natürlich eines Bürgermeisters ist darauf aufmerksam zu machen. Aber dadurch, dass also die BIG hier entsprechend auch gefordert gewesen ist in ihrer Pflicht als Superädifikatbesitzer muss man sagen, also nicht als jene denen das Grundstück tatsächlich gehört, sondern als jene, die das Superädifikat haben, hier natürlich die entsprechende Sicherheit auch zu gewährleisten. Und auf der anderen Seite natürlich das Interesse der Öffentlichkeit und all jener, die sich mit dieser Vergangenheit beschäftigen, soweit wie möglich diese Tunnelanlage in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten und sie auch entsprechend, mit natürlich den sicherheitstechnischen Vorkehrungen, der es ja trotz allem bedarf, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, im Sinne dessen, dass wir hier eine Gedenkstätte, ein Mahnmal haben, was also tatsächlich auch in dieser Tunnelanlage passiert ist. Und ich glaube es tut jetzt gut, so wie bereits gesagt wurde, ein Stopp dieser sogenannten Sicherungsmaßnahmen und ich denke der Großteil, dort wo es unbedingt notwendig war und wo also auch die Befüllungen stattfinden haben müssen, ist ja abgeschlossen. Aber das was jetzt verbleibt, hier ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten, was können wir damit tun, wie wollen wir diese Tunnelanlage der Öffentlichkeit als Gedenkstätte und als Mahnstätte zugänglich machen. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Bereich. Deswegen unterstützen wir dies natürlich auch gerne, weil es uns immer wieder daran auch gelegen ist, aber jetzt darf ich sagen, seit ich im Landtag bin war es immer ein gutes gemeinsames Vorgehen, dass wir unsere Mahnmäler, unsere Denkmäler, Gedenkmäler in diesem Fall, entsprechend erhalten, sie entsprechend präsentieren und natürlich auch alles was gerade auch in der letzten Periode rund um diese Sache geschehen ist, wirklich gut gemeinsam bewerkstelligt haben. In dem Sinn also auch ein klares Ja und Bekenntnis zu diesem Antrag, aber natürlich auch mit der entsprechenden Abänderung. Wir haben ja eine kleine Abänderung dazu eingebracht, um wirklich hier die Historie lückenlos aufzuzeigen, worum es geht. Und gerade auch, dass ja also seit 2000 die Problematik bekannt war und hier entsprechend auch vom Bürgermeister und von der Gemeinde reagiert wurde. Das heißt, es hätte eigentlich schon ein paar Jahre Zeit gehabt entsprechend weiter zu überlegen, was können wir tatsächlich tun. Aber ich denke es ist ein wichtiger und guter Zeitpunkt, um das entsprechend noch umzusetzen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Vorweg, wir werden dieser Dringlichkeit natürlich unsere Zustimmung geben. Ich möchte aber trotzdem zu der Geschichte dieser Tunnelanlage Bergkristall in St. Georgen an der Gusen einige Bemerkungen machen. Wie aus einem Briefverkehr der Marktgemeinde St. Georgen an der Gusen zu entnehmen ist, haben die bereits am 31. 7. 2000 das Innenministerium darüber informiert, dass einerseits eine Sanierung notwendig wird bzw. auch der Wunsch besteht, einen Teil der Stollen, sofern es möglich ist, als Errichtung einer Gedenkstätte zu planen. Es ist aber da eigentlich sieben Jahre nichts geschehen. Zwischenzeitlich hat dann die BIG den Auftrag bekommen, sich darum zu kümmern und es waren jetzt eigentlich alle auch im Ministerium sehr überrascht wie es jetzt plötzlich geheißen hat, man beginnt diesen Stollen zu befüllen. In der Stellungnahme der BIG steht, und deshalb sind wir sehr froh, dass in dem Antrag verlangt wird ein Konzept zur Sicherung und Erhaltung, weil wenn man sich die Unterlage der BIG ansieht, dann steht natürlich auch drinnen und ich zitiere bitte wörtlich: „Würden diese Sanierungsmaßnahmen nicht durchgeführt, kann eine Gefahr für Leib und Leben nicht ausgeschlossen werden.“ Daher ist es wichtig, eine Balance zu finden einerseits was die Sicherheit der Bevölkerung, der dort wohnenden, betrifft, von Vorrednern ist ja schon darauf hingewiesen worden, dass dort Häuser gebaut worden sind, dass ja das nicht eine Anlage ist, die irgendwo im Wald versteckt ist, sondern dass ja das im Grunde genommen ein Siedlungsgebiet ist. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wichtig ist in dem Zusammenhang eben, dass wir eine Balance finden, dass mit den Opfervereinen, ja natürlich auch, aber auch mit den Sachverständigen der BIG genau erhoben wird, welche Maßnahmen sind notwendig. Weil in dem Brief, der 2000 von St. Georgen an das Innenministerium geschickt worden ist, zum Beispiel eben auch darauf hingewiesen wird, dass eben teilweise schon Einbrüche sind, durch Wassereinbruch sich Steinschichten lösen und dass es dort Probleme gibt. Die Vorgangsweise mit der jetzt die BIG einfach an die Angelegenheit herangegangen ist, ist ja eigentlich etwas merkwürdig, weil wenn es da schon einen Briefwechsel gibt mit der Marktgemeinde, dann wäre es wahrscheinlich auch oberste Pflicht gewesen oder sicher oberste Pflicht zu sagen, wir müssen Maßnahmen setzen, wie können wir sie koordinieren und was ist richtig. Es ist in dem Initiativantrag darauf hingewiesen worden, auf die Begründung, auf die Bedeutung, die diese Tunnelanlage hat. Und wir glauben auch, wir Freiheitlichen, dass es wichtig ist und wir haben es ja in anderen Bereichen in Oberösterreich auch mitgetragen bzw. stehen wir dazu, dass wir Gedenkstätten erhalten, betreuen, pflegen, immer wieder adaptieren, dass wir den Zugang der Bevölkerung ermöglichen und deshalb werden wir diesem Antrag natürlich auch zustimmen und die Dringlichkeit ist aus Gründen, die wir alle jetzt erlebt haben, dass nämlich dort schon die Arbeiten beginnen, natürlich gegeben. Ich danke! (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke, ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1958/2009 „Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen“ zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme des Antrages fest. Wir kommen zur Dringlichkeit der Beilage 1959/2009, bei dieser Beilage handelt es sich um den „Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe“. Es benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss des Landtags und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1959/2009 „Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe“ die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Präsidentin Eisenriegler. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Ja, sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucher und Besucherinnen auf der Galerie! Der Inhalt des Antrages ist folgendermaßen: Die Oö. Landesregierung wird ersucht, ehestmöglich alle erforderlichen Schritte zu setzen und Maßnahmen zu treffen, damit die Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe durch Empfängerinnen und Empfänger, unterhaltspflichtige Angehörige oder sonstige Ersatzpflichtige ersatzlos gestrichen wird. 420.000 Menschen, das sind fünf Prozent der Wohnbevölkerung Österreichs, sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, Frauen, vor allem ältere Frauen dabei stärker als Männer. Ein Viertel der Armutsbevölkerung sind Kinder, ihre Eltern sind erwerbslos, alleinerziehend, zugewandert oder haben Jobs, von denen sie nicht leben können. Ein Drittel der Betroffenen sitzt dauerhaft unter den Bedingungen von Armut und Ausgrenzung fest, die Hälfte aller akut armen Personen ist nur für ein Jahr dieser Situation ausgesetzt. Das Risiko ohne Halt abzustürzen ist in den vergangenen Jahren gestiegen, auch für Personen, die es sich nie und nimmer vorstellen konnten, dass ihnen das einmal passiert. Knapp eine Million Menschen in Österreich sind armutsgefährdet, ihr Einkommen liegt unter der Armutsgrenze. In Oberösterreich bezogen 2008 insgesamt 5.254 Menschen Sozialhilfe, davon ca. ein Drittel Kinder. Im Vergleich zu 1998 hat sich die Zahl der SozialhilfempfängerInnen in Oberösterreich fast verdoppelt, also in den letzten zehn Jahren eine Verdoppelung der Menschen, die Sozialhilfe beantragt und bekommen haben. Und die Anzahl der Kinder, die das betrifft, hat sich mehr als verachtfacht und das muss man sich einmal zu Gemüte führen, diese Zahlen. Ja, an dieser Stelle möchte ich eigentlich eingehen auf einen Zusatzantrag der eingegangen ist inzwischen von der SPÖ, der davon handelt, dass das Land den Städten und Gemeinden Mindereinnahmen ersetzen soll, wenn dieser Antrag, der von uns initiiert wurde, beschlossen werden sollte. Dazu ist zu sagen, dass der Anteil der Sozialhilfe an den Gesamtsozialausgaben in Österreich 0,9 Prozent ist und ca. 10 Prozent davon kommt durch Regress herein, das heißt, es handelt sich um 0,09 Prozent der Gesamtausgaben und ich denke das müsste in einem Land wie Österreich, in einem Land wie Oberösterreich zu leisten sein. Und die Frage der Finanzierung und des Finanzausgleichs, die muss sowieso im Rahmen der längst fälligen Einführung der bedarfsorientierten Grundsicherung gelöst werden und da sind ja Sie von der SPÖ entsprechend am Hebel. Jedenfalls geht es nicht um Kostenminimierung und Bekämpfung der Sozialhilfeempfänger und empfängerinnen, sondern es geht um ein lückenloses soziales Netz und um die Bekämpfung der Armut und nur durch die Bekämpfung der Armut kann hier kostendämpfend gewirkt werden. Und dieser Meinung war auch der Herr Landesrat Ackerl am 12. Februar 2008 in einer Presseaussendung, wo es heißt: „Die staatlichen Transferleistungen sind oftmals nicht ausreichend, Sozialhilfe wird oftmals nicht in Anspruch genommen, was zu einer steigenden versteckten Armut führt. Am wenigsten armutsgefährdet sind Gruppen, die im Erwerbsalter sind und so weiter.“ Aus dieser Untersuchung geht für mich klar der Auftrag hervor, dass wir zu einer effizienteren Armutsbekämpfung finden müssen, hat der Herr Landesrat gesagt. Dem kann man sich nur anschließen. Armut macht krank, Armut ist Stress, Armut macht einsam und Armut nimmt die Zukunft und konkret bedeutet Armut, dass man kaum Möglichkeit hat, in zentralen gesellschaftlichen Bereichen zumindest zu einem Mindestmaß teilhaben zu können. Wer verarmt, verliert substanzielle Freiheiten. Jetzt komme ich zum Vermögen. Viele oder einige Sozialhilfeempfängerinnen, die haben vielleicht ein Eigenheim, das sie sich irgendwann gebaut haben, vielleicht haben sie auch einen PKW und ein Sparbuch. Und das hat in dem Fall einen hohen Wert, denn die Voraussetzung für Mobilität, am Land vor allem, die ist das Auto und dies ist auch oft die Voraussetzung dafür, dass jemand in die Arbeit fahren kann. Und die langfristige Überwindung von Notlagen, da hilft vielleicht das Eigenheim, weil das auf die Dauer billiger ist, als eine Mietwohnung und das Sparbuch, das verhindert vielleicht auch das Abrutschen in noch demütigerende Lebensumstände, wenn zum Beispiel das Kind auf einen Schulschikurs fahren will oder Ähnliches. Und wir Grünen, wir sprechen uns deshalb dezidiert für die Abschaffung des Regresses und für die Dringlichkeit des vorliegenden Antrags aus, den wir ja auch initiiert haben. Vermögensbestimmungen – (Zweite Präsidentin: „Frau Präsidentin bitte zum Schluss zu kommen, es ist die Redzeit bereits um einiges überschritten.“) Okay, einen Satz noch! Die Prinzipien einer modernen und sozialen Mindestsicherung, die müssen so konzipiert sein, dass sie die dauerhafte Überwindung oder zumindest die dauerhafte Verbesserung einer Notlage ermöglichen und Regressverpflichtungen entpuppen sich jedenfalls in diesem Zusammenhang als Damoklesschwert und deshalb ist der Regress im Bereich der offenen Sozialhilfe ersatzlos zu streichen. Wir freuen uns ausdrücklich, dass das am Ende dieser Legislaturperiode noch gelungen ist, möchten aber doch darauf hinweisen, dass das nur ein erster Schritt ist, dem eine generelle Neuorganisation des Sozialsystems folgen muss und darauf werde ich in meiner nächsten Wortmeldung eingehen. Danke für das Zuhören. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke! Als Nächster zu Wort gemeldet ist Kollege Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie die Frau Kollegin Eisenriegler schon gesagt hat, soll mit diesem Antrag in Zukunft in Oberösterreich die Rückforderung von Sozialhilfe im Bereich der offenen Sozialhilfe gestrichen werden. Wenn sich die finanzielle und wirtschaftliche Situation von Bezieherinnen und Beziehern von Sozialhilfe wieder verbessert hat, gibt es derzeit im Bereich der offenen Sozialhilfe die Möglichkeit, die Sozialhilfe wieder zurückzufordern, aber nicht nur für die Bezieherinnen und Bezieher selbst kann derzeit die Rückforderung zutreffen, sondern auch für unterhaltspflichtige Angehörige sowie andere Personen, die eine finanzielle Unterstützung in den schwierigen Zeiten geleistet haben. Durch die jetzt mit diesem Antrag geplante Streichung der Ersatzpflicht soll es ehemaligen Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern wesentlich erleichtert werden wieder Fuß zu fassen und eine abgesicherte Lebensführung für sie ermöglichen. Auch wenn Menschen nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen sind, verfügen sie in vielen Fällen nicht über ausreichende Mittel, um die Sozialhilfe wieder zurückbezahlen zu können ohne dass diese Gelder in anderen Bereichen fehlen würden. In fast allen dieser Fälle benötigen diese Menschen ihr gesamtes Einkommen, um ihre alltäglichen Lebenskosten abdecken zu können. Aus den genannten Gründen bitte ich Sie diesem Antrag die Dringlichkeit und nachher auch ihre Zustimmung zu geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegen Helga Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Vorweg einmal, wir werden diesem Antrag unsere Zustimmung geben, ich stehe hier jetzt zum zweiten Mal heute und sage, was soll ein Antrag in der letzten Landtagssitzung, der so unpräzise formuliert ist. Wenn man sich nämlich anschaut das Oö. Sozialhilfegesetz, und auf das beziehen wir uns ja, da steht zum Beispiel unter § 46 „Ersatz durch den Empfänger sozialer Hilfe und seine Erben“, also eben auch Regressforderungen, ist zum Beispiel, wenn auch bekannt wird, dass er zur Zeit der Hilfeleistungen hinreichend Einkommen oder Vermögen hatte, also sagen wir der hat es zwar gekriegt, man hat das übersehen und deshalb gibt es keinen Regress? Ist das juristisch einwandfrei? Ich bin keine Juristin, ich habe mir nur die Mühe genommen das Sozialhilfegesetz genau durchzulesen und bin auf diesen Punkt gestoßen, der für mich ein Widerspruch ist, weil ich glaube, das kann es ja nicht sein, was da damit gemeint ist und daher wiederhole ich das, was ich heute schon einmal gesagt habe, wir werden damit konfrontiert in der letzten Landtagssitzung in der Legislaturperiode, sechs Jahre haben wir Zeit gehabt, jetzt dringlichen Anträgen unsere Zustimmung zu geben oder eine Ablehnung zu geben, wo man nie drüber spricht, wie schaut es jetzt wirklich aus. Auf eins möchte ich auch noch hinweisen und Kollegin Eisenriegler hat schon darauf hingewiesen, dass sie das mit der Regressforderung oder mit der Sozialgesetzgebung, dass Änderungen eintreten müssen. Ich habe mir in dem Zusammenhang, was den Antrag betrifft, auch ein anderes Beispiel herausgesucht, das Landesgesetz, das die Chancengleichheit von Menschen mit Beeinträchtigungen betrifft, wo wir sehr wohl die Regressforderungen haben. Wenn hier gesagt wird, man darf auf das Vermögen der Sozialhilfeempfänger nicht zurückgreifen, dann frage ich mich, darf man auf das Vermögen der Menschen mit Behinderungen zurückgreifen? Wir messen mit zweierlei Maß. Und das ist genau das, dass wir einfach uns nicht anschauen, wo sind vielleicht auch noch Regressforderungen drinnen, wo wird auch noch das Vermögen in den Mittelpunkt gestellt. Und werte Kolleginnen und Kollegen, vielleicht erinnern Sie sich, dass ich auch bei der Novelle des Chancengleichheitsgesetzes in der letzten Landtagssitzung kritisiert habe, dass ja da noch andere Dinge zu novellieren wären. Da haben wir einfach wieder einen Schnellschuss gemacht, ein bisserl was novelliert und dann sagen wir, das war es und müssen wieder von vorne anfangen. Wir sind natürlich dafür, dass man Menschen unterstützt, die in einer momentanen Notsituation sind, durch Arbeitslosigkeit bedingt oder durch andere Lebensumstände, durch Krankheit, eventuell auch durch eigenes Verschulden, durch Sucht, durch Alkoholsucht oder Drogenkonsum, Probleme in ihrem Leben haben, dass wir ihnen helfen, dass wir sie unterstützen. Aber einfach jetzt zu sagen, wir verzichten auf alles und es gibt keine Regressforderungen mehr, ist eine sehr einseitige Darstellung. Außerdem – ich weiß nicht, vielleicht kann mir jemand von den Juristen dann sagen aus den anderen Fraktionen – ich habe auch überall gesucht nach der Leistung aus der offenen Sozialhilfe, weil die geschlossene Sozialhilfe sind die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen, und die sind ja wohl nicht vom Sozialhilfegesetz betroffen, um das es jetzt hier geht. Weil auch dort haben wir Regressforderungen, also die offene Sozialhilfe, mit dem Begriff, den habe ich im ganzen Konvolut des Oö. Sozialhilfegesetzes 1998 nicht gefunden. Wir werden auch, weil wir glauben, wir können es uns nicht so leicht machen als Landtag zu sagen, wir beschließen was und der andere soll es zahlen, wir werden dem Zusatzantrag, sage ich jetzt schon, der Sozialdemokraten unsere Zustimmung geben, wo eben im Beschlusstext folgender Satz angefügt werden soll: „Den Sozialhilfeverbänden und Statutarstädten sind die durch den Entfall der Ersatzpflicht entstehenden Mindereinnahmen vom Land zu ersetzen, ohne dass es dadurch zu negativen finanziellen Auswirkungen auf das Sozialbudget des Landes kommt.“ Weil so können wir nicht unsere politische Arbeit verstehen, wir beschließen etwas, auch wenn es nur für eine Gruppe ist, aber ich denke mir, da wird eine Vorgangsweise gewählt, die speziell von Schwarz und Grün die ganze Legislaturperiode immer abgelehnt worden ist, dass andere für die Kosten aufkommen müssen oder dass wir Kosten übernehmen, die eigentlich beim Bund sind und jetzt mit dieser Resolution gehen wir sehr wohl diesen Weg. Mit diesen kritischen Anmerkungen wiederhole ich, dass wir zustimmen werden. Danke! (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin zur Dringlichkeit ist Frau Kollegin Schreiberhuber! Abg. Schreiberhuber: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hier also noch ein Antrag aus dem Grün-Schwarzen-Schatzkästchen, der ausdrücklich auch von der Frau Präsidentin Eisenriegler unterstützt wurde. Ich erinnere daran Frau Präsidentin Eisenriegler, du bist seinerzeit, als das Sozialhilfegesetz 1998 bereits im Endstadium war, eingebunden gewesen, und ich erinnere mich sehr genau daran, du hast es zu deiner Forderung gemacht, regelmäßig über die Ergebnisse über die Auswirkungen dieser SHG-Berichte zu erhalten über die Wirksamkeit dieses Gesetzes und ich davon ausgehe, dass du es sehr genau kennst, wie auch die beiden Berichte, die in der Zwischenzeit uns ja schon vorgelegt wurden. Wir sind auch nicht grundsätzlich gegen die Intention dieses Antrags, aber ich bin schon etwas verwundert über die Argumentation in der Begründung des Initiativantrags im Hinblick auf die Notlagen in der Folge des Kostenersatzes, die insofern nicht ganz richtig ist, als der Paragraf 52 ganz eindeutig vorsieht und klar vorsieht, dass durch den Kostenersatz keine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz eintreten darf, sowohl für unterhaltspflichtige Angehörige als auch für ehemalige Empfängerinnen oder Empfänger von Sozialhilfe. Im derzeit gültigen SHG besteht überdies auch die Möglichkeit mittels Verordnung diese Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz genauer zu beschreiben, wodurch sichergestellt werden kann, dass es weder zu finanziellen Engpässen, noch zu Notlagen kommt, wobei sich bislang keine Notwendigkeiten ergeben haben, eine derartige Verordnung zu erlassen. Ich möchte weiters anführen, weil du auch die bedarfsorientierte Mindestsicherung angesprochen hast, dass auch in dieser geplanten Mindestsicherung weiter bestehen bleiben der Regress aus Vermögen des Mindestsicherungsbeziehers, der Mindestsicherungsbezieherin, das nicht aus eigener Erwerbstätigkeit erwirtschaftet ist, Regress gegen einen Nachlass und Erben, Regress bei im Leistungsverfahren sichergestellten Vermögenswerten. Eine Umsetzung der Forderungen im Initiativantrag vor Abschluss dieser 15a-Vereinbarungen zur bedarfsorientierten Mindestsicherung würde zum einen nicht die notwendige Paktierung mit dem Städtebund und Gemeindebund umfassen und wäre weiters im Hinblick - (Zwischenruf Abg. Präsidentin Eisenriegler: "Habt Ihr es schon beschlossen? Das ist ja ein Entwurf!") – ihr habt ja auch Abgeordnete im Nationalrat, und wäre weiters im Hinblick auf den Artikel 21 der Vereinbarung und die Kosten für die Länder begrenzt unwirksam. Ich bin auch nicht der Meinung, dass gerade in Zeiten einer ausgeprägten Wirtschafts- und Finanzkrise in der Begründung steht, dass die Abschaffung des Regresses generell ein unverzichtbarer Schritt ist, um der Armutsspirale zu entrinnen und Notlagen abzuwenden. Zumal, wie bereits angeführt, durch den Kostenersatz ohnehin keine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz eintreten darf. Und es ist auch klar, Armut hat es zu allen Zeiten und bereits vor dieser Wirtschaftskrise gegeben, das Neue an dieser Wirtschaftskrise ist nur, dass diese durch die Unersättlichkeit des Finanzkapitalismus hervorgerufen wurde. In Oberösterreich waren 2007, also vor dieser Wirtschaftskrise, 8,1 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, das sind 114.000 Personen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen. Der Regressfall als solcher ist grundsätzlich mit den Gemeinden abzusprechen und zu verhandeln, wir stimmen daher, um den Antrag in Behandlung nehmen zu können, der Dringlichkeit zu, und haben, wie die Kollegin Moser schon ausgeführt hat, einen Zusatzantrag eingebracht, weil es sich um eine Unschärfe in der Ausformulierung handelt, die weiter definiert werden soll. Und ich möchte auch noch anführen, die Begründung, das hat die Kollegin Moser wahrscheinlich aus Zeitgründen nicht mehr gesagt, dass angesichts der besonders angespannten budgetären Situation der Sozialhilfeverbände und Statutarstädte die Abschaffung der Ersatzpflichten für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe in dem Fall "nicht auf deren Kosten erfolgen darf". Hier entstehen Mindereinnahmen, sind daher den zuständigen regionalen Trägern sozialer Hilfe durch das Land Oberösterreich zu ersetzen. Dieser Ersatz darf aber zu keinen negativen finanziellen Auswirkungen auf das Sozialbudget des Landes führen. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke, es gibt keine weiter Wortmeldung. Ich schließe die Wechselrede, und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1959/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Und stelle fest, dieser ist einstimmig angenommen. Wir kommen zur Beilage 1960/2009. Um diese dringlich zu behandeln, benötigt es ebenfalls einen Geschäftsbeschluss des Oö. Landtags. Es handelt sich bei dieser Beilage um einen Initiativantrag betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen. Ich eröffne über den Antrag, dass dieser Beilage 1960/2009 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Schenner. Abg. Schenner: (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Frau Präsidentin, auch die nächste Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren und Zuhörer! Die als zweite Säule der Altersvorsorge gepriesene Pensionskasse hat sich im Zuge der finanziellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten immer mehr nicht als Säule sondern als zerbrechliches Stäbchen erwiesen, und ganz besonders verärgert sind die Berechtigten darüber, dass oft nicht einmal das, was eingezahlt wurde, wertgesichert wieder ausbezahlt werden kann. Wir haben dieses Thema der Wertsicherung bereits im November mit einem eigenen Antrag zur Diskussion im hohen Haus gestellt, und wir sind sehr froh, dass vor allem im Zuge mit den konstruktiven Verhandlungen zum Dienstrechtsänderungsgesetz nun eine Form des Antrags gefunden werden konnte, bei der eine große Mehrheit dieses Hauses unterschrieben hat und daher diesen Antrag unterstützt. Im Wesentlichen geht es eben darum, dass erstens die Kapitalgarantie derzeit fehlt, und durch eine Änderung des Pensionskassengesetzes erreicht werden soll, dass das Kapital plus den Inflationsausgleich garantiert wird. Zweitens soll erreicht werden, dass die völlig unzureichende Ausstattung mit Haftungskapital, das außerdem noch von den Anwartschafts- und Leistungsberechtigten aufgebracht werden muss, an die Regelungen bei den Banken angeglichen wird. Außerdem ist eine regelmäßige strenge Kontrolle durch die Finanzmarktaufsicht erforderlich. Und drittens, gerade die Annahme von zu hohen Rechnungszinssätzen führte zu Erwartungen, die dann in der Praxis bei weitem nicht erfüllt werden konnten. Auch hier sind detailliertere Regelungen als bisher im Gesetz erforderlich. Das Problem der Pensionskassen ist aber natürlich nicht neu, ich erinnere daran, dass vor allem schon im Jahre 2003 einige Pensionskassen nicht in der Lage waren, über fünf Jahre einen jährlichen durchschnittlichen Mindestertrag von auch nur 1,5 Prozent zu erwirtschaften. Und wenn dann jemand sagt, ja, 1,5 Prozent, das ist ja nicht so schlecht, das ist schon ein bisschen was, das ist nicht richtig, denn allein um die bestehenden Pensionen auszahlen zu können, noch ohne Erhöhung wäre eine Performance von plus 3,5 Prozent erforderlich. Im Pensionskassengesetz, das damals galt, aus dem Jahr 1990, war auf Drängen der Arbeitnehmervertreter eine Mindestertragsgarantie vorgesehen, und aufgrund der Entwicklung hätte damals im Jahr 2003 die Eigentümer der Pensionskasse eine Verpflichtung zum Nachschießen von Kapital betroffen. Die Eigentümer, das waren die damals "armen Banken und Versicherungen", die über viele Jahre von den Verwaltungskosten profitiert haben. Rettung für diese "armen Banken und Versicherungen" nahte in Form der Regierung Schüssel, in einer Novelle befreite sie die Pensionskassen von der Nachschussverpflichtung, und Leidtragende dieser Novelle waren allein die Anwartschafts- und Leistungsberechtigten. Es wurde nämlich gleichzeitig eine Rücklage zum Ausgleich von Ertragsschwankungen eingeführt, die ausschließlich wieder den Berechtigten in Rechnung gestellt wurde. Und als Reaktion auf den Unmut der Berechtigten über diese neuerliche Vorschreibung der Mindestrücklage erfolgte 2005 eine weitere Gesetzesänderung mit einer weiteren Verschlechterung, die Berechtigten wurden nämlich vor die unangenehme Wahl gestellt, entweder auf den Ausbau der Mindestertragsgarantie zu verzichten, oder die Kosten für den Aufbau einer solchen Garantie zu zahlen. Die Meisten verzichteten damals, zumal es hieß, die vergangenen Probleme seien Folge einer einmaligen Blase, und das werde es in Zukunft nicht mehr geben. Mittlerweile stehen wir vor einem viel größeren Einbruch als damals. Aber nicht nur die Schwankungen der Finanzmärkte, das möchte ich auch noch anfügen, bringen laut Schutzverband der Pensionskassenberechtigten Probleme, unabhängig davon kritisieren sie zum Beispiel, dass jene große Pensionskasse, die nicht im Eigentum von Banken und Versicherungen steht, bei einer Auswertung bis 2007 die beste Performance hatte. Sie kann ihre Entscheidungen nämlich rein sachorientiert treffen und nicht zur Veranlagung der Gelder in den Eigentümerinstituten verleitet werden. Eigentümerinstitute benutzen also, so ist der dringende Verdacht, die Kassen, um sich über den in den Verwaltungskosten ohnehin schon enthaltenen Gewinn hinaus Körberlgeld zu verschaffen. Und das gesamte Risiko, das ist der zweite und letzte Punkt, liegt bei den 570.000 Österreicherinnen und Österreichern, deren Kapital den Pensionskassen anvertraut ist. Die Kassen selbst oder das Management tragen nicht das geringste Risiko, auch massive Zielverfehlungen bleiben ohne Folgen. Dringendes Handeln ist erforderlich, wir werden zustimmen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Stanek. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Kollege Schenner hat im Wesentlichen zum Antrag inhaltlich schon alles gesagt, was zu sagen ist. Ich bin froh, dass wir im Rahmen des Unterausschusses Dienstrechtsänderungsgesetz auch bei dieser Resolution Einvernehmen erreichen konnten. Der ursprüngliche Antrag hat sich an sich ja an die Landesregierung bzw. an den Landtag gewandt, und wir haben damals schon gesagt, zuständig ist dafür der Bund. Wir sind auch der Meinung, dass eine Absicherung der Pensionseinzahlung zumindest auf der Basis der garantierten Wertsicherung bzw. Einzahlungssicherheit bestehen kann. Wir werden der Dringlichkeit zustimmen, wir werden selbstverständlich auch dem Antrag zustimmen, und ich darf mich von dieser Stelle aber auch noch einmal bei allen Fraktionen für die wirklich konstruktiven Verhandlungen sehr herzlich bedanken. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer! Es ist angesprochen worden vom Kollegen Stanek, dass die Arbeit im Ausschuss von allen vier Parteien getragen worden ist. Es hat eine einvernehmliche Regelung gegeben, wir haben dem dringlichen Antrag, wie auch den anderen dringlichen heute, nicht unsere Unterschrift gegeben im Vorfeld, aber wir werden diese Initiative natürlich auch mittragen, und vor allem verstehen wir es insofern, dass es jetzt zu einer Verbesserung kommt für alle Pensionssysteme. Die Sozialdemokraten werden sich erinnern, dass ja wir auch dagegen waren, wie ihr mit dem Antrag gekommen seid, es soll die Pensionskasse nur jetzt für die Landesbediensteten geändert werden, weil wir meinen, Menschen können sich oft ihren Arbeitgeber nicht aussuchen, ist das Bund, ist das Land, welche Institution ist es, und wenn, muss es eine Gerechtigkeit geben. Wir werden es auch deshalb unterstützen, Kollege Schenner, jetzt genau in dem Moment, wo ich dich angeschaut habe, hast du mich verwirrt, ist natürlich eines, wir geben natürlich auch deshalb die Zustimmung, weil es scheint, dass das Problem wirklich da ist, und das auf allen Ebenen diskutiert wird, leider bei der Bundesregierung kein Thema ist. Weil sonst hätte sie das hier schon längst in Angriff genommen. Und ich bin ehrlich zu dir, ich weiß, dass auch wir daran schuld waren bei der Regierungsbeteiligung, dass es da zu einer Verschlechterung gekommen ist. Aber seit 2006 haben wir trotz allem wieder die große Koalition, und scheint so, als hätten sich die Sozialdemokraten da nicht durchgesetzt oder die ÖVP nicht bei den Sozialdemokraten. Das ist immer dann die Frage des Standpunkts, von wo aus man es betrachtet, und wir glauben auch, dass es da ganz wichtig ist, dass Oberösterreich geschlossen auf Bundesebene sagt, tut endlich etwas, weil es kann nicht so auf Kosten der Pensionisten gehen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Inhaltlich wurde ja schon dieser Initiativantrag eingehend erklärt und erläutert, dem ist nichts mehr hinzuzufügen, lassen Sie mich nur zwei Bemerkungen machen. Ich glaube, diese Geschichte mit den Pensionskassen, die in der Werbung und in der öffentlichen Meinung weit überschätzt wurde, die Wirkung dieser Pensionskassen nämlich, es hat sich herausgestellt, dass es weiterhin ein Standbein für die Pension geben muss, und das ist die Pension im Umlageverfahren, weil sich die als langfristig als die sichere herausgestellt hat. Ich möchte daran erinnern, dass das Hochjubeln dieser Pensionskassen dazu geführt hat, dass viele diesen Weg gegangen sind, und wir haben vor allem unseren Initiativantrag fokussiert auf jene, die gar keine Wahl gehabt haben, sondern in dieses Pensionssystem hineingekommen sind und keine Entscheidung, keine Option dazu gehabt haben. Dass die dann in existenzbedrohende Situationen kommen können, das haben Einzelbeispiele gezeigt, und die gilt es auf jeden Fall zu verhindern. Ein Zweites möchte ich noch dazu sagen. Es ist heute auf ORF-Oberösterreich Online ein Bericht gewesen, dass 13 Kolleginnen und Kollegen heute zum letzten Mal an diesem Landtag teilnehmen und anschließend sozusagen aus dem Landtag ausscheiden werden. Und da gibt es viele, viele böse Mails dazu, also Postings sagt man in diesem Bereich dazu, wo drin steht, nun ja, die brauchen sich keine Sorgen machen, die sind sozusagen eh im dicken Fett, die Politikerpension, die sie bekommen. Ich glaube, dass es wichtig wäre, auch in der Öffentlichkeit klarzustellen, dass es die Politikerpension, die es gegeben hat, und es gibt vereinzelt noch Anspruchsberechtigte, im Wesentlichen ja nicht mehr gibt. Und gerade die Kolleginnen und Kollegen, die ihre Altersvorsorge über die Pensionskassen gemacht haben, sind auch die Leidtragenden und spüren heuer in der Abrechnung des letzten Jahres, dass ja das Geld ziemlich dahingeschmolzen ist. Es wird niemand Existenzängste haben und es wird keine neuen Sozialhilfeempfänger dazu geben, aber ich glaube, dieses Bild, was in der Öffentlichkeit entstanden ist, gehört korrigiert. Ich ersuche die, die die Verantwortung die nächsten sechs Jahre tragen, dieses Bild dahingehend zu korrigieren, dass die 13, die jetzt ausscheiden, nicht in Saus und Braus leben, sondern wie ganz normale Staatsbürger ihr Salär bekommen aus ihrem Zivilberuf, aus ihrer Ziviltätigkeit in erster Linie, und natürlich etwas verbessert durch eine Einzahlung in eine Pensionskasse, die halt momentan auch genauso darniederliegt, wie alle anderen Pensionskassen. In dem Sinn schließe ich mich meinen Vorrednerinnen und Vorrednern an und ersuche, dass wir sowohl der Dringlichkeit als auch dann dem Initiativantrag die Zustimmung erteilen. Dankeschön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe daher die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1960/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen der Beilage 1961/2009 vor, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1961/2009 handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend ein Zukunftsmodell "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell". Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oö. Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1961/2009 die Dringlichkeit zuerkannt wird die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Jahn. Abg. Mag. Jahn: Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Das beste Fundament, das wir unseren Kindern für eine sichere Zukunft mitgeben können, ist eine gute Ausbildung und seit Jahren erzählt uns die ÖVP, dass es ohnehin eine Reihe von Aktivitäten gebe, um ausreichend Lehrstellen zur Verfügung zu stellen und dass das Lehrstellenproblem auch geringer geworden wäre. Aber offensichtlich wirken die gesetzten Maßnahmen nicht in dem Ausmaß wie man sich das vorgestellt hat, denn sonst könnte es nicht sein, dass fast ein Fünftel unserer 20- bis 24-Jährigen lediglich einen Pflichtschulabschluss haben. Und wir haben noch ein viel größeres Problem, meine Damen und Herren. Wir haben (Zwischenruf Landesrat Sigl: "20 Prozent!") 17 Prozent sind es, ja gut, naja, du sagst sogar noch höher, also ein Fünftel hat keine Berufsausbildung und wenn wir jetzt noch die Alterskategorien anschauen bis 20 und über 20 bei den Arbeitslosen, dann sehen wir, dass wir bis 20 ungefähr 1.200 arbeitslose junge Menschen haben, aber von 20 bis 25 fast 4.000. Das heißt, es ist nicht gelungen eine ganz große Gruppe in die Berufsausbildung einzubeziehen. Man hat jahrelang sozusagen einen Bauch von Jugendlich vor sich hergeschoben, die immer wieder in irgendwelchen Maßnahmen waren und letztendlich es zu keiner Berufsausbildung geschafft haben, denn über 40 Prozent dieser jungen Arbeitslosen von 20 bis 24 sind ohne Berufsabschluss. Und warum wir ein Zukunftsmodell verlangen, ist, weil es notwendig ist, die verschiedenen Einzelmaßnahmen, die es gibt, in ein strategisches Konzept einzubauen. Wir brauchen eine entsprechende Koordinierung. Es klappt ganz offensichtlich der Übergang zwischen Pflichtschule und Berufsausbildung, dieser Übergang klappt nicht, sonst könnte es diese Ergebnisse nicht geben. Und es muss auch das Informations- und Beratungsangebot für junge Menschen in ein entsprechendes strategisches Konzept zur Berufsausbildung in Oberösterreich eingebunden werden. Es hat vor ein paar Jahren eine WIFO-Studie gegeben, die wir damals im Forum Arbeitsmarktpolitik vereinbart haben, da war eine Reihe von sehr guten Ansätzen drinnen. Man ist über Einzelmaßnahmen nicht hinausgekommen. Und es liegen auch seitens der Arbeiterkammer gute Vorschläge vor beispielsweise all diese Fragen, diese strategischen Fragen, auch in eine Jugendausbildungsgesellschaft zu bündeln. Warum werden die nicht aufgegriffen? Arbeiten wir doch gemeinsam daran, dass es ein Zukunftskonzept für unsere Jugend gibt für eine entsprechende Berufsausbildung. Wenn wir nicht für die jungen Menschen alles tun, damit sie eine entsprechende Ausbildung bekommen, dann verbauen wir ihnen die Zukunft. Und wir können es uns auch nicht leisten, dass so viele Menschen, wirtschaftlich nämlich nicht leisten, so viele Menschen ohne Berufsbildung bleiben. Es gibt eine neue Studie des Instituts für berufliche Erwachsenenbildung, die zeigt, dass die jungen Menschen höchst motiviert wären eine Berufsausbildung zu machen, dass aber einer der Hauptgründe, warum sie dann doch letztendlich scheitern, der ist, dass sie ihren Wunschberuf nicht erlernen können. Und wer seinen Wunschberuf nicht erlernen kann, wer nicht Freude hat an dem Beruf, den er oder sie hat, der kann nicht erfolgreich sein. Und das ist auch ein Grund dafür, dass es so viele junge Menschen gibt, fast die Hälfte, die einen Lehrabschluss gemacht haben, sind nach drei, vier Jahren nicht mehr im erlernten Beruf tätig. Das sollte (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das ist nicht ganz ein Drittel!") uns doch, es ist ein sehr, sehr hoher Prozentsatz, je nachdem wie viele Jahre man nimmt. Und ich denke, es braucht dringend ein entsprechendes Zukunftsmodell in Oberösterreich, eines, wo man eine integrierte Strategie fährt von der Pflichtschule bis zum Berufsabschluss, wo Maßnahmen koordiniert werden, wo man Analysen macht, wo entsprechend anzusetzen ist, wo man die einzelnen Maßnahmen auch verknüpft. Ich ersuche Sie, stimmen Sie diesem Antrag zu, dass wir ein Zukunftskonzept erarbeiten, das unseren jungen Menschen eine entsprechende Berufsbildung und zwar quer über alle, möglichst vielen, Jugendlichen ermöglichen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Schürrer. Abg. Schürrer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann dir, liebe Frau Kollegin Jahn, nicht zustimmen, dass wir bisher nichts gemacht haben und nicht erst seit der Wirtschaftsschwierigkeit, sondern seit vielen Jahren ist im ganzen Haus immer die Sorge um die beste Ausbildung für unsere Jugendlichen etwas gemacht worden. Und wenn ich mir die ganzen Programme anschaue, die wir in den letzten Jahren hier herinnen beschlossen haben, was das Büro, das Wirtschaftsressort und der zuständige Referent Viktor Sigl in diesem Bereich umgesetzt haben, hat auch Früchte getragen. Und wir haben, wenn ich mir das anschaue doch im Vergleich der anderen Bundesländer den besten Wert zusammen mit Salzburg. Und es gibt Bundesländer, die haben einen doppelt so schlechten Wert, zum Beispiel Wien, wie Oberösterreich. Daher glaube ich schon, dass wir viel gemacht haben und dass wir am richtigen Weg sind. Aber jeder Jugendliche, der keinen Arbeitsplatz hat, ist natürlich ein Problem und wir werden uns um den ganz besonders was die Rahmen betrifft, es gibt ja auch Eigenverantwortung, annehmen und die besten Möglichkeiten schaffen. Und alle in diesem Haus kennen dieses Programm, das wir derzeit fahren und wir müssen uns wahrscheinlich zusätzlich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Ich glaube nicht, dass wir am Ende der Fahnenstange sind, wo wir nachdenken müssen wie sich das Ganze in die richtige Richtung bewegt. Wir sind selbstverständlich für diesen Dringlichkeitsantrag, weil es logisch ist, dass wir genauso, vor allem auch in dieser Situation der schwierigen Zeit, die wir jetzt haben und vor uns haben, alles tun, um gerade den Jugendlichen eine gerechte, eine zukunftsorientierte Ausbildung zu gewährleisten. Entscheidend für die Ausbildung ist ja nicht nur, dass er eine Lehre besucht, sondern dass er die positiv abschließt und dass er eine Berufschance nachher hat und dass er wirklich mit seiner Ausbildung auch eine Freude hat und seinen Beruf zur Freude ausübt. Aber was uns fehlt im Antrag, der vielleicht sehr kurzfristig auch eingebracht wurde, sind noch einige Punkte. Daher kündige ich einen Änderungs-, einen Abänderungsantrag mit zusätzlichen Maßnahmen an, die zum Beispiel auch dahin gehen, dass der Bund und das Bundes-AMS nicht aus der Verantwortung gelassen werden kann, das in diesem Antrag an die Landesregierung nicht drinnen steht. Es gibt ja auch eine Ankündigung des Sozialministers Hundstorfer schon seit einiger Zeit von einer Lehrlingsstiftung, die bis jetzt noch nicht umgesetzt wurde. Wir warten darauf. Vielleicht können wir durch unsere Resolution hier auch noch einiges bewegen. Uns ist wichtig, dass jeder Jugendliche in hundert Tagen einen Arbeitsplatz oder einen Lehrplatz hat. Und abschließend, die Lehrlingsausbildung hat sich total verändert und man kann nicht mit Maßnahmen von gestern die Probleme von heute lösen. Die Betriebe sind draufgekommen, dass die beste Zukunft ihrer Betriebe durch bestens ausgebildete vielleicht sogar im eigenen Betrieb ausgebildete junge Menschen sind. Und ich glaube, in der Richtung müssen wir weiter denken, dann habe ich um die Zukunft der Jugendlichen und deren Chancen am Arbeitsmarkt keine Sorge. Also wir werden zustimmen und ich kündige einen Abänderungsantrag an. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Liebe Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Jugendarbeitslosigkeit und das Thema Ausbildung beschäftigt uns ja nicht nur seit der Krise, sondern ist es eigentlich schon politischer Alltag. Weil wie es schon angesprochen wurde, es ganz wichtig ist, Jugendlichen eine gute Basis zu geben, eine gute Basis im Start ins Leben, und hier wirklich auch Teil oder wichtiger Teil, das was sie gerne machen möchten auch tun können. Kollegin Jahn hat es schon angesprochen, was sind denn so die Hauptargumente oder die Hauptgründe warum Bildungsarmut immer noch vorhanden ist? Einerseits hängt die Bildung der Kinder sehr stark mit dem Bildungsgrad der Eltern zusammen, mit dem Beherrschen der Muttersprache und daraus folgend, wenn sie nicht deutscher Muttersprache sind, auch der deutschen Sprache, weil Muttersprache eine wichtige Voraussetzung ist. Es hängt mit dem Wohnort zusammen und vor allem was schon angesprochen wurde den Wunschberuf zu erlernen beziehungsweise eine Schule dahingehend zu besuchen. Das sind Faktoren, die können wir nicht alle von der Politik alleine beeinflussen, aber es ist ein Zusammenspiel. Und es hilft den Jugendlichen wenig, wenn wir nur immer Pflaster picken und ein Sammelsurium an Projekten haben. Ja, wir haben in Oberösterreich und da werde ich von anderen Kolleginnen aus den anderen Bundesländer sehr oft beneidet, weil wir ein sehr kompaktes Paket haben, wo wir uns sehr intensiv in vielen, vielen Bereichen mit der Jugend und Jugendbeschäftigung auseinander setzen, zusätzlich zu dem was der Bund auch macht. Und ich glaube, da kann Oberösterreich, auch wenn es nicht im grünen Ressort ist, stolz sein und das sollten wir nicht schlecht reden, dass hier schon viel gemacht wurde und gemacht wird. Was wichtig ist und wenn man den ersten Absatz des Antrages liest, dass alle bestehenden Informations- und Beratungsangebote noch mehr vernetzt werden sollen und können. Ja, aber vernetzen müssen sie sich auch lassen und da müssen auch die Zuständigkeiten hier sein, wenn wir einerseits ein Ausbildungsangebot für die 10- bis 14-Jährigen haben, auf der anderen Seite Wirtschaftsbetriebe, die bestimmte Voraussetzungen von den Jugendlichen auch brauchen, damit sie dann eine Arbeitsstelle anbieten können. Und wenn hier unterschiedliche Kompetenzen sind beziehungsweise die einfach vorher nicht miteinander reden, wird es einfach schwieriger. Dort wo es passiert in der Region haben wir sehr gute Erfahrungen, wo es einen Kreis gibt zwischen Wirtschaftsbetrieben, der Schule und auch den Jugendlichen und vor allem auch den Eltern, funktioniert es sehr gut. Und ich glaube, genau diese Modelle sind auch weiterzuführen. Wie ich den Antrag gelesen habe, nämlich das Oberösterreichische Lehrlingsausbildungsmodell, habe ich ein bisschen gestutzt. Ich glaube, es geht uns nicht nur und es darf uns nicht nur um Lehrlingsausbildungen gehen, es muss uns grundsätzlich um Jugendausbildung gehen, um viele, viele Formen von Jugendausbildung, ob das mit Lehrling ist, ob das eine veränderte, eine weiterentwickelte Form von Lehre ist, die unterschiedlichen Abstufungen mit der Teilqualifizierung, die auch für viele Jugendliche wirklich wichtig ist, um hier einen Fuß einmal hineinzubringen, weitergeführt werden. Ich glaube, hier gibt es auch natürlich immer Evaluierungsbedarf und Verbesserungsbedarf, das noch stärker zu bündeln und noch mehr die Mittel zu schauen, wie setzen wir sie ein, sind sie auch wirklich fruchtbringend. Wenn wir uns die Zahlen anschauen, dann müssen wir einfach die letzten Jugendarbeitslosigkeitszahlen anschauen, dass wir 2.233 weibliche junge Arbeitslose haben, 2.900 männliche Arbeitslose. Und wenn man sich anschaut, welche Berufsfelder sind denn jetzt am meisten auch von der Wirtschaftskrise betroffen, dann sind es genau diese Berufsfelder die auch von Burschen angestrebt werden. Daher müssen wir auch schauen wie es hier auch zu einer Verbesserung kommt auch in der Chancengleichheit für die Jugendlichen, damit sie genau diesen Berufswunsch auch haben können in der Region den sie brauchen. Hier braucht es nicht nur Notprogramme und Verbesserungen, hier braucht es wirklich ein Gesamtkonzept vom Bund bis zu den Ländern, bis in die Regionen, weil nur so können wir genau die Jugendlichen so ausbilden, wie sie auch dann nachher ihren Arbeitsplatz, nämlich ihren zukunftsfähigen Arbeitsplatz haben in den Branchen, die jetzt auch boomen. Wir sehen es ganz stark, dass gerade die Ökobranche immer wieder Arbeitskräfte, Fachkräfte sucht, die sie auch ausbildet, aber sehr oft fehlen die Rahmenbedingungen, um eben diese neuen Berufsbilder, die auch jetzt notwendig sind, den Herausforderungen standzuhalten, noch nicht vorhanden sind. Hier braucht es, glaube ich, ein schnelleres Umsetzen von neuen innovativen Konzepten auch im Sinne von Pilotprojekten. Hier glaube ich, ist Oberösterreich auch mit dem Ökoinstallateur wieder sehr federführend dabei als wir hier genau diese Modelle eigentlich forcieren, dass wir so fächerübergreifend möchte ich fast sagen, und berufsübergreifend hier Modelle fahren, auch mit den Betrieben gemeinsam Ausbildungen gestalten, weil ich glaube, das ist ganz entscheidend, dass sich Betriebe in der Region gerade, die sehr spezialisiert sind, zusammentun, um einen jungen Mann, einer jungen Frau ein breites Berufsfeld auch anbieten zu können. Ich sehe es alleine bei den Tischlern, hier braucht es schon vier, fünf Betriebe, um wirklich in jedem Bereich die Grundkompetenz zu erreichen. Der eine macht mehr Fenster, der andere macht mehr Stiegen und der nächste ist auf Möbel spezialisiert. Und hier, glaube ich, ist diese Zusammenarbeit, die es in vielen Regionen schon gibt, ganz, ganz wichtig. Für diese Zusammenarbeit sind wir weiterhin natürlich sehr, sehr interessiert daran, daher werden wir auch diesem Antrag zustimmen und wir werden schauen, wie wir das in Oberösterreich praktizierte Modell noch weiter verbessern können, um eben wirklich Jugendlichen, allen Jugendlichen, gleichberechtigte Chancen zu geben. Hier müssen auf Bildungsebene, auf schulischer Ebene eben und auch auf wirtschaftlicher und auch in vielen anderen Bereichen, in Dienstleistungsbereichen, von denen oft sehr wenig gesprochen wird, hier neue Berufsfelder auch aufgetan werden. Wir haben eine Veränderung von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft und der müssen wir in der Ausbildung auch Rechnung tragen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Geschätzte Präsidentin, hoher Landtag, meine sehr geehrten Kollegen! Morgen gehen die Schüler und Schülerinnen in Oberösterreich in die wohlverdienten Ferien und heute haben wir im Oberösterreichischen Landtag das Thema, man muss mehr machen im Bereich Lehrlingsausbildung in Oberösterreich. Morgen gehen die Schüler in die Ferien und wissen nicht zum Teil was sie am Ende machen werden, wenn sie jetzt die Grundschule abgeschlossen haben. Und sie möchten eine Berufsausbildung machen, haben sehr viele das Problem, weil sie auch die fehlenden Informationen ja nicht haben, dass sie wirklich auch eine Entscheidung finden können. Und es ist wirklich an Skurrilität nicht zu überbieten, dass wir heute bei der letzten Landtagssitzung in dieser Periode jetzt draufkommen der Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl war da untätig und man möge doch eine (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das hat eh keiner gesagt!") Studie, und man möge doch ein Zukunftskonzept für ein neues Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell entwickeln. Es wäre nur eine Steigerung noch möglich, wenn der Antrag von der ÖVP käme. Das wäre noch eine Steigerung an Skurrilität, aber man muss wirklich auch sagen seitens der SPÖ, da hat man dann aber sechs Jahre geschlafen und jetzt nur weil Wahlen anstehen, kommt man drauf, dass man auch im Bereich Jugend etwas machen muss und hier einfach so einen Art Placeboantrag noch einmal im Oberösterreichischen Landtag formuliert und einbringt. Für Placeboanträge sind wir von unserem freiheitlichen Landtagsklub nicht zu haben, das sage ich von Anfang an. Wir sagen auch klipp und klar, wir sind in der Dringlichkeit (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Das BZÖ auch nicht?") dagegen und auch im Inhalt dagegen, weil es ist nicht richtig, wenn man sagt, jetzt stimmen wir für die Dringlichkeit und dann im Antrag, im Inhalt, sind wir dann vielleicht dagegen, also wenn dann haben wir da eine klare Linie. Und wir haben seitens des BZÖ, Herr Landesrat Ackerl, gute Ideen. Wir haben auch schon lange gefordert, dass wir im Bereich Sozial- und Pflegeberufe auch zum Beispiel das Modell von der Schweiz uns wirklich genauer anschauen könnten, das Modell auch übernehmen könnten, weil es wirklich ein interessantes Modell ist. Es ist nämlich ein wichtiger Punkt bei diesem Antrag drinnen, der uns auch stört. Das ist nämlich unter Punkt eins, nämlich, dass man alle bestehenden Informations- und Beratungsangebote im Übergang von der Pflichtschule zur Berufsausbildung setzt. Und nämlich hier genau zwischen der Schule und der Berufsausbildung ist es nämlich schon zu spät. Die Information muss wesentlich früher kommen für die Schüler, dass sie sich ein Bild machen können, welche Angebote, welche Palette es eigentlich gibt an Berufsfeldern. Und da ist es nicht möglich, dass man sagt, und da ist es nicht erforderlich, ein jeder hat irgendwo einen Traumberuf, einen Wunschberuf, aber wir brauchen auch gewisse Berufsbilder, die wir abdecken müssen, schon alleine aufgrund der demographischen Entwicklung in Österreich. Und das ist eben die Pflege und im sozialen Bereich, im Dienstleistungsbereich, eine Notwendigkeit. Also wie gesagt, Placeboanträge, wie sie jetzt von der SPÖ kommen, sind von unserer Seite ganz klar abzulehnen, liebe Gerti. Es ist wirklich dramatisch, es ist wirklich zu ernst auch, dass man über diesen Antrag witzelt. Nämlich wenn man sich vor kurzem jetzt angeschaut hat wie viel wir auch an partiellen Analphabeten jetzt haben in Oberösterreich schon, die also zwar lesen und schreiben können, aber nicht richtig es beherrschen trotzdem sie in der Schule waren. Das ist wirklich auch eine alarmierende Entwicklung. Wir fordern auch seitens des BZÖ eine Potentialanalyse im letzten Schuljahr, damit wir auch dann die richtigen Entscheidungen finden können und ganz wichtig, Netzwerke, wie sie auch im Antrag drinnen stehen, (Unverständlicher Zwischenruf) schon, aber Netzwerke regional, das muss auch einen Sinn haben, weil ein Lehrstellensuchender vom Mühlviertel, hat keinen Sinn, dass er dann ins Innviertel oder ins Hausruckviertel zur Arbeit fährt. Also, Dringlichkeit nein, Inhalt nein. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1961/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen der Beilage 1962/2009 vor, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. (Erste Präsidentin: Der ist zurückgezogen worden.) Ja, dieser Antrag wurde zurückgezogen. Deshalb gehen wir jetzt weiter. Ich teile mit, dass seit der letzten Sitzung wieder schriftliche Anfragen eingelangt sind. Wir haben Ihnen Kopien der schriftlichen Anfragen und der zwischenzeitig eingelangten Beantwortungen auf Ihren Plätzen aufgelegt bzw. auf elektronischem Wege zur Verfügung gestellt. Wir kommen nun zur Tagesordnung und somit zur Beilage 1928/2009. Das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2008. Ich bitte Herrn Abgeordneten Arnold Weixelbaumer über die Beilage 1928/2009 zu berichten. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Damen und Herren! Beilage 1928/2009. Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2008. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1928/2009.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Der vorstehende Bericht wird gemeinsam mit dem Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2008 zur Kenntnis genommen. Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede und erteile Herrn Abgeordneten Weixelbaumer das Wort. Abg. Weixelbaumer: Der Rechnungshof überprüfte den Abschluss 2008 und analysierte dabei die Haushalts- und Finanzsituation und den Stand der Umsetzungen seiner Empfehlungen aus der vorjährigen Rechnungsabschlussprüfung des Großbetriebes Land Oberösterreich. Wir geben heute, von dem gehe ich aus, die Zustimmung zum Rechnungsabschluss 2008. Dieser Abschluss ist im Zusammenhang mit dem Prüfbericht des Landesrechnungshofes zu beurteilen und zu diskutieren. Wir beschließen heute kein Budget, wir beschließen keine Formalitäten, wir beschließen einen Rechnungsabschluss, der dem Budgetvollzug 2008 ein gutes Zeugnis ausstellt und dem wir unsere Zustimmung geben. Die Haushaltsrechnung ist bei Einnahmen und Ausgaben von jeweils, 5,096.607.729,78 Euro ausgeglichen. Dazu ist besonders hervorzuheben, dass die investiven Ausgaben im Jahr 2008 über 20,6 Prozent, das sind rund 887,000.000,-- Euro betrugen. Bei einem öffentlichen Haushalt wird eine Investitionsquote von 20,6 Prozent von den Wirtschaftsforschern bereits als guter Wert betrachtet. Oberösterreich hat mit diesem Wert im Bundesländervergleich eine Spitzenposition. Die wichtigsten Investitionsbereiche waren Bildung, Spitäler, Verkehrsinfrastruktur, Forschung und Entwicklung. Besonders hervorzuheben sind folgende Budgetpositionen: 307,000.000,-- Euro für die Wohnbauförderung. Damit wurde 2008 eine gewaltige Summe in bedarfsgerechte Baumaßnahmen investiert. Das Land hat so weitere wichtige Impulse für die Bauwirtschaft gesetzt. 2008 wurden unsere Gemeinden wiederum durch die Senkung der Landesumlage auf 6,55 Prozent entlastet. Das Land hat damit im Jahr 2008 zugunsten der Gemeinden auf Einnahmen in der Höhe von 8,7 Millionen Euro verzichtet. Darüber hinaus wurden den Gemeinden Strukturhilfen und tilgungsfreie Darlehensverlängerungen gewährt. Durch die Änderung des Finanzierungsschlüssels in Sozialbereich und die Abschreibung von bestehenden Altdarlehen aus der Wohnbauförderung für Alten- und Pflegeheime wurden zusätzliche Entlastungen wirksam. Eine ordentliche Budgetpolitik und die Vermeidung von Defiziten war die Grundlage, dass für die Schwächeren in der Gesellschaft mehr getan werden konnte. Das Sozialbudget wurde von 202 Millionen Euro im Jahr 1995 auf rund 493 Millionen Euro im Jahr 2008 aufgestockt. Die Nettobelastung des Landes für Spitäler ist von rund 96,7 Millionen Euro im Jahr 1990 auf rund 375,5 Millionen Euro im Jahr 2008 gestiegen, was einer Steigerung von 289 Prozent entspricht. Sehr verehrte Damen und Herren! Es ist erfreulich, dass die vorausschauende und nachhaltige Budgetpolitik von Landeshauptmann Pühringer erneut zum Ausdruck kommt. Mit den Berichten setzten sich der Finanz- und Kontrollausschuss auseinander. Dabei wurden Empfehlungen des Landesrechnungshofes diskutiert und großteils zur Kenntnis genommen. Verehrte Damen und Herren! Prüfungsfeststellungen kann man immer diskutieren, akzeptieren oder in Frage stellen. Dass die kommenden Jahre eine finanzpolitische Herausforderung werden bzw. eine Gratwanderung werden, ist uns bewusst. Die ÖVP stimmt dem Bericht zu. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Landesrat Kepplinger. Landesrat Dr. Kepplinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wenn man dem Rechnungsabschluss zustimmt, so sagt man in erster Linie einmal, dass der Rechnungsabschluss formal korrekt, sorgfältig erstellt wurde und dieses Testat wird natürlich auch seitens der SPÖ-Fraktion diesem Rechnungsabschluss bescheinigt. Das heißt aber nicht, dass nicht gleichzeitig auch damit verbunden, Fragen aufgeworfen werden müssen, die doch zu einer von dir, geschätzter Kollege Weixelbaumer, abweichenden Beurteilung der Situation der Landesfinanzen führen und vor allem auch der Perspektiven, die jetzt schon bei aller Unsicherheit, die wir alle haben, über die zukünftige Entwicklung absehbar ist. Mit dem Rechnungsabschluss 2008 wird das letzte vollständige Jahr der Landesgebarung in dieser Landtagsperiode abgeschlossen und daher meine ich, dass es durchaus angebracht ist, dass wir hier nicht nur isoliert dieses eine Jahr diskutieren, sondern dass wir insgesamt auch eine Bilanz ziehen über die Landesfinanzen in der abgelaufenen Landtagsperiode. Das gilt meiner Meinung nach umso mehr, als in dieser Landtagsperiode in zeitlicher Hinsicht sowohl der Gipfel als auch der dramatische Zusammenbruch der neoliberalen Wirtschaftsdoktrin in sich vereint ist. Das gilt natürlich vor allem für die schweren Verwerfungen auf den globalen Finanz- und Kapitalmärkten, Amerika vor allem, aber natürlich auch in vielen anderen europäischen Ländern. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, und bei genauerer Betrachtung wird das völlig klar, dass sich Österreich quasi als Opfer versteht dieser Finanzkrise und weggeleugnet wird, dass in Österreich auch ein gerüttelt Maß an Mitverantwortung für diese Situation zu orten ist. Österreich ist nicht nur das Opfer (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Bawag war das erste!") von verantwortungslosen Dealern und Spekulanten in Amerika, sondern Österreich hat (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Die Dealer haben eh in Österreich auch mitgemischt!") auch mitgemischt. Auch in Österreich haben zahlreiche Funktionsträger in Wirtschaft und Politik die Ideologie des Neoliberalismus verinnerlicht und sie haben daher auch Handlungen gesetzt, Entscheidungen getroffen und müssen auch die Konsequenzen verantworten. Ich werde darauf noch konkret zu sprechen kommen. Grundlagen des neoliberalen Verständnisses der Organisation von Wirtschaft und in weiterer Folge der gesamten Gesellschaft sind die Folgenden: Zurückdrängung öffentlicher Interessen durch Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung, permanente Aufgaben- und Ausgabenkritik an öffentlichen Leistungen mit dem Ziel der Leistungsreduktion, um in weiterer Konsequenz vor allem die Körperschafts-, Einkommens- und Vermögenssteuern zu senken. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Blenden wir zurück an den Beginn dieser Landtagsperiode. Schwarz-Blau-Orange saß auf Bundesebene fest im Sattel. Die Privatisierung, zum Beispiel der Austria Tabak, der WAG und der Buwog-Wohnungen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Unter Klima ist das gemacht worden die Privatisierung der Tabakwerke!") Die Buwog-Wohnungen sind an die nunmehr in starke Turbulenzen geratene Immofinanz verkauft worden. Mittlerweile gehören diese Buwog-Wohnungen der Immoeast. Das ist ja beinahe so, dass die Menschen, die in diesen Wohnungen wohnen, dann wenn sie aufwachen in der Früh, wieder einen anderen Eigentümer haben. Und es wurde auch der Weg geebnet für die Privatisierung der voestalpine, und zwar, das muss man schon der Fairness halber auch immer dazusagen, der Weg wurde eingeschlagen durch das Projekt Minerva und Minerva hätte bedeutet, dass der voestalpine-Konzern als Konzern zerschlagen worden wäre und in Happen veräußert worden wäre. Gleichzeitig hat diese damalige Regierung oder die damaligen Regierungen die Kapitalmarktinteressen in den Mittelpunkt gerückt. Es wurde die Börsenumsatzsteuer abgeschafft, es wurden die staatlichen Pensionen, und darüber wurde ja heute auch diskutiert, massiv diskreditiert und beschnitten und gleichzeitig eben diese kapitalmarktorientierten Pensionsmodelle forciert, die heute, das wissen wir alle, sehr sehr große Probleme aufwerfen. Es wurde eine Steuerreform durchgezogen, die die Steuern auf Unternehmensgewinne um mehr als ein Viertel senkte und Lohnsteuern durch extrem hohe Grenzsteuersätze bereits bei sehr geringen Einkommen massiv belastete. Es wurde der erste Schritt (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das war aber ein Beitrag, dass wir in Oberösterreich zu Vollbeschäftigung gekommen sind!"), der erste Schritt zur Flat Tax, zur Flat Tax vollzogen. Kollege Sigl, das steht dir ja frei, dann dich zu Wort zu melden, aber ich glaube richtig informiert zu sein, wenn mir die Frau Präsidentin das Wort erteilt hat. (Beifall. Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das gehört gleich richtiggestellt!") Garniert wurde diese Politik mit der Glorifizierung eines einmal beinahe erreichten Nulldefizits. Und dann, Kolleginnen und Kollegen, kam die harte Landung. Damit meine ich natürlich nicht die Abwahl der Schüssel-ÖVP bei den Nationalratswahlen im Oktober 2006 (Unverständlicher Zwischenruf), sondern die harte Landung der Wirtschaft in Österreich, auch vor allem in Oberösterreich. Wir haben jetzt einen massiven Einbruch beim Wachstum, wir haben eine massive Steigerung der Arbeitslosigkeit. Wir sind konfrontiert mit aus den Fugen geratenen öffentlichen Haushalten und wir haben letztlich ein wesentlich verringertes Interventionspotenzial des Staates, weil eben sehr viel privatisiert worden ist. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Solide oberösterreichische Finanzen!") Und ich möchte, Herr Kollege Sigl, und ich werde gleich auch auf dich zu sprechen kommen, ich möchte auch noch einmal wirklich betonen, dass in Österreich und in Oberösterreich auch Entscheidungen zu vertreten sind, die in diese Richtung gewirkt haben. Und ich werde ein paar nennen. Es war ja generell so, ich kann mich noch erinnern an ein Zitat des Herrn Landeshauptmanns, dass er gesagt hat, er begrüßt und trägt die Maßnahmen der schwarz-blauen Bundesregierung mit, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Pensionsreform. Er sagte damals, das ist die richtige Medizin, allenfalls euphemistisch verbrämt, die Dosierung ist vielleicht ein bisschen zu hoch. Aber grundsätzlich muss man ganz klar sagen, dass die Landes-ÖVP bei allen Maßnahmen, die diese Bundesregierungen bis 2006 gesetzt hat, wirklich voll dahinter gestanden ist und daher auch für das Ergebnis, für das Scheitern die Mitverantwortung trägt. Und ich möchte auch erinnern, der Landeshauptmann ist nicht da (Zwischenruf Landesrat Sigl:"Aber er hört zu!"), aber virtuell hört er eh immer zu, als die Bundesregierung damals die VA Tech privatisieren wollte und dann auch privatisiert hat, ging es darum, dass wir in Oberösterreich uns dafür stark machen, dass die VA-Tech als ganz wichtiger Technologiekonzern in Österreich und vor allem mit den Stärken in Oberösterreich nicht zerschlagen wird und erhalten bleibt. Wir haben daher uns bemüht, dass wir so wie bei der voestalpine zusammen mit dem Vorstand, aber auch mit der Belegschaft Modelle entwickeln der Mitarbeiterbeteiligung. Und da gabs dann auch Besprechungen beim Landeshauptmann. Und ich muss sagen, er hat sehr, sehr zögerlich reagiert und es ist daher dazu gekommen, dass die Bundesregierung die VA Tech an Siemens veräußern konnte. Denn Siemens hat ja nur die VA Tech übernommen, wenn sie alle Anteile bekommt, damit sie schalten und walten können, wie sie wollen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Wer hats hergegeben!") Die damalige Bundesregierung. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Ja, okay!") Das hat jetzt bekanntlich zur Zerschlagung geführt des Konzerns und wir haben jetzt massive Probleme, zum Beispiel bei der VAI. Es ist zu befürchten, dass dort hunderte qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgebaut werden. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Kollege Kepplinger, wem gehört den die VAI jetzt?") Kollege Sigl, damals war es, wie du vielleicht noch weißt, der Herr Generaldirektor Hochleitner. Und wir haben damals - (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Die Ederer war schon Generaldirektorin der Siemens!") Das stimmt ja überhaupt nicht, das war der Hochleitner. Du bist ja eh dabei gesessen, wie die Verhandlungen waren. Als die SPÖ damals eine Beteiligung - (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Und im Übrigen, wenn euch die Ederer für die Pfingstgespräche gut genug ist, brauchst du sie da nicht angreifen, weil sonst holst den Hl. Geist!" Zwischenruf Landesrat Sigl: "Ich habe festgestellt!") Es stimmt ja nicht deine Feststellung. Als die SPÖ damals dieses Problem der österreichischen Industriepolitik gesehen hat und als wir gesagt haben, wir brauchen eine Beteiligungsgesellschaft, damit wir strategisches Eigentum entsprechend absichern können, damit wir die Unternehmen absichern können, damit wir den Wirtschaftsstandort absichern können, hat der Kollege Sigl gesagt, das ist ein Rückfall in die Politik der 80er-Jahre, das brauchen wir nicht. Und jetzt, Herr Kollege Sigl, kann es sehr schnell passieren, schneller als wir vielleicht alle glauben, dass uns Beteiligungen an Unternehmungen in Oberösterreich unfreiwillig in den Schoß fallen. Ich möchte auch noch einmal zur Vollständigkeit darauf hinweisen, dass der Börsegang oder die Privatisierung der Energie AG auch so ein ganz klarer Schritt ist, dass neoliberale Ideologie in die Tat, in die Praxis umgesetzt wurde. Und in Wahrheit kann ja der Landeshauptmann und die ÖVP und ein bissel auch die Grünen der SPÖ dankbar sein, dass wir ihnen das Debakel eines Börseganges der Energie AG erspart haben. (Beifall) Es wurden auch immer dann die Wohnbauförderungsdarlehen verkauft, auch ein Schritt, sozusagen die Haushaltskosmetik günstig darstellen zu können. Aber damit ist verbunden, dass wir langfristig eine tragfähige Lösung des Annuitätenproblems nicht zustande bringen. Und wenn ich über die gesamte Landtagsperiode blicke, dann muss ich auch sagen, dass das potemkinsche Dorf eines ausgeglichenen Budgets immer aufrecht erhalten wurde, obwohl jetzt am Ende des Jahres 2009 klar sein wird, dass dieser Ausgleich nur möglich war über Vermögensverkauf und über Auflösung von 1,5 Milliarden Euro an Rücklagen. Die Summe der Rücklagenauflösungen in dieser Landtagsperiode wird am Ende wahrscheinlich sogar noch optimistisch gerechnet, wenn sich die Einnahmensituation weiter verschärft, könnten es auch mehr sein, aber zumindest 1,5 Milliarden Euro betragen. Und die Nettofinanzposition, also inklusive des Saldos aus Verwaltungsschulden und Verwaltungsforderungen, wird sich in dieser Landtagsperiode um 2,6 Milliarden Euro verschlechtern. Von einem Plus 1,2 sind wir gestartet – und am Ende des Jahres 2009 wird sich der Saldo gedreht haben und wir haben dann ein Minus von 1,4 Milliarden Euro. Sehr geehrte Damen und Herren, ich glaube, dass die Ursachen des wirtschaftlichen Debakels ganz klar auf der Hand liegen. Wir haben es jetzt zu tun mit einem massiven Problem auf der Nachfrageseite. Es sind in erster Linie die Exporte, die eingebrochen sind - daher Oberösterreich besonders stark betroffen. Wir haben einen Einbruch bei den Investitionen der Unternehmen. Und wir haben das Problem, dass jetzt auch die private Konsumnachfrage aus Verunsicherung, Angstsparen, et cetera, zu schwächeln beginnt. Wir müssen daher, wir müssen daher die öffentlichen Haushalte einsetzen, um kompensatorisch wieder Nachfrage zu schaffen. Es muss uns aber auch klar sein, dass wir das nur teilweise tun können. Das heißt – sektorbezogen. Wir können manche Sektoren mit unseren Maßnahmen überhaupt nicht erreichen. Und wir können das auch nicht langfristig tun, sondern wir sind hier klarerweise temporär auch beschränkt, weil wir sonst die öffentlichen Haushalte massiv überfordern würden. Trotzdem muss man klar sagen, die Produktionsstätten und die Dienstleistungskapazitäten wären vorhanden. Die reale Wirtschaft, die Leistung, die vor der Finanzkrise produziert wurde, könnte auch jetzt produziert werden, wenn wir die Kapazitäten auslasten könnten. Daher ist es eine notwendige Aufgabe der Wirtschaftspolitik das zu tun, und ich bin auch sehr froh, dass auf Bundesebene, aber auch auf der Ebene des Landes Oberösterreich, die Regierung und der Landtag auch heute mit noch zu fassenden Beschlüssen, glaube ich, schnell und auch adäquat reagiert hat. Dass wir das, was wir letztlich im Stande sind, hier an gegensteuernden Maßnahmen zu unternehmen, dass wir das auch getan haben. Und dass wir hier, glaube ich, unsere Verantwortung auch wahrgenommen haben. Und ich kann zum Beispiel berichten, dass wir jetzt im Bereich des Wohnbaus sogar etwas Druck herausnehmen müssen, weil die Unternehmen so gut ausgelastet sind, dass es teilweise sogar gar nicht zu Anbotlegungen kommt. Und es ist angezeigt, dass wir einen Teil der Nachfrage, die wir erzeugt haben, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So gut haben wir gewirtschaftet, dass das alles möglich ist?") jetzt dann verschieben und später aktivieren. Nur, Kolleginnen und Kollegen, an dieser Stelle nach der ersten Krisenintervention zur Stabilisierung des Gesamtsystems scheiden sich die Geister. Wir dürfen in dem Bemühen, die Wirtschaftsleistung wieder in Gang zu bringen, die für die Nachfrageentwicklung entscheidende Frage der Vermögensverteilung nicht aus leicht durchschaubarem politischem Kalkül zum Tabu erklären. So einfach wie im Prinzip die Analyse ist, ist im Grunde auch die Therapie. Damit die Nachfrage wieder steigt, muss Kaufkraft zu jenen Haushalten umverteilt werden, die sich derzeit keinen zusätzlichen Konsum leisten können. Muss darüber hinaus auch all jenen, die sich aus Sorge um zukünftige Entwicklung für das Angstsparen entschieden haben, mit ausreichenden sozialen Sicherheiten – es wurde gerade vorher ja auch diesbezüglich eine wichtige Debatte abgeführt, was die Nettoersatzrate bei der Arbeitslosigkeit betrifft – hier müssen wir durch Sicherheiten, die die Politik den Menschen geben kann, auch dafür sorgen, dass sie sich sozusagen wieder trauen, entsprechende Projekte auch anzugehen. Dass der Blick in die Zukunft sich sozusagen sich wieder erhellt und dass Menschen wieder bereit sind, über das notwendige Maß hinaus auch Konsumausgaben zu tätigen. Und wir müssen innovative Produkte und Dienstleistungen, zum Beispiel im Bereich der Ökoenergie oder des öffentlichen Verkehrs fördern, damit auch die Sachgüterproduktion wieder in Schwung kommt. Und, das ist mir auch wichtig, wir dürfen jetzt nicht aus Angst um Budgetdefizite vorzeitig, vorzeitig die öffentliche Nachfrage wieder einschränken. Denn dann hätte das zur Folge, dass vielleicht eine sich beginnende Stabilisierung im Keim wieder erstickt wird. Und ich möchte daher festhalten, dass der Staat im Bezug auf die Wirtschaftspolitik, und das erweist sich jetzt sehr im Gegensatz zur neoliberalen Ideologie, ein unersetzbare Rolle hat, dass wir eine ausgeglichenere Vermögensverteilung brauchen und dass die wichtiger ist als das Minimieren von Steuersätzen. Und gerade in Krisenzeiten sieht man, dass die öffentliche Eigentümerschaft beziehungsweise qualifizierte Minderheitsbeteiligungen an Leitbetrieben zur Sicherung von Unternehmensstandorten und Arbeitsplätzen unerlässlich sind. Geschätzte Damen und Herren, das führt uns natürlich ohne Umwege zur Frage der Finanzierbarkeit, die alles andere als trivial ist. Es braucht dringend eine ehrliche Diskussion über die Vermögensverteilung in diesem Land und auch über die Frage, wer in welchem Ausmaß einen Beitrag zu dringend notwendigen Erneuerung unseres Wirtschaftsmodells leisten kann. Wenn das Wifo für 2010 ein Staatsdefizit von 5,8 Prozent des BIP prognostiziert, fehlt sogar zur Maastrichtgrenze von drei Prozent ein Konsolidierungsbetrag von acht bis zehn Milliarden Euro. Von acht bis zehn Milliarden Euro! Und der Herr Finanzminister Pröll ist vorläufig jener ÖVP-Politiker, der das mit Abstand höchste Budgetdefizit zu vertreten hat. Wir stehen vor massiven budgetären Problemen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Es gibt aber einen SPÖ-Bundeskanzler, der trägt das mit!") Das gilt nicht nur für den Bund. Das gilt auch für die Länder und das gilt auch für die Gemeinden. Und es muss, Kolleginnen und Kollegen, klar sein, wir können diese Konsolidierung nicht durch eine einzige Maßnahme schaffen, (Unverständliche Zwischenrufe) wir brauchen letztlich ein ganzes Bündel an Maßnahmen und da muss auch die Einnahmenseite mit bedacht werden. Es wird nicht möglich sein, da bin ich felsenfest überzeugt oder nur mit extremer sozialer Härte, für die die SPÖ sicher nicht zur Verfügung steht, dass wir hier eine ausgabenseitige Konsolidierung zustande bringen. Und wenn man sich auch dazu bekennt, dass man vermögensbezogene Steuereinnahmen auch braucht, dann darf diese Argumentation nicht mit der Killerphrase, dass hier dann der Mittelstand und die Häuslbauer bestraft würden, abgewürgt werden. Wir brauchen, Kolleginnen und Kollegen, eine ehrliche Diskussion, eine sachliche Diskussion über das Erfordernis auch einer gerechteren Verteilung der Steuerbelastung. Und Grundlage für diese Diskussion muss eine ehrliche Analyse des Ist-Zustandes sein. Und daher glaube ich, dass es nicht angebracht ist, dass immer wieder die Schönwetter-Rhetorik - auch was den Landeshaushalt betrifft - aufrecht erhalten wird, dass wir klar erkennen müssen, dass wir auch hier in diesem Haus in den nächsten Jahren mit veritablen Budgetproblemen konfrontiert sein werden. Wir müssen zugestehen und auch einbekennen, dass der ausgeglichene Haushalt in den letzten Jahren nur dadurch darstellungsmäßig zustande gebracht werden konnte, weil wir 1,5 Milliarden Euro Rücklagen aufgelöst haben, die wir vorher über Vermögensverkäufe sozusagen über das Monetisieren unseres Vermögens in die Kasse gespült haben. Und wir müssen auch öffentlich klar bekennen und sagen, dass wir viele Verbindlichkeiten und Verpflichtungen haben, die wir aus dem Budget hinausgelagert haben in die Gesellschaften des Landes, restriktive darüber hinaus, dass – wie ich es schon ausgeführt habe – sich unsere Vermögensposition um 2,6 Milliarden Euro verschlechtert hat. Und es ist auch eine Tatsache, dass wir die Investitionen, die durchaus beachtenswert sind in diesem Land, die das Land Oberösterreich durchführt, nur deswegen auch leisten konnten, weil wir eben zu außerbudgetären Finanzierungsmodellen gegriffen haben, und wir daher mit einem Paket von ungefähr drei Milliarden Euro Verwaltungsschulden konfrontiert sind, die bei weitem nicht alle sozusagen über die normale Budgetierung jedes Jahr bedeckt werden können. Und ich möchte auch noch darauf hinweisen, offenbar ist ja der Landeshauptmann deswegen nicht da, weil er gerade eine Pressekonferenz hat in Bezug auf das Rating von Standard & Poors für das Landesbudget. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Rating wieder sehr gut ausfallen wird. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Bravo!") allerdings muss man sagen, (Beifall) allerdings, allerdings muss man sagen, dass so ein Rating ja nur beurteilt, ist eine Gebietskörperschaft, ist ein Unternehmen kreditfähig. Und dass das Land Oberösterreich kreditfähig ist, das ist ja eh das Mindeste, was man von einem öffentlichen Haushalt erwarten kann. Das sagt ja noch nichts aus über die Qualität und über die Perspektiven des Haushaltes. Und ich möchte auch darauf hinweisen, dass ja diese Rating-Gesellschaften im Zuge der Finanzkrise quasi die Durchlauferhitzer waren, die Brandbeschleuniger, die ja noch wenige Tage bevor Unternehmen zusammengebrochen sind, diesen Unternehmen noch ein gutes Rating ausgestellt haben. Bitte aber mich jetzt nicht misszuverstehen. Ich behaupte natürlich in keinster Weise, dass das Land Oberösterreich sich in dieser Situation befinden würde. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Sie haben es nur angedeutet!") Ich sage nur, dass das Urteil und das Rating, die solche Gesellschaften ausstellen in meiner Bewertung nicht sehr viel wert sind. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Wie bewertest du es dann?") Ja, also, du weißt ja vielleicht, dass Standard & Poors – das ist die Gesellschaft, die den Landeshaushalt immer beurteilt - wenige Tage bevor die Lehmänner baden gegangen sind, noch ein sehr gutes Rating ausgestellt hat. Also, wenn man dann noch behauptet, dass das also besonders viel wert ist, dann frage ich dich, Kollege Sigl, da hast du ein Problem mit der Wirtschaftskompetenz! (Beifall) Muss ich dir sagen, da hast du ein Problem mit der Wirtschaftskompetenz. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Reden wir über das Rating, das ausgestellt wurde für eine Bank oder über das Rating für das Land Oberösterreich?") Kolleginnen und Kollegen, ich möchte darauf hinweisen, dass wir wirklich in der nächsten Landtagsperiode vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung, die wir jetzt haben und die wir wahrscheinlich – dafür spricht alles – nicht so schnell los werden, dass wir hier von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung wahrscheinlich sehr wenig Rückenwind bekommen, um die Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen. Ich glaube, man muss wirklich eine ehrliche Analyse machen, welchen Zustand wir haben. Und man muss auch bereit sein, darüber zu reden, welche einnahmenseitigen Maßnahmen sind sozial verträglich und sind auch im Sinne einer gesellschaftlichen Hygiene gerechtfertigt. Ich danke, dass sie mir zugehört haben. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich möchte zum Ersten der Finanzabteilung des Landes und im Speziellen dem Dr. Krenner für die wirklich engagierte und gewissenhafte Arbeit danken, mit der dieser Rechnungsabschluss erstellt worden ist. Es hat ja auch der Rechnungshof bestätigt, dass er äußerst korrekt und sorgfältig erstellt worden ist. Und ich glaube, diese Abteilung hat sich diesen Dank verdient. (Beifall) In weiterer Folge geht es natürlich heute um den Rechnungsabschluss 2008, wobei die Einnahmen und Ausgaben jeweils fünf Milliarden 96 Millionen ausweisen. Im Voranschlag hatten wir vier Milliarden 691 Millionen. Das heißt, es gibt eine Differenz von 405 Millionen Euro, die sich hauptsächlich daraus ergeben, dass die Pflichtausgaben sich erhöht haben. Insgesamt, glaube ich, dass der Rechnungsabschluss 2008 ein erfreulicher ist. Insofern, weil wir in diesem Jahr noch Mehreinnahmen von zehn Prozent hatten. Also das vom Voranschlag dazu gerechnet, zehn Prozent, nachdem die Anteile an den Bundessteuern entsprechend stark gestiegen sind. Das heißt, wir hatten 2008 noch das Glück, dass wir von der Konjunkturkrise nichts gespürt haben. Das ist sicherlich, wenn wir in die Zukunft sehen, beim nächsten Rechnungsabschluss nicht mehr so und wird sicherlich schwieriger. Dieses Budget 2008 war das fünfte Budget in Oberösterreich, an dem auch die Grünen in einer zentralen Rolle mit Verantwortung übernommen haben. Wir haben sehr aktiv dieses Landesbudget mitgestaltet. Und ich glaube, Oberösterreich hat sich in diesem Jahr auch gut entwickelt. Der Rechnungshof kritisiert in seinem Kontrollbericht zum Rechnungsabschluss, dass es zu hohe Ausgaben gibt in Relation zu den Einnahmen und weist auch auf die Verschärfung durch die Wirtschaftskrise darauf hin, dass das seiner Meinung nach ein Stück korrigiert gehört. Ich verstehe diese Kritik, auch wenn ich glaube, dass ich sie nicht in allen Punkten mittragen kann. Es ist sicherlich das erklärte Ziel, dass wir das strukturelle Defizit möglichst verringern, das heißt, die Ausgaben und die Einnahmen entsprechend aneinander angleichen sollen. Und da möchte ich jetzt auf meinen Vorredner eingehen. Es ist schon richtig, dass wir sozusagen ein strukturelles Defizit im Budget haben. Ich mache aber auch darauf aufmerksam, dass in der Vorgänger-Koalition – also Schwarz-Rot – das strukturelle Defizit wesentlich größer war. Dass wir 2004 mit einem strukturellen Defizit budgetiert 351 Millionen begonnen haben und dass wir systematisch abgebaut haben und wir jetzt beim Voranschlag 2009 bei einem strukturellen Defizit 116 Millionen angelangt sind. Aber es ist natürlich auch so, dass man nicht mit einem Schlag 351 Millionen einsparen kann. (Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger: "Das ist ja heute schon falsch!") Das ist schon richtig! Ich habe ja auch gesagt, im Voranschlag ist auch klar. Können wir ja auch nachher auch darüber diskutieren, dass uns natürlich die Wirtschaftskrise hier einen entsprechenden Strich finanzpolitisch durch die Rechnung macht, ist völlig klar. Und mir ist auch klar, dass sozusagen der Abschluss und das strukturelle Defizit, das wir dann Ende 2009 haben, ein anderes sein wird. Aber ich möchte nur darauf hinweisen, dass das ja nicht so einfach ist, herzugehen, ein strukturelles Defizit zu übernehmen und dann zu sagen, wir fahren das sofort auf null herunter. (Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger: "Es wird am Ende höher sein als am Anfang!") Jetzt möchte ich noch eingehen darauf, warum wir einer Empfehlung des Rechnungshofs nicht zugestimmt haben. Nämlich – also das war die Empfehlung – den jährlichen Finanzbedarf zum Haushaltsangleich durch ausgabenseitiges Sparen im investivem und konsumtiven Bereich tendenziell zu reduzieren. Wir waren die einzige Fraktion, die da nicht zugestimmt hat. Aus dem einfachen Grund, weil ich der Überzeugung bin, dass Krisenzeiten nicht Zeiten sind, wo wir insbesondere in das Sparen verfallen sollten, sondern eigentlich gegenteilig investieren sollten. Das heißt, die vordringlichste Aufgabe in der Krise ist ja die Beschäftigung zu sichern, nachhaltig gezielt zu investieren und der Finanzkrise entsprechend mit Konjunkturpaketen auch entgegenzuwirken. Das, glaube ich, ist eine wesentliche Aufgabe, die wir in den nächsten Jahren zu erfüllen haben. Wir hoffen, es sind ja die Experten, die sehr unterschiedliche Prognosen ausgeben, wir hoffen natürlich, dass sich die Konjunktur möglichst schnell wieder erholt, sich wieder die Wirtschaft entsprechend erholt, wann das eintreten wird, wird man sehen. Ich bin aber überzeugt, dass wir sicherlich 2009 und 2010 hier eine schwierige Situation finanzpolitisch vorfinden werden. Was den Voranschlag 2008 betrifft, der ja jetzt sozusagen im Rechnungsabschluss vorliegt, war es so, dass wir einen großen und klaren Fokus auf die Zukunftsthemen Bildung, Soziales und Gerechtigkeit Klimaschutz gelegt haben. Das heißt, dass wir im Jahr 2008 auch in Richtung Schwerpunkt Grüner Politik entsprechend investiert haben, erstens einmal war es das höchste Umweltbudget aller Zeiten für Oberösterreich mit dem Schwerpunkt, Energiewende, Klimaschutz und vor allen Dingen dem naturnahen Hochwasserschutz, der sich jetzt hervorragend bewährt hat in den letzten Wochen. Wir haben einen Anstieg des Sozialbudgets um 9,4 Prozent auf 463 Millionen Euro gehabt, das heißt, dass die Steigerung im Sozialbudget in keinem Bundesland so hoch ist wie in Oberösterreich. Ich glaube auch, dass noch nie so viel für soziale Anliegen ausgegeben worden ist, wie in dieser letzten Periode, ich glaube, dass das eine wirklich erfreuliche Grüne Handschrift in der oberösterreichischen Finanzpolitik darstellt. Wir haben investiert in den Bereich Bildung, vor allen Dingen den Bereich Integration, wir haben investiert in den Bereich Gesundheit mit 180 Millionen Euro, all das, glaube ich, lässt sich sehen. Das Ziel muss natürlich sein, sparsam und effizient zu wirtschaften, wobei es für uns Grüne durchaus wichtig und richtig ist, dass wir Investitionen tätigen und dabei auch Rücklagen auflösen, ich bekenne mich auch dazu. Es ist so, dass der Wirtschaftsraum Oberösterreich im letzten Jahrzehnt immer über dem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum Österreichs gelegen ist, da spielen sicherlich verschiedene Faktoren eine Rolle, wie unter anderem, dass wir sehr exportorientiert sind, aber natürlich spielt auch die Investitionstätigkeit eine große Rolle. Investitionen am Standort Oberösterreich verbessern natürlich auch entsprechend die Konjunktur, stützen auch die Konjunktur, in diesem Jahr 2008 hatten wir eine Investitionsquote von zirka 20 Prozent, also ungefähr 887 Millionen Euro, ich glaube, dass das wichtig war. Die Haushaltsrücklage war am 1.1.2008 160 Millionen, am 31.12.2008 mit 703 Millionen veranschlagt, das heißt, das gibt ein Plus von 543 Millionen Euro, diese Erhöhung der Haushaltsrücklage war natürlich durch den Anteilsverkauf der Energie AG entsprechend zu erhöhen. Ich weiß schon, dass das ein Konfliktthema war, ich möchte auch zitieren aus dem Landesrechnungshof, der festgestellt hat, dass diese Haushaltssituation sich sehr massiv verbessert hat, durch den Anteilsverkauf der Energie AG, dass die Haushaltssituation dadurch entsprechend profitiert hat. Ich bin froh, dass wir jetzt auch entsprechende Rücklagen haben, weil wir diese Rücklagen auch brauchen, um genau in einer Krise, die wir jetzt haben, entsprechend investieren zu können, entsprechende Konjunkturpakete auch schnüren zu können. Vielleicht noch in die Zukunft zu sehen. Das Bundesministerium für Finanzen hat ja laut einer Finanzprognose oder rechnet damit, dass wir zu ziemlich starken Einbußen kommen werden, was die Einnahmen der öffentlichen Hand betrifft. Das heißt, wir werden von den Einnahmen her das Budget, den Voranschlag 2009 deutlich unterschreiten, dafür verantwortlich ist natürlich auf der einen Seite der konjunkturelle Einbruch, da ist natürlich auch verantwortlich, dass die Steuerreform entsprechend vorgezogen worden ist. Ich gehe mit meinem Vorredner konform, dass ich glaube, dass wir nicht nur ausgabenseitig so sparen können, dass wir dieses Defizit abdecken werden können. Ich glaube auch, dass wir einnahmenseitig uns Dinge überlegen müssen, ein Bereich ist die Vermögenssteuer, zu der wir Grüne uns auch bekennen bzw. glaube ich, geht es auch darum, in verschiedensten Bereichen, wie zum Beispiel die Abschaffung der Steuerprivilegien, der Stiftungen usw. in Angriff zu nehmen. Was Oberösterreich betrifft, ist es so, dass natürlich das Konjunkturprogramm und all die Maßnahmen, die wir setzen, zusätzliche Mittel erfordern werden. Was es jetzt sehr schwierig macht, jetzt zu sagen, welchen Rücklagenstand werden wir Ende 2009 haben, ich glaube, dass der Rechnungsabschluss 2009 sicherlich weniger erfreulich sein wird als der 2008, aber dass es wichtig ist, dass wir jetzt gegensteuern und die Menschen in der Krise nicht alleine lassen. In diesem Sinne bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wir diskutieren den Rechnungsabschluss und ziehen damit ein Resümee über die politische Arbeit dieser Periode. Wir diskutieren einen Rechnungsabschluss, der ja auch vom Rechnungshof kontrolliert und überprüft wurde und entsprechende Anregungen gebracht hat. Anregungen, die umzusetzen sind, ich komme auf die einzelnen politischen Stellungnahmen noch zurück, aber bevor ich hier eingehe, möchte ich, weil der Rechnungshof ja in der letzten Kontrollausschusssitzung auch einen anderen Bericht vorgelegt hat, nämlich den Bericht zum Spitalswesen, vorerst einmal dem Rechnungshof, dem Direktor, all seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, danken für die Arbeit und auch wenn ein Bericht aus politischen Gründen nicht angenommen wird, weil er offensichtlich in Wahlzeiten nicht hineinpasst, danke ich gerade für den Spitalsbericht, der jene Strukturveränderungen vorsieht, die langfristig unser ausgezeichnetes Gesundheitssystem absichern. Ich bedaure es, wenn die Abgeordneten dieses Hauses, die Ideenfindungen, Strukturveränderungen, Nachdenken über Verbesserungen, grundsätzlich ablehnen. Es waren ja nicht alle im Kontrollausschuss dabei, es ist bedauerlich, wenn etwa der Landesrechnungshof vorschlägt bei der Kooperation des AKH und der Landesfrauen und –kinderklinik die Herbeiführung einer unverzüglichen Regelung, die ein gesetz- und leitlinienkonformes Arbeiten ermöglicht, insbesondere Klärung der Verantwortung, und die Umsetzung soll sofort erfolgen, diese Vorstellung, dieser Vorschlag des Rechnungshofes wurde von ÖVP, SPÖ und Grüne abgelehnt. Wenn man sich einmal darüber den Kopf zerbricht, was denn das Gegenteil hier tatsächlich darstellt, das heißt, man ist für ein gesetzwidriges Verhalten, wenn man es so uminterpretieren will, ich glaube und hoffe, dass das nicht die Absicht war. Der Rechnungshof empfiehlt weiters im Bericht über das oberösterreichische Spitalswesen: Die Zusammenführung der Gynäkologie und Geburtshilfe unter einer Leitung mit klarer Verantwortung, dies ist unabhängig von ihrer Kosten-Nutzen-Effizienz aus rein medizinischen Überlegungen unabdingbar notwendig. Alle Medizinerinnen und Mediziner bestätigen die Forderung des Rechnungshofes, aber die Abgeordneten im Kontrollausschuss von ÖVP, SPÖ und Grüne lehnten diese Empfehlung ab. Der Rechnungshof empfiehlt etwa in II Strukturanpassungen unter Punkt 3 die Überprüfung weiterer möglicher kostendämpfender Strukturveränderungen im Rahmen der Umsetzung des regionalen Spitalplans in ganz Oberösterreich umzusetzen. Also eine kostendämpfende Strukturveränderung wird nicht angenommen, weil es offensichtlich politisch jetzt nicht opportun erscheint, es wurde abgelehnt, die Steuerung, Förderung von Investitionen aus Landesmitteln in Abhängigkeit von der Ausschöpfung möglicher Kooperationen und Schwerpunktbildungen. Abgelehnt wurde die Verknüpfung ausgewählter Strukturqualitätskriterien und Mindestfallzahlen mit der LKF-Finanzierung und damit nicht genehmigte Leistungen nicht bezahlt werden. Das spielt alles keine Rolle, es wird abgelehnt, eine Strukturveränderung wird vorgeschlagen, aber die Abgeordneten wollen sie nicht. Abgelehnt haben ÖVP-, SPÖ- und Grün-Abgeordnete verbindliche Vereinbarungen von ausgewählten Mindestfallzahlen zwischen dem Land und Krankenanstalten und die Sicherstellung ihrer Einhaltung. Wie machen wir denn sonst eine Qualitätssicherung, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir sonst keine anderen Kriterien haben? Der einzige Punkt 4 bei der Steuerung wurde angenommen, weitere Forcierung der Erbringung tagesklinischer Leistungen und Etablierung der entsprechenden Strukturen bei Neu-, Zu- und Umbauten wurde einstimmig als Empfehlung dieses Hauses vom Kontrollausschuss angenommen. Abgelehnt wurde Steuerung und Kontrolle der Entwicklung der stationären Aufenthalte im Interesse einer regionalen gleichmäßigen Versorgung der Bevölkerung, auch dieser Punkt wurde von ÖVP, SPÖ und Grüne als Strukturveränderung, als Prozess abgelehnt. Abgelehnt wurde die Prüfung der Zusammenführung der Support-Prozesse von Alten- und Pflegeheimen mit peripheren Krankenanstalten unter der Berücksichtigung spezifischer Qualitäten, alles ist abgelehnt worden. Aber, was mich sehr freut, das war gestern, heute haben wir es leider nicht zur Diskussion, was aber heute sehr wohl passiert, ist etwa in der Arbeiterkammer eine Veranstaltung zeitgleich mit dieser Landtagssitzung, Perspektiven für ein solidarisches Gesundheitssystem. Im Rahmen dieser heute parallel stattfindenden Gesundheitsveranstaltung, schade, dass die Damen und Herren Mitglieder des Kontrollausschusses nicht auch dort parallel sein können, wir können uns leider nicht teilen. Denn dort sagt der zuständige Gesundheitsminister, um das Gesundheitssystem aufrechterhalten zu können, dass eine dringende Strukturveränderung notwendig ist, die Kooperation der jeweiligen Träger notwendig ist, betet genau das vor, was der Rechnungshof vorgeschlagen hat, was die Abgeordneten dieses Hauses abgelehnt haben. In Wahrheit ein trauriger Umgang mit den Vorschlägen des eigenen Landesrechnungshofes, der uns interessante Weichenstellungen bringt, außerhalb des Hauses wissen wir, dass einnahmenseitig die Budgets der öffentlichen Haushalte einbrechen werden. Ich habe erinnert, wenn nunmehr Billigstraßenbahnen produziert werden, weil man davon ausgeht, dass in den nächsten drei Jahren die öffentlichen Haushalte so weit verschuldet sind, dass ein Sparpaket das andere jagen wird, wir dann nicht bereit sind, wenn die Möglichkeit besteht, Strukturverändungen durchzuführen, die wirklich notwendig wären, um die Qualität, gerade im wichtigsten Bereich in der Gesundheit aufrechtzuerhalten, weil Wahlkampf ist, machen wir es nicht. Ich habe hier eine zweite Einladung, eine Vorankündigung: Trifft die Wirtschaftskrise das Gesundheitswesen? 7. Internationaler Kongress der oberösterreichischen Ordensspitäler. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die sind alle viel weiter als wir, die wissen, dass die öffentlichen Budgets einbrechen werden, die wissen, dass wir kooperieren müssen, um die Qualität aufrechtzuerhalten, und wir tun so, als geht uns das alles nichts an, loben und verurteilen jeweils den politischen Gegner, die einen im Bund, die anderen da, und am Schluss wird sowieso alles hier einstimmig oder mit unseren ablehnenden Stimmen beschlossen, denn jedes Budget wurde von ÖVP, SPÖ und Grüne beschlossen. Die SPÖ schimpft jetzt, beschließt jedes Budget mit, hat aber auch jeden Rechnungsabschluss beschlossen. (Beifall) Was ist denn das für eine Politik, wo man die Strukturen nicht verändern will, weil möglicher Weise eine Stimme verloren geht, gleichzeitig lehnt man die Verantwortung für die Zukunft für unser Land ab? Ich bedaure eine derartige Haltung, eigentlich sollten alle Regierungsfraktionen einmal darüber nachdenken, dass, wenn ausgerechnet die Opposition da herausgeht und sie daran erinnert, dass es auch richtig ist zur richtigen Zeit zu sparen, um das Geld dann zu haben, wenn man es braucht. Denn, wenn sich die Rücklagen in den letzten Jahren, Herr Landeshauptmann, du bist der Finanzreferent, natürlich ständig verringert haben, dann haben wir genau in den letzten Jahren, wo wir in der Hochkonjunktur waren, genau jene Maßnahmen und Vorbereitungen nicht getroffen, die jetzt notwendig wären, denn, wenn wir wissen, durch den Rechnungshof und durch die Finanzvorschauen, dass unsere Rücklagen in den nächsten drei Jahren spätestens aufgebraucht sind. Ja, was tun wir denn, liebe Damen und Herren, wenn die Krise länger dauert, wenn sie uns härter trifft, wenn die realwirtschaftliche Krise, die Einnahmenseite der Budgets sowohl auf der Gemeindeebene als auch auf der Landesebene noch viel mehr Probleme bringt, bei gleichzeitig explodierenden medizinischen Kosten oder Sozialkosten? Wo wir wissen, dass wir etwa für die Fondsspitäler pro Jahr 100 Millionen Euro pro Jahr Zuwachsraten haben, wo wir Zuwachsraten im Sozialbudget von 9 Prozent pro Jahr haben und, und, und, gleichzeitig wissen wir, dass die Einnahmenseite zusammenbricht. Was tun wir denn dann, schauen wir zu und sagen, die nächste Generation soll es ausbaden, es geht mich nichts mehr an? Liebe Freunde, wir sind zu jung dafür, wir werden alle noch in diesem Haus sitzen, dass wir die realpolitischen und realwirtschaftlichen Verhältnisse mit den Menschen hier teilen werden. Wir haben jetzt die Verantwortung, die richtigen Weichenstellungen zu treffen, deswegen verurteile ich es auch im Zuge eines Vorwahlkampfes, dass man Strukturveränderungen nicht einmal mehr andenkt, dass man die Rechnungshofabschlüsse und die Rechnungshofvorstellungen in den wichtigsten Bereichen der Gesellschaftspolitik hier nicht diskutieren lässt im Oberösterreichischen Landtag. Deswegen nütze ich die Gelegenheit, es zum Rechnungsabschluss zu sagen, dass alle diese Vorschläge, die der Rechnungshof mit Sorgfalt, mit Expertenwissen, hier uns vorgetragen hat, bereits in der Arbeiterkammer, in den Ordensspitäler diskutiert wurden, nur hier herinnen nicht, das ist ein schwarzer Tag für den Landtag, wenn wir auf unsere eigenen Experten in diesen Bereichen nicht hören. Wir werden in konsequenter Fortsetzung, nachdem wir das Budget abgelehnt haben, auch den Rechnungsabschluss ablehnen, denn es sind einfach keine Strukturveränderungen erkennbar, die langfristig die Qualität, auch gerade im Sozialbereich und medizinischen Bereich als wichtigsten Lebensbereich für uns in Oberösterreich sicherstellen. Das ist verabsäumt worden, ich brauche gar nichts anderes mehr kritisieren, denn wer mit der Gesundheit und mit der Qualität der Gesundheit auf Dauer fahrlässig umgeht, der hat in anderen nebensächlicheren Politikbereichen auch das nicht mehr gut zu machen. Der wichtigste Bereich ist die Gesundheit, deswegen bitte ich Sie, auch im Wahlkampf noch einmal zu überdenken, ob es nicht rechtzeitig wichtig ist, Strukturveränderungen herbeizuführen, um unsere Menschen, ob jung oder alt, die Qualität auch in der Zukunft zur Verfügung zu stellen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Gut, zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Strugl. Abg. Mag. Strugl: Entschuldigung, Frau Präsidentin, ich habe mich bemüht, ein deutliches Handzeichen zu geben, offensichtlich wurde ich übersehen, was ja vorkommen kann. Gemeldet habe ich mich deswegen, weil ich replizieren will auf die Ausführungen von Landesrat Kepplinger. Vorausschicken möchte ich, dass ich grundsätzlich wertschätze die sachliche Art und Weise, wie er sich in der Diskussion mit den Dingen auseinandersetzt, wenn gleich ich sagen muss, in der Sache selbst teile ich die Meinung nicht, aber das liegt in der Natur der Sache, wenn wir hier im Haus die Tagesordnungspunkte diskutieren, deswegen möchte ich ein paar Anmerkungen machen, insbesondere zu dem, was Landesrat Kepplinger hier gesagt hat. Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass auch für den Rechnungsabschluss 2008 der Landesrechnungshof festgestellt hat und zu dem Schluss kommt, dass das Budget den finanzpolitischen Vorgaben des Landtags zum Budgetvollzug entspricht, das bedeutet insbesondere auch, dass die finanzpolitischen Grundsätze eingehalten wurden, etwa ausgeglichene Budgets ohne Neuverschuldung zu erstellen. Jetzt verstehe ich auch die Argumentation, die entgegen gehalten wird, wenngleich ich wie gesagt sie auch nicht teile. Und das, was mir politisch jedenfalls auffällt, ist, und das sage ich jetzt in Richtung Sozialdemokraten, dass es hier offensichtlich auch eine Rollenteilung gibt. Auf der einen Seite sozialdemokratische Mitglieder dieser Landesregierung, die im Laufe dieser Legislaturperiode immer wieder gerade den Finanzreferenten gefordert haben in den unterschiedlichsten Anliegen mit dem Hinweis, es möge der Finanzreferent für diesen oder jenen Vorschlag die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen. Ich habe es jetzt nicht exakt zusammen gerechnet, aber wenn ich das nur überschlage, und wir hätten all dem entsprochen, was sie hier im Laufe von fast sechs Jahren entweder an diesem Rednerpult oder in Sitzungen der Landesregierung oder in der allgemeinen politischen, auch medienöffentlichen Debatte vorgeschlagen haben, dann würde, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Landeshaushalt ein bisschen anders ausschauen und auch die finanzielle Situation des Landes. Und auf der anderen Seite Landesrat Kepplinger, der sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, was sozusagen die finanziellen Grundlagen und grundsätzlich die Finanzpolitik des Landes betrifft und wo er dann gleichzeitig hier auch gleich Kritik übt. Und das ist meiner Meinung nach etwas, was nicht ganz zusammen passt. Und diesen Widerspruch möchte ich an dieser Stelle auch aufzeigen. Und das Ganze wird dann doch irgendwie wieder auf einen gemeinsamen Nenner geführt, in dem nämlich die SPÖ allen Landesbudgets zugestimmt hat, allen Rechnungsabschlüssen zugestimmt hat. Und deswegen ist das aus meiner Sicht nicht konsistent. Ich verstehe ja den Klubobmann Steinkellner, der hier gerade vor mir auch Kritik geübt hat, aber die SPÖ verstehe ich an dieser Stelle ehrlich gesagt nicht. Ein zweiter Punkt: Ich halte es ehrlich gesagt, darf ich das einmal so höflich umschreiben, nicht für wirklich weiterführend und konstruktiv, wenn man etwa sagt, na ja, eine Ratingagentur wie Standard & Poor's ist in meinen Augen nicht wirklich glaubwürdig anhand eben eines besonderen Falles. Ich glaube, dass auch das nicht fair ist zu sagen. Standard & Poor's prüft die entsprechenden Unterlagen sehr genau. Auch nach den entsprechenden Standards. Und deswegen halte ich auch diese Aussage für nicht richtig. Und es führt ja trotzdem auch kein Weg daran vorbei. Man kann ja nicht so ohne weiteres einer öffentlichen Gebietskörperschaft wie dem Land Oberösterreich ein Rating attestieren, ein Triple-A-Rating, ohne dass es eine entsprechende Grundlage hätte. Und das ist auch jetzt wieder passiert, in dem diese Ratingagentur uns bestätigt, dass dieses Land Oberösterreich, was die finanzpolitische Situation betrifft, im Spitzenfeld innerhalb der EU liegt. Das kann man nicht einfach aus dem Stand oder leichtfertig oder weil man lustig ist behaupten. Da muss man schon auch, erst recht wenn man auch eine Reputation zu verteidigen hat, wie eben Standard & Poor's das auch tut, begründen können. Man darf auch nicht vergessen, an diese Ratings werden dann ja auch noch andere Entscheidungen geknüpft. Ich darf schon darauf hinweisen, wenn heute das Land Oberösterreich in der Lage ist, in dieser nicht einfachen Situation, etwa auf Grund dieses Ratings und auf Grund seiner Bonität, Landeshaftungen zu übernehmen, um beispielsweise Unternehmen, die in eine schwierige Situation gekommen sind, zu helfen, dann glaube ich, macht man es sich zu einfach, lieber Hermann Kepplinger, wenn man sagt, das beeindruckt mich eigentlich überhaupt nicht, ob die hier dieses Rating geben oder nicht. Faktum ist, dass uns das geholfen hat in ganz wesentlichen Fällen, wo es um Tausende Arbeitsplätze gegangen ist und wo wir auf Grund dieser guten Einschätzung auch diese Landeshaftung vergeben konnten. Insgesamt eine Milliarde Euro die bewertet sind als Haftungsvolumen, die das Land Oberösterreich auf Grund eben seiner Bonität vergeben kann. Also, ich glaube schon, dass man hier nicht so einfach das vom Tisch wischen kann, sondern dass das sehr wohl sich ganz konkret dann auswirkt in politischen wichtigen Entscheidungen für das Land und in diesem Land. Und ein bisschen auch in die Historie, weil du deine Ausführungen auch damit untermauert hast, weil dargestellt wurde von dir, wie ist denn die Entwicklung gewesen. Beginnend mit dem Projekt Minerva, das ist natürlich richtig, das hat es gegeben. Und es hätte, da hast du vollkommen recht, dazu geführt, dass es zu einer Zerschlagung gekommen wäre beim Konzern voestalpine, wenn dieser automotive Bereiche als Filetstück herausgelöst worden wäre damals. Das ist vollkommen richtig. Richtig ist aber auch, dass es Landeshauptmann Josef Pühringer gewesen ist, der dann nach Wien gefahren ist zum Bundeskanzler, zum Finanzminister, und der dort dafür gesorgt hat, dass der Privatisierungsauftrag der ÖIAG geändert wurde. Also, wenn man schon die historische Wahrheit bemüht, dann möge man sie vollständig darstellen. Und damit wurde das verhindert, was gedroht hat. Und deswegen erlaube ich mir, das hier auch zu ergänzen. Ergänzen muss man auch bei der Kritik an der Pensionsreform von damals, wo du gesagt hast, diese Oberösterreichische Volkspartei hat das zur Gänze mitgetragen, auch hier muss ich dir widersprechen, ich darf darauf verweisen, dass wir im Jahr 2003 hier auch eine Diskussion geführt haben mit unseren eigenen Parteifreunden. Ich erinnere an den Bundesparteitag der ÖVP in Linz, wo Josef Pühringer sehr klar die Haltung der Oberösterreichischen Volkspartei ganz klar formuliert hat. Das hat einigen Wirbel verursacht, das gebe ich heute auch zu, aber es hat dazu geführt, dass es im Vergleich zu den ersten Entwürfen Nachbesserungen gegeben hat. Und jetzt kann man heute hergehen und sagen, wir sind der Meinung dass das trotzdem nicht richtig war, was damals gemacht wurde, das kann man ja vertreten, diese Meinung. Damals ist ja auch diese Auseinandersetzung öffentlich geführt worden. Bis heute hat uns allerdings niemand erklären können, auch nicht von der SPÖ-Seite, wie das geht, wenn Menschen immer länger in Ausbildung sind, wenn gleichzeitig Menschen immer früher in Pension gehen und gleichzeitig auch immer älter werden und daher die Basis sozusagen der Erwerbstätigen, die auf Grund des Generationenvertrages, dafür zuständig ist, die Pensionen zu finanzieren, wenn diese Schere so auseinander geht, wie es denn dann gehen kann, dass wir dieses System in Zukunft absichern, außer durch massive Beitragserhöhungen. Und eines muss ich schon sagen: Seit dem Jahr 2006 trägt die SPÖ wieder die Hauptverantwortung in der Bundesregierung. Ich habe mich darüber nicht gefreut, das gebe ich zu, aber es ist halt so. Sie stellt auch den Sozialminister. Das heißt, sie hätte alle Möglichkeiten gehabt innerhalb der letzten drei Jahre, (Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger: "Zweieinhalb Jahre!") jene Änderungen herbei zu führen, die sie moniert, und auch die Kritik, die hier geübt wird, insofern ihr auch Rechnung zu tragen, indem man sich selber in der Bundesregierung entsprechend einsetzt. Also das ist meiner Meinung nach nicht glaubwürdig. Auf der einen Seite die Hauptverantwortung zu tragen und auf der anderen Seite die Kritik zu üben und zu sagen, ja, aber das war ja früher, das war ja vor unserer Zeit, wie wir nicht in der Regierung gewesen sind. Drei Jahre, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Sozialdemokratie, tragen sie hier die Hauptverantwortung. Und diesen Vorwurf kann ich ihnen auch deswegen nicht ersparen. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schenner.) Na ja selbstverständlich! Aber ich habe mich ja nicht da hergestellt und habe das kritisiert. Das ist ja der klitzekleine Unterschied, lieber Arnold Schenner. Das ist ja das, was ich aufzeigen möchte. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Das ist genauso unglaubwürdig! In der Regierung nein sagen und da verlangen, dass man es in Wien durchsetzen soll!" Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Genauso unglaubwürdig ist eh schon eine Besserung bei euch!") Na ja gut. Ein weiterer Punkt, der mir auffällt, es wird gerade in der Wirtschaftspolitik die Debatte sehr oft auch vor einem ideologischen Hintergrund geführt. Man kann das selbstverständlich machen. Und deswegen, ich höre auch immer den Stehsatz bei der SPÖ von der neoliberalen Wirtschaftspolitik, na gut, dann muss ich aber auch hier ergänzen, wenn das, was du sagst, Hermann, neoliberale Politik bedeutet unter anderem sozusagen auch den Verkauf, ganz eindeutig, dann erinnere ich dich daran, wer hat die Bank Austria ans Ausland verkauft? (Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger: "Ganz eindeutig!") Es war letztlich politisch die SPÖ. (Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Genau!") Wer ist verantwortlich dafür, und diese Wirtschaftskrise ist ja ausgelöst worden durch eine Finanzkrise, wer hat die Kommunalkredit beispielsweise dorthin gebracht, wo sie war, dass sie gerettet werden musste? Ich kann mich erinnern, dass ein Mitglied der jetzigen Bundesregierung, das der SPÖ angehört, dort im Vorstand war, zuständig für kreative Finanzierungen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Sehr kreativ!“ Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Bawag!") Wer trägt die Hauptverantwortung für das, was mit der Bawag passiert ist? Das ist für mich überhaupt das, was am bemerkenswertesten ist, denn die sind deswegen fast über den Jordan gegangen, weil sie spekuliert haben, und zwar auf die wildeste Art und Weise. Und am Schluss musste man sie an einen Fonds verkaufen. Also das ist das, was ich meine. Hier ist meiner Meinung nach die SPÖ auch selber nicht glaubwürdig. Im Übrigen halte ich ja gar nicht so viel davon, jetzt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Wenn du sagst, dass der jetzige Finanzminister derjenige ist, der das höchste Defizit verantworten muss, dann ist das richtig. Aber wir wissen alle, warum das so ist. Und du hast selbst gesagt, und das ist im Übrigen auch die übereinstimmende Meinung der Experten, dass es jetzt notwendig ist, dass die öffentlichen Haushalte auch hier entsprechend investieren, um auch zu stimulieren, damit hier Nachfrage angekurbelt werden kann. Also, wenn das eine richtige Politik ist, und ich bin davon ausgegangen, dass wir uns darüber einig sind, dann kann ich ihm aber das nicht vorwerfen im selben Atemzug. Das finde ich ehrlich gesagt nicht konsequent. Und ich erinnere mich, das war glaube ich gestern oder vorgestern, auf jeden Fall ist es dann auch so medial berichtet worden, der Vorsitzende des Staatsschuldenausschusses Felderer hat uns ja prognostiziert, was auf uns zukommt. Er hat uns ja gesagt, wenn wir durch diese Krise durch sind, und immer vorausgesetzt wird sind uns einig, dass wir mit den öffentlichen Haushalten jetzt auch versuchen dort hinein zu gehen, wo die Nachfrage nachlässt, um entsprechend hier Anreize zu schaffen, dann müssen wir später, wenn sich die Situation wieder ändert, wenn diese Krise überwunden ist, mit entsprechenden strukturellen Maßnahmen die öffentlichen Haushalte wieder sanieren, die Schulden wieder zurückführen und durch entsprechende Sparvorschläge oder Sparmaßnahmen das schaffen. Im Übrigen hat er auch gesagt, jetzt kann man ohnedies anderer Meinung sein, aber er hat es gesagt, es geht auch ohne Steuererhöhungen. Wenn die SPÖ hier einer anderen Meinung ist, dann ist das ihr gutes Recht. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Warum hat er dann eine Mehrwertsteuererhöhung vorgeschlagen?") Er hat gesagt, diese Sanierung geht durch Einsparungen und braucht nicht Steuererhöhrungen. (Zwischenruf Abg. Bauer: "Er hat die Mehrwertsteuererhöhung vorgeschlagen!") Daher bin ich ja auch der Meinung, man kann ja darüber diskutieren. Ich bin der Meinung, dass wir das wahrscheinlich in erster Linie ausgabenseitig machen werden müssen, weil der Steuerdruck in Österreich eigentlich schon sehr groß ist, obwohl wir schon jetzt ungefähr die Hälfte der Arbeitnehmer haben, die sozusagen keine Steuern mehr zahlen müssen, und die andere Hälfte muss sie zahlen, ist aber dafür umso mehr belastet. Es ist dies der so berühmte Mittelstand. Also ich bin schon gespannt auf die SPÖ, wie sie sich dann politisch verhalten wird. Nämlich wenn es dann darum geht, über diese strukturellen Maßnahmen nachzudenken und auch über entsprechende Einsparpotenziale. Dort wird dann die Nagelprobe sein. Ich kann nur sagen, vor dem Erfahrungshintergrund, den ich habe, wird das wahrscheinlich auch schwierig sein mit Ihnen, weil in der Vergangenheit, und das wirft man jetzt der vorletzten Regierung vor und das hat man oft genug auch der ÖVP und auch dem Landeshauptmann vorgeworfen, immer dann, wenn wir gesagt haben, wir müssen hier darauf achten, dass die Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen, dann hat es sehr oft einen Aufschrei gegeben auf dieser Seite des Hauses, (Abg. Mag. Strugl zeigt auf die linke Seite der SPÖ-Abgeordneten.) und dann wurde das auch politisch kritisiert. Ich habe das alles noch im Ohr, kaputt sparen und wie sie das formuliert haben. Also das ist meiner Meinung nach ja der Widerspruch. Und da bin ich schon gespannt, wie die SPÖ dann mit dieser Frage umgehen wird. Ich hoffe, lieber Hermann Kepplinger, dass du dann auch noch politische Verantwortung tragen wirst. Aus zwei Gründen, erstens weil ich es dir gönne, zweitens weil ich hoffe, dass wir sehr bald durch diese Wirtschaftskrise durch sind, aber dann werde ich dich an diese Worte erinnern, die du an diesem Rednerpult gesprochen hast. Denn eines wird nicht gehen – wasch mir den Pelz und mach mich nicht nass. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Landeshauptmann. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, hohes Haus! Sechs Budgets, sechs Rechnungsabschlüsse, acht Nachtragsbudgets. In wenigen Minuten, wenn das alles beschlossen ist, ist das die Bilanz der zu Ende gehenden Periode. Und als Finanzreferent bin ich dankbar dafür, dass jedes dieser finanziellen Regelwerke eine ganz große Zustimmung dieses Hauses gefunden hat. Jede dieser Beschlüsse ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten, der Grünen, der Volkspartei, und große Teile davon auch mit den Stimmen der Freiheitlichen beschlossen worden. Das ist für dieses Haus ein gutes Zeichen, dass in den wichtigen Fragen der Finanzpolitik, und Budgets sind nun einmal das in Zahlen gegossene Arbeitsprogramm eines Landes, eine breite Übereinstimmung geherrscht hat. Und nun stehen wir womöglich in der größten Wirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte. Und worauf, meine Damen und Herren, kommt es jetzt finanzpolitisch an? Es kommt jetzt finanzpolitisch auf eine Frage an, sind wir handlungsfähig oder sind wir nicht handlungsfähig. Und eines kann ich sagen: Nicht zuletzt auf Grund der Finanzpolitik des Landes sind wir jetzt in der Krise voll handlungsfähig. Das ist das Entscheidende für die Menschen dieses Landes. (Beifall) Denn, meine Damen und Herren, bei allen politischen Verschiedenheiten, Ideologien, was uns halt trennt, was uns legitimer Weise trennt, weil die Demokratie nun einmal aus verschiedenen Anschauungen besteht, in einem glaube ich, ist sich dieses Haus ja einig, dass wir jetzt keine wichtigere Aufgabe haben als dafür zu sorgen, soweit wir das in der Landespolitik können, dass Arbeitsplätze nicht verloren gehen, sondern dass sie gesichert werden, und dass Arbeitsplätze, soweit das möglich ist, mit österreichischen und oberösterreichischen Konjunkturprogrammen erhalten und vermehrt werden. Und, meine Damen und Herren, wenn das Industrie- und Wirtschafts- und Exportland Nummer eins der Republik, 27 Prozent Exportquote, 26 Prozent der produzierenden Industrie, wenn dieses Bundesland im Juni 2009 eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent aufweist und damit den ersten Platz unter allen Bundesländern einnimmt, dann ist das ein großes Kompliment für unsere Wirtschaft, für die Menschen im Land, aber es ist auch ein Zeichen dafür, dass die Politik die Rahmenbedingungen richtig gesetzt hat. Darüber sollten wir uns gemeinsam freuen. (Beifall) Ich sage auch dazu, es ist ein Kompliment an die Unternehmerinnen und Unternehmer, weil es ein Zeichen ist, dass sie Arbeitskräfte in diesem Land nicht leichtfertig freisetzen. Man wird einwenden, es gibt Kurzarbeit, es gibt Leute in Schulungsmaßnahmen – das ist richtig. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Aber die gibt es nicht nur in Oberösterreich. Die gibt es in der Steiermark, genauso in Wien und in Niederösterreich. Ja, meine Damen und Herren, wir können gemeinsam auf dieses Oberösterreich sehr stolz sein, glauben Sie mir das. (Beifall) Das sollte uns am Ende dieser Periode einen, ohne dass wir deswegen die Augen vor den Problemen, die ein Land hat, verschließen. Es ist ja von sozialdemokratischer Seite in der letzten Zeit alles unternommen worden, dass mein ehemaliger Beruf als Religionslehrer wieder in der Bevölkerung bekannter wurde. Daher erlauben Sie mir auch den Vergleich, es wird auch der besten Landespolitik nicht gelingen, das Paradies auf Erden zu schaffen. Das sagen wir auch nicht. Wir sind kein Land ohne Probleme, aber wir sind ein Land, das im Vergleich zu den anderen Bundesländern gut aufgestellt ist, und wir wollen eine Politik, dass wir jedes Jahr noch ein Stück besser werden. Das ist unser Programm und unser Ziel. Auch da sollten wir uns eigentlich einig sein. (Beifall) Das Wichtigste ist es, in der Wirtschaftskrise handlungsfähig zu sein. Meine Damen und Herren, wenn es uns gelungen ist, während der gesamten Funktionsperiode eine Investquote von über 20 Prozent oder rund 20 Prozent im Haushalt zu halten, dann haben wir die Prüfung bestanden, nachdem Schulschluss ist, und verdienen kein schlechtes Zeugnis. Ja, Herr Kollege Kepplinger, auch ich darf mich den Worten meines Freundes Abgeordneter Strugl anschließen. Ich schätze es durchaus, mit Ihnen finanzpolitische Gespräche zu führen. Ich schätze Ihre Sachlichkeit, aber ich muss Ihnen sagen, dass es einfach unfair ist, wenn Sie mir in Aussendungen vorwerfen, erstens, dass die Finanzsituation dramatisch ist, und, zweitens, die Frage stellen, als ob Sie die Antwort nicht wüssten, warum auch in der Hochkonjunktur Rücklagen abgebaut wurden? Wissen Sie warum? Weil ich sonst die Wünsche von Herrn Ackerl und Frau Stöger im Wesentlichen nicht hätte erfüllen können. Und nachdem Sie diese Wünsche ja alle mitbeschlossen und mitgetragen haben, ist das einfach eine Doppelzüngigkeit. Ich kann, ehrlich gesagt, damit nicht leben, dass man am Vormittag fordert und nur unter gewissen Bedingungen dem Budget zustimmt, und sagt, das muss um 7, um 8 Prozent steigen, ja bis 9,3 Prozent sind wir beim Sozialbudget zeitweise gestiegen, beim Gesundheitsbudget ähnlich, und am Nachmittag sagt, die lösen Rücklagen auf, um Gottes Willen. Wie wenn der Pühringer wie das Manna vom Himmel das Geld erzeugen könnte. Das kann er nicht, das kann er nicht. Daher ist das einfach nicht fair. Und als langjähriger Finanzdirektor der Stadt Linz müssten Sie wissen, dass Investitionen nur, ob kurz oder langfristig, mit Geld finanziert werden können. Es ist – bei aller Sachlichkeit und bei aller fairen und objektiven Diskussion – es ist nicht fair, wenn man selber ganz fest in die Töpfe greift, dass man nachher sagt, da ist aber viel Geld herausgenommen worden. Das gibt es nicht. Das ist wie bei der Suppe. Wenn du lauter große Schöpfer heraus tust, dann ist in der Schüssel nichts mehr drinnen. Genauso ist es beim Budget. Ich habe dafür gesorgt, dass trotz gewaltig großer Schöpfer noch so viel drinnen ist, dass wir jetzt in der Krise handlungsfähig sind und reagieren können und Arbeitsplätze sichern können. (Beifall) Meine Damen und Herren, es ist ein Zufall, dass gerade heute Standard & Poor's den Medienvertretern das heurige Ratingergebnis öffentlich präsentiert hat. (Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger: "So ein Zufall!") Ich sage Ihnen, das ist ein Zufall, weil die sind vom Ausland heute da, ich sage Ihnen, ich freue mich, wenn Sie mir eine derartig gute strategische Leistung zutrauen, und da haben wir wieder das Triple-A, die höchste Bewertung mit stabilem Ausblick erhalten, und da steht zu lesen, was wird als Kriterium für die Bewertung herangezogen. System, Berechenbarkeit, wirtschaftliche Entwicklung, Verwaltung, finanzielle Flexibilität, Haushaltsergebnisse, Liquidität, Schulden und Schuldenmanagement, langfristige Verbindungen. In Summe ist bei der Gesamtbeurteilung das Triple-A herausgekommen. (Beifall) Die große Agentur Standard & Poor's hat uns auch mit ausländischen Regionen verglichen und von den Journalisten ist kritisch hinterfragt worden, etwa mit der Frage, "der Landeshauptmann hat uns mitgeteilt, dass Standard & Poor's gesagt haben soll, das Land könne bis zu einer Milliarde Euro Haftungen eingehen, ohne das Triple-A zu verlieren". Der Journalist fragt weiter, "was bedeutet das?" Angenommen morgen, angenommen heute hat das Land die Milliarde Euro ausgeschöpft – was lange nicht der Fall sein wird, eine Milliarde Euro Landeshaftung, und morgen tritt der Fall ein, alle Haftungen werden schlagend? Was ist dann? "Dann", hat der Berater von Standard & Poor's gesagt, "dann hat das Land eine Milliarde Euro Schulden mehr zum jetzigen Budget und auch zu den externen Verbindlichkeiten und Verpflichtungen, zu den langfristigen, aber auf Grund der Gesamtkonstellation würde das Land weiterhin das Triple-A erhalten – das haben wir in unserem System errechnet". Also, Herr Landesrat, sehr geehrte Damen und Herren, hohes Haus, ich glaube, wir sind nicht so schlecht aufgestellt. Das hat nicht der Josef Pühringer gesagt, das hat die international renommierte Agentur Standard & Poor's gesagt. Ich glaube, das ist kein so schlechtes Ergebnis. Nun, Herr Kollege Kepplinger. Ich sage noch einmal, ich schätze grundsätzlich Ihre Sachlichkeit, und ich nehme an, wenn die Wahlen vorbei sind, werden wir ja auch wieder vernünftig über die Dinge reden können. Eine kleine Replik noch zum Kollegen Steinkellner, weil mir die wichtig ist. Wenn man Empfehlungen des Rechnungshofs auf Grund ihrer Formulierung und ihrer Detaillierung nicht mitträgt, heißt das für uns lange nicht, dass wir uns nicht seriös mit dem Gesamtinhalt des Rechnungshofberichtes auseinander setzen. Das möchte ich für die ÖVP-Fraktion klar sagen. Außerdem ist es nicht so, dass nichts passiert ist, denn es gibt eine Kooperation Brüder-Schwestern, es gibt eine Kooperation Sierning-Steyr, es gibt eine erfolgreiche Kooperation und einen Zusammenschluss Grieskirchen-Wels, es gibt eine exzellente Kooperation von Enns und Steyr, und es gibt sogar eine länderübergreifende Kooperation mit Bayern von Simbach und Braunau. Zu sagen, es wäre überhaupt nichts geschehen, dass es zu wenig ist, darüber kann man immer diskutieren, aber zu sagen, auf dem Sektor ist überhaupt nichts geschehen, das kann ich nicht unterstreichen. Da sind einfach die Fakten andere. Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Ein Vorschlag: LFKK bringen wir in das AKH ein, AKH Neu ... LFKK so wie die gespag – und dann machen wir die Reform!" Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Das ist ein guter Vorschlag!") Wir werden dann, wenn die Temperaturen wieder niedriger sind, auch die Wahltemperaturen, dann werden wir ganz vernünftig über die Zukunft des Spitalwesens in Oberösterreich diskutieren, aber immer unter dem Prinzip, höchste, beste Qualität für die Menschen, für die Patientinnen und Patienten dieses Landes. In Oberösterreich will niemand zusperren, überhaupt nicht zusperren, sondern fahrt durch das Land, es gibt momentan überhaupt nur zwei Spitäler, wo nicht investiert wird, wo nicht die Baukräne stehen. Hier wird investiert wie in keinem anderen Land. Ich danke für das Stichwort, weil auf den Sager hätte ich jetzt bald vergessen. (Beifall) Ich komme nun zum Schluss meiner Ausführungen. Als Finanzreferent bedanke ich mich nochmals bei diesem Hause für die große Einmütigkeit. Ich habe es schon gesagt, sechs Budgets, sechs Rechnungsabschlüsse, acht Nachtragsbudgets und fast immer Einstimmigkeit. Das ist eine exzellente Note. Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Finanzpolitik weiterhin so zu gestalten, dass sie zwei Prinzipien entspricht. Erstens, dass sie in der aktuellen Situation immer handlungsfähig ist, und, zweitens, dass sie so besonnen geführt wird, dass wir auch künftigen Generationen in die Augen schauen können, weil wir ihre Zukunft nicht verbauen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Wünscht noch jemand das Wort? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte die Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1928/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1929/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2009. Darüber wird der Herr Abgeordnete Schürrer berichten. Abg. Schürrer: Beilage 1929/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2009. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1920/2009). Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Der Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2009 samt Subbeilagen wird in der aus der Beilage ersichtlichen Fassung genehmigt. Erste Präsidentin: Danke, Herr Abgeordneter Schürrer. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Bernhofer das Wort. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein Wort noch zur Rede des Herrn Landesrates Kepplinger. Er hat uns mitgeteilt, dass ja die Weltwirtschaftskrise von Amerika ausgegangen ist, wir aber nicht Opfer waren, sondern auch mitgemischt haben bei dieser Sache. Ich habe eigentlich schon länger darauf gewartet und heute ist es fast eingetroffen, dass uns die SPÖ in diesem Wahlkampf noch mitteilen wird, dass die Weltwirtschaftskrise überhaupt nicht von Amerika ausgegangen ist, sondern in Oberösterreich begonnen hat und der Herr Landeshauptmann Pühringer persönlich dafür verantwortlich ist. Heute war der Herr Landesrat Kepplinger dieser Aussage schon sehr nahe mit all dem, was er zum Neoliberalismus und zu den Untrieben in Oberösterreich dazu gesagt hat. Ich möchte aber zu dem Thema nicht mehr mehr sagen. (Zwischenruf links: "Da hast du schon wieder einen Blödsinn gesagt!") Ich habe mir nur eines noch gedacht, wie erwähnt wurde, dass die Finanzlage in Oberösterreich dramatisch ist, wie man dann eigentlich die Finanzlage zum Beispiel in der Steiermark beim Herrn Voves bezeichnen müsste, es ist nämlich allgemein bekannt, dass sich die Steiermark zum Beispiel in einer sehr dramatischen Finanzsituation befindet. So hat es noch eine ganze Reihe Gedanken gegeben. Aber ich möchte nicht mehr über den Rechnungsabschluss, sondern über den Nachtragshaushalt reden, der eigentlich auch wieder zeigt, dass wir in Oberösterreich gut gewirtschaftet haben und dass es möglich war, so wie der Herr Landeshauptmann vorher erwähnt hat, dass wir handlungsfähig sind und auch ein Konjunkturpaket beschließen können und konnten, das ganz wichtige Bereiche betrifft. Ich möchte nur einige beträchtliche Summen hier nennen, wo diese Gelder des Nachtragsvoranschlages, diese 118 Millionen Euro hingehen werden. Es geht hier einerseits um die Ordenskrankenhäuser in einer Höhe von etwa 30 Millionen Euro, was die Abgangsdeckung und die Investitionen betrifft. Es geht in Richtung Wohnbau, das sind 5 Millionen Euro; Thema Hochwasserschutz, leider Gottes gerade in den letzten Wochen wieder sehr aktuell geworden; wir hoffen sehr, dass wir das Ärgste in dieser Richtung überstanden haben; 4,5 Millionen Euro. Ein ganz erheblicher Betrag geht in Richtung der Kindergärten, 32,8 Millionen Euro. Auch der öffentliche Verkehr, der heute schon ausgiebig diskutiert wurde, wird mit 7 Millionen Euro bedacht; der Arbeitsmarkt mit 9 Millionen Euro; 6,4 Millionen Euro gehen in das Bäderbauprogramm und in den Sportstättenbau und rund 6 Millionen Euro in die Kultur. Ich glaube, man braucht nicht besonders zu erwähnen, dass vor allem auch mit diesen Geldern Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass es im Wiener Landtag eine Diskussion gegeben hat über die Finanzen der Bundeshauptstadt und des Bundeslandes Wien und dort Oberösterreich als das große Vorbild, was die Landesfinanzen betrifft, hingestellt wurde und hier sogar der Satz geprägt wurde, Wien muss Oberösterreich werden, denn Oberösterreich ist schuldenfrei, Oberösterreich hat die geringste Arbeitslosenrate, (Zwischenruf Abg. Lindinger: "Von wem denn?") Oberösterreich hat ein hohes Wirtschaftswachstum. Das alles wurde im Wiener Landtag über die oberösterreichische Finanzsituation gesagt – soweit auch zu den Ausführungen von Herrn Landesrat Kepplinger von vorher. Aus all diesen von mir genannten Gründen ersuche ich um Zustimmung zum Nachtragsvoranschlag 2009. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich bedanke mich. Weitere Wortmeldungen? Herr Klubobmann Dr. Frais, bitte. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn ich mir jetzt diesen Jubelbericht, der durch nichts mehr zu überbieten war, angehört habe, habe ich doch eigentlich gedacht, ich befinde mich in einer völlig anderen Welt. Das kann nur die Welt des Landhauses sein, wie man bei all den Problemen, die draußen vor der Türe sind, überhaupt die Augen verschließt. Ich verstehe eines überhaupt nicht. Jetzt stimmen wir einem Budget, einem Nachtrag zu, man beklagt sich. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Der Herr Kepplinger hat geklagt!") Wenn wir darüber reden, Kollege Strugl, ich weiß, ich habe dir zugehört wie du gesprochen hast, man beklagt sich darüber, dass man eigentlich vor einem Problem steht, und zwar vor dem großen Problem. Und, Friedl, das war es auch, was ich jetzt bei dir festgestellt habe. Gibt es denn wirklich diese großen Schulden der Republik nicht? Gibt es so etwas, dass wir quasi ein Budget haben, das nicht durch die Belastung der Krisenbewältigung ins Gigantische an Verschuldung hineingewachsen ist? Gibt es das alles nicht? Hat die Bundesregierung gewusst, als sie das Koalitionsprogramm gemacht hat, dass diese Krise kommt? Hat diese Bundesregierung gewusst, dass sie für Banken so uns so viele Millionen Euro und für Konjunkturpakete so und so viele hunderte Millionen Euro zur Verfügung stellen muss? Wir sind jetzt gelandet bei acht, zehn Milliarden Euro. Und dann sagt man so locker hier herinnen, da werden wir aber schauen, wie wir das dann verteilen. Ja, meine Damen und Herren, wir haben einen anderen politischen Zugang dazu. Wer sind die Verursacher von dem Ganzen und wer sind die Opfer dieser Krise? Es kann doch nicht so sein, dass man einfach sagt: Ja da haben sich zwar ein paar ein Geld gemacht und ein paar sind halt ein bisserl finanziell eingegangen dabei. Aber das Spiel geht genauso weiter wie vorher. Und auf der anderen Seite sagen wir, es werden halt dann die Leute in wesentlichen Bereichen einsparen müssen, weniger Gesundheitsleistungen werden sie in Anspruch nehmen können, weniger Sozialleistungen, Pensionsleistungen werden dann reduziert. Ja ist das tatsächlich die Aufgabe einer Politik und ihrer richtigen Prioritätensetzung? Und da gebe ich schon dem Herrn Landeshauptmann und dir Michael Strugl Recht. Da unterscheiden uns ideologische Grenzen. Euch ist es natürlich wichtig, dass die Banken und so weiter auch tatsächlich so laufen. Wir tragen es mit, um eine Krise zu bewältigen von einem System, das euer System ist, wo wir immer kritisch gewesen sind, wo es auch Phasen gegeben hat in unserer Partei, wo man im Grund auch Fehler gemacht hat. Ich habe es dir schon einmal da heraußen gesagt. Du weißt ganz genau, welche Betriebe zum Teil verkauft worden sind, unter welcher Drucksituation eines Vizekanzlers, weil es geheißen hat, ansonsten könnt ihr überhaupt keine Regierung bilden, wo Vizekanzler Schüssel gesagt hat, das ist unser Preis einer gemeinsamen Koalition in Wien, sonst müssten wir mit Haider gehen. Auch diese Zeiten, wo die ÖVP noch andere Positionen, damals vor 2000, eingenommen hat und wo man bemüht war halt einen Kompromiss zu machen. Aber die ideologische Barriere ist immer gewesen. Es gibt diese ideologische Barriere und es ist von uns, was das Verkaufen betrifft, was dieses freie Wirtschaften unbegrenzter Art betrifft, niemals irgendetwas gekommen. Und ich glaube, ich bin der letzte, dem du das nicht abnehmen kannst. Ich bin oft genug da heraußen gestanden und ich habe mir oft genug von euch mein Dinosauriertum anhören können. Aber ich bin stolz darauf, weil ich es richtig analysiert und richtig eingeschätzt habe, weil ich gewusst habe, dass dieses System letztendlich dazu führt, wenn es keine Begrenzungen gibt, keine ordentlichen Aufsichten gibt, dass die Spekulation, die finanzielle Spielwut Opfer hinterlässt, über die wir dann hier herinnen bis zu den Gemeindestuben diskutieren müssen und den Leuten dann erklären sollen, wo sie einzusparen haben, weil andere Monopoly gespielt haben. Aber im Gesamtheitlichen gedacht haben wir Wirtschaftspolitik zu machen, nicht zu warten bis die Staatseinnahmen weniger werden und dann der Sachzwang folgt, dass wir wieder Neues verkaufen müssen, weil sonst die Haushalte nicht ausgeglichen werden können. Das ist die Frage die wichtig ist, die jetzt auf oberster Ebene zu klären ist. Ganz wichtig, wir haben keine Scheu gehabt, auch Finanzierungsüberlegungen für Österreich einzubringen mit einem Teil, der europaweit laufen soll, nämlich die Transaktionssteuer. Oder wir gesagt haben zum Aktien-Wiederverkauf nach einem Jahr, warum soll ich die besser behandeln als jedes Sparbuch, warum die fünfundzwanzigprozentige Kest auf Vermögenszuwachs nicht auch eingehoben wird. (Zwischenruf Abg. Moser: "Das ist so wie bei den Stiftungen!") Und die Stiftungen waren da drinnen. Kollegin Moser! Weil du es ansprichst, ich wollte es nicht ansprechen. Ich habe mich über diese Frage bislang mehr als empört, ohne etwas zu sagen. Aber dass ausgerechnet eine Partei, nicht die Partei von damals aber ihre Nachfolgepartei in der Enkelgeneration, damit ich niemand persönlich schuldig werden lasse, aber im Grund uns das vorwirft, was im Jahr 1934 enteignet worden ist und was jetzt im Grund in völlig korrekter Art und Weise verwaltet wird, was nämlich alles geschaffen worden ist mit Geld von Arbeitern - da soll mir ein Mensch das Gegenteil beweisen. Das ist dort zum Sanierungszweck hineingekommen, und dass man uns das jetzt zum Vorwurf macht, was wir 1945 erst zurückbekommen haben, also das halte ich ja wirklich für die größte Chuzpe, wie man mit diesen Dingen hier umgeht. Aber wiederum zurück zu dem was ich meine. Ich werde es mir nicht auch nehmen lassen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Das trifft aber Kollege Frais auch auf die ÖVP zu!") Mag zutreffen Kollege, ist auch richtig, es hat auch andere betroffen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "So wie die katholische Kirche und viele andere auch!") Das hat auch andere betroffen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Warum habt Ihr das erst in den Neunzigerjahren gemacht?") Das hat auch andere betroffen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Die haben dann aber keine Stiftung gemacht!") Nein die haben auch keine Inserate von uns bekommen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Hat die SPÖ-Wien eine Stiftung?") Günter Steinkellner! Unterhalten wir uns, das ist mir zu wenig lustig. Mir ist das Jahr 1934 zu ernst, das Hotel Schiff zu ernst, als das ich da herinnen jetzt über das diskutiere. Dass wir ohne einen Schwindel in irgend einer Form dort das Vermögen hineingegeben haben, ein bescheidenes Vermögen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner unverständlich) Bist du 1934 der Enteigner von uns gewesen oder wer anderer? Deine Anbiederei ist mir mittlerweile ohnedies schon bekannt. (Beifall) Ich erwarte nur, wenn wir heuer 75 Jahre gedenken, da fordere ich ein wenig Sensibilität auch gegenüber einer Partei ein, die im Grund unter dem gelitten hat was in Österreich damals geschehen ist. Und darum ersuche ich schon, wenn es genau um solche Fragen geht. Würde man uns andere Dinge vorwerfen, könnte man darüber reden. Aber es handelt sich um solche Projekte, ob das die alte Druckerei ist, ob das das Hotel Schiff ist oder ob es ein Arbeiterheim ist. Aber das, meine Damen und Herren, jeder kann es sich anschauen, ist kein Geheimnis. Aber zurück noch einmal. Kollege Strugl! Ich würde es mir auch nicht nehmen lassen, wenn wir hier einmal in diese grundsätzliche Frage diskutieren und nicht als Parteihickhack. Wenn ich dafür eintreten würde, den Grenzsteuersatz auf 55 Prozent zu erhöhen, würdest du mir vorwerfen, ich darf das nicht fordern, weil ich soviel verdiene, dass ich betroffen wäre davon. Aber das ist hier genau die umgekehrte Logik, dass jemand Steuern bezahlt und wir sind trotzdem der Meinung, dass in Stiftungen auch höhere Steuern bezahlt werden sollen. Was ist da das Negative daran? Was wird denn da im Grund aufgebaut, dass ausgerechnet jemand der es hat, der eine Stiftung hat, sie ordentlich führt, sie nicht gemeinnützig führt. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Die Stiftung als Privileg darstellen und sie selber nützen!") Na unterstelle uns nichts! Eine höhere Besteuerung bei Stiftungen war die Forderung. Erich Haider hat im Grund am Landesparteitag auf eine höhere Besteuerung bei Stiftungen plädiert. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Ihr habt gesagt, das sind Privilegien für Reiche!") Ja, die die großen Gewinne da drinnen machen, die wir ja nicht machen, die im Grunde die großen Gewinne machen und die sollen offensichtlich geschützt werden. Aber wir haben überhaupt nichts zuzudecken, wir haben da kein Problem. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Warum habt Ihr sie dann in L36 umgewandelt?") Na geh. (Unverständliche Zwischenrufe) So meine Damen und Herren! Zurück nach Oberösterreich. (Unverständliche Zwischenrufe) Ja du redest ja vom Voves. Vielleicht kommen wir dann irgendwann in Wien an. Da wird der Hahn zitiert da herinnen, da werden andere zitiert. Wir reden von der Problematik, mit welchen Rezepten kann man besser vorbeugen, und darum habe ich das jetzt angesprochen. Man kann sich lustig machen drüber, aber ist es nicht gerechter für die Bevölkerung, über die man heute schon nachdenkt wie sie die Belastungen betreffen werden, dass man vorzeitig schon schaut, dass die Belastungen nicht so hoch werden, in dem man einnahmenseitig etwas unternimmt. Und gerade von jenen etwas dafür holt, wo es im Sinne von Gerechtigkeit nicht sonderlich schmerzen wird. Und wenn man sagt, das trifft den Vermögensbereich und so weiter, dann wird es auch im Sinne von Verteilungsgerechtigkeit sein. Denn in vielen Bereichen ist das letztendlich auch Geld, das im Grund vor dem Finanz-Zusammenbruch dort gelandet ist. Weil es halt durch hohe Renditen und so weiter letztendlich auch beachtlich in die Höhe getrieben worden ist. Und das soll man sich anschauen. Und nicht immer die Augen zumachen und sagen, darüber darf man nicht diskutieren. Da redet niemand vom Mittelstand, da redet niemand von den Häuselbauern, sondern wir reden immer davon, dass wir sagen, dort wo absolut großes Vermögen ist, dort wo es zugewachsen ist und dort wo heute noch Vermögenszuwächse gigantischer Art sind. In diesen Bereichen sollte man trachten, dass man etwas von dem als Einnahme einnimmt, wenn man es auf der anderen Seite für wichtige Wirtschaftsbereiche und so weiter derzeit immer noch ausgeben muss. Niemand von Ihnen kann mir sagen, wie es in Süd- und Südosteuropa in allen Konsequenzen noch ausschauen wird. Da wird man mit der gleichen Selbstverständlichkeit wieder sagen, da müssen wir natürlich einspringen. Aber ich will von Ihnen ein einziges Mal hören, mit der gleichen Selbstverständlichkeit, wir müssen auch für die Kleineren etwas tun. Und nicht dass wir immer stärker in die Armut hineinwandern, das ist die Konsequenz. Wir haben heute eine lange Diskussion darüber gehabt, dass ein immer größerer Teil letztendlich auch schlechter verdienend dabei ist, Lohndumping und ähnliches erleben wir. Wie uns das einmal, es waren viele dabei in Bukarest damals, der Siemensvertreter gesagt hat, es ist schon richtig, wie wir mit 300 Euro die Techniker von der technischen Universität bezahlen, das ist die Herausforderung von Mitteleuropa. Und das, meine sehr geehrten Damen und Herren und Kolleginnen und Kollegen, das ist es wogegen wir uns wehren. Wir wollen nicht diese Lohndumpingphilosophie, dass man das Geld wenn es gut geht der Privatisierung opfert, wenn es schlecht geht aber den Staat braucht, sondern wir wollen wieder eine vernünftige Wirtschaft im Grund haben, eine soziale Marktwirtschaft, wo es auch Regeln gibt, an die sich alle halten können. Denn dann bin ich felsenfest davon überzeugt, können wir uns da herinnen relativ viel an Diskussionen ersparen, weil die Einnahmen insgesamt für die Budgets, für die öffentlichen Haushalte wieder besser werden, weil im Grund höhere und bessere Löhne bezahlt werden und damit die Beiträge, die Abgaben bezahlt werden können und damit wir wiederum ins Lot kommen. Aber bitte nicht einseitig den Rucksack der Sparsamkeit den Opfern der Krise umhängen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Bitte Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Der Herr Kollege Frais hat in unsere Richtung uns als Enkel einer Partei die im Jahr 1934 irgendjemanden enteignet hat oder hat er nicht uns gemeint, das weiß ich jetzt nicht. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Vorgängerpartei!") Der Vorgängerpartei die also im Jahr 1934 die SPÖ - (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das war nicht in eure Richtung!") Also das war nicht in unsere Richtung. Gut dann brauche ich also auf das nicht näher eingehen. Karl Frais, ich verstehe wenn du so reagierst. Es ist unangenehm, das ist im Wahlkampf unangenehm und das ist dir persönlich und moralisch unangenehm. Aber ganz klar und das gilt auch für die SPÖ-Oberösterreich, das gilt für die FPÖ und genauso für die ÖVP und für wen auch immer. Parteivermögen in einer Stiftung zu verstecken bringt entsprechende Steuervorteile. Glaube es mir, sonst musst du einfach den Steuerberater fragen, welche Steuervorteile im Körperschaftssteuerbereich etwa hier zu lukrieren sind, wenn du es anders verwalten würdest. Die Kollegin Jahn schaut kritisch, sie weiß es auch und sie kann es sich genau ausrechnen was für Vorteile dabei kommen. (Zwischenruf Abg. Bauer: "Wir sind für eine gerechtere Besteuerung, kapiert das endlich!") Ihr seid für eine gerechtere Besteuerung. Warum haben denn dann eure politischen Freunde im Nationalrat den Stiftungseingangssteuersatz halbiert? Politik sollte nicht wirklich hier an der Enns Halt machen. Es ist nicht sehr glaubwürdig, wenn man gleichzeitig höhere Steuern von Stiftungen und für Stiftungen will aber parallel dazu auch die Nationalratsabgeordneten der SPÖ-Oberösterreich im Parlament den Stiftungseingangssteuersatz halbieren. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Was die blaue Regierung alles gemacht hat!") Ja natürlich sind wir wieder bei der blauen Regierung und sind wir wieder bei der Geschichte. (Unverständliche Zwischenrufe) Nein ich rede von dem was jetzt passiert ist. Es geht mir darum und ich finde es richtig was Voves sagt, die SPÖ soll keine Stiftung besitzen. Niemand als politische Partei, die Eigentum besitzt, sollte sich in Stiftungskonstruktionen dahinter verbergen. Das ist unredlich und das ist genau das was die Menschen auf der Straße nicht mehr verstehen. Der Kleine wird möglicherweise durch eine Anhebung der Grundsteuer entsprechend belastet. Ich habe die Beispiele, die Modellrechnungen an einer Eigentumswohnung mit 160.000 Euro Wert bei einer entsprechenden Steuererhöhung auf Grundsteuer, wo man das mit 100 Euro bei der Miete dann verspüren wird, ja bereits vorgerechnet. Man braucht doch nicht glauben, dass eine Steuererhöhung zum Beispiel auf Besitz, wenn ich Eigentum, Grund und Boden heranziehe, nicht entsprechend weiterverrechnet wird und jeder Mieter auch zur Kasse gebeten wird. Also wen wollen wir denn steuerlich entsprechend zur Kasse bitten, damit wir die 10 Milliarden Zinsenzahlung so bald als möglich los werden? Fairness, die immer wieder eingemahnt wird und die auch notwendig sein wird, natürlich in einer Vorwahlphase nicht leicht einhaltbar ist, bedeutet, dann werden wir uns unterhallten, wer kann welchen Beitrag leisten. Und wir wissen alle miteinander, wer ist es denn der schlussendlich die Steuerlast zu tragen hat, der Mittelstand, die die etwas verdient haben, die die sich etwas aufgebaut haben, die werden dann wieder zur Kasse gebeten. Und ich bitte jetzt einfach im Zuge des Wahlkampfes nicht alle Grundsätze der Redlichkeit über den Haufen zu werfen. Das ist nicht notwendig. Du sagst, ich biedere mich irgendjemand an. Nein, ganz im Gegenteil, ich bin leidenschaftlich Oppositioneller und ich glaube fest daran, dass die ÖVP mit der SPÖ, bei ausgetauschter Regierungsmannschaft, im Herbst zusammenarbeiten wird. Das wird uns nicht treffen. Da wird der Erich Haider den RegioLiner als Generaldirektor der Linz AG ausbauen, das kann er dann persönlich machen. Und andere Zusammenarbeitskonstellationen wird es geben und wir werden weiterhin in der Opposition sein. Vielleicht aufgrund der Stärke auch in der Regierung, wieder in einer Situation sehr komfortabel, wie die SPÖ es jetzt macht. Nur würden wir, wenn wir kritisch sind, nicht allen Budgetpositionen von vornherein zustimmen, damit wir dort irgendein Geschäft machen, sondern dann sind wir Opposition und sagen das auch, auch dort wo es das Budget betrifft und lassen uns nicht mit anderen Zuckerln entsprechend besänftigen. Das finde ich falsch. Wir sind das gewohnt. Wir haben das 12 Jahre ganz gut und erfolgreich gemacht. Das ist durchaus ein Konzept mit dem wir auch in der Zukunft leben können. Aber was unredlich ist und was wahr ist, das gehört hier auch angesprochen. Und ich bitte dich eines, persönliche Angriffe zu unterlassen, denn du bist nicht derjenige der die dicke Haut hat, um dann persönliche Gegenangriffe leicht wegstecken zu können. Das ist auch persönlich an dich, wo ich dich jetzt 18 Jahre kenne und mit dir entsprechend diskutiere. Wir kennen dich manchmal nicht wieder, dass du so persönlich wirst. Du brauchst es nicht werden. Wir werden weder durch einen persönlichen Angriff von deiner Seite oder von meiner Seite die Wahlen gewinnen. Deswegen bleib so der Karl Frais wie du es warst und ändere dich nicht in diesen Stunden. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Mag. Jahn. Abg. Mag. Jahn: Sehr geehrte Damen und Herren von der ÖVP und von den Freiheitlichen. Warum reden Sie nicht mit uns darüber, dass Aktienerträge, die in Stiftungen geparkt sind, mit null Prozent besteuert sind? Warum reden Sie nicht mit uns darüber, dass Zinsen aus festverzinslichen Wertpapieren, die in einer Stiftung gelagert sind, mit 12,5 Prozent besteuert sind und jeder der Spareinlagen hat 25 Prozent auf die Verzinsung zu bezahlen hat? (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Ändert das!") Warum reden Sie nicht mit uns darüber einer Vermögenszuwachssteuer zuzustimmen, einer Spekulationssteuer zuzustimmen, einer Börsenumsatzsteuer zuzustimmen? Warum reden Sie nicht mit uns darüber? (Beifall) Weil es Ihre Klientel ist die Sie schützen, weil es diejenigen sind, die die großen Vermögen, nämlich die großen Privatvermögen in Stiftungen geparkt haben, eine Klientel der ÖVP sind, und weil diejenigen, die von einer Vermögenszuwachssteuer betroffen wären, mit vielen Freiberuflern ein Klientel der Freiheitlichen sind. (Beifall) Und hätten wir entsprechende steuerliche Vorteile aus der Stiftung, wo die Häuser der SPÖ zusammengefasst sind, wir gingen trotzdem her und sagen, es soll solche Steuerprivilegien nicht geben. Aber wir haben nicht einmal diese Privilegien und ich sage Ihnen jetzt ganz genau warum. Es sind diese Häuser in Vermietung und Verpachtung, das ist der ganz normale Betrieb und alle Einkünfte aus diesem Betrieb sind selbstverständlich mit 25 Prozent zu besteuern, wie es eben bei Gewinnsteuern der Fall ist. Punkt aus, davon hat die SPÖ keinerlei Steuervorteil, denn der Steuervorteil ist nur zu lukrieren, wenn es sich um Erträgnisse aus Veranlagungen handelt. Das hieße, Zinsen aus Anteilen oder Zinsen aus Aktien. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Wir haben keine Stiftung, darum wissen wir das nicht!") Die SPÖ hat aber keine Erträgnisse aus diesen Anteilen und die Vermietungs- und Verpachtungseinnahmen sind ganz normal mit 25 Prozent zu besteuern. Und sie hat auch keinen Steuervorteil vom niedrigen Eingangssteuersatz, weil es nämlich keine Vererbung gegeben hat und keine Schenkung gegeben hat. Weil ganz einfach diese Häuser aus den Vereinen in die Stiftung übertragen wurden und dafür sogar Steuern zu bezahlen waren, meine Damen und Herren. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wie viele Wertpapiere haben Sie in Ihrer eigenen Stiftung, in L36?") Es gibt keinen Steuervorteil der SPÖ-Oberösterreich und wenn Sie ihn noch so lange konstruieren wollen. Aber das ist ja gar nicht das Thema. Warum schlagen Sie denn so massiv auf die SPÖ und diese Stiftung hin? (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Weil Ihr unglaubwürdig seid!") Weil Sie nicht über eine Steuergerechtigkeit reden wollen, die heißt Vermögenszuwachssteuer, die heißt Privatstiftungen ordentlich besteuern. Die heißt Börsenumsatzsteuer. Reden Sie endlich einmal darüber und bitten Sie nicht nur Ihre Klientel. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Gut, bitte, eine tatsächliche Berichtigung des Herrn Klubobmannes Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Ich berichtige tatsächlich, die Frau Kollegin Jahn hat ausgeführt, dass Wertpapiere in einer Stiftung anders besteuert werden. Sie hat gleichzeitig gesagt, die SPÖ hat keinen Steuervorteil aus der Stiftung. Die SPÖ hat aber in der Stiftung Wertpapiere sehr wohl gebucht, also hat sie einen Vorteil durch die Stiftung. Warum hat sie dann die Wertpapiere in die Stiftung eingebracht? (Unverständliche Zwischenrufe). Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser! Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich möchte es gar nicht lang machen. Ich möchte erklären, was mein Zwischenruf eigentlich – ich war ganz überrascht, was der jetzt ausgelöst hat – dass ich auf einmal beim Austrofaschisten bin als Enkelgeneration. Ich habe meine Wortmeldung – Karl Frais hat sich darauf bezogen – dass du beklagt hast, die Höhe der Kapitalertragsteuer. Und ich habe gesagt und dann haben wir die Stiftungen, wo das sehr wohl anders geregelt ist und deshalb habe ich es gebracht. Es geht mir nicht darum, wenn jemand sagt, okay es gibt gesetzlich ein Konstrukt wie die Stiftungen und ich überlege, dass ich sie mache. Warum ihr jetzt so einen Groll auch spürt, ist, dass ihr undifferenziert, nämlich nie gesagt habt, Privatstiftungen, gemeinnützige Stiftungen und so die ganzen Konstrukte, sondern in den letzten Monaten ist bei euch die Diskussion immer nur gelaufen, die, die ihr Geld in den Stiftungen haben, und das ist diese mangelnde Differenzierung, die euch jetzt am Kopf fällt. (Unverständliche Zwischenrufe) Nein, Gerti, ihr habt nie differenziert und gesagt, es gibt mehrere Modelle und so weiter, reden wir über das, sondern es war immer nur ein „hindreschen“ – ich sage ganz bewusst dieses Wort – so nach dem Motto, das sind die Kapitalisten und die muss man vernichten. (Zwischenruf Abg. Bauer: „Von Vernichtung hat keiner gesprochen.“) Und ich kann nur eines wiederholen, ihr seid jetzt so lange in der Regierung, warum beklagst du immer – in deinen Augen magst du auch Recht haben, ich will es gar nicht abstreiten – Fehler, die vielleicht von 2000 bis 2005 passiert sind. Jetzt schreiben wir das Jahr 2009. Warum habt ihr auf Bundesebene nichts geändert, warum muss man einfach immer die Diskussion von Bundesthemen in den Oö. Landtag bringen? Natürlich hat die SPÖ, und ich kenn dich auch und das möchte ich auch unterstreichen, weil ich da der selben Meinung bin wie der Günther, du hast selber ein Problem damit, weil du einfach ein grundehrlicher Mensch bist. Aber natürlich, wenn auch die Steiermark, die Sozialdemokraten und ich weiß es, wie einem von anderen Bundesländern was auf den Kopf fallen kann, ja, auch sich immer ausgeredet haben auf das, sie haben keine Stiftung und sie haben eine gemeinnützige und dann wird die Gemeinnützigkeit aberkannt, das hat einen Fassgeruch und ich versteh das auch. Ich wollte nur klären, dass ich gar keine Diskussion jetzt über die SPÖ-Stiftung anzetteln wollte, sondern dass es mir in meiner Replik auf deine Wortmeldung um die Kapitalertragsteuer gegangen ist. (Beifall) Erste Präsidentin: Es gibt jetzt keine Wortmeldung mehr. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen und ich bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1929/2009 „Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2009“ zustimmen ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1930/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden. Ich bitte den Herrn Abgeordneten Schillhuber darüber zu berichten. Abg. Schillhuber: Beilage 1930/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden. Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Abgeordneten-Kollegen! Die Oö. Landesregierung beantragt, der Oö. Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden nach den Vorberatungen des Ausschusses für Finanzen beschließen. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne mit dir, den Herrn Abgeordneten Schillhuber, die Wechselrede. Abg. Schillhuber: Geschätzte Damen und Herren! Wir haben jetzt über die hohe Steuerpolitik des Bundes diskutiert. Nun sind wir bei den einfachen Hausbesitzern, Abgaben an die Gemeinde, an das Land und ich darf dazu feststellen, dass anlässlich des Finanzausgleiches 2008 und der Verwaltungsreform Nummer 2 sich diese Körperschaften zum Ziel gesetzt haben, eine einheitliche Abgabenordnung für Bund, Land und Gemeinden zu gestalten. Dieses wurde in mehreren Verhandlungsrunden besprochen und die Umsetzung mit diesem Ziel vorangebracht. Nach einigen Diskussionen haben nun auch Städtebund und Gemeindebund zugestimmt, dass diese Abgabenordnung mit 1. Jänner 2010 in Kraft treten soll. Es geht vor allem um die Interessentenbeiträge, die im Tourismus-Gesetz 1990 geregelt sind, um hier die Vereinheitlichung der Begriffe durchzuführen, ebenso gilt es für die Kammerumlage der Landwirtschaftskammer, des Landeswirtschaftskammergesetzes aus dem Jahr 1967, dass diese angepasst werden. Im Raumordnungsgesetz sind die Abgaben der Aufschließungsbeiträge geregelt und hier geht es auch darum, dass diese Aufschließungsbeiträge gesetzlich richtig verankert werden. Das Fleischuntersuchungsgebührengesetz fällt auch unter diese Abgabenregelungen. Hier geht es vor allem um die Untersuchungsgebühren bei den Fleischhauern und den Schlachtbetrieben. Die Oö. Gemeindeordnung 1990 regelt die Abgaben, die an die Gemeinde zu leisten sind. Ich bitte Sie, stimmen Sie diesem Gesetzesantrag zu, damit die Verwaltungsreform und die Vereinfachung der Abgaben in Oberösterreich durchgesetzt werden kann. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Prinz. Abg. Prinz: Frau Präsidentin, werte Kolleginnen, werte Kollegen, geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer! Im Rahmen der Erlassung des Finanzausgleichgesetzes 2008 wurde durch eine Änderung des Finanzverfassungsgesetzes 1948 die verfassungsrechtliche Grundlage für die Vereinheitlichung des Abgabenordnungsrechts geschaffen. Der Finanzausschuss beantragt daher das vorliegende Oö. Abgabengesetz zu erlassen, gleichzeitig sollen das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz, das Oö. Tourismusabgaben-Gesetz, die Oö. Gemeindeordnung, das Oö. Raumordnungsgesetz, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz und das Oö. Tourismus-Gesetz geändert werden. Zur Umsetzung dieses Ziels wurde im Zusammenwirken von Experten des Bundesministeriums für Finanzen und der Länder sowie des Österreichischen Städtebundes und des Gemeindebundes eine weitreichende Novelle zur Bundesabgabenordnung erarbeitet. Bei den Sitzungen des Arbeitskreises und des Beirates wurde das Ziel die Bundesabgabenordnung mit den Landesabgabenordnungen zu vereinheitlichen mit der Maßgabe verfolgt, auch unterschiedliche Gegebenheiten und Bedürfnisse im Bereich von Bundesabgaben einerseits und von Landes- und Gemeindeabgaben anderseits zu berücksichtigen. Bei den von der einheitlichen Bundeskompetenz erfassten Abgaben im finanzverfassungsrechtlichen Sinn handelt es sich ausschließlich um öffentlich-rechtliche Geldleistungen, die Gebietskörperschaften Kraft öffentlichen Recht zur Deckung ihres Finanzbedarfes erheben. Der Interessentenbeitrag gemäß Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und auch die Kammerumlage nach dem Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 sind keine Abgaben im finanzverfassungsgesetzlichen Sinn, sodass hier weiterhin die verfassungsrechtlichen Bestimmungen vom Landesgesetzgeber festzulegen sind. Dieses heute zum Beschluss vorliegende Landesgesetz regelt erstens die Zuständigkeit der Abgabenbehörden, zweitens die Rechtsstellungen der Beteiligten und drittens die Strafbestimmungen. Aus den Bestimmungen dieses Gesetzentwurfes wird weder dann dem Bund, noch dem Land Oberösterreich und auch den Gemeinden ein nenneswerter Mehraufwand erwachsen. Die in der Regelungskompetenz des Landesgesetzgebers verbliebene Regelung über die Zuständigkeit der Abgabenbehörden wird im Wesentlichen unverändert aus der bisherigen Rechtslage übernommen. Auch die allgemeinen Bestimmungen über die Beteiligung im Abgabenverfahren werden unverändert aus der bisherigen Rechtslage übernommen. Durch die grundsätzliche Beibehaltung der bisherigen Formulierungen wurde den Abgabenbehörden des Landes und der Gemeinden die weitere Rechtsanwendung erleichtert. Sowohl das Oö. Tourismus-Gesetz, die Oö. Gemeindeordnung 1991, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994 werden an die neue Regel angepasst. Dieses vorliegende Landesgesetz wird mit 1. Jänner 2010 in Kraft treten und gleichzeitig tritt die bestehende Oö. Landesabgabenordnung 1996 außer Kraft. Auch wir Sozialdemokraten werden dieser Beilage 1930/2009 Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden unsere Zustimmung geben. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. Ich schließe die Wechselrede, lasse abstimmen und bitte die Mitglieder des hohen Hauses die dem Antrag zur Beilage 1930/2009 Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Abgabengesetz (Oö. AbgG) erlassen und das Oö. Fleischuntersuchungsgebührengesetz 2008, das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991, die Oö. Gemeindeordnung 1990, das Oö. Raumordnungsgesetz 1994, das Oö. Landwirtschaftskammergesetz 1967 und das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 geändert werden zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1931/2009, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Sozialberufegesetz geändert wird (Oö. Sozialberufegesetz-Novelle 2009). Der Herr Abgeordnete Johann Affenzeller ist gebeten, darüber zu berichten. Abg. Affenzeller: Beilage 1931/2009, Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Sozialberufegesetz geändert wird (Oö. Sozialberufegesetz-Novelle 2009). Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Der Sozialausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Sozialberufegesetz geändert wird (Oö. Sozialberufegesetz-Novelle 2009), beschließen. Erste Präsidentin: Danke sehr! Ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Eisenrauch das Wort. Abg. Eisenrauch: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Diese Novelle zum Sozialhilfegesetz war einfach dringend notwendig, damit der Zugang für Weiterbildungswillige zum Ausbildungsschwerpunkt Altenarbeit erleichtert wird und auch soll den Arbeitgebern die Möglichkeit eingeräumt werden, die bereits in der Altenarbeit tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen, so sie nach den vorgeschriebenen Ausbildungsstufen sich weiterbilden möchten und das alles berufsbegleitend, und das ist eigentlich das allerwichtigste daran. Vor allem ist das sehr wichtig für die, die ausbildungswillig sind. Ich kenne viele Frauen, die sich gerne in einen Sozialberuf einbringen möchten, die bereit wären in die Altenarbeit einzusteigen, aber bisher war das aus finanziellen Gründen für sie nicht möglich. Es konnte eine Frau nicht einfach, wahrscheinlich auch kein Mann, aber hauptsächlich sind es Frauen, die in der Altenarbeit tätig sind, nicht einfach den gewohnten Arbeitsplatz aufgeben und umsteigen und Altenfachbetreuerin werden oder Heimhelferin werden, das ging nicht, wenn sie nicht langzeitarbeitslos war, weil sie nicht in einer Arbeitsstiftung drinnen war oder weil sie auch keine Wiedereinsteigerin ab einem gewissen Alter war und beim AMS nicht gemeldet war, hat sie nicht die Möglichkeit gehabt, eine kostenlose Ausbildung zu bekommen und nebenbei finanzielle Einkünfte über das AMS oder über die Stiftung für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, das war nicht möglich, also ihre Lebensgrundlage war nicht gesichert, wenn sie nicht entweder arbeitslos, in einer Stiftung oder Wiedereinsteigerin war. Mit diesem Angebot jetzt können die Frauen umsteigen, können berufsbegleitend diese Ausbildung machen, und das wird uns hoffentlich die Möglichkeit geben, dass freie Plätze – es sind glaube ich gegenüber dem Vorjahr 22 Prozent mehr Arbeitsplätze offen in der Altenbetreuung – dass die ausgefüllt werden können. Die Umschulungen wären möglich gewesen früher, dass man zwei Jahre bei der Caritas diese machen kann mit 2.000 Euro, beim BFI in einem Jahr mit 6.500 Euro oder zwei Jahre kostenlos, aber auch ohne Einkommen, also man wäre wieder ohne Geld dagestanden. Und das alles war eben für diese Frauen nicht zu bewerkstelligen, weil sie eben zum Großteil auch Alleinerzieherinnen waren und sie hätten ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Jetzt ist es klar, mit dieser Novelle zum Sozialberufegesetz ist es gesetzlich jetzt festgeschrieben, dass Arbeitgebern und somit auch den Frauen, die in die Altenarbeit einsteigen wollen, die Möglichkeit gegeben ist, in den ersten Ausbildungsstufen eben berufsbegleitend die Heimhilfeausbildung zu machen, dann den Pflegehelfer zu machen und im Anschluss, so sie diese Ausbildungsstufen erreicht haben, und dazu kommt noch einen entsprechenden Arbeitsplatz haben, auch die Aufschulung für den Fachsozialbetreuer A in Angriff nehmen können. Durch diese vorhergesehene berufsbegleitende Ausbildung wird das Berufsbild dieser Fachsozialarbeit A vor allem sehr attraktiv gemacht und was eigentlich mir sehr wichtig erscheint, dass jene, die die Tätigkeit im Rahmen dieser sozialen Betreuung machen, dass sie diese Tätigkeit bereits verrichten dürfen, auch eine bessere Entlohnung bekommen. Und weil das eben überwiegend Frauen sind, hat zum Beispiel auch der Caritas Generalsekretär angemerkt, dass der Schritt etwa von einer Reinigungskraft hin zu einer Heimhelferin schon einen wesentlichen gewaltigen Einkommenszuwachs bedeutet und ich glaube, das hilft vor allem den Frauen eben, die in den Beruf der Altenarbeit einsteigen wollen. So ist diese Novelle in zwei Teilen gleich viel wert. Erstens den Betreuungseinrichtungen, eben dass diese 22 Prozent der offenen Stellen geschlossen werden können, dass sich genügend Frauen melden, und aber auch jenen Personen, die die Altenarbeit leisten wollen, dass sie die Weiterbildung berufsbegleitend bekommen und das der Ausbildungsstand entsprechend belohnt wird. Die ÖVP wird dieser Novelle auch zustimmen. Es ist aber noch anzumerken, dass vor allem mit den Trägern das Einvernehmen nicht hergestellt wurde, bevor diese Regierungsvorlage gemacht wurde und dass auch mit dem AMS keine Absprachen getroffen wurden. Was im Ausschuss dazu gekommen ist, dass wir glauben von der ÖVP, und das ist dann einstimmig beschlossen worden, dass der § 51 erweitert wird oder abgeändert wird, dass vor allem für die, die die Lehrenden sind für diese Ausbildungsstufen, auf alle Fälle ein Studium haben sollen und haben müssen, damit also eine ordentliche Ausbildung gewährleistet ist. Wir von der ÖVP stimmen dieser Novelle zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schreiberhuber. Abg. Schreiberhuber: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Noch nicht lange in Kraft, liegt uns nun diese Novelle zum österreichischen Sozialberufegesetz vor, aber zweifellos, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, entspricht es den allseitigen Vorstellungen sowohl von Dienstgeber- als auch Dienstnehmerinnenseite her, der Interessentinnen und Interessenten, dass auch noch in Ausbildung stehende Fachsozialbetreuerinnen und Fachsozialbetreuer mit dem Ausbildungsschwerpunkt Altenarbeit bereits nach Absolvierung der Pflegehilfeausbildung entsprechend dem Fortschritt ihrer Ausbildung in der sozialen Betreuung diesen Beruf ausüben dürfen, was bisher bekanntlich aufgrund des strengen Berufsausübungsvorbehaltes nicht möglich war. So ist es auch sinnvoll, dass Heimhelferinnen und Heimhelfer zunächst in einer ersten Ausbildungsstufe berufsbegleitend die Pflegehilfeausbildung absolvieren und dann die Fachsozialbetreuung Altenhilfe, wodurch insgesamt nunmehr diese vorgesehene berufsbegleitende Ausbildung dieses Berufsbild attraktiver gestalten soll. Oberösterreich hat allerdings, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, aufgrund seiner Ausbildungsoffensive in den letzten Jahren im Gegensatz zu anderen Bundesländern einen gravierenden Personalmangel verhindern können, trotz einzeln auftretender, regionaler Engpässe. So werden im heurigen Jahr allein 270 Personen die Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin Altenarbeit abschließen. Wenn es jetzt eine Novellierung des Oö. Sozialberufegesetzes geben wird, beruht diese auf der Notwendigkeit, dass neben weiteren erforderlichen Regelungen auch in den nächsten Jahren mehr Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen werden müssen und eben auch qualifiziert besetzt werden müssen. Alleine aufgrund der Verbesserungen im Pflegegeld, der Erschwerniszulage für demenziell erkrankte Personen, werden heuer in den Alten- und Pflegeheimen rund 300 Personaleinheiten zusätzlich mehr in der Pflege und Betreuung eingesetzt werden müssen. Es gilt daher, den Zugang zum Berufsbild Fachsozialbetreuer, -betreuerin A so offen wie möglich zu gestalten, um den Bedarf an entsprechendem Personal abdecken zu können. Ein wichtiger Schritt und wesentlicher Teil ist eben die Novellierung des Sozialberufegesetzes, weil eben die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ungebrochen hoch ist und es in den letzten Jahren immer schwerer geworden ist, was sich abgezeichnet hat, interessierte, vor allem aber auch geeignete Personen für die Altenarbeit zu gewinnen, ohne dazu an den Altersgrenzen beim Zugang zu rütteln. Unterstrichen wird die Bedeutung dieser Novelle durch die Ergebnisse einer im vergangenen November präsentierten Studie, es ist eine Studie, tut mir leid, es ist eine, über Berufsverläufe und Tragfähigkeit in der Altenfachbetreuung, die eindeutig das gängige Bild von der hohen Personalfluktuation in den Anbieterorganisationen und der kurzen Berufsverweildauer in der Altenarbeit widerlegt und zudem eine äußerst positive Einstellung der Befragten zu ihrem Beruf zeigt bzw. gezeigt hat. Ausbildungen nach dem Oö. Sozialberufegesetz, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ein Erfolgsmodell der oberösterreichischen Sozialpolitik, ich ersuche um Zustimmung. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörer auf der Tribüne, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Wir haben ja im Ausschuss über diese Vorlage diskutiert, wir haben einvernehmlich den zitierten Paragrafen 51, glaube ich, ist es, Absatz 1 lit. g, dass wir weggehen von dem taxativen Katalog für die Ausbildung, dass wir weggehen, um auch flexibler auf neue Studienrichtungen und Ausbildungsrichtlinien reagieren zu können. Und das ist eine gute Lösung. Wir haben dieser Änderung des Sozialberufegesetzes zugestimmt und wir werden es auch heute tun. Es sei mir aber erlaubt einige Dinge in Erinnerung zu rufen. Ich sage es jetzt einmal so, wenn ich nämlich meinen Vorrednerinnen zugehört habe, liebe Anni, dann hast du eigentlich nur von Frauen in dem Beruf gesprochen. (Zwischenruf Abg. Eisenrauch: "Und Männer, habe ich gesagt!") Ja, aber primär, du hast gesprochen über die Vereinbarkeit, die Nichtmöglichkeit der Frauen, eine Berufsqualifikation zu machen, weil wovon sollen sie leben? Ich möchte aber in diesem Zusammenhang schon eines sagen, wir hätten genug Zeit gehabt in Oberösterreich, da auch eine Änderung zu machen. Wir haben mit der Beilage 1622 einen Antrag eingebracht, weil auch das ist ein Problem, nicht nur die Lebenshaltungskosten, dass die Oö. Landesregierung aufgefordert wird, ein Fördermodell zu entwickeln, das für Kursteilnehmer den Ersatz der Kosten für die Ausbildung zum Altenfachbetreuer, das war der Oberbegriff, zum Inhalt hat. Weil du hast heute das gesagt, was ich auch seinerzeit schon auch im Ausschuss angeführt habe, die hohen Kosten, die wir damals recherchiert haben, wie hoch Ausbildungskosten sind. Und jetzt sage ich, typisch, es ist ein Sozialbereich, wo die Menschen, die in den Beruf gehen, die Interesse haben, von vornherein schon einmal wissen, sie verdienen nicht gut. Dann mute ich ihnen zu, ich sage es ein bisschen provokant, aber es sind meine Empfindungen im Moment, den Spagat zu machen, vielleicht noch mit der Familienarbeit, mit der Berufstätigkeit und berufsbegleitend die Ausbildung zu machen. Ich habe es nie bereut, ich habe zwei Jahre eine Abendschule besucht. Ich habe es, wie gesagt, es war mir ein Wunsch. Ich war aber nicht in der Situation, wie es manche sind, die den Beruf ergreifen, dass sie auch in ihrem angestammten Beruf sich keine Zukunft mehr sehen, vielleicht auch Angst haben, dass ihre Stellen abgebaut werden, und deshalb auch eine Umschulung machen, auch weil sie mit fortgeschrittenem Alter dann Erfahrungen gemacht haben und sagen, es ist meines, ich habe in der Jugend nicht daran gedacht, aber ich möchte in dem Bereich tätig sein. Antrag ist gelegen, wir haben am 5. März 2009 einen Fristsetzungsantrag gestellt. Es ist von allen Parteien dieser Fristsetzungsantrag abgelehnt worden. Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Sozialdemokraten, jetzt diese Novelle so als das non plus ultra hin zu stellen, es ist ein guter Ansatz, es ist für viele Menschen, aber es dabei zu belassen und nach wie vor diese Ungerechtigkeit in Oberösterreich zu tolerieren, dass manche eine kostenlose Ausbildung haben, wenn sie das Glück haben, ihre Ausbildung in der Altenfachbetreuungsfachschule zu machen, und bei der Caritas, ob es jetzt Diakonie, Caritas, BFI ist, ganz wurscht jetzt, bei anderen Ausbildern bis zu 6.000 Euro Geld hinlegen zu müssen, damit sie eine Arbeit machen, wo mit Recht meine Vorrednerinnen gesagt haben, es ist ein Mangel, wir haben das Problem, dass die alten Menschen zunehmen, wir sind damit konfrontiert mit zunehmenden Demenzerkrankungen, weil die Menschen älter werden, wir brauchen immer mehr Pflegepersonal, weil Familien ausfallen, weil sie teilweise berufstätig sind, und die Elterngeneration nicht mehr pflegen können. Und dann sage ich, ich bin ja so nett, ich erlaube dir jetzt, ich gebe dir die Möglichkeit, nebenberuflich, also berufsbegleitend etwas zu machen, wo wir auch wissen, wir brauchen die Menschen. Ein Motivationsschub ist das nicht unbedingt. Es ist für eine Gruppe gut, darum habe ich es eingangs gesagt, nur, ich meine, wir können uns nicht immer so drüberschwindeln über Themen, dass wir sagen, ah, das ist jetzt eine super Lösung. Warum haben die Sozialdemokraten nichts gemacht in den Ausschusssitzungen, dem Thema entsprechend in den Unterausschusssitzungen? Damit wir uns darüber unterhalten, welches andere Modell gibt es? Wir gehen oft den einfachsten Weg, und wir bejubeln ihn dann, als ob er der Stein der Weisen wäre. Es ist nicht der Stein der Weisen, noch dazu, wenn ich ganz stark weiß, dass eben Frauen davon betroffen sind. Ich frage mich auch, warum machen wir hier einen Alleingang und haben das nicht mit den Trägern abgeklärt? Weil der Teufel steckt oft im Detail. Wenn es darum geht, um keine, ich zitiere auf Seite 3, um keine Unvereinbarkeit mit der Ausbildung zu schaffen, wird der Dienstgeber bei diesem Ausbildungsmodell sowohl hinsichtlich des Umfangs der Beschäftigung als auch hinsichtlich der wahrzunehmenden Tätigkeit im Sinne des Paragraf 27 Absatz 2 adäquate Lösungen anzubieten haben. Was heißt denn das? Was meinen wir denn da damit? Was sind adäquate Lösungen für den einzelnen Arbeitnehmer, der berufsbegleitend eine Ausbildung macht? Ich erlebe es jetzt, und euch, die im Sozialbereich tätig seid, euch wird es wahrscheinlich genau so gehen, dass jetzt diejenigen, die die Aufschulung machen zur Diplomfachkraft, ich sage es jetzt generell, das nebenberuflich machen, keine Dienstfreistellung kriegen, und die Träger sagen: Das ist dein Interesse, Danke, wir sind eh froh, wenn du dich weiterbildest, aber in eine andere Gehaltsgruppe übernehmen wir dich nicht. Sagen wir das bitte auch den Frauen, die wir so dringend brauchen. Sagen wir, du machst zwar einen Job, einen Beruf, aber honoriert wird er nicht, weder finanziell, noch wenn du dich weiterentwickelst, das sind genau diese Bereiche, und ich sage es jetzt ganz bewusst als Frauensprecherin: Das sind diese Berufe, wo Frauen dominieren, wo wir immer alles auf die lange Bank schieben. Männer würden sich manches gar nicht gefallen lassen. Und da bringe ich ein weiteres Beispiel auch jetzt, mir ist jetzt wieder beim Aufräumen den Brief vom Herrn Landesrat Sigl, er ist gerade nicht da, von 2007, ist er mir wieder untergekommen, wo er den Kindergartenpädagoginnen geschrieben hat, er möchte das Dienstrecht novellieren, sie mögen sich doch einbringen. Wir sind fast Ende 2009, die haben ihre Vorschläge gemacht, wo ist das neue Dienstrecht? Wir haben zwar alle möglichen Zusatzaufgaben von ihnen verlangt, wie die Sprachtests und so, aber bei einer Frauengruppe, nun ja, die kann ja warten, was sind denn dann im Endeffekt zwei Jahre. Und das ist es, was ich wirklich jetzt noch einmal ansprechen wollte. Gute Lösungen, flexible Lösungen, ja zu all dem. Aber nicht Lösungen, wo ich dann sage, nun ja, wenn du dich nicht alleine erhalten kannst oder wenn dir der Schulbeitrag zu hoch ist, dann bist du halt berufstätig und machst das nebenbei. Und wir Frauen hier in diesem hohen Haus, wir reden immer davon, wie schwer es ist, die Vereinbarkeit zwischen Berufstätigkeit und Familienarbeit, und jetzt sage ich zu einer Gruppe Frauen, und du machst jetzt das dritte auch noch, weil du bist jetzt noch einmal berufsbegleitend in einer Zusatzausbildung drinnen. Für eine unheimlich verantwortliche Tätigkeit, und das sind die Dinge, wo ich wirklich bitte, sie nicht immer erst im letzten Moment zu präsentieren, und ich weiß, mir wird es auch schon fad, ich habe mich heute schon ein paar Mal wiederholt, sondern das wirklich auszudiskutieren, und vor allem, wenn einem ein Bereich ein Anliegen ist, Anni, dass Frauen gut qualifiziert sind, dass sie die Möglichkeit haben, dann nicht Anträge, wenn sie von einer Nicht-Regierungspartei kommen, zu schubladisieren, und das gilt jetzt für alle drei Regierungsparteien, und so zu tun, als wären die nicht da, und dann vielleicht irgendwann einmal sagen, sie verfallen sowieso am Ende der Legislaturperiode. Wir haben uns bemüht, und ich habe mich bemüht, bei all den Dingen, wo wir Initiativen gesetzt haben, nicht populistisch zu sein, nicht irgendwelche Themen in den Raum zu stellen. Ich habe mich orientiert an meiner Arbeit und an den Bedürfnissen der Menschen, an den Rahmenbedingungen, die sie haben, und es kann uns niemand vorwerfen, dass wir in den letzten sechs Jahren in diesem Landtag nicht sachorientiert gearbeitet haben. Aber ich bin frustriert, ich bin frustriert als Frau, dass ich mich heute da herstelle und sage, wir stimmen zu, und das sage ich jetzt einmal ganz bewusst als Frau, wo ich weiß, dass da wieder ein neues Potential von Schwierigkeiten für die Frauen wir auftun. Weil wenn wir zu wenig präzise argumentieren, was der Arbeitgeber machen muss, und wir sagen ihnen dann, schau, wir geben euch die Erlaubnis. Meine lieben Kolleginnen, speziell in diesem hohen Landtag: Nehmen wir die Bedürfnisse und die Anliegen der Frauen und der Berufe im Sozialbereich etwas mehr ernst in Zukunft. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke, es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor, ich schließe somit die Wechselrede, und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1931/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist einstimmig angenommen. Wir kommen nun zu den beiden Beilagen 1932/2009 und 1933/2009. Bei der Beilage 1932/2009 handelt es sich um den Bericht des Sozialausschusses betreffend Absicherung der regionalen Spitäler. Bei der Beilage 1933/2009 handelt es sich um den Bericht des Sozialausschusses betreffend nachhaltige Sicherung der medizinischen Versorgung in Oberösterreich. Es gibt hier einen sachlichen Zusammenhang, aus dessen Grund werden wir auch diese beiden Beilagen in einer gemeinsamen Wechselrede abhandeln. Die Abstimmung erfolgt natürlich getrennt über beide Beilage, und ich bitte zunächst Herrn Kollegen Dr. Walter Entholzer über die Beilage 1932/2009 zu berichten. Bitte sehr. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Abg. Dr. Entholzer: Beilage 1932/2009, Bericht des Sozialausschusses betreffend Absicherung der regionalen Spitäler. Der Sozialausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die ÖBIG Studie aus dem Jahre 2006 bei den Planungen im Gesundheitswesen nicht zu berücksichtigen. Erste Präsidentin: Danke. die Frau Abgeordnete Schwarz bitte ich über die Beilage 1933/2009 zu berichten. Abg. Schwarz: Beilage 1933/2009, Bericht des Sozialausschusses betreffend nachhaltige Sicherung der medizinischen Versorgung in Oberösterreich. Der Sozialausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert ehestmöglich ein Zukunftskonzept für die Gewährleistung einer qualitativ guten Standort- und Versorgungssicherheit für die oberösterreichischen Spitäler und die ausgewogene regionale Verteilung von Gesundheitsleistungen in Oberösterreich, sowie für ein umfassendes Umsetzungsprogramm für die Oö. Spitäler zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit, sowie für die ausreichende Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung mit Fachärztinnen Fachärzten und Allgemeinmedizinerinnen Allgemeinmedizinern sowie therapeutischen Angeboten vorzulegen. Erste Präsidentin: Danke. Ich teile Ihnen mit, dass zur Beilage 1932/2009 ein Abänderungsantrag und ein Zusatzantrag eingelangt sind, die wir Ihnen als Beilagen 1967/2009 und 1968/20009 auf Ihren Plätzen aufgelegt haben. Diese Anträge sind in die Wechselrede mit einzubeziehen, die ich hiermit eröffne, und dem Herrn Abgeordneten Dr. Entholzer das Wort erteile. Abg. Dr. Entholzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Durch den Bericht des Landesrechnungshofs und der damit verbundenen Diskussion ist es zu Verunsicherungen in der oberösterreichischen Bevölkerung gekommen. Uns von der ÖVP wurden Zusperrpläne vorgeworfen, die Beweise allerdings schuldig geblieben. Dann wurde eingeräumt, dass es sich um die ÖBIG-Studie handeln könnte, die aber, wie wir alle wissen, von der Frau Landesrätin Dr. Stöger in Auftrag gegeben wurde. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wir wollen eine qualitativ hochwertige, nachhaltige, dezentrale Standort- und Versorgungssicherheit für die oberösterreichischen Spitäler, und damit auch weiterhin die beste medizinische Versorgung für alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Damit es nicht zu weiteren Verunsicherungen in unserer Bevölkerung kommt, möge der Landtag beschließen, dass diese ÖBIG-Studie nicht als Grundlage zur Weiterentwicklung der oberösterreichischen Spitalsstruktur heranzuziehen ist. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich bitte um Zustimmung und aus Gründen der Glaubwürdigkeit hoffe ich auch, dass die SPÖ mitstimmt. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Herrn Klubobmann Steinkellner erteile ich das Wort. Bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich habe bei einem vorhergehenden Tagesordnungspunkt bereits auf Bundesminister Stöger verwiesen, nachdem Fragen zu Bundesminister Stöger aufgeworfen wurden, erlaube ich mir ein Fazit seiner Darstellung vorzutragen. Das österreichische Gesundheitswesen als eines der Besten im internationalen Vergleich muss dynamisch und veränderungsbereit gehalten werden. Also, all jene, die meinen, man sollte es in den Verfassungsrang heben, und jedes Bett unter Verfassungsschutz stellen, widersprechen hier in den politischen Absichten jedenfalls Stöger, ich meine Bundesminister Stöger. Die Erarbeitung der Prioritätensetzung bei der Optimierung der Ressourcenallokation spielt dabei eine zentrale Rolle, die Komplexität des Gesundheitswesens in Österreich muss zwar wahrgenommen und respektiert werden, sie darf die darin Agierenden aber nicht daran hindern, Verbesserungspotentiale für die Erhöhung des Nutzens für Patienten und Patientinnen sowie Effizienzreserven im Sinne des Erhalts der Leistbarkeit der Gesundheitsversorgung auszuschöpfen. Es sind viele Aktivitäten dazu im Gange und, und. Ich bitte wiederum die Sozialdemokraten aber alle, die die Vorschläge des Rechnungshofes einfach so zur Seite gewischt haben, jetzt wenigstens den Bundesminister Stöger vielleicht in den sozialdemokratischen Klub einzuladen, weil der Herr Kollege Prinz den Kopf so schüttelt, er glaubt es nicht, was der Stöger sagt. Ich lasse es ihm auch lesen, aber es gibt halt manchmal so Situationen, da weiß Stöger nicht was Stöger macht oder Stöger weiß nicht was der andere Stöger macht. Das kann passieren, wenn man eine Frau Dr. Stöger hat, Herrn Dr. Stöger hat, Gesundheitsminister Stöger hat, dann kann es einmal durcheinander kommen. Das ist schon klar. Aber im Gesundheitsbereich, glaube ich, müssen wir zur Qualitätssicherung alle Ressourcen soweit bündeln, dass die Qualität langfristig gesichert ist. Und kein Mensch in Oberösterreich versteht es, dass man mit dem AKH, daneben LFKK und daneben das UKH einen wunderbaren, ausgezeichneten medizinischen - wahrscheinlich europaweiten - einzigartigen Vorsorgeplatz hat, nur die Zusammenarbeit funktioniert nicht. Kein Mensch versteht es, dass, wenn ein Patient vom UKH in das AKH transportiert werden muss, es keinen unterirdischen oder überirdischen Gang gibt, sondern das Rettungsauto ausrücken muss und den Patienten dann hinüberfahrt, obwohl nur eine Straße dazwischen ist. Kein Mensch versteht es, dass in der LFKK 1.300 Quadratmeter Fläche, in einem Spital, leer stehen. Kein Mensch versteht es, wenn ein Wiener Universitätsprofessor vor gesundheitlicher Beeinträchtigung warnt, alle Mediziner klar sagen, eine Organisation, eine Einheit, eine Struktur, soll geschaffen werden, dass die Politik dann Nein sagt. Ich bitte Sie alle noch einmal Ihre Entscheidungen, Ihre Überlegungen, hinsichtlich der langfristigen qualitätsvollen Sicherung unseres Gesundheitswesens zu überdenken und die Vorschläge der Experten aufzugreifen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Verehrter Klubobmann Steinkellner! Das wenn du über AKH, ja, das gute gelb, aber deine Repetitionen über AKH und LFKK, die erinnern mich wirklich an eine griechische Tragödie. Und da muss ich wirklich immer an eine Kassandra denken, die immer die Geschichten wieder betet und von Dingen erzählt, die im Kontrollausschuss behandelt worden sind. Und ich glaube, eindeutig durch das Votum der anderen Parteien für klipp und klar jetzt einmal behoben worden ist. Und dass Kooperationen funktionieren, das haben wir ja gesehen und Frau Landesrätin Dr. Silvia Stöger hat ja hervorragend die Kooperation Brüder und Schwestern verhandelt und das funktioniert ja auch. Das hat ja auch der (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Vorbildhaft, weiter so!") Landesrechnungshof bestätigt. Ich möchte mich aber jetzt auf den Antrag 1932/2009 beziehen. Dieser Antrag ist aus Sicht der SPÖ Oberösterreich nicht nur einmal überholt, sondern er ist eigentlich doppelt überholt. Er ist doppelt überholt zum einen, weil er bereits Gegenstand der Verhandlungen im Kontrollausschuss war und zum anderen und das ist eigentlich schon die längere Überholung, da durch den RSG-Beschluss und durch den einstimmigen Regierungsbeschluss, durch den RSG 2008, diese Studie sowieso vom Tisch ist und dass es aus diesem Grund nicht sinnvoll ist, diesen Antrag überhaupt in dieser Form wie er hier steht zu beschließen. Und aus diesem Grund wollen wir auch von der SPÖ diesem Beschluss, diesem Antrag, nicht die Zustimmung geben. Eine Sicherung der Spitalslandschaft in Oberösterreich mit einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung wurde durch den regionalen Strukturplan, den RSG, in Oberösterreich initiiert und stellt durch den einstimmigen Landesregierungsbeschluss, der eben auch diese Studie außer Acht stellt, auch die Sicherung einer sinnvollen und bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung in Oberösterreich, dank Silvia Stöger, weiter in Sicherheit. Schließungen von Spitalsabteilungen sind gesundheitspolitisch sehr problematisch und als Mittel zur Finanzierung des Gesundheitssystems abzulehnen. Erfreulicherweise konnte in der letzten Kontrollausschusssitzung, wo ist er jetzt hin der Günther, aha er ist raus, in der letzten Kontrollausschusssitzung, ist ganz geschwind gegangen, in der letzten Kontrollausschusssitzung ein gemeinsamer Beschluss herbeigeführt worden, der die Schließungen von Spitalsabteilungen im Prinzip jetzt vom Tisch gelegt hat und somit ist eigentlich dem langjährigen SPÖ-Wunsch nachgekommen worden. Meine sehr geehrte Damen und Herren! In dieser Form wie dieser Antrag hier steht und in dieser Form wie hier dieser doppelte Beschluss bereits eigentlich vom Tisch ist, sehen wir uns nicht imstande dieser Art des Antrag zuzustimmen. Ja. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, zu Ihren Ehren machen wir heute einen ganz langen Landtag, habe ich das Gefühl. (Erste Präsidentin: "Ja, es schaut so aus!") Spaß beiseite. Wir kommen zu zwei sehr spannenden Anträgen. Ich glaube, die Anträge sind sehr wichtig und ich möchte einfach so die Wahrnehmung beziehungsweise die Geschichtsschreibung in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen zurechtrücken, weil so manches dürfte ja vergessen worden sein. Ich möchte nicht mehr alles aufrollen was seit dieser ersten Präsentation in den Medien des Rechnungshofberichtes aufgetaucht ist, aber eines hat mich schon sehr verwundert. Wenn man sich diese Chronologie jetzt anschaut, wenn man am 14. Mai, nach dem schon plakatiert war wo die schwarz-grüne Schließungsliste, was die alles machen, dann im Kontrollausschuss diskutiert wurde darüber und wie wir dann vernehmen konnten auf die Anfrage an die Frau Landesrätin Stöger, dass wir auf der Seite 41 eine sogenannte ÖBIG-Liste dort ist und das sollte angeblich die schwarz-grüne Liste sein. Die wurde aber nicht bestätigt von der Frau Landesrätin Stöger. Sie konnte uns bis zum Schluss nicht sagen, welche Liste sie in den Werbeeinschaltungen in den Medien gemeint hat, in den Inseraten gemeint hat, aber sie hat uns deutlich gemacht, mit dem Abstimmungsverhalten können wir zeigen, dass sie tatsächlich diese vorgeschlagene Liste in keiner Weise in Betracht ziehen. Das war der Vorschlag am 14. Mai der Frau Landesrätin Stöger im Kontrollausschuss. Dann war eine Regierungssitzung, wo genau diese Seite 41 dieser ÖBIG-Liste wieder zur Debatte stand und da hat dann die SPÖ nicht mitgestimmt in der Regierung, weil sie gesagt haben, das ist eh eine alte Liste, die gibt es eh nicht mehr, die ist eh im RSG irgendwie aufgegangen, dem RSG, den wir alle gemeinsam behandelt haben. Ja eh, das haben wir vorher auch schon gesagt und auch schon gewusst. Am 25. Juni in der Ausschussrunde hat es auch eine Ablehnung gegeben von der SPÖ zu den beiden Anträgen, die wir jetzt gemeinsam diskutieren, 1932/2009 und 1933/2009, weil, so wie man der Presseaussendung diese Woche entnehmen konnte, ja eh schon abgelehnt wurde im Kontrollausschuss. Der Kontrollausschuss war dann eine Woche später am 2. Juli. Da war die SPÖ sehr hellseherisch und plötzlich sind wirklich alle Empfehlungen des Kontrollausschussberichtes des Rechnungshofberichtes abgelehnt worden, vielleicht zur Überraschung so mancher Kolleginnen und Kollegen. Am 9. Juli, ja werden wir sehen was heute passiert. Ich denke mir, genau diese Chronologie soll uns zeigen wie wichtig es ist, immer einen Prozess vom Anfang bis zum Ende aber auch durchzudenken und was heißt es dann, wenn wir über eine gesamte Planung, über eine integrierte Planung, über die Sicherstellung der Versorgung, für unsere Menschen in Oberösterreich reden? Was wollen wir damit erreichen? Und der Antrag 1933/2009 zeigt nämlich ganz deutlich, dass es um mehr geht als wie um Spitäler, als wie um Betten, sondern es braucht eine ausgewogene Verteilung der medizinischen Leistungen, der Geräte, aber auch der menschlichen Leistungen, ob das Therapien sind, ob das Pflegekräfte sind, ob das die Schwerpunkte sind in den Krankenhäusern, dass die wirklich regional gut verteilt sind, sodass es auch in peripheren Regionen einen Zugang gibt, dass es gute Kooperationen mit den Krankenhäusern, mit den Standardkrankenhäusern in der Region gibt, dass wir hier genau diese Kooperation und Synergieeffekte auch nutzen können. Und ich darf da auf eine Expertin auch zugreifen, die ganz klar sagt, was ist eine integrierte Versorgungsplanung, was gehört überhaupt dazu? Und da braucht es einfach wirklich eine gemeinsame Planung und Steuerung. Da können wir jetzt noch so viel jammern, das geht weder von Bundesebene noch von Landesebene, das haben wir nicht, aber das Ziel muss es sein, wirklich gemeinsam das in die Hand zu nehmen. Da hatte ich und habe ich nach wie vor, ich bin Optimistin, mit dem regionalen Strukturplan Gesundheit sehr gute Anzeichen gesehen und auch die ersten Auswirkungen im RSG 08, den wir gemeinsam alle beschlossen haben und auch gemeinsam immer wieder die einzelnen Stufen verfolgt haben wie der Prozess entstanden ist, wo es hier eine gemeinsame Planung gegeben hat. Was es nicht gibt, ist eine gemeinsame Finanzierung und das macht es, glaube ich, oft so schwer, aber dazu gehören neben den Spitälern natürlich auch die Pflegeheime, daneben gehört aber auch die niedergelassene Ärzteschaft. Das gehört alles zu einer integrierten Versorgung mit Gesundheitsleistungen, weil wir eigentlich in all diesen Bereichen was brauchen. Es gehört aber auch dazu die Tagesklinik, die Kurzzeitpflege und das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Das sehen wir gerade in ländlichen Regionen, hier fehlt es sehr viel an Kurzzeitbetten. Wir brauchen ausreichend mobile Dienste, weil wenn Menschen, ganz gleich ob sie jung oder alt sind, vom Krankenhaus entlassen sind, brauchen sie auch Therapieangebote in der Region draußen und sie können nicht immer in ein Krankenhaus oder in die nächstgelegene Hauptstadt kommen oder Bezirksstadt kommen, um diese Angebote auch wahrnehmen zu können. Es braucht aber auch sehr viel Unterstützung für Wohngemeinschaften, für betreubares Wohnen, das eben genau diese Betreuung, auch wenn die Leute zuhause sind und einmal kurzzeitig krank sind, hier funktioniert. Da sieht man schon, das ist ein sehr komplexer Aufbau und dieser komplexe Aufbau wurde in den Regionen sehr gut gelebt, weil wir hier eigentlich schon in vielen Bezirken sehr lange ein funktionierendes Nahtstellenmanagement haben. Weil es an Personen liegt, die sagen, es kann doch nicht sein, wenn wir unsere Patientinnen und Patienten nach dem Krankenhaus nach Hause schicken und die Versorgung ist nicht gesichert. Hier sind gerade die Pflegekräfte oft wirklich in einem Dilemma, weil sie sagen, wir wissen, wir können in der kurzen Zeit die Pflege nicht so aufbauen, dass sie wirklich hundertprozentig schon perfekt ist, aber sie brauchen keine medizinische Betreuung mehr und somit werden sie auch aus dem Krankenhaus, aus dem Akutbett, entlassen, was ja das teuerste Bett ist, das wir haben. Es braucht nachgelagerte Versorgungsstrukturen und hier haben wir noch Defizite. Das wissen wir auch, da sind wir auch dabei gemeinsam das aufzubauen. Und da war natürlich auch der Rechnungshofbericht eine gute Hilfe zu schauen, was wurde im RSG oder was wurde in der Spitalsreform eigentlich zuerst angedacht und was wurde in den Verhandlungen mit dem RSG von der Spitalsreform übernommen, wo hat man gesagt, nein das passt nicht, das war eine politische Verantwortung, auch eine von den Fachleuten getragene Verantwortung, die gesagt haben, man kann nicht gewisse Leistungen, wie wir in der Spitalsreform vielleicht gedacht haben, das funktioniert in der Geschwindigkeit jetzt schon wirklich, abbauen und haben im RSG dann gemeinsam mit der Sozialabteilung auch die Planungen, was braucht es an Pflege, an Betreuung für alte Menschen, für psychosoziale Krankheiten in der Region draußen. Hier hat es einen guten Ansatz gegeben, dass einiges aus der Spitalsreform nicht so umgesetzt wurde wie es dort berechnet wurde. Und da muss ich auch eine Korrektur anbringen in der Diskussion auch mit dem Prüfer. Beim letzten Kontrollausschuss hatten wir genug Gelegenheit während andere Prüfberichte diskutiert wurden hier noch einmal ins Detail zu gehen. Und viele Sachen wurden mir dann auch klar wie denn das berechnet worden ist und wie die Gegenrechnung passiert ist. Und natürlich auch wenn etwas nicht mehr kostet, wir aber das Einsparungspotential nicht lukrieren konnten, können wir diese ganzen 75 Millionen in der Form so nicht erreichen. Dass es hier Gegenaufbau gegeben hat, ja, das haben wir auch alle bestätigt, das war ja auch der gemeinsame Beschluss, weil wir in der Region draußen Akutgeriatrie brauchen. Es sind aber im Rechnungshofbericht und ich stehe nicht an, dass ich vielleicht auch manches Unrechte darüber gesagt habe was ich so nicht verstanden habe, möchte aber trotzdem einiges an Punkten hinterfragen, gerade was die Zahlen anbelangt, was die Qualitätskriterien anbelangt. Und das ist auch die Replik auf das was Klubobmann Steinkellner am Vormittag schon oder vorher schon gesagt hat, es kann nicht nur die Fallzahl alleine ausschlaggebend sein wie die Qualität der Leistung ist. Es gibt Ergebnisqualität, es gibt Kriterien, wie Ergebnisse gemessen werden. Und hier sind wir in Oberösterreich, und das wurde auch von Direktor Lehner im Kontrollausschuss bestätigt, sehr gut, oft sogar die Besten. Und ich glaube, genau diesen Zusammenhang braucht es auch. Wir können nicht statistischen Zahlen und das war ja auch die große Kritik am ÖSG insgesamt in vielen Bereichen, dass die Zahlen am Anfang sehr hoch angesetzt waren, wo ja dann auch der Bund gesagt hat, schauen wir es uns einmal zwei Jahre an, wie funktioniert es und wo müssen wir nachjustieren. Und ich glaube, genau in diesem Zusammenhang müssen wir es auch weiterdenken, wo braucht es wirkliche Fallzahlen, was ist eine Mindestfallzahl und wo braucht es aber auch noch andere Parameter dazu. Und gerade bei den Geburten sehen wir, dass wir hier genau in einem Prozess sind. Wir werden weniger Geburten haben, leider. Daher braucht es hier auch noch andere Möglichkeiten, andere Formen. Und Oberösterreich war der Vorreiter auch in der Entwicklung allen voran mit Primar Stumptner, dem ärztlichen Leiter des Krankenhauses Rohrbach, hier ein Modell zu entwickeln, diese Family-Station, wo wirklich genau diese Geburten, Kinder und auch die gynäkologische Abteilung gemeinsam betreut werden. Und hier sind wirkliche Synergieeffekte zu erwarten, die sich auch dann in den Kosten niederschlagen. Das heißt, hier haben wir ein klares Kostendämpfungspotential, wenn das nicht getrennt weiter geführt wird. Und ich glaube, genau um diese Modelle geht es und genau um diese Modelle ist es mir auch gegangen in den Presseaussendungen, die ich gemacht habe, dass wir viel zu wenig streng und viel zu wenig mit Nachdruck verlangt haben, dass die Tagesklinik schneller ausgebaut wird, dass der ambulante Leistungskatalog schneller dargestellt wird, dass wir schneller sagen können, was gehört wohin, wie kann eine Verbesserung zwischen Krankenhaus, niedergelassenen Bereich und Sozialbereich, das ja auch der Landesrechnungshof vorschlägt in seinem Bericht, wie können wir das umsetzen. Und genau das war die Kritik und die Kritik werde ich mir auch weiter vorbehalten, weil ich glaube, genau um das geht es, dass wir hier bei diesen Punkten, die ganz klar sind, wie können wir Kosten dämpfen, nicht Kosten sparen. Und ich glaube, das ist keinem, und möchte es wirklich niemanden unterstellen, dass es uns darum geht, das billigste System zu machen, aber es geht darum, (Unverständliche Zwischenrufe) dass das beste zum günstigsten und zum effizientesten Mitteleinsatz führt. Was ist im niedergelassenen Bereich wichtig? Wo braucht es hier auch noch Verbesserungen, gerade auch in der Allgemeinmedizin? Der Allgemeinmediziner, die Allgemeinmedizinerin wird immer mehr zur Drehscheibe werden, um hier mit den Patientinnen und Patienten zu schauen, wo kann was, wo, wie gemacht werden? Hier braucht es gute Diagnosemöglichkeiten in den peripheren Krankenhäusern, dass die Patientinnen und Patienten nicht herum geschickt werden, weil das ist das teuerste und das ist das was uns auch als Patientin und Patient am meisten weh tut, wenn wir nicht das Gefühl haben, ja wir kommen auf eine kompetente Stelle und wir wissen, wir werden bestens versorgt, wir werden in das Krankenhaus dann weiter geschickt, wenn dieses periphere Krankenhaus zum Beispiel nicht mehr das leisten kann. Und genau um diese Abstimmung, um diese abgestufte Versorgung in vielen Bereichen, um die geht es mir und um die muss es uns gehen, um hier nachhaltig die Qualität, die Versorgungssicherheit, aber auch die Kosten wirklich auch erhalten zu können. Und ich glaube, das war das Ziel und das ist auch das Ziel unseres nächsten Antrages. Es tut mir leid, dass wir nicht gemeinsam auf ein gutes Ergebnis gekommen sind auch in der Diskussion, in einer wirklichen inhaltlichen Diskussion mit dem Rechnungshofbericht, aber manches holt einfach der politische Alltag ein. Ich glaube, wir hätten in vielen Bereichen wirklich Konsens finden können, aber ja nicht nur Vorwahlkampf, sondern ich glaube auch, die Emotionen gehen hier hoch. Beim guten Willen und ich glaube, das sind wir der Bevölkerung in Oberösterreich schuldig, kommen wir zu einer weiteren guten Versorgung, wir haben eine sehr gute Versorgung in Oberösterreich, dass die weiter gesichert ist, dass wir mit den Steuermitteln wirklich effizient umgehen und dass wir für die Patientinnen und Patienten die Versorgungsstruktur vorfinden, ganz gleich ob die in Kollerschlag sitzen, weil ich gerade meinen Kollege sehe oder in Rohrbach, wo das Krankenhaus ist oder in der Nähe in St. Martin wo man weiß, ok das eine mache ich halt mehr in Linz und zum Großteil komme ich nach Rohrbach. Wenn ich mir anschaue, das Krankenhaus Rohrbach versorgt 80 Prozent der Patientinnen und Patienten aus dem Bezirk. Dann wissen wir, dass wir hier eine sehr gute, auch wenn es kein Schwerpunktkrankenhaus ist, aber eine sehr gute Versorgung bieten. Und die Fälle, wo das Krankenhaus Rohrbach zum Beispiel nicht mehr zuständig ist, die werden in Kooperation mit den Barmherzigen Schwestern, mit dem AKH, mit den Elisabethinen gut gemacht. Und die Patientinnen und Patienten haben nicht das Gefühl, sie werden abgeschoben, sondern sie wissen, sobald die Leistung dort erbracht ist, komme ich wieder nach Hause zurück nach Rohrbach und hier werde ich weiter gut betreut. Und genau um diese Kooperation geht es mir und hier müssen wir gemeinsam noch viel stärker drauf drängen, dass es schneller umgesetzt wird, rascher umgesetzt wird, damit die Steuermittel und die Leistbarkeit des Gesundheitswesens weiterhin ein Faktor bleiben. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Es ist gesundheitspolitisch das wohl heute doch ein guter Tag. Deswegen ein guter Tag, weil eine absolut unsinnige und unnötige Diskussion wahrscheinlich oder ich glaube fest daran, heute ein Ende findet, eine Diskussion über so genannte Zusperrlisten auf der einen Seite, die roten Retter der Krankenhäuser auf der anderen Seite. (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Das ist das Rote Kreuz!") Die schwarz-grünen Zusperrer und der Kampf wogte hier hin und her. Es war unsinnig. Ich sage das mit einer präzisen Diagnose. Es war absolut unsinnig und machen wir Schluss damit, beschäftigen wir uns mit dem was das Gesundheitswesen wirklich braucht, beschäftigen wir uns mit der Sicherstellung der Spitalslandschaft und der medizinischen Versorgung der Zukunft. Und die Kollegin Schwarz hat ja sehr ausführlich also und sehr detailliert jetzt berichtet, was alles notwendig ist. Ich fasse es vielleicht präzise zusammen. Es geht um eine Strukturbereinigung im Zentralraum weiterhin. Der ist nicht abgeschlossen und das haben wir heute bereits mehrfach gehört, wieder die Spitalslandschaft mit AKH und Landesfrauen- und Kinderklinik und Unfallkrankenhaus, wo einfach eine vereinheitlichte Struktur, eine Zusammenarbeit hergehört. Es gehört die Weiterentwicklung oder der Ausbau der Strukturen im ländlichen Raum, im peripheren Raum, und es geht um die Weiterentwicklung. Die rasante, medizinische Entwicklung erfordert das, wie wir sehen. Und es ist etwas schade, dass eine Weiterentwicklung jetzt ja umgesetzt wurde, die eine großartige Entwicklung ist, nämlich die Dezentralisierung der medizinischen Versorgung und der Herzinfarktpatienten. Leider ist also dieser Beschluss oder diese Tatsache untergegangen in dieser Zusperrdiskussion. Es wäre viel besser gewesen, wir hätten uns mit dieser Aufsperrdiskussion oder mit dieser Aufsperrliste intensiver auch in der Öffentlichkeit beschäftigt. Und ich kann nur eines sagen. Es ist gut, dass in allen Schwerpunktkrankenhäusern der drei Problemregionen, die wir hatten, in Bälde eine Versorgung der Herzinfarktpatienten im Akutfall stattfinden kann. Ich sage aber auch gleich dazu, das ist nur der Anfang. Es ist notwendig, auch die präventive Herzkathederuntersuchung dort so zu etablieren, dass es die Patienten annehmen können, dass sie behandelt werden können, bevor sie den Infarkt erleiden. Es gibt eine Studie, die sehr gut belegt, dass drei von vier Herzinfarkten vermeidbar sind. Das ist ein Ziel, an dem wir ganz konsequent arbeiten sollten und arbeiten müssen. Es ist eine Win-win-Situation, nicht nur für die Patienten. Es ist ein Unterschied, ob ich mit 55, 65, 75 oder 80 Jahren den Infarkt erleide. Ein wesentlicher Unterschied in der Lebensqualität. Es ist ein wesentlicher Unterschied für das Gesundheitssystem, welche Kosten in dem einen oder in dem anderen Fall anfallen. Also eine Win-win-Situation ersten Ranges, wenn wir nicht nur uns mit der Akutversorgung in der Peripherie beschäftigen, sondern mit der Prävention, mit der Herz-Katheder-Behandlung, bevor der Infarkt eintritt. Das ist ein Kredo, das ich hier an dieser Stelle und heute an Sie weitergeben möchte. Die Herzinfarktversorgung wird dezentralisiert. Es war nicht anders zu erwarten, dass natürlich sofort ein Urheberstreit oder sozusagen alle auf einmal sagen, wir waren das, die das eingeführt haben. Und hier verstehe ich dieses Mal sehr gut die Sozialdemokraten und auch die Landesrätin Stöger, wenn sie manchmal auf die Palme kommt oder wutentbrannt ist, wenn man so jetzt uns die Annoncen, die also die ÖVP in diversen Medien schaltet, wenn man die sich so zu Gemüte führt, zum Beispiel in den Tipps in Ried, wo der Kollege Frauscher, er muss natürlich seinem Landeshauptmann dienen und dann annonciert "Top-Herz-Versorgung für unsere Region". Landesrätin Stöger, hören Sie bitte zu. Vielleicht kennen Sie diese Annonce noch gar nicht. Da wird also in Ried geschrieben: Jahrelanger Stillstand, verursacht durch SP-Landesrätin Stöger, konnte jetzt von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit einem vernünftigen, von allen Seiten anerkannten Lösungsvorschlag überwunden werden. Damit verfügt Ried über die modernsten Instrumente zur Herzdiagnose und –behandlung. Und darunter eine schöne Annonce: Pühringer-Lösung bringt bessere Herzversorgung für die Region. Landesrätin Stöger, ich attestiere Ihnen heute, dass Sie die erste waren, die vor zwei Jahren, war es vor zwei Jahren, gesagt hat, wir brauchen dezentrale Herzkathederversorgung in Steyr und Vöcklabruck. (Beifall) ÖVP und Grüne haben gesagt, nein, kommt nicht in Frage. Ich habe damals gesagt, kommt nur in Frage, wenn auch Ried dabei ist. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Herr Kollege, damals hat Ried noch nicht angesucht gehabt. Deswegen waren sie nicht ganz vorne!") Ich habe damals bei dieser Sitzung in der Gesundheitsplattform gesagt, nur wenn auch Ried bei dieser Dezentralisierung eingeschlossen ist. Ist nachweislich und nachzulesen. Dann hat es einmal Bereisungen gegeben. Da hat es auch geheißen, fahren wir halt nach Steyr und Vöcklabruck. Ich habe damals auch moniert, Ried muss auch dabei sein. Ich freue mich heute, dass auch Ried also in den Genuss einer Herzkathederversorgung gekommen ist. Ich sage aber, die Pühringer-Lösung ist das nicht. Der Pühringer hat sehr lange gewartet und die ÖVP hat sehr lange gewartet bis kurz vor die Wahl, damit das endlich beschlussreif wurde. Ich freue mich aber trotzdem, dass die Innviertler in Zukunft eine gute Herzinfarktversorgung haben. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich kann meinen Vorredner, den kann ich nur unterstützen, was die Urheberschaft der Herzkatheder betrifft. Und ich glaube, das wissen wir ja alle, es war eine Idee der Frau Landesrätin Stöger, dass es zu einer dezentralen guten Herzversorgung kommt, die genauso gut sein soll wie auch im Zentralraum. Ich möchte mich aber jetzt noch einmal auf die Beilage 1933/2009 konzentrieren. Das ist ein rein politisch motiviert initiierter Antrag und dieser Antrag schließt eigentlich ein, dieser Antrag schließt ein, dass man Regierungsmitglieder auffordert, ihre Arbeit zu tun. Und wenn ich meinen Vorrednern jetzt zuhöre, dann sind sie sich über eines einig, und zwar, dass wir ein gutes Gesundheitswesen haben, dass wir gute Leistungen anbieten und dass wir uns eigentlich einig sind, dass wir keine Leistungskürzungen haben wollen, dass gewisse Strukturen überprüft werden. Dass man hin und da eine Effizienzsteigerung natürlich auch erreichen kann, darüber sind wir uns alle klar. Also, muss ich klipp und klar sagen, ist dieser Antrag per se wirklich ein Hohn, wenn man da so lesen kann: Es ist daher wichtig und notwendig, ein klares und damit deutliches Bekenntnis für eine nachhaltige Versorgungssicherheit der oberösterreichischen Spitalsstruktur abzugeben. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich wüsste niemanden hier in dem ganzen hohen Haus, der eigentlich ein nachhaltigeres und ein sichereres Bekenntnis für die oberösterreichische Gesundheitsversorgung gibt, als unsere Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger. (Beifall) Und da dieser Antrag von uns eben auch als parteipolitisches Scharmützel gewertet wird, haben wir sowohl einen Abänderungsantrag eingebracht als auch einen Zusatzantrag. Der Abänderungsantrag sieht zwei Punkte vor, die ich jetzt vorlesen möchte. Im Beschlusstext, das bezieht sich jetzt auf den Antrag 1932/2009: Im Beschlusstext wird vor Wortfolge ÖBIG Studie aus dem Jahr 2006 die Wortfolge durch den Beschluss des oberösterreichischen RSG 2008 bereits überholt eingefügt. Hiermit ist glaube ich auch klar, dass es überholt ist. Wir wollen diesen Antrag gemeinsam jetzt beschließen und gemeinsam vom Tisch haben und auch einhellig sagen, dass er überholt ist. Wir wollen nicht gegen diesen Antrag stimmen, sondern gemeinsam für eine Sicherung der Spitäler sein. Und der zweite Punkt betrifft in der Begründung, wird am Ende folgende Wortgruppe auch wieder in dem Antrag 1932/2009 angefügt: Da die Empfehlungen dieser Studie im oberösterreichischen RSG 2008 nicht berücksichtigt wurden und daher überholt sind. Also, ich glaube hiermit ist klar von unserer Seite, dass wir, gemeinsam für diese Beilage 1932/2009, für eine Absicherung der Spitäler wollen wir einen gemeinsamen Beschluss haben. Aber da uns eben, und das ist eben jetzt der Hohn in der Beilage 1933/2009 nämlich wirklich für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung und vor allem für eine Versorgungssicherheit sind, haben wir einen Zusatzantrag gestellt, und zwar die Beilage 1968/2009. Und dieser Zusatzantrag sieht sich als inhaltliche Festlegung im Hinblick auf die Spitalsdebatte. Und zwar soll im Beschlusstext folgender Absatz, das ist unser Antrag, eingefügt werden: Die Oberösterreichische Landesregierung wird weiters aufgefordert, auf Grundlage des oberösterreichischen RSG 2008 sicherzustellen, dass es zu keiner Schließung von Krankenanstalten oder Abteilungen, zu keinem Auflassen von Krankenhausstandorten und zu keiner zahlenmäßigen Reduktion der derzeitigen Gesamtbettenzahl in den oberösterreichischen Krankenanstalten kommt. Ich glaube, das ist eine sehr klare Formulierung und jetzt gilt es eigentlich, sich zu deklarieren. Ich glaube, dieser Zusatzantrag, da heißt es, entweder bin ich gegen Spitalsschließungen oder bin ich nicht dagegen. Also, ich ersuche wirklich dringlichst und auch im Sinne der oberösterreichischen Spitalsversorgung, nämlich dieses Mal wirklich unserem Zusatzantrag zuzustimmen und ihn aufzunehmen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: (Unverständlicher Zwischenruf) Willst du sagen Zeus oder irgend so etwas Ähnliches? Nicht nur ich sage denkwürdige Sätze, auch unser Klubobmann Steinkellner, der Freiheitlichen, (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Unser!") Unser aller, oder? Ja sicherlich. Hat heute einen denk- und merkwürdigen Satz gesagt: Es ist Vorwahlzeit und deshalb stimmen wir zu, nämlich die Freiheitlichen. Das stelle ich einmal so drüber und ich glaube, da brauche ich nicht zur griechischen Tragödie jetzt gehen. (Zwischenruf Abg. Moser: "Wir sagens wenigstens, ihr macht es!") Ich habe ja gesagt, ich finde ihn eh denk- und merkwürdig, den Satz. Passt ja eh ganz gut, passt ja ganz gut. (Unverständlicher Zwischenruf) Na überhaupt die Debatte reich an Sätzen, die durchaus auch was weiß ich, Sinnsprüche der Zukunft werden können. Gut. Diskussionen, die in der letzten Zeit geführt worden sind vom Zusperren und Aufsperren, haben meiner Meinung nach relativ erstaunliche Denkmuster und Gedankengänge gezeigt. Wenn man sie ein bissel hinterfragt und analysiert, dann ist es in vielen Fällen eigentlich eine sehr reduktionistische Sicht gewesen auf Bauten und Geräte. Auf die Bauten, die wir in den Krankenhäusern haben, Abteilungen usw. und auf Geräte, Großgeräte. Wenn man ein bisschen etwas von dem ganzen Geschäft weiß, dann wird man sich dessen auch bewusst sein, dass diese Bauten und diese Großgeräte, damit unsere Krankenhauslandschaft Ausdruck des Trägerwillens sind, des Trägerwillens. In der Vergangenheit und das war seit 1945 so und seit 1945 gibt es meines Wissens auch sozialdemokratische Verantwortung in diesem Gesundheitsressort, haben die Träger in Oberösterreich, die damaligen Landeskrankenanstalten, heute die gespag-Häuser, die Ordenskrankenhäuser oder auch das AKH sind mit Vorschlägen, sind mit Anträgen an das Amt herangetreten, an die politisch Zuständigen und haben damit die gesamte Krankenhauslandschaft geprägt. Das heißt, es war nicht der Gestaltungswille der jeweilig zuständigen Referenten, sondern es waren die Betreiber, die operativ in diesem Geschäft tätig sind. So ist es ja auch richtigerweise von Ihnen erst gerade in der Debatte davor gesagt worden, dass nicht Sie es waren, die die Koronarangiographien in Steyr oder in Vöcklabruck als Gedankenblitz gehabt haben, sondern es waren die Anträge der gespag, die sowohl für den Standort Steyr als auch für Vöcklabruck das beantragt haben. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Die sind ja notwendig!") Wie auch immer. Sie hätten ja in die Öffentlichkeit gehen können und sagen, mein Gott noch einmal, da gibt es ein Versäumnis meiner Vorgänger oder von mir selbst, es gibt eine Unterversorgung, es gibt eine Überversorgung, es gibt Parallelstrukturen in unserem Bundesland und dann hätten Sie, (Unverständlicher Zwischenruf) nein, aber vor zwanzig Jahren hat es sie schon gegeben und da ist meines Wissens auch diese Sozialdemokratie in der Position gewesen. Wenn sie wirklich eine Gesundheitsplanung betrieben hätten, in der Versorgung eine Planung betrieben hätten, hätten sie ja durchaus hergehen und hätte sagen können: Mein Gott, was das AKH jetzt macht, das ist gescheit. Das sollte man auch in Vöcklabruck machen, das sollte man auch in Steyr machen oder damals auch in Wels. (Unverständlicher Zwischenruf) Das hat aber niemand gesagt. Was ich damit nur sagen will, die vorhandene Krankenhauslandschaft und die Situierung und die Positionierung der Großgeräte ist Ausdruck des Trägerwillens und nicht des reaktiven möglichen Gestaltungswillens der zuständigen Ressortverantwortlichen. (Unverständlicher Zwischenruf) Die Struktur ist ja das Eine. Ich weiß schon, dass sie euch gefällt, aber es kommen eh noch ein paar andere Geschichten dazu. Die Struktur ist das Eine und der Antrag, der jetzt da zur Debatte steht, beschränkt sich ja nicht nur auf die Struktur. Ich glaube, wir sind uns auch alle einig, was nützen uns die sehr toll ausgebauten Gebäude, was nützt uns in Zukunft, wie viele Koronarangiographien werden wir haben in Oberösterreich? Vierzehn oder fünfzehn, so was? Ich glaube in ganz Europa gibt das es so nicht. Aber ist ja wurscht. Jedenfalls in dieser Konzentration gibt es sie sonst nirgends. (Unverständlicher Zwischenruf) Macht ja nichts. Nein, ich sage ja nur. Diese Geräte sind wunderschön. (Unverständlicher Zwischenruf) Nicht mehr als im AKH. Diese Geräte sind wunderschön, nur wenn man keine Leute dazu hat, die die betreiben können, dann werden wir ein Problem haben. Und ich glaube, und deshalb lautet dieser Antrag ja auch so auf ein Zukunftskonzept, wo es sehr wohl auch notwendig ist, dass man sich über die personellen Ressourcen der Zukunft Gedanken macht. Und wenn es, wenn ich mich recht erinnere, war es der damalige Klubobmann Stockinger, der irgendwann im Jahr 2002 einmal gesagt hat, wir haben zu wenige Fachärzte in der Peripherie. Ich glaube schon 2002. (Zwischenruf Abg. Moser: "Das haben wir auch gesagt!") Innviertel, usw. war die Diskussion. Sieben Jahre hat es gedauert, sieben Jahre hat es gedauert, dass man endlich jetzt, dass wir endlich jetzt das Schwarz auf Weiß haben, was wir damals schon immer gesagt hat. Wo eine sensible verantwortliche Landesrätin sagen hätte können: Moment einmal, das lehnen wir nicht polemisch ab, sondern wir versuchen das zu objektivieren. Jetzt ist es geschehen. Wir wissen, in fünfzehn Jahren beginnt die ganze Soße, dass etwa pro Jahr 70 Fachärzte aus unseren Krankenhäusern in die Pension gehen. 70 Fachärzte pro Jahr. In fünfzehn Jahren. Das heißt, die die ersetzen sollen, die müssten jetzt zum Studieren anfangen. Und wenn das jemand realisiert hätte und nachgedacht hätte, (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Wenn die Träger voll besetzt hätten und nicht 25 Prozent zu wenig, dann hätten wir eine andere Situation!") dann, völlig richtig, völlig richtig, Frau Kollegin. Aber dann wäre es auch in Ihrer Verantwortung gewesen, auf dieses Defizit hinzuweisen. Sie hätten jederzeit die Möglichkeit gehabt, auf dieses Defizit hinzuweisen. (Unverständlicher Zwischenruf) Aber wir können ja von den Ärzten ruhig weitergehen. Wir beklagen manchmal die Situation, dass in der Pflege zu wenig Nachwuchs da ist. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Diplomierte haben wir!") Moment. Nein, nein. Ich höre immer wiederum, zumindest vom Kollegen Ackerl, dass es im Bereich der diplomierten Krankenpflege in den Altenheimen riesige Probleme gibt. Ist zumindest das, was auch, glaube ich, von eurer Fraktion immer wieder gesagt wird. Faktum ist, dass die in den Pflegeschulen ausgebildet werden. Und wenn ich schon behaupte, es ist alles in Ordnung, dann sage ich, nein, es ist es nicht, denn dann hätte man sicherlich in den letzten Jahren schon forciert daran gehen können, diese Schulen auszubauen. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Haben wir ja!") Forciert daran gehen können, auszubauen. Das ist auch wiederum ein Faktum, dass das, was den Pflegeberuf für die Zukunft interessant macht, nämlich die Akademisierung nicht durch eine Initiative der zuständigen Landesrätin entstanden ist, sondern durch die Initiative von zwei Trägern. Wir haben in Oberösterreich ein Studium der Pflegewissenschaft mit dem Abschlussbaccalauréat hier in Linz und in Wels. Aber es ist nicht die Initiative gewesen der Gesundheitspolitik. Das möchte ich herausstreichen und das möchte ich untermauern. Wir haben eine Diskussion, Makor-Winkelbauer hat heute eine so eine liebe putzige Anfrage an den Landeshauptmann gemacht, wie denn das steht mit den MTDs und mit der Fachhochschule. Ja. Darf ich dir sagen, wir hätten diese Fachhochschule schon längst, schon längst, auch mit dem Standort Ried, auch mit dem Standort Ried, wenn derzeit und auch 2005 nicht die Verantwortlichen des AKHs blockiert hätten. Und wir hätten die Gesellschaft schon, wir hätten die Trägergesellschaft schon, wenn nicht, (Unverständlicher Zwischenruf) nein, nein, dort hat es zwei Szenarien gegeben, entweder Ried tut mit oder tut nicht mit. Das war es. Aber es war nicht die Initiative, es war nicht die Initiative der Gesundheitspolitik oder der dafür Zuständigen in der Regierung, dass neben den ganzen Gebäuden auch für die personelle Qualifizierung und für diese personellen Ressourcen vorgesorgt hätte. Und deshalb bezieht sich dieser Antrag nicht nur auf schnöde Bauten oder schnöde Geräte, sondern er besagt auch, dass ein Zukunftskonzept entwickelt werden sollte, das selbstverständlich auch die ausreichende Zahl an qualifiziertem Personal und damit auch therapeutischen Angeboten vorlegen sollte. Ein Zukunftskonzept ist für mich keines, das an einer Versteinerungstheorie festhält. Ein Zukunftskonzept ist eines, das eine Dynamik und eine dynamische Komponente enthält und daran sollen wir denken und darauf richtet sich dieser Antrag. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: (Unverständlicher Zwischenruf) Sicherlich wirds interessant. Sehr verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich möchte eingehen auf den Abänderungsantrag, der eingebracht worden ist zur Beilage 1332/2009 von der SPÖ, wo im Beschlusstext eingefügt werden soll, "durch den Beschluss des oberösterreichischen RSG 2008 bereits überholte ÖBIG-Studie aus dem Jahr 2006". Prinzipiell ist gegen diese Änderung nichts zu sagen, ich möchte nur erklären – und es ist mir nicht ganz schlüssig, warum das jetzt diese bereits überholte Liste sein soll - denn wenn ich mich an die Gespräche im Kontrollausschuss erinnere, dann hat das ganz anders geklungen. Und Gott sei Dank ist jetzt das Wortprotokoll gerade noch rechtzeitig vor dieser Landtagssitzung eingelangt. Und ich zitiere wörtlich Klubmann Hirz: "Es ist trotzdem die Frage, ob Sie – ich meine die Frau Landesrätin Stöger – selbst sich davon distanzieren, dass es eine schwarz-grüne Zusperrliste gibt? Die gibt es nämlich nicht. Deshalb halte ich es auch für wichtig, dass Sie noch einmal sagen, wo sie steht und wie kommen Sie zu dem beziehungsweise möchte ich Sie bitten, mir die Seite in diesem Rechnungshofbericht zu nennen, wo diese Seite steht. Konkret distanzieren sie sich davon, dass es so eine Liste gibt und wo steht das im Bericht?". Landesrätin Stöger: "Seite 41". Wenn man Seite 41 im Rechnungshofbericht aufschlägt, dann ist das genau die Stöger-ÖBIG-Liste. Genau jene Liste, die jetzt eigentlich ohnehin nicht mehr gilt, weil wir ja schon den RSG 2008 beschlossen haben. Und sie sagt dann weiter: "Und wenn heute das Abstimmungsverhalten so ist, dass sie tatsächlich diese vorgeschlagene Liste in keiner Weise in Betracht ziehen, dann erübrigt sich das ja und dann wird sowieso von ihrer Seite genügend argumentiert, dass dem von ihnen nicht zugestimmt wird". Was heißt das konkret? Das heißt ganz konkret, wenn wir diesen Rechnungshofbericht zur Kenntnis nehmen, dann wird uns gleichzeitig unterstellt, nämlich schwarz-grün unterstellt, dass es eine Spitalszusperrliste gibt. Und wenn man so Politik macht mit Unterstellungen und auch falschen Behauptungen, dann darf man sich nicht wundern, – und das ist die Antwort auf den Kollegen Klubobmann Steinkellner – dass man dann eben einen Bericht nicht zur Kenntnis nimmt. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Und in weiterer Folge – und das ist jetzt das Kuriose – stellt jetzt die SPÖ selbst einen Antrag, in dem sie erklärt, dass die ÖBIG-Liste, die zuerst ganz aktuell von der Frau Landesrätin Stöger genannt worden ist, dass diese ÖBIG-Liste durch den Beschluss des RSG 2008 überholt ist. Und dann gibt es jetzt die Frage, warum zitiert die Frau Landesrätin Stöger im Kontrollausschuss genau diese Liste und bezieht sich auf die sogenannte schwarz-grüne Zusperrliste? Da gibt es drei Möglichkeiten, ich sage es Ihnen: (Unverständliche Zwischenrufe) Entweder es ist die ÖBIG überholt oder die Frau Landesrätin Stöger hat den RSG 2008 in seiner Bedeutung nicht ganz verstanden oder die dritte Version, es ist eine ganz durchsichtige wahlkampftaktische Doppelbödigkeit der SPÖ, die in irgendeiner Form Katastrophen (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Nein, das glaube ich nicht!" Abg. Mag. Strugl: "Nein, das glaube ich nicht!") erfindet, damit sie dann verhindert werden können. Ich sage ihnen, wir werden natürlich diesem Antrag zustimmen, weil er ja stimmt. Aber ich sage ihnen auch, dass sie mit diesem Zusatz- oder Abänderungsantrag auch ihre eigene Landesrätin bloßgestellt haben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich darf fragen, ob es weitere Wortmeldungen gibt? Herr Klubobmann Dr. Frais, bitte. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Gottfried Hirz, ich versuche es noch einmal von vorne. Ohne Unterstellung, begonnen am 6. März mit einer Presseaussendung, wo von zwei Fraktionen der Gesundheitsreferentin unterstellt worden ist, bestimmte Kostendämpfungspotenziale müsste man in stärkerem Maße heben. Mache es ganz schlicht, damit sich niemand überfordert fühlt dabei. Das war jedenfalls die Quintessenz. Der Rechnungshof hat uns erklärt bei der Rechnungshofsitzung damals, er hat im Grund gegenüber gestellt die Spitalsstruktur 2005, wo die 75 Millionen stehen - das war auch das, was der Landtag zur Kenntnis genommen hat - und den RSG 2008, den der Landtag nicht zur Kenntnis genommen hat, das war sein Hinweis darauf, dass hier eine Differenz besteht. Hinweis darauf: Das wurde aber in der Landesregierung 2008 so beschlossen. Euer Vorwurf, etwas nicht gehoben zu haben unter Bezugnahme auf den Landesrechnungshof – ihr habt ja nicht irgendwas genommen, sondern ihr habt den Landesrechnungshofbericht genommen – und da die Differenz im Rechnungshofbericht sich ja aus diesen Zahlen, aus Betten und den Abteilungen ergeben hat, war schlüssig, dass auf deine Frage die Frau Gesundheitsreferentin sagt, da kann es sich nur um Seite 41 handeln, was an Einsparungen gehoben werden soll. Das war es. Noch einmal und ich möchte jetzt dann wirklich – war auch unsere Meinung – dass man mit dem Rechnungshofbericht, mit der Diskussion das letzte Mal, und vor allem aber mit dem RSG diese ÖBIG-Liste als überholt anzusehen haben. Unabhängig von eurer Kritik, die erfolgt ist. Wir bleiben dabei. Sie ist 2008 im Grund nicht mehr gültig gewesen de facto, weil es im RSG aufgegangen ist. Nur, wer 2005 einfordert auf der Grundlage des ÖBIGs, der muss das dann auch zur Kenntnis nehmen. Sonst müsste er was anderes sagen, wo die Kostendämpfungspotenziale sind, und dass das nicht gemeint war. Aber ihr habt euch ja auf den Rechnungshof bezogen, der es auch anders gemeint hat als es von euch interpretiert worden ist. (Unverständliche Zwischenrufe) Warum es, meine sehr verehrten Damen und Herren, hier zu keiner Versteinerungstheorie kommen wird, (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Ich werde schon schauen, dass wir zusammen kommen!") lieber Walter Aichinger, du hast ja alles gewusst, du hast ja alles gewusst! (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Nein, habe ich nicht gewusst!") Du hast ja alles geahnt. Ich muss ja wirklich sagen, wir haben uns immer relativ gut vertragen, aber jetzt mach nicht den Wunderwuzzi aus dir, das hat ja auch eher komische Wirkung erzeugt. Denn, wir haben ja auch Dinge gehabt, wenn ich an manche Dinge denke, die auch halt nicht so gelaufen sind. Aber du wirst von mir das gar nicht hören da herinnen, sondern ich möchte auf deine Strukturfragen eingehen. Kollege Walter Aichinger, bitte schön, nichts für ungut! Ich gebe ja dem Günther Steinkellner Recht. Er wird es mir gar nicht glauben, wenn ich das sage. Aber ich gebe ihm Recht, wenn er Stöger zitiert, nämlich Minister Stöger, dass wir Dynamik und Flexibilität brauchen. Und du warst selbst dabei, als wir 2005 mit unseren Regionalkonferenzen, auch die Kollegin Schwarz war dabei, beinander gesessen sind und wo die Frau Landesrätin Stöger auf der Grundlage eines KPMG-Gutachtens, das - ich weiß gar nicht mehr, 150 Millionen oder 100 Millionen (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Nein, da verwechselst du etwas!") Einsparungen, Nein, ich verwechsle gar nichts. Die Studie vom Herrn Bayer ist mir ewig in Erinnerung. Und diese Studie, damit wir uns ganz richtig verstehen, weil wir heute so viel über Einsparungen gesprochen haben, die vor der Tür stehen, war damals der gleiche Auftrag vom Herrn Landeshauptmann: Wie können wir dort einsparen? Die KPMG möge diese Studie machen. Und was ist raus gekommen dabei? Genau das, was du jetzt kritisiert hast, wenn man sagt, man geht auf Betten, Abteilungen oder Sonstiges los. Ich kann mich erinnern, dieses Packerl war im Grunde voll, wo an welchen Standorten welche Abteilungen beziehungsweise Betten-Reduktionen und so weiter ausschauen sollen, und das hat einen bestimmten Betrag ergeben. Das war Tatsache. Also jeder Auftrag zur Einsparung bedeutet letztendlich auch aus der Sicht derer, die einsparen, Schließungen. Und drum, wir sehen eigentlich den fairsten Gedanken heute mit diesem Zusatzantrag, dass wir sagen: Jene Basis, die von allen Fraktionen, die in der Regierung vertreten sind, und die Einladung ergeht an die FPÖ auch dazu, aber die anderen drei haben sie in der Regierung schon beschlossen auf der Grundlage RSG, keine (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Die RSG hat ja die freiheitliche Partei mitbeschlossen!") – aber in der Regierung sind sie nicht dabei, wirst du mir Recht geben - Faktum ist, (Unverständliche Zwischenrufe) dass wir eine Erwartungshaltung haben auf der einen Seite, wo Einsparungserfordernisse angesprochen werden können, und auf der anderen Seite wir in einer Gesellschaft leben, wo es nicht weniger Geburten gibt, sondern ab heuer wieder eine leichte Zunahme. (Unverständliche Zwischenrufe) Bitte nachschauen! Bitte nachschauen! Ja, ich rechne alle, Kollegin Schwarz, auch die mit Migrationshintergrund dazu, damit das klar ist. Ich rechne alle Geburten! Dass im Grund demografisch, jetzt brauche ich nur die Statistiken des Herrn Landeshauptmannes im Grund hernehmen, es sich nicht erwarten lässt bei höheren Lebenserwartungen, dass all die Leistungen, die Krankenhäuser zu bieten haben, im Grund weniger werden. Wir sind hergegangen und haben gesagt, in einem bestimmten Rahmen, der durch den RSG vorgegeben ist, der umfasst eben eine bestimmte Gesamtbettenzahl, umfasst Abteilungen. Jetzt kann ich die Abteilungsanzahl umwandeln, und das hat die Frau Landesrätin Stöger ja bestens gemacht: Zunehmend ältere Menschen bedeutet Auflassung von anderen Abteilungen, aber dafür Akutgeriatrische Abteilungen einzuführen. War doch im Grund allgemeine Auffassung, wo wir gesagt haben, ist gescheit. Und wir werden diese Flexibilität in diesem Sinn selbstverständlich auch weiterhin betreiben. Aber ich muss mich in einem bestimmten Rahmen bewegen, wo ich sage, das ist Standard. Wir haben derzeit einen Standard, wo die Menschen, die Bevölkerung draußen diese Struktur braucht, um eine geordnete Versorgung in Krankenhäusern zu erhalten. Alles, was ich dort einspare, bedeutet entweder weniger Leistung, längere Wartezeiten oder was sonst immer für negative Erscheinungen damit verbunden sind. Betten auf Gängen und so weiter, das könnte man beliebig fortsetzen. Wir haben, glaube ich, und da sollten wir Übereinstimmung haben, eine sehr gute Struktur in Oberösterreich. Die Bevölkerung ist mit dem Gesundheitswesen im höchsten Maße zufrieden. Und warum sollen wir jetzt, wenn es Einsparungsmaßnahmen aus der Krise gibt - ich erspare mir, was ich zuerst gesagt habe - und von allen Seiten das Diktat kommen wird, dieser Sachzwang, und da wollen wir sagen, Gesundheit hat für uns Priorität. Deshalb der Vorschlag, auf dem jetzigen Standard soll im Grund keine Unterschreitung passieren, was zusätzlich passiert ist willkommen, was durch Flexibilität, was durch Innovation, was durch eine Dynamik innerhalb dieses Bereiches an Verbesserung machbar ist, soll selbstverständlich gemacht werden. Aber dieser Zusatzantrag beinhaltet gar nichts anders als einen Rahmen, der nicht unterschritten werden soll. Auf der Grundlage des RSG 2008, der von allen Fraktionen so getragen wird. Und wir wollen keine Veränderungen in diesem Rahmen, auch als klare Ansage an künftige Einschränkungsmaßnahmen, die aus der Krise, aus Rückzahlungen und ähnlichem passieren. Wir Sozialdemokraten sagen, wir laden alle dazu ein, Gesundheit hat oberste Priorität und unter diesen Standard wollen wir nicht gehen. Ich ersuche also tatsächlich auch die anderen Fraktionen, wirklich einmal runterzusteigen jetzt von dem, was es an Diskussion gegeben hat. Sichern wir die prioritäre Form im Gesundheitswesen und in der Struktur in Oberösterreich damit ab. Nichts anderes beinhaltet dieser Antrag. Und daher ersuche ich ebenso wie was ÖBIG betrifft, das ist für uns überholt. Auf der anderen Seite wollen wir einen Rahmen festlegen, der in Oberösterreich das sicherstellt. Das kann ich ohne griechische Tragödie, ohne eine dramatische Zuspitzung im fünften Akt, lieber Walter Aichinger, im Grund auch sehr, sehr einfach sagen. (Unverständliche Zwischenrufe Abg. Dr. Aichinger) Ersparen wir der oberösterreichischen Bevölkerung eine Zuspitzung im fünften Akt, der nämlich meistens dann letal geendet hat, wenn ich beim Drama bleibe. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor. Ich schließe somit die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Wir werden zunächst über die Beilage 1932/2009 abstimmen. Nachdem uns ein Abänderungsantrag vorliegt, werde ich zuerst diesen Abänderungsantrag abstimmen lassen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dem Abänderungsantrag mit der Beilagennummer 1967/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Abänderungsantrag ist einstimmig angenommen worden. Damit ist die Beilage 1932/2009 sozusagen der Hauptantrag in der Fassung des soeben angenommenen Abänderungsantrags beschlossen. Wir stimmen über den Zusatzantrag ab. Dieser hat die Nummer 1968/2009 und ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dieser Beilage Nummer 1968/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Zusatzantrag ist ebenfalls einstimmig angenommen worden. Ich darf zusammenfassend feststellen, dass die Beilage 1932/2009 nunmehr auch in der Fassung des Zusatzantrags mit der Beilage 1968/2009 beschlossen worden ist. Wir stimmen über die Beilage 1933/2009 ab. Und ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1933/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir kommen nun zur Beilage 1934/2009. Es ist dies der Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend eine Vereinbarung gemäß 15a Bundesverfassungsgesetz über die Einführung der halbtägig kostenlosen und verpflichteten frühen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen. Ich bitte Frau Kollegin Martina Pühringer um die Berichterstattung. Abg. Pühringer: Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend eine Vereinbarung gemäß 15a Bundesverfassungsgesetz über die Einführung der halbtägig kostenlosen und verpflichteten frühen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1934/2009.) Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge den Abschluss der aus der Subbeilage 1 ersichtlichen Vereinbarung gemäß Artikel 15a BV-G über die Einführung der halbtägig kostenlosen und verpflichtenden frühen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen gemäß Artikel 56 Abs. 4 Oö. LV-G aus der Subbeilage 2 ersichtlichen Begründung genehmigen. Zweite Präsidentin: Danke für die Berichterstattung und ich eröffne die Wechselrede. Ich darf Frau Kollegin Pühringer das Wort erteilen. Abg. Pühringer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Kind steht im Mittelpunkt. Der ÖVP als Familienpartei ist es ein besonders Anliegen, dass alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft und Einkommen der Eltern, beste Bildungsmöglichkeiten und die gleichen Startchancen ins Leben erhalten. Der Kindergarten trägt erwiesenermaßen zu einer positiven Entwicklung des Kindes bei sowie zur Erreichung der Schulfähigkeit. Mit dieser 15a-Vereinbarung zwischen den Bundesländern und dem Bund wird die Durchsetzung des verpflichtenden Kindergartenjahres beschlossen. Der Bund hat dies ab Herbst 2009 mit dem halbtägigen Besuch des Kindergartens kostenfrei vor der Schule verpflichtend gemacht. Also für 2009 kostenfrei und spätestens ab Herbst 2010 verpflichtend. Oberösterreich hat das schon beschlossen. Und zwar Oberösterreich ist hier auch ein Vorbild. Außer Kärnten war hier ein Jahr schneller mit der Verpflichtung mit dem letzten Kindergartenjahr vor der Schule. Denn ab 1. September 2009 ist der Besuch des Kindergartens für Kinder ab zweieinhalb Jahren bis zum Schuleintritt bei uns ja auch beitragsfrei. Was ist aber ganz wichtig? Den Eltern die Wahlfreiheit zu lassen, bis zum letzten verpflichtenden Kindergartenjahr. Der Oberösterreichische Landtag hat mit dem Gratiskindergarten eine Initiative des Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer umgesetzt und diese ja am 2. April einstimmig beschlossen. Die Besuchspflicht wurde in unserem Gesetz so gehandhabt, wie der Schulunterricht zu Hause. Das wurde ja jetzt in dieser 15a-Vereinbarung in den Erläuterungen so festgeschrieben, dass ein pädagogisches Konzept vom Charlotte Bühler-Institut bis 2010 vorliegt. Wir halten uns hier an ein Konzept ähnlich des Schulunterrichtes. Dass Oberösterreich gute Rahmenbedingungen hat, das wissen Sie alle, mit der Kinderhöchstzahl von 23 für die altersgemischten Gruppen zwei Pädagoginnen und auch Vorbild in den Weiterbildungsmaßnahmen für die Pädagoginnen in unserem Land. Wichtig für die Kinderbetreuung ist die Wahlfreiheit, damit Familien Gestaltungsmöglichkeiten haben. Auch ein Meilenstein in der Familienpolitik ist das flexible Kinderbetreuungsgeld, das bei Staatssekretärin Marek in der Umsetzung ist und hier die vierte Säule noch abschließen möchte, damit man auch 80 Prozent der Gehaltsfortzahlung dann haben kann, wenn man die Karenzzeit verkürzt. Was wichtig ist, ist eine finanzielle Absicherung, um auch den Familien für die Kinder Zeit zu geben, es wurde ja, Herr Landesrat Sigl, uns vorhergesagt, Mitte Jänner, das werdet ihr nie schaffen, dass ihr mit dem beitragsfreien Kindergarten im Herbst diese Plätze schafft. Wir haben es geschafft, dank deiner Arbeit, Herr Landesrat, dank eines Dr. Robert Fallwickl, dank einer Frau Dr. Barbara Trixner und ihrem Team, dank aller in den Gemeinden Verantwortlichen, dass wir hier mit Herbst beginnend 225 neue Gruppen schaffen und somit 4.200 Kindern zusätzlich Kinderbetreuung anbieten. Ich darf hier ja einige Jahre zur Kinderbetreuung sprechen, die vielen Novellierungen im Kinderbetreuungsgesetz, die wir geschaffen haben, ist für mich auch nicht immer wichtig gewesen. Ich kann mich erinnern, zu Beginn vor 12 Jahren war immer der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer das Nonplusultra und wurde von meinen Kolleginnen von der SPÖ zitiert, es wurde immer gesagt, alles ist zu wenig und alles ist so schlecht. Ich habe hier mit den Arbeiterkammerreport, hier steht Entlastung für viele Eltern, Kindergarten wird gratis, also es wird da gelobt und gerühmt, und es ist ganz toll. Aber hier steht dann, noch zu wenig Betreuungsplätze in den Krabbelstuben. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Tatsache!") Ja, da ist zuständig der Herr Landesrat Ackerl, darum sage ich das, dass hier auch das eingefordert wird, in seiner Zuständigkeit dafür zu sorgen, dass wir auch genügend Plätze für die Kinder unter zweieinhalb Jahren haben. Ich habe gesagt, das Kind steht im Mittelpunkt. Das Land Oberösterreich und Sie, Kolleginnen und Kollegen, wir haben nicht nur Worte darüber geredet, sondern wir haben Taten gesetzt. Wenn ich hier spreche, wir haben Taten gesetzt, so möchte ich eines erwähnen, dass unsere Erste Landtagspräsidentin Angela Orthner in ihrer Zeit und in ihrem Wirkungsbereich als Präsidentin, nicht nur im Gesetzesbereich Großes getan hat, nicht nur im Sozial-, und Kulturbereich und in vielen Dingen, sondern gerade auch in der Kinderbetreuung. In einem der wichtigsten Themen der Familienpartei, der ÖVP, hier Taten gesetzt hat und hier Spuren hinterlassen hat. Ich möchte mich daher hier sehr herzlich bedanken und ich wünsche uns, dass wir weiterhin so unter diesem Motto arbeiten, Taten statt Worten, damit es uns weiterhin gelingt, dass das Kind im Mittelpunkt steht. Ich bitte Sie daher, dieser Beilage die Zustimmung zu geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben in Oberösterreich diese heute zu beschlussfassende Novelle bereits erfüllt, wir haben ganztägig einen beitragsfreien Kindergarten ab 30 Monate in Oberösterreich, aber ich möchte nicht, dass Kärnten für uns das Vorbild ist, denn wir sind besser als Kärnten. (Beifall) Denn wir haben den beitragsfreien Kindergarten bereits ab dem 30. Lebensmonat, Kärnten erst ab dem 4. Lebensjahr und nur halbtags. Was uns noch fehlt im Bereich der Tagesmütter, wo wir ja auch einen Landtagsbeschluss haben, dass es hier wesentliche Verbesserungen, wesentlich bessere Förderungen geben soll, aber hier sind noch klare Richtlinien des zuständigen Landesrates Ackerl ausständig. Ich hoffe, dass die auch noch rechtzeitig kommen, dass natürlich auch die Tagesmütter und die Eltern, die Kinder bei Tagesmüttern betreuen lassen, in den Genuss der erhöhten Förderung des Landes Oberösterreich kommen. 2009 erhalten wir in Oberösterreich drei Millionen insgesamt vom Bund, 2010 zwölf Millionen für die Kinderbetreuung. Wir haben hier wirklich viel erreicht, ich denke, es haben schon alle Fraktionen im Endeffekt immer wieder an einem Strang gezogen. Drei Punkte erlaube ich mir, drei Themen anzusprechen, wo ich denke, da braucht es noch Verbesserungen, da muss noch weiter gearbeitet werden. Der erste sind die Pädagoginnen, sie brauchen jetzt sicher auch Verbesserungen, ich denke, das muss eine Aufgabe vor allem für die nächste Legislaturperiode sein. Sie haben sicher auch mit diesen Novellen viele zusätzliche Aufgaben erhalten, ihr Gehalt im Vergleich zu anderen Gehaltsgruppen ist wirklich nicht rosig. Ich denke, es wäre auf jeden Fall gerechtfertigt eine Erhöhung der Vorbereitungszeiten, vor allem auch eine Aufwertung der Pädagoginnen in den Krabbelstuben oder auch Bildungskarenz und Sabbatical für Pädagoginnen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Pädagoginnen und Helferinnen bedanken, die sowohl zum Wohle der Kinder, aber auch für deren Bildung Enormes leisten in den Kindergärten, in den Krabbelstuben und in den Horten Oberösterreichs. Einen zweiten Punkt, den ich noch ansprechen möchte, die Ferien beginnen morgen, es gibt eine Studie, sie betrifft die Sommerbetreuung 2008, dass 58 Prozent der berufstätigen Eltern von Volksschulkindern sagen, zumindest zeitweise wäre es für sie schwierig gewesen, im Sommer eine passende Betreuung zu erhalten. 48 Prozent der Kinder von Hauptschulen und Gymnasien, also der Eltern natürlich, haben hier Probleme. Aus der Presse habe ich vernommen, dass bisher 52 Einrichtungen um Förderungen für Sommerhorte angesucht haben, aber bei 444 Gemeinden denke ich, ist das ein relativ kleiner Teil, ich denke, dass wir hier sicher noch einen zusätzlichen Ausbaubedarf haben in Oberösterreich. Vor allem, dass die Eltern auch rechtzeitig erfahren müssen, dass es solche Angebote auch gibt. In Ried, zum Beispiel, in meiner Heimatstadt ist es so, dass heuer erstmalig aufgrund der Grünen Initiative, Eltern auch aktiv informiert wurden an den Pflichtschulen in Ried, dass es einen Sommerhort gibt, bisher wurden immer nur jene informiert, deren Kinder bereits einen Hort besuchten. Einen letzten Punkt, den ich hier anspreche, es geht um eine Anfrage von uns an den Landesrat Ackerl zum Ausbau der Krabbelstuben. Die Anfragebeantwortung liegt heute bei ihren Unterlagen auf, sie sagt, Herr Landesrat Ackerl führt hier an, dass er in den Jahren 2003 bis 2008, also das sind fast sechs Jahre, in Oberösterreich 26 neue Gruppen geschaffen hat. Ich denke, das ist eigentlich sehr wenig, aber er hat sehr ambitionierte Ziele, er möchte jetzt in Zukunft jährlich 50 neue Gruppen pro Jahr schaffen, also eine Verzehnfachung der bisherigen Gruppen pro Jahr. Das liest sich sehr schön, toll, aber in Widerspruch steht die Beantwortung einer anderen Frage von ihm, nämlich die Frage, wo ich konkret wissen möchte, was er unternehmen wird, damit der Ausbau von Krabbelstuben zukünftig schneller dem Bedarf angepasst werden kann, das ist die Frage Nummer sechs. Die Antwort des Herrn Landesrates Ackerl: Aufgrund des Kinderbetreuungsgesetzes sind die oberösterreichischen Gemeinden bereits verpflichtet, den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in ihrem Gemeindegebiet festzustellen und nach Möglichkeit die notwendigen Schritte zur Bedarfsdeckung zu setzen. Ist das alles, was dem zuständigen Landesrat zu dieser Frage einfällt? Ich denke, das widerspricht auf jeden Fall den ambitionierten Zielen einer Verzehnfachung des Ausbaus, Herr Landesrat, ich freue mich, dass Sie jetzt gekommen sind. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ich habe Sie draußen gehört, Frau Kollegin, ich bin draußen gesessen und Sie auf dem Bildschirm bewundert!") Danke, ich habe die Antwort ganz genau gelesen, ich ziehe jetzt auch meine Schlüsse daraus. Ich denke, es fehlt hier eine Informationsoffensive an die Eltern, es fehlt auch, dass es vielleicht ein Beratungsgespräch geben könnte mit den Bürgermeistern, mit den Eltern, mit den Trägern, dass es auch bei den Krabbelstuben gemeindeübergreifende Initiativen und Konzepte geben könnte. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Das tun Sie doch!") Ich bin nicht zuständig für ganz Oberösterreich, ich mache es nur in Ried. Ich denke, es ist schon eine etwas lapidare Antwort, Entschuldigung für das Wort, aber als Landesrat, der hier verantwortlich ist, ich meine die 50 Gruppen, das ist ja sehr ambitioniert, sehr erfreulich, das ist einfach zu wenig. So denke ich, dass eben diese 50 zusätzlichen Gruppen pro Jahr, dass das eher eine leere Versprechung bleiben wird. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Geh!") Ich gebe zu, ich habe jetzt etwas abgeschweift von dieser 15a-Vereinbarung, aber mir ist das wirklich wichtig, ein Herzensanliegen die Kinderbetreuung in Oberösterreich, darum auch meine Anmerkungen zu diesen Punkten. Ich hoffe, dass dem Herrn Landesrat Ackerl da noch mehr einfällt zum Ausbau der Krabbelstuben, außer zu sagen, da sind eben die Gemeinden zuständig. (Beifall. Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Da müssen Sie sich bedanken, weil von den eigenen haben Sie keinen Applaus bekommen!") Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Roswitha Bauer. Abg. Bauer: Geschätzte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann die Aussage nur unterstreichen, ein gutes Bildungsangebot ist ja wirklich der Grundstein für das gesamte spätere Leben, das wissen wir alle. Unsere Kinderbetreuungseinrichtungen sind Bildungseinrichtungen, um unsere Kinder hier entsprechend zu fördern und zu unterstützen. Es wurde nun von der Bundesregierung ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt, nämlich dass einerseits das letzte Kindergartenjahr halbtagsverpflichtend für alle Kinder eingeführt wird, dass andererseits diese Maßnahme für die Eltern kostenlos ist. Das ist sehr erfreulich, das ist sehr zu begrüßen, es ist insofern auch sehr zu begrüßen, weil das für viele Eltern bedeutet, dass es hier zu einer ganz wesentlichen Erleichterung bei der Kinderbetreuung kommen wird. Es ist vor allem eine ganz maßgebliche finanzielle Entlastung, ich möchte hier schon auch erwähnen, dass das unter einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung mit unserem Bundeskanzler Werner Faymann möglich war und gelungen ist und umgesetzt wurde. (Beifall) Dass es hier zu Verbesserungen bei der Kinderbetreuung kommt, das ist einfach sehr, sehr positiv, ich muss auch erwähnen, dass das unter einem Bundeskanzler Schüssel wahrscheinlich nie möglich gewesen wäre, da ist es zu Belastungen, Gebührenerhöhungen für die Familien gekommen. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Da ist es zum Kinderbetreuungsgeld gekommen!") Zu Verschlechterungen beim Pensionssystem und, und und, wenn ich da jetzt alle Verschlechterungen aufzählen würde, die unter der schwarz-blauen Bundesregierung gekommen sind, da würde meine Redezeit nicht reichen. Wie gesagt, ich möchte ein ganz großes Dankeschön aussprechen namens der Eltern und Kinder, die hier wirklich in den Genuss einer kostenlosen Kinderbetreuung kommen. Martina, du hast es schon gesagt, wir sind dankenswerter Weise in Oberösterreich schon einen Schritt weiter, dank der jahrelangen Forderungen der SPÖ in Oberösterreich ist es jetzt endlich umgesetzt worden. Dank auch, dass es jetzt eine Landtagswahl gibt, weil ich weiß nicht, ob die ÖVP sonst auch so schnell unserer Forderung eines Gratiskindergartens nachgegeben hätte, wenn es diese Landtagswahl nicht gäbe. Tatsache ist, wir werden mit diesem neuen Kinderbetreuungsgesetz nun eine Kinderbetreuung für alle Kinder ab zweieinhalb Jahren kostenlos zur Verfügung stellen. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Wer hat es umgesetzt?") Wir wollen natürlich schon aber auch darauf hinweisen, dass es hier noch viel zu tun gibt, dass wir noch lange nicht am Ziel sind. Martina, du hast ganz recht, Krabbelstube, mein Appell an dich, lege ein gutes Wort beim Herrn Landeshauptmann als Finanzreferent ein, wenn er das Geld dem Landesrat Ackerl zur Verfügung stellt, das er dafür braucht, dann glaube ich, steht einer Umsetzung für Krabbelstuben nichts im Wege. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Dann brauchen wir keinen Sozialreferenten!") Liebe Kolleginnen und Kollegen, seid nicht so nervös, Tatsache ist, dieses Kinderbetreuungsgesetz, das es in Oberösterreich gibt, hat dazu geführt, dass es jetzt zahlreiche Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2009/2010 gibt, weil es einfach so ist, dass ein entsprechendes Angebot auch entsprechende Nachfrage schafft, das ist so bei der Kinderbetreuung, dass es hier aber auch noch viel zu verbessern gibt, wie ich bereits gesagt habe. Das hat mir ein Elternabend, den wir diese Woche in unserer Gemeinde gehabt haben, vor Augen geführt und bestätigt, es ist bei diesem Abend darum gegangen, die Eltern wünschen längere Öffnungszeiten, auch in den ländlichen Gemeinden, sie wünschen sich ein warmes Mittagessen, da denke ich mir, dass wir das wirklich allen Eltern, auch die es sich nicht leisten können, zur Verfügung stellen sollten. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Ihr habt es heute abgelehnt für die Armen!") Sie wünschen sich ein Betreuungsangebot für Kinder unter zweieinhalb Jahren, dafür werden wir uns auch seitens der SPÖ in Zukunft einsetzen und nach Möglichkeit versuchen, das umzusetzen. Bei dieser Beilage geht es darum, dass sich das Land Oberösterreich an der Finanzierung des verpflichtenden halbtägigen und für die Eltern kostenlosen letzten Kindergartenjahres beteiligt, ich ersuche um Zustimmung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Helga Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen auf der Tribüne, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die heute zu beschließende 15a-Vereinbarung mit dem Bund über die heutige kostenlose und verpflichtende Frühförderung in institutioneller Kinderbetreuung werden wir natürlich auch mittragen, wobei natürlich einige Anmerkungen dazu zu sagen sind. Weil angesprochen worden ist von meiner Vorrednerin Martina Pühringer, dass jetzt in dieser Vorlage "die Bildungsrichtlinien" vorgesehen sind, die Erarbeitung eines Bildungsplanes, da muss ich sagen, da tut man den Kindergärtnerinnen, die bis jetzt gearbeitet haben, verdammt unrecht. Weil die haben all die Jahrzehnte nach Bildungsplänen gearbeitet, die immer wieder angepasst worden sind. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Für die Betreuung zu Hause!" Zwischenruf Landesrat Sigl: "Es geht um den Bundesbildungsplan!") Gut, wobei den Bundesbildungsplan für zu Hause, über den könnte man auch noch reden, weil die Wertigkeiten, wie sie da aufgezählt sind, vermitteln den Eltern: "Dass ein bisschen Bewegung, ein bisschen herumwerkeln ihr Kind schulreif macht." Ich bin sehr froh, uns sie werden es verstehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn ich sage, dass endlich durch diesen beitragfreien Kindergarten der Kindergarten als Bildungseinrichtung gesehen wird. Zwölf Jahre habe ich dafür gekämpft und habe mich dagegen verwahrt, dass der Kindergarten primär als "Bewahranstalt" definiert wird, aber man dem frühkindlichen Lernen zu wenig Spielraum einräumt. Wir müssen auch aufpassen, dass es jetzt nicht eine falsche Entwicklung gibt, dass das letzte Kindergartenjahr schön langsam eine Vorstufe der Schule wird, mit Lehrplan usw., weil wir das von anderen europäischen Ländern kennen. Es gibt unterschiedliche Konzepte. Aber auch in der sogenannten Vorschule, wie es in Schweden ist, ist das kindliche Lernen so definiert, wie es wir auch im Kindergarten machen und nicht als Schulunterricht. Und daher glaube ich, ist es auch ganz wichtig, dass sich der Oberösterreichische Landtag auch in der nächsten Periode wirklich auch auf Bundesebene dafür einsetzt, dass man die Ausbildung der Kindergartenpädagoginnen reformiert, anpasst. Das heißt nicht, dass die Kindergärtnerinnen jetzt schlecht ausgebildet sind, aber ich glaube, ich habe leider keine Mehrheit dafür bekommen, dass es auch notwendig ist, dass sie im Zusammenhang mit der Lehrerausbildung in Modulen, und da kann man sehr schöne Konzepte entwickeln, sehr wohl auch einen universitären Zugang haben bzw. die Möglichkeit haben sollen so eine qualifizierte Ausbildung zu machen. Nämlich vor allem auch längerfristig, weil ich immer wieder erlebt habe, dass gerade in der Ausbildung jungen Mädchen, und es waren immer junge Mädchen und zu wenig Buben, eines passiert ist: Dass sie im Rahmen der Praxis, der praktischen Arbeit, oft draufgekommen sind, eigentlich liegt meine Präferenz beim Schulkind. Wir haben jetzt die Möglichkeit gehabt mit der zusätzlichen Qualifikation zur Hortausbildung, dass sie eben ihrer Veranlagung entsprechend, die man einfach vorher noch nicht so genau immer kennt, sich dem älteren Kind zuwenden, genauso, was man berücksichtigen muss, dass die Ausbildung, so wie sie bis jetzt nach wie vor leider als Schulversuch läuft, und zwar für die Früherzieherinnen, das sind die Pädagoginnen, die eine zusätzliche Qualifikation für das unterdreijährige Kind machen, dass das als Schulversuch läuft und dass diese Zusatzqualifikation, die sie machen, und ich bin sehr froh, dass der Herr Landesrat jetzt da ist, nämlich auch, dass man das transportiert. Ich weiß schon, das ist jetzt nicht dein primäres Aufgabengebiet, dass die, die die Ausbildung als Früherzieherin auch gemacht haben analog der Horterzieherin mit einer doppelten Ausbildung auch besser eingestuft werden. Weil bis jetzt war die Begründung, das ist ein Schulversuch, ist keine anerkannte Ausbildung. Aber warum sind wir vom Schulversuch nicht weg gekommen? Weil das Bundesgesetz definiert, der Kindergarten ist von drei bis sechs Jahren. Und auf Grund dieser Definition hat sich auch die Ausbildung daran orientiert. Und die, die die Ausbildung machen, sage ich, machen sie freiwillig, haben im Grund genommen keine finanziellen Rechte und ich glaube, man müsste dann gleichziehen mit der Hortausbildung. Das alles ist natürlich nur machbar, und ist mir ganz klar, wenn es auf Bundesebene zu einer Novellierung, sage ich jetzt einmal als Arbeitstitel, kommt. Die Vorreiterrolle, die wir in Oberösterreich jetzt einnehmen gegenüber Kärnten, liebe Martina, die hätten wir eigentlich schon vor Jahren haben können. Du weißt, wie lange unser Antrag zurück geht oder unsere Anträge immer wieder eingebracht wurden, dass wenigstens das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestaltet wird, um den Eltern auch den Kindergarten als Bildungseinrichtung nahe zu bringen. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Gut Ding braucht Weile, daher jetzt zweieinhalb Jahre!") Gut Ding braucht Weil. Aber wir hoffen es. Ein Wermutstropfen ist natürlich bei dieser Materie schon auch dabei, auch wenn es die 15-a-Vereinbarung jetzt nicht betrifft, ganz klar, weil wir auch von den fünfjährigen Kindern jetzt sprechen, dass wir es nicht geschafft haben, eine finanzielle Besserstellung für die Familien zu erreichen, die ihre Kinder bei den Tagesmüttern haben oder bei den Gruppen von Elterninitiativen. Auch dort sind die Kinder, die im Kindergartenalter sind, aus diversen Gründen. Und ich glaube, man darf die eine pädagogische Ausbildung mit der anderen nicht ausspielen bzw. sie mit zweierlei Maß messen. Ich hoffe und ich wünsche wirklich, den Beweis werden wir in zwei, drei Jahren antreten können, ob das Experiment, dass wir jetzt in Oberösterreich so kurzfristig gestartet haben, bereits mit "Kindergartenpflicht", weil meistens, wenn man ein Gesetz nicht einhält, gibt es auch Sanktionen, das heißt jetzt nicht, ich möchte jetzt verlangen, dass Eltern bestraft werden, wenn sie ihr Kind nicht in den Kindergarten geben, aber ich habe die Schulpflicht, und wenn ich mein Kind nicht in die Schule schicke, oder die Unterrichtspflicht, dann werde ich gestraft. Und wenn wir schon in einem Bundesgesetz die Verpflichtung hineinschreiben, dann müssten wir uns auch überlegen, wie man Eltern an die Kandare nimmt, die dieser Pflicht nicht nachkommen, nämlich zum Wohl des Kindes. Weil ich bin deiner Meinung, Martina: Wir sollen die Kinder in den Mittelpunkt rücken. Nicht immer die "Eltern" und die Familie, sondern unsere vorrangige Aufgabe ist es, uns an den Bedürfnissen der Kinder zu orientieren. Wer tut es dann, wenn nicht wir. Weil Eltern sind nicht ignorant. Aber Eltern wissen oft etwas nicht. Und wenn wir Akzente setzen, vermitteln wir auch Wissen an die Eltern und zeigen ihnen was für die Kinder in welcher Entwicklungsstufe gut ist. Ich bin sehr froh, dass es mir gelungen ist, dass die Fortbildung zuerst, was die Helferinnen betrifft, sehr langfristig geplant war, dass wir es geschafft haben, dass sie jetzt vorgezogen wird. Ich wünsche und ich meine es auch wirklich ehrlich, dass wir nicht in eine Situation kommen, weil wir jetzt dringend 500 Personen brauchen, Fachkräfte und Hilfskräfte, dass die Qualität trotzdem erhalten bleibt. Denn die Gefahr immer bei solchen Projekten ist, ich sage einmal, ich muss jeden nehmen, weil ich Personal brauche, und es wird eine große Aufgabe an die Inspektorinnen heran kommen im Land Oberösterreich, dass man das einsieht. Ein Wermutstropfen bleibt für mich die Ungerechtigkeit, so empfinde ich es, dass wir in Oberösterreich den neuen Gruppen das Fachpersonal und die Helferin zu hundert Prozent finanzieren, und den Einrichtungen, ob das Gemeinden sind, Kindergartenvereine, da geht es mir nicht um die Stadt Linz, und ich sage es wie es ist, sondern auch im Land die Caritas, die Pfarren, die unheimlich viel Geld in die Hand genommen haben, um ein Kindergartenwesen aufzubauen, dass wir denen nicht die selbe Förderung geben. Wenn ich mir die Zahlen, wie die Diskrepanz zwischen den Gruppen ist, anschaue, ich habe dankenswerter Weise gestern noch die Zahlen bekommen von der Abteilung Bildung, wie viele Helferinnen angestellt sind im Verhältnis zu den Kindergärtnerinnen und den Gruppen, dann muss ich sagen, dann zeigt die Zahl, dass wir nach wie vor sehr viele Betriebe haben, wo eine Helferin für zwei Gruppen da ist. Und man muss sich schon überlegen, was macht denn die Helferin? Die macht nicht nur pädagogische Arbeit. Sondern die macht Vorbereitungsarbeiten, die macht Reinigungsarbeiten in der Gruppe, nicht Boden putzen und die Sachen, also die steht ja für die pädagogische Arbeit nicht zur Verfügung. Und mit der Regelung hätten wir eines erreicht, wenn wir auch die Kosten für die jetzt schon laufenden Kindergruppen übernommen hätten, dass die Gewähr ist, dass wir zu einem besseren Betreuungsschlüssel kommen. Weil eines ist auch klar, ohne dass man immer mehr fordern will: Jeder von ihnen oder viele von euch oder ihnen kennen den europaweiten Vergleich, den wir von der Abteilung Bildung schon vor einigen Jahren bekommen haben. Und der Betreuungsschlüssel Kind zu Erzieher, da braucht Österreich sich nicht auf die Fahnen heften, dass es da fortschrittlich ist. Wir haben teilweise Betreuungsrelationen von eins zu acht, von eins zu zehn, nämlich auch im Kindergartenbereich, nicht nur in den Krabbelstuben. Warum? Wir beklagen die Sprachlosigkeit unserer Kinder aus diversen Gründen, ohne Schuldzuweisung. Und dann überlegen wir uns einmal, wie die Alltagssituation einer Kindergärtnerin ist, wenn 23 Kinder in der Gruppe sind, wie oft sie die Möglichkeit hat, in einen Dialog zu gehen, wie oft sie gezwungen ist die Kinder als Mehrheit, als Gruppe anzusprechen. Weil sie hat gar nicht Zeit, das geht sich gar nicht aus vom Zeitausmaß. Auch wenn die Kinder vielleicht den ganzen Tag da sind. Die individuellen Bedürfnisse, Muße zu haben, wenn dir das Kind etwas erzählen möchte, was es am Vortag erlebt hat, fehlt. Also ich glaube es wäre gut, und ich bitte wirklich darum, dass man nach der Entlastung der Familien durch den beitragsfreien Kindergarten in der nächsten Legislaturperiode auch die Qualität der Kinderbetreuung noch einmal in einen Schwerpunkt setzt und in diese Richtung etwas erarbeitet. Ich kenne die schriftliche Anfrage der Kollegin Wageneder nicht, sie liegen ja nicht mehr auf bei uns, die du dem Landesrat Ackerl gestellt hast. Ich muss ihn auch rügen, weil im Bereich der Tarifverordnung der elterninitiatierten Gruppen und der Tagesmütter und Krabbelstuben hätte ich mir auch erwartet, dass von deiner Seite ein Tarifmodell kommt, das die Eltern nicht so stark belastet. Nur eines möchte ich auch sagen: die Qualität einer Familie ist nicht davon abhängig, und die Qualität der Kinderbetreuung, und das Aufwachsen des einzelnen Kindes, wenn ich meine ganze Kraftanstrengung darauf verwende, dass ich den Eltern vermittle, sie sollen ihr Kind möglichst bald in eine Krabbelstube geben. Krabbelstuben sind wichtig. Sie sind für viele Familien notwendig. Es wünschen sich das auch viele Familien. Aber lassen wir uns bitte auch den Spielraum, dass Familien entscheiden können, wir haben jetzt verschiedene Modelle des Kinderbetreuungsgeldes, dass Familien auch für sich entscheiden können zu sagen, ich verbringe die ersten Lebensjahre mit meinem Kind, ich möchte partizipieren an der Entwicklung meines Kindes und mir ist die Zeit einfach kostbar. Ich bekomme ganz bewusst ein Kind, das Teil der Familie ist, und ich möchte es auch als Familienmitglied einfach wirklich immer betreuen. Denn gerade die jüngeren Kinder, die sind nicht bis neun oder zehn in der Nacht auf, wo man dann vielleicht noch das eine oder andere in der Familie besprechen kann oder spielen kann. Die Kinder werden sehr bald aus dem Schlaf gerissen. Sie kommen müde in die Krabbelstuben. Sie sind einen ganzen Tag dem Druck ausgesetzt der vielen Eindrücke, mit denen sie konfrontiert sind. Und darum war auch ich immer eine Verfechterin der Tagesmütter, weil ich erlebt habe, dass manche Kinder den Druck einer Gruppe nicht standgehalten haben, aber in der kleineren Einheit bei der Tagesmutter, wo drei bis vier Kinder da waren, sehr wohl eine außerfamiliäre Betreuung für sie ideal war und sie auch gern dort den Tag verbracht haben. Also, wenn wir Kinder in den Mittelpunkt stellen, dann müssen wir sie mit den gesamten Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen. Ich wünsche mir, dass der beitragsfreie Kindergarten ein Umdenken in der Bevölkerung bewirkt, aber nicht ein Umdenken zu, weil das wäre das falsche Signal, was kann jetzt noch alles gratis sein, es steht mir alles zu, sondern die Wertschätzung, dass man das auch den Eltern vermittelt, die Wertschätzung, die wir gegenüber ihrem Kind haben, und nicht so nach dem Motto, so jetzt kommen die nächsten Forderungen und alles soll kostenlos sein. Ich glaube, es gehört auch zum Menschen dazu, dass er einen Beitrag leistet, je nach seinen Möglichkeiten, dass er partizipiert, aber auch dass er auch einen finanziellen Beitrag leistet. Menschen, die alles immer gratis haben, ich sage ganz bewusst jetzt diesen Begriff, die am Weltspartag in drei Banken laufen und drei Mal mit dem selben Tier nach Hause gehen, ich möchte nicht dass Eltern einen Kindergarten, eine Kinderbetreuungseinrichtung primär unter diesem Aspekt sehen, sondern dass sie ihn als Bildungseinrichtung wahrnehmen. Ich danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Landesrat Sigl. Landesrat Sigl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der 15-a-Bereich, den wir heute beschließen werden, ist eigentlich ein Schlusspunkt unter einer jahrzehntelangen Entwicklung in der Kinderbetreuung könnte man sagen. In Oberösterreich auf jeden Fall. Es war Anfang der 70er-Jahre, 1973/1974, als damals das Land Oberösterreich unter dem Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl festgelegt hat, dass das Thema Kinderbetreuung, die Helga Moser hat das erwähnt, tatsächlich aus dem Bereich der Kinderaufbewahrung herausgenommen wird und zum Thema Chancengleichheit für alle Gemeinden und Regionen Oberösterreichs festgelegt wurde, dass in allen oberösterreichischen Gemeinden Kinderbetreuungseinrichtungen entstehen sollen. Es hat, meine Damen und Herren, ziemlich exakt 20 Jahre gedauert, bis dass das Land Oberösterreich dann unter Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck sagen konnte, wir haben es geschafft, wir können in allen oberösterreichischen Gemeinden Kinderbetreuungseinrichtungen in qualitätsvoller Form, in entsprechenden pädagogischen Konzepten eingebettet, anbieten. Mittlerweile sind es 720 Kindergärten, die wir in Oberösterreich haben. Und es ist jetzt wieder das Land Oberösterreich unter Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, wo wir den nächsten Punkt setzen, nämlich dass wir sagen, erstens Bildungseinrichtung, und zweitens beitragsfrei für alle Kinder, die das wollen und die Familien, die das selbstverständlich gerne in Anspruch nehmen. Das ist eigentlich eine tolle runde Angelegenheit. Und wissen sie, was mich besonders freut an diesem ganzen Thema? Wir waren über Jahrzehnte im Bereich der Kinderbetreuung nicht die Nummer Eins in dieser Republik. Aber mit 1. September, und da gratuliere ich euch für die Beschlüsse, ab 1. September sind wir das. Das Land Oberösterreich wird ab 1. September dieses Jahres im Bereich der Kinderbetreuung in Kindergärten die Nummer Eins in dieser Republik sein. (Beifall) Wir werden in mehr als 2.100 Gruppen mehr als 41.000 Kindern Betreuung anbieten können. Ist eigentlich wirklich klass. Und wenn man bedenkt, dass wir gerade aus dem Aspekt der pädagogischen Qualität dieses Thema immer auch gesehen haben, so ist es doppelt toll. Und da teile ich die Meinung auch meiner Vorrednerinnen, dass wir hier die Träger vor starke Herausforderungen gestellt haben, dass wir die Pädagoginnen vor starke Herausforderungen gestellt haben und sie im Herbst im Besonderen stellen werden, das ist richtig. Ich bin aber auch überzeugt, so wie ich es immer war, dass wir das gut bewältigen werden, weil wir unseren Pädagoginnen ein Netzwerk an die Hand geben können an Professionalität, die sie durch diese Phasen durchbegleiten. Helga Moser, du hast das angesprochen. Du hat auch die Inspektorinnen angesprochen, die hier große und wichtige Dienstleister sind. (Zwischenruf Abg. Moser: "Aber ich habe heute schon angesprochen, da warst du nicht da, dass das Dienstrecht ausständig ist!") Auf das komme ich dann noch. Darauf komme ich noch, selbstverständlich, weil die Welt dreht sich ja klarer Weise weiter. Ich wollte aber noch ganz kurz bei dieser Danksagung trotzdem bleiben. Es sind viele Belastungen gewesen, die auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen haben. Wir haben etwas zusammen gebracht, wo wahrscheinlich auch in diesem Kreis manche skeptisch waren, nämlich in mehr als 200 Verhandlungen innerhalb von drei Monaten über 200 Gruppen zu genehmigen, ist eine starke Leistung, ist eine wirklich starke Leistung, und hohen Respekt vor meinen Beamtinnen und Beamten, für das, was sie hier beigetragen haben dazu. (Beifall) Mich freut aber vor allem eines, und über das sollten wir auch sprechen, diese Frage der Kinderbetreuung ist natürlich aus der Sichtweise der betroffenen Kinder in erster Linie einer Beantwortung zuzuführen. Aber das hat ja Gott sei Dank weitere Facetten auch. Der Kindergarten wird zum Jobmotor. Mit 500 neuen Jobs ab dem Herbst, meine Damen und Herren, in einer Zeit, in der wir gerade jetzt uns wirtschaftlich befinden, ist das ein unheimlich wichtiges Signal, im Besonderen für die Frauen. Zum zweiten ein Jobmotor ist es auch indirekt, weil wir den Familien Kaufkraft zurückgeben. Die Kinderbetreuung, die im Prinzip zwischen 800 und 1.000 Euro pro Jahr auf jeden Fall kosten würde, ist für die Eltern beitragsfrei, das heißt, sie haben 1.000 Euro im Durchschnitt mehr Kaufkraft in einer wirtschaftlich unheimlich schwierigen Zeit. Auch das soll man durchaus bei diesem Thema miterwähnen. Das ist nichts Böses. Und der dritte wesentliche Bereich ist der, dass es uns, glaube ich, mit dem beitragsfreien Kindergarten sensationell gelingen wird und gelungen ist, die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Frauen, ganz gleich, wo sie in Oberösterreich daheim sind, mit neuen Perspektiven zu versehen. Das heißt also auch ganz allgemein, gesellschaftspolitisch haben wir hier einen wichtigen und richtigen Schritt gesetzt. Ich weiß schon, dass es auch Diskussionen gibt und gegeben hat, wo es geheißen hat, was tut ihr da, ihr nehmt ja den Familien die Kinder weg. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Hast du gesagt!") Habe ich nicht gesagt. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Sicher! Du hast von Ganztagszwangseinrichtung geredet!") Aber ein Mail habe ich bekommen in diese Richtung. Die Frage war für uns immer klar. Die Frage war für uns immer klar, dass es in der Entscheidung der Familie sein muss, dass es in der Entscheidung der Familie sein muss, wie sie die Entwicklung und die Erziehung ihrer Kinder anlegt. Für uns war nur auch eines wichtig. Dass wir diese beitragsfreie Kindergartenmöglichkeit nur dann anbieten können, wenn wir, und damit bin ich beim Artikel 15a-Vertrag, wenn wir den Bund miteinbeziehen können. Da waren wir uns im Übrigen auch immer einig, die Presseaussendung kann ich dir auch zeigen, lieber Joschi, wo du gesagt hast, dass der Bund natürlich die beitragsfreie Kindergartengeschichte übernehmen muss, für das letzte Jahr auf jeden Fall. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ja, bin ich auch dafür!") Passt eh. Das haben wir auch gut erledigt. Wenn wir jetzt in den Artikel 15a-Vertrag sozusagen die Vereinbarung schließen, wo es um die verpflichtenden Kindergärten geht im letzten Kindergartenjahr, so ist das für uns in Wahrheit kein Thema, weil wir es umgesetzt haben. Es ist bereits bei uns beschlossen. Daher ist auch für uns das Thema Artikel 15a-Vertrag nichts Besonderes. Alleine an dieser Kette von Überlegungen, die ich jetzt machen habe können, sehen Sie, wie lange man auf der einen Seite braucht, in einem großen Bundesland ein so wesentliches Thema von der Reihe der Mittebänkler, wenn ich das so sagen darf, in die erste Reihe umzusetzen. Das bedarf aber auch eines Grundkonsenses. Dafür möchte ich mich bedanken. Ich weiß schon, dass es intensive Diskussionen gibt, und ich weiß auch, dass viele von uns oder jeder von uns einen individuellen Zugang zu diesen Themenbereichen hat, aber letztendlich hat immer eigentlich die Diskussion zu einem Erfolg für das Kind geführt. Das ist etwas, was uns, glaube ich, gerade auch in der heutigen Entscheidung stolz machen kann. Damit bin ich beim Dienstrecht. Liebe Helga Moser, du weißt, dass ich versprochen habe, dass ich die betroffenen Gruppen zusammenhole. (Zwischenruf Abg. Moser: "2007!") Nein, ich rede jetzt von 2009; im Zuge des neuen Kinderbetreuungsgesetzes ist das vereinbart worden. Übrigens, diese Besprechung hat vor einigen Tagen stattgefunden. Dort hat man sich über das gesamte Prozedere vereinbart und festgelegt, wie das abgearbeitet wird. Also auch dieser Themenbereich, ich weiß schon, dass er sensibel ist, und ich weiß auch, dass wir uns in einer Phase der Vorwahlzeit befinden. Nichts desto trotz wollen wir auch gerade mit dem Aktiv-sein in diesem Bereich zeigen, dass wir nicht warten auf Wahlen oder wie die Maus vor der Katze sitzen, sondern dass wir professionell, sachlich, begründbar auch dieses Thema aufgreifen. Ich bin wirklich überzeugt, dass auch mit dem Thema Dienstrecht wir nicht nur auf der einen Seite ein gutes Signal Richtung Pädagoginnen geben können, sondern auch in dem Bereich Vorreiter sein werden österreichweit. Ich weiß das deswegen, weil meine RegierungskollegInnen aus den anderen Bundesländern schon bei uns nachfragen, wie wir denn hier vorgehen. Meine Damen und Herren, vor 30 Jahren hätte uns niemand gefragt. Da haben wir auf die anderen Bundesländer geschaut. Jetzt schaut man in diesem Bereich auf uns. Mit dieser Artikel 15a-Vereinbarung setzen wir hier einen markanten, wichtigen, für unsere Kinder aber, glaube ich, einen ganz besonders wichtigen Schlusspunkt. Daher bitte ich euch um Zustimmung zu dieser Artikel 15a-Vereinbarung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Die Artikel 15a-Vereinbarung hinsichtlich der Einführung des beitragsfreien Halbtagskindergartens, verpflichtend vom fünften bis zum sechsten Lebensjahr, also vor Schulbeginn ist grundsätzlich richtig und auch begrüßenswert und auch, dass es in Oberösterreich diesen Kindergarten gibt. Es ist müßig, mit der ÖVP oder anderen darüber zu streiten, wer denn früher die Idee hatte. Wichtig ist, dass es jetzt umgesetzt wurde und dass wir wissen, dass wir es früher schon gewusst haben, dass es notwendig ist. Aber gut Ding braucht Weile, und bei euch ist alles schon immer ein bisschen langsamer gewesen. Aber mit der Herrschaft über die Propagandainstrumente (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Jetzt musst du aber aufpassen, weil bei den Krabbelstuben bist du weit hinter mir!") versucht man halt, die Fragen zu lösen. Und, Kollege Sigl, es gelingt mir, dir gegenüber den Wahrheitsbeweis anzutreten, wenn ich mich der Mühe unterziehe und das Protokoll aushebe, dass du, was die ganztägige Kinderbetreuung betrifft, nicht bei Kleinstkindern oder Kleinkindern von Zwangstagesbeglückung sprichst, sondern bei Schulkindern, wo es darum geht, die Ganztagesschule einzuführen. Das war noch nicht vor allzu langer Zeit, das war bei einer Budgetdebatte in dieser Periode, wo du das mit Vehemenz vertreten hast und ich dir geantwortet habe, dass die Kirche das vor 500 Jahren schon eingeführt hat und heute auch noch immer vorwiegend kirchliche Einrichtungen das für Mittelschüler anbieten, weil es ja bis jetzt noch immer nicht gelungen ist im Bereich der höheren Schulen des Bundes, derartige Qualitäten zu bieten. Also, ich glaube, dass wir die Auseinandersetzung über gesellschaftlichen Fortschritt nicht unbedingt führen müssen. Es ist ja erfreulich, wie schon bei Budgetdebatte diskutiert, und in der Folge dann habe ich dir angeboten, dass ich dich unterstütze, dass in der Folge der Herr Landeshauptmann diese Idee gehabt hat. Die kann ihm natürlich niemand nehmen, auch wenn es die dritte oder vierte Ausgabe der Idee war. Was mich etwas stört ist, wenn man immer darauf hinweist, dass der Gratiskindergarten allen etwas bringt. Er bringt natürlich nur denen etwas, die bisher keinen beitragsfreien Kindergarten haben. Das heißt, jener Bevölkerungsschicht, die bisher schon beitragsfrei den Kindergarten in etlichen Gemeinden besuchen konnte, nicht in allen, bringt er einmal nichts. Und das Nächste, er bringt natürlich auch durch die Abschaffung des Kinderbetreuungsbonus, die vorgesehen ist, weil man ja sonst den beitragsfreien Kindergarten nicht finanzieren kann, die Finanzierungsfrage stellt sich ja immer noch, wie der Herr Landeshauptmann das Geld zusammenbringt, dass da auch wieder jene zum Handkuss kommen, die zu den einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten gehören, weil die verlieren eindeutig jetzt Geld, das sie noch hätten, wenn der Kinderbetreuungsbonus abgeschafft wird. Das hat die ÖVP ja konkret vor. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Nein das stimmt nicht. Da profitieren aber jene Gemeinden, die diesen beitragsfreien Kindergarten für manche Kinder jetzt schon angeboten haben!" Darum geht es nicht. Erstens weiß der Herr Landeshauptmann nicht, wie er es finanziert und hat schon gesagt, da müssen wir noch über Einsparung im Budget reden. Und, Zweitens, wird der Kinderbetreuungsbonus abgeschafft. Auch dem kann man nicht widersprechen, weil das bereits mitgeteilt wurde. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Der Kinderbetreuungsbonus wird nicht abgeschafft!") Das Dritte, was ich sagen möchte, ist, es geht zwar interessanterweise beim Artikel 15a-Beschluss um die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern über das Pflichtkindergartenjahr, aber es wird sehr viel von den Krabbelstuben gesprochen. Ich habe ja dankenswerterweise der Frau Kollegin Wageneder und allen anderen via Internet auch zur Verfügung gestellt, dass sie ausreichend informiert sind. Ich darf Ihnen natürlich die Mitteilung machen, dass die Dinge immer etwas schwieriger sind, als wie wenn man durch die Lande zieht und halt da oder dort einmal mit den Leuten redet, aber nicht wirklich Nägel mit Köpfen machen muss. Frau Kollegin Wageneder, zum Beispiel aus Fischlham, ÖVP-Gemeinde, starke Mehrheit der ÖVP, da bin ich informiert worden, dass dort angeblich die zuständige Kindergarteninspektorin sogar gesagt hat, ein zweieinhalbjähriges Kind kann man nicht in den Kindergarten aufnehmen, keine Kinderbetreuung machen, weil es für diese Vorgangsweise noch nicht geeignet ist. Ich habe da bei mir eine Intervention liegen und habe mich mittlerweile auch an die Zuständige gewandt, weil ich das einfach nicht einsehe, dass das Landesgesetz nicht erfüllt wird. (Zwischenruf Abg. Wageneder: "Da gibt es ja auch Informationskampagnen!") Frau Kollegin, das mit den Informationskampagnen, das ist ja auch so eine einfach Geschichte. Sie wissen doch selbst ganz genau, Sie hätten in dem Land doch weit mehr Unterstützung für Ihre Umweltanliegen, wenn die Informationskampagnen, die der Kollege Anschober mit Regelmäßigkeit fährt und die nicht wenig Geld kosten, so rüber kommen würden. Informationskampagnen sind das eine. Das andere ist, dass in dem Land auch Menschen leben, die eine persönliche Überzeugung haben und die kann auch sein, ich will mein Kind so lange wie möglich zuhause betreuen. Das geht in der Regel bis zum dritten Lebensjahr. Denen jetzt den Vorwurf zu machen, sie seien rückständig, und dem zuständigen politischen Referenten vorzuhalten, er führt keinen Zwangskindergarten ein, weil auf das rennt es ja hinaus, Zwangskrabbelstube. (Zwischenruf Abg. Wageneder unverständlich) Na klar, Sie verlangen von mir, dass ich überall eine Krabbelstube einrichte. Sie stellen sich da jedes Mal heraus, bei Ihnen kann man das schon als Intervall festhalten, und erklären, ich sei untätig, obwohl im Gesetz Sie etwas anderes beschlossen haben. Ich weiß nicht, ob Sie so vergesslich sind, was Sie beschlossen haben. Im Kinderbetreuungsgesetz steht drinnen, die Gemeinden haben einen Bedarfsplan (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Ja eh!") zu erstellen. Und aus dem Bedarfsplan heraus ergibt sich, ob die etwas zu tun haben, und die zuständige Behörde ist die Jugendwohlfahrtsbehörde des jeweiligen Bezirkes und das Land, wir haben die Verpflichtung in fachlicher Hinsicht und in wirtschaftlicher Hinsicht, eine Prüfung durchzuführen. (Zwischenruf Abg. Wageneder unverständlich) Nein, ich glaube, ich habe Ihnen in einem ausreichenden Ausmaß mitgeteilt, melden Sie sich nochmals, wenn Sie mir etwas sagen wollen, ich habe Ihnen in einem ausreichendem Ausmaß mitgeteilt, dass wir mehrere Gruppen, und zwar 19 neue Einrichtungen einrichten werden. Wir haben dann damit zusätzlich 200 Plätze, bei Platzsharing zirka 240 Plätze zur Verfügung, Inbetriebnahme ab Herbst 2009 36 Einrichtungen, ab Herbst 2010 vorläufig 11 fixiert, abzuklären 20. Und es kommen laufend Wünsche dazu. Momentan haben wir 25 auf Grund einer Umfrage, die wir gemacht haben, haben 25 Gemeinden uns mitgeteilt, dass sie da auch beabsichtigen etwas zu tun, sodass wir davon ausgehen, dass wir auf jeweils 50 neue Einrichtungen pro Jahr kommen werden. Sie müssen ja dazurechen, und das verabsäumen Sie immer, wenn Sie über die Krabbelstuben reden oder über die Kinderbetreuung unter drei Jahren, dass im Aufgabengebiet des Kollegen Sigl situiert sind die so genannten Mischgruppen, auch das haben Sie mitbeschlossen, wo eine gar nicht so unbeträchtliche Anzahl von Kindern in Kindergartengruppen untergebracht sind, die von der Kinderanzahl her die Aufnahme ermöglichen. Das weitere sind ja die Tagesmütter, die auch eine beträchtliche Anzahl von Kindern betreuen. Daher ist vollkommen klar, dass wir in dem Ausmaß, in dem wir uns in der Lage sehen, gemeinsam mit den Gemeinden den Krabbelstubenausbau zu betreiben, das auch tun werden. Die Gesamtkosten für den laufenden Aufwand werden sich im Übrigen auch dadurch beträchtlich entwickeln, neben dem Investitionsaufwand, der aus meiner Sicht geringer ist, weil gerade bei Krabbelstuben sehr viele vernünftige Lösungen im Bestand getroffen werden und daher oft das sehr kostengünstig ist, kann man davon ausgehen, dass zwischen 2009 mit knapp 6 Millionen Euro bis 2011 mit 11,5 Millionen Euro ein beträchtliches Ansteigen der dafür erforderlichen Budgetmittel stattfindet. Und das ist gar nicht so wenig. Ich möchte im Übrigen darauf hinweisen, dass, wenn man schon über die Fragen diskutiert, was man sich in dem Land alles leistet, auch einmal sich anschauen soll, was zur Zeit, und wir sind vor Wahlen und darum nehme ich auch die heutigen Wortmeldungen unter dem Gesichtspunkt, dass jeder Mensch versucht da herinnen als Abgeordneter, seine Tätigkeit besonders hervorzustellen und Sie selbstverständlich auch, dass da auf der Sportseite der Oberösterreichischen Nachrichten für mich gestern interessanterweise von Herrn Christoph Zöpel geschrieben wurde, in der Art und Weise, wie das Land Oberösterreich dort sein Festival des Sports inszenierte, machte die geladenen Gäste fast sprachlos – das war im Gmundner Kongresshaus, in der Toscana. Die mehrstündige Show stellte alle bisherigen Siegerehrungen das Landes in den Schatten. Der Abend war grandios und zugleich ein weiteres Beispiel aus der aktuell laufenden Serie, wenn die Landtagswahl vor der Tür steht, ist fast alles möglich. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Das Sportfest gibt es alle zwei Jahre!") Und dann steht noch da, der Wiener, der das da gemacht hat, der moderiert – aha, wir waren nicht eingeladen – der Wiener wird vermutlich etwas verwirrt gewesen sein über die Art und Weise, wie das Land Oberösterreich seine erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler hofiert, das finde ich ja gut. Das Menü war aufwendig wie die in Deutschland angemeldete Lasershow. Also, ich kann einmal davon ausgehen, dass, wenn es um die Verköstigung und die Verpflegung von Leuten geht, die sicher genug Geld haben, dass sie sich das selber leisten können, im Land genug Geld da ist. Wenn es aber darum geht, 6.000 von der Armut betroffene Kinder in das kostenlose Mittagessen einzubeziehen, Herr Kollege Hirz, und darum ist es gegangen beim Antrag, den Sie unzureichend zitiert haben, dann ist das Land neidig. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor. Ich schließe die Wechselrede, und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, ich lasse bitte abstimmen und bitte um Aufmerksamkeit, damit man hinterher auch weiß, worüber man abgestimmt hat, die dem Antrag zur Beilage 1934/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1935/2009, dies ist der Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend die mehrjährige Verpflichtung des Landes Oberösterreich zur Kostenbeteiligung an den Studiengängen in den Fachhochschulstandorten in Oberösterreich. Ich bitte Herrn Kollegen Wolfgang Stanek um die Berichterstattung. Abg. Stanek: Beilage 1935/2009, dies ist der Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend die mehrjährige Verpflichtung des Landes Oberösterreich zur Kostenbeteiligung an den Studiengängen in den Fachhochschulstandorten in Oberösterreich. Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport beantragt, der hohe Landtag möge die Oö. Landesregierung ermächtigen zur Förderung der neu beginnenden bzw. fortzusetzenden Studiengänge, FH Campus HAGENBERG, Kommunikation, Wissen, Medien (KWM), Software Engineering (SE), Sichere Informationssysteme (SIM), Hardware-Software-Design (HSD), Digital Arts (DA), Interactive Media (IM), Medizin- und Bioinformatik (MBI), FH Campus WELS, Öko-Energietechnik (OET), FH Campus STEYR, Prozessmanagement Gesundheit (PMG), FH Campus LINZ, Sozial- und Verwaltungsmanagement (SVM), Soziale Arbeit (SO), die entsprechenden Landesmittel in den Jahren 2009 1.318.307, 2010 5.603.587, 2011 6.549.669, 2012 6.642.497, 2013 7.013.901, 2014 5.637.096, 2015 167.391, Summe 32.932.448 als Maximalbeiträge bereitstellen. Zweite Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede zu dieser Beilage und erteile dem Herrn Kollegen Stanek das Wort. Abg. Stanek: Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrte Frau Präsidentin! Es wäre jetzt natürlich auch verlockend, über das Fachhochschulmodell in Oberösterreich länger zu reden. Grundsätzlich kann man feststellen, die Gründung der Fachhochschulen vor 15 Jahren war ein erster Schritt in Richtung verstärkter Zusammenarbeit von Wirtschaft und anwendungsorientierter Wissenschaft. Heute können wir erfreulicherweise feststellen, dass sich dieses Kind, das es vor 15 Jahren war, zu einem prächtigen jungen Erwachsenen weiterentwickelt hat. Im Studienjahr 1994/1995 gab es einen Beginn mit 166 Studentinnen und Studenten; im Studienjahr 2009/2010 werden es bereits 4.500 sein. Ab Herbst 2010 wird es eben zehn neue Studiengänge geben. Ursprünglich war der Beginn mit zwei Studiengängen, ab Herbst werden es mehr als 40 Studiengänge an vier Fakultäten sein. Wie gesagt, das Fachhochschulmodell in Oberösterreich ist eine Erfolgsgeschichte. Sehr, sehr viele Absolventinnen und –absolventen zeigen, dass sie mittlerweile national, vor allem aber auch international in Toppositionen in Wissenschaft und Forschung tätig sind. Eine Finanzierungszusage des Landes Oberösterreich zur Erfüllung der Akkreditierungsvoraussetzungen gemäß § 12 Fachhochschulstudiengesetz als Nachweis der gesicherten Finanzierung zu erbringen, ist daher wichtig. Ich bitte daher um Ihre Zustimmung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Helga Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen, werte Zuhörer! Lieber Herr Kollege Prinz, als Bildungs-, Sozial-, Familien- und Frauensprecherin kann ich dir leider nicht ersparen, dass ich schon wieder herausgehen muss. (Zwischenruf Abg. Prinz: "21. Rede!") Es ist besser, du lässt dein mathematisches Können überprüfen. Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport, ist uns vorgestellt worden; es geht um die Studiengänge in den Fachhochschulstandorten in Oberösterreich. Ich habe es ja schon im Ausschuss gesagt, Herr Landesrat Sigl, dass ich fordere, dass der Oberösterreichische Landtag nicht nur mit den finanziellen Belangen, wenn es darum geht zu budgetieren, konfrontiert wird, sondern dass es auch in irgend einer Form eine Information gibt, welche Studienlehrgänge neu kommen, aber auch, welche aufgelöst werden. Du hast mir da zur Antwort gegeben, es ist auch eine Bringschuld der Abgeordneten. Ich habe ein gutes Gesprächsklima mit dem Leiter der Fachhochschulen, aber ich glaube, es wäre genauso auch wichtig zu wissen immer, wie schaut es aus, wenn wir die Gelder beschließen, wie schaut es inhaltlich aus Denn das ist ja die große Stärke, die den jungen Menschen, es sind sehr viele jüngere, die die Fachhochschulen absolvieren, dass sie natürlich durch die Berufsausrichtung erstens einmal teilweise schon einen Arbeitsplatz haben, wenn sie die Ausbildung an der Fachhochschule machen und jeder Student einer Universität, muss ich sagen, auch wenn man sich die technischen anschaut, ich glaube, er würde meinen, er ist in der falschen Veranstaltung anschaut: 15 Studienplätze. Das sind ja schon fast Eliteausbildungseinrichtungen, wenn man sich die Professoren/Schülerrelationen anschaut im Vergleich zu den traditionellen, zu den ursprünglichen Universitäten. Es ist gut, dass es die Fachhochschulen gibt, weil unser Bildungssystem einigermaßen starr ist und es eh immer sehr lange dauert, bis ein Bildungssystem eine Veränderung zulässt, um eben neue Studienrichtungen zu implementieren, um Studieninhalte vielleicht neu zu definieren oder wie auch immer. Was mich auch persönlich sehr stört und ich kann mir vorstellen, alle Kolleginnen und Kollegen hier im Oberösterreichischen Landtag, dass wir vom Bund nicht die nötigen Mittel dazu bekommen. Das Budget für die Fachhochschulen, das der Bund zur Verfügung stellt, ist, glaube ich, ich will jetzt nichts Falsches sagen, ist, glaube ich, seit 12 Jahren in keinster Weise verändert worden. Wenn ich mir anschaue und mögen es 10 Jahre sein, in 10 Jahren, was wir für eine Preisentwicklung gehabt haben, was Leistungen jetzt kosten, dann kann es nicht so sein, dass der Bund zwar sagt, ja die Fachhochschulen sind gut, aber seiner finanziellen Verpflichtung kommt er nicht nach. Und daher bitte mein Appell, auch an den nicht anwesenden Herrn Landeshauptmann, nämlich auch bei den Finanzausgleichsverhandlungen zu schauen, dass Oberösterreich hier wirklich zum Recht kommt, zu dem Recht kommt das ihm zusteht, was die Größe und was die Studienjahrgänge betrifft. Denn es ist ja auch eines: wir haben an den Fachhochschulen nicht nur Studenten und Studentinnen aus Oberösterreich, sage ich unter Anführungszeichen, dass ich sage, na gut wir fördern das, sondern zu den Fachhochschulen kommen Studentinnen und Studenten aus ganz Österreich. Wir haben sie auch aus den benachbarten Ländern, wie aus Deutschland zum Beispiel. Und ich glaube da müsste wirklich der Bund mehr Geld in die Hand nehmen. Denn in anderen Bereichen sind wir nicht bereit, wenn es um Bundeskompetenz geht, wenn wir Verbesserungen in manchen Bereichen ansprechen, ich habe es heute schon andiskutiert, was die Schulpsychologen betrifft, selber Geld in die Hand zu nehmen und die Aufgaben des Bundes zu übernehmen. Aber bei den Fachhochschulen ist es selbstverständlich und wir diskutieren nie darüber. Also ja zum Bericht und bitte die finanzielle Situation Oberösterreichs in Wien einmal thematisieren, um mehr Geld vom Bund zu lukrieren. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Wünscht noch jemand das Wort? Frau Kollegin Mag. Chansri bitte. Abg. Mag. Chansri: Sehr geehrte Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, hohes Haus! Mit Verwunderung habe ich kürzlich erfahren, dass nun endlich die Einrichtung der Fachhochschule Oberösterreich erreicht wurde. Wie ich darauf komme? Ich habe eine Einladung folgenden Inhalts erhalten: Die Fachhochschule Oberösterreich lädt mit ihren 4 Fakultäten ein, etc., etc. Als Juristin war ich doch mehr als verwundert, findet sich doch im Paragraph 15, Absatz 2 Fachhochschulstudiengesetz: Die Verleihung der Bezeichnung Fachhochschule setzt voraus, dass mindestens zwei Studiengänge der beantragten Einrichtung als Fachhochschulstudiengänge, zweitens ein Plan für den Ausbau der betreffenden Einrichtung vorliegt aus dem die Erreichung einer Mindestzahl von 1.000 Studienplätzen innerhalb von fünf Jahren glaubhaft gemacht wird und drittens eine den Bedingungen des Paragraph 16 entsprechende Organisation der betreffenden Einrichtung nachgewiesen wird. Paragraph 16 Absatz 1 lautet: Zur Durchführung und Organisation des Lehr- und Prüfungsbetriebes ist an jeder Fachhochschule ein Fachhochschulkollegium einzurichten. Dieses hat mindestens zweimal jährlich zusammenzutreten. Und der Paragraph 2 geht dann noch auf die Besetzung ein. Nun frage ich den Landesrat Sigl und die anwesenden Abgeordneten, sind diese Voraussetzungen im Sinne dieses Gesetzes erfüllt? Ich denke nein und es ist schmerzlich, darf ich doch noch einmal replizierend an die von der SPÖ eingebrachten Initiativanträge 314/2004 und 612/2005 erinnern, die seit 2004 beabsichtigen gegenständlichen Status im Sinne des Fachhochschulstudiengesetzes zu erreichen. Sie alle kennen sicher den Film: Und täglich grüßt das Murmeltier. In diesem Film wacht der Darsteller immer am selben Tag auf und erlebt das selbige und vielleicht bei uns auf die Landtagssprache umgemünzt heißt es: monatlich im Ausschuss verkündet uns Landesrat Sigl, bald wird es diesen Status geben. Fünf Jahre später müssen wir leider feststellen, dem ist nicht so. Aber wozu den Status im Sinne des Fachhochschulstudiengesetzes erwirken, wenn man sich doch selbst diesen Titel verleihen kann und auch Einladungen daraufhingehend ausschicken kann und habe ich weiters in dem Schreiben von Landesrat Sigl vom 7. Juli 2009, hinsichtlich Informationen Fachhochschule Oberösterreich vernommen, dass zum Punkt Fakultäten an der FH Oberösterreich ausgeführt wird. Gemäß Wikipedia ist jetzt eine Fakultät eine Gruppe zusammengehörender Wissenschaften oder eine Abteilung mit mehreren Wissenschaftsgebieten als Lehr- und Verwaltungseinheit einer Universität, Kunsthochschule oder Fachhochschule. Dann lautet es weiter: Daher war es konsequent die korrekte akademische Bezeichnung über Initiative der wissenschaftlichen Leitung durch Beschluss der erweiterten Geschäftsleitung einzuführen. Ein weiterer Grund liegt in der wissenschaftlichen Themenverantwortung des Standort alt im Rahmen der gesamten FH Oberösterreich. Und abschließend lautet es: Wir erwarten uns davon eine nachhaltige Absicherung des Qualitätsstandards der FH Oberösterreich in wesentlichen Themenfeldern. Unser Zugang wäre vielmehr sich nicht Titel zu verleihen, die auf Wikipedia passieren. Das ist eine Internetplattform, wo man selbst auch Änderungen vornehmen kann. Uns wäre es wirklich wichtig einen Status zu erreichen, basierend auf einem Gesetz. Und ich hoffe, dass wir wirklich bald den Fachhochschulstatus erreichen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es gibt keine weitere Wortmeldung mehr. Ich schließe somit die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte die Mitglieder des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1935/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme des Antrages fest. Wir behandeln die Beilage 1936/2009. Das ist der Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend das Landesgesetz, mit dem das oberösterreichische Landesverfassungsgesetz geändert wird (2. Oö. Landes-Verfassungsgesetz-Novelle 2009). Ich bitte Herrn Klubobmann Dr. Frais um die Berichterstattung. Abg. Dr. Frais: Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landes-Verfassungsgesetz geändert wird (2. Oö. Landes-Verfassungsgesetz-Novelle 2009). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1936/2009.) Der Ausschuss für Verfassung und Verwaltung beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landes-Verfassungsgesetz geändert wird (2. Oö. Landes-Verfassungsgesetz-Novelle 2009), beschließen. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede und darf als ersten Redner Herrn Klubobmann Dr. Frais das Wort erteilen. Abg. Dr. Frais: Ja ich möchte mich zunächst einmal bei den Grünen bedanken für die Einbringung des Antrages zum Klimaschutz. Ich hoffe, dass wir nach der Diskussion auch das gegenseitige Verständnis gefunden haben, was mit Staatszielbestimmungen gemeint war. Ich habe damals die Kritik gehabt, ich glaube wir haben jetzt die Formulierung gefunden, wie sie auch passend für diesen Zweck ist. Ich glaube, dass es sehr notwendig ist, gerade die letzten zwei Tage, wenn man die aktuelle Diskussion sich anhört, wie wesentlich im Grund hier wirklich jeder zum Mitmachen gefordert ist. Es freut mich, dass also der Klimaschutz jetzt auch in Oberösterreich in den Staatszielbestimmungen Aufnahme gefunden hat. Der zweite Bereich ist ein Antrag der SPÖ gewesen, wo es auch um die Aufnahme immaterieller Werte in die Landesverfassung gegangen ist. Wir haben dazu eine längere Diskussion gehabt. Nach Auffassung des Verfassungsdienstes war man der Meinung, dass sämtliche Teile des Landesvermögens im Artikel 55, Absatz 5, Ziffer 3 Oö. Landesverfassung erfasst sind. Und es gab dann unser Ersuchen, entsprechende Erläuterungen dazu zu machen. Das wird ebenfalls in die Landesverfassung so aufgenommen, um hier eine Klarstellung in dieser Richtung zu haben. Wir werden diesem Antrag selbstverständlich zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Im Klimaschutz geht weltweit jetzt offensichtlich wirklich mehr weiter als die langen Jahre bisher. Das hat natürlich auch mit der neuen Regierung Amerikas etwas zu tun und den Signalen, die auch zu diesem Thema hier kommen. Ich glaube man muss aber unseren Landsleuten ein Kompliment machen, weil wir, bevor wir jetzt überhaupt den Klimaschutz in den Staatszielbestimmungen in die Verfassung aufnehmen, eigentlich schon lange damit gelebt haben, dass sehr viel private Initiative in diesem Sektor passiert ist. Privatinitiative, die vielleicht bei einigen wenigen Hochinteressierten begonnen hat, aber mittlerweile dazu geführt hat, dass wir doch einen erklecklichen Wirtschaftsfaktor in diesem Gebiet in Oberösterreich haben, wenn ich nur an die Unternehmen, die im Ökoenergiecluster beispielsweise zusammengefasst sind, denke, wo mittlerweile 150 Unternehmen bis zu 5.000 Leuten Beschäftigung bieten. Das ist ja auch in Zeiten wie diesen ein durchaus herzeigbares Ergebnis und hat vor allem auch den Vorteil, dass es mit diesen modernen Unternehmensformen, mit den Inhalten der Unternehmen, die Richtung Klimaschutz gehen, zu tun hat. Und zum Zweiten glaube ich auch, dass wir uns in aller Bescheidenheit ein kleines Kompliment machen können, weil wir auch in Sachen Klimaschutz versucht haben, begleitend mit einem ordentlichen Rahmen, auch seitens der Landespolitik tätig zu sein. Wenn ich nur daran denke, was im Wohnbau gemeinsam erreicht werden konnte. Da sind wir das Land, das die höchsten Schadstoffeinsparungen auf dem Wohnbausektor hat, weil wir eben die Rahmen setzen und die Leute und Wohnbauträger entsprechend mitziehen. Wenn ich beispielsweise an den gestrigen Spatenstich unserer Energie AG denke, für das größte Sonnenkraftwerk in Österreich oder aber auch wenn wir heute zum Beispiel auf der Tagesordnung haben, dass wir bei der Photovoltaik die Koförderung wieder in Gang setzen. Also alles in allem glaube ich ist die Aufnahme des Klimaschutzes als Staatszielbestimmung in unsere Verfassung auch ein wichtiger Punkt, der all diese Bestrebungen und auch all dieses Engagement und auch all unsere Taten, die wir schon gesetzt haben, auch jetzt mit dem nötigen Rahmen versieht. Und ich möchte abschließend sagen, ich danke auch, dass wir bei der Ergänzung in der Verfassung auch einen Weg gegangen sind, den ich für zielführend halte und der eigentlich auch bisher immer unseren Usancen entsprochen hat. Wir haben um diese Formulierungen ja doch längere Zeit gerungen. Es geht immerhin um eine Ergänzung unserer Landesverfassung, denn das was jetzt da drinnen steht ist letztlich auch der Rahmen, ist auch die Ziellinie, an die sich der Gesetzgeber, sprich wir, aber auch die Verwaltung und die Regierung zu orientieren haben. Und dieses ausgiebige miteinander Reden und Beraten hat, glaube ich, dieser Verfassungsbestimmung auch gut getan, weil sie jetzt von allen mitgetragen werden kann und damit auch eine unumstrittene Leitlinie für unser Bundesland wird. Wir werden natürlich der Aufnahme dieser Formulierung, die den Klimaschutz als Staatszielbestimmung festschreibt, zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Klubobmann Gottfried Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Der heutige Landtagsbeschluss, mit dem der Klimaschutz in die Landesverfassung kommt, ist mit Sicherheit ein Fortschritt für Oberösterreich und auch ein Erfolg für die Grünen. Es wird dem Artikel 10 ein Absatz 3 angefügt, dass das Land Oberösterreich sich zum Klimaschutz bekennt sowie zur Steigerung der Energieeffizienz, um den Energieverbrauch zu senken und zur schrittweisen Umstellung auf erneuerbare Energiequellen. Ich glaube, dass das wirklich ein wichtiger Schritt ist in eine neue Energiezukunft Oberösterreichs und ich glaube auch, dass das die weitreichendste Verfassungsbestimmung, was den Klimaschutz betrifft, ist im gesamten Bundesgebiet. Es haben zwei Bundesländer bereits eine Verfassungsbestimmung enthalten, Niederösterreich und Vorarlberg. Ich glaube, dass wir hier wirklich am weitesten gehen. Ich halte diesen Beschluss auch für konsequent. Wenn wir in der Landesregierung und auch im Landtag die Energiewende 2030 beschlossen haben, wo es darum geht, dass wir bis 2030 alle Energie, die wir für Strom und Raumwärme brauchen, aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen wollen, geht das nur, wenn man erstens einmal die Energieeffizienz steigert, geht das nur wenn man den Energieverbrauch entsprechend senkt und geht das nur, wenn wir schrittweise von den fossilen Energieträgern auf die erneuerbaren umstellen. Und es ist eben nicht so, dass diese Schritte automatisch, so wie das früher immer gemeint worden ist, automatisch wirtschaftsfeindlich sind. Ganz im Gegenteil, wenn man weiß, dass genau in diesem Bereich in den letzten sechs Jahren 14.500 Arbeitsplätze im Bereich der Öko- und Umwelttechnologie entstanden sind, dann heißt das natürlich, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Jetzt ist mir schon klar, dass wir in Oberösterreich nicht das Weltklima retten können, weil das natürlich globale Probleme sind. Aber ich glaube, dass wir eine Modellregion sein können und dass wir vorzeigen können, dass Klimaschutz möglich ist und dass das zu kombinieren ist, auch mit einem wirtschaftlichen Erfolg. Es ist schon gesagt worden, es ist jetzt neben dem Umweltschutz auch der Klimaschutz eine Staatszielbestimmung des Landes Oberösterreich. Ich glaube, dass wir hier auch eine Verpflichtung haben gegenüber unseren nachkommenden Generationen, eine entsprechende intakte Umwelt auch zu hinterlassen. Ich glaube, dass es darum geht, auch die klimapolitischen Ziele der Republik Österreich zu unterstützen. Es geht auch darum die klimapolitischen Ziele der EU zu unterstützen. Und ich glaube, dass neben der Wirtschaftskrise, die natürlich jetzt die Politik der Welt beschäftigt, der Klimaschutz sicherlich die bedeutendste Herausforderung für die Menschheit und auch für die westlichen Staaten ist. Und wenn man sich anschaut, dass gestern beim G8-Treffen entsprechende Beschlüsse, nämlich wirklich eine Kehrtwende in der Klimapolitik beschlossen worden sind, dann zeigt das, dass wir hier goldrichtig liegen mit unserem Weg. Also sicherlich hat es etwas damit zu tun, dass wir jetzt in den USA eine andere Präsidentschaft haben und dass Präsident Obama hier einen wesentlich anderen Zugang hat als sein Vorgänger Bush. Gestern wurde beschlossen, dass 12 Milliarden Dollar den Schwellenländern zur Verfügung gestellt werden sollen, damit sie eine entsprechende Umstellung auch schaffen und beschlossen worden ist die Halbierung der Treibhausemissionen bis 2050. Das lässt sich so schnell einmal hinsagen. Das heißt aber eigentlich, dass die Schwellenländer fast 50 Prozent verringern müssen und teilweise die westlichen Staaten 80 Prozent. Also das ist wirklich eine Steilvorgabe, die hier das G8-Treffen gemacht hat. Und ich glaube, dass das eine richtige Entscheidung war. Ich halte die Verankerung des Klimaschutzes in der oberösterreichischen Verfassung für ein ganz wichtiges und wesentliches Signal. Und ich möchte mich an dieser Stelle wirklich auch bei allen Fraktionen ganz herzlich bedanken. Wir sind aufeinander zugegangen, wir haben um Wörter und um Formulierungen gerungen. Aber es ist uns gelungen hier eine gemeinsame Vorlage zu finden und in diesem Sinne werden wir auch dieser Änderung natürlich zustimmen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Der Klimaschutz der G8 wurde gerade angesprochen und das was wir als Erfolg auf der einen Seite zu verbuchen haben, Obama sei Dank, haben wir mit Russland als Problem. Und wir wissen ganz genau, dass wir in Oberösterreich und von Oberösterreich ausgehend das Klima nicht verändern können. Deswegen sollte man auch immer aufpassen, welche konkreten Maßnahmen manchmal zum Unverständnis bei der Bevölkerung führen. Ich glaube nicht, dass das Weltklima durch einen Lufthunderter zwischen Linz und Enns in etwa saniert, repariert oder irgendwie verändert werden könnte. Ich glaube, dass die Menschen das nicht verstehen. Ich spreche die Grünen deswegen an, weil Klimaschutz oder Maßnahmen im Umweltbereich auch dazu führen, dass Menschen schlechtere Lösungen vorfinden, wie zum Beispiel jetzt auf der A8. Wäre dort sofort eine dreispurige Richtungsfahrbahn vorgesehen worden, dann hätte eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden müssen und möglicherweise hätte das zu einer Einhausung geführt. Also ich bitte einfach die Grünen in ihren Überlegungen, auch was den Klimaschutz betrifft, wo es jetzt einen Konsens gibt, den wir als Zielbestimmung übernommen haben, immer darauf zu achten, dass nicht mit Einzelmaßnahmen in Wahrheit das Kind samt dem Badewasser ausgeschüttet wird. Und genau dort ist es passiert. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Aber das Luftemissionsgesetz ist ein Bundesgesetz, das weißt du schon!") Das weiß ich schon, aber ich weiß auch wo die Stellen sind, wo aufgestellt wurde und welche Möglichkeiten ein Umweltlandesrat hätte, das entsprechend anders zu gestalten, aber es ist natürlich recht und billig, dass man zwischen Linz und Enns so häufig wie nur irgendwo möglich 100 km/h fährt und dort die Menschen eigentlich quält. Dort geht zwar ein Wind, keiner versteht es warum es ist, aber es wird dann alles unter dem Titel Klimaschutz hineingepackt. Was auch, wenn wir schon die Verfassung ändern – (Zwischenruf Hirz: „Landesrat Anschober war Vollzugsorgan des Bundesgesetzes.“) – wir sind uns eh bei den Staats-Ziel-Bestimmungen jetzt einig, das ist Gott sei Dank jetzt passiert. Wir haben um Worte gerungen, da gebe ich dir Recht. Wir sind aufeinander zugegangen und haben eine Lösung gefunden. Was mich ärgert, wenn wir die Verfassung ändern, dann haben wir folgende Dinge nicht zustande gebracht. Weiter ist das Spiel mit der Einrechnung des Landeshauptmannes auf die Liste seiner eigenen Partei offen geblieben. Das heißt, wir haben eine Wahl und wir wissen nicht, wird der Landeshauptmann auf die jeweilige Liste eingerechnet oder nicht; finde ich demokratiepolitisch einfach nicht korrekt und nicht fair. Und was mich besonders ärgert, aber ich glaube da sind wir Partner, wenn ich die Grünen hier ansehe, das ist die Verschärfung oder Verbesserung der Bürgerrechte. Wir sind angetreten, dass die Bürger in den Entscheidungsprozessen mehr eingebunden werden. Wir beschließen heute eine Änderung der Verfassung im Klimabereich, das ist gut so. Ich bedaure, dass dieser Landtag nicht den Mut hatte, in dieser Periode die Bürgerrechte so weit auszubauen, dass die Bevölkerung in den Entscheidungsprozessen vertieft eingebunden wird. Schade, hier sind wir in dieser Periode gescheitert. Da hoffe ich auf die Abgeordneten der nächsten Periode. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor, somit schließe ich die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich darf vorher feststellen, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Drittel der abgegebenen Stimmen gefasst werden kann. Ich bitte die Mitglieder des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1936/2009 „Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landes-Verfassungsgesetz geändert wird (2. Oö. Landes-Verfassungsgesetz-Novelle 2009)“ zustimmen ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1937/2009, das ist der Bericht des Gemischten Ausschusses (Ausschuss für Verfassung und Verwaltung und Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten) betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landesbeamtengesetz 1993, das Oö. Landes-Vertragsbedienstetengesetz, das Oö. Gehaltsgesetz 2001, das Oö. Landes-Gehaltsgesetz, das Oö. Kranken- und Unfallfürsorgegesetz für Landesbedienstete, das Oö. Landes-Gleichbehandlungsgesetz, das Oö. Landesbediensteten-Schutzgesetz 1998, die Oö. Landes-Reisegebührenvorschrift, das Oö. Verwaltungssenatsgesetz 1990, das Oö. Gemeinde-Dienstrechts- und Gehaltsgesetz 2002, das Oö. Gemeindebedienstetengesetz 2001, das Oö. Statutargemeinden-Beamtengesetz 2002, das Oö. Gemeinde-Gleichbehandlungsgesetz und das Oö. Landesbeamten-Pensionsgesetz geändert werden (Oö. Landes- und Gemeinde-Dienstrechtsänderungsgesetz 2009). Ich bitte Herrn Kollegen Wolfgang Stanek um die Berichterstattung. Abg. Stanek: Beilage 1937/2009, Bericht des Gemischten Ausschusses (Ausschuss für Verfassung und Verwaltung und Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten) betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landesbeamtengesetz 1993, das Oö. Landes-Vertragsbedienstetengesetz, das Oö. Gehaltsgesetz 2001, das Oö. Landes-Gehaltsgesetz, das Oö. Kranken- und Unfallfürsorgegesetz für Landesbedienstete, das Oö. Landes-Gleichbehandlungsgesetz, das Oö. Landesbediensteten-Schutzgesetz 1998, die Oö. Landes-Reisegebührenvorschrift, das Oö. Verwaltungssenatsgesetz 1990, das Oö. Gemeinde-Dienstrechts- und Gehaltsgesetz 2002, das Oö. Gemeindebedienstetengesetz 2001, das Oö. Statutargemeinden-Beamtengesetz 2002, das Oö. Gemeinde-Gleichbehandlungsgesetz und das Oö. Landesbeamten-Pensionsgesetz geändert werden (Oö. Landes- und Gemeinde-Dienstrechtsänderungsgesetz 2009). Der Gemischte Ausschuss (Ausschuss für Verfassung und Verwaltung und Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten) beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Landesbeamtengesetz 1993, das Oö. Landes-Vertragsbedienstetengesetz, das Oö. Gehaltsgesetz 2001, das Oö. Landes-Gehaltsgesetz, das Oö. Kranken- und Unfallfürsorgegesetz für Landesbedienstete, das Oö. Landes-Gleichbehandlungsgesetz, das Oö. Landesbediensteten-Schutzgesetz 1998, die Oö. Landes-Reisegebührenvorschrift, das Oö. Verwaltungssenatsgesetz 1990, das Oö. Gemeinde-Dienstrechts- und Gehaltsgesetz 2002, das Oö. Gemeindebedienstetengesetz 2001, das Oö. Statutargemeinden-Beamtengesetz 2002, das Oö. Gemeinde-Gleichbehandlungsgesetz und das Oö. Landesbeamten-Pensionsgesetz geändert werden (Oö. Landes- und Gemeinde-Dienstrechtsänderungsgesetz 2009), beschließen. Zweite Präsidentin: Danke für die Berichtserstattung und ich darf gleichzeitig das Wort erteilen. Abg. Stanek: Ja, sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich habe jetzt bei der Berichterstattung einmal ganz ausdrücklich die verschiedensten Gesetzeswerke, die sich unter den relativ einfachen Begriff DRÄG oder Dienstrechtsänderungsgesetz verstecken, erwähnt, um einfach kurz einmal aufzuzeigen, dass es sich bei diesem Gesetz wirklich um eine äußerst komplexe Materie handelt. Ich möchte daher mit einem ganz herzlichen Dank als Vorsitzender des Unterausschusses beginnen. Ich möchte mich für die wirklich sehr, sehr konstruktive Zusammenarbeit im Unterausschuss bei meinen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken. Ein ganz besonders herzlicher Dank gilt aber jenen Fachpersonen, die uns begleitet haben und man muss ganz offen sagen ohne wirklich detaillierte Begleitung wäre es nicht möglich, in diesem Gesetzesdschungel sich noch halbwegs auszukennen. Ich möchte hier namentlich erwähnen und mich noch einmal ganz, ganz herzlich bedanken beim Herrn Mag. Ilk als Leiter der Personalabteilung, ganz besonders aber beim Herrn Dr. Nußbaumer und beim Herrn Dr. Koppensteiner und bei der Frau Dr. Frauscher, die beiden erstgenannten von der Personalabteilung, die Frau Dr. Frauscher vom Büro des Personalreferenten, die uns wirklich mit höchster Kompetenz, manches Mal auch mit Geduld begleitet haben und uns in die Geheimnisse des Dienstrechtsänderungsgesetzes eingeführt haben. Ich sage das deshalb auch so bewusst, weil gerade die Personen, die ich erwähnt habe auch beispielgebend dafür sind, wie hoch qualifiziert und wie hervorragend arbeitend unsere Landesbediensteten sind und dafür möchte ich mich von dieser Stelle einmal ganz, ganz herzlich bedanken. (Beifall) Ich sage aber auch ein herzliches Dankeschön bei den Personalvertreterinnen und Personalvertretern, bei den Gewerkschaftern, die in die Verhandlungen auch miteinbezogen waren und es hat ja die eine oder andere durchaus knifflige Situation gegeben, wo aber auch mit einer sehr hohen Diskussionsdisziplin letztendlich dann auch mit einem gegenseitigem und aufeinander Zukommen es zu Lösungen kommen konnte. Im neuen Dienstrechtsänderungsgesetz 2009 werden eine ganze Reihe von Veränderungen durchgeführt. Ich möchte nur schlagwortartig auf Grund der fortgeschrittenen Zeit einige wenige, aber nur die Überschriften erwähnen. Es wird also zur Einführung einer Langzeitversichertenregelung befristet bis Ende 2013 kommen. Wir haben uns mit Teilzeit-, Mehrarbeitszuschlägen beschäftigt. Wir haben beschlossen, Änderungen in der Dienstausbildung, die durchaus Vorteile für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen. Wir haben den Entfall der Selbstlenkerentschädigung im Landesbereich beschlossen. Es gibt eine neue Regelung über Dienstausweise. Es wurde die Einführung des Vaterschaftsfrühkarenzes für Beamte und Vertragsbedienstete beschlossen. Es gibt Neuerungen im Disziplinarverfahren und noch eine ganze Reihe von weiteren Änderungen, die sich großteils für die Landesbediensteten und in Teilbereichen dann auch für die Gemeindebediensteten auswirken. Im Gemeindebereich speziell gibt es so wie im Landesdienst auch, die Einführung einer Regelung betreffend die Auswirkungen einer Karenz auf den Arbeitsplatz, sonderzahlungswirksame Abgeltung von Zeiten der zusätzlichen Dienstleistung bei Teilzeitbeschäftigten, eine Auszahlungsverpflichtung für Zeiten außer Rahmen bei Teilzeitbeschäftigen und selbstverständlich auch die Langzeitbeschäftigtenregelung. Wie gesagt, es waren Verhandlungen, die sich auch über einen bestimmten Zeitraum hinweg gezogen haben. Ich danke noch einmal ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit und bitte Sie um die Zustimmung zu diesem Gesetz. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als nächstes zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Arnold Schenner. Abg. Schenner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn Sie sich noch einmal kurz den Titel dieser Beilage durchlesen und alles weglassen wo Gemeinde steht, dann haben Sie in etwa das, was ein durchschnittlicher Landesbeamter wissen muss, damit er weiß, wie sein Dienstverhältnis geregelt ist oder er hat einen guten Personalvertreter und/oder er hat solche Kapazunder wie den Herrn Nußbaumer oder den Herrn Koppensteiner, die er fragen kann, wenn er sich nicht auskennt und wir haben diese Möglichkeit und diese Information genützt und auch von unserer Seite ein herzliches Dankeschön an den Herrn Dr. Nußbaumer, an den Herrn Dr. Koppensteiner, aber auch an die Frau Frauscher und den Herrn Ilk für ihre Unterstützung. (Beifall) Auch wir haben die Verhandlungen sehr konstruktiv gefunden im Unterausschuss und es ist uns auch Verständnis entgegengebracht worden, dass wir nicht alle ursprünglichen Absichten mitgetragen haben. Wir haben weitgehende Neuregelungen im Disziplinarrecht akzeptiert. Es wäre uns aber zu weit gegangen, dass man gegen Erkenntnisse der Disziplinaroberkommission zum Beispiel nur mehr im Falle der Entlassung oder im Falle der Versetzung in den Ruhestand zum Verwaltungsgerichtshof hätte gehen können. Das wollten wir nicht und das ist daher auch in die Novelle nicht aufgenommen worden. Wir haben verstanden, dass es manchmal auch für den Betroffenen vielleicht sogar günstiger ist, wenn er von der Dienstbehörde eine Disziplinarstrafe bekommt, als wenn ein eigenes Disziplinarverfahren vor einer Kommission aufgezogen wird, noch dazu wo es dann einen entsprechenden Rechtschutz gibt und er dieses Verfahren vor der Kommission sowieso erwirken kann, aber es wäre uns etwas zu weit gegangen, wenn damit die möglichen Geldstrafen von 25 Prozent des Bezuges auf 150 Prozent des Bezuges erhöht worden wären. Wir haben uns schließlich bei 100 Prozent geeinigt. Und es wäre uns zu weit gegangen, wenn eine Entlassung mit einem Mehrheitsbeschluss der Disziplinarkommission ausgesprochen hätte werden können. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es weiterhin eines einstimmigen Beschlusses bedarf. Auf den ersten Blick hat es auch nicht eingeleuchtet, warum diese Zuschläge für die Mehrarbeit von Teilzeitbeschäftigen nicht wie im Bundesrecht kommen, sondern dass man die Teilzeitbeschäftigten-Stunden, die zusätzlichen so betrachtet, als wäre das Beschäftigungsausmaß vorübergehend erhöht worden und damit den 13. und 14. Monatsbezug entsprechend beeinflussen kann, weil das eine macht 25 Prozent, also ein Viertel aus, der 13. und 14. ja nur ein Sechstel. Aber wenn man dann berücksichtigt, dass es eine bessere steuerliche Behandlung gibt und dass Zulagen davon abhängen, dann ist es vielleicht wirklich besser und das ist ja auch ausgerechnet worden mit der Personalvertretung, diese Lösung so zu machen, also keine Zuschläge, sondern einfach die Fiktion eines befristeten höheren Stundenausmaßes im Dienstvertrag. Wir haben uns gefreut über die Verankerung einer Langzeitbeschäftigungsregelung und eines vereinfachten Nachkaufes und wir sind auch zufrieden mit der Regelung bei der Selbstlenkerentschädigung, insbesondere mit der Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse bei den Statutargemeinden und sonstigen Gemeinden. Wir werden daher dieser Novelle zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Kollegen Gunther Trübswasser das Wort. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Erlauben Sie mir ein paar persönliche Worte zu diesem Gesetz, das glaube ich, wenn man es vorliest, in der Fünfminutenfrist, die einem bei einem dringlichen Antrag bleibt, ist ungefähr die Hälfte der Redezeit schon vorbei, aber ich will jetzt auch nicht länger als maximal fünf Minuten sprechen. Lassen Sie mich aus meiner Perspektive auch meine Funktion, meinen Zivilberuf erwähnen. Ich war mehr als 30 Jahre Landesbediensteter und als solcher habe ich diese Gesetze auch zur Dienstprüfung lernen müssen. Ich habe damals keinen Herrn Nußbaumer, keinen Herrn Koppensteiner, keine Frau Frauscher zur Seite gehabt, sondern habe mich selber durchplagen müssen und habe auch die Praxis nicht gekannt, welche Wirkungsweise alle diese Gesetze haben. Dass diese Gesetze zusammenwirken wie ein kompliziertes Räderwerk, wie eine Weltmaschine kann man sagen, das ist schon erstaunlich und Dankeschön für die inhaltliche Begleitung. In einem Punkt muss ich meinem Vorredner widersprechen, wir haben das im Ausschuss auch schon besprochen. Ich halte es für einen Fehler, dass der Schritt nicht gewagt wurde, die Disziplinaroberkommission einem richterlichen Status zuzuordnen und sie weisungsfrei zu machen, weil ich glaube, dass das dem Ansehen der Bediensteten auf jeden Fall gut getan hätte. Ich erinnere daran, dass es immer wieder zu Verfahren kommt, wo Politik ins Spiel kommt und diese Klärung vor einem Gericht zu machen, das weisungsfrei ist, oder vor einem gerichtsähnlichen Gremium zu machen, wäre sicherlich sinnvoll gewesen und wäre mutig gewesen. Dieser Mut hat leider gefehlt. Was immer ins Treffen geführt wurde, dass dadurch der Gang an die Volksgerichte verwehrt geblieben wäre, ist nicht richtig. Dieser Gang wäre selbstverständlich an den Verwaltungsgerichtshof und an den Verfassungsgerichtshof möglich gewesen. (Zwischenruf Abg. Schenner: „Nur bei Entlassungen oder Ruhestandversetzung!“) Ich weise auf etwas hin, was die Kompliziertheit, die Komplexität dieser Bestimmungen betrifft, das ist die Regelung, der Nachkauf von Dienstzeiten. Ich habe bewundert, mit welcher Genauigkeit und mit welchen Fallbeispielen hier operiert wurde. Mich hat das sehr stark erinnert an die Zeit als ich Differenzialrechnung in der Mittelschule lernen musste und froh war, dass ich die möglichst schnell wieder vergessen konnte. Ich behaupte, dass wir diese Rechnungen ohne der Hilfe der EDV nicht hätten machen können. Ich denke, dass die Regelungen im Wesentlichen gut sind. Pensionsregelungen haben immer so ein für und wider. Alles was wir im öffentlichen Dienst und vor allem bei den Beamten verbessern, verschlechtert wieder das Ziel der Harmonisierung. Ich glaube, dass langfristig die Harmonisierung ein Ziel sein muss. Wir können uns nicht leisten, unterschiedliche Versicherungsmodi zu haben und ich glaube, dass es gegenüber den ASVG-Versicherten nur schwer vertretbar ist, wenn wir zwei verschiedene Klassen von Pensionisten haben. Ich glaube, dass diese Harmonisierung nicht am untersten Niveau stattfinden muss, sondern dass es in einem Niveau passieren muss, wo sozusagen nicht nach unten korrigiert wird, sondern dass positive Bestimmungen von beiden Seiten übernommen werden können. Aber da werden künftige Landtage wahrscheinlich noch viel Arbeit bekommen. Ich möchte abschließend sagen, dass ich eine sehr spannende Zeit als Landesbediensteter durchlebt und durcharbeitet habe. Als ich 1963 in den Landesdienst eingetreten bin, das ist eine gehörige Zeitspanne, es war Mitte des vorigen Jahrhunderts, muss man sich das vorstellen, und heute ist der Landesdienst ein hocheffizienter Dienstleister, der ganz andere Aufgaben bewältigen muss. Ich habe diesen Übergang, das Einführen der EDV an vorderster Front erleben dürfen. Ich war dabei in der eigenen Abteilung dieses System einzuführen. Es war damals fast Utopie, heute ist es selbstverständlich. Wenn ich mich erinnere an die Berechnungsmodelle der Nachkaufzeiten, wie uns Herr Dr. Nußbaumer vorgerechnet hat und vorgelegt hat, mehrere Varianten, also ich habe diese Zeit außerordentlich als spannend empfunden, habe auch durch meine Tätigkeit als Personalvertreter von 1997 bis 2003 sehr viele interessante, engagierte, hochmotivierte Menschen kennen gelernt, mit denen ich teilweise bis heute verbunden bin und ich muss sagen, ich bin stolz darauf in diesem Unternehmen, dem größten Unternehmen Oberösterreichs, dabei gewesen zu sein und bedanke mich für die gute Zusammenarbeit im Sinne der gesamten Kollegenschaft. Dankeschön! (Beifall) Zweite Präsidentin: Es gibt keine weitere Wortmeldungen. Ich schließe – Entschuldigung Herr Kollege Schenner! Abg. Schenner: Ich mache ja Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen keine tatsächliche Berichtigung, weil ich mich ohnehin mehrmals zu Wort melden kann, aber ich möchte schon darauf hinweisen, dass ein wichtiger Unterschied zum Verfahren vor der Disziplinaroberkommission bis zum Jahr 2009 und nach dem Vorschlag ab 2009 darin bestanden hätte, dass es außer bei Entlassung oder Versetzung in den Ruhestand keinen Weg an den Verwaltungsgerichtshof gegeben hätte, ich habe das ja schriftlich da, hat wahrscheinlich jeder die selbe Unterlage bekommen, also das war ein springender Punkt für uns, und vielleicht werden wir im nächsten Landtag darüber diskutieren, ob man da vielleicht eine Änderung macht, aber dass es jederzeit möglich gewesen wäre, Gunther, wie du gesagt hast, das ist nicht richtig, nach den Unterlagen, die wir bekommen haben, und nach den Erläuterungen, wäre das nur mehr möglich gewesen bei Entlassung oder Versetzung in den Ruhestand. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir jetzt tatsächlich keine Wortmeldung mehr vor und ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1937/2009 zustimmen, dies mit einem Zeichen mit der Hand zu tun. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die Einstimmigkeit dieses Antrags fest. Wir behandeln die Beilage 1938/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme von 50 vH der für die Abnahme von elektrischer Energie aus Photovoltaikanlagen erforderlichen Aufwendungen gemäß Ökostromgesetz 2006, § 10a Abs. 9 (PV-Kofinanzierung). Ich bitte die Frau Abgeordnete Schwarz um die Berichterstattung. Abg. Schwarz: Beilage 1938/2009, Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme von 50 vH der für die Abnahme von elektrischer Energie aus Photovoltaikanlagen erforderlichen Aufwendungen gemäß Ökostromgesetz 2006, § 10a Abs. 9 (PV-Kofinanzierung). Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der Hohe Landtag möge beschließen: Der Bericht der Landesregierung wird zur Kenntnis genommen. Gemäß der in § 10a Absatz 9 Ökostromgesetz 2006 geforderten verbindlichen Zusage, 50 vH der für die Abnahme von elektrischer Energie aus Photovoltaikanlagen in Oberösterreich zu übernehmen, wird maximal ein Betrag in der Höhe bis 4.863.375,00 Euro (in Worten vier Millionen achthundertdreiundsechzigtausenddreihundertfünfundsiebzig Euro) aufgeteilt auf 12 Jahresraten bis längstens zum Jahr 2023 (basierend auf der jeweils nachgewiesenen PV-Stromerzeugung) bereitgestellt. Zweite Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede, dazu zu Wort gemeldet ist der Herr Kollege Makor-Winkelbauer. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Geradezu inflationär sind mittlerweile die Beschlüsse bezüglich der Mehrjahresverpflichtung für die Übernahme der Photovoltaikförderung. Was im Jahre 2006 das erste Mal war, da haben wir einen Beschluss gehabt, 2007 ebenfalls, 2008 zwei, ist es binnen neun Monaten der dritte Beschluss, um eine derartige Mehrjahresverpflichtung einzugehen, und ist im Grunde nach eigentlich eine positive Entwicklung, weil es ja heißt, dass diese Förderung tatsächlich oder in der Tat angenommen wird. Ich möchte in diesem Zusammenhang im Besonderen den Stadtwerken Wels danken, die durch ihre Initiative, da ein Contracting-Modell auszuarbeiten, weit über die Stadtgrenzen Wels hinaus wirklich eine Dynamik in diese Photovoltaikförderung gebracht haben, die diesen Umfang da sozusagen weit ausgedehnt hat, und die mit ein Hauptgrund sind, warum wir uns das siebente Mal in so kurzer Zeit mit dieser Förderung beschäftigen müssen, dürfen. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke sehr. Als nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Georg Ecker. Abg. Ecker: (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Geschätzte Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Photovoltaik ist eine Energie für die Zukunft und diese erneuerbare Energie wird immer wichtiger. Wir müssen schauen, dass wir so viel Energie wie möglich aus der Sonne erzeugen und neue Anlagen dafür bauen. Die jetzige Staffel, die sogenannte siebte Staffel ist Voraussetzung dafür, dass neue Anlagen gebaut werden. Das wieder ein neues Förderkontingent zur Verfügung steht, und dieses Förderkontingent dementsprechend genutzt wird von den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern. Aber auch die Offensive der Energie AG für die erneuerbare Energie ist wichtig, dass in Oberösterreich ein großes Sonnenkraftwerk in Eberstallzell entsteht. Hier ist der Spatenstich erfolgt, und es wird eine 1-Megawatt-Photovoltaikanlage gebaut. Hier werden auch große Investitionskosten getätigt in der Höhe von 6 Millionen Euro, und diese Anlage soll 2010 in Betrieb gehen. Hier zeigt auch das Land Oberösterreich, dass es eine Vorreiterrolle einnimmt, und genau diese Vorreiterrolle wollen wir mit der neuen Finanzierung auch sicherstellen. Ich glaube, es ist eine wichtige Förderung, eine sehr sinnvolle Investition, denn die Sonne scheint kostenlos, und wenn wir sie weiterhin so nutzen, dann haben wir auch wirtschaftliche Vorteile, und diese Vorteile wollen wir gemeinsam nutzen. Wir stimmen zu. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Sehr geehrte Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich werde mich sehr kurz fassen, die Vorredner haben, nachdem das jetzt die 7. Tranche ist, oder der 7. Durchgang bei einem derartigen Beschluss, haben die Vorredner schon das Wesentliche gesagt. Oberösterreich ist, was alternative Energie, was erneuerbare Energie anbelangt, ein Vorreiterland, der Weg ist richtig, und der Beschluss daher auch. Wir werden zustimmen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Danke. Ich sehe niemanden mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1938/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Das ist einstimmig. Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1939/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2008. Ich bitte Frau Abgeordnete Annemarie Brunner über die Beilage 1939/2009 zu berichten. Abg. Brunner: Beilage 1939/2009, Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2008. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1939/2009.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Der Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2008, dessen Wortlaut sich aus der Vorlage der Oö. Landesregierung vom 8. Juni 2009 (Beilage 1897/2009 zum Kurzschriftlichen Bericht des Oö. Landtags, XXVI. Gesetzgebungsperiode) ergibt, wird zur Kenntnis genommen. Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Brunner das Wort. Abg. Brunner: Ja, sehr geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Mitarbeiter der Agrarabteilung des Landes Oberösterreich, die hier auf der Galerie sitzen! Der Grüne Bericht beinhaltet, wie jedes Jahr, Zahlen, Daten und Fakten, aus dem letzten Wirtschaftsjahr 2008 in diesem Fall, ich glaube, diese Zahlen und Daten können sie natürlich dem Bericht entnehmen. Es ist immer wieder wichtig eine Analyse zu machen, um den Standort zu bestimmen, und ich, wenn man so zurück schaut, und ich möchte noch ein Jahr vorgreifen, war 2007 ein relativ gutes Bauernjahr. 2008 ganz anders geprägt von dramatischen Preissenkungen, in allen Bereichen, besonders im Getreidebereich schon im Sommer, die Milch war dann im 4. Quartal sehr, sehr stark betroffen. Insgesamt ist 2008 das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern um 4,1 Prozent gesunken. Ich möchte heute wirklich darauf aufmerksam machen, was dieser Einkommensverlust von 2008 auch für das heurige Jahr für die Bauern bedeutet. Ganz nüchtern betrachtet, es gibt in diesem Bericht auch einen Sonderbericht über die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft seit dem Jahr 1995, und wenn man sich das ganz nüchtern betrachtet hat es sehr, sehr große Veränderungen gegeben in dieser Zeit. Die Anzahl der Betriebe ist um rund 20 Prozent gesunken, die Nebenerwerbsbetriebe, das ist natürlich schon eine absolut erschreckende Zahl, haben sich halbiert. Positiv dabei ist, dass die Vollerwerbsbetriebe fast gleich geblieben sind, und auch wieder Betriebe bereit sind, die im Nebenerwerb bewirtschaftet werden, in den Vollerwerb umzusteigen. Bei der Milch, wie schon gesagt, hat es begonnen 2008 mit der Dramaturgie. Vom Preis, wir haben eigentlich die Milchbauern in diesen 13 Jahren fast um die Hälfte reduziert, obwohl die gleiche Milchmenge angeliefert wird als wie 1995, sogar etwas höher. Sehr positiv heißt nicht, dass diese Betriebe aufhören, unsere Bäuerinnen und Bauern sind sehr innovativ und sehr kreativ, und sind sehr, sehr gut auch in Innovationsbereichen unterwegs. Im Dienstleistungsbereich, Schule und Bauernhof, und da könnte man noch eine ganz, ganz große Liste aufzählen, was die Bauern heute außer der Urproduktion alles machen und anbieten. Ich will heute da nicht wirklich schwarzmalen, aber ich habe das jetzt wirklich gesagt, weil das das realistische Bild ist, das ist auch nachzulesen im Grünen Bericht. Derzeit, im heurigen Jahr sind von diesem Preisverfall, begonnen im Vorjahr, alle Sektoren begriffen. Beginnt mit dem Getreidepreis, die Ernte steht bevor, neben dem schlechten Wetter, das wir ja jetzt alle zu spüren bekommen, wo die Ernte sowieso sehr schwierig einzufahren ist, gibt es nicht wirklich einen Richtpreis für Getreide. Im Schweinebereich haben wir diesen Druck eigentlich schon seit zwei Jahren, voriges Jahr war es besser geworden, dann haben wir die Finanzkrise gehabt, und die Exportmärkte sind auch dort nicht so, wie wir sie haben wollen oder bräuchten. Das gleiche Bild ergibt sich auch bei den Rinderexporten, Russlandesporte, wo wir sehr stark unterwegs gewesen sind, stehen und sind weggebrochen, auch das sind Auswirkungen von der Finanzkrise, und bei der Milch haben wir eigentlich eine Ausnahmesituation. Der Preisverfall ist da, der Markt ist übervoll. Die Exportmärkte können nicht mehr bedient werden, und in der verarbeitenden Industrie hat man bei den Höchstpreisen die Rezepturen umgestellt, wir haben ja heute bei einem Antrag über Kunstkäse schon gehört, was es für Auswirkungen hat und hatte, wenn man sich vorstellt, dass heute im Eis kein Tropfen Milch mehr drinnen ist, und dass bei den Köstlichkeiten, bei den Bäckereien, wo Butter verarbeitet worden ist, heute pflanzliche Fette aus Kostengründen verarbeitet werden, das alles macht den Preisdruck auf den Milchpreis aus. Ich glaube, ich habe das in sehr kurzen Worten versucht zu erklären, das erzeugt natürlich auf die Bäuerinnen und Bauern einen massiven Druck. Einerseits bei den sinkenden Produktpreisen, auf der anderen Seite aber die steigenden Betriebsmittelkosten, die einfach auf den Betrieben zu spüren sind. Und ich kann mich noch sehr gut an das Jahr 2007 erinnern, wo die Preise einigermaßen gepasst haben, wo viele erklärt haben, wir brauchen eigentlich kein staatliches Sicherungssystem, wir brauchen nur mehr den völlig freien Markt. Jetzt sehen wir, dass es so nicht funktioniert. Wir brauchen auch in der Zukunft, und das können wir in Oberösterreich nicht machen, aber auf EU-Ebene, wirklich ein klares Bekenntnis zur europäischen Landwirtschaft, da brauchen wir aber auch Marktregelungen, da brauchen wir Exporterstattungen, da brauchen wir Interventionslager, und vor allem brauchen wir auch nach 2013 Ausgleichszahlungen. Und nicht zuletzt ist vor einigen Tagen, hat die OECD aufgezeigt, dass der Grad der öffentlichen Unterstützung für die Landwirtschaft eigentlich auf dem niedrigsten Stand ist seit den 80er Jahren. Das soll uns schon zu denken geben. Ein eindrucksvolles Danke wirklich dem Land Oberösterreich mit den zuständigen Referenten, Dr. Josef Stockinger, und natürlich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, die wirklich für die Bauern das Beste tun, was in ihren Möglichkeiten steht. Ich möchte mich auch an dieser Stelle bedanken bei allen, die mitgeholfen haben, dass dieser grüne Bericht so da liegt, wie er ist. Es ist ein eindrucksvolles Werk, ein Danke an die Agrarrechtsabteilung, an vorderster Stelle Hofrat Dr. Hubert Huber. An die Landwirtschaftskammer, an die Landarbeiterkammer, die da wirklich ganz konsequent mitgearbeitet haben. So ganz zum Schluss möchte ich mich wirklich bedanken auch bei den Konsumenten. Unsere Produkte, wir erzeugen hochwertigste, qualitative, gute Produkte, und die Treue des Konsumenten zu den heimischen Lebensmitteln ist spürbar, aber ich möchte wirklich einen Appell an dieser Stelle richten, wir brauchen auch diese Treue auch in Zukunft. Und die Bauern und Bäuerinnen danken es ihnen mit den besten Lebensmitteln der Welt, und ganz zum Schluss, darum ist es auch wichtig, dass wir eine bessere Lebensmittelkennzeichnung in Zukunft haben, und darum bedanke ich mich heute auch für diese Resolution Richtung Bund, dass man dort wirklich ein System schafft, wo sich auch der Konsument in diesem Dschungel auskennt. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Ich sehe niemanden, oh, aha, Frau Abgeordnete Peutlberger-Naderer. Abg. Peutlberger-Naderer: Nun ja, ein Grüner Bericht ohne die rote Stimme, das geht ja doch nicht. Sehr geschätzte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Es liegt uns der Grüne Bericht 2008 vor, eigentlich ein Jubiläumsbericht, der 30. über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft. Es ist ein Jubiläum, aber die Einkommenslage unserer Landwirtschaft ist nicht unbedingt zu bejubeln. Begeistert bin ich natürlich davon, was unsere Bäuerinnen und Bauern zu leisten in der Lage sind. Schaut euch quer durch Oberösterreich die wunderschön gepflegte, bearbeitete Kulturlandschaft an, oder auch die ökologisch orientierte Bewirtschaftung und vieles mehr. Wenn man ganz genau drauf schaut auf die landwirtschaftlichen Betriebe, dann ist es sicherlich interessant zu sehen, wie sind denn die Größenklassen ausgerichtet? Wie groß sind denn die Bauernhöfe, die landwirtschaftlichen Nutzflächen quer durch das Land? Und der überwiegende Anteil, nämlich 31,9 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe haben eine landwirtschaftliche Nutzfläche zu bearbeiten zwischen 20 und 50 Hektar. Nicht besonders groß. Wenn man anschaut, wie viel sind es zwischen 10 und 20 Hektar, da kann man in anderen europäischen Ländern gar nicht mehr leben davon, gibt es bei uns noch immer 29,4 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe, die in dieser Größenklasse wirtschaften. Und noch drunter sind 15,9 Prozent, nämlich das Spektrum zwischen 5 und 10 Hektar. Fast möchte man sagen, Hobbybetriebe, und trotzdem sind sie oft maschinell sehr, sehr gut ausgestattet, und haben einen durchaus passablen Betrieb. Unter 5 Hektar gibt es noch immer 19 Prozent. Kann man sich in Frankreich oder sonstigen Ländern, auch in Ostdeutschland nicht vorstellen, dass jemand so einen kleinen Betrieb bewirtschaftet, aber oft sind das ganz schmucke Betriebe mit sehr interessanten Zu- und Nebenerwerben und sicherlich tüchtigen Betriebsführerinnen und Betriebsführern. Wenn man jetzt in die große Kategorie schaut, wer hat denn einen Betrieb, oder wie viel gibt es, die über 100 Hektar haben in Oberösterreich? Das sind im Tortenspektrum verschwindende 0,3 Prozent. Und zwischen 50 und 100 Hektar gibt es 3,5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe. Also, da muss man dann auch noch hinschauen, wie viele Pachtflächen sind dabei, und so weiter und so fort. Und über die Agrarstruktur quer drüber geschaut, muss man sagen, dass Betriebe und Flächen nach der ÖSTAT- und Invekos-Berechnung am Vergleichszeitraum, der wahrscheinlich realistisch zeigt wie die Entwicklung verläuft. Also 1995 hatten wir nach ÖSTAT noch 44.960 Betriebe, also fast 45.000 landwirtschaftliche Betriebe, Menschen, die von ihrem Betrieb womöglich sogar mit mehreren Arbeitskräften davon gelebt haben. 2007, das ist die letzte ausgewiesene Zahl im genauen Vergleich, waren es dann 33.662. Und wenn wir natürlich in unserer Kulturlandschaft sehr im bergigen Bereich bei den Bergbauernbetrieben diese Arbeit schätzen, dann waren das 1995 20.753 Bergbauernbetriebe und im Jahr 2008 haben sie sich um fast 6.000 reduziert, also wir liegen bei 14.524 Bergbauernbetrieben in Oberösterreich. Wenn wir diese abfallende Tendenz sehen und das durchaus mit Bedauern, dann möchte ich auch gewissen Entlastungshilfen das Wort reden und möchte einmal einen ganz einen speziellen Teil aus dem Grünen Bericht herausgreifen, nämlich die Zivildiener als Betriebshelfer. Wenn man nicht jemand in der Familie hat, der gerade im militärdienstfähigen Alter ist, würde man das gar nicht vermuten, dass natürlich auch in Betrieben der Landwirtschaft Zivildiener als Betriebshelfer eingesetzt werden. Und die Landwirtschaftskammer Oberösterreichs hat ein Kontingent zuerkannt bekommen 2008 von 22 Zivildienern. Und die sind auf 40 Betrieben in unserem Bundesland im Einsatz. Der Zivildiensteinsatz hat sich in Ergänzung zu den sozialen Betriebshilfen für besondere Notsituationen bestens bewährt. Mit Einsatzplänen, die auf die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Betriebe natürlich abgestimmt sind, konnte hier die Qualität mit dieser Hilfe noch weiter ausgebaut werden. Und es gibt hier für einen Koordinationsausschuss, soziale Dienst heißt das, ist besetzt vom Land Oberösterreich, der Sozialversicherung der Bauern, der Landwirtschaftskammer, der Caritas und des Maschinenrings Oberösterreich und hat sich hier durchaus als wichtiges Instrumentarium herausgestellt. Maschinenringservice, diese Dinge, Personalleasing sind, glaube ich, sehr gut quer durchs Land bekannt, aber den Zivildienern auch einmal von dieser Stelle ein besonderes Danke für den Einsatz in besonderen Situationen und als Entlastungshilfe von Bauernfamilien. Das kann man hier sicher gut gebrauchen. Dankeschön. (Beifall) Ja und auf den 31. Bericht sind wir dann natürlich auch schon gespannt. Was wird sich tun auch im Wechsel der Zeiten? Und ich bin mir sicher, dass wir auch mit der Zustimmung zu diesem Grünen Bericht 2008 viele Maßnahmen ergreifen werden und auch wollen, dass wir die Lage unserer oberösterreichischen Landwirtschaft im Gleichgewicht zu anderen Gesellschaftsschichten positiv aufrecht erhalten. Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet hat sich der Herr Abgeordnete Brandmayr. Abg. Brandmayr: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, hohes Haus! Wir behandeln derzeit den Grünen Bericht und die Kollegin Peutlberger-Naderer hat soeben die Statistik und die Struktur unserer oberösterreichischen Landwirtschaft geschildert und die Landesbäuerin hat die Situation und die Lage der Bäuerinnen und Bauern in unserem Lande dargestellt. Auch ich darf einige Dinge zum Grünen Bericht durchaus auch aus der Praxis bringen. Ja es stimmt, wir haben im Jahre 2007 ein durchaus gutes Bauernjahr gehabt, 2008 das Gegenteil. Die derzeitige Lage in der Landwirtschaft ist extrem. Die Nerven liegen blank und auf Dauer, liebe Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, werden die Bäuerinnen und Bauern diese Situation ganz sicher nicht aushalten. Ich konzentriere mich in meiner Rede in erster Linie zum derzeitigen Milchpreis und zur Milchsituation in Österreich und in Europa und möchte auch noch ein Wort erwähnen zur Wettersituation. Ich bin 58 Jahre alt. Ich weiß das überhaupt noch nie, dass am 9. Juli in unserer Gegend noch ein Heu gestanden wäre. Und es stehen derzeit noch hunderte, ja tausende Hektar Heu, die im Stehen, man kann fast sagen verfaulen und vielleicht als ein wenig besseres Stroh verwendet werden kann. Dagegen können wir natürlich nichts tun, aber die Einkommensentwicklung und die Einkommenssituation am Milchsektor ist dramatisch. Die Kosten, die Preise sind gesunken und die Betriebskosten gestiegen, starke hohe Treibstoffpreise, dramatische Verteuerungen der Düngemitteln, hohe Futterkosten und so weiter. Daher, liebe Damen und Herren, ist es notwendig, heute und auch in der Zukunft öffentliche Mittel für die Landwirtschaft bereitzustellen. Daher ist es notwendig, dass auch die EU und das EU-Budget mit guten Agrargeldern abgesichert ist. Und es wird in Zukunft notwendig sein und unverzichtbar, dass Ausgleichszahlungen von Land und Bund und auch von der Europäischen Union den Bauern ausbezahlt werden müssen, denn die österreichischen Bauern und auch die oberösterreichischen Bauern werden niemals mit der Produktion und mit dem Preis mit den Holländern oder mit den Argentiniern oder mit Weltmarktpreisen mithalten können. Und eines ist sicher, Sie können sich alle selber überzeugen, jeder Bauernhof, der in der Vergangenheit zugesperrt wurde, wurde nie mehr geöffnet und das soll uns zu denken geben. Wir brauchen daher dringend einen stabilen Milchpreis, bessere Märkte und das können wir nur machen, wenn wir im Lande zusammen helfen, im Bund zusammen helfen und auf europäischer Ebene gemeinsam das Problem lösen. Exportrückerstattungen brauchen wir, damit dieser Milchsee wegschwimmen kann. Und ich halte überhaupt nichts von österreichischen, oberösterreichischen Alleingängen oder von Alleingängen einiger bäuerlicher Gruppen, die glauben, das kann man in kleinen Gruppen lösen. Ich halte auch nichts vom so genannten Milchausschütten. Der Milchpreis gehört am Markt und am Verhandlungstisch gelöst und nicht woanders, daher brauchen wir in Zukunft verlässliche Partner. Und ein verlässlicher Partner, liebe Damen und Herren, ist das Land Oberösterreich. Und wenn wir die Bundesländer vergleichen, dann müssen wir offen und ehrlich zugeben, Oberösterreich ist das bessere Bundesland, wo am meisten für die Bäuerinnen und Bauern, für die Landwirtschaft und auch für die Milchwirtschaft geleistet wird. Zu Recht dürfen wir uns Oberösterreicher nennen, wirklich zu Recht Oberösterreicher. (Beifall) Ich möchte daher im Namen aller Bäuerinnen und Bauern mich herzlich bedanken bei dir lieber Landesrat Dr. Ferdl Stockinger für deine Arbeit als erster Bauernvertreter. Ich bedanke mich natürlich auch beim Landeshauptmann Dr. Pühringer als Landeshauptmann und Finanzreferent für sein Einsehen und für seine Bereitschaft die notwendigen finanziellen Mittel der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Ich bedanke mich bei der Agrarabteilung, allen voran beim Hofrat Hubert Huber, bei der Landwirtschaftskammer, und ihr habt es richtig gesagt, bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Sie sind unser wichtigster Partner und sie haben die Garantie, wenn sie österreichische und oberösterreichische Produkte kaufen, dass sie die besseren, ja die besten Produkte zuhause und auf ihren Tischen haben. Ich bedanke mich aber auch bei der Landesregierung, bei allen Abgeordneten und ersuche den Grünen Bericht zur Kenntnis zu nehmen. Liebe Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute ist meine letzte Rede hier im Landtag hier bei diesem Rednerpult und ich erlaube mir auch ein paar persönliche Worte zu sagen. Wie ich das erste Mal hier gestanden bin vor 18 Jahren, war ich ein bisschen aufgeregt, nervös, wie wird es gehen. In den letzten Tagen wurde ich mehrmals von verschiedenen Personen gefragt, auch von verschiedenen Personen verschiedener Parteizugehörigkeit, wie geht es dir denn jetzt mit dem Ausscheiden. Und ich wäre nicht ehrlich, wenn ich jetzt nicht das sagen würde, wie es mir wirklich geht. Ein etwas erleichtertes Gefühl, aber auch ein bisschen Wehmut, ein bisschen Wehmut und ich gebe es auch zu, ein bisschen nasse Augen. Politik ist für mich und war für mich immer Volksvertreter zu sein. Und liebe Kolleginnen und Kollegen, Oberösterreich hat 1,400.000 Einwohner, hier sitzen 56 Abgeordnete aus den verschiedenen Parteien plus die Regierungsmitglieder. Und es ist schon Ehrensache, ja eine große Ehrensache und eine große Verantwortung, wenn man einer von diesen 56 Personen sein darf. Als Volksvertreter war für mich immer die Aufgabe und der Schwerpunkt, die Menschen des ländlichen Raumes zu vertreten, die Landwirtschaft. Und vor allem auch war es für mich wichtig, jene Menschen hier zu vertreten, die ehrenamtlich in unserem Land arbeiten. Menschen im ländlichen Raum, damit meine ich die Bäuerinnen und Bauern. Und ich ersuche Sie und euch alle auch in Zukunft den ländlichen Raum zu unterstützen, denn ein kaputter ländlicher Raum, den vergleiche ich wie mit einem Haus ohne Fenster, er ist nicht bewohnbar. Und die Ehrenamtlichen, die leisten in unserem Land so viel, dass es auf der ganzen Welt keine Währung gibt und auch nie geben wird, mit denen man die Arbeit der Ehrenamtlichen bezahlen könnte. In diesem Haus ist und wurde sehr viel gesprochen vom guten oberösterreichischen Klima. Ich habe es selbst 18 Jahre erlebt. Manches Mal und auch in letzter Zeit war mir dabei nicht immer sehr gut. Und dieses oberösterreichische gute Klima hat Oberösterreich zu dem gebracht, was es heute ist, aus einem zerschlagenen blutenden Land, ein Land gemacht mit dem Fleiß aller Menschen, dass wir heute sagen können, es ist möglicherweise das wohlhabendste, aber ganz sicher das schönste Land auf dieser Welt. (Beifall) Und dieses oberösterreichische Klima bezeichne ich und heute hat die Landtagspräsidentin zwei Blumensträuße bekommen, dieses oberösterreichische Klima bezeichne ich wie eine Blume, wie eine einzige einmalige Blume auf dieser Welt und eine Blume muss man pflegen. Unter die Pflege des guten Klimas, meine ich, den Umgang untereinander, miteinander auch in der Sprache. Für mich war in der Politik die Grundeinstellung immer konzentriert auf fünf Buchstaben. Diese fünf Buchstaben lauten: MMMMH. Das heißt: Man muss Menschen mögen und die Heimat lieben. Persönlich danke ich allen Fraktionen, ganz besonders meiner Fraktion, der Österreichischen Volkspartei, die mich hier in den Landtag geholt hat. Ich danke allen, euch allen, liebe Kolleginnen und Kollegen, für das Miteinander. Und ich kann heute aufrechten Ganges und aufrechter Haltung sagen, ich kann jedem und jeder von euch ehrlich in die Augen schauen. Ich habe mit niemanden Streit gehabt. Ich danke aber auch dem Herrgott, auch das sage ich, über 500.000 unfallfreie gefahrene Kilometer, für alle Sitzungen, die ich am Landtag teilnehmen konnte, keine Entschuldigung, und ich war nie krank. Auch das sage ich, weil es nicht selbstverständlich ist. Ich bitte aber auch den Herrgott, er möge seine schützende Hand über unser Land und über die Menschen halten, dass der Friede bewahrt bleibt und dass Oberösterreich in eine gute Zukunft geht. Ich danke, dass ich diesem Land und den Menschen 18 Jahre dienen durfte. (Beifall) Dritte Präsidentin: Gibt es noch eine Rede? Maria. Frau Abgeordnete Wageneder bitte. Abg. Wageneder: Nach dieser berührenden Abschiedsrede von unserem Kollegen Brandmayr ist es natürlich schwierig jetzt wieder zum Grünen Bericht zurückzukehren, aber es bleibt mir jetzt nichts anderes übrig. Es ist ein sehr umfassender, diesmal wieder ein langer Bericht. Und ich möchte nur anmerken auch zu den Agrarförderungen, dass sicher derzeit Agrarförderungen für unsere Bauern und Bäuerinnen unverzichtbar sind, ein wichtiger Teil auch ihres Einkommens, aber dass es trotzdem auch wichtig ist, dass landwirtschaftliche Produkte ihren Preis haben, denn Lebensmittel müssen auch etwas wert sein und müssen auch einen Wert haben. Ich möchte ein paar Bereiche aus dem Grünen Bericht herausnehmen, dazu kurz Stellung nehmen, die uns Grüne besonders wichtig sind. Auch viele Frauen sind als Betriebsführerinnen tätig. Leider ist es so, dass sie eher in den kleineren Betrieben die Vorständinnen sozusagen oder die Betriebsführerinnen sind und in den größeren nach wie vor eher die Männer. Was auch immer mehr zunimmt, ist Energie aus Biomasse. Und die Land- und Forstwirtschaft wird sicherlich auch immer wichtiger für die Umsetzung unserer oberösterreichischen Energiewende, wo wir die Energie in Zukunft verstärkt und bis zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie produzieren wollen. 44 Betreibergruppen haben im Jahr 2008 Neu- und Ausbau von Biomasseprojekten investiert und 80 Nahwärmeprojekte sind in Planung und Biomasseheizungen wurden neu errichtet. Und der Umstieg bei Heizungsanlagen, bei fossilen Heizungsanlagen auf Biomasseheizanlagen gewinnt auch immer mehr an Attraktivität in Oberösterreich. Auch Pelletsheizungen. Vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2007 ist die Menge, die Zahl an Pelletsheizungen verfünffacht worden auf über 2.000 Anlagen. Es gab auch im Jahr 2008 einen leichten Anstieg von Biobetrieben, aber nur einen leichten. Und wir haben ja heute die Resolution verabschiedet, in der der OÖ Landtag besonders auf Regionalität, auf Bio und auf Gentechnikfreiheit in Zukunft noch verstärkt setzen wollen und wir hoffen auch, dass bei den Landesküchen, wo hier jetzt in etwa 30 Prozent Biolebensmittel und regionale Lebensmittel sind, hier wir dann einen weiteren Anstieg noch schaffen in der nächsten Periode. Dieses Mal ist auch ein Sonderbericht drinnen zum Klimawandel. Und wir haben ja heute schon gehört, heuer ist ein katastrophales Jahr für die Landwirtschaft. Und dieser Bericht nimmt auch etwas Bezug auf mögliche absehbare Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft. Es wird höhere Temperaturen geben, eine Zunahme von Witterungsextremereignissen, mehr Hitzetage und natürlich dann auch mehr Niederschläge im Gegenzug. Und diese Veränderungen können andere Schädlinge begünstigen und auch Krankheiten hervorrufen bei Pflanzen, vor allem bei Pflanzen, die wir derzeit noch nicht so kennen. Natürlich, das haben wir heute ja hier schon gehört, bei der Heuernte zum Beispiel kann es da auch in Zukunft noch größere Schwankungen geben. Was vielleicht positiv ist im Zusammenhang mit dem Klimawandel, es wird auch Oberösterreich noch ein besserer Anbauort für Wein werden. Aber trotzdem glaube ich, trotzdem müssen wir natürlich einem Klimawandel vehement entgegentreten und alle politischen Aktionen und Aktivitäten setzen, um den möglichst einzudämmen. Einen Bereich, die Gentechnikfreiheit greife ich noch heraus. Wir haben ja in diesem Jahr neu im Landwirtschaftskammergesetz verankert, dass die oberösterreichische Landwirtschaftskammer, zur Sicherung einer nachhaltigen Produktion von unverfälschten, qualitativ hochwertig landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Sinne eines gentechnikfreien Anbaues zu beraten hat. Und in diesem Zusammenhang bedauere ich es schon, dass in diesem Bericht der gentechnikfreien Produktion kein eigenes Kapitel gewidmet ist und hier auch keine Zahlen vorhanden sind, die die gentechnikfreie Produktion in Oberösterreich darstellen. Denn ich bin mir sicher, gerade wir in Oberösterreich, wir haben es ja heute schon gehört, es gibt kaum Betriebe mit über 50 Hektar, wir müssen auf Klasse vor Masse setzen und deswegen müssen wir alle Initiativen, Beratungen, Umstellungen, usw. forcieren, dass unsere Bauern in Oberösterreich konkurrenzfähig sind gegen die Agrarindustrie und gegen große Betriebe in anderen Ländern. Ebenso fehlt mir auch eine Auflistung des Einsatzes von Insektiziden, von Pestiziden, von Fungiziden. Hier wäre sicher auch interessant, eingesetzte Mengen und Zeitverläufe von Ausbringungen, usw. darzustellen. Zum Beispiel auch, welche Schäden haben heuer auch die Bienen genommen. Weil ich glaube, das war ja auch eine bedauerlich und wichtige Sache und für die Bienenzüchter auch ein, ja ein wichtiger und bedauernswerter Schaden. Ja, insgesamt ein sehr profunder, ein sehr umfassender Bericht und in diesem Zusammenhang auch mein Dank an die Agrarbehörde. Die Ergänzungen, die ich angeführt habe, würde ich mir das nächste Mal wünschen: Gentechnikfreiheit, Einsatz von Pflanzenschutzmittel und deren mögliche Folgen. In diesem Sinne werden wir natürlich diesen Bericht auch heuer wieder gerne annehmen .(Beifall) Dritte Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag, meine geschätzten Kollegen! Es ist ja schon traditionell seitens der freiheitlichen Fraktion, dass wir seit Beginn 2003 jedes Mal den Grünen Bericht abgelehnt haben, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: Wie geht das?") aber auch natürlich mit gutem Recht, jetzt BZÖ/FPÖ, ja, aber mit guten Recht lehnen wir diesen Grünen Bericht auch dieses Mal wieder ab. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Danke!") Und lieber Kollege Brandmayr, man sieht bei dir, du hast das Herz am rechten Fleck, du bist durch und durch ein Bauer. Du weißt, wovon du sprichst. Du tust dich zwar nicht so leicht, weil du natürlich da den Herrn Landesrat Stockinger nicht tadeln darfs, du darfst nur ermahnen. (Zwischenruf Abg. Pühringer: "Wieso soll man den tadeln, der sehr gute Arbeit leistet?") Aber ich erlaube mir als einzige Oppositionskraft hier im Landtag den Landesrat Stockinger, natürlich der verantwortlich ist für die Agrarpolitik in Oberösterreich, auch. (Unverständlicher Zwischenruf) Man braucht natürlich jetzt nicht belobigen und beschönigen alles, Martina, weil es gibt natürlich auch positive Schlagseiten in diesem Grünen Bericht. Das ist klar. Das ist eine ganz gute Entwicklung im Bereich Bioentwicklung, es ist im Bereich Alternativwirtschaft mit Heilkräuter, usw. usf. Spezialkulturen, sage ich einmal. Es gibt viele positive Dinge. Aber ich bin jetzt nicht heraußen, dass ich dich jetzt lobe. Das wirst auch nicht erwarten von mir. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Deinen Tadel halte ich aus!") Aber es ist wirklich dramatisch die Situation, lieber Herr Landesrat, wenn wir heuer wieder 5 Prozent Einkommensminus zu verzeichnen haben 2008 im Grünen Bericht. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "4,1 Prozent"!) Faktisches Einkommen minus 4,9 oder 4,8 Prozent. Gut, aber tun wir nicht jetzt Flöhe suchen oder was, das bringt nichts, da runden wir auf. Auf jeden Fall, Beispiel Milchpreis, ist eh schon von einigen auch angesprochen worden, der fällt in den Keller. Das ist wirklich eklatant katastrophal, was die Milchbauern in Oberösterreich momentan für Rahmensituation haben. Mit jedem Liter Milch, den die Bauern produzieren, wissen sie ganz genau, dass sie jedes Mal wieder ein Minus schreiben, jeden Liter. Weil die Aufwendungen einfach mehr sind, als was der Rohertrag ist. Und das ist die wirklich prekäre Situation im Bereich der Milchwirtschaft und zudem hat man auch schon von Kollegen gehört, dass auch die Aufwandssituation im Bereich Betriebsmittel exorbitant gestiegen ist. Ich denke nur, zum Beispiel verschiedene Düngemittel sind um tausend Prozent gestiegen im letzten Jahr. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Was denn zum Beispiel?") Das ist einfach nimmer zum Kalkulieren, das kann man nicht mehr kalkulieren als Betrieb. Und es genügt nicht, wenn hier politische Vertreter der Bauernschaft herausgehen und einfach Stehsätze vom Stapel lassen. Einfach nur, sagen wir so, es geht uns gut und wir glauben es alle. Und das ist zu wenig und da fordere ich dich auch auf, lieber Herr Landesrat, werde endlich munter und lasse die Bauern nicht ständig im Regen stehen. Das ist wirklich ein ernst gemeinter Ratschlag von meiner Seite. Es geht schon an beim Kunstkäse. Es ist interessant, dass jetzt im Landtag eine Initiative gestartet wird, dass der Kunstkäse endlich einmal ordentlich deklariert wird, dass es da nicht ständig eine Konsumententäuschung gibt. Weil wenn man jetzt da zu einer Fast-Food-Kette geht und isst man einen Burger, dann hat man aber nicht einen Käse, einen richtigen Käse am Gaumen, sondern ein täuschendes Produkt. Und das ist einfach eine Katastrophe. Und deswegen sind wir auch natürlich dafür, dass wir eine Positivkennzeichnung durchführen im Bereich der Gentechnik, usw. Aber ich möchte auch noch einmal herausstreichen, in der Landwirtschaftskammervollversammlung hat es bei der letzten Vollversammlung einen Dringlichkeitsantrag gegeben der oppositionellen Fraktionen. Da ist natürlich das BZÖ auch dabei, da ist der UBV dabei, da ist die freiheitliche Bauernschaft dabei, da ist aber auch die FPÖ-Bauernschaft dabei mit massiver Kritik in Richtung Kunstkäse. Da hat man auch natürlich gefordert von dir, dass man hier endlich Maßnahmen ergreift. Es ist Gott sei Dank jetzt auch etwas gemacht worden von deiner Seite. Aber es ist wirklich eine Initiative der Opposition und das möchte ich auch noch einmal anmerken. Auch im Bereich, dass man Kennzeichnung besser, transparenter macht, ist auch der zweite Antrag gewesen, Dringlichkeitsantrag, bei der letzten Landwirtschaftskammervollversammlung von den oppositionellen Kräften. Es gibt natürlich aber auch andere Dinge, die hier gefordert worden sind bei diesen Landwirtschaftskammervollversammlungen, zum Beispiel Reduzierung bei der Hauptfeststellung der Einheitswerte der Bauern. Dass man also den Steuerdruck einmal ein bisserl herunterbringt von den landwirtschaftlichen Betrieben. Das wäre noch ein Wunsch Richtung Stockinger. Oder, dass man schaut, dass man eben im Bereich der Ausgleichszahlungen, die auch von Sepp Brandmayr angesprochen worden sind, dass man endlich einmal das vorzieht. Die Bauern bekommen jetzt de facto erst zu Jahresende die Ausgleichszahlungen zu einem gewissen Teil, Betriebsprämien zum Beispiel. Das muss man doch einmal einsehen, dass man die vorzieht. Auch die Öpul-Prämien usw. Man braucht einfach jetzt wirklich auch die Unterstützung und nicht nur einfach, dass man Resolutionen an den Nationalrat und im Europäischen Parlament beschließt. Das ist zu wenig. Auch im Bereich Milchquote, dass man sich ordentlich dafür einsetzt, dass auch die Milchquote über 2014 einen Fortbestand hat. Ist ganz wichtig, weil einfach ein schrankenloser Markt ist der Tod, ist der Untergang der oberösterreichischen Landwirtschaft. Das weißt du, lieber Ferdl Stockinger (Unverständlicher Zwischenruf) und du sollst auch wirklich einmal was dagegen machen. Und man darf nicht wegsehen. Denn ich finde die Situation katastrophal, wenn zum Beispiel der Landwirtschaftsminister in Oberösterreich eine Veranstaltung durchführt, wo viele hunderte Bauern hinkommen und natürlich eine gewisse Erwartungshaltung haben. Der soll uns ja endlich was sagen, was er machen will, wie er sich das vorstellt, was er für Visionen hat. Und dann kriegen die dort zur Antwort die ganzen Gäste, da gibt es einen Zettel, da kannst du deine Frage hinauf schreiben und es gibt keine Diskussion. Wie weit haben wir es jetzt eigentlich gebracht mit der Bauernpolitik in Oberösterreich? Die Leute dürfen nicht einmal noch aufstehen und dürfen was sagen. (Unverständlicher Zwischenruf) Also das ist wirklich eine Bankrotterklärung der oberösterreichischen Agrarpolitik seitens des Bauernbundes. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Landesrat Stockinger. Landesrat Dr. Stockinger: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte mich für die sehr qualifizierte, manchmal auch wunderbar emotionelle Diskussion bei diesem Grünen Bericht bedanken, bei dir Sepp auch für die jahrelange Begleitung. Beim Kollegen Aspöck ist es so, der wird mir am meisten abgehen. (Zwischenruf Abg. Ing. Aspöck: "War ein Sickerwitz jetzt, oder?") Es ist in der Tat so, dass wir momentan in eine Phase gekommen sind, wo die Landwirtschaft auch in Oberösterreich aus einer großartigen Aufbruchphase, und es ist enorm viel investiert worden, es hat neues Selbstbewusstsein gegeben, das gewachsen ist, auch durch unsere Qualitätspolitik, dass wir aus der Aufbruchsphase in eine Phase des Einbruchs, des Rückfalls gekommen sind, marktpolitisch und einkommenspolitisch. Das hat Mitte 2008 begonnen und wir sind leider nach wie vor im Tiefflug bei den Milchpreisen. Ich kann bis heute nicht sagen, ob das Ende beim Milchpreis erreicht ist. Wir liegen mit dem oberösterreichischen Milchpreis noch immer fünf, sechs Cent besser als die Bayern. Aber was ist das für ein Trost, ein schlechter Trost, wenn man die Gesamtentwicklung sieht, dieses europäische Milchdrama. Und Kollege Aspöck, das ist ja das Problem, dass nicht ein oberösterreichischer Agrarlandesrat mit den Fingern schnippt und die Dinge verändern kann. Wir haben eine gesamteuropäische Situation, eine Weltmarktsituation, die aus einer Spekulationsphase letztlich sich marktpolitisch gedreht hat und wo die Bauern sehr viel auch büssen müssen dafür, dass noch vor eineinhalb Jahren die Märkte in die Höhe geheizt worden sind. Ich erinnere auch an Diskussionen in diesem Haus, wo es quasi Überlegungen gegeben hat, ob der Einstieg in die Energiepolitik seitens der Landwirtschaft was Vernünftiges ist, ob die Lebensmittel nicht zu wenig und zu teuer werden. Wer heute weiß, was auf den Märkten los ist, der kann eigentlich nur traurig werden über das, was wir damals diskutiert haben. Es geht mir und muss uns gemeinsam darum gehen, wieder Stabilität in die Entwicklung hinein zu bringen. Landwirtschaft ist kein Automat und keine Maschine, weder die Tiere im Stall noch die Arbeit des Bauern. Ist abhängig von der Witterung, wie wir in den letzten Wochen schmerzhaft wiederum sehen. Ist auch abhängig von längerfristigen Planungen. Man sät nur einmal im Jahr und erntet nur einmal im Jahr. Das muss man Demut hinnehmen, das muss man aber auch wissen, dass man nicht so rasch reagieren kann, wie das manche vom Schreibtisch aus vielleicht manchmal glauben. In dieser Phase ist mir wichtig und das sollte auch unser gemeinsamer Zuruf sein, dass Oberösterreich mehr tut als andere und dass wir auf der Seite der Bäuerinnen und Bauern in dieser Entwicklung stehen und geradlinig unsere agrarpolitischen Schwerpunkte weiterziehen. Das heißt, kompromisslos und konsumentenorientiert, wenn es um die Frage der Qualität, der Unverfälschtheit der Lebensmittel und der Agrarphilosophie im Genussland Oberösterreich geht. Zweitens. Auch in die Zukunft blickend, wenn es darum geht, die Landwirtschaft zu positionieren im Bereich der Rohstoffe und Energiechancen. Das ist eine Riesenchance, das ist ein zweites Standbein, das die Landwirtschaft braucht, auch marktpolitisch und es ist schneller als wir glauben, nämlich dann, wenn die Konjunktur wieder anspringt und die Energiepreise steigen werden, eine letztlich große Hoffnung. Und da ist drittens die Frage der Forschung und Entwicklung, die wir brauchen, um dem Veränderungsdruck, den es gibt, auf den Märkten gerecht zu werden. Denn nur der, der die Nase vorne hat, das gilt nicht nur für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich, sondern auch für den Lebensmittelstandort Oberösterreich, wer vorne ist, Neues entdeckt, die Wünsche und Sehnsüchte der Konsumenten beantworten kann, der ist als Erster dabei und hat hier einen Vorsprung. Und da gehört, liebe Frau Kollegin Wageneder, selbstverständlich die GVO-freie Produktion, unsere Gentechnikpolitik mit dazu und ist ein für mich selbstverständlicher Bestandteil unserer Agrarpolitik, ja so was wie ein Stück oberösterreichische Identität. Ich möchte zum Schluss nur meinen Appell, mein Ceterum censeo wiederholen, gerade jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise darauf hinzuweisen, dass bewusster Lebensmitteleinkauf, Regionalität, das genauer Hinschauen, was in den persönlichen Einkaufskorb kommt, auch ein wichtiges Konjunkturprogramm, ein persönliches Konjunkturprogramm jedes einzelnen Staatsbürgers sein kann. Das sichert nicht nur die Zukunft der Bauern auf den Höfen. Mit Sorge sehe ich, wie in manchen Billiglinien der Supermärkte ausländische Käse und Käseprodukte, die qualitativ nicht mit den heimischen vergleichbar sind, dort Einzug halten und Lebenschancen von unseren Höfen nehmen. Dass dieser bewusste Lebensmitteleinkauf ein Konjunkturprogramm aber auch ist, abseits des Bauernhofes, wenn es um Investitionen geht, wenn es um Arbeitsplätze in der Lebensmittelwirtschaft geht. Alleine in Oberösterreich sind über 70.000 Arbeitsplätze rund um Essen und Trinken gesichert. Das sind stabile, sichere Arbeitsplätze und daran sollten wir denken, wenn wir täglich einkaufen. Auch ich möchte mit einem Danke schließen an die Begleitung in der Agrarabteilung, an unsere Mitarbeiter in den Kammern, in der Sozialversicherung, an den Hofrat Huber, der als Chef der Agrarabteilung hier wirklich ein sehr, sehr korrekter und verlässlicher Zuarbeiter ist. Ein Danke, ein großes Dankeschön auch an Oberösterreichs und Österreichs Konsumenten für die Sensibilität und das Bewusstsein für heimische Lebensmittel und letztlich unser aller Dank an die Bäuerinnen und Bauern, die dafür sorgen, dass Unverfälschtes auf den Tisch kommt, und dafür sorgen, dass dieses Land sicher, erfolgreich genährt und immer mehr auch sicher und erfolgreich bei der Energieunabhängigkeit in die Zukunft blicken darf. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Kollege Stockinger! Ich melde mich deswegen, weil ich doch jetzt die ganze Debatte zugehört habe - und neben der Abschiedsrede vom Kollegen Brandmayr, der mir jahrelang den Rücken frei gehalten und den ich persönlich sehr schätze und der damit verbunden Emotion (Beifall). Und ich glaube, man kann auch seitens der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sagen, du warst zwar politisch von der Herkunft ein Gegner, aber immer ein sehr fairer und guter Gesprächspartner, mit dem wir gut ausgekommen sind. Und du bist schon einer, der das oberösterreichische Klima in sich trägt. Ich habe dich auch als Gemeindereferent, als Bürgermeister sehr geschätzt - ist doch in der Debatte meiner Meinung nach, gerade wenn es um den Grünen Bericht geht und eine sehr schwierige Lage in der Wirtschaft im allgemeinen und in der Landwirtschaft selbstverständlich dadurch auch besteht, die Grundsatzfrage zuwenig diskutiert worden, auch wenn es immer wieder dann in Appellen an die Konsumenten, sie mögen doch österreichisch einkaufen, hervorgehoben wird. Wir müssen schon grundsätzlich darüber diskutieren, wie wir leben wollen? Und ob nicht Politik auch darin besteht, dass man sich nicht dem Mainstream von Managern von Unternehmungen, von Spekulanten und Geldhaien opfert, sondern dass man sehr bewusst versucht Gegenmodelle zu entwickeln. Wie es ja zugegebenermaßen zum Beispiel bei der Diskussion gentechnische Fragen - auch durch dein tatkräftiges Mitwirken - in Europa in Gang gekommen ist. Ich wäre schon dafür, dass wir eine Auseinandersetzung darüber führen, ob die Globalisierung wirklich so ein Segen für die Menschen ist, wenn doch die Agrarwirtschaft bäuerlicher Form nicht nur bei uns massive Probleme hat, sondern auf allen Kontinenten sich in großen Schwierigkeiten befindet. Und von Situationen, die zu großen Problemen für uns im Drogenbereich, wie aus Afghanistan oder aus ähnlichen Ländern bis zur Rohstoffproduktion in Form von Energierohstoffen in Brasilien auf der anderen Seite zum ungehemmten Einsatz von Hormonen. Man weiß in den südamerikanischen Ländern, besonders Argentinien, in der Viehwirtschaft oder auch der Gentechnik dazu beiträgt, dass gerade jenes Wirtschaften immer mehr in die Krise kommt, das für uns als naturnah empfunden und menschengerecht gesehen wird. Und ich glaube, dass schon es notwendig wäre bei einem Bericht über den grünen Plan, über die Ergebnisse der Landwirtschaft, über die Lebenssituation in der Landwirtschaft, auch die sozialen Fragen zu erörtern. Denn, was da gilt für die Landwirte, gilt ja gleichermaßen für die, die auch Konsumenten von landwirtschaftlichen Produkten sein wollen. Das sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in dem Szenario nicht nur in großer Bedrohung sich befinden, sondern vielfach auch stark betroffen sind. Und für die es eben dann eine Überlebensfrage, was Lebensmittel kosten und die dann nicht so einfach sich entscheiden können, für den vielleicht gerechten Preis, der durch Produkte von Biolandwirten gemacht, möglicherweise höher ist, sondern sich für das Produkt entscheiden müssen, das den Preis hat, der ihrer Einkommenssituation entspricht. Und geben wir uns keinen Illusionen hin. Die Einkommenssituation der breiten Masse der Menschen ist auch nicht so viel besser geworden. Die Darstellung im Rahmen des Bruttosozialproduktes umfasst ja alle. Auch jene, die es sich in der Vergangenheit besonders gut richten konnten und hohe Profite erzielen konnten. Und wir wissen, dass die Gewinneinkommen im Vergleich zu den Lohneinkommen dramatisch gesunken sind. Und das hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Und ich mache schon auch drauf aufmerksam, dass es für uns nicht unerheblich ist, und das halte ich für die wirklich gefährliche Diskussion, dass wir darauf hoffen, dass wenn die Wirtschaft wieder anzieht und die Energieentwicklung wieder mehr Rohstoffe auf natürlicher Basis nachfragt, dass man dann mit dem Steigen der Naturprodukte, egal in welcher Form sie zur Verfügung gestellt werden, ob Biomasse oder Raffinerieprodukte, bessere Einkommenssituationen für die Landwirtschaft erzielen kann. Das kann auch zu Verknappungen führen. Natürlich zu Vergünstigungen bei den Preisen für partiell tätige Landwirte, aber es kann gleichzeitig zu einer Verschlechterung der allgemeinen sozialen Situation und damit wieder der Nachfrage führen. Das heißt, man kann auch in einen Teufelskreis hineingeraten, der allgemein für uns eine Bedrohung darstellt. Und daher glaube ich schon, dass wenn man will, dass es eine gemeinsame Sprache und einen gemeinsamen Zugang gibt, ernsthafter die Auseinandersetzung, auch über die Art der Globalisierung wie wir sie erleben, führen muss. Denn, wenn amerikanische Chemiekonzerne in Afrika riesige Besitzungen kaufen - nicht mehrere tausend Hektar, sondern mehrere tausend Quadratkilometer - mit der Absicht dort unterschiedlichste Produkte des landwirtschaftlichen Bedarfs anzubauen, dann ist doch vollkommen klar, dass eine neue Form von Monopoly sich in den nächsten Jahren entwickeln wird und dass es zumindest in den Großkonzernen einen Masterplan gibt. Wie immer der auch ausschaut und ich will überhaupt keine Verschwörungstheorie in den Raum stellen, wie man im Zusammenspiel Realproduktion und Börsenentwicklungen die besten Geschäfte machen kann und von dem ist die österreichische Landwirtschaft auch massiv betroffen. Und zur ÖVP möchte ich schon auch etwas anderes noch sagen: Ich persönlich schätze den Ludwig Scharinger sehr, weil er zu denen gehört, bei aller politischer Unterschiedlichkeit, der in seiner Verantwortung sich auch bemüht, Produktionen in Oberösterreich zu halten oder anzusiedeln, die nicht nur für die Landwirtschaft wichtig sind, sondern für andere Bereiche auch. Aber, die Gesamtentwicklung im Managementbereich vieler Banken, vieler Produktionsbereiche hat sich noch immer nicht vom Shareholder Value gelöst. Hat sich noch immer nicht von dem gelöst, dass das eingesetzte Geld den Maximalertrag zu bringen hat, egal was es kostet. Und ich frage mich, wenn der Ludwig Scharinger in Pension geht – und das ist bald – und der denkt noch in diesen Fragen anders, was es dann für Entwicklungen auf diesem Sektor geben wird? Der wird nicht umsonst aus Wien immer wieder angefeindet, weil er auch diesen Entwicklungen sich bei aller Verantwortung positive gute schwarze Zahlen zu schreiben, dem entgegen stellt. Und das muss man schon sagen, dass für mich eine der entscheidenden Voraussetzungen des Wirtschaftens auch ist, dass es noch etwas zum Verteilen gibt. Und zum Verteilen gibt es nur was, wenn alle gut leben. Und das heißt, man muss auch drüber nachdenken, wie man eine Politik machen kann, mit der – wo wieder alle gut leben können? Das bedeutet, dass die Arbeiter und Angestellten ein gescheites Einkommen brauchen. Das bedeutet, für die, die Unternehmer sind, vor allem Kleinunternehmer und Bauern nicht all zu großer Größenordnung, nicht Almosenempfänger sein müssen, sondern von dem was sie arbeiten, auch leben können. Und das bedeutet halt, dass man eine Auseinandersetzung mit denen führen muss, die die Dinge so unheilvoll, allgemein und weltlagemäßig beeinflusst haben. Und das fehlt mir! Jetzt kommt nämlich schon wieder daher: Tun wir weiter wie bisher! Jetzt wird schon wieder mit Öl spekuliert! Wir wissen, es wird nicht mehr Öl gebraucht, aber – unlängst war eine Sendung im Fernsehen. Zig- oder Hunderte Öltanker mit riesen Fassungsmengen Spekulation – stehen draußen! Wenn du einen Öltanker mit Hunderttausend Tonnen parkst in Rotterdam, jeder Tag, wo der Ölpreis um einen Euro oder einen Dollar steigt, bringt dir das Hunderttausend mehr. Und das sind die Dinge, die mich nachdenklich stimmen. Das heißt, die Garnitur von Managern, von Spekulanten, die das im vergangenen Jahr herbeigeführt haben, was wir jetzt erleben und was uns alle in unserem Leben so beeindruckt und beeinträchtigt, fängt schon wieder an, die Dinge zu verändern. Und da sind schon Leute, lieber Ferdl Stockinger, wie du, aber auch Leute wie wir. Das heißt, alle politischen Kräfte sind herausgefordert, jetzt wirklich energisch dagegen aufzustehen und nicht so tun, wie wir als nützliche Idioten die Dinge gerichtet haben. Wir haben sie mit viel Geld gerettet. Es ist keiner zugrunde gegangen. Jetzt ist wieder alles klasse und jetzt tun wir weiter wie vorher. Das wollt ihr nicht und das wollen wir nicht! Und jetzt spüren es halt eure Landwirte im Besonderen. Weil das mit dem Milchpreis, das ist eine der großen Schweinereien, die ich erlebe. Und weil wir von Schweinerei reden, dasselbe läuft ja bei den Schweinen ab, halt in anderer Form. Dasselbe läuft bei den Rindviechern ab. Nicht? Dasselbe läuft bei allen möglichen anderen landwirtschaftlichen Produkten ab. Und das können wir nicht zulassen. Das bringt das soziale Gefüge durcheinander. Wenn die Landwirte reden, sie sind die Landschaftspfleger. Sie sind die, die dafür sorgen, dass die Landschaft naturnah ist. In zwanzig Jahre wird es keine mehr geben, von der Größenordnung, die das noch tun. Da werden wir wieder Wälder haben. Da wird es Energiewälder geben. Aber die Landwirte in der Form wird es nicht mehr geben, wenn wir zulassen, dass dieses Wirtschaften, wie es jetzt in den Großkonzernen betrieben wird und in den Banken betrieben, weiterhin von der Politik in Europa, aber auch darüber hinaus hofiert wird. So wird es nicht gehen. Und daher würde ich schon empfehlen bei allen politischen Auseinandersetzungen, die wir jetzt im Zusammenhang mit der Wahl haben werden, das Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren, dass das Land wirklich eine Heimat für alle bleiben muss. Und nicht, dass der eine Teil Almosenempfänger sind und der andere Teil – und das sind die Wenigeren in Zukunft – haben es sich gerichtet. In diese Richtung laufen nämlich die Dinge. Dass immer mehr Leute für immer weniger Geld immer mehr arbeiten müssen. Und das will keiner haben. Und bei vielen Landwirten kann man das erleben, bei vielen Kleingewerbetreibenden kann man es erleben, aber leider auch bei vielen Arbeitern und Angestellten. Und das muss sich ändern! Also, zum Grünen Bericht kann man sagen: Es ist in Ordnung, wenn es 2007 gut gegangen ist. Aber 2008 war das ein Alarmsignal, dass es in Wirklichkeit in eine ganz andere Richtung gehen wird. In dem Sinn ersuche ich um gemeinsames Nachdenken. (Beifall) Dritte Präsidentin: Jetzt wird es ja richtig konstruktiv, es ist unglaublich. (Unverständliche Zwischenrufe) (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ich habe gerade überlegt, ob das eine Abschiedsrede war!") Ja, jetzt ist offenbar niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1939/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1940/2009. Das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2008 in der Fassung Mai 2009. Ich bitte Frau Abgeordnete Gabriele Lackner-Strauss über die Beilage 1940/2009 zu berichten. Abg. Lackner-Strauss: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2008 (Fassung Mai 2009). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1940/2009.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der hohe Landtag möge den Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2008 (Fassung Mai 2009), dessen Wortlaut sich aus der Vorlage der Oö. Landesregierung vom 15. Juni 2009 (Beilage 1901/2009 zum Kurzschriftlichen Bericht des Oö. Landtags, XXVI. Gesetzgebungsperiode) ergibt, zur Kenntnis nehmen. Dritte Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Lackner-Strauss das Wort. Abg. Lackner-Strauss: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Dieser Standort- und Technologiebericht 2008 wurde von der Technologie- und Marketinggesellschaft erstellt und gibt einen Überblick über den Technologie- und Wirtschaftsstandort in Oberösterreich. Die Auswirkungen der gegenwärtigen Krise sind natürlich in dem Bericht noch nicht zu erkennen, da die Daten vor 2008 und früher waren. Die oberösterreichische Wirtschaft hat sich laut diesem Bericht oberösterreichweit aber auch im europäischen Vergleich sehr gut entwickelt. Seit Jahrzehnten ist Oberösterreich das führende Industrie- und Exportland Österreichs. 2007 waren die höchsten Exportquoten. Oberösterreich hat von 2000 bis 2008 auch plus 13,9 Beschäftigte. Das sind plus 73.734 mehr Arbeitsplätze. Und die Arbeitslosenquote 2008 lag bei 3,5 Prozent. Im europäischen Vergleich zählt Oberösterreich bei der Arbeitslosenquote nach wie vor zu den besten Regionen. Laut den Daten von 2007 - der dreizehnten Stelle von 271 EU-Regionen. Auch die Forschungs- und Entwicklungsquote ist laut diesem Bericht von 2,34 Prozent eine dynamische Entwicklung und liegt auch über dem Bundesdurchschnitt. Oberösterreich liegt auch in den Patentanmeldungen an erster Stelle von den Unternehmen. Auch die Fachhochschulen in Oberösterreich haben sich stark entwickelt und das Bildungsangebot ausgeweitet. Auch der Infrastrukturausbau ist vorangetrieben worden in Hagenberg, Linz, Wels und Steyr. Die Umsetzung des Wirtschaftsprogramms "Innovatives Oberösterreich 2010" wird konsequent fortgesetzt. Alle Maßnahmen sind in Umsetzung und bereits erfolgreich abgeschlossen. Der Bericht wurde auch dem Wifo zur Stellungnahme vorgestellt, aber auch dem Rat für Forschung und Entwicklung. Aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit möchte ich das heute nicht mehr berichten. Ich glaube, man kann das in dem Bericht nachlesen. Ich denke mir, wie würde das Land Oberösterreich ausschauen, hätten wir nicht das "Innovative Oberösterreich 2010"? Hätten wir nicht die Maßnahmen gesetzt? Ein großes Danke an das Wirtschaftsressort, an Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl, ich glaube, das kann man in den schwierigen Zeiten jetzt sehen, dass das Innovative Oberösterreich 2010 genau rechtzeitig gestartet worden ist und es uns jetzt im Bundesländervergleich in Oberösterreich besser geht als allen anderen Regionen. Diese Maßnahmen werden auch weiter laufen – um Oberösterreich zum wirtschaftlichen Vorzeigebundesland – weiter zu etablieren. Ich bitte diesen Bericht zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Jahn. Abg. Mag. Jahn: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen, werte Kollegen! Der Technologie- und Standortbericht der TMG zeigt sehr präzise immer wieder auf, welche Stärken der Wirtschaftsstandort Oberösterreich hat und auch welche Problembereiche es gibt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Geschäftsführung der TMG herzlich bedanken, dass sie diesen Bericht immer wieder in dieser Präzision erstellt. Und insbesondere möchte ich mich an dieser Stelle beim Geschäftsführer Manfred Eder bedanken, der in diesem Jahr in Pension gehen wird, nachdem er fünfzehn Jahre der einzige durchgängige Geschäftsführer der TMG war. Und er hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die TMG so ein wesentlicher Faktor in der oberösterreichischen Wirtschaftspolitik wurde und damit auch doch nicht unwesentlich zu einer erfolgreichen Entwicklung in der Standortpolitik beigetragen hat. Unsere Industrie hat hervorragende Daten nach diesem Bericht. Wir haben die höchste Forschungsförderung. Wir haben die meisten Patentanmeldungen – jetzt ist es schon ein bisserl spät, da fange ich schon leicht an zu stottern – allerdings sind das in erster Linie doch betriebliche Forschungen. Und wir haben, hatten die besten Arbeitsmarktdaten, sind aber jetzt aufgrund der Situation, dass natürlich die Industrie am hauptbetroffendsten ist, hier auch ganz, ganz stark bei der Veränderung der Arbeitslosigkeit betroffen. Hinweisen möchte ich doch noch auf die strukturellen Probleme, die angesprochen werden. Es ist trotz dem wir so einen hohen Industrieanteil haben, die Wirtschaftsleistung pro Kopf unter dem österreichischen Durchschnitt. Und es gibt insbesondere sehr starke regionale Unterschiede. Wir wissen, das Mühlviertel hat nicht einmal die Hälfte der Wirtschaftsleistung pro Kopf, die im Raum Linz, Wels erbracht wird. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das kommt schon noch!") Ja, aber jetzt ist es! Wir reden ja über den Technologie- und Standortbericht gerade. Auch bei der Kaufkraft pro Kopf sind wir leider nur an sechster Stelle. Und wir wissen alle, gerade beim Fraueneinkommen sind wir hier ganz schwach. Und es werden im Technologiebericht die strukturellen Defizite angesprochen. Und ich denke, darauf muss in den nächsten Jahren besonderes Augenmerk gelegt werden. Das eine ist, ich zitiere, Defizite bestehen in Oberösterreich beim Bildungsstand der Erwerbstätigen. Wenn Oberösterreich die Technologieführerschaft erreichen will, sind zusätzliche Anstrengungen in Qualifizierungs- und Weiterbildungsbereich notwendig. Das ist der eine Punkt, die Qualifizierungsfrage. Der zweite sind die regionalen Unterschiede, hier glaube ich, müssen ganz massiv, es sind INKOBAS sind ein sehr, sehr gutes Instrument, ich glaube, man muss noch systematischer hineingehen, um gezielt auf diese regionale Strukturschwächen antworten zu können. Einen Aspekt, auf den ich schon sehr lange hinweise, der aber einfach nicht gehört werden will, die niedrige Wirtschaftsleistung im Vergleich hängt auch damit zusammen, dass die Strukturveränderung Richtung Dienstleistungen geht, in Oberösterreich bei den Dienstleistungen eher im Niedrigwirtschaftsleistungsbereich liegen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Im Tourismus nicht mehr, da sind wir in die Mitte aufgerückt!") Das ändert nichts daran, dass wir im Bereich der industrienahen Dienstleistungen, der wirtschaftsnahen Dienstleistungen im oberen Segment, ganz offensichtlich Defizite haben müssen, sonst könnte es diese Struktur nicht geben. Wir haben das auch schon vor einigen Jahren gesagt, ich denke, dieser Aufholprozess bei den Dienstleistungen auf hochwertige Dienstleistungen zu setzen, dem sollte auch entsprechendes Augenmerk geschenkt werden, ansonsten stimmen wir natürlich dem Technologie- und Standortbericht zu, eben mit der Maßgabe hier auf diese strukturellen Defizite in den nächsten Jahren nicht nur besonders zu schauen, sondern sie sehr aktiv und systematisch anzugehen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Gibt es Wortmeldungen? Wenn nicht, dann schließe ich die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung, ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1940/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1941/2009. Das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden. Ich bitte Herrn Abgeordneten Wolfgang Schürrer über die Beilage 1941/2009 zu berichten, bitte. Abg. Schürrer: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2009). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1941/2009.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2009), beschließen. Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede und erteile Herrn Abgeordneten Schürrer das Wort. Abg. Schürrer: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der oberösterreichische Tourismus zeigt gerade jetzt in der Zeit der wirtschaftlich schwierigen Situation, in der wir uns befinden, einen Garanten für Beschäftigung, das macht uns zum einen sehr froh, zum anderen müssen wir aber auch wissen, dass es viele Bereiche gibt, die notwendig sind, um dem Tourismus auch in Zukunft eine Chance zu geben, der Tourismus hat besonders in den ländlichen Regionen eine besondere Bedeutung. Wenn heute auch zum Grünen Bericht die Problematik in der Landwirtschaft angesprochen wurde, dann möchte ich aus der Sicht des Tourismus, ich habe schon öfter versucht, das darzulegen, die Bedeutung einer funktionierenden Landwirtschaft als Voraussetzung für den Österreichurlaub. Das sage ich als einer aus einem Land, das kaum woanders so dramatisch auf diese Tourismuswirtschaft wirkt, besonders zu unterstützen, diese Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft, weil diese Kulturlandschaft durch eine funktionierende Landwirtschaft erreicht wird, die Basis für das Kommen unserer Gäste ist. Ich sage das noch einmal ganz deutlich, es wird manchmal belächelt, ich möchte es noch einmal hervorheben, ich weiß, wovon ich rede, weil ich mich seit zig-Jahren mit dem Tourismus beschäftige, es daher noch einmal eindringlich in diesem Haus sagen darf, dass wir neben den anderen vielen Bedingungen, die die Tourismuswirtschaft braucht, vor allem die Landwirtschaft brauchen. (Beifall) Das führt zu dem, was wir gerade derzeit erleben, dass gerade Oberösterreich nach einem Image sucht, das vielleicht durch die Thematik des Genusslandes eine Möglichkeit findet, um dem Tourismus in Oberösterreich einen Namen zu geben. Wir haben eine herrliche Landschaft, wir haben ausgezeichnete Produkte, ich sage Ihnen aus der Erfahrung, die sagt, dass unsere Gäste wegen drei Dingen kommen, die Landschaft, Lebensmittel, es gibt Sicherheit und einiges mehr, vor allem die Menschen, die bei uns die Magnete sind, die dürfen wir nicht in Frage stellen, daher bin ich sehr glücklich und dankbar, dass bei uns der Tourismus im Landtag und im Land bei der Regierung eine Bedeutung hat, eine große Bedeutung hat, das sollte auch weiterhin so sein. Was die Gesetzesänderung hier betrifft, haben wir alle, die im Tourismusrat sind, Helmut Kapeller, Dr. Steinkellner, Ulli Schwarz, uns immer bemüht, dass auch die gesamte Tourismusbranche an einem Strang zieht, es nicht sein kann, dass ein kleiner Teil der Touristiker auf Kosten der anderen lebt, in dem er manchmal nicht das angibt, wozu alle anderen verpflichtet sind. Ich war selbst als Unternehmervertreter immer dafür, dass wir keine schwarzen Schafe unterstützen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Nur für schwarze Zahlen!") Deswegen war ich dafür, nur schwarze Zahlen und nicht schwarze Schafe, obwohl schwarze Schafe auch was Schönes an sich haben, aber in Form von wirklichen Schafen. Auf jeden Fall ist diese Änderung des Tourismusabgabe-Gesetzes ein bisschen nach dem Modell nach Tirol und Vorarlberg, wo wir wissen, dass nach Einführung dieses Modells eine Nächtigungssteigerung von 20 Prozent ungefähr gekommen ist. Das heißt, das war ein starkes Stück, wird bei uns auch ein starkes Stück, dann endlich einmal eine Gerechtigkeit, dass diese Überprüfung auch Zähne kriegt. Bisher haben wir uns als Bürgermeister, oder wer immer das in die Wege leiten hat müssen, schwer getan, jetzt macht es die I-Beitragstelle. Wir haben Versuchsregionen gehabt, unter anderem auch meine Region, wo wir dieses Modell probiert haben. Ich glaube, dass es eine gute Sache ist, an der wir weiter aufbauen, weil es wichtig ist, dass wir gute Zahlen liefern, wir brauchen gute Zahlen und nicht getürkte Zahlen nach unten. Wir haben eher ein Problem mit der Statistik-Austria, die jedes Monat die Nächtigungen melden muss, das ist ein Bundesgesetz, nicht wirklich das wiedergibt, was eigentlich stattfindet, weil manche gar nicht melden, manche zu spät melden, ein falsches Bild entsteht, das will ich einfach nicht, deswegen bin ich sehr dafür gewesen. Danke auch dem Tourismusrat und der Generalversammlung, dass wir uns dazu entschlossen haben, das möchte ich ganz deutlich sagen, dir Viktor Sigl, auch nicht einfach als Wirtschaftslandesrat hier ganz klare Worte zu sprechen. Dafür bin ich dankbar, ich kann sagen, wir haben im Tourismus wirklich viel erreicht, ich hoffe, dass das auch in Zukunft so weiter geht, weil er auch in Zukunft ein wichtiges Standbein für Oberösterreich ist, vor allem für die ländlichen Regionen. Ich sage abschließend, dass es in vielen Orten unseres Landes, wenn es den Tourismus nicht gäbe, für die Einheimischen, für die Bürger unseres Landes, es keine Nahversorgung mehr gäbe. Es gibt Gemeinden, dort gibt es keinen Tourismus, dort haben wir die größten Probleme mit den Nahversorgern. Der Tourismus leistet einen enormen Beitrag für die Bürger unseres Landes, vor allem in jenen Regionen, die aufgrund der Lage usw. etwas benachteiligt sind, obwohl ich glücklich bin, dass ich in so einer benachteiligten Region daheim bin, weil dort ist es wunderschön. Das wollen unsere Gäste, in dem Sinn bitte ich in Zukunft um große Unterstützung für den Tourismus. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor ziemlich genau 11 Jahren hatten wir hier im Landtag eine Diskussion zum Tourismusbericht des Tourismusjahres 1996/1997, dieser Bericht ist damals zum zweiten Mal dem Landtag vorgelegt worden. Ich habe in der Vorbereitung zur Diskussion des heutigen Themas ein bisschen in den Protokollen geblättert, ich habe vor 11 Jahren unter anderem in dieser Debatte Folgendes gesagt, das möchte ich zitieren: Es vergeht kaum ein Monat, wo nicht in den Medien die Nächtigungszahlen veröffentlicht werden, die Meldungen der Nächtigungszahlen werden von den Meldegemeinden vorgenommen, es gibt allerdings zur Zeit neun Tourismusgemeinden, die keine Meldegemeinden sind, andererseits gibt es Meldegemeinden, die keine Tourismusgemeinden sind. Gerade im Salzkammergut kommt es dadurch zu Problemen mit der Aussagekraft von Nächtigungszahlen, dazu kommt, dass die Meldemoral der einzelnen Orte sich laut Aussagen des Statistischen Dienstes weiterhin verschlechtert, die Meldezettel eines Monats werden nicht pünktlich oder gar nicht eingereicht. Es wird daher notwendig sein, an der Lösung dieser Problematik intensiv zu arbeiten, die fehlende Meldemoral darf aber kein Kavaliersdelikt sein. Ende des Zitates. Seit diesem Zeitpunkt habe ich bei fast allen Reden zum oberösterreichischen Tourismus seit dem Jahre 1998 immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, welche Maßnahmen wir im Bereich der Meldemoral und der damit verbundenen Einhebung der Tourismusabgabe setzen müssen. Damals war der heutige Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl der zuständige Landesrat, ich ging ihm damals mit dieser Forderung, und andere Forderungen natürlich waren mit dabei, so ziemlich auf die Nerven, so dass er mich damals in den Debatten mit einem Tibetaner verglich, der immer wieder die selbe Forderung aufstellte und sie gebetsmühlenartig wiederholte. Ich hatte danach die Ehre nach Tibet fahren zu können, hatte dort den Christoph Leitl im Kopf, habe mir eine Gebetsmühle gekauft und habe sie ihm dann hier im Landtag überreicht. Er hat sich darüber gefreut, ich habe trotzdem immer wieder meine Forderungen wiederholt in allen meinen Reden zum Tourismus. Es vergingen wieder einige Jahre, wir bekamen von Bürgermeistern Berichte, dass bei Veranstaltungen enorme Besucherquoten zu verzeichnen waren, die Betten in den Hotels waren voll, die Meldungen hatten sich kaum bewegt zum Vormonat. Dann kam der Landesrat Fill und wurde zuständig als Tourismuslandesrat, wir hatten auch den Landesrechnungshof ins Leben gerufen, das war vor ungefähr zehn Jahren, damals im Dezember 2004 gab es wieder eine Budgetdebatte, gleichzeitig ist auch der Landesrechnungshofbericht uns vorgelegen. Ich möchte wieder zitieren, was ich damals gesagt habe: Es gab auch eine Überprüfung der Landestourismusorganisation durch den Landesrechnungshof, der Landestourismusorganisation wurde ein positives Zeugnis ausgestellt, die Empfehlungen wurden weitgehendst umgesetzt. Ein Punkt der Empfehlungen muss aber im nächsten Jahr noch einer Lösung zugeführt werden. Ich bin nämlich genau so wie der Landesrechnungshof überzeugt, dass es notwendig ist, sehr rasch die Einhebung der Tourismusabgabe auf neue Beine zu stellen. Wir wissen, dass unsere I-Beitragsstelle diese Aufgabe übernehmen kann, damit würden wir nicht nur das Problem mit der Meldemoral in den Griff bekommen, sondern es würden auch die tatsächlichen Nächtigungsziffern vorliegen. Wir haben uns das Tiroler Modell angesehen und konnten feststellen, dass der Aufwand für das Meldekontrollverfahren durch die zusätzlichen Einnahmen gedeckt wird. Erste Erfahrungswerte haben gezeigt, dass es in diesen Pilotgemeinden ausschließlich aufgrund der verschärften Kontrolle zu Nächtigungssteigerungen um 20 Prozent und mehr gekommen ist. Mein Vorschlag ist es daher, zu Beginn des nächsten Jahres den bestehenden Unterausschuss für Tourismus einzuberufen und sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, damit wir auch in Oberösterreich zu einer gesetzlichen Lösung kommen können. Ende des Zitates. Wieder vergingen einige Jahre, es kam ein neuer Landesrat, der für Tourismus zuständig war. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Der war da schon, 2004 war der schon!") Nein, du warst damals noch nicht, knapp danach bist du gekommen, lieber Viktor Sigl, du bist damals gekommen, im Jahr 2005 habe ich dann höflichst ersucht, dass der zuständige Vorsitzende des Ausschusses eine Ausschusssitzung, eine Unterausschusssitzung für das Frühjahr 2006 einberufen möge, wieder gingen die Jahre ins Land, bei der Tourismusdebatte im Jahr 2006 habe ich wieder Position bezogen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Gebetsmühle habe ich noch nicht bekommen!") Nur konnte ich damals schon, die Gebetsmühle habe ich im Kopf, konnte ich damals schon, sehr geehrter Herr Landesrat, auf Erfolge hinweisen, nämlich auf Erfolge hinweisen, die jetzt Wolfgang Schürrer auch in seiner Darstellung gebracht hat, nämlich, dass wir einen ersten Schritt gesetzt haben, dass wir uns Gemeinden ausgesucht haben, natürlich freiwillig, wo der Bürgermeister gesagt hat, jawohl wir werden Beherbergungsbetriebe in unserer Gemeinde von der I-Beitragsstelle überprüfen lassen, wir werden auch noch die Prüfkosten dafür übernehmen. Wir haben dann festgehalten, dass wir im Jahr 2007 damit rechnen, so die ersten Ergebnisse haben zu können. Es war uns allen klar, dass natürlich, wenn das erfolgversprechend sein wird, dass natürlich dann ein effizientes Modell für Oberösterreich zu erarbeiten ist. Weil es natürlich gerade in Richtung verbesserter Meldedisziplin gehen wird und wir natürlich das bekommen, was der Wolfgang Schürrer angesprochen hat, nämlich ein besseres Datenmaterial. Uns war ganz klar und das hat uns auch verbunden, dass wir gesagt haben, wir müssen auch mehr Gerechtigkeit unter den Betrieben herstellen, wir brauchen auch dadurch mehr Geld für den Tourismus, das uns dann natürlich auch zur Verfügung stehen wird. Nach diesen elf Jahren in einer sehr mühevollen Überzeugungsarbeit ist es heute soweit, wir werden heute die Novelle, mit dem das Oberösterreichische Tourismus-Gesetz 1990 und das Oberösterreichische Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden, nun beschließen. Neben den Diskussionen, die wir im Unterausschuss geführt haben, wo ich mich auch bedanken möchte, es gab auch viele Besprechungen mit der Landestourismusorganisation, mit den verschiedensten Fachleuten, ob das jetzt die Wirtschaftskammer, ob es die Tourismusverantwortlichen in den Regionen gewesen sind, heute liegt ein Ergebnis vor, das den größten gemeinsamen Nenner als Inhalt hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass es der richtige Schritt in die richtige Richtung ist, die zukünftigen Ergebnisse im nächsten Jahr, im übernächsten Jahr werden zeigen, ob es auch ein erfolgreicher Schritt war. Es werden weitere Schritte folgen müssen, wir werden wahrscheinlich in der nächsten Periode diskutieren müssen, inwieweit es zu einer weiteren Novelle des Tourismus-Gesetzes kommen wird. Ich möchte mich auch namens meiner Fraktion natürlich bei allen bedanken, die an der Realisierung dieser Novelle mitgearbeitet haben. Da eben die Landtagsperiode in wenigen Wochen endet und der langjährige Tourismussprecher der ÖVP dann nicht mehr dem Landtag angehören wird, möchte ich die Gelegenheit nützen, mich persönlich bei dir, lieber Kommerzialrat Wolfgang Schürrer zu bedanken, für die oft nicht leichte, aber in Summe doch sehr konstruktive Zusammenarbeit in den Tourismusfragen. (Beifall) Dich hat nämlich genau so wie mich diese Problematik beschäftigt, in Wirklichkeit haben wir sehr oft, wenn wir diskutiert haben, gewusst, wo das Ziel sein muss. Du hast dich auch immer bemüht, gerade in den Tourismusfragen, immer einen gemeinsamen Nenner zu finden, da möchte ich dir wirklich auch von dieser Stelle für diese Zusammenarbeit herzlichst danken. Heute wird diese Novelle beschlossen, sie hat elf Jahre gebraucht, würde der Herr Landeshauptmann da sein, würde er einen Zwischenruf machen, der da lautet, die schönsten Kinder brauchen eben so lange, (Zwischenruf Abg. Moser: "Eine komplizierte Geburt!") komplizierte Geburt nein, die schönsten Kinder brauchen eben so lange, damit sie schön werden, würde er wahrscheinlich sagen. Aber es macht nichts. Wir leben in einem schönen Land, und daher wünsche ich dem oberösterreichischen Tourismus für die Zukunft alles Gute. Und dir, lieber Wolfgang, wünsche ich viel Gesundheit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es gibt keine Wortmeldung mehr. Ich schließe daher die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1941/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1942/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bodenschutzgesetz 1991 geändert wird (Oö. Bodenschutzgesetz-Novelle 2009). Ich bitte Herrn Abgeordneten Johann Hingsamer über die Beilage 1942/2009 zu berichten. Abg. Hingsamer: Beilage 1942/2009, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bodenschutzgesetz 1991 geändert wird (Oö. Bodenschutzgesetz-Novelle 2009). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1942/2009.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bodenschutzgesetz 1991 geändert wird (Oö. Bodenschutzgesetz-Novelle 2009), beschließen. Dritte Präsidentin: Ich teile mit, dass zu diesem Verhandlungsgegenstand ein Zusatzantrag eingelangt ist, den wir ihnen als Beilage 1963/2009 auf ihren Plätzen aufgelegt haben. Gemäß den Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung wird dieser Zusatzantrag in die Wechselrede mit einbezogen. Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Hingsamer. Abg. Hingsamer: Geschätzte Damen und Herren! Zu später Stunde ein doch nicht unbedeutendes Gesetz, das letztendlich auch Symbol dafür ist, dass Bauern verantwortungsbewusst handeln, letztendlich in der Sorge bei der Bewirtschaftung auch sind, den Boden so zu erhalten, wie wir ihn irgendwann einmal übernommen haben, und letztlich auch in dem Bewusstsein und der Bereitschaft alles zu tun, um auch die Böden gesund zu erhalten. Und diese Novelle wurde begleitet von einem Fachbeirat und beinhaltet im Kernstück der Novelle die Anwendung und Verwendung von Pflanzenschutzmittel. Auch im Bereich der Rahmenbedingungen für den Parallelimport, auch für zugelassene Pflanzenschutzmittel, die aus Mitgliedsstaaten im direkten Import importiert werden. Und eine Reihe von Begriffsbestimmungen, zum Beispiel auch die bei der Anwendung von Kompost wo jetzt vereinfacht dargestellt hier deutlicher unterschieden wird und auch die Kompostqualitäten deutlicher erfasst und unterschieden werden. Es regelt letztendlich die Überwachung der Anwendung, zu der man sich bekennt, weil Vertrauen gut ist, Kontrolle auch besser ist. Und Kontrollmaßnahmen gibt es auch für den Landtag, weil wir über den Bodeninformationsbericht dadurch auch ständig informiert werden. Es sind die Fristen, die Verwendungsfristen, nach Ablauffristen geregelt. Es gibt für die Landwirte die Auflagen, Spritztagebücher zu führen. Ich bin froh darüber und sage Danke dafür, dass es auch im Unterausschuss gelungen ist, hier die Bürokratie so einfach als möglich zu gestalten, letztendlich hier auch eine Bestimmung aufzunehmen, dass, wo bereits aufgezeichnet wird nach Cross Compliance-Bestimmung, nach ÖPUL-Bestimmungen, die gleichwertig hier letztendlich sind, nicht Doppelaufzeichnungen verlangt werden, sondern die auch gelten. Und durchaus Diskussion hat ein Zusatzantrag ausgelöst, über den man unterschiedlich diskutieren kann und über den man auch unterschiedlicher Meinung sein kann. Irgendwer musste letztlich dann auch bereit sein, diese heiße Kartoffel aufzunehmen. Wenn es der eine nicht wollte, vielleicht im Wasserrecht, hat man hinüber geschoben zum Bodenschutz. Ist gelungen. Die Landesregierung kann in Zukunft die Anwendung von Pflanzenschutzmittel zeitlich und auch gebietsweise beschränken oder auch verbieten, wenn nach anderen gesetzlichen Bestimmungen Maßnahmen nicht ausreichend sind. Auch das konnte geregelt werden, wenngleich man über die Zuständigkeit unterschiedlicher Meinung sein kann. Letztendlich tut Oberösterreich für den Bodenschutz sehr sehr viel. Da gilt der Dank auch an Landesrat Stockinger, der mit der Initiative, Bodenuntersuchungen begleitend zu fördern, hier einen Schub geleistet hat, dass bereits in sehr sehr kurzer Zeit heuer 12.400 Bodenproben genommen wurden und letztendlich mit der Untersuchung den Bauern zusätzliches Wissen, zusätzliche Produktionskenntnisse in die Hand gedrückt wurde. Wer letztendlich auch die Bedingungen der Produktion, sprich den Boden, kennt, kann auch bedarfsgerecht handeln. So wünsche ich, dass diese Novelle des Bodenschutzgesetzes eine ist, die begleitet und unterstützt, nach Möglichkeit auch hilft. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Peutlberger-Naderer. Abg. Peutlberger-Naderer: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte Zuhörer zu dieser späten Stunde! Hans Hingsamer hat natürlich vieles auf den Punkt gebracht, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Das tun wir immer!") was uns im Unterausschuss zu diesem Oö. Bodenschutzgesetz beschäftigt hat. Es ist ja eigentlich schon eine Querschnittsmaterie aus Landwirtschaft und Umwelt. Wir haben uns im Wesentlichen beschäftigt mit dem Verwenden von Pflanzenschutzmitteln und auch Erde aus Abfällen und Kompostierung ist in dieser Novelle geregelt. Ich fange eigentlich lieber mit dem Zusatzantrag an, weil man doch sieht, dass man in intensiven Unterausschussberatungen dann doch auf Punkte stößt, die den Referenten unter Druck bringen. Ich glaube, das ist nicht übertrieben, das so zu sagen, weil es in der Verordnungsermächtigung wichtig war für die Mitglieder im Unterausschuss, dass man auch den allgemeinen Schutzzweck verstärkt, nämlich dass in akuten Gefährdungssituationen schnell und effektiv gehandelt werden kann, um möglichen Gefährdungen der Menschen und der Natur und der Umwelt möglichst rasch und einfach entgegen zu treten, und was uns allen sehr wichtig war, diese mit geringem Verwaltungsaufwand rasch eindämmen und beseitigen zu können. Es hat eben Erfahrungen und Ereignisse gegeben im Bezirk Lind-Land, ganz konkret auch in Enns, wo man mit dem Einsatz von bestimmten Pflanzenschutzmitteln, in diesem Fall war die Verwendung des Pflanzenschutzwirkstoffes Bentazon eine potenzielle Gefährdung von Menschen und Umwelt, und da hat man gemerkt, dass eigentlich die gültigen Bestimmungen des Oö. Bodenschutzgesetzes 1991 nicht vollends ausgereicht haben, um die Gesundheit von Menschen und vor allem auch der Natur und der Umwelt ausreichend und auch wirklich rasch zu schützen. In dieser vorliegenden Novelle versucht man eben mit der Verordnungsermächtigung der Landesregierung in solchen konkreten Gefahrensituationen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zeitlich und auch örtlich begrenzt einzuschränken oder auch ganz konkret zu verbieten und dass man hier entsprechend Abhilfe schaffen kann. Was im Wasserrecht und den ganzen Diskussionen rund herum ja mit behördlichen Verfahren sehr aufwändig nur zu schaffen ist, versucht man hier mit einfach entsprechenden, effizienten und auch mit wenig behördlichen Verwaltungsaufwand, dass man hier Schritte setzten kann und dass man nicht vor einem großen Problem steht, wer muss jetzt wirklich handeln, in wessen Kompetenz fällt es. Insgesamt wollen wir ja, dass mit dem Bodenschutzgesetz hier wirklich bestimmte Arten von Pflanzenschutzmitteln zeitlich oder gebietsweise beschränkt werden können, und dass man eben mit dem Einsatz der in der Landwirtschaft natürlich wirtschaftlich vertretbaren Notwendigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge auftreten zu können, dass man hier trotzdem schaut, dass dem Schutz des Lebens und der Gesundheit von Menschen und der Umwelt Rechnung getragen wird. Wir haben hier den Zusatzantrag und diese Vorlage, die wir im Unterausschuss behandelt haben, zu diskutieren, und wir stimmen dem als Sozialdemokraten gerne zu. Wir hoffen natürlich, dass mit diesen Verordnungsermächtigungen wirklich dann die richtigen Maßnahmen rechtzeitig gesetzt werden können. Danke für ihre Aufmerksamkeit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich will mich hier nicht wiederholen. Es geht vor allem um diesen Zusatzantrag. Die aktuelle Situation hat gezeigt im Falle des bentazonhältigen Pflanzenschutzmittels, dass die derzeitigen Regelungen im Bodenschutzgesetz nicht ausreichen, um hier wirklich rasch und effizient zu handeln und hier wirklich rasch und effizient die Umwelt, den Menschen, die Böden usw. zu schützen. Durch diese Verordnungsermächtigung wird es möglich, nicht nur rasch und effizient einzugreifen, sondern auch flächendeckend. Das wäre über die Wassergesetze schwierig gewesen. Und jetzt bin ich sehr froh, und ich bedanke mich auch, dass wir für unsere Initiative der Grünen hier so eine große Zustimmung erhalten haben. Wir stimmen natürlich der Novelle des Bodenschutzgesetzes und diesem Zusatzantrag gerne zu. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es gibt keine Wortmeldung mehr. Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Bei der Abstimmung werden wir so vorgehen, dass wir zunächst über den Hauptantrag und dann über den Zusatzantrag Beschluss fassen werden. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1942/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Zusatzantrag mit der Beilagennummer 1963/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Damit ist die Beilage 1942/2009 in der Fassung des soeben angenommenen Zusatzantrages beschlossen. Wir kommen nun zur Beilage 1943/2009, das ist der Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Aufzugsgesetz 1998 geändert wird (Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009). Ich bitte Herrn Abgeordneten Franz Weinberger über die Beilage 1943/2009 zu berichten. Abg. Weinberger: Beilage 1943/2009, das ist der Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Aufzugsgesetz 1998 geändert wird (Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1943/2009.) Der Bauausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Aufzugsgesetz 1998 geändert wird (Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009) beschließen. Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Weinberger das Wort. Abg. Weinberger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! In einigen Sätzen möchte ich ihnen mitteilen, mit der Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009 wird die Möglichkeit geschaffen, dass Hebezeuge von mehr als zwei Meter Hubhöhe zur Personenbeförderung zugelassen werden. Bisher waren eben nur die Aufzüge, Fahrtreppen oder Fahrsteiger mit einem Fahrkorb für Höhen über zwei Meter zulässig. In zwei Unterausschusssitzungen, geleitet von unserem Bauausschussobmann Kollegen Bernhofer, wurde zielstrebig an den notwendigen Verbesserungen gearbeitet. Sowohl der Verfassungsdienst wie auch die Abteilungen Umwelt- und Anlagentechnik und die Baurechtsabteilung haben hier bestens unterstützt. Auch im der Bereich der Sachverständigen und der Fachfirmen hatten, glaube ich, alle das gemeinsame, selbe Ziel. So standen eben vor der zweiten Unterausschusssitzung die Unterlagen aus anderen Bundesländern, insbesondere aus Wien zur Verfügung, nachdem ja Wien weitaus die meisten Aufzüge hat. Im Vordergrund der Beratung stand, dass gerade jene Personengruppen, welche bei der Überwindung von Stufen und Stiegen von Geschoßhöhen die größten Probleme haben. Wissend, dass Menschen mit Beeinträchtigung, aber besonders auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, diese Hebeeinrichtung dringend benötigen, will man doch auch im höheren Alter im Wohnhaus oder in der Wohnung verbleiben. Ein weiteres großes Anliegen war, dass der Sicherheitsaspekt dieser Aufzüge, dieser Hebezeuge, dementsprechend vorangetrieben wird und ein höchstmögliches Maß an Sicherheit gegeben ist. Durch intensive Einschulung der Benutzer soll dies auch erreicht werden. Weiters werden wiederkehrende Überprüfungen durch den TÜV durchgeführt. Aus diesen genannten Gründen ersuche ich um Zustimmung der Oö. Aufzugsgesetz-Novelle 2009. Danke schön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Eidenberger. Abg. Eidenberger: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! In den letzten Jahren wurden in privaten Häusern vor allem im Wiener Bereich vermehrt sogenannte Behindertenhebebühnen eingebaut. Die dafür notwendige Normierung für die Sicherheitserfordernisse wurde im Wiener Aufzugsgesetz erfasst und geregelt. Da das Oö. Aufzugsgesetz 1998 bisher lediglich den Bereich von Aufzügen in speziellen Fahrkörben in öffentlichen Gebäuden regelt und da weiters auf Grund einer EU-Vorschrift aus 2006 eine Überarbeitung dieses Gesetzes bis spätestens 29. Dezember 2009 gefordert wird, soll eben heute, wie schon erwähnt, das Oö. Aufzugsgesetz novelliert werden. Prinzipiell stellen Behindertenhebebühnen keinen Aufzugsersatz für öffentliche Gebäude dar, da sie unter anderem, wie gesagt, über keinen Fahrkorb verfügen. Vielmehr sind sie ausnahmslos für den privaten Bereich innerhalb einer Wohnung vorgesehen, also in Kleinhausbauten bzw. in Einfamilienhäusern. Dies deshalb, weil dort die Sicherheit im Wesentlichen im Privatinteresse liegt und vom Nutzer oder der Nutzerin beeinflusst werden kann. Bei allgemein nutzbaren Personenhebeeinrichtungen hingegen liegt ja die Sicherheit im öffentlichen Interesse. Hier geht es im Ernstfall um die Befreiungsmöglichkeit von eingeschlossenen Personen und um ein intaktes Kommunikationssystem zu einem Notsystem, um Notbeleuchtung usw. Diese Hebebühnen, die nun offiziell für den privaten Bereich zugelassen werden sollen, kosten "nur" zwischen 7.000 und 12.000 Euro, während ein herkömmlicher Aufzug so ziemlich genau das Dreifache kostet. In unserer Diskussion im Ausschuss standen natürlich die Sicherheitsbedenken an vorderster Stelle, zum Beispiel die eben erwähnte Thematik der Befreiungsmöglichkeit, die auf jeden Fall geregelt sein muss. Eingehend haben wir uns auch mit dem Rufsystem befasst, welches bei Hebebühnen zur Anwendung kommen soll, da die monatlichen 30 Euro für ein Notrufsystem als eindeutig zu hoch erschienen. Ein Mobiltelefon sollte hier die einfachste Kommunikationsmöglichkeit sein, soll doch die Anlage klarerweise dementsprechend kostengünstig sein, wo doch ohnehin die technische Überprüfung durch den TÜF bereits 115 Euro verschlingt. Ich ersuche daher seitens der SPÖ-Fraktion um Zustimmung zur Novelle des Aufzugsgesetzes. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Gestatten Sie mir, dass ich anlässlich dieses Aufzugsgesetzes ein bisschen Resümee ziehe darüber, was in den letzten 12 Jahren passiert ist in diesem Landtag, wie sich die Situation für mich darstellt heute im Vergleich zu 1997. Ich kann Ihnen sagen, wie ich 1997 in den Landtag gekommen bin, war diese erste Begegnung geprägt dadurch, dass sowohl zu den Liften in der Klosterstraße Stufen führten und vom Lift im zweiten Stock Stufen in den Sitzungssaal. Das war die einzige Möglichkeit, hier herzukommen. Ich habe einen Saal vorgefunden, wo ich nicht hinter das Pult konnte. Es war unmöglich, den Sitzplatz einzunehmen usw. Die Wahl war am 5. Oktober 1997 und am Montag in der Früh habe ich einen Brief in Händen gehalten von Frau Präsidentin Orthner, wo ich, was ich wirklich gerne hier an dieser Stelle wiederhole, ich habe es schon einmal erwähnt, in diesem Brief war zu lesen, ich gratuliere Ihnen zur Wahl. Sie können versichert sein, dass Sie Arbeitsbedingungen vorfinden werden, die Ihnen gleichberechtigtes Arbeiten ermöglichen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Diese Einladung, die habe ich mir aufgehoben, weil das ist für mich genau das Gegenteil von Mitleid haben oder jemanden bedauern. Das ist die Einladung gewesen zur Kooperation auf Augenhöhe. Das ist das, was ich mir vorstelle unter Aufnahme, Integration, Mitarbeit wirklich auf absolut gleicher Ebene. Es hat im Laufe dieser 12 Jahre wirklich viele Erlebnisse gegeben, wo ich gemerkt habe, dass sehr großes Verständnis bei den Kolleginnen und Kollegen vorhanden war, dass wir miteinander auch entwickelt haben eine Art von Kommunikation, die sehr viel weitergebracht hat. Heute kann ich zwischen vier Liften im Hause wählen; jederzeit mit dem einen Lift runterfahren, um das Haus gehen, mit dem nächsten Lift hinauffahren. Es ist eigentlich bis auf die Turmstiege alles erschlossen. Weiter ist es gegangen zu einer anderen Form 2003, als ich Klubobmann wurde einer Regierungspartei und erleben durfte, aus der Opposition kommend, wie es sich anfühlt, wenn man Regierungsverantwortung hat und Kollege Frais und auch andere keineswegs mich mit Samthandschuhen angefasst haben. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Ich habe die volle Breitseite einer Regierungsfraktion abbekommen. Das ist für mich auch ein Beweis einer vollkommenen Integration, weil irgend welche Begleiterscheinungen, äußere Merkmale überhaupt keine Rolle gespielt haben. Es war eine politische Auseinandersetzung wie sie ist, die hart war, die sehr emotional war, aber es war für mich die Form einer absoluten Gleichberechtigung. Für diesen Umgang, wenn es auch manchmal sehr schwierig war und nicht immer erfreulich, möchte ich heute noch danken, weil das war die Form eines Wettstreits ebenfalls auf Augenhöhe, so wie es sich gehört. Alle diese Erfahrungen kann ich heute mitnehmen. Der Anlass, warum ich jetzt spreche ist das Aufzugsgesetz. Aber das, was zu sagen ist, ist von meinen beiden Vorrednern so perfekt gesagt worden. Ich könnte jetzt eigentlich nichts mehr hinzufügen. Alles, was Sie gesagt haben, ist richtig; die Zusammenarbeit, das Verständnis, die Wirkung dieses Gesetzes, das vieles erleichtern wird. Ich habe nachgesehen, was meine erste Rede war in diesem Haus. Ich lese sie nicht vor, keine Angst. Ich habe nur einen Satz drinnen gehabt, der quasi auch ein Stück Motto geworden ist für diese 12 Jahre. Ich habe in meiner ersten Rede gesagt, um von vornherein auch klarzustellen, welche Rolle ich spielen werde, ich bin auch vor allem deshalb in die Politik gegangen, weil ich jenen die Stimme geben möchte, die nicht so leicht gehört werden, die leicht zu überhören sind. Das hat sich die Zeit weiter durchgezogen; das hat mir großen Spaß gemacht. Vor allem habe ich eines gemerkt: Ich habe sehr viel, sehr oft erlebt, dass mir zugehört wurde und dass wirklich die Stimme, die ich einigen Gruppen oder Einzelpersonen geben konnte durch das Hiersein, wirklich gehört wurde. Dafür möchte ich mich wirklich bedanken, für die Unterstützung, für die unglaublich gleichberechtigte Aufnahme und, ja, und möchte euch alles Gute wünschen, dass dieser Weg auch weiterhin fortgesetzt wird, danke vielmals. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächstner Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Lieber Gunther Trübswasser, wir haben ordentliche Sträuße miteinander ausgefochten. Das ist hohe Klasse der Demokratie. Wir sind nicht einer Meinung, in vielen Bereichen nicht einer Meinung. In diesem Bereich sind wir total einer Meinung; es war sogar ein Antrag damals von uns, der die Initialzündung für diese Beilage dann wurde. Was uns auszeichnet ist, dass wir genau das darstellen, was eine Demokratie auszeichnet. Du und ich haben politisch in verschiedensten Bereichen eine andere Meinung, und du und ich treten dafür ein, dass du es sagen kannst und dass ich es sagen kann. Das zeichnet Demokratie aus. Ich möchte mich bei dir, gerade als ehemaligem Klubobmann, den ich lange Jahre als Konkurrent als Klubobmann hatte, für diese Zusammenarbeit und auch für deine Fairness bedanken, danke Gunther. (Beifall) Dem Kollegen Eidenberger wollte ich nur kurz zurufen, er sitzt dort ganz hinten, er hat sich für das Gesetz bedankt, er hat sich bedankt, dass auch wir Ideen haben, die also dazu führen, dass es zu einem Dank der SPÖ kommt. Stimmt nicht? Bitte? (Zwischenruf Abg. Eidenberger: "Habe ich nicht gesagt, in keinster Weise! Ich weiß sehr wohl davon, wer den Antrag eingebracht hat!") Nein, mir ist jetzt gerade zu Ohren gekommen, dass es so ist. Gut, dann ist es erledigt. Wir freuen uns, dass die damalige Anregung durch eine gemeinsame Arbeit zum besten Kind wurde; zwei Jahre hat es gedauert. Es ist ein kleines Gesetz, aber für jene, die besondere Betroffenheit haben, ein besonders wichtiges Gesetz. Danke, dass diese Anregung in dieser Qualität umgesetzt wurde. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Es gibt keine weitere Wortmeldung mehr. Ich schließe die Wechselrede. Ich lasse abstimmen. Ich bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1943/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir behandeln die Beilage 1944/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Oberösterreich - Tätigkeit im Jahr 2008". Ich bitte Herrn Hüttmayr zu berichten. Abg. Hüttmayr: Ich berichte über die Beilage 1944/2009, den Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Oberösterreich - Tätigkeit im Jahr 2008". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1944/2009.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Tätigkeitsbericht des Rechnungshofs in Bezug auf das Bundesland Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2008 wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seine Mühewaltung gedankt. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede mit dem Herrn Abgeordneten Hüttmayr. Abg. Hüttmayr: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Der Bericht ist ein sehr umfassender, ein Convolut von 200 Seiten, aber es stellt insgesamt unserem Land und unserer Verwaltung ein gutes Zeugnis aus. Es ist in verschiedene Bereiche gegliedert. So wurden in etwa 17 Bereiche erfasst und dargelegt. Es ging zum einen auch um die EU-Fördermittel, Finanzbericht, und zum anderen ist die Organisation im Forstdienst behandelt, weiters die Kinderbetreuung. Ich denke, dass das immer eine Grundlage ist, und dieser Bericht eine Grundlage ist für das politische Tun im Land. 62,5 Prozent der Empfehlungen sind umgesetzt; 11 Prozent sind zugesagt, und ein Teil ist dann noch offen. Unter dem Strich kommt heraus, wenn man quer liest, dass Oberösterreich eigentlich hier bei diesem Feld an politischem Tun vorbildlich ist. Zum Beispiel bei der Mülllösung wurde bescheinigt ökonomisch und ökologisch vorbildhaft. Das ist die Sicht des Bundesrechnungshofes. Das darf uns mit Stolz erfüllen. So wurde auch das Förderwesen geprüft, zum Beispiel der Landeshauptstädte Linz und Salzburg miteinander verglichen. Hier wird ein wenig angemerkt, dass Salzburg transparenter ist bei manchen Bereichen. Insgesamt, glaube ich, ist es gut, dass wir hier, weil eben öffentlich diskutiert wird, uns sehr gut einbringen. Auf eines möchte ich noch eingehen, das ist der Forstdienst. Hier ist die politische Arbeit, glaube ich, zu sehen; alle, die hier Verantwortung tragen, die hier tätig sind bei der Forstaufsicht bei der Bearbeitung. Ausdrücklich wird Bezug genommen auf die Aufgabenerfüllung der Forstdirektion mit den Gliederungen in den Bezirksebenen. Es wird hier Nachhaltigkeit bescheinigt. Das ist auch gut, wenn man das im Vergleich mit anderen Bundesländern hat. Sehr interessant und umfassend sind die EU-Vergleiche, Fördersysteme, etc, etc. Bei der Kinderbetreuung, weil das vor wenigen Stunden ein Thema war, hat der Rechnungshof seinerzeit schon uns eine gute Note gegeben. Wir haben uns heute noch gebessert. Ich denke, das kann uns mit Stolz erfüllen. Ich bitte um die Zustimmung, Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. Dann schließe ich die Wechselrede, lasse abstimmen über den Antrag zur Beilage 1944/2009. Wenn Sie ihm zustimmen, bitte ich Sie, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1945/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Effizienz und Qualität des Berufsschulwesens". Der Herr Abgeordnete Weixelbaumer wird berichten. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, verehrte Damen und Herren! Beilage 1945/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Effizienz und Qualität des Berufsschulwesens". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1945/2009.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Wahrnehmungsbericht betreffend "Effizienz und Qualität des Berufsschulwesens" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seine Mühewaltung gedankt. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich erteile dir das Wort. Abg. Weixelbaumer: Der Rechnungshof überprüfte die Effizienz und die Qualität des Berufsschulwesens im Bundesministerium sowie in Kärnten und Oberösterreich. Dieser Rechnungshofbericht bringt ein sensationelles positives Ergebnis und bestätigt die hohe Kompetenz der Verantwortlichen. Unter anderem stellte der Rechnungshof fest: "Die Lehre – und damit der Berufsschule" – war und ist ein wichtiger Ausbildungsweg. Der Rechnungshof wies darauf hin, dass der Eintritt in die Lehre immer später erfolgt. Unter der Annahme, dass jeder zweite Späteinsteiger ein zusätzliches Jahr an einer öffentlichen Schule zugebracht hat, ist eine erhöhte Belastung der öffentlichen Haushalte (Bund und Länder) von 67 Mill. EUR entstanden. Die Berufsschulen können keinen Einfluss auf das Einstiegsalter der Lehrlinge nehmen. Der RH empfahl dem BMUKK, die Berufsorientierung zu verstärken, um eine fundierte Ausbildungsentscheidung am Ende der Schulpflicht (neunte Schulstufe) zu ermöglichen." Das Land Oberösterreich förderte 50 Prozent der dem Förderungswerber für die Berufsreifeprüfung erwachsenen Kosten bis maximal 1.660 Euro. Laut Bundesrechnungshof zeichnete sich das oberösterreichische Fördermodell durch die schlanke Förderungsstruktur und die Output-Orientierung aus. Der Rechnungshof bewertete die Anstrengungen des Ministeriums, der Schulaufsicht und der Schulen für die Sicherstellung der Unterrichtsqualität an Berufsschulen positiv. Der Rechnungshof empfahl, die Erkenntnisse aus dem Qualitätsmanagement im Berufsschulwesen auch für den Bereich der allgemein bildenden Schulen zu nützen. Den Verantwortlichen des Berufsschulwesens in Oberösterreich kann zu diesem Rechnungshofbericht gratuliert werden und der Dank ausgesprochen werden. Die ÖVP nimmt diesen Bericht zur Kenntnis. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Eidenberger. Abg. Eidenberger: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine Berufsschule hat die Aufgabe, in einem berufsbegleitendem Unterricht die grundlegenden theoretischen Kenntnisse zu vermitteln, die betriebliche Ausbildung zu fördern und zu ergänzen sowie die Allgemeinbildung zu erweitern. Der Schwerpunkt des Berufsschulunterrichts liegt zu 75 Prozent beim Fachunterricht, und das restliche Viertel alleine entfällt auf die Allgemeinbildung. Prinzipiell ist im österreichischen Schulsystem der Eintritt in die Berufsschulen mit 15 Jahren vorgesehen. Der Rechnungshof hat nun festgestellt, dass von den 43.413 Berufsschulanfängern in den Jahren 2006, 2007 bei ihrem Eintritt rund ein Viertel bereits 16 Jahre und ein weiteres Viertel bereits 17 Jahre oder älter war. Daraus resultiert, laut Rechnungshof, eine erhöhte Belastung der öffentlichen Haushalte in Höhe von sage und schreibe 67 Millionen Euro. Prinzipiell, sagt der Rechnungshof, erfolgt der Eintritt in die Lehre immer später. Des weiteren bemerkt der Rechnungshof in seinem Bericht, dass Lehrlinge vermehrt den Lehrberuf wechseln. Im Schuljahr 2006/2007 waren es immerhin bereits 8,7 Prozent. Nach wie vor wählt die Hälfte der weiblichen Lehrlinge aus den drei typischen Lehrberufen Einzelhandelskaufmann, Friseurin und Perückenmacher bzw. Bürokauffrau, während die Hälfte der männlichen Lehrlinge aus zwölf Lehrberufen wählt. Nach wie vor gilt, dass Burschen technikorientierte Lehrberufe wählen, während Mädchen dienstleistungsorientiert sind. Das Fazit daraus: Man muss sich sicherlich im Gegenstand Berufsorientierung etwas einfallen lassen und den Hebel einsetzen, um diese geschlechtsspezifischen Berufswahlmuster einigermaßen aufzuweichen. Außerdem sollen die Lehrer, die das Fach Berufsorientierung an den pädagogischen Hochschulen unterrichten, entsprechend aus- und fortgebildet werden. Positiv wird im Rechnungshofbericht darauf verwiesen, dass seit der Einführung der Berufsreifeprüfung im Jahr 1997 fast 10.000 Personen bis 2005 die Berufsreifeprüfung positiv absolvierten. Ziel des Bundes ist nämlich, den Anteil der Maturanten an den Sekundarschulabgängern auf jeden Fall von 42 Prozent derzeit auf ungefähr 50 Prozent zu erhöhen. Oberösterreich fördert pro Absolvent die Berufsreifeprüfung der dem Förderungswerber erwachsenen Kosten 50 Prozent dieser Kosten, allerdings gedeckelt in Höhe mit 1.660 Euro. Durch eine Novelle zum Berufsausbildungsgesetz wurde 2006 die gesetzliche Grundlage für eine modulare Lehrlingsausbildung geschaffen. Ziel war die Flexibilisierung des Ausbildungsangebotes und die Berücksichtigung der zunehmenden Spezialisierung in den Unternehmen. Ein weiteres Ziel war, die Anzahl der Lehrberufe wesentlich zu reduzieren. Nun kritisiert der Rechnungshof, dass diese Ziele weitgehend nicht erreicht werden konnten. Weder wurde eine Reduktion der Lehrberufe erreicht, noch hat sich die Flexibilität erhöht. Darüber hinaus werden spezialisierte Ausbildungsanforderungen auf die berufsbildenden Pflichtschulen übertragen. Ich ersuche um Kenntnisnahme des Berichtes. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1945/2009 zustimmen, bitte ich Sie um ein Handzeichen. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Das ist einstimmig angenommen. Wir kommen zur Beilage 1946/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofes betreffend klimarelevante Maßnahmen bei der Wohnbausanierung auf Ebene der Länder. Der Herr Abgeordnete Makor-Winkelbauer wird darüber berichten. Abg. Makor-Winkelbauer: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs betreffend "Klimarelevante Maßnahmen bei der Wohnbausanierung auf Ebene der Länder". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1946/2009.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Wahrnehmungsbericht betreffend "Klimarelevante Maßnahmen bei der Wohnbausanierung auf Ebene der Länder" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seine Mühewaltung gedankt. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Mayr das Wort. Abg. Mayr: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Klimaschutz ist ein vordringliches Thema in der Politik. Und auch beim G8-Gipfel in Italien wurden einige Ziele gefasst. Umso besser ist es, wenn sich Klimaschutz mit Konjunkturprogrammen und Konjunkturmaßnahmen verbinden lässt, so wie auch in Oberösterreich, wo wir ein Konjunkturprogramm beschlossen haben, initiiert hier und auch von allen Parteien getragen. Darin hat die Wohnhaussanierung mit klimarelevanten Maßnahmen einen Schwerpunkt. Und das oberösterreichische Wohnbaupaket zum Klimaschutz und zur Schadstoffvermeidung ist beispielgebend für viele andere Bundesländer. Wir sehen die Wohnbauförderung auch als Instrument zur Senkung von Treibhausgasen und Emissionen. Und in Oberösterreich wird daher nicht darüber diskutiert, sondern hier werden Beschlüsse gefasst, um Kyoto auch Rechnung zu tragen. Der Bundesrechnungshof hat sich ausgiebig mit diesem Thema befasst und die Maßnahmen der einzelnen Bundesländer überprüft und, bereits wie vom Kollegen Makor-Winkelbauer gesagt, auch Lob für Oberösterreich ausgesprochen. Effizienz und fachspezifische Punkte wurden überprüft, Maßnahmen kontrolliert und bewertet. Und ein paar Dinge in Oberösterreich, die dem Bundesrechnungshof sehr positiv aufgefallen sind: Dass die Inanspruchnahme eine sehr gute ist in Oberösterreich, dass sich die sogar verdoppelt hat und dass auch diese Förderungsvoraussetzung, dass eine Förderung nur dann in Anspruch genommen werden kann, wenn eine Sanierungsberatung durchgeführt wird. Der Rechnungshof hat viele Qualitätsstandards eingefordert, die sollen in einer 15a Vereinbarung einzuführen sein und mit Verbesserungsvorschlägen darauf hingewiesen. Wir nehmen diesen Rechnungshofbericht zur Kenntnis, damit wir auch dem Klimaschutz weiterhin Rechnung tragen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Dr. Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Der Rechnungshof prüfte, wie weit die Wohnbauförderung Einfluss hat auf das Kyotoergebnis und es hat sich der CO2-Ausstoss reduziert um drei Prozent, von 1990 gerechnet. Die Förderungen, das hat der Rechnungshof auch klargestellt, können nur Anreiz geben das Ziel zu erreichen und die Sanierungsprämie ist ein besonderes Modell und ist geeignet eben diesen Anreiz zu schaffen. Der Rechnungshof hat auch festgehalten, dass diese Prämie sehr positiv ist, nämlich dass sie einkommensunabhängig gegeben wird, weil das anders wie bei einem Darlehen ist. Diese Prämie ist eine Einmalzahlung, die man in Anspruch nehmen kann, ohne das Risiko zu haben oder berechnen zu müssen, wie ich das letztendlich zurückzahlen kann. Beim Barwertvergleich haben wir in Oberösterreich auch sehr gut abgeschnitten. Schade ist, dass wir nicht noch einen Vergleich haben, wie weit die gesamte CO2-Reduzierung sich auswirkt, nämlich bezogen auf den eingesetzten Euro. Jedenfalls hat Oberösterreich das geringste Prokopfbudget für die Wohnbauförderung und für die Sanierungsförderung im speziellen. Man muss auch sagen, die gemeinnützigen Wohnbauträger sind bei der Sanierung sehr gut unterwegs. Die Privaten legen nicht ganz so ein Engagement an den Tag. Ich glaube da bräuchte es noch etwas Überzeugungsarbeit, dass die sich beim Sanieren noch intensiver einsetzen. Auf jeden Fall ist es notwendig, dass man die Sanierungsrate nachhaltig steigert. Einerseits aus dem Klimaschutzgedanken, aber jetzt gerade auch müssen die beschäftigungspolitischen Effekte Berücksichtigung finden. Summa Summarum möchte ich aber festhalten, dass viel geschieht im Wohnbau und dass in der nächsten Legislaturperiode das Wohnbaubudget einer höheren Dotierung bedarf. Auf jeden Fall, wenn man sich anschaut was mit den eingesetzten Geldern alles erreicht worden ist, glaube ich hat sich Landesrat Dr. Kepplinger sehr wohl einen Dank verdient. Er hat mit dem geringsten Prokopfbudget die höchsten Einsparungen geschafft. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Wageneder. Abg. Wageneder: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Nur ganz kurz, also Oberösterreich schneidet in diesem Rechnungshofbericht vergleichsweise gut ab und wenn wir auch noch die neue Novelle, wo wir ja noch zusätzliche Fördermöglichkeiten, Sanierungsmöglichkeiten beschlossen haben, berücksichtigen würden, wahrscheinlich wäre dann dieser Bundesrechnungshofbericht noch besser für Oberösterreich gewesen. Leider haben wir aber, was zum Beispiel die Maßnahmen zur steuerlichen Absetzbarkeit bei Sanierungsmaßnahmen betrifft, keinen Rückenwind vom Bund. Wir haben ja eine diesbezügliche Resolution hingeschickt und die Antwort war eigentlich mehr als nichtssagend. Froh bin ich auch darüber, dass unsere zweite Resolution, die wir an den Bund geschickt haben, im Hinblick auf das Mietrechtsgesetz und die Wohnungsgemeinnützigkeit und das Wohnungseigentumsgesetz, wo wir hier auch verlangt haben in einer Resolution, dass hier überprüft wird, dass Sanierung in Zukunft leichter möglich ist. Genau diese Empfehlung gibt auch dieser Bundesrechnungshof und uns wurde diese Resolution vom Bund ja eher ablehnend beantwortet. Umso erfreulicher ist es jetzt, dass der Bundesrechnungshof das auch als Empfehlung in diesem Bericht angibt. Ja wir sind besser unterwegs bei Sanierungen. Wir haben 2008 2.085 Wohneinheiten thermisch saniert in Oberösterreich. Aber trotzdem, wenn man bedenkt 200.000 Wohneinheiten in Oberösterreich die, ja ich möchte schon sagen Energieschleudern sind, so würden wir ja 100 Jahre brauchen, bis diese Wohneinheiten alle saniert sind. Das soll es natürlich nicht sein, sondern (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ein Jahr wäre besser, gell!"), natürlich in einem Jahr wird es schwierig sein, aber in 20 Jahren sollten wir das schaffen. Aber da müssen wir natürlich die Sanierungsrate noch um ein Vielfaches steigern. Aber insgesamt haben wir trotzdem gut abgeschnitten. Könnten wir zum Beispiel nur 50 Prozent unserer Wohneinheiten so thermisch sanieren, wo wir 40 bis 90 Prozent Energieeinsparung haben würden, würden sich im Jahr die Menschen 200 Millionen Euro an Heizkosten ersparen. Wir stimmen natürlich diesem Bericht auch zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, dass wir als freiheitlicher Landtagsklub den Bundesrechnungshof nicht ernst nehmen und natürlich werden wir auch dem Rechnungshofbericht zustimmen. Ich möchte nur anmerken, so wichtig es ist, thermische Sanierungen durchzuführen, darf man auch nicht über das Ziel schießen. Und ich freue mich, dass dieser Landtag bei einer Maßnahme, die hier mitunter geplant war, nämlich die Solaranlagenpflicht für Einfamilienhäuser auf Dächern zu erzwingen, nein gesagt hat. Denn wenn es darum geht, dass man Menschen, die gleichzeitig einkommenslimitiert sind, die Möglichkeit und freien Gestaltungsraum gibt, damit sie für ihr Wohnumfeld die optimale persönliche Heizung suchen können, dann kann das eine Pelletsheizung sein, dann kann das eine Tiefenbohrung, ein Pumpensystem, es gibt verschiedenste Systeme, sein. Ein alternatives System sollte gewährleistet sein. Aber eine Zwangsvorschreibung einer bestimmten Technik ist grundsätzlich falsch. Ich glaube dass wir auf dem richtigen Weg sind, denn ich halte sehr viel von den Wärmepumpensystemen, die irgendwann, hoffentlich bald, kostengünstig mit Photovoltaik betrieben werden. Dann kommen wir zu einer Autarkie in den jeweiligen Häusern, die wünschenswert wäre. Und deswegen sollten wir uns auf eine derartige Autarkie vorbereiten und da werden wir hoffentlich auch in der Zukunft Vorreiter in Oberösterreich sein. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1946/2009 zustimmen, bitte ich Sie um ein Handzeichen. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1947/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "US-Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG". Ich bitte den Herrn Abgeordneten Mag. Strugl zu berichten. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "US-Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1947/2009.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Sonderprüfung "US-Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne darüber die Wechselrede. Bitte Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidenten, sehr geehrte Damen und Herren! Es war eine Sonderprüfung, die zurückgeht auf eine freiheitliche Initiative. Der Landtag, dieses Haus, hat dann einstimmig diese Initiative aufgegriffen und diesen Sonderprüfungsauftrag erteilt. Diese Sonderprüfung hat ergeben, dass letztlich auf eine damals nicht abschätzbare Risikosituation jetzt reagiert wird mit Überprüfungen, mit Ausstiegsszenarien mit gefährlichen Haftungspotentialen. Der erste freiheitliche Antrag, aus derartigen Verträgen auszusteigen stammt noch aus der vorhergehenden Periode und wurde am 30. Juni 2003 eingebracht. Bereits damals warnten wir, dass derartige Verträge mehr als gefährlich sind. Das war fünf Jahre vor der Krise. Damals bekamen wir die Unterstützung der Grünen, ÖVP und SPÖ lehnten ab. Ich gehe nicht mehr auf die Entscheidungen oder auf die Vergangenheit ein, wer im Aufsichtsrat, Hauptversammlung oder sonst wo zugestimmt hat. Faktum ist, dass Freiheitliche und Grüne diese Verträge immer abgelehnt haben, gewarnt haben. Und das soll uns eine Lehre sein und ich hoffe, dass wir im Hinblick auf den Steuerzahler mit einem blauen Auge aus dieser riskanten Situation herauskommen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Weitere Wortmeldungen? Bitte Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Die vom Rechnungshof durchgeführte Sonderprüfung betreffend der Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG liegt uns jetzt vor und damit natürlich auch die Angst, dass von der globalen Finanzkrise möglicherweise ein Vertragspartner der Energie AG betroffen sein kann. Diese Angst ist sicherlich berechtigt. Es ist ja klar herausgekommen, dass Cross-Border-Leasing-Geschäfte Risikofinanzgeschäfte sind, wo ich der Meinung bin, dass sie für die öffentliche Hand tabu sein sollten. Es ist zwar so, dass man einen hohen Gewinn lukrieren kann, dass aber auch ein entsprechendes Risiko dahintersteht und dass letztendlich und das muss man auch einmal klar und deutlich sagen, immer irgend jemand der Verlierer ist. In diesem Fall sind es die Steuerzahlerinnen der USA, weil ja aus den Steuervorteilen in den USA die entsprechenden Gewinne lukriert werden. Ich schließe mich da meinem Vorredner an. Wir haben uns als Grüne, genauso wie die FPÖ, immer gegen Cross-Border-Leasing-Geschäfte ausgesprochen, haben auch auf die Risikoproblematik hingewiesen und es war so, dass eben Politik als auch Experten meiner Meinung nach eine völlig falsche Einschätzung gehabt haben, wie hoch denn eigentlich dieses Risiko sein kann. Weil eigentlich nicht davon ausgegangen worden ist, dass ein Vertragspartner, sozusagen durch eine Finanzkrise, wie wir sie jetzt haben, in seiner Existenz gefährdet ist. Diese Variante hat man nicht mitgedacht. Ich weiß, dass wir von ÖVP und SPÖ und von den Kolleginnen in diesem hohen Haus für unsere Vorsicht damals ein Stück belächelt worden sind und man gesagt hat, na ja die kriegen das nicht ganz mit, was das eventuelle Risiko sein könnte. Wir haben uns nicht abbringen lassen, haben auch 2003 im Jänner einen entsprechenden Antrag im Landtag gestellt, hier entsprechende Initiativen gegen die Cross-Border-Leasing-Geschäfte einzuleiten. Es ist dem Antrag nicht näher getreten worden, ist auch nicht wirklich ein Wunder, weil damals sowohl ÖVP als auch SPÖ klar beschlossen haben, groß in diese Cross-Border-Leasing-Geschäfte einzusteigen. Das ist Faktum. Ich denke, wenn das so war und wenn wir jetzt insgesamt und es gibt auch einen entsprechenden Beschluss in der Landesregierung, sagen, das war ein Fehler, wir versuchen jetzt ein Stück aus diesen Verträgen herauszukommen, dann sehe ich das als einen positiven Schritt. Ich sage aber auch dazu, dass ich eigentlich nicht ganz einsehe, dass man da so die "ich war eigentlich nicht dabei und ich habe eigentlich nicht mit gestimmt" Masche zieht, so wie das jetzt in den öffentlichen Medien Erich Haider getan hat in der Cross-Border-Leasing-Debatte. Sowohl was die Linz AG betrifft, wo Landesrat Kepplinger 2002 bei all den Entscheidungen der Leasinggeschäfte des Elektrizitätswerkes und Fernwärmenetzes dabei war und mitgestimmt hat, als auch was die Energie AG betrifft, wo man jetzt sagen kann, okay Landeshauptmann Pühringer war die Hauptversammlung, es hat aber auch ein Vorstand beschließen müssen, es hat auch ein Aufsichtsrat beschließen müssen und da war die Fraktion der SPÖ mindestens genau so dabei. Also in all den Bereichen war es eine bewusste Entscheidung. Es hat 2003 die Entscheidung gegeben, dass die Stromnetze verleast werden. Es hat keinen Aufschrei gegeben, keine Warnung, keine Forderung den Landtag einzubinden von Seiten der SPÖ und zwei Jahre später, 2002, hat man die 14 Kraftwerke an die Amerikaner verleast und ich bin froh, dass der grüne Antrag vergangenen Montag in der Regierung angenommen worden ist, dass wir Verhandlungen mit den amerikanischen Vertragspartnern aufnehmen, die Cross-Border-Leasing-Verträge vorzeitig zu beenden, natürlich unter entsprechenden vertretbaren wirtschaftlichen Bedingungen. Das ist ja eines der Hauptprobleme. Im Rechnungshofbericht ist ja unter Punkt 22.2 sehr genau aufgelistet, dass genau das das Problem ist, dass man wahrscheinlich einseitig die Verträge nicht lösen kann, deswegen, weil ja der Vertragspartner sagen wird, können wir schon machen, aber dann muss man uns den gesamten Gewinn, den wir hätten, von Seite der Energie AG zahlen und wahrscheinlich noch was drauflegen, weil es sonst keinen Grund gibt hier wirklich auszusteigen. Das heißt, es ist sicherlich klug entsprechende Gespräche, Verhandlungen zu führen. Das wird allerdings nur funktionieren, wenn uns auch der Vertragspartner ein Stück entgegenkommen wird. Ich bin froh darüber, dass wir diesen Beschluss haben. Ich bin froh darüber, dass wir diesen Weg gehen. Ich bin auch froh darüber, dass es zu dieser Meinungsänderung bei ÖVP und SPÖ gekommen ist. Ich glaube, dass auch die Entwicklungen der Wirtschaftskrise hier eine Rolle spielen und gerade aufgrund des Rechnungshofberichtes halte ich das auch für eine sinnvolle Maßnahme. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Weitere Wortmeldungen gibt es nicht mehr. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen und bitte jene Mitglieder des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1947/2009 „Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "US-Cross-Border-Leasing-Verträge der Energie AG" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1948/2009, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "Übergangsregelung im Zusammenhang mit den BAGS-KV. Der Abgeordnete Kapeller wird darüber berichten. Abg. Kapeller: Beilage 1948/2009. Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "Übergangsregelung im Zusammenhang mit den BAGS-KV. Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Der Kontrollausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen, 1. der Bericht des Oö. Landesrechnungshofes über die Sonderprüfung „Übergangsregelungen im Zusammenhang mit dem BAGS-KV“ wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt und 3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen zu veranlassen. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich teile Ihnen mit, dass zu diesem Verhandlungsgegenstand ein Abänderungsantrag eingelangt ist. Er hat die Beilagen Nr. 1964/2009 „Abänderungsantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten zur Beilage 1948/2009 (Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend Sonderprüfung "Übergangsregelung im Zusammenhang mit den BAGS-KV")“ und wurde Ihnen ausgeteilt. Ich werde ihn in die Wechselrede miteinbeziehen, die ich hiemit eröffne. Bitte Frau Abgeordnete Schreiberhuber! Abg. Schreiberhuber: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren, geschätzte Damen und Herren auf der Tribüne! Rechnungshofkontrollbericht Übergangsregelung BAGS-KV: Wesentlicher Inhalt der Diskussion um den Bericht des Landesrechnungshofes im Zusammenhang mit dem BAGS-KV war bekanntlich eine Empfehlung, die oberflächlich betrachtet gerecht und durchaus nachvollziehbar erscheinen mag, im Detail aber drastische Eingriffe in Arbeiternehmerinnenrechte und in die Lebensplanung hunderter Familien bedeutet, was aber offensichtlich der sich da gefundenen Schwarz-Blauen Mehrheit kein Problem war. Es war gegen diese neu erstandene Auflage einer Schwarz-Blauen Koalition nicht möglich eine Wiederaufnahme von Verhandlungen über die Umsetzung eines Übergangsszenarios zu erreichen, das über die empfohlenen 10 Jahre hinausgeht. Der Herr Landeshauptmann verweigerte ohnehin von Anfang an die Gesprächsbereitschaft, was zur Folge hatte, dass vorerst einmal von Seiten des Soziallandesrates Josef Ackerl vorübergehend den Trägern pro mente und EXIT- sozial Mittel aus dem Sozialbudget zur Sicherung der Liquidität zur Verfügung gestellt wurden. Der Herr Landeshauptmann verweigerte die Gesprächsbereitschaft mit den Betriebsräten. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: „Das stimmt ja überhaupt nicht!“) Ein Gespräch mit dem Soziallandesrat zur weiteren Vorgangsweise und die diesbezüglichen zusätzlichen finanziellen Erfordernisse sind ebenfalls noch ausständig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Träger können sich somit ausrechnen wie es um sie bestellt ist, wenn es keine Bereitschaft zu Verhandlungen gibt für eine alternative Vorgehensweise, die dem Land, den Trägern und der Belegschaft echte Spielräume verschaffen würde. Ziel des Landessozialreferenten ist es jedenfalls und war es auch immer eine transparente und gerechte Finanzierung des sozialen Angebots in Oberösterreich zu erreichen und die hohe Qualität nachhaltig auch für die Zukunft sicher zu stellen. Das war auch der Grund, warum Landesrat Ackerl nach Gesprächen mit Belegschaftsvertreterinnen und -vertretern ein Modell mit einer moderaten Heranführung an das gerechte, transparente und Quantität wie Qualität nachhaltig sichernde Leistungspreissystem des Sozialressorts vorgeschlagen hat, durch das keine Änderungskündigungen notwendig wären. Dieses sozial verträgliche Modell wurde vom Landesrechnungshof geprüft und aufgrund der damit verbundenen Mehrkosten im Ergebnis abgelehnt. Stattdessen sollte ein früheres Übergangsszenario umgesetzt werden, durch das die höher aber sicher nicht überbezahlten Beschäftigten bereits binnen 10 Jahren an das niedrigere BAGS-KV-Niveau herangeführt werden. Nicht einmal unser Vorschlag, sehr geehrte Damen und Herren, auf Basis des Rechnungshofberichts in Verhandlungen zu treten, ohne sich von vornherein auf diese 10 Jahre festzulegen, fand Zustimmung, damit ist für Verhandlungen jeglicher Spielraum genommen genauso wie für die Lebensplanung der Familien der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen jetzt Änderungskündigungen bevorstehen. Diese Vorgangsweise hat eine Schwarz-Blaue Landhauskoalition beschlossen und zu verantworten und damit empfindlich in die erworbenen Rechte hunderter Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer eingegriffen. Und jetzt nur kurz Kollegin Moser, zu deinem leidenschaftlichen Plädoyer zur Novelle des Sozialberufegesetzes in diesem Zusammenhang. Da wie dort hat der Landessozialreferent jedenfalls seine Hausaufgaben gemacht. Am Zug ist jetzt da wie dort der Finanzreferent, den ihr von den Freiheitlichen in seiner unverständlichen Haltung den betroffenen Arbeiternehmerinnen und Arbeiternehmern gegenüber unterstützt, aber ihr habt ja noch eine Chance sozusagen Wiedergutmachung zu üben und das mit Leben zu erfüllen, was du Kollegin Moser so wortreich und überzeugend zum Sozialberufegesetz ausgeführt hast, zu den Rahmenbedingungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialbereich. Vielleicht könntest du wenigstens den BZÖ-Flügel bei euch Freiheitlichen gewinnen, wenn sich schon der Klubobmann Steinkellner nicht überzeugen lässt. Ich ersuche um Zustimmung zu unserem Abänderungsantrag der wie folgt lautet und ich wäre durchaus auch für eine kurze Sitzungsunterbrechung, um euch die Zeit für entsprechende Beratungen und Meinungsfindungen einzuräumen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: „Gertrude, das ist eine gefährliche Drohung!“) Der Abänderungsantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen: Der Oö. Landtag möge beschließen: Im Beschlusstext wird die Ziffer 3 wie folgt geändert: "3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen 2. und 3. zu veranlassen. In Abänderung der Empfehlung 1. wird die Oö. Landesregierung aufgefordert, durch Finanzreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Sozial-Landesrat Josef Ackerl wegen der Dringlichkeit einer Entscheidung umgehend mit den Trägern pro mente OÖ. und EXIT-sozial wieder Verhandlungen über die Umsetzung eines Übergangsszenarios aufzunehmen, wobei in Ergänzung zum Bericht des Landesrechnungshofs auch auf die Lebensplanungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die Dauer ihrer Dienstverhältnisse und auf ihr Vertrauen in die Dienstverträge Bedacht genommen werden soll." Zur Begründung wird angeführt: „Die Einführung des BAGS-Kollektivvertrags und die gleichzeitige Umstellung auf Leistungspreise führte bei pro mente OÖ. und EXIT-sozial aufgrund der dortigen Entlohnungs- und Beschäftigungsstruktur zu einer schwierigen Situation, weshalb diese Träger ihren Beschäftigten auch mit Änderungskündigungen drohten. Die vom Kontrollausschuss mehrheitlich beschlossene Empfehlung, diese Beschäftigten binnen etwa zehn Jahren an das niedrigere BAGS-KV-Niveau heranzuführen, würde einen empfindlichen Eingriff in die Lebensplanung hunderter Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer bedeuten. Es bedarf daher einer Wiederaufnahme der Verhandlungen, um eine Anpassung der Entlohnung in einer fairen, moderaten, nachvollziehbaren und vertrauensbildenden Form zu gewährleisten.“ Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich ersuche um eure Zustimmung. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Jetzt weiß ich schon nimmer, ob die Richtung stimmt oder nicht. Um diese Zeit mag es mir verziehen sein, um 11.00 Uhr. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: „Ich habe geglaubt, du bist die letzte vom Klub, die das noch weiß!“) Ich habe vom Pult gesprochen und nicht von der Ideologie. Liebe Kollegin Schreiberhuber, weil du mich jetzt direkt angesprochen hast, ich stehe zu dem, was ich zuerst gesagt habe, was die Sozialberufe betrifft. Ich würde auch einen Denkanstoß natürlich jetzt gleich geben, wie können wir die Situation in den unterschiedlichen Vereinen verbessern, die ja sehr unausgewogen ist, was die Bezahlung betrifft, aber wenn ich mir nur die Tabelle anschaue und ich frage mich immer, wo bleibt euer Mitleid, wo bleibt die Solidarität der Sozialdemokraten mit den Angestellten in anderen Vereinen, wenn wir eine bei der Altenfachbetreuung nehmen, ich wähle ganz bewusst jetzt nicht jetzt Psychologen oder solche Gruppen aus, ich habe es auch im Ausschuss schon gesagt. Wenn wir vom BAGS-Vertrag ausgehen, im pro mente Schema alt, 131,75 Prozent gezahlt werden, pro mente laut BAGS 108, EXIT-sozial-Schema alt 177,78 Prozent, EXIT-sozial BAGS-Kollektivvertrag 122 Prozent, Land Oberösterreich 97,11 Prozent. Und was mich ärgert ist, dass ihr den Leuten einredet, dass der Rechnungshof – und es können überall Fehler passieren und man kann es wirklich auch ansprechen – dass der Rechnungshof nicht „die Vergleiche“ hergestellt hat. Die Leute behaupten, sie schreiben allen Kollegen hier, ich spreche es halt jetzt aus, behaupten, dass der Vergleich nicht stattgefunden hat, dass sie viel weniger verdienen, bitte das sind Fakten. Ich glaube nicht, wenn man Gehaltsvergleiche macht, dass es in der Intention des Rechnungshofs ist und auch niemanden von uns hier im hohen Landtag, unwahre Behauptungen zu erstellen. Das Problem das wir haben, ist etwas, was wir verschlafen haben. Wann ist denn der BAGS gekommen, wer weiß denn das noch, wann war denn die Umstellung (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: „4 Jahre!“) Gut, viel Zeit ist darüber verstrichen. Eine eins, Schüler sehr gut gemacht, sitzen bleiben. Was ist derweil geschehen? Man hat eines gemacht, man hat jenen Bediensteten in den Sozialvereinen, die unter dem ausgehandelten BAGS liegen, gesagt, liebe Leute geduldet euch, in 10 Jahren kriegt ihr dann mehr, 10 Jahre Übergangsfrist mutet man denen zu, die weniger bekommen, und jetzt geht es darum, und ich bin schon d’accord, dass man Lösungen findet, dass die Menschen nicht von einem Tag zum anderen vor den Kopf gestoßen werden. Es gibt eine Lebensplanung, haben viele, haben auch jene Menschen, die jetzt von der Kurzarbeit betroffen sind oder auch von der Arbeitslosigkeit und ich nehme das nicht auf die leichte Schulter, auch wenn ich jetzt den Vergleich wage. Und da sagt man, 10 Jahre sind zu wenig, um seine Lebensplanung umzustellen und zu sagen, es ist ein Schema. Wir können auch eines machen und das ist natürlich auch ein Vorschlag, der vielleicht in der nächsten Legislaturperiode aufgegriffen wird und diskutiert wird. Übernehmen wir alle in den Landesdienst, was ersparen wir uns dann eigentlich? Wir sind in so und so vielen Bereichen, wenn man es nur vom Finanziellen her sieht, liegt die Bezahlung beim Land mit Zulagen, auch das ist ein Gerücht, das gestreut wird und ich habe es mir sehr genau angeschaut, weil ich glaube nicht, es muss es irgendjemand behauptet haben, weil umsonst sagen das die Betroffenen nicht. Mein Vorschlag ist, warum machen wir nicht eine Einheitslösung? Übernehmen wir alle in das Landesschema! Machen wir es auch bei anderen Berufsgruppen, bei den Kindergartenpädagoginnen, wie das Land Niederösterreich, übernehmen wir sie in das Landesschema. Na, die wären heilfroh, wenn sie im Landesschema drinnen sind, denn dann würden sie wesentlich mehr verdienen als jetzt in L2B1, wie sie eingestuft sind. Wo schaffen wir eine Gleichheit und wo schaffen wir eine Ungleichheit? Und Gerti, du weißt ganz genau, ich lasse mich nicht vor irgend einen Karren spannen, wir haben uns das sehr genau angeschaut und es geht mir nicht darum, ob das die Grünen sind, ob das die ÖVP ist oder ob ihr das seid: wenn konstruktive Vorschläge kommen bzw. man findet sich in einer Demokratie und so haben wir Freiheitlichen es im Oö. Landtag gehalten, immer mit unterschiedlichen Partnern, denn uns geht es um die sachliche Auseinandersetzung. Ich frage mich nämlich auch, warum muss ein Landesrat, der Leistungen auslagert, Leistungen des Landes auslagert, warum muss der Kollektivverhandlungen mit der Gewerkschaft führen? Das ist ja in keinem anderen Bereich so. Ich meine, das ist ja genau die Crux, die wir jetzt haben, die Träger haben und das wird ja auch festgehalten in dem Rechnungshofbericht und das war auch meine Frage an den Herrn Landesrat im Ausschuss, die er mir auch schlüssig beantwortet hat, die Übergangsvarianten, die besprochen worden sind, die vom Träger 2008 bereits akzeptiert waren, hätten Mehrkosten von insgesamt 27,5 Millionen ausgemacht. Die Variante, die der Herr Soziallandesrat mit der Gewerkschaft ausverhandelt hat, ich weiß nicht Herr Landesrat, was dich da geritten hat, du bist ja nicht der Arbeitgeber, dich da in die Kollektivverhandlungen einzumischen, hat Mehrkosten von 176 Millionen gebracht und dann eine Variante, die vom Träger bereits akzeptiert wurde, die 2010 starten soll, macht 29,4 Millionen aus. Es ist mir schon klar bei dem Budget und es ist heute über das Budget, über das Nachtragsbudget, über alles gesprochen worden, es geht um riesige Summen. Und jetzt erweckt man bei diesen Betroffenen das Gefühl, ein jeder richtet es sich in dem Land, ein jeder casht ab, es ist genug Geld für alle da, aber für uns nicht. Ich bin heute hier gestanden, Kollegin Schreiberhuber, und habe kritisiert den Landesrat Sigl, weil wir seit 2007 auf ein neues Dienstrecht der Kindergartenpädagoginnen warten. Na, glaubst du, dass es der Berufsgruppe nicht auch so geht, dass sie sagen, wir möchten endlich eine uns zustehende bessere Einstufung. Es waren durch die Änderung von Landesbesoldung alt auf neu, wo eben diese Leistungsorientierung in den Vordergrund gekommen ist, waren Umstufungen notwendig. Und ich meine, ich kann es ja nur so interpretieren, wie dich Herr Landesrat Ackerl in den Jahren, und ich habe jetzt nachgerechnet, unsere Freundschaft, unsere Bekanntschaft, ich weiß ja nicht, ob ich Freundschaft sagen darf, besteht ja schon seit 18 Jahren (Zwischenruf Landesrat Ackerl: „Du kannst schon Freundschaft sagen.“) – nein sonst komme ich noch in Geruch wenn ich Freundschaft sage, dass ich eher den S!zialdemokraten zuzuordnen bin – 18 Jahre, wir haben viel ausdiskutiert, wir waren nicht immer einer Meinung, aber einer hat respektiert vom anderen, dass er sich inhaltlich mit der Sache auseinandersetzt und so machen wir es auch hier beim Rechnungshofbericht, nicht gegen einen Teil in der Bevölkerung, gegen Arbeiternehmer, gegen einen Teil der Arbeitnehmer, sondern Harmonisierung der Arbeitnehmer, all jener, die im Sozialbereich tätig sind. Denn eines muss ich schon auch sagen. Ich habe immer wieder, und ich habe es auch schon angesprochen, von anderen Trägern die Meldung bekommen, ja, wir haben Probleme bei der Personalaufnahme, die kommen zu uns und sagen, wie schaut es aus bei Ihnen? Nicht erst jetzt, auch früher schon, wie schaut es aus bei Ihnen, wie sind die Rahmenbedingungen, Einstufung? Dann haben sie gesagt, wir sind doch nicht ungeschickt, da verdienen wir wesentlich weniger, ein anderer Verein hat mir so und so viel geboten. Bitte, wir lagern aus, das Land. Wir geben jemand, übertragen ihm eine Tätigkeit, und der Träger muss schauen dementsprechend, wie stuft er seine Leute ein, was kann er ihnen als Unterstützung geben als Träger, wie kann er auch mit einem Arbeitskonflikt umgehen. Und dieser Konflikt, der schon vor fast zwei, oder eineinhalb Jahren die Demonstration, die wir hier vorm Landhaus gehabt haben, da waren auch Arbeitnehmer von anderen Vereinen dabei. Ich habe mich mit welchen unterhalten, die haben gesagt, na klar, wir sind solidarisch, weil es kann ja auch sein, dass, wenn die jetzt weiterhin besser gestellt sind, dass sich auch für uns eine Verbesserung ergibt. Na, welcher Arbeitnehmer mag das nicht, dass er sagt, er will sich verbessern, jeder von uns würde das in seiner Berufssparte tun. Und daher finde ich es so ungerecht, dass man hier einen Konflikt, ein Auseinanderdividieren der Mitarbeiter in unterschiedlichen Vereinen betreibt. Und meine Bitte ist nur, fern von Zugehörigkeit oder Arrangement mit irgendeiner Partei, liebe Kollegin Schreiberhuber, meine Bitte ist, zu schauen, wie kommen wir aus dieser Sackgasse - (Zwischenrufe: "Schreiberhuber!") - habe ich mich jetzt verredet? Ist ja nett, ist eine Koseform, ich nehme es zurück. Wie kommen wir aus diesem Konflikt heraus? Der uns allen zuwider ist, weil wir sehr wohl auch die Arbeiter, Mitarbeiter bei pro mente und exit sozial schätzen, und die mehr oder weniger jetzt an den Pranger gestellt werden, und in den Medien ja auch nicht immer nett behandelt werden, weil dieser Arbeitskonflikt ins Land getragen ist, wo er nicht hingehört hat. Ich danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Liebe Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Die Diskussion rund um den Landesrechnungshofbericht, und auch die Diskussion vorher, zum Vertrauensgrundsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, glaube ich, für mich zwei Grundproblematiken aufgezeigt. Das eine Thema war die Absicherung sozialer Dienstleistungen und von Gesundheitsdienstleistungen, die im öffentlichen Interesse auch in öffentlicher Verantwortung sind, die an Private ausgelagert wurden oder werden. Das ist eine Grundproblematik, die öffentliche Verantwortung, die Menschen, die Klientinnen und Klienten haben ein Recht auf adäquate Behandlung, Therapie und Versorgung, wird von privaten Trägern gemacht. Hier gibt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich tolle und gute Arbeit leisten in vielen Bereichen, und die gerade auch im psychosozialen Bereich Qualität, die wir in Oberösterreich haben, wo uns andere Bundesländer, aber auch andere Länder beneiden, aufgebaut haben. Das heißt, es ist klar in der Verantwortung der Politik, hier die qualitativen Leistungsangebote für unsere behinderten, alten oder kranken Menschen, psychisch kranken Menschen sicher zu stellen, zu gewährleisten, und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind, ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen, faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung. Da bin ich beim nächsten Stichwort, die diese Diskussion eigentlich aufgezeigt hat. Wir lamentieren über Jahre, über Jahrzehnte, über die große Einkommensschere von Männer- und Frauengehältern. Und jedes Jahr kommt ein Bericht, und jedes Jahr klafft die Schere weiter auseinander, und in letzten Jahr vielleicht ein paar Zentimeter weniger weit. Warum ist das so? Und wenn man sich es anschaut, Vergleich Oberösterreich, haben wir das niedrigste Einkommen von 25.000 Euro, 25.421 Euro, dass ich nicht ungerecht bin, die Männer haben 34.866 Euro. Und hier sehen wir schon, dass es eben eine sehr große Differenz gibt. Die größte in den Bundesländern in Österreich. Das ist nicht nur zurück zu führen auf die Dienstleistungen, und das ist mir schon klar und bewusst. Es kommt auch auf die Erwerbsquote drauf an, auf die Möglichkeiten, höher qualifizierte Angebote auch für Frauen zu haben. Aber es ist doch auch sehr eindeutig, und das zeigen auch die Studien, dass die Branchenunterschiede, wo was verdient wird, auch sehr deutlich sind. Die Energie- und Wasserversorgungsbranche ist das mit dem höchsten Einkommen, nämlich 45.106 Euro im Durchschnitt, und die öffentlichen Dienstleistungen kommen mit 16.000 bis 18.411 Euro am schlechtesten davon. Also, hier sieht man schon genau dieses Spiegelbild. 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich cirka sind Frauen. Da braucht es nicht viel, sich hier anzuschauen, warum ist diese Einkommensschere nach wie vor in Österreich, aber auch in Oberösterreich vorhanden. Und wenn wir schon bei Einkommensvergleichen sind, wir haben ein Landesschema neu, wo wir bei der untersten Stufe mit 1.413 Euro anfangen im Monat, und die mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesschema haben die Möglichkeit bis zur LD 1 zu kommen, mit 11.256 Euro. Also, da haben wir eine Bandbreite von 1.400 Euro bis 11.200 Euro. Beim BAGS-Kollektivvertrag haben wir viel weniger Verwendungsgruppen, haben eine Bandbreite von Gehältern von 1.290 Euro bis zu 3.700 Euro. Also, da sieht man schon die Möglichkeiten, die im Sozialbereich im BAGS-Kollektivvertrag vorhanden sind. Nur tut es mir dann schon sehr weh, wenn man dann Vergleiche macht, und Einzelvergleiche herausnimmt, und das ist auch die Kritik am Rechnungshofbericht. Die Einzelvergleiche, und es wurde auch mit dem Altschema verglichen, - aber nicht in den Landesrechnungshofbericht eingearbeitet, das wurde mir versichert, ich habe auch die Tabelle bekommen von der zuständigen Prüferin, wie ich sie darauf angesprochen habe, und auch die mit der Sozialabteilung verglichenen Einstufungsgruppen, ich weiß nicht, ob das auch mit den Arbeitgebern oder mit den Arbeitnehmern verglichen worden ist, das kann ich nicht mehr genau behaupten - haben gezeigt, dass es nicht um eine Gesamtbetrachtung gegangen ist. Wie groß ist der Einkommensunterschied wirklich zwischen den einzelnen Vereinen und im Gesamten gesehen und nicht nur bei den Einzelfällen? Ich habe beim letzten Mal auch einen Einzelfall gebracht, wo es genau umgekehrt ist, dass der im Landesschema mit der gleichen Einstufung, mit der gleichen Qualifizierung, mit den gleichen Dienstjahren mehr bekommt als wie er bei exit bekommt. Also, wir finden natürlich immer auf beiden Seiten positive und negative Beispiele. Und es ist halt immer die Gefahr, wenn man solche Einzelsachen herauspickt, aber es war auch ein Gesamtvergleich hier mit den Verwendungsgruppen, und da sieht man schon, dass die Differenzen noch sehr groß sind. Aber wenn man dann anschaut, was steckt dahinter, welche Möglichkeiten gibt es beim Land, in andere Gruppen aufgestuft zu werden, und welche Gruppen gibt es beim BAGS-KV? Und wenn wir zurück denken, es wurde schon gesagt, 2004 wurde der BAGS-KV eingeführt, und seitdem hat es eine Verbesserung für viele bedeutet, und bedeutet für viele eine Verbesserung, und vor allem eine Vergleichbarkeit. Und es wird diese Ungerechtigkeit, die schon so oft zitiert worden ist, das Leben ist ungerecht, aber hart, heißt es immer so in der Mundart, ist sicher eine Ungerechtigkeit da, dass beim Landesschema Neu die Menschen sofort optieren konnten auf das höhere Gehalt und beim BAGS-Kollektivvertrag, im Kollektivvertrag, der von der Gewerkschaft, sprich von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern verhandelt wurde, eine zehnjährige stufenweise Anhebung passiert. Und gleichzeitig wurde ein Sideletter vereinbart, der auch eine Übergangsregelung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beinhaltet, die mehr verdienen. Die nächste Ungerechtigkeit ist aber auch, und die wiegt einfach auch sehr schwer bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern draußen in den Vereinen, dass es bis jetzt noch möglich ist im Landesschema Alt zu bleiben, weil es klar war, Menschen, die nicht optieren wollten, oder es sich nicht ausgezahlt hat, auch im Landesschema Alt bleiben, also, auch im Land Oberösterreich, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt es eine Ungerechtigkeit, dass Menschen, die am gleichen Arbeitsplatz sitzen, unterschiedliche Gehälter haben. Die einen im Landesschema Alt, die anderen im neuen. Wir groß die Differenz ist, muss man im Einzelfall anschauen. Genau um diese Ungerechtigkeiten ist es mir gegangen, und wenn beim Kontrollausschuss gesagt wurde, ich bin schuld, ja, diese Schuld nehme ich gerne auf mich, weil es, glaube ich, nicht sein kann, und das war das berühmte Modell der Sozialabteilung, das mit den Arbeitgebern verhandelt worden ist, aber nicht mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, also, da hat es noch keinen Konsens zwischen Arbeitgebern und den Arbeitnehmern gegeben, das heißt, wir verhandeln natürlich als Fördergeber mit den Arbeitgebern, das ist auch richtig so, das ist auch in der Verantwortung des zuständigen Landesrats so gegeben, es wurde auch so gemacht, aber es hat kein Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gegeben. Und ja, da hat es Demonstrationen gegeben, und ja, wir haben diese unterstützt, weil wir Grüne und ich der Meinung sind, das ist eine Ungerechtigkeit, wenn Menschen nicht darauf vertrauen können, dass sie in dem System, wo sie sind, auch bleiben können. Dass es nicht immer genau so hoch ansteigt, wie in den bisherigen Anfängen, ist auch klar, und dieser Sideletter sagt ja das genau aus, im Kollektivvertrag ist ja auch geregelt, Paragraf 41, wie eine, mehr oder minder, eine Angleichung auf die Lebenszeit auch erfolgt, weil die einfach nicht mehr die hohen Erhöhungen haben wie alle anderen. Ich glaube, das muss man auch sehen, dass in den letzten fünf Jahren die Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer dieser beiden Vereine sehr wohl auch schon Reduktionen in Kauf genommen haben, auch schon Veränderungen, die mit den Zulagen oder Sozialleistungen zusammenhängen. Das heißt, wir haben schon fünf Jahre weniger dazu bekommen wie andere in diesem Bereich. Ich glaube, das muss man einfach auch sehen, dass es hier ganz wichtig ist, eine gemeinsame Lösung zu finden. Warum wurde dann ein Landesrechnungshof beauftragt? Und warum haben die Grünen unterschrieben? Weil wir gesagt haben, es ist uns wichtig, genaue Daten zu bekommen. Und wir haben in diesen Diskussionen, die da passiert sind, das wurde mit den Arbeitgebern ausverhandelt, dann hat es eine Verhandlungsrunde mit den Gewerkschaften gegeben, wo dann eine Presseaussendung uns mitgeteilt hat, dass die Änderungskündigungen vom Tisch sind, aber das Geld ist halt nicht da dafür. Das ist auch eine Möglichkeit, dass man dann unterschiedliche Zahlen immer wieder bekommen hat, oder nicht mehr klar war, was heißt das jetzt wirklich? Und wenn die Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer in diesen beiden Vereinen wirklich so viel verdienen, dann wundere ich mich, warum im letzten Jahr doch 100 Personen diesen Arbeitsplatz gewechselt haben. Weil sie vielleicht die Unsicherheit fürchten? Weil sie bedroht sind von einem Druck, der in diesem Bereich immer mehr wird? Und sie jetzt fürchten müssen, dass jetzt noch gröbere Einschnitte passieren und sie nicht wissen, wie es weiter geht mit dem Verein? Kann er noch die Finanzierung aufrecht erhalten, können sie die Leistung noch erbringen? Sind auch viele Klientinnen und Klienten und ich glaube an alle Parteien herangetreten, die gesagt haben, Arbeitsqualität und meine Betreuungsqualität hängt sehr stark mit der Arbeitsqualität in Zusammenhang, wir fürchten einfach, dass der Druck der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer größer wird, und somit auch die Betreuung einfach nicht mehr mit diesem Engagement gemacht werden kann. Und ich glaube, das ist auch die Kritik, die ich letztes Mal von der Kollegin Moser bekommen habe, ich will nicht die Gruppen gegeneinander ausspielen, aber ich glaube, es braucht ein Arbeitgeber auch die Möglichkeit, die Freiheit in einem Normkostenmodell, um vergleichbar zu machen, auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter extra zu belohnen, die zusätzliches Engagement zeigen, Möglichkeiten haben, die vielleicht mehr Dienste machen, die diesen anderen Rahmen auch haben. Ja, das möchte ich auch den anderen geben, selbstverständlich, es braucht ein Normkostenmodell, einen Rahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass die Arbeitgeber auch diese Handlungsmöglichkeiten haben. Es kann kein Normkostenmodell geben, und darum habe ich ja auch beim Rechnungshofbericht im Kontrollausschuss eine Zusatzanmerkung gemacht, Normkostenmodell ja, aber alle arbeitsrechtlichen Ansprüche aus dem BAGS-KV müssen inkludiert sein. Ich habe das auch betont, nicht die aus dem alten KV, aus dem BAGS-KV müssen abgedeckt werden. Das betrifft alle anderen Vereine auch. Und ich glaube, da müssen wir darauf schauen, das ist auch meine Absicht, hier weiter zu kämpfen. Warum wurde dann der Zusammenhang, im Rechnungshof wurden drei Empfehlungen gemacht. Bei der ersten Empfehlung wurde klar die Wiederaufnahme von Verhandlungen mit den Trägern pro mente und exit und die Umsetzung eines Übergangsszenarios, ja, da stehen wir auch dahinter, das, wo wir nicht mitstimmen können und konnten, ist, dass es innerhalb von zehn Jahren passieren muss, weil dann genau dieser freiwillige Zwang zur Optierung drinnen steckt. Das geht nur mit Änderungsvereinbarungen, das geht nur mit Änderungskündigungen, weil es sonst keine andere Möglichkeit gibt, auch aus den arbeitsrechtlichen Bestimmungen her. Das ist ein zu knapper Zeitraum, und hier muss es Regelungen geben, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitkönnen, und auch für die Arbeitgeber das noch verkraftbar ist. Und das ist in der Verantwortung des zuständigen politischen Referenten, hier eine gemeinsame Lösung zu finden, die auch finanziert werden kann. Und ich lasse das nicht gelten, das hat mich einfach persönlich sehr verletzt, es immer wieder aufzuwiegen, nun, wenn ich da mehr Geld brauche für die gute Qualität, die die Menschen leisten, dann werden weniger Dienstleistungen angeboten. Das ist einfach unfair, eine Ausspielung auch mit den Dienstleistungen. Ich weiß schon, das Geld ist knapp, aber wir müssen es effizient einsetzen. Ich glaube, hier dürfen wir nicht den Kostendruck auf den Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abwälzen, hier müssen wir gemeinsam zu Lösungen kommen, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist für unsere Klientinnen und Klienten, für unsere behinderten, alten oder psychisch kranken Menschen, aber auch für die Arbeitnehmerinnen in diesem Bereich, dass die wirklich faire Arbeitsbedingungen vorfinden und eine gerechte Entlohnung vorfinden. Und wir werden auch diesem Zusatzantrag zustimmen, weil er mir ganz wichtig ist, dass man bei einer Übergangsregelung wirklich auf diesen Vertrauensgrundsatz auch aufbauen kann. Wenn ich mit einem geringen Gehalt einsteige in einen Bereich, und hier gute Arbeit leiste, Aufbauarbeit leiste, dann habe ich das Recht nicht sofort wieder runter zu fallen, sondern wirklich halt nur mehr kontinuierlich anzusteigen. Es geht nicht darum, dass die gleiche Lohnkurve weitergeht wie im alten Schema, aber es geht darum, eben mit einer geringeren Erhöhung im Rahmen der jährlichen IST-Lohnerhöhung hier einen Ausgleich zu finden, hier eine Gerechtigkeit zu finden zu denen, die mehr Erhöhung bekommen, weil sie eben in einem schlechteren Kollektivvertrag stehen. Und hier bitte ich, dass wir wirklich gemeinsam schauen, und uns nicht auseinander dividieren lassen, die Mitarbeiterinnen der Vereine tun es nicht, und ich bin auch viel in Sozialvereinen unterwegs, und keiner der Sozialvereine, oder keiner der Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter redet mich an, dass es ungerecht ist. Alle wollen wir mehr haben, und wir müssen dafür kämpfen, dass genau dieser "Frauenbereich" aufgewertet wird, und auf lange Sicht mehr an Gehältern bekommt, und diese Ungerechtigkeit, von der wir heute reden, nicht mehr Thema ist. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Zuerst einmal möchte ich namens unserer Fraktion allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und auch den Verantwortungsträgerinnen und -trägern in diesen Vereinen und allen anderen, die heute noch nicht genannt worden sind, danken, dass sie diese Arbeit machen, und möchte auch von uns aus postulieren und sagen, es braucht sich in diesem Land niemand Sorgen machen, dass die Betreuung, die sie oder er braucht, nicht zur Verfügung gestellt würde. Das nämlich, Frau Kollegin Schreiberhuber, ist unser Ziel in der Sozialpolitik, im Gegensatz zu dem, das offensichtlich euch das Vordringlichere ist, wie Sie das hier auf dem Rednerpult postuliert haben. Und da sind wir beim Sozialbudget. Denn das Budget in diesem Bereich muss ja da sein, damit die Leistungen, die die Menschen brauchen, und die offensichtlich das Sozialreferat, der Sozialreferent ausgelagert hat an Vereine, leistbar sind. Und da gibt es im Rechnungshofbericht eine interessante Passage, wo da steht auf Seite 14, aber das werden eh alle Beteiligten wissen, in den Budgetzahlen, gemeint ist nämlich das Sozialbudget, ist demnach die Umsetzung des BAGS-KV berücksichtigt. Und das hat auch die Vertreterin der Sozialabteilung im Kontrollausschuss auf Nachfragen bestätigt, es ist für das heurige Jahr budgetiert worden. Also, ich bitte Sie sehr, das nicht als Gnade oder als Griff in irgendeine Privatschatulle des Herrn Landesrats Ackerl darzustellen, dass hier ein Fortbetrieb garantiert werden konnte, das ist im Budget so vorgesehen gewesen. Warum es dann auf einmal doch nicht mehr da war, das müssen Sie den Sozialreferenten fragen, das konnte auch die Sozialabteilung im Ausschuss dann auf einmal nicht mehr erklären. Und daher gibt es also die Sicherung für diese Leistungen, und die steht auch völlig außer Frage. Es hätte aber in all den Jahren herauf, auch schon lange vor dem BAGS den Sozialreferenten niemand daran gehindert, dass er für die Leistungen, die ausgeschrieben werden, gewisse Rahmen definiert, dass er sagt, wir wollen die Leistung X, weil das brauchen wir für die Menschen, und dafür zahlt das Land die Summe sowieso. Herausgestellt hat sich, dass offensichtlich gesagt wurde, wir brauchen die Leistung, und der Verein, der diese Leistung erbracht hat, hat dann die Bedingung bestimmt, und die ist dann bezahlt worden. Dass so ein System auf Dauer nicht gut gehen kann, da bin nicht ich der Weise, der das feststellen kann, sondern ich glaube, das liegt auf der Hand. Und der Rechnungshof sagt es ja gleich auf seiner Erste Seite: Die eklatante Ungleichbehandlung der Beschäftigten im Sozialbereich sollte nicht noch über einen so langen Zeitraum vom Land Oberösterreich mitgetragen und unterstützt werden. Ende des Zitats. Und wie haben Sie das genannt? Der Herr Landesrat hat seine Hausaufgaben gemacht? Das System ist gerecht? Also ehrlich gesagt, da lachen ja die Hühner. Ich darf Ihnen sagen, verehrte Fraktionssprecherin, in dieser Frage, es ist 2004 der BAGS gekommen. Der BAGS hat dann das gebracht, worüber wir reden, nämlich dass es Gruppen gegeben hat, Einstufungen für Leistungen und auch die entsprechenden Entlohnungen dazu. Und da hat dann die Sozialabteilung in sehr verantwortlicher Weise offensichtlich mit den Trägern zu verhandeln begonnen, wie können wir den BAGS umsetzen und ist mit den Trägern, und die Träger sind die Partner des Landes, das hat auch die Frau Kollegin Schwarz hier sehr richtig festgestellt, ist mit den Trägern auf eine Einigung gekommen, auf eine Einigung, auch mit pro mente, auch mit EXIT-sozial. Und einzig und allein der Herr Landesrat hat diese Einigung gestoppt. Und nur damit wir wissen wovon wir reden. Das ist kein Eingriff in irgendetwas gewesen oder eine Redimensionierung, ein Wegnehmen, sondern das hätte, diese Einigung hätte bedeutet, dass das Land 27,5 Millionen Euro in die Hand nimmt, damit dieses Modell umgesetzt werden kann, Umsetzung bei pro mente bis 2016 und bei EXIT bis 2044. Und das wollte offensichtlich der Herr Landesrat nicht. Er hat das gestoppt und sein Modell lautet jetzt: Wir gehen überhaupt allgemein bis ins Jahr 2046 und wir haben nicht Mehrkosten von 27,5 Millionen Euro, sondern von 176,5 Millionen Euro. Und daher darf ich Ihnen noch etwas sagen. Der BAGS, den ja alle Beteiligten wollten und den das Land nicht mitverhandelt hat, was ja auch nicht im Sinne des Erfinders ist, denn das sollen die Dienstgeber und die Dienstnehmer miteinander verhandeln - so ist es auch geschehen - dieser BAGS also, den offensichtlich die Beteiligten eben wollten, sieht für jene, für die vielen, vielen, die durch diese ungerechte System, das der Landesrat Ackerl jetzt prolongieren will, die unterhalb des BAGS sind, einen Zeitraum von zehn Jahren vor, dass sie an dieses Niveau des BAGS hinauf geführt werden. Also denen, die jetzt benachteiligt sind, mutet man zu, dass sie ohnehin zehn Jahre warten müssen, bis sie auf das bessere, gute BAGS-Niveau kommen können. Und jetzt schlägt der Rechnungshof vor, dass man dieses Umsetzungsmodell, das von der Sozialabteilung gekommen ist, das vorsieht, in einem Zeitraum von auch etwa 10 Jahren in den Bereichen, die überbezahlt werden, 11 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Vereinen, dass man das auch in einem vergleichbaren Zeitraum bewerkstelligt. Aus einer inneren Logik heraus, wenn ich sozusagen die kleineren warten lasse zehn Jahre, dann muss ich auch dem anderen Teil der Palette das zutrauen können, dass das auch im selben Zeitraum erledigt wird. Und es steht nicht einmal sklavisch da 10 Jahre, sondern in etwa 10 Jahre. Und jetzt werden es sowieso mehr, weil wir ohnehin noch zugewartet haben und weil wir jetzt ja schon im Jahr 2009 sind. Wir sind also sehr dafür, dass mit den Ungerechtigkeiten hier ein Ende ist, dass in diesen wirklich sehr vertretbaren und sehr verträglichen Zeiträumen jetzt eine Heranführung an dieses System gemacht wird, damit für gleiche Leistungen gleiches bezahlt wird, auch innerhalb desselben Vereins. Das ist ja noch einmal die Chuzpe, dass sogar in einem Verein gleiche Leistungen ungleich belohnt werden. Wieso man so lange bei solchen Dingen zugeschaut hat, das möge uns auch einmal jemand erklären. Wir sind also dafür, dass das gerecht umgesetzt wird, nämlich wirklich gerecht. Und es wird niemanden etwas weggenommen. Hören Sie mit dieser Mähr auf, es wird kein Einkommen reduziert, es geht lediglich um die Zuwächse der nächsten Jahre. Und Sie wissen nicht und wir und ich auch nicht, wie die Kollektivvertragsverhandlungen der Lohnerhöhungen der nächsten Jahre überhaupt sein werden. Wer weiß welche Prozentzahlen da herumschwirren. Sondern da hat es ein Modell gegeben, wo man halt die Zuwächse einschleift, nicht wegnimmt, sondern das was zuwächst in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren einschleift, damit dann alle im Sozialbereich wirklich für die gleichen Leistungen auch das gleiche bekommen, nicht nur die wenigen 11 Prozent, sondern auch wirklich alle anderen auch. Sehr geehrte Damen und Herren! Wie gesagt, wir sind zu dem gesprächsbereit. Woher Sie das nehmen, dass wir oder der Herr Landeshauptmann ein Gespräch verweigert hätte, um diese Sache zu lösen, weiß ich nicht. Ich habe heute nur schon öfter festgestellt, immer wenn es in einem SPÖ-Ressort zur Sache geht, dann heißt es, der Landeshauptmann muss her. Fragen Sie sich dann, warum Sie überhaupt noch Ressorts führen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall) Wir sind zu Gesprächen bereit wie gesagt. Wir danken noch einmal den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen Vereinen, auch jenen, den vielen in der Mehrzahl, die sich zurzeit mit viel weniger begnügen müssen und diese guten Leistungen bringen. Wir sind an einer dauerhaften Sicherung dieser Leistungen im Sozialbereich unseres Landes interessiert und werden daher diesen sehr gründlichen Rechnungshofbericht, wobei wir dem Rechnungshof für die Erstellung danken, zustimmen und der Abänderung, die die SPÖ gebracht hat, nicht zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, Herr Kollege Stelzer, Sie mögen noch so wortgewandt und glatt auftreten und wie immer sehr gut versuchen, deutlich zu machen, welch großartige Partei die ÖVP ist. Es gibt trotzdem Fakten, die dazu führen, dass man nachweisen kann, dass besonders Ihr Landeshauptmann und Vorsitzender, und das geben die zahlreichen, mittlerweile zahlreichen, vorhandenen Wortprotokolle von Regierungssitzungen auch wider, sehr gerne bereit ist, innen anders zu reden wie außen und natürlich seine Funktion als Finanzreferent extrem auszunützen. Und wir haben ja die Debatte über die Frage der Hauptversammlungen oder Aktiengesellschaft und der Rolle des Eigentümervertreters schon geführt. Und wir wissen ganz genau, dass er sich eben nie an das Aktiengesetz hält, sondern unmittelbar (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Aufpassen!") unmittelbar durch Rücksprachen mit den (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Er hält sich nicht an das Aktiengesetz!") Vorstandsdirektoren versucht auf Geschäfte Einfluss zu nehmen. Herr Kollege Stelzer hören Sie mir zu, ich habe Ihnen auch zugehört, Sie können nachher wieder herausgehen, Sie haben nach der Geschäftsordnung alle Möglichkeiten zu reden. Nützen Sie die. (Zwischenruf Abg. Stanek: "Sie machen auch so viele Zwischenrufe, das haben wir von Ihnen gelernt!") Auch Sie Herr Kollege Stanek, warum machen Sie dauernd Zwischenrufe, ertragen Sie nicht die Wahrheit? 11.26 Uhr, die Kollegen von der ÖVP werden nervös, weil natürlich eine der (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Wir sind im Gegensatz noch munter!") wesentlichen Fragen, wie werden budgetäre Entwicklungen gestaltet auch mit dem Herrn Finanzreferenten zu tun haben. Und es mag ja sein, dass auf Bundesebene die sozialdemokratische Regierungsfraktion akzeptiert, dass der Herr Pröll sein Spiel spielt. Ich akzeptiere das Spiel des Herrn Finanzreferenten in Oberösterreich so garantiert nicht. (Beifall) Und ich akzeptiere auch nicht, dass in diesem Land eine Politik mit unterschiedlichsten Augenmaß gemacht (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Das machst ja in dem Punkt du!") wird. Und vor allem, dass man eine Politik macht, wo man nach unten die Dinge glatt regelt. Du kommst aus der Unternehmergarnitur. Wir kennen das, nach unten sparen und nach oben austeilen und verschenken. Das war ja auch die Politik von 2000 bis 2006, die so großartig dazu geführt hat, dass das Bedienen der Großkonzerne zu verminderten Steuereinnahmen geführt hat, dass dann für die Lohnsteuersenkungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ja kein Geld mehr da war. (Beifall) Und zum Beispiel, ich nenne jetzt nicht die Landeseinrichtung, hat es in diesem Land auch beträchtliche Lohnerhöhungen gegeben, die gar nicht wenig waren im absoluten Betrag. Und da haben die Betroffenen sehr intensiv in Vertretung ihrer Betriebsräte darum ringen müssen, aber sie haben es bekommen, weil der Herr Landeshauptmann einsehen musste, dass die Bezahlungen nicht jenen Werten entsprechen, die die Mitarbeiter an Leistungen erbringen. Und Herr Kollege Stelzer, also wenn man im Land das Besoldungsschema neu einführt und traut sich dann sagen, das geht doch nicht, dass in einem Betrieb zwei unterschiedliche Besoldungsschemen sind, das ist ja ungerecht und selber hat man es, dass der Hofrat in der Neuner oder in der Achter besser verdient wie der gleich gelagerte jüngere Kollege oder geschweige denn von anderen. Warum sagen Sie da heraußen ganz gezielt die Unwahrheit? Sie haben falsch informiert. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Was für eine Unwahrheit?") Es gibt im Land zwei Schemen, das alte Besoldungsschema und das Besoldungsschema neu. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Von dem habe ich überhaupt nicht geredet, von den Vereinen!") Was haben Sie denn geredet? Sie haben sich da hergestellt und haben gesagt, es ist nicht in Ordnung, dass es in dem Bereich unterschiedliche Schemen gibt. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "In den Vereinen!") Ja eh. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Was ist die Unwahrheit?") Ja, die Unwahrheit daran ist, dass Sie mit dem Land vergleichen oder dass sie vergleichen mit dem wie es woanders ist und dasselbe nicht tun. Herr Kollege Stelzer! Es ist so, dass wir in diesem Land sehr oft bei Firmen auch in öffentlichen Bereichen mit Stichtagsregelungen vorgehen und die wohl erworbenen Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer akzeptieren. Und Sie werden zur Kenntnis nehmen müssen, dass ich noch immer einer sozialdemokratischen Partei angehöre, die weiß, wenn sie zu vertreten hat. Und wir vertreten die Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Und wenn sich herausstellt nach Gesprächen, dass die Vorgangsweise, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes nach besten Wissen und Gewissen eingeschlagen haben, eine ist, die gesellschaftspolitisch nicht verträglich ist, dann habe ich mir das Recht herausgenommen, da Halt zu sagen. Und ich muss auch sagen, manchmal geht man halt von unterschiedlichen Kriterien aus. Die Frau Schwarz hat natürlich Recht, dass die Fraueneinkommen in Oberösterreich schlecht sind. Wir wissen auch wo sie schlecht sind, aber wir wissen auch zum Teil warum, weil halt auch Teilzeit dazu führt, dass die Durchschnittseinkommen beträchtlich geringer sind. Es nutzt halt nichts, wenn ich heute 20 Stunden arbeiten gehe, kriege ich weniger bezahlt wie 40 Stunden. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Das ist aber auch ohne Teilzeit!") Nein, das ist nicht hochgerechnet, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schwarz). nein, das nimmt Ihnen niemand ab. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Fragen Sie die Arbeiterkammer, die sagt ganz was anderes!") Frau Kollegin Schwarz, aber zu Ihnen muss ich ganz etwas anderes sagen. Der Herr Kollege Anschober ist ja heute schon die ganze Zeit nicht da, daher kann er das nicht hören. Nein, er ist ja mitbeteiligt an einem Prozess gewesen. Es gibt ja so ein Dreierspiel. Es ist ja interessant, wenn Sie, in jene Gruppen, die für Sie politisch interessant sind, signalisieren wollen, dass es eh anders ist, springt immer die blaue Filiale ein und hilft der ÖVP. Das war bei der Wohnbaufrage so, wie der Kollege Kepplinger mit ihnen wochenlang verhandelt hat. Dann wird es in der Regierung beschlossen und dann ist im Landtag das Wohnbauförderungsgesetz Schwarz-Blau geändert worden und jetzt haben wir es wieder. Sie hätten nur in Form ihres Kollegen Anschober der Rechnungshofprüfung nicht zustimmen müssen, sondern hätten zustimmen müssen (Zwischenruf Abg. Hirz: "Hätten wir es trotzdem gehabt!") meinem Vorschlag. Nein, das stimmt doch nicht. Sie hätten meinem Vorschlag in der Regierung zustimmen müssen, den ich gemacht habe, wo ich mit dem Herrn Landeshauptmann eine Auseinandersetzung hatte, dass wir die Übergangsregelung treffen und dann wären die Dinge gelaufen. Aber nein, Sie haben natürlich zustimmen müssen dem Antrag, dass der Rechnungshof prüft (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Was ist da Schlechtes dran?") Sie haben noch, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schwarz) um das geht es überhaupt nicht. Es geht um das, dass ich ja jetzt nur deutlich mache, Sie haben sich in eine Position (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Du wolltest die Prüfung verhindern!" Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schwarz) Frau Schwarz, ich habe bei den ersten 80 Prozent Ihrer Rede nicht gewusst was Sie wollen. Mir ist nachher klar geworden, Sie wollen den Vertretern der Vereine signalisieren, Sie möchten eh, aber Sie werden daran gehindert, weil jetzt schändlicherweise da Blau zustimmt und es daher zu einem Abbau dieser Rechte kommt. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schwarz) Frau Kollegin Schwarz für die Grünen! Sie hätten alle Möglichkeit gehabt, dem Begehren, das ich genannt habe für eine Übergangsregelung von drei Jahren 2009, 2010, 2011 und dann im Sozialbudget aufgesogen, das zu ermöglichen was der Vorschlag ist, der in Wirklichkeit eine gütliche Lösung bedeutet hätte, kein exorbitanter Eingriff in die Einkommenssituation der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, sondern eine Übergangsregelung auf sehr lange Zeit im Rahmen einer abgestuften Budgetlösung. Wir haben nämlich 80 Prozent Personalkosten. Das übersehen Sie immer, wenn Sie sagen, ich kann in meinem Budget eh tun was ich will. Das Budget des Sozialreferenten ist in diesem Jahr schon ungefähr viermal oder fünfmal umverteilt worden. Ich bin ja froh, dass es trotzdem noch geht, aber wenn wir bei 80 Prozent Personalkosten Veränderungen durchführen müssen, die höhere Ausgaben bedeuten, die wir durch außerordentliche Maßnahmen nicht abgegolten bekommen, dann bedeutet das, dass in der Dienstleistung tatsächlich vorgehabte Leistungen nicht durchgeführt werden. Und auf das muss ich natürlich aufmerksam machen. Wenn der BAGS seitens der Sozialabteilung mit 29 Millionen Euro berechnet wurde, dann ist das natürlich ein Übergang, der dazu führt, dass die Gehälter eingefroren werden. Was also ganz einfach gesagt bedeutet, die Lebensplanung, die viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemacht haben, vielfach aufgebaut auch darauf Investitionen, die sie für sich privat getätigt haben, sind weitaus schwieriger möglich als sie sich nach der Gehaltstabelle, die sie haben, vorgestellt haben. Und daher stellt sich natürlich die Frage, in welchem System wollen wir uns bewegen? Und unsere Vorgangsweise ist die, dass wir sagen, es gibt nur einen mäßigen Eingriff, der darin besteht, dass langfristig auf von heute ausgehend, rund 38 Jahre, diese Umstellung in der Gesamtheit erfolgt. Da werden viele sagen, na gut, das heißt ja, dass praktisch nichts gemacht wird. Ja das bedeutet, dass in Wirklichkeit diese Regelung im Rahmen eine Stichtages ausläuft, der im Übrigen bei pro mente mit 1.7.2004 wahrgenommen wurde. Bei pro mente ist er mit einer kleinen Ausnahme, mit einer Betriebsvereinbarung ist der Kollektivvertrag eingeführt worden für alle neu Eintretenden. EXIT-sozial hat da aufgrund der Nichtwahrnehmung dieser Stichtagsregelung in dem Ausmaß ein Problem. Und jetzt komme ich aber zu den Summen, um die es geht. Da herinnen und auch vom Rechnungshof wird immer nur von 176,5 Millionen Euro geredet. Es ist unredlich das in Vergleich zu den 29 Millionen Euro zu stellen, wenn man nicht gleichzeitig auch die Gesamtgehaltssumme in den Raum stellt, die in dem Zeitraum ausbezahlt wird. Und die Gesamtgehaltsumme ist 2,673.625.000 Euro. Und da hören sich dann die 176 Millionen Euro anders an, auch prozentmäßig anders an. Und daher ist der Herr Landeshauptmann aufgefordert als Finanzreferent mit mir gemeinsam die Gespräche mit den Trägern zu führen. Die einen sagen, die Frau Moser sagt, ich hätte das ja gar nicht tun dürfen, ich bin ja nicht zuständig. Sie kommt oft zu mir und redet über Dinge mit mir, wo ich mir denke, sie ist die Betriebsrätin von den Kindergartenpädagoginnen, steht ihr auch zu. Das heißt, also die anderen sagen, ich hätte das tun müssen, ich habe meine Aufgabe nicht richtig wahrgenommen. Und ich sage, ja ich muss das tun und ich bin auch bereit die Gespräche zu führen, aber ich kann nicht ohne Finanzreferenten verhandeln, weil ich ja gebunden bin an das, dass zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Und daher sage ich, wenn bei einem Lohnverhältnis von 2,673.000.000 Euro zu einem Steigerungsunterschied von 140 Millionen Euro eine soziale Konfliktsituation entsteht, die für rund 700 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer auf diesen langen Zeitraum hinaus einen beträchtlichen Eingriff bedeutet und für viele davon bedeutet es jedenfalls einen Eingriff zwischen 20 und 30 Jahre, so ist es wert und es zahlt sich aus, dass man die Gespräche führt und zu einer vernünftigen Vereinbarung mit Gewerkschaft und Betriebsrat kommt. Das hat es also in diesem Land üblicherweise gegeben und das hat es gerade auch im öffentlichen Dienst gegeben. Und ich bin das eine oder andere Mal dabei gewesen wie Dinge ausgemacht wurden. Und gerade der Kollege Hiesl hat das mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landes, mit der Personalvertretung, im ausreichenden Ausmaß praktiziert und sehr viel auf Leistung und Gegenleistung aufgebaut und das muss auch für die Beschäftigen im Sozialbereich besonders von pro mente und EXIT-sozial notwendig sein. Und daher erwarte ich mir, dass dem Zusatzantrag der Sozialdemokratischen Partei nicht nur von den Grünen zugestimmt wird, sondern auch von denen, die üblicherweise für die kleinen Leute da sind. Das ist die Freiheitliche Orangenere Fraktion und auch von der ÖVP, weil wenn man im eigenen Landesbereich diese geteilte Vorgangsweise als selbstverständlich ansieht, dann erwarte ich mir, dass man diese geteilte Vorgangsweise auch für den Sozialsektor des Landes, in dem immerhin mehr wie 8.000 Menschen beschäftigt sind, auch akzeptiert. Der Rechnungshofbericht ist in Ordnung, (Beifall) aber er ist nicht politisch, sondern rein verwaltungsmäßig anzusetzen und daher hat das was der Rechnungshof sagt, eben die eine Bedeutung, aber die wirkliche Bedeutung hat das was Sie entscheiden. (Beifall) Erste Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Landesrat Ackerl hat jetzt ja fast befehlstonmäßig gesagt, er erwartet sich etwas. Ich erwarte mir Fairness. Ich erwarte mir Fairness gegenüber den Frauen in Sozialberufen, Ulli Schwarz, selbstverständlich. Wir wissen alle miteinander, dass die Frauenberufe schlechter in diesen Bereichen bezahlt werden. Wir wissen warum die Defizite bei Frauen existieren. Wir wissen auch, dass die Einstufungen im Landesdienst nicht fair sind. Ich erinnere wieder und in dieser Periode zum letzten Mal Vergleich Abfallberater und Pflegedienstleiterin, die gleich eingestuft sind. Das finde ich nicht fair und ich erwarte mir, dass im Landesdienst aufgestockt wird. Das ist eines. Aber wenn der Landesrechnungshof feststellt, dass 11 Prozent derzeit keinen BAGS haben und 80 Prozent haben den BAGS und den restlichen Bereich haben wir im Landesdienst, dann frage ich mich, wo ist die Gerechtigkeit, die einen setzen um, hatten und haben vielleicht genau die gleichen Probleme wie jene beiden Vereine. Und jetzt möchte ich was vorlesen aus dem Jahr 2000: Seitens der Sozialabteilung wurde im Jänner 1999 ein Controlling-Projekt für pro mente Oberösterreich gestartet, in dessen Rahmen auch der Personalbereich eingehend durchleuchtet wurde. Die Ergebnisse der Ist-Analyse sind in einem Zwischenbericht zusammengefasst. Demnach ergaben sich beim Vergleich der Gehaltsschemas von pro mente mit dem Landesvertragsbedienstetenschema folgende Abweichungen: Bei den B-Posten liegen die Grundbezüge einschließlich Erschwerniszulage bei pro mente um bis zu 24 Prozent über den Bezügen einschließlich Verwaltungs- und Leistungszulagen der vergleichbaren Landesvertragsbediensteten. Im C-Bereich gibt es sehr große Differenzen, prozentuell liegen die Bezüge beim Verein anfangs zwischen 13 und 20 Prozent, im mittleren Dienstalter zwischen 30 und 40 Prozent und letztlich bis zu 50 Prozent über dem bezüglichen Landesniveau. Im D- und E-Bereich werden die Abweichungen noch größer. Das war der Bericht im Jahr 2000. Im Jahr 2004 verhandelt die Gewerkschaft und macht einen einheitlichen Vertrag. Im Jahr 2009 legt der oberösterreichische Landesrechnungshof diesem Haus eine neue Empfehlung vor, wie vorzugehen wäre, nämlich in den nächsten zehn Jahren, sprich fünfzehn Jahre mindestens seit Einführung des BAGS diese Systematik einzuschleifen. Dies deswegen einzuschleifen und ich bitte, immer wieder vor Augen zu führen, dass es uns, und ich weiß, auch dem Landesrat, vor allem darum geht, hochqualitative Sozialleistungen, die von diesen, aber auch von anderen Vereinen geleistet werden, ich danke diesen Vereinen, genauso wie den anderen Vereinen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort wie auch in den anderen Vereinen, dass diese Sozialleistung für die bedürftigen Menschen in hoher Qualität auch in Zukunft zur Verfügung gestellt wird. So, was machen wir jetzt? Wie machen wir es? Wenn man sich Lebensgehaltsschemata, und wir haben ja das bekommen als Ergänzung dann im Kontrollausschuss, wirklich anschaut, dann verstehe ich nicht, dann ist es so, wie die Kollegin Moser bereits gesagt hat, dann wäre es doch viel günstiger, wir beschäftigen alle diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesdienst. Allerdings würden sie halt gegenüber 177 Prozent als Höchstausweichstufe bei einem Verein eben nur 92 Prozent vom BAGS, wo BAGS 100 ist, verdienen. Das ist der Unterschied, bei gleicher Leistung. Und ich gehe davon aus, dass alle die Menschen, die dort arbeiten, eine großartige, wirklich auch schwere Arbeit leisten, aber mit einem unglaublichen Unterschied, bezahlt mit öffentlichen Mitteln, bezahlt von Steuergeld, bezahlt für Menschen, die es dringend brauchen und leider gibt es immer mehr Menschen, die diese Hilfe dringend brauchen. So wollen wir doch eine Lösung suchen und haben Vorschläge bekommen, vom Rechnungshof vorgelegt bekommen, wie es in der Zukunft weitergehen kann, damit wir bei weniger Einnahmen trotzdem die Qualität für die Zukunft sichern. Und warum wehren wir uns da? Warum machen wir plötzlich Kollektivvertragsverhandlungen im Landesdienst? Wenn wir das machen, dann stellen wir sie aber auch an. Dann ist der Herr Landeshauptmann zuständig dafür. Dann werden sie eingegliedert in das Schema Alt oder Neu, also die dann in Neu und verdienen alle entsprechend weniger als der BAGS tatsächlich vorsieht. Weil das ist dann das Niveau. Es kann doch nicht sein, dass man diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, noch einmal bei Uli Schwarz, ein Grundproblem, das Niveau ist in vielen Bereichen zu niedrig, jetzt mit einer Gruppe von 11 Prozent austragen kann, wo 80 Prozent sehr wohl diesen Vertrag haben. Ich bitte hier um die Fairness gegenüber allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen Sozialvereinen, die ebenso eine hochqualitative und großartige Arbeit leisten. Deswegen Gerechtigkeit, nicht zehn Jahre, der Rechnungshof hat auch nicht gesagt, dass es in den nächsten zehn Jahren Punkt auf Beistrich sein muss, sondern dass es angestrebt werden soll, dass dieser BAGS-Vertrag genauso dort umgesetzt wird. Das ist seit Einführung des BAGS-Vertrages mindestens fünfzehn Jahre und ich finde, das ist eine faire und gerechte Einschleifregelung, insbesondere im Hinblick auf alle anderen Sozialvereine, die es gemacht haben. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Gibt es noch eine Wortmeldung? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse zuerst über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag hat die Beilagennummer 1964/2009. Wenn Sie diesem Abänderungsantrag zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Ich lasse also abstimmen über den Hauptantrag. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1948/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1949/2009. Das ist der Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. Frau Abgeordnete Ulrike Schwarz bitte ich zu berichten. Abg. Schwarz: Beilage 1949/2009. Initiativantrag betreffend eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1949/2009.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Resolution Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, dem Nationalrat ehestens einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, mit dem a) die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld unter Beachtung der unterschiedlichen Zumutbarkeitsbestimmungen sowie der unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen (Brutto/Nettomethode) dem durchschnittlichen europäischen Niveau angepasst wird, b) eine derartige Anpassung der Nettoersatzrate vollständig in der Notstandshilfe abgebildet wird, c) für die Berechnung des Grundbetrages des Arbeitslosengeldes eine andere – für die Betroffenen bessere – zeitliche Grundlage geschaffen wird und d) bis zur Neuregelung im Zuge der Mindestsicherung das PartnerInneneinkommen bei der Notstandshilfe nicht angerechnet wird. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es eine Wortmeldung? Nein. Dann lasse ich abstimmen und bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1949/2009 beitreten, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen. Wir behandeln die Beilage 1951/2009. Das ist die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden. Ich bitte Herrn Landesrat Ackerl zu berichten. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Damen und Herren! Beilage 1951/2009. Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1951/2009.) Die Oberösterreichische Landesregierung beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge 1. diese Regierungsvorlage gemäß § 26 Abs. 5 der Oö. Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zuweisen sowie 2. das Landesgesetz über Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden - Oberösterreichisches Umwelthaftungsgesetz (Oö. UHG) beschließen. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es eine Wortmeldung? Nein. Dann ich lasse ich abstimmen und bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1951/2009 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben.(Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen. Wir behandeln die Beilage 1952/2009. Das ist ebenso eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und dem Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für die Sozialarbeit. Ich bitte Herrn Landesrat Ackerl zu berichten. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Damen und Herren! Beilage 1952/2009. Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Eingehen einer Mehrjahresverpflichtung zur Übernahme der für die Einrichtung und den Betrieb eines Schulverbindungsdienstes erforderlichen Aufwendungen für Sozialarbeit. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1952/2009.) Die Oö. Landesregierung beantragt, der Hohe Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht der Landesregierung wird zur Kenntnis genommen. 2. Gemäß § 26 Abs. 5 Landtagsgeschäftsordnung wird davon abgesehen, diese Regierungsvorlage einem Ausschuss zuzuweisen. 3. Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, entsprechend dem Gesamtkonzept einheitliche mehrjährige Leistungsverträge mit den Sozialhilfeverbänden und Städten mit eigenem Statut zur Einrichtung und zum Betrieb von Schulverbindungsdiensten bei den Bezirksverwaltungsbehörden abzuschließen. Die für die Sozialarbeit in den Schulverbindungsdiensten erforderlichen Mittel zur Übernahme der Personalkosten durch das Land Oberösterreich werden mit folgenden jährlichen Höchstbeträgen bereitgestellt: 2009 maximal € 200.000,-- 2010 maximal € 2.000.000,-- 2011 maximal € 3,100.000,-- Die Beträge erhöhen sich ab 2010 automatisch um jenen Prozentsatz, um den die Gehälter im öffentlichen Dienst erhöht werden. Die für den Schulverbindungsdienst erforderlichen Mittel sind durch das Sozialbudget im Rahmen der bis 2011 akkordierten Budgetvereinbarung gedeckt. Ich ersuche um Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es eine Wortmeldung? Nein. Dann lasse ich abstimmen. Wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1952/2009 zustimmen, bitte ich um ein Handzeichen. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Der Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1956/2009. Das ist ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oö. Landwirtschaft. Frau Abgeordnete Jachs bitte ich zu berichten. Abg. Jachs: Beilage 1956/2009. Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des Milchpreises und zur Stabilisierung der Einkommenssituation in der oö. Landwirtschaft. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1956/2009.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Resolution Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert auf allen politischen Handlungsebenen Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte einzufordern und ihre rasche Umsetzung durch die gemeinsame europäische Agrarpolitik zu unterstützen. Neben den europäischen Initiativen zur Mengensteuerung und Marktregulierung fordert der Oberösterreichische Landtag: • eine verbesserte Kennzeichnung von Lebensmitteln auf Basis des AMA-Gütesiegels und gemeinsam mit der AMA landeseigene Initiativen für mehr Herkunftssicherheit beim Lebensmitteleinkauf. • um einer KonsumentInnenentäuschung vorzubeugen, ist bei Zulassung von Analoglebensmitteln und Kunstkäse eine deutlich sichtbare Kennzeichnung solcher Kunstprodukte vorzuschreiben. • die Neuregelung der Vergabebestimmungen bei Lebensmitteleinkäufen für öffentliche Institutionen, wie Spitäler, Pflegeheime und sonstige Großküchen. Durch den Verzicht auf eine überregionale oder internationale Ausschreibung sollen das Regionalitätsprinzip, die Wertschöpfung vor Ort und mehr Frische und Klimaschutz durch kurze Transportwege erreicht werden. • eine europaweite Positiv-Kennzeichnung für gentechnikfreie Produkte. Ich bitte hier um Ihre Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Zu diesem Verhandlungsgegenstand ist ein Zusatzantrag eingelangt. Er hat die Beilagennummer 1966/2009. Er wurde Ihnen ausgeteilt und ist in eine allfällige Wechselrede mit einzubeziehen, zu der aber niemand zu Wort gemeldet ist. Ich lasse abstimmen, und zwar zuerst über den Hauptantrag. Er hat die Beilagennummer 1956/2009. Wenn Sie ihm beitreten, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Ich lasse abstimmen über den Zusatzantrag. Er hat die Beilagennummer 1966/2009. Wenn Sie ihm (Unverständlicher Zwischenruf) Ich habe aufmerksam auf Ihre Seite geschaut und habe keine Hände oben gesehen. Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Der Antrag ist einstimmig damit angenommen worden. Es gibt trotzdem einen Zusatzantrag. Er hat die Beilagennummer 1966/2009. Wenn Sie ihm zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag hat nicht die Mehrheit. Dann behandeln wir die Beilage 1957/2009. Das ist der Initiativantrag betreffend eine Arbeitsstiftung für Leasingkräfte. Da bitte ich die Frau Abgeordnete Lackner-Strauss zu berichten. Abg. Lackner-Strauss: Beilage 1957/2009. Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend einer Arbeitsstiftung für Leasingkräfte. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1957/2009.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bei der Bundesregierung dafür einzutreten, dass im Einvernehmen mit den Leasingbetrieben und unter Bedachtnahme auf deren finanzielle Situation eine Arbeitsstiftung für Leasingkräfte geschaffen wird. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede, erteile der Frau Abgeordneten Mann das Wort. Abg. Mann: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Dass die Bundesregierung für die Einrichtung einer Arbeitsstiftung für Leasingarbeiter eintritt, ist ein wesentlicher Schritt in die Zukunft. In den letzten Monaten mussten wir erleben, dass immer mehr Menschen ihre Arbeit verloren haben. Gerade die Leasingarbeiter sind die Ersten, die bei Kündigungen in den Firmen die Arbeit verlieren. Stiftungen, die sich teils verzweifelten Arbeitslosen mit Rat und Hilfe annehmen, sind für viele die einzige Hoffnung in ihrer Notlage. Und es sind nicht nur die Jugendlichen, die hier arbeitslos sind, sondern Junge und Alte, Hilfsarbeiter bis zu den Akademikern. Und glauben Sie mir, Akademiker, die mit Fünfzig arbeitslos werden, haben ein großes Problem und sind sehr, sehr schwer wieder auf einen Arbeitsplatz zu bringen, weil sie nämlich wirklich ein Problem haben, sich wieder auf was Neues einzustellen. Es ist gar nicht so einfach, diese Menschen wieder zu motivieren, dass sie wieder woanders anfangen. Die Trainerinnen und Trainer in diesen Stiftungen sind bemüht, die Ressourcen dieser Menschen, zum Beispiel bisherige Ausbildungen, Interessen und Fähigkeiten zu bündeln und mit den Betroffenen einen Bildungsplan zu erstellen. Die bereits bestehenden Arbeitsstiftungen haben die Erfahrung und das notwendige Know-how, um die Abwicklung der Leasingstiftung zu übernehmen. Ich empfehle daher, die regionalen Stiftungsträger damit zu beauftragen und im Interesse der Betroffenen den alsbaldigen Start zu ermöglichen. Natürlich müssen von den Leasingfirmen die finanziellen Mittel bereit gestellt werden, damit die Betroffenen optimal betreut werden können. Sie können damit ihre Bereitschaft zeigen, in schwierigen Zeiten ihrer sozialen Verantwortung und Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter nachzukommen. Da auch das Land bereit ist, für die Ausbildungskosten einen Beitrag zu leisten, sehe ich eine gute Zukunft für viele betroffene Menschen aus den Leasingfirmen. Die angekündigten 2.200 Euro für die Ausbildung dieser Menschen sind eine ganz notwendige Unterstützung. Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Beitrag des Landes bereits seit fast zwanzig Jahren gleich ist. Die stark gestiegenen Kosten für Kurs- und besonders Berufsschulkosten, zu denen auch noch hohe Internatskosten kommen, können nur mehr zur Hälfte gedeckt werden und müssen teils auf die Stiftungsteilnehmer abgewälzt werden. Es wäre daher erstrebenswert, das ist ein Aufruf, Herr Landesrat Sigl, den Landeszuschuss für die Ausbildungen der in Stiftungen befindlichen Menschen zu erhöhen, damit ihre Zukunft durch gute Berufsausbildungen gesichert werden können. Nachdem ich heute das letzte Mal die Gelegenheit habe, im Landtag zu sprechen, möchte ich einen Appell an alle Regierungsmitglieder und Abgeordnete richten: Vergesst die arbeitslos gewordenen Menschen nicht und in weiterer Folge die Arbeitsstiftungen, die seit Jahren die Basisarbeit machen und dadurch gerade, wie es bei uns im Bezirk Braunau ist, den sozialen Frieden erhalten. Die Stiftungen mit ihren Trainerinnen und Trainern zeigen den Betroffenen auch, dass Arbeitslosigkeit nicht nur Schicksal, sondern auch Chance sein kann, wenn die nötigen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Darum freue ich mich über die Erkenntnis der Wichtigkeit, eine Stiftung für Leasingarbeiter einrichten zu wollen und erhoffe mir eine schnellstmögliche Umsetzung. Ich bedanke mich schon jetzt im Namen der Menschen, die von dieser Entscheidung profitieren werden. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Gibt es weitere Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen. Wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1957/2009 zustimmen, geben Sie bitte ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Das ist einstimmig angenommen. Wir kommen zur Beilage 1958/2009. Das ist der Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage Bergkristall in St. Georgen an der Gusen. Ich bitte den Herrn Abgeordneten Trübswasser zu berichten. Abg. Trübswasser: Bericht der Beilage 1958/2009, Initiativantrag betreffend den sorgsamen Umgang mit der Tunnelanlage Bergkristall St. Georgen an der Gusen. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1958/2009.) Die Oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, sich bei der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass ein Konzept zur Sicherung und Erhaltung der stabilisierbaren und erhaltenswerten Teile der Tunnelanlage südwestlich des Ortszentrums von St. Georgen an der Gusen erarbeitet und umgesetzt wird und die derzeit laufenden Verfüllarbeiten bis zur Erstellung eines solchen Konzepts umgehend gestoppt werden. Diese Tunnelanlage, die in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Namen Bergkristall von Häftlingen des Konzentrationslagers Gusen 2 zur Produktion von Flugzeugen errichtet wurde und in der mehrere tausend Menschen zu Tode kamen, soll im Einvernehmen mit den Opferverbänden, insbesondere jener des Konzentrationslagers Gusen 2 dem Erinnern und Gedenken erhalten bleiben. Ich ersuche um Ihre Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke für den Bericht. Ich möchte sagen, dass dazu auch ein Abänderungsantrag vorliegt. Er hat die Beilagenummer 1969/2009. Er liegt auf ihren Plätzen. Er ist in eine allfällige Wechselrede mit einzubeziehen. Es ist aber niemand zu Wort gemeldet. Ich lasse daher abstimmen. Ich werde zunächst den Abänderungsantrag zur Abstimmung bringen. Wenn sie dem Antrag mit der Beilagennummer 1969/2009 zustimmen, bitte ich sie um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden und damit ist auch der Hauptantrag angenommen. Die Beilage 1958/2009 in der Fassung des soeben auch angenommenen Abänderungsantrags. Wir kommen nun zur Beilage 1959/2009. Das ist der Initiativantrag betreffend die Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe. Ich bitte die Frau Präsidentin Eisenriegler zu berichten. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Pünktlich zur Geisterstunde. (Heiterkeit). Bericht der Beilage 1959/2009, Initiativantrag betreffend die Abschaffung der Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1959/2009.) Die Landesregierung wird ersucht, ehest möglich alle erforderlichen Schritte zu setzen und Maßnahmen zu treffen, damit die Ersatzpflicht für Leistungen aus der offenen Sozialhilfe durch Empfängerinnen und Empfänger, unterhaltspflichtige Angehörige oder sonstige Ersatzpflichtige, ersatzlos gestrichen wird. Erste Präsidentin: Danke. Zu diesem Verhandlungsgegenstand ist ein Zusatzantrag eingelangt. Der hat die Beilagennummer 1965/2009. Ich beziehe ihn in die Wechselrede mit ein, die ich mit der Frau Präsidentin Eisenriegler eröffne. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Ja, wir haben das ja schon, ich habe das ja schon begründet, warum wir diesem Antrag zustimmen, den wir ja selber eingebracht haben. (Heiterkeit) Die Verwertung der Autos in ländlichen Gebieten ohne ausreichende öffentliche Verkehrsanbindung, die soll ebenso wenig zulässig sein, wie die grundbücherliche Belastung des selbstbewohnten Eigenheims. Ein angemessenes Sparvermögen – ich habe das auch heute schon ausgeführt – das ist oft die einzige Alterssicherung von Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keinen Anspruch auf Leistung aus der gesetzlichen Pensionsversicherung begründen konnten. Und durch die Verpflichtung Sozialhilfemittel zurückzuzahlen, entsteht eine Spirale, aufgrund derer die Betroffenen sich selbst aus der Armutsfalle nicht befreien können und die auch besonders nachteilig ist, wenn es jemand schafft, in die Berufswelt zurückzukehren. Er kommt irgendwie nie aus dem Teufelskreis heraus. Das Subsidiaritätsprinzip der Sozialhilfe umfasst neben der Pflicht zur Arbeitswilligkeit, zur Erwerbsarbeitswilligkeit, Vermögensverwertungsbestimmungen, Regressregeln und Sonstiges auch, bestehende Unterhaltspflichten von Ex-Partnerinnen und –partnern oder Familien notfalls mit einer zivilrechtlichen Klage einzufordern. Und diese Tatsache, die sorgt nicht nur für viele Beziehungsprobleme, sondern auch für ein hohes Maß an Nichtanspruchnahme. Und das ist, so wie wir glauben, ein ausreichendes Motiv dafür, dass wir diesen Regress, der nicht sozial ist, einfach abschaffen. Ich möchte aber noch weitergehen: Ich betrachte es, wenn wir das heute beschließen, als ersten Schritt. Es sollen nämlich auch bei der geschlossenen Sozialhilfe diese Vermögensgrenzen fallen - bundesweit, und zwar für alle. Und zwar nicht nur bei der Förderung der 24-Stunden-Pflege, wo ja das schon abgeschafft wurde die Vermögensgrenze, sondern auch für die sogenannte geschlossene Sozialhilfe. Während bei der Förderung für die 24-Stunden-Pflege sich die Regierungsparteien förmlich überboten haben, was den Fall der Vermögensgrenzen betrifft, werden nach wie vor Immobilien sowie Sparbücher jener Heimbewohnerinnen einbehalten, die sich die Tagessätze des Alten- und Pflegeheims nicht mehr leisten können und welche deshalb Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssen. Dies schafft eine soziale Schieflage, die nicht nachzuvollziehen ist. Jene 14.819 alten Menschen, die im Vorjahr in Heimen untergebracht waren, betreut und gepflegt wurden, sind dadurch krass benachteiligt. Davon sind 11.000 Bezieherinnen von Sozialhilfe. Das sind achtzig Prozent derer, die im Heim leben. Wir fordern deshalb eine bundeseinheitliche Lösung der Finanzierung der Pflege auf Solidarbasis. Dies könnte beispielsweise ein Pflegefonds sein, in dem vermögensbezogene Steuern, die bisherigen Pflegegelder sowie ein Teil der Krankenversicherung fließen. Eine solche Lösung wird auch von zahlreichen Experten gefordert. Beispielsweise gibt es eine Expertise von Univ.-Prof. Dr. Brunner, der darauf hinweist, dass nach einer vorläufigen Abschätzung im Schnitt in Oberösterreich weniger als zehn Prozent der Einnahmen der Alten- und Pflegeheime aus der Verwertung von Vermögen der Pflegebedürftigen stammt. Während über achtzig Prozent aus Pensionen und Pflegegeldern stammen. Zur Entlastung der Gemeinden wäre die kostendeckende Erhöhung des Pflegegeldes eine naheliegende Maßnahme, meint er und so fort. Werner Vogt und Stefan Schulmeister fordern in ihrem Konzept für eine sozialstaatliche Organisation der Altenbetreuung eine garantierte Pflege und Betreuung für alle als Grundrecht in der Verfassung. Das fordern wir auch! Sozialstaatliche Pflegesicherung aus Steuermitteln gegen Absturz in Altersarmut, Präventivmaßnahmen gegen vorzeitige Vergreisung, lebenslange Bildung, altengerechtes Wohnen! "Die derzeitige Situation" – und das ist ein Zitat – "von pflege- und betreuungsbedürftigen alten Menschen in unserem Land ist unmenschlich und unhaltbar. Wer alt und hilfsbedürftig ist, wird zum Austherapierten erklärt, der häufig im letzten Abschnitt seines Lebens zum Sozialhilfeempfänger absteigt. Es wird das Angesparte des Mindestpensionisten beschlagnahmt. Heimbetreiber greifen nach dem vor Jahrzehnten abgestottertem Häuschen, setzen sich ins Grundbuch. Die Gesamtfamilie gerät an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit. Das ist eine katastrophale Familienpolitik. Will man demütig eine Pflegesituation für die Betagten beseitigen, ist eine staatlich garantierte, aus Steuermittel finanzierte Pflegesicherung erforderlich. Eine derartige Pflegesicherung schafft Platz für Menschenwürde, weil sie Demütigung im letzten Lebensabschnitt vertreibt". Das ist ein Zitat von Vogt und Schulmeister. Und noch ein Zitat aus dem Sozialwort der Kirchen in Österreich: "Die Kirchen sind überzeugt, dass die realen, materiellen und rechtlichen Voraussetzungen für die Teilhabe aller Menschen an einem Leben in Freiheit und Gemeinschaft in Verantwortung und Würde geschaffen werden können". Dies zur Frage der Finanzierbarkeit. Und dem kann ich mich nur anschließen. Ja – und auch ich habe ein Vermächtnis an die Verantwortlichen der nächsten Legislaturperiode. Für eine sozialstaatliche, auf Solidarität und Nächstenliebe bauende Pflegesicherung auf Bundesebene einzutreten und auch die entwürdigende Verwertung von Vermögen von Heimbewohnerinnen abzuschaffen, das ist mein Wunsch, dass das gelingen möge. Und damit verabschiede ich mich vorerst aus dem Landtag. Vorerst deshalb, weil es kann ja sein, dass ich mit siebzig wieder komme. Wenn ich so in die Runde schaue, es sind also sehr wenige die unter vierzig sind und sehr wenige, die über sechzig sind. Und ich glaube, dass auch diese Altersgruppen für ihre Anliegen eintreten sollen. Und wenn es mich noch freut, vielleicht überlege ich mir das. (Heiterkeit. Beifall) Ja, und ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit, was man so sagt und ja für die Fairness gegenüber mir als Vorsitzende, dass keine gröberen Raufereien und Sonstiges stattgefunden haben, wo ich sicher ein Problem gehabt hätte. Ja, danke für die Zusammenarbeit. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Doris, es ist Geisterstunde! Das zweite Gespenst kommt heraus! (Heiterkeit) Ich möchte die Beilage 1959/2009 und den Zusatzantrag, den ich ja bei der Dringlichkeit schon argumentiert habe, als Anlass nehmen, mich auch von den Kolleginnen und Kollegen in diesem hohen Haus zu verabschieden. Ich habe mir rausgesucht, wie unsere Arbeit als kleinste Fraktion in diesem Landtag, wie sie ausgeschaut hat. Wir haben 832 Wortmeldungen gehabt. Wir haben 118 mündliche Anfragen gestellt. Wir haben 504 Anträge eingebracht, 228 schriftliche Anfragen eingebracht. Warum sage ich das? Nicht, dass wir uns brüsten, dass wir so gut sind. Aber ich glaube, wir haben uns bemüht in diesen Jahren, auch als kleine Fraktion, saubere ordentliche Arbeit zu machen. Eine politische Arbeit, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert hat, die den Menschen in den Mittelpunkt gestellt hat und gerade mit meinen Schwerpunkten Soziales, Bildung, Familien, Frauenpolitik, war ich eigentlich die letzten zwölf Jahre oder war der Ausgangspunkt meiner Anträge oder unserer Anträge, unserer Überlegungen, eigentlich immer Bedürfnisse, Probleme oder Wünsche, die aus der Bevölkerung gekommen sind. Es waren Querschnittmaterien, weil auch die Frauenpolitik spielt in Wirtschaftspolitik, ist genauso betroffen von der Politik für den ländlichen Raum. Und mit einem weinenden und einem lachenden Auge sage ich, wir habe uns bemüht, gerade was die Frauenpolitik betrifft, aber wir waren nicht wirklich erfolgreich. Wir haben viel diskutiert. Aber haben wir den Frauen eine Veränderung gebracht? Es macht mich traurig, dass wir es nicht geschafft haben, die Frauenanliegen – und es ist ja heute auch ein paar Mal andiskutiert worden, was die Einkommen betrifft - umzusetzen. Wir haben es nicht einmal geschafft, einen Dienstposten zu lukrieren für das Büro der Frauenfragen, um dort die Effizienz zu erhöhen und die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter zu senken. In der Familienpolitik, es ist von meinen Vorrednern angesprochen worden, ist vieles geschehen. Kollege Baier hat mich aufgefordert, einmal zu schauen, wie familienfreundlich Oberösterreich ist. Ich mache es jetzt kurz: Kollege Baier, wenn du in deine Unterlagen schaust, dann wirst du Anträge finden, die seit einem Jahr von uns liegen, wo es die ÖVP mit dem Unterausschuss nicht einmal der Mühe wert gefunden hat, eine Unterausschusssitzung einzuberufen, um über diese Anträge zu sprechen. Zur Demokratie gehört auch Respekt vor den Wünschen oder Vorstellungen der anderen. Demokratie hält es aus, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Aber man soll nicht soweit gehen, dass man Partner, Kollegen so ignoriert. Es soll kein Jammern sein. Mir hat die Arbeit sehr viel Spaß gemacht und viel Freude. Und ich habe viele gute Erlebnisse mit den Kolleginnen und mit den Kollegen, an die ich mich wirklich gerne erinnern möchte. Und in diesem Zusammenhang auch meine Bitte, so konstruktiv arbeiten wir, wenn wir uns anschauen die Arbeit in den Ausschüssen, die Arbeit in den Unterausschüssen. Was transportieren aber alle selber über die Medien? Streit, Zank, Hader! Und dann wundern wir uns, wenn die Bevölkerung sagt, sie geht nicht mehr zur Wahl. Ich wage zu behaupten, es gibt keine Politikverdrossenheit. Es gibt eine Politikerverdrossenheit. Und ich glaube, wir sind alle gefordert, in diesem Bereich etwas zu tun. Jeder von uns, ganz gleich jetzt wo er ideologisch angesiedelt ist, hat das Bedürfnis und hat den Wunsch, für andere da zu sein. Ich habe mich immer bemüht, und es gibt ein Zitat, das fast immer nur zur Hälfte ausgesprochen wird, und zwar von Max Weber: "Politik ist das Bohren dicker Bretter" – hört man meistens. Das Zitat geht aber sehr sinnvoll weiter, und zwar – "mit Augenmaß und Leidenschaft zugleich". Und ich glaube, das ist das Wichtige. Das ist das, was wir als politische Mandatare, wo wir immer wieder gefordert sind, uns auch das vor Augen zu halten. Die Menschen bringen uns Vertrauen entgegen. Sie bringen Vertrauen den von ihnen gewählten Mandataren entgegen. Und ich glaube, wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, dass wir in der Alltagssituation, in der täglichen Arbeit dieses Vertrauen, das sie uns entgegenbringen, nicht aus den Augen verlieren beziehungsweise uns immer wieder vorhalten. Ich möchte mich heute herzlich bedanken bei ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen. In diesen zwölf Jahren habe ich ja mit fast allen eigentlich irgendwann einmal in einem Unterausschuss getagt. Zumindest hat man auch viele gute Gespräche geführt, auch neben der politischen Arbeit. Danke für die gute Zusammenarbeit. Danke, dass wir es geschafft haben sechs Jahre Arbeit, politische Arbeit im Land bis jetzt mit Anstand zu führen. Und ich würde mir wünschen, dass wir es auch schaffen, in den nächsten Monaten vor der Wahl uns so respektvoll, trotz unterschiedlichen Positionen, miteinander umzugehen, wie wir sonst eigentlich auch miteinander umgehen. Und dass wir das Verhältnis, das wir sonst zueinander haben, das menschliche, auch nach außen transportieren. Viel Glück, viel Erfolg all jenen, die im Parlament bleiben. Und ich komme sicher nicht wieder. Also, das kann ich heute hier behaupten. Ich danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Bitte Frau Abgeordnete Schreiberhuber. Abg. Schreiberhuber: (Unverständliche Zwischenrufe) Ja, ich frage: Was erwarten sie sich jetzt? (Heiterkeit) Eine Abschlussrede, es hat ein Kollege zu mir gesagt, ich könnte sagen, jetzt ist das Trio-Infernal vollständig, das ist wirklich nicht angebracht, denke ich mir. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich wollte eigentlich noch einmal auf die Beilage 1959/2009 zurückkommen. Die Abschaffung der Ersatzpflicht nach dem Sozialhilfegesetz, aber es ist jetzt schon eine Stimmung entstanden, die eigentlich irgendwie eine gewisse Ernsthaftigkeit vermissen lässt. Ich wollte eigentlich noch den Aspekt der Gemeindefinanzen vertiefen und die Finanzsituation der Sozialhilfeverbände, die ja immer ein besonderes Anliegen des Herrn Landesrates Dr. Stockinger waren, er hat sich immer sehr darum gekümmert und gesorgt, dass gerade dort genügend Geld vorhanden ist und hat immer festgestellt, dass die sozialen Herausforderungen den Gemeindebudgets zu schaffen machen. Ausgaben für Gesundheit und Soziales waren offenbar immer eine besondere Herausforderung. Daher, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, hat es mich eigentlich sehr gewundert, dass in einem politisch nahestehenden Printmedium vom ÖVP-Klubobmann verlautbart wurde, Oberösterreich wird Sozialhilfe nicht mehr zurückfordern. Ich möchte sehr gerne wissen, ich wollte eigentlich sehr gerne wissen, ich werde es wahrscheinlich nicht mehr erfahren, was der Städtebund und der Gemeindebund dazu sagen, ob es Berechnungen gibt zur Auswirkung dieses Wahlversprechens, ob es jetzt auf einmal egal ist, dass es einen Konsultationsmechanismus gibt, in dem Städtebund und Gemeindebund als gleichwertige Partner eingebunden sind und ob das abgesprochen ist mit Landesrat Stockinger oder ob wir jetzt den Ausnahmezustand haben, so unter dem Motto, Landtagswahl sticht Konsultationsmechanismus oder Klubobmann sticht Landesrat? Man könnte das noch ein bisschen fortsetzen. Wie gesagt, wir stimmen der grundsätzlichen Intention des Antrages zu, allerdings haben wir, da verweise ich noch einmal drauf, einen Initiativantrag eingebracht, wonach eben den Sozialhilfeverbänden und Statutarstädten die entstehenden Mietereinnahmen vom Land zu ersetzen sind, ohne dass es dadurch zu negativen finanziellen Auswirkungen auf das Sozialbudget des Landes kommt, das ist der wesentliche Inhalt unseres Zusatzantrages. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich mache es mir einfach, ich sage es jetzt einfach, ich schließe mich allen Danksagungen an, ich danke den Präsidentinnen für die Vorsitzführung, für die durchaus über weite Strecken sehr sensible Vorsitzführung, ich freue mich sehr, dass es auch über weite Strecken gelungen ist, friktionsfrei sozusagen über die Runden zu kommen. Ich bedanke mich bei allen als Sozialausschussvorsitzende, die so viel Weg mit uns, mit dem Soziallandesrat, mit den Gesetzen, die in diesem Bereich geschaffen wurden, gegangen sind. Wir haben weite Reisen gemacht, wir haben unheimlich viel gelernt, ich muss allerdings sagen, ich habe von Ihnen allen sehr viel gelernt. Ich bedanke mich für diesen Prozess, wenn es darum geht, Versprechen anzubringen, ich kann nur sagen, ich freue mich uneingeschränkt auf die Zeit, die jetzt vor mir steht, auf die persönliche Verfügbarkeit dieser Zeit. So werde ich es halten, ich denke gern zurück an eine sehr leidenschaftliche Zeit, an eine sehr intensive Zeit hier im Oberösterreichischen Landtag. Ich danke Ihnen allen. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Landesrat Ackerl, bitte. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Es tut mit leid, dass ich zu dieser Abschiedsfreudenstimmung je nach Herkunftssituation noch eine politische Meinung einbringe. Die hat damit zu tun, dass ich es sehr bedaure, dass die Frau Kollegin Eisenriegler es nicht geschafft hat, dass dieser Antrag zu Beginn der Legislaturperiode eingebracht wurde, denn wie mir gesagt wurde, ist das der letzte unerledigte Punkt der schwarz-grünen Regierungsvereinigung, so schaut auch die Erledigung aus, das ist der Wehmutstropfen, den es in Wirklichkeit gibt. Die Frau Eisenriegler war immer etwas anders als der Rest ihrer Fraktion, das hat sie in vielen Debattenbeiträgen im Sozialausschuss bewiesen, wo sie auch etwas anders war wie wir alle, weil Sie doch einen Zugang zum staatlichen System haben, das wesentlich höhere Steuerleistungen bedingen würde, um jene Form von Gleichheit zu schaffen, die Ihnen sehr wichtig ist. Ich habe das des Öfteren in meinen Wortmeldungen für nicht sehr realistisch gehalten, wir haben darüber natürlich so manche Auseinandersetzung geführt. Ich hätte es Ihnen vergönnt, in einer sehr realistischen Frage des partiellen Verzicht auf den Regress, das hätte man wirklich diskutieren müssen, aber auch können, dass Sie da noch einen Erfolg gehabt hätten. Wir wären dem Ganzen nicht im Weg gestanden, denn die heutige Beschlussfassung ist ja nur eine Absichtserklärung, es fehlt ja der Gesetzestext dafür. Es ist natürlich ein Auftrag an den neuen Landtag, das Werk fortzusetzen, um die Dinge ordentlich zu regeln. Ich hätte mir auch gewünscht, Herr Kollege Hirz, dass Sie heute keine Presse-Aussendung gemacht hätten, wo Sie hineinschreiben: SP entsorgt einmal mehr ihr schlechtes Gewissen im Zusammenhang mit dem Essen für Kinder von Sozialhilfeempfängerinnen. Ich habe es bereits in der Regierung gesagt, das geht aus dem Wortprotokoll hervor, um das, was es da geht, kann man auch in einem Erlass regeln, dazu brauche ich nicht die Änderung des Sozialhilfegesetzes, sondern es geht um die Frage, ob wir wirklich eine echte Armutsbekämpfung durchführen wollen, üblicher Weise gehören Sie zu den Bannerträgern und zu den Hoffnungsträgern für die Leute, wie sie heute auf der Galerie da waren, von Betriebsräten der Sozialbereiche, dass die Armut mit Ihrer Mitwirkung besonders gut bekämpft wird. Wenn Sie sich nicht einmal in der Lage gesehen haben, unserem Antrag zuzustimmen, dass für 6.000 Kinder, die an der Armutsschwelle sich befinden, das betragsfreie Mittagessen eingeführt wird, dann ist das etwas, was den Geist der Frau Kollegin Eisenriegler mit Sicherheit nicht entspricht, die das anders gewollt hätte. Ich möchte mich bei Ihnen besonders für die Zusammenarbeit in diesen 12 Jahren bedanken, zwischen uns zwei sind des Öfteren die Funken geflogen, wem ist es mit mir nicht gelungen oder umgekehrt. Ich habe das auch für sehr wichtig gehalten, weil das auch mit Unterschiedlichkeit in der Politik deutlich machen lässt, gerade bei sozialen Fragen kann man besonders gut streiten. Aus meinem Ausschuss verschwinden ja leider sehr viele, leider die Damen, die sehr viele Beiträge geleistet haben. Ich möchte mich bei dir, Kollegin Moser, auch bedanken, wir kennen uns ja seit der Gemeinderatstätigkeit in der Stadt Linz, du warst immer eine sehr sachliche Streiterin, die immer gerade in den Aufgabengebieten fundiert war. Was mich bei dir besonders beeindruckt, war das, dass du eigentlich gesagt hast, ich kann mich noch erinnern an eine Situation im Jahr 1991, wenn ich nicht Sozialstadträtin werden kann, dann möchte ich keine derartige Funktion haben, denn das ist das Aufgabengebiet, für was ich mich interessiere, für das ich mich als geeignet erachte, etwas anderes möchte ich nicht machen. Das hast du in den Jahren hindurch, in denen wir im Landtag zusammengearbeitet haben, mir immer bewiesen, dass du ein hohes Maß an Kompetenz hast, was bedeutet, oft genug Recht zu haben, nicht immer Recht zu kriegen, manchmal wie heute sich in der Situation zu befinden, dass man halt die Meinung, die man sagt, wiederholt gesagt hat. Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit dir eine wirklich gute war, es tut mir außerordentlich Leid, dass du aufhörst, ich finde, das ist auch ein Recht, das Menschen haben, dass sie sagen, es reicht mir. Ich wünsche mir, wenn aus deiner Fraktion jemand nachrückt, mit derselben inhaltlichen Kompetenz kommt, weil auf eines konnte man sich verlassen, dass besonders in Fragen der Kinderbetreuung, Kindererziehung, aber auch in anderen sozialen Fragen die Qualität der Beiträge eine war, von der auch Leute wie ich profitiert haben, doch des Öfteren sogar lernen konnten, weil die Erfahrung aus dem Berufsleben kann nicht durch angelerntes Wissen ersetzt werden. Ich sage auch dir einen herzlichen Dank von meiner Seite. (Beifall) Ich möchte mich auch bei der Gerti Schreiberhuber bedanken, in unserer Fraktion machen wir es unter uns, wie man miteinander umgeht. Ich kann mich an andere Ausschussvorsitzende im Sozialausschuss nicht so erinnern, es hat sicher viele Sitzungen gegeben, wo wir uns wechselseitig die Wege gezeigt haben, es war manchmal gar nicht so leicht, die Fülle der Diskussionsbeiträge, die es gegeben hat, die richtigen Vorschläge zu machen. Nachdem du mit traumwandlerischer Sicherheit immer auf der Seite der Schwächeren gestanden bist, weil es einfach deine Herkunft bezeichnet, war die Zusammenarbeit zwischen uns mit großem Vertrauen gekennzeichnet. Würde es nicht um die Politik gehen, würde ich sagen, blind vertrauen, ich habe mich wirklich verlassen können, dass du, auch wenn du mich irgendwo vertreten hast, eine ausgesprochen gute Figur abgibst und sehr authentisch wirkst, das war ja auch manchmal im Landtag für die Kollegen sehr stark anstrengend, wenn du sehr authentisch warst, aber das gehört zu dir dazu. Wer dich kennt, der weiß, manchmal eine raue Schale in der Rede, aber ein unheimlich weicher Kern im menschlichen Verhalten. Dankeschön. (Beifall) Mir bleibt nichts anderes übrig, ich muss mich auch von meiner Präsidentin Angela verabschieden, der ich so manchen Kummer bereitet habe. Sie hat es meisterhaft verstanden, die Veränderung von Landtagsgesetzen und Geschäftsordnungen zu verhindern, die mich gezähmt hätten, im Gegenteil, ich glaube, sie hat es sehr geliebt, dass ich manchmal etwas anders war, sie hat milde über mich hinweggesehen, aber auch über die, die sich über mich beschwert haben. Die Angela Orthner, ich glaube, ich kenne sie am längsten von allen, weil wir auch im Gemeinderat gemeinsam gedient haben, sie ist mir dann in den Landtag entschwunden, die Angela Orthner hatte bei aller politischen Unterschiedlichkeit, die uns auszeichnen, auch immer eine Ergebnisorientierung gehabt, für Sie war es ganz wichtig, dass wir positive Gesetze für die Menschen in Oberösterreich schaffen. In den vielen Diskussionen, die es besonders im Bildungsausschuss gegeben hat, hat sie bei spürbarer körperlichen Ungeduld eine unendliche Geduld bewiesen, in dem sie sehr viel an Diskussion akzeptiert und auch zugelassen hat. Wenn auch das Meinungsbild, das wir hatten, nicht immer sich total gedeckt hat, die Kompromissfähigkeit habe ich auch außerordentlich geschätzt, es war die Zusammenarbeit eine wunderbare. Es steht mir nicht zu, dass ich mich in eine andere politische Partei einmische, die Angela Orthner hat einfach erstklassig als Präsidentin gewirkt, sie wäre sicher auch eine erstklassige Fachreferentin gewesen. Ich glaube, dass man das einfach sagen muss, weil ich schon meine, dass Menschen in Funktionen sich befinden, von denen aus sie sehen, wie andere agieren, sie es auch gerne tun würden, bei der Angela weiß ich aus vielen inhaltlichen Debatten, dass es gut gegangen wäre. Ich muss das einfach sagen, dass es gut gegangen wäre, weil es für mich wichtig ist, weil ich das in diesem Land für wichtig halte, dass auch Frauen in inhaltlicher Arbeit in Regierungsfunktionen eine Bedeutung, eine größere Bedeutung haben. Liebe Angela, ich möchte mich bei dir persönlich deswegen sehr bedanken, weil du hast in einer sehr schwierigen Zeit, die mich betroffen hat Ende 1993, in einer sehr guten und ordentlichen Form agiert, du hast dich mir gegenüber sehr menschlich verhalten, das hat unsere Zusammenarbeit, unser persönliches Verhältnis die ganzen Jahre hindurch geprägt. Was ich dir wünsche ist, dass du lange, lange gesund bleibst, dass das Interesse an der Politik nicht verloren geht, aber dass du es schaffst, dass du deine übrigen Nebengeschäfte bis zu den Enkelkindern, wie bei vielen Pensionistinnen und Pensionisten unter einen Hut zu bringen, eine Tagesstruktur, die dich auslastet, es wird mehr wie in der Politik von der Zeit sein, aber weniger mit Terminen. In dem Sinne wünsche ich dir alles Gute für deine persönliche Zukunft. (Beifall) Erste Präsidentin: Allen danken wir für die Worte und für die Wünsche. Wir sind bei der Abstimmung für die Beilage 1959/2009. Da gibt es einen Hauptantrag und einen Zusatzantrag, über den Hauptantrag lasse ich jetzt abstimmen, wenn Sie der Beilage 1959/2009 beitreten, dann bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Einstimmig angenommen, der Zusatzantrag hat die Nummer 1965/2009, wenn Sie diesem Antrag beitreten, bitte ich ebenfalls um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Auch der ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1960/2009. Das ist ein Initiativantrag betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen. Bitte, Herr Abgeordneter Schenner. Abg. Schenner: Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Änderung des Pensionskassengesetzes zur Absicherung der Leistungen aus Pensionskassenzusagen. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1960/2009.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, eine Änderung des Pensionskassengesetzes dahingehend vorzunehmen, dass eine Absicherung des in die Pensionskassen einbezahlten Vermögens zu 100 Prozent samt einer Wertsicherung in Höhe der Inflationsrate als Basisleistung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewährleistet ist. Erste Präsidentin: Danke sehr, wünscht jemand das Wort? Das ist nicht der Fall, dann lasse ich abstimmen. Wenn Sie der Beilage 1960/2009 zustimmen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Die Beilage ist einstimmig angenommen. Die letzte Beilage ist die Beilage 1961/2009. Das ist der Initiativantrag betreffend ein Zukunftskonzept "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell", da bitte ich die Frau Mag. Jahn über diese Beilage zu berichten. Abg. Mag. Jahn: Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend ein Zukunftskonzept "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1961/2009.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Landesregierung wird aufgefordert, ehestmöglich ein Zukunftskonzept für ein neues "Oberösterreichisches Lehrlingsausbildungsmodell" zu entwickeln und umzusetzen, das 1) alle bestehenden Informations- und Beratungsangebote im Übergang von der Pflichtschule zur Berufsausbildung und alle Sondermaßnahmen, die Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz in Oberösterreich zur Verfügung stehen, in einem Netzwerk bündelt, auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und weiterentwickelt sowie 2) neben den bestehenden schulischen und betrieblichen Ausbildungsangeboten den Ausbau zukunftsorientierter Berufsausbildungen im Rahmen alternativer Instrumente wie zum Beispiel überbetriebliche Lehrwerkstätten unter Nutzung bestehender Ressourcen vorsieht, um in Hinkunft bessere Voraussetzungen zu bieten, dass junge Menschen den Beruf erlernen können, der ihren Fähigkeiten und Vorstellungen am Besten entspricht, sowie regionale und soziale Nachteile ausgeglichen werden. Erste Präsidentin: Es gibt einen Abänderungsantrag und einen Zusatzantrag dazu, beide sind mit einzubeziehen, die Wechselrede ist eröffnet, bitte Frau Mag. Jahn. Abg. Mag. Jahn: Zum Abänderungsantrag und zum Zusatzantrag möchte ich sagen, wir werden beiden nicht zustimmen, weil der Abänderungsantrag unseren ursprünglichen Antrag völlig verändert, da würde dann der Satz heißen: Ein Zukunftskonzept, dass das Forum, was nichts anderes heißt, das Forum "Aktive Arbeitsmarktpolitik" möge die bestehenden Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Das ist für uns kein Zukunftskonzept, im Zusatzantrag wird einverlangt die maßgebliche Finanzierung durch das AMS-Österreich, das kann schon in der Perspektive eine sein, aber gleich von vornherein mehr oder minder einen Ausschließungsgrund zu finden oder eine Ausrede zu finden, warum womöglich so ein Konzept nicht zu Stande kommt, dem können wir nicht zustimmen. Ich möchte allen, die wir in der künftigen Periode nicht mehr sehen, einen schönen weiteren Lebensweg wünschen. (Beifall) Erste Präsidentin: Dafür danken wir sehr herzlich. Gibt es weitere Wortmeldungen dazu? Das ist nicht der Fall, dann lasse ich abstimmen. über den Abänderungsantrag. Der Abänderungsantrag hat die Beilagennummer 1970/2009. Wenn sie ihm beitreten, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Damit ist die Beilage 1961/2009 in der Fassung des Abänderungsantrages auch beschlossen. Dann lasse ich abstimmen über den Zusatzantrag. Der Zusatzantrag hat die Beilagennummer 1971/2009. Wenn sie dem Zusatzantrag beitreten, bitte ich sie auch um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Zusatzantrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Ich darf daher feststellen, dass die Beilage 1961/2009 nunmehr auch in der Fassung des Zusatzantrages beschlossen worden ist. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Zur Geschäftsordnung bitte!") Ja ja, bitte einen Augenblick. Das war die letzte Beilage mit zwei Anträgen. Ich muss kurz nur kontrollieren. Der Herr Klubobmann Hirz hat den Wunsch geäußert zur Geschäftsordnung zu sprechen. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Fast eine tatsächliche Berichtigung!") Bitte. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin! Ich möchte natürlich, und so viel Zeit muss sein, auch am Ende dieser Sitzung von Seiten des Grünen Klubs und auch von meiner Seite her meinen Dank aussprechen. Es ist ja so, dass Sie, seit die Grünen in dieses hohe Haus eingezogen sind, die Präsidentschaft haben. Ich habe das ein Stück von der Galerie verfolgt bzw. wurden mir manche Dinge auch erzählt. Ich möchte mich wirklich ganz herzlich bedanken, dass Sie uns bei den ersten Sitzungen über unsere Unsicherheiten und durch das Neuland, das man betritt, mit sicherer Hand durchgeführt haben, genauso wie die erste Budgetsitzung, die ja für einen neuen Klub nicht so einfach war. Ich möchte mich auch bedanken, dass Sie wirklich die Arbeitsbedingungen für die Klubs immer im Auge gehabt haben, dass Sie sich eingesetzt haben, dass wir moderne Räumlichkeiten bekommen, eine ordentliche technische Ausstattung haben, dass wir jetzt inzwischen einen guten Internetauftritt haben. Also alles Dinge, die den Landtag modern und transparent gemacht haben, und vor allen Dingen, dass Sie immer auch uns als Abgeordnete gestützt haben, dass wir ein entsprechendes Selbstbewusstsein als Legislative auch entwickeln. Das habe ich bemerkt, dass Ihnen das ein Anliegen ist. Und dafür möchte ich mich bedanken. Ich bedanke mich auch für die objektive Sitzungsführung, vor allen Dingen bei den Landtagen, aber auch bei den Klubobmännerkonferenzen. Ich glaube, es ist ja nicht so einfach, bei den vier Männern da wirklich immer auch eine entsprechende Sitzungsführung zu machen. Insofern möchte ich mich vielleicht etwas weniger medienwirksam aber dafür wirklich von Herzen ganz herzlich bedanken. (Klubobmann Abg. Hirz überreicht der Ersten Präsidentin einen Blumenstrauß.) Herzlichen Dank. (Beifall. Erste Präsidentin: "Ich danke Ihnen!") Ich möchte aber auch an dieser Stelle der Dritten Präsidentin Eisenriegler ganz herzlich danken. Liebe Doris, du bist eine der drei Grünen Abgeordneten, die als erste in dieses hohe Haus eingezogen sind. Ich glaube, es ist ja inzwischen vom Charakter her bekannt und offensichtlich geworden, dass du dich durch nichts beeindrucken lässt und dich auch nicht wirklich beirren lässt, dich nicht von deinen Überzeugungen abbringen lässt und dabei den Humor nicht verlierst. Das finde ich wirklich toll. Ich glaube, dass du, und das ist mir aufgefallen und das haben mir immer auch andere Frauen bestätigt in diesem hohen Haus, hier über die Parteigrenzen hinweg die Solidarität der Frauen gesucht hast. Ich kann mich noch erinnern, dass du in der ersten Periode immer furchtbar gejammert hast über das furchtbare Rauchen bei den Sitzungen und dass im Landtag bei den Ausschusssitzungen noch geraucht wird. Und deiner Hartnäckigkeit, die du immer hast, ist es zu verdanken, dass diese Unsitte hier wirklich eingestellt wurde. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen und das ist wirklich dein Werk. Ich bin stolz darauf, dass wir im Klub auch unterschiedliche Meinungen haben und dazu stehen wir auch. Ich weiß auch, dass einige versucht haben, uns auseinander zu bringen. Aber das ist ihnen nicht wirklich gelungen. Ich danke auch dir für die objektive Sitzungsführung. Ich danke dir auch für die Gelassenheit, die du in deiner Präsidentschaft gehabt hast und für die wirklich gute Zusammenarbeit. Doris danke und alles Gute. (Beifall. Klubobmann Abg. Hirz überreicht der Dritten Präsidentin einen Blumenstrauß.) Und eines muss ich natürlich noch tun, und ich tue es gerne. Lieber Gunther, du bist auch seit 1997 im Landtag und du warst Klubobmann. Ich wünsche jetzt als Klubobmann einem scheidenden Klubobmann alles Gute. Ich möchte mich auch bedanken, erstens einmal für die tolle Vorarbeit die du geleistet hast, auf die ich zurückgreifen habe können. Ich möchte mich bedanken für die problemlose Übergabe. Ich möchte mich bedanken, dass du mir jede Unterstützung zukommen hast lassen, die ich gebraucht habe, um dieses Amt auch zu übernehmen. Du hast viele politische Spuren hinterlassen. Ich möchte jetzt nicht alles aufzählen. Aber eines ist mit Sicherheit so. Der Umbau dieses hohen Hauses auf Barrierefreiheit, nicht nur die Liftanlagen, für mich ist das meiste Signal dafür dieses Rednerpult, das gekommen ist, wie du in den Landtag eingezogen bist, das ist wirklich etwas, wo du deine Spuren hinterlassen hast. Ich weiß, dass du immer gesagt hast, ich möchte nicht Abgeordneter sein, weil ich im Rollstuhl sitze. Ich bin Gunther Trübswasser, und als solcher möchte ich gewählt werden. Und so bist du auch bei uns parteiintern angetreten, und es ist dir auch gelungen. Du hast wirklich Menschen, die ein Handicap haben auch Selbstbewusstsein und eine Stimme im hohen Haus gegeben. Dafür möchte ich dir ganz herzlich danken. Und ich habe auch ein kleines Geschenk für dich. Danke. (Beifall. Klubobmann Abg. Hirz überreicht ein Geschenk an Abg. Trübswasser.) Erste Präsidentin: Bitte Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Jede Person, die hier herinnen sitzt, ist etwas Besonderes. Brandmayr hat gesagt, 56 plus 9, das sind 65 jetzt, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jetzt nicht böse, aber jetzt geht es ganz kurz nur um die Abgeordneten, weil man hat irgendwie mit jemanden gestritten, freudige Erlebnisse, Gedanken ausgetauscht, und das ist toll. Mit der Kollegin Mann hat mich nicht so viel verbunden, aber sie wird uns verlassen. Und jeder der geht, ist ein Verlust. Der Prinz wird mir mit seinen Zwischenrufen fehlen. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Geh!") Man gewöhnt sich daran. Karl Frais sagt oft, man schaut schon weil ich in die Richtung nur schaue, weil ich bin ja schon hypnotisiert vom Prinz. Das sind einfach tolle Sachen, die man erlebt in so einer Zeit. Sulzbacher, du warst unglaublich lang da herinnen. Da war ich noch ganz ein junger, da hast du schon mit grau melierter Schläfe da herinnen von den Zeiten vom Feind erzählt. (Heiterkeit) Kollegin Schreiberhuber, engagierte Sozialhelferin, so engagiert, dass wir manchmal vielleicht eine kurze Meinungsverschiedenheit gehabt haben. Aber das gehört in der Politik einfach dazu. (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Ich trage es nicht nach!") Wir sind beide nicht nachtragend. Wir haben es beide einfach geschätzt. Brandmayr einfach als Persönlichkeit. Du bist ein derart authentischer Bauernvertreter, ich hoffe, dass du das weitergibst, was du hier gebracht hast. Kollegin Eisenrauch hört auf bei der ÖVP, habe ich gehört. Das waren einfach interessante Gespräche, die wir in den Jahren hatten. Entholzer, ein sportlicher Teamkapitän geht uns verloren. Ich bin jetzt nicht mehr so bewegungsfähig, dass ich dich beim Fußball unterstützen könnte. Es ist das Gewicht und das Knie ist kaputt. Was halt alles die Ärzte dann nicht mehr so reparieren können. Man ändert die Sportarten. Kollege Mayr hört auf. Hat auch manche spannende Zeiten, gerade am Anfang, kann ich mich noch erinnern, wie du gekommen bist, gleich geliefert. (Heiterkeit) Mit etwas Überraschung habe ich mir gedacht, hallo, das wird aber lustig. Oder mit dem Wolfgang über den Tourismus zu sprechen, wo man eigentlich sagt, du bist jemand über die Parteigrenzen hinweg, den ich sehr persönlich schätze, wo eine Freundschaft entgeht. Alles Menschen, die tolle Erlebnisse sind. Der Gunther Trübswasser, ein Sonderkaliber, der mich manchmal zur Weißglut treiben konnte. Dann tut man sich wieder unheimlich schwer, weil er auch auf Grund der Behinderung, das ist so natürlich, auch sehr schwer attackierbar ist. Aber auch das lernt man, dass man dann keine Rücksicht mehr nehmen kann. (Zwischenruf Abg. Trübswasser: "Das hast du ganz gut geschafft!" Heiterkeit) Aber trotzdem auch hast mir du den Umgang mit Behinderungen eigentlich anders verständlich gemacht und ich kann mich an ein paar Abstimmungen erinnern, wo der Landeshauptmann gesagt hat zum Beispiel, na, und wer dagegen ist, der steht auf oder dergleichen im Aufsichtsrat Theater- und Orchester GmbH. Wo du mit sehr viel Humor auch manchmal umgehen konntest, das war für mich eher überraschend. Es gibt einfach so viele persönliche Begegnungen, wo man jeden einzelnen immer wieder sieht. Natürlich die Hauptentscheidungsträger, die besonders wichtig waren, mit viel Gnade, Geduld, und wenn ich also zu stark die Geschäftsordnung gereizt habe, manchmal hat sie doch die Geschäftsordnung gedehnt, dass ich noch Platz gefunden habe, so bedanke ich mich besonders natürlich bei der Frau Präsidentin. Heute ist ein langer Arbeitstag. Um halb acht hat sie bereits begonnen sich mit den Klubobmännern zu ärgern oder zu erfreuen. Es hat ja meistens schon damit begonnen, dass der Seelendruck auf uns lastete. Wenn wir nicht pünktlich waren um halb acht in der Früh, hat die Frau Präsidentin schon durchaus mit sehr strafendem Blick einen ganzen Vormittag einen irritieren können. Wir haben großartig zusammengearbeitet. Bei aller Interpretation der Geschäftsordnung. Frau Präsidentin, herzlichen Dank. Ich hoffe, wir sehen uns auch privat wieder. (Klubobmann Abg. Mag. Steinkellner überreicht der Ersten Präsidentin einen Blumenstrauß. Erste Präsidentin: "Danke schön!") Wir sehen uns demnächst bei einer großartigen Feier. Danke für die tolle Zusammenarbeit. (Beifall) Ich darf mich bei der Dritten Präsidentin bedanken. Da haben wir uns natürlich besonders schwer getan als Freiheitliche, weil ich habe ja am Anfang immer, wenn ich da hingeschaut habe, da habe ich immer den Manfred Bodingbauer gesehen. Und jetzt habe ich mich eine Zeit lang umorientieren müssen, dass ich nicht Manfred hinaus rufe. Auch ich habe vielleicht, wenn ich manchmal etwas emotionaler war, keinen Ordnungsruf von der Frau Präsidentin bekommen. Ich habe auch nicht geraucht. Herzlichen Dank. (Klubobmann Abg. Mag. Steinkellner überreicht der Dritten Präsidentin einen Blumenstrauß. Beifall) Ich mache es eh ganz kurz, aber als kleinster Klub, der Gottfried Hirz hat es gesagt, er steht zu unterschiedlichen Meinungen im Klub, das kann auch manchmal lästig sein. (Heiterkeit) Das kann manchmal wirklich schwierig werden. Und wer die Entwicklung des freiheitlichen Landtagsklubs erlebt hat, dem brauche ich das jetzt nicht vertiefen. Da könnte ich jetzt sehr lange reden. Ich möchte mich einfach auch, das ist mir ganz wichtig, bei der Helga Moser bedanken. Denn ich hätte die schwierigen Jahre nicht durchgestanden ohne der Helga, die mir in den schwierigsten Zeiten die größte Stütze war und ist. Danke Helga. (Beifall. Klubobmann Abg. Mag. Steinkellner überreicht Abg. Moser einen Blumenstrauß.) Erste Präsidentin: Bitte Herr Klubobmann Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Auch ich darf die Geschäftsordnung noch strapazieren und als Jüngster quasi in der Runde, aber trotzdem Längstdienender, weil ich schon 1992 als Mitarbeiter in unserem Klub angefangen habe, und daher sehr sehr viele von denen, die sich heute auch in der einen oder anderen Form verabschieden, schon sehr früh kennengelernt habe in verschiedenen Rollen. Und deshalb danke ich ganz persönlich aber auch im Namen meiner Fraktion für die vielen vielen guten Kontakte. Das Wort von den verschiedenen Meinungen, die es geben muss, und die man aushalten muss, das ist heute schon oft strapaziert worden. Das glauben oft die Leute nicht. Und mir geht es in meiner eigenen Familie so, dass man das erklären muss, wie geht das, wenn ihr streitet und dann redet ihr dann doch ganz normal miteinander und vertragt euch, fahrt sogar miteinander fort. Also das ist, glaube ich, eine Qualität, die man allen attestieren kann, denen, die sich heute verabschieden, aber auch denen, die vorhaben wieder zu kommen. Ich danke allen für die vielen guten Gespräche, für das Miteinander, das wir geschafft haben. Vergessen wir nicht, sehr sehr Vieles von dem, was dieses Haus beschlossen hat, ist trotz allem einstimmig geschehen. Auch dafür danke ich sehr herzlich. Ich wünsche allen viel persönliches Wohlergehen, viel Gesundheit, und dass sie an einem Wiedersehen mit uns allen immer Freude haben mögen, ganz egal, welche Erinnerung mit der jeweiligen Person dahinter steht. Stellvertretend sehr geehrte Frau Dritte Präsidentin Eisenriegler darf ich mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken für die vielen guten Gespräche, für die guten Kontakte, für ihre charmant humorvolle Vorsitzführung, die wir auch heute wieder erleben durften. Es war eine sehr schöne Zeit. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Gesundheit, und für das Vorhaben, das Sie uns angekündigt haben, auch viel Erfolg. (Klubobmann Abg. Mag. Stelzer überreicht der Dritten Präsidentin einen Blumenstrauß. Beifall) Und sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Angela! Der Herr Landeshauptmann hat dich heute stellvertretend für unseren Klub schon in der Früh angesprochen, ich möchte das am Ende der Tagesordnung natürlich auch noch tun. Du bist seit 1986 im Landtag, und von diesen 23 Jahren 18 Jahre Erste Präsidentin dieses Hauses. Eine Präsidentin, deren Autorität nie aus der Geschäftsordnung erwachsen ist, sondern aus ihrer Persönlichkeit und aus ihrer Kompetenz. Und die Kompetenz steckt in vielen Gesetzen und in vielen Vorhaben, die dieses Haus beschlossen hat und die vielen Menschen zu Gute gekommen sind. Und das ist eine Messlatte, die du gelegt hast, ein Vorbild, dass du vielen gegeben hast. Dazu gratuliere ich ganz besonders herzlich. Du bist die Präsidentin dieses Hauses, aber auch viel außer Haus. Gott sei Dank, weil du gerne mit den Leuten beisammen bist. Unzählige Angelobungen, Vernissagen, Eröffnungen und sonst noch etwas, ich weiß nicht, aber auch vielfältiges Engagement, Multiple Sklerose Gesellschaft, SOS-Kinderdörfer, Entwicklungszusammenarbeit, (Zwischenruf Abg. Schenner: "Volkskultur!") Volkskultur, und so weiter. Ich kann gar nicht alle aufzählen. Das ist auch dein Markenzeichen, wo du uns viel vorgelebt hast und vorgemacht hast, was es erst einmal nachzuarbeiten gilt. Dafür danke ich herzlich. Für unseren Klub noch etwas sehr Persönliches auch von uns. Du bist für viele von uns eine wichtige Gesprächspartnerin, Ratgeberin. Du bist uns sehr sehr freundschaftlich verbunden. Vor allem, weil du auch bei den gesellschaftlichen Anlässen, die es Gott sei Dank auch immer wieder gibt, eigentlich immer dabei bist. Und mit dir kann man auch eine richtige Gaudi haben, so wie wir das auf oberösterreichisch sagen. Ich danke dir dafür sehr sehr herzlich. Ich darf dir nur sagen, wir sind stolz auf dich. Wir haben eine Freude mit deinen Auftritten, mit deinen inhaltlichen Erklärungen und dem, was du bewirkt hast. Ich kann es nur auf ein Wort bringen. Wir haben dich einfach gern. Herzlichen Dank. Gratuliere zu deinem Erfolg und alles Gute. (Beifall. Klubobmann Abg. Mag. Stelzer überreicht der Ersten Präsidentin einen Blumenstrauß. Erste Präsidentin: "Danke schön!") Erste Präsidentin: Ich bin heute großzügig. Jeder darf das Wort haben. Bitte Herr Klubobmann. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich war heute schon so keck und habe um das Wort gebeten. (Erste Präsidentin: "Sie waren schon so lieb!") Es war im Grund in der Früh auch ein bisschen ein symbolischer Akt. Jetzt ein persönliches Dankeschön, aber auch ein Zeichen an alle, die ausscheiden werden. Wer endgültig ausscheidet, weiß wahrscheinlich niemand ganz genau. Wir wissen es nur von denen, die aus persönlichen Gründen, aus Altersgründen den Landtag verlassen werden. Es ist mir aber schon persönlich auch ein Anliegen, mit solchen Personen, ich schaue den Wolfgang Schürrer als ersten an, weil er auf der rechten Seite sitzt, Kollegin Eisenrauch, wo man über lange Jahre gemeinsam da herinnen gewesen ist, wo man Landtagsreisen miteinander gemacht hat, wo es auch persönliche Kontakte gegeben hat, die es über manchen politischen Streit hinaus auch geben muss, letztendlich aber auch immer eine vernünftige persönliche Kontaktebene gehalten wurde. Und wenn ich mir eines wünschen darf, dass das, was mich mit vielen persönlich, auch mit der Kollegin Eisenriegler, die mir eigentlich ein schönes Stück meines Rauchens abgewöhnt hat, dafür bedanke ich mich. Denn alles was in offiziellen Räumlichkeiten ist, hat nicht mehr stattgefunden. Ich muss auch den Dank meiner Frau aussprechen, die mir gesagt hat, du rauchst jetzt viel weniger. Und das hat wirklich etwas gebracht. So gäbe es zu fast allen absolut Positives hinzuwenden. Aber ich möchte auch eines nicht tun. Wir stehen vor einer Wahl. Ich gehe davon aus, dass wir uns bestimmt rundherum noch treffen werden. Also es ist ja heute nicht so, dass wir endgültig auseinander gehen. Vielleicht sollte es ein Punkt sein, dass man sagt, okay, die Zeit im Landtag war eine schöne, jetzt versuchen wir einen ordentlichen Wahlkampf zu machen. Das wird auch bestimmend sein, wie wir dann letztlich hier herinnen sind, wer wen stellt da herinnen. Wir werden uns bemühen. Es ist, das glaube ich, Positives gewachsen über lange Jahre, und das gilt für meine Fraktion für die Gerti Schreiberhuber, Fritz Sulzbacher, Rudi Prinz und Renate Mann, aber auch ÖVP und FPÖ. Helga Moser, weil du mir heute gesagt hast, ich soll ehrlich bleiben. Ich bleibe ehrlich. Ich habe mit dir ganz gerne bildungspolitisch ein bisschen gehachelt, aber wir sind jedes Mal ganz gut zusammengekommen dabei. Ich denke, eines sollten wir uns alle bewahren, auch ein bisschen im Sinne derer, die ausscheiden, auch wenn es oft hart hergeht, auch wenn es oft in einem neuen Stil hergeht, den vielleicht gerade Ältere noch nicht so gewöhnt sind, dass wir aber trotzdem eines immer wieder beachten, dass es auch eine menschliche Ehre gibt, eine Hochachtung vor einem anderen, und ich denke, dass das dem Stil der Politik in unserem Land sehr viel gibt. Die, die ausscheiden, haben ihren Beitrag dazu geleistet und dazu möchte ich mich bei Ihnen, Frau Präsidentin, liebe Frau Dritte Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, recht herzlich bedanken, Dankeschön, alles Gute. (Beifall) Erste Präsidentin: Vielleicht haben Sie es ja heute gelesen. Ich bin gestern gefragt worden von den Oberösterreichischen Nachrichten, was wird Ihnen am wenigsten abgehen? Und ich habe gesagt, die Sitzungen mitten in der Nacht. Aber ich sage Ihnen ganz ehrlich, wenn die Sitzungen so ablaufen, dann mache ich Sie schon gerne. Ich glaube, da geht es mir so wie Ihnen allen, wie euch allen, dass das auch so Augenblicke sind, die man auch nicht vergisst, wo man sich denkt, ja, das war schon richtig die Entscheidung und das trifft ja alle, die sich jetzt entschlossen haben, nicht mehr zu kandidieren, auszuscheiden, das trifft ja alle, die einmal die Entscheidung treffen haben müssen, engagiere ich mich in der Politik, gehe ich da hinein, finde ich da auch für mich persönlich ein Feld, wo ich sage, da kann ich nicht nur mein Leben gestalten, sondern da kann ich auch gestalten für meine Familie, für mein Umfeld, für die Gemeinde, für das Land, ja manchmal sogar für die ganze Welt. Das ist die Politik, und sie hat uns alle miteinander gefangen genommen, und wir lieben es, hier herinnen auch zu streiten und auch Auseinandersetzungen zu haben, und das führen wir draußen auch. Aber im richtigen Augenblick, und dafür möchte ich wirklich danken, es ist ein ganz schöner Moment auch, im richtigen Augenblick weiß man auch, dass man aufeinander zugehen kann und zugehen muss und vom Gegenüber auch angenommen wird. Das macht es eigentlich aus, sonst bewegt sich die Welt nicht. Würde man nur so quasi die Gegensätze suchen oder würde man um alles in der Welt immer die Harmonie wollen, es geht schon darum, immer dieses Gleichgewicht auch zu schaffen, aber letztendlich, ja, wie gesagt, im richtigen Augenblick muss man auch wissen, irgendwie gehören wir alle zusammen. Das habe ich heute gespürt, und das spüre ich oft, und dafür danke ich Ihnen alle sehr, sehr herzlich. Ich danke Ihnen allen dafür, dass eine lange Zeit, dass ich 233 Mal, das ist wirklich das Einzige, was ich nachgezählt habe, 233 Mal sagen konnte, ich eröffne die Sitzung des Oberösterreichischen Landtags. 253 Mal haben wir eine Obmänner-Konferenz gehabt. Da hat es ein paar Sitzungsunterbrechungen gegeben, da hat sich die Zahl der Obmänner-Konferenzen doch ein wenig erhöht. Ich habe 188 Damen und Herren Abgeordnete angelobt. Ich glaube, alle, die hier herinnen sitzen. So gesehen wächst man schon auch zusammen, lernt sich einzuschätzen, weiß, wie man miteinander auskommt, was man auch vom anderen erwarten und auch verlangen kann und was man selber auch zu geben bereit ist. Manche sind, so wie ich, viele Jahre hier herinnen im Oberösterreichischen Landtag, und manche haben vielleicht so angefangen wie ich, dass ich mir gedacht habe, das wird nur für eine kurze Zeit sein. Die Jahre reihen sich aneinander und wenn man zurückschaut denkt man sich, um Gottes Willen, wo sind denn diese Jahre hingekommen? 23 Jahre bei mir, 18 Jahre bei vielen, 12 Jahre – eine lange Zeit, wenn man nach vorne schaut, wenn man zurückschaut, ist es eigentlich wie ein Federstrich. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die positiven und die guten Dinge in Erinnerung behalten, alle, die ausscheiden und die, die weiter tun. Dass vielleicht hin und wieder auch einmal jemand an uns denkt, nicht sagt, mein Gott, war es bei der oder bei dem noch schön oder sonst was, sondern einfach auch ein wenig in dem Sinn, den ich oft erwähne, wenn hier herinnen Besuchergruppen sind, sage ich, gehen Sie die Granitstufen zum Sitzungssaal herauf und schauen Sie sich an, wie sie in der Mitte durchgebogen sind in diesen 500 Jahren, die dieses Landhaus besteht. Wie viel hunderttausende Menschen sind diese Stufen herauf gegangen mit allen Wünschen, Anliegen, Sorgen? Wie sind sie hinunter gegangen? Haben sie etwas da lassen können von ihren Anliegen und Sorgen? Also, diese Spuren, die wohl jeder Mensch hinterlässt, die will man auch ein wenig hinterlassen, nicht? Es ist heute so schön gesagt worden, dieses Einzigartige jedes Menschen und jeder Persönlichkeit. Und jeder hinterlässt seine Spuren, manchmal größere, manchmal kleinere – immer sind sie wichtig. So wie das, was wir tun, wichtig ist. Wichtig für unser Land, wichtig vor allen Dingen für die Menschen in unserem Land. So viel reden wir dann von Demokratie, von Frieden, von Zusammenarbeit - von all diesen Dingen; von Solidarität. Wir kennen sie an den Worten und wissen aber gleichzeitig auch, würden wir nicht auch immer Taten folgen lassen, wäre es wohl nur die Hälfte. Ich möchte herzlich danke sagen, und ich möchte ganz bewusst anfangen mit einem Danke und einem Wunsch an den Gerhard Hörmanseder, der nicht mehr hier im Haus ist, der heim gehen musste und dem ich wirklich Kraft wünsche, dass er seine Krankheit überwindet und dass er mit ihr leben kann. Mir tut das sehr leid, weil er vor einem Jahr die Funktion des Landtagsdirektors übernommen hat und so viel Freude damit auch verbunden war. Aber ich wünsche ihm wirklich alles, alles Gute. Und mit ihm danke ich recht herzlich all den Damen und Herren, die uns immer zur Seite gestanden sind, die Landtagsdirektion, der Landesamtsdirektor, die Bediensteten des Hauses, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klubs – ja, eigentlich war es wirklich immer ein schönes Arbeiten. Ich möchte wirklich noch einmal sehr herzlich den Regierungsmitgliedern danken, auch für die schönen Worte, die wir heute bekommen haben, die wir nicht immer bekommen haben, heute sind sie gekommen. Ich danke dafür. Den Herren Klubobmänner, auch denen, die ihre Funktionen in der letzten Periode abgegeben oder übergeben haben; dem Herrn Trübswasser, Michael Strugl. Ja, das ist schon richtig: Um halb acht Uhr in der Früh, am Donnerstag, wenn sie kommen in die Klubobmännerkonferenz – ja, ich weiß nicht, ob meine Blicke so strafend gewesen sind – aber es war ja für jeden selber so ein Druck, nicht? Denn die Klubobmännerkonferenz ist eine, da muss man warten bis alle da sind. Im Landtag, da kann ich anfangen; sind welche nicht da, sind welche nicht da. Bei den Klubobmännern habe ich immer warten müssen bis alle da sind. Also da diszipliniert man sich selber schon auch ein Stück. Aber es ist wirklich eine gute Arbeit gewesen. Mit meinen Vizepräsidentinnen, wenn ich so sagen darf, zu Frau Gerda Weichsler-Hauer sage ich ein herzliches Danke und eine glückliche Hand für die nächste Periode; und der Frau Doris Eisenriegler. Ich komme mit 70 Jahren nicht mehr. Wenn Sie das anstreben, wünsche ich Ihnen alles Gute dazu. Ja, ich glaube, wir haben uns alle miteinander gut ergänzt und sind gut miteinander ausgekommen. Für die Medien und für die, die uns über Internet zuschauen und vielleicht heute sagen, halt aus, es ist ja erst der 10. Juli 2009, sage ich das ganz besonders. Wir hören nicht morgen zum Arbeiten auf, es ist nur die letzte Landtagssitzung heute, aber wir haben bis zum 23. Oktober 2009, nämlich da ist die konstituierende Sitzung des Oberösterreichischen Landtags, bis zum 23. Oktober 2009 selbstverständlich unser ganzes Arbeitsprogramm. Wir werden alles tun, damit wir alle unsere Aufgaben auch ordentlich erfüllen und dass wir so quasi auch vor uns selber bestehen können; sei es zum einen in der Wahlauseinandersetzung und sei es im ganz normalen Tagewerk, das wir als Abgeordnete selbstverständlich vor uns haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit. Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand bei all den Vorhaben, die vor Ihnen liegen. Ich wünsche Ihnen Mut und Zuversicht. Ich wünsche Ihnen Stolz auf unser schönes Heimatland Oberösterreich, und ich wünsche Ihnen, dass Sie immer das Gemeinsame vor das Trennende stellen und dass Sie auf unser Land und seine Leute schauen. In diesem Sinne danke und alles Gute. (Beifall) Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sitzung ist geschlossen, danke. (Ende der Sitzung: 10. Juli 2009, 1.12 Uhr) 20 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 61. Sitzung am 9. Juli 2009 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 61. Sitzung am 9. Juli 2009 19