Kurzschriftlicher Bericht 46. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags XXVI. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 31. Jänner 2008 Inhalt: Fragestunde: L-8172/1-XXVI: Anfrage des Abg. Klubobmann Mag. Steinkellner an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 6) - beantwortet in Vertretung durch Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl L-8173/1-XXVI: Anfrage der Abg. Moser an Landesrat Sigl (Seite 8) L-8174/1-XXVI: Anfrage des Abg. Klubobmann Mag. Strugl an Landesrat Ackerl (Seite 9) Verlesung und Zuweisung des Einganges (Seite 13) Dringlichkeitsanträge: Beilage 1415/2008: Initiativantrag betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung. Redner: Abg. Mag. Strugl (Seite 14) Abg. Dr. Frais (Seite 15) Abg. Hirz (Seite 17) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 19) Beilage 1416/2008: Initiativantrag betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Redner: Abg. Kapeller (Seite 20) Abg. Mag. Stelzer (Seite 22) Abg. Hirz (Seite 23) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 24) Beilage 1417/2008: Initiativantrag betreffend Änderung des Oö. Landes-Verfassungsgesetzes. Redner: Abg. Schenner (Seite 25) Abg. Trübswasser (Seite 27) Abg. Mag. Baier (Seite 28) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 29) Beilage 1418/2008: Initiativantrag betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand. Redner/in: Abg. Dr. Frais (Seite 30) Abg. Bernhofer (Seite 32) Abg. Schwarz (Seite 33) Abg. Dr. Brunmair (Seite 35) Beilage 1419/2008: Initiativantrag betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen. Redner/innen: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 36) Abg. Wageneder (Seite 37) Abg. Moser (Seite 39) Abg. Dr. Aichinger (Seite 40) Beilage 1420/2008: Initiativantrag betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Mag. Jahn (Seite 41) Abg. Stanek (Seite 43) Abg. Schwarz (Seite 43) Abg. Dr. Brunmair (Seite 44) Beilage 1421/2008: Initiativantrag betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes. Redner/in: Abg. Schwarz (Seite 45) Abg. Mühlböck (Seite 46) Abg. Steinkogler (Seite 47) Abg. Ing. Aspöck (Seite 47) Beilage 1422/2008: Initiativantrag betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. (Seite 48) Verhandlungsgegenstände: Beilage 1398/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "Förderungswesen in den Landeshauptstädten Linz und Salzburg". Berichterstatter: Abg. Mayr (Seite 49) Redner: Abg. Mayr (Seite 49) Beilage 1404/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "Linz: Energie AG Oberösterreich: Sicherheit der Stromversorgung in Österreich und Linz AG: Errichtung und Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes". Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 49) Redner/in: Abg. Schwarz (Seite 50) Abg. Frauscher (Seite 50) Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 51) Beilage 1405/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich". Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 52) Redner/in: Abg. Weixelbaumer (Seite 52) Abg. Dr. Schmidt (Seite 53) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 53) Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 53) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 54) Abg. Kapeller (Seite 55) Beilage 1408/2008: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha. Berichterstatter: Abg. Schürrer (Seite 55) Redner/in: Abg. Schürrer (Seite 55) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 56) Abg. Lindinger (Seite 58) Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 59) Abg. Lindinger (Seite 60) Landesrat Dr. Stockinger (Seite 62) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 64) Beilage 1409/2008: Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungs-Novelle 2008). Berichterstatter: Abg. Brandmayr (Seite 66) Beilage 14010/2008: Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bautechnikgesetz geändert wird (Oö. Bautechnikgesetz-Novelle 2008). Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 66) Gemeinsame Wechselrede für die Beilagen 1409 und 1410/2008: Redner/innen: Abg. Brandmayr (Seite 66) Abg. Eidenberger (Seite 67) Abg. Wageneder (Seite 68) Abg. Moser (Seite 69) Abg. Weinberger (Seite 70) Abg. Ing. Öller (Seite 72) Beilage 1411/2008: Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend das Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2008 (GVK-OÖ 2008). Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 72) Redner/in: Abg. Trübswasser (Seite 73) Abg. Dr. Brunmair (Seite 75) Abg. Kapeller (Seite 76) Abg. Pilsner (Seite 79) Abg. Hüttmayr (Seite 80) Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 83) Abg. Affenzeller (Seite 84) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 85) Abg. Stanek (Seite 86) Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl (Seite 86) Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 88) Abg. Kapeller (Seite 90) Beilage 1412/2008: Bericht des Sozialausschusses betreffend die Vollauszahlung des Pflegegeldes bei Heimaufenthalt. Berichterstatterin: Abg. Moser (Seite 91) Rednerinnen: Abg. Eisenrauch (Seite 91) Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 92) Beilage 1413/2008: Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltengesetz 1997 geändert wird (Oö. KAG-Novelle 2008). Berichterstatterin: Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 93) Redner/in: Abg. Röper-Kelmayr (Seite 94) Abg. Dr. Aichinger (Seite 94) Beilage 1414/2008: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds". Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 95) Redner/innen: Abg. Mag. Steinkellner (Seite 96) Abg. Röper-Kelmayr (Seite 96) Abg. Schreiberhuber (Seite 97) Abg. Schwarz (Seite 97) Abg. Moser (Seite 99) Abg. Dr. Aichinger (Seite 101) Beilage 1415/2008: Initiativantrag betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung. Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 103) Beilage 1416/2008: Initiativantrag betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 103) Beilage 1418/2008: Initiativantrag betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand. Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 103) Beilage 1419/2008: Initiativantrag betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen. Berichterstatter: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 104) Beilage 1420/2008: Initiativantrag betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich. Berichterstatterin: Abg. Mag. Jahn (Seite 104) Gemeinsame Wechselrede für die Beilagen 1415, 1416, 1418, 1419 und 1420/2008 Redner/innen: Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 105) Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 106) Landesrat Anschober (Seite 112) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 115) Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 117) Landesrat Ackerl (Seite 119) Abg. Dr. Frais (Seite 126) Abg. Kapeller (Seite 129) Abg. Mag. Jahn (Seite 130) Abg. Bauer (Seite 132) Abg. Mühlböck (Seite 134) Abg. Hirz (Seite 136) Abg. Röper-Kelmayr (Seite 137) Abg. Dr. Schmidt (Seite 138) Abg. Lischka (Seite 139) Abg. Mag. Strugl (Seite 140) Abg. Dr. Frais (Seite 144) Beilage 1421/2008: Initiativantrag betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes. Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 146) Beilage 1422/2008: Initiativantrag betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. Berichterstatter: Abg. Bernhofer (Seite 147) Vorsitz: Erste Präsidentin Orthner Zweite Präsidentin Weichsler Dritter Präsidentin Eisenriegler Schriftführer: Erster Schriftführer Abg. Bernhofer Anwesend: Von der Landesregierung: Landeshauptmann Dr. Pühringer, die Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider und Hiesl, die Landesräte Ackerl, Anschober, Dr. Kepplinger, Sigl, Dr. Stockinger und Dr. Stöger Die Mitglieder des Landtags, entschuldigt Abg. Prinz und Abg. Sulzbacher Landesamtsdirektor Dr. Pesendorfer Landtagsdirektor Dr. Hörtenhuber Amtsschriftführer: HR Mag. Dr. Uebe (Beginn der Sitzung: 10.06 Uhr) Erste Präsidentin: Ich wünsche Ihnen einen schönen guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich begrüße sehr herzlich die Mitglieder der Landesregierung, die Damen und Herren Abgeordneten, die anwesenden Bundesräte, die Damen und Herren auf der Galerie, die Vertreterinnen und Vertreter der Presse, die Damen und Herren, die uns entweder jetzt oder in der Folge auch über das Internet zusehen. Der Herr Abgeordnete Prinz und der Herr Abgeordnete Ing. Sulzbacher sind von der Sitzung heute entschuldigt, der Herr Landeshauptmann Dr. Pühringer wird ab 13.00 Uhr anwesend sein. Die amtliche Niederschrift über die 45. Sitzung liegt in der Zeit vom 1. bis 15. Februar 2007 in der Landtagsdirektion zur Einsichtnahme auf, das Protokoll über die 43. Sitzung liegt auf Ihren Plätzen. Wir beginnen diese Sitzung mit einer Fragestunde, eine Zusammenstellung aller Anfragen haben Sie ebenfalls auf Ihren Plätzen vorliegen, ich beginne mit der Anfrage des Herrn Klubobmanns Mag. Günther Steinkellner, die er an den Herrn Landeshauptmann Pühringer gerichtet hat, in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes wird der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl diese Anfrage beantworten, bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Schönen guten Morgen, meine Anfrage lautet: Welche Kosten sind dem Land Oberösterreich im Zuge der Ausübung von parlamentarischen Minderheitsrechten durch Abgeordnete zum Oberösterreichischen Landtag seit Beginn dieser Legislaturperiode entstanden? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Sehr geehrter Herr Klubobmann, sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes diese Frage beantworten, der Herr Landeshauptmann ist am Vormittag noch entschuldigt, ich versuche die Anfragebeantwortung darzulegen. In Anlehnung an die Normierung der Nationalratsgeschäftsordnung können unter parlamentarischen Minderheitsrechten in Bezug auf den Oberösterreichischen Landtag verstanden werden, die Anträge von Mitgliedern des Landtags auf Einberufung von Landtagssitzungen und Ausschusssitzungen, schriftliche und mündliche Anfragen, Anträge von Mitgliedern des Landtags auf Durchführung einer aktuellen Stunde, Erstattung von Minderheitsberichten und Erteilung von Prüfungsaufträgen an den Landesrechnungshof durch Mitglieder des Landtags. Anträge auf Einberufung von Landtagssitzungen oder Ausschusssitzungen in dieser Legislaturperiode fanden am 19. März 2007 und am 21. Dezember 2007 Landtagssitzungen statt, die auf verlangen von Mitgliedern des Landtags einberufen wurden. Im Zusammenhang mit der Durchführung von Landtagssitzungen sind jedenfalls betroffen die Landtagsdirektion einschließlich des Stenografendienstes, zuständige Fachabteilungen, Landtagsklubs und Regierungsbüros, die Poststelle, Portiere, Elektriker und das Reinigungspersonal. Da bei der Buchung im ESS nicht zwischen von der Obmännerkonferenz festgelegten Landtagssitzungen und Landtagssitzungen, die auf verlangen von Landtagsabgeordneten stattfinden, unterschieden werden kann, lassen sich auch die Personalkosten nicht getrennt darstellen. Neben den Personalkosten fallen auch Sachkosten wie Portokosten und Kopierkosten für die Herstellung der Beratungsunterlagen an. Zweitens, schriftliche und mündliche Anfragen. In der laufenden Gesetzgebungsperiode wurden 193 schriftliche und 173 mündliche Anfragen eingebracht, im Bereich der Landtagsdirektion sind Personalkosten von zirka 70.000 Euro angefallen, der überwiegend größte Teil von den Personalkosten fällt jedoch bei den Fachabteilungen, die mit der Ausarbeitung von Unterlagen für die Fragenbeantwortungen befasst sind an. Da die Buchungen in den Abteilungen auf dem Produkt und nicht auf einem eigenen Landtagsansatz erfolgen, lassen sich die Personalkosten ebenfalls nicht feststellen. Die Feststellung der Kosten bei den Fachabteilungen könnte nur durch eine eigene Erhebung bei den Abteilungen erfolgen. Drittens, Erstattung von Minderheitsberichten. Gemäß Paragraf 49 sind in der laufenden Gesetzgebungsperiode diesbezüglich keine laufenden Kosten angefallen. Viertens, Erteilung von Prüfaufträgen durch den Landesrechnungshof, durch Mitglieder des Landesrechnungshofs. Laut Auskunft des Landesrechnungshofs sind für folgende drei Prüfungsaufträge Personalkosten einschließlich zugekaufter Leistungen angefallen. Sonderprüfung des Fachhochschulwesens 128.000 Euro, Sonderprüfung widmungsgemäßer Verwendung von Fördermittel durch fünf Vereine und Organisationen, die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen, daher wird sich der Aufwand noch erhöhen, bisher 100.000 Euro. Sonderprüfung Börsegang Energie AG, 90.000 Euro. Erste Präsidentin: Haben Sie eine Zusatzfrage? Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann, was mich freut, dass Sie relativ detailliert kleinere Kontrollsummen genannt haben. Was mich als Abgeordneten sehr stört, ist eine Anfragebeantwortung des Herrn Landeshauptmannes, er ist zwar jetzt nicht da, aber ich werde genau den Ärger hier auch im Landtag darlegen, warum diese Anfrage gestellt wurde. Schriftliche Anfrage, Anfragebeantwortung vom 21. Dezember 2007, die Anfrage der Kollegin Moser und meiner Person lautete: Wie viele Unterrichtsstunden bzw. Werteinheiten wurden jeweils für den Religionsunterricht welcher anerkannten Kirchen- und Religionsgesellschaften in den Oö. Pflichtschulen aufgeschlüsselt nach den einzelnen Schulen für das Schuljahr 2007/2008 festgesetzt? Die Antwort des Herrn Landeshauptmannes lautet: Eine Festlegung der Unterrichtsstunden erfolgt entsprechend dem Lehrplan und der Schülerzahlen, eine Erhebung zu dieser Frage nach einzelner Schulen ist sehr aufwendig und würde eine enorme zeitliche Belastung der Schulen bedeuten, für konkrete Anfragen steht die zuständige Abteilung im Landesschulrat für Oberösterreich jedoch gerne zur Verfügung. Jetzt habe ich mit meiner Kollegin Moser eine konkrete Anfrage gestellt, die Schulen haben diese Daten, jeder Direktor muss sie erheben, eine Anfrage wird derart durch den Landesschulrat natürlich vorbereitet übermittelt. Werden Sie dafür Sorge tragen, dass eine konkrete Antwort auch auf konkrete Fragen über das Interpellationsrecht im Land erfolgen wird? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Herr Klubobmann Steinkellner, aus der Fragestellung der Frage, die du eingebracht hast, war das nicht ersichtlich, daher haben wir versucht, eine Beantwortung aufgrund der Fragestellung vorzubereiten. Ich kann nur dein Anliegen heute mitnehmen, den Herrn Landeshauptmann ersuchen, dass er diese Zusatzfrage, die du jetzt eingebracht hast, in schriftlicher Form beantwortet, mehr kann ich dir nicht anbieten, weil ich nicht vorbereitet bin. Abg. Mag. Steinkellner: Ich bitte deshalb folgende Zusatzfragen, die hier in dieser schriftlicher Anfragebeantwortung nicht beantwortet wurden, dem Herrn Landeshauptmann noch einmal vorzulegen und ersuche, ob es möglich ist, dass der Herr Landeshauptmann mit dem Amtsführenden Präsidenten des Landeschulrats ein klärendes Gespräch über Minderheitenrechte durchführt, denn im Punkt 3 wird unter anderem wegen Minderheitenrechte eine Anfrage nicht beantwortet, ich glaube, das ist einer parlamentarischen Behandlung unwürdig. Meine Frage lautet: Wirst du an den Herrn Landeshauptmann dich mit der Frage wenden, ob er diese Aufklärung mit dem Landesschulrat besprechen wird? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Ja. Abg. Mag. Steinkellner: Danke. Erste Präsidentin: Gibt es dazu weitere Zusatzfragen? Das ist nicht der Fall. Danke, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. Die nächste Anfrage ist die der Frau Abgeordneten Moser an den Herrn Landesrat Sigl. Abg. Moser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Deiner Pressekonferenz vom 27.11.2007 habe ich entnommen, dass es einen Schwerpunkt "Englisch im Kindergarten" geben soll, Projektgruppen. Ich stelle in diesem Zusammenhang folgende Anfrage: Welche entsprechende Qualifikationen haben die handelnden Personen, Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen, externe Fachkräfte, Native Speaker vorzuweisen, damit Englisch im Kindergarten angeboten werden kann? Landesrat Sigl: Sehr geehrte Frau Abgeordnete, meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese Qualifikation wird im Einzelfall jeweils geprüft, neben den Native Speaker werden Volksschullehrerinnen, Volksschullehrer, Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen mit Auslandserfahrung, Englischstudentinnen unter anderem eingesetzt. Für die methodisch didaktische Umsetzung des Projektes ist die jeweilige Kindergartenpädagogin verantwortlich. Abg. Moser: Du hast gesagt, die Qualifikation wird von Fall zu Fall geprüft. Wer ist diese prüfende Stelle, ist das die Bildungsabteilung mit den Kindergarteninspektorinnen oder ist es die Leiterin oder der Träger, wer überprüft jetzt die Qualifikation? Landesrat Sigl: Frau Kollegin, die grundsätzliche Verantwortung zur Prüfung liegt beim Kindergarten, der sich entscheidet, Englisch für die Kindergartenkinder kostenlos anzubieten. Das ist einmal das eine, diese grundsätzliche Verantwortung wird aber in den meisten Fällen unter Beiziehung der Bildungsabteilung durchgeführt. Abg. Moser: Weil du es jetzt angesprochen hast in den Kriterien, ich habe mir das Merkblatt ausgedruckt für Englisch im Kindergarten, unter Kriterien, die notwendig sind, dass wirklich das Projekt angeboten werden kann, sind zwei Dinge drinnen, die sich meiner Meinung nach widersprechen, einerseits sollen die handelnden Personen in die tägliche Kindergartenarbeit eingebunden sein, also kein Unterricht, es stehen auch hier keine isolierten Unterrichtseineinheiten, wie sollen die aber ständig eingebunden sein, wenn nur ein gewisser Betrag zur Verfügung steht, weil das wäre für mich die zweite Fachkraft? Landesrat Sigl: Das ist es klarer Weise nicht eine zweite Fachkraft, sondern viele oberösterreichische Kindergärten haben verschiedene Schwerpunkte. Englisch ist einer, der gerade in diesem Kindergartenjahr im verstärkten Maße dazugekommen ist, vor allem deswegen, weil es auf der einen Seite viele Pädagoginnen gibt, die sagen, wir möchten gerne dieses Zusatzangebot für unsere Kindergartenkinder schaffen, zum Zweiten ist es auch der Wunsch der Eltern in diese Richtung sehr ausgeprägt spürbar in der letzten Zeit. Daher ist hier vorgesehen, dass wir seitens des Landes unter anderem voraussetzen, dass dieses Angebot kostenlos zur Verfügung gestellt wird, also keine weiteren Kosten verursacht, das ist klarer Weise auch, dass das, was du angesprochen hast, in das pädagogische Konzept mit eingebaut werden muss. Nicht verstanden werden kann, dass eine entsprechende Englischlehrerin für die allgemeine Kinderbetreuung in dieser Zeit zur Verfügung steht, sondern klarer Weise für die Entwicklung dieses Schwerpunktes, daher auch die Kontinuität, nicht einmal eine Stunde und dann nichts mehr, sondern auch die Kontinuität des Projektes gewährleistet ist. Diese Kontinuität ist durch diese Personen gesichert, Voraussetzung noch einmal ist klarer Weise, dass im pädagogischen Konzept darauf Bedacht genommen wird. Abg. Moser: Danke. Erste Präsidentin: Eine weitere Zusatzfrage? Herr Abgeordneter Makor-Winkelbauer, bitte. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrter Herr Landesrat, habe ich in Beantwortung Ihrer ersten Frage das richtig verstanden, dass es in Einzelfällen durchaus möglich ist, dass dieses Projekt auch getragen wird von Personen, die angestellt werden, die weder eine pädagogische Ausbildung haben noch Native Speaker, sondern allgemein als geeignet gehalten werden? Landesrat Sigl: Die Voraussetzung ist, dass klarer Weise diese Einzelprüfung ergibt, dass die mögliche Umsetzung des Projektes gewährleistet ist, der Schwerpunkt dieser Prüfung liegt natürlich klarer Weise nicht auf den rein pädagogischen Überlegungen, sondern auf den Kenntnissen im Bereich der englischen Sprache und den Umgang mit der Kindergartenpädagogin im Rahmen des Gesamtkonzeptes auch eben abzusichern, dass diese Thematik Englisch im Kindergarten auch machbar ist. Erste Präsidentin: Danke. Weitere Zusatzfragen gibt es nicht, Danke, Herr Landesrat Sigl. Die nächste Anfrage ist die des Herrn Klubobmannes Mag. Strugl an den Herrn Landesrat Ackerl, bitte. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrter Herr Landesrat! Bei der Enquete des Oberösterreichischen Landtags zum Thema "Pflege und Betreuung – jetzt und morgen" am 23. Jänner 2008 wurde von den Expertinnen und Experten vor allem auch die zentrale Bedeutung der Schnittstelle zwischen Altenpflege, Betreuung und dem Gesundheitsbereich und die Notwendigkeit eines verbesserten Schnittstellenmanagements hervorgehoben. Sehr geehrter Herr Landesrat, welche Projektansätze gibt es diesbezüglich seitens der Oberösterreichischen Landesregierung? Erste Präsidentin: Bitte, Herr Landesrat! Landesrat Ackerl: Ja danke für die Anfrage. Sehr geehrter Herr Klubobmann, Frau Präsidentin! Es ist alles im Flusse und gerade in der Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheits- und Sozialbereich oder den Spitälern und jenen Einrichtungen des Sozialbereiches, die besonders für die Pflege älterer Menschen zuständig sind, gibt es immer wieder einen Bedarf der Erneuerung und der Justierung. Und im Besonderen ergibt sich der Bedarf vielfach auch dadurch, dass wir ja eine Personalfluktuation haben, die mit sich bringt, dass in den Schnittstellenbereichen oft bewährte Kräfte aufs Neue in eine Aufgabe eingeführt werden müssen. Wir haben aber mehrere Projekte institutionell laufen, von denen das Land Aufgaben wahrnimmt. Sonst ist die Erfüllung dieser Aufgaben Angelegenheit der regionalen Träger in Oberösterreich, der Sozialhilfeverbände und der Magistrate. Die haben dafür zu sorgen, dass in ihrem Wirkungsbereich der Übergang von Leistungen des Gesundheitsbereiches, zum Beispiel der Übergang von einer Behandlung in einer Akutsituation in einer Krankenanstalt bei Erkennen eines weiteren Pflegebedarfes hin zu den mobilen Diensten oder auch zu Pflege in Alten- und Pflegeheimen oder Kurzzeitpflege gewährleistet ist. Es gibt Reformpoolprojekte, die im Rahmen der Gesundheitsplattform abgewickelt werden, konkret die Verbesserung der medizinischen Versorgung in Alten- und Pflegeheimen. Und das Zweite ist die Auseinandersetzung mit der Versorgung in den verschiedenen Phasen der Demenz. Und das dritte konkrete Projekt ist das Gesundheitsnetzwerk Perg, das zurzeit diskutiert wird. Im Bereich der Übergangspflege ist es ganz wichtig, dass, wir sprechen mittlerweile nicht mehr vom Schnittstellen- sondern von Nahtstellenmanagement, dass es dazu kommt, dass die Kommunikation zwischen den Trägern der Aufgaben entscheidend verbessert wird. Da gibt es einige Projekte zwischen dem intramuralen und dem extramuralen Bereich. Die Ergebnisse sind in einem Abschlussbericht auch des ÖBIG dann nachzulesen. Mir ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass im Weg über die Sozialberatungsstellen diese Fragen, wie kommt es dort, wo Übergangssituationen entstehen, zu einer besseren Vernetzung, dass die Sozialberatungsstellen als Drehscheiben eine wichtige Rolle spielen. Und letztlich ist es so, dass der Sozialbereich auch bei Krankenhausplanungen angefragt wird hinsichtlich der Einrichtung von Akutgeriatrie und Remobilisation. Gerade jetzt in der Entscheidung über die weitere Entwicklung in Sierning hat der Sozialbereich eine sehr wichtige Rolle gespielt, indem die Erneuerung des Alten- und Pflegeheimes St. Josef an Ort und Stelle durch einen Neubau stattfinden wird und im Krankenhaus Sierning nicht ein Alten- und Pflegeheimtrakt eingerichtet wird, sondern anstelle dessen die Akutgeriatrie für die Region Steyr in einem notwendigen Ausmaß erweitert wird. Erste Präsidentin: Danke. Bitte eine Zusatzfrage. Abg. Mag. Strugl: Danke vielmals, Herr Landesrat. Ich möchte eine Zusatzfrage zur Kurzzeitpflege stellen. Es ist ja so, dass nach Krankenhausaufenthalten dieses Angebot der Kurzzeitpflege vor allem auch die Angehörigen in vielen Fällen entlasten kann. Können Sie mir sagen, wie derzeit in Oberösterreich diese Angebote und in welchem Ausmaß in Anspruch genommen werden? Landesrat Ackerl: Grundsätzlich sind die Heimträger verpflichtet diese Angebote nach der Heimverordnung zu haben. Die pragmatische Regelung ist bei vielen Trägern so, dass sie im Rahmen des bestehenden Platzkontingentes diese erforderliche Zahl von drei Prozent der vorhandenen Pflegeplätze bereitzustellen haben. Durch diverse Erkenntnisse im Rahmen der Aufsicht sind wir aber zur Überzeugung gelangt, dass vom Land strikt eingefordert wird, dass es vor allem bei größeren Einrichtungen zu einem tatsächlichen Freihalten der Plätze kommen muss, weil wir der Überzeugung sind, dass es zwischen dem Bedarf, der von den Betroffenen angemeldet wird, und dem zur Verfügung gestellten Angebot eine Differenz gibt, und zwar zum Nachteil der Nachfrage. Es ist so, dass man von einer Auslastung von zirka 70, 75 bis 80 Prozent reden kann. Aber es gibt eine sehr unterschiedliche Verteilung auf Träger und Regionen. Die Erhebung für das Jahr 2007 mit Stichtag 1.1.2008 liegt noch nicht vor. Daher kann ich diese Entwicklungen nicht sagen. Aber ich habe in einer Besprechung mit der Sozialabteilung festgelegt, dass die Heimaufsicht bei allen Trägern dafür zu sorgen hat, dass die Plätze frei sind und dass wir nicht mehr zur Kenntnis nehmen, dass es zu einer vollen Belegung von Häusern kommt. Abg. Mag. Strugl: Danke sehr. Erste Präsidentin: Bitte. Noch eine Zusatzfrage? Das ist nicht der Fall. Die nächste stellt der Herr Abgeordnete Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: Herr Landesrat Ackerl! Sie haben ja gesagt, dass alles im Fluss ist. Aber es ist auch ein breiter Fluss. Aber es sind in diesem breiten Fluss noch immer einige Steine, die für größere Turbulenzen sorgen. In diesen Bereich der Nahtstellen- und Schnittstellenproblematik gehört natürlich auch der Hospizbereich bzw. der Palliativbereich. Wenn ich mich recht erinnere, hat es bereits im Oktober oder November des Jahres 2003 einen oberösterreichischen Hospizplan gegeben, den Sie der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Wie beurteilen Sie momentan die Umsetzung dieses Planes? Es gibt zwei mehr oder weniger professionell geführte Bereiche und einen großen Teil von ehrenamtlich, ausschließlich ehrenamtlich geführten Organisationen, die hier ihre Tätigkeit entfalten und die sicherlich auch eine entsprechende Unterstützung brauchen, organisatorisch und finanziell. Und zum anderen: Wie verhält sich hier diese ganze Nahtstellenproblematik, Schnittstellenproblematik zu den Projekten, die ja, glaube ich, auch schon fast ein Jahr jetzt laufen, nämlich die Case Manager, die in manchen Bezirken als Piloten jetzt laufen, welche Erfahrungen gibt es mit dieser Institution? Landesrat Ackerl: Also Sie stellen mir jetzt zwei Zusatzfragen. Erste Präsidentin: Eine Frage, ja, gibt es, nach belieben. Landesrat Ackerl: Aber es macht nichts. Sie geben mir damit ja die Gelegenheit, Herr Kollege Aichinger, dankenswerter Weise, (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Das will ich ja!") dass ich auch auf zwei Themen Stellung beziehe. Das Erste ist die Hospizfrage: Die einfache Antwort und kurze lautet, budgetär langsam. In der Zielvereinbarung mit der Sozialabteilung ist vorgesehen, dass bis 2010 dieser Ausbau beendet sein soll. Ich gebe keine Garantie ab von der Prioritätensetzung innerhalb des Budgets, dass das auch wirklich gelingen wird. In Zusammenarbeit mit der Frau Kollegin Stöger und des Gesundheitsbereiches bemühen wir uns, auch unter Berücksichtigung vorhandener Mittel, aus dem Strukturfonds diese Umsetzungen zu bewerkstelligen. Es ist sowohl der Palliativbereich als auch der Hospizbereich wichtig. Es hat da jetzt bereits Projekte gegeben, die evaluiert werden konnten. Und man muss jetzt die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das heißt, mit knappen Mitteln jene Angebote zu machen, die sowohl für Angehörige als auch für Betroffene in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Medizinern und mobilen Diensten möglich sind. Wir haben ja in unserer Planung auch zu berücksichtigen, dass es in Linz und in Ried stationäre Hospizeinrichtungen gibt. Wir haben zu berücksichtigen, dass es Angebote von freiwilligen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener Träger gibt. Wir sind aber natürlich sehr daran interessiert in Zusammenarbeit auch mit der Ärztekammer, dass wir niedergelassene Ärzte finden, die bereit sind, in diesem Bereich die doch etwas intensivere medizinische Tätigkeit durchzuführen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir wieder ein gutes Stück weiter kommen werden. Ich verhehle aber nicht, dass zwischen dem Ausbauplan, den ÖBIG vorgelegt hat, und dem, den wir gemacht haben, ein Unterschied besteht und wir einmal den eigenen Plan nur umsetzen können. Das ist eine Herausforderung genug. Zum Case Management möchte ich festhalten, dass es eine Prüfung gegeben hat über den bisherigen Ablauf. Die Evaluierung liegt endgültig erst im Februar vor. Jetzt kann ich aber bereits sagen, dass es aus meiner Sicht zu einer Einführung flächendeckend ab 1.1.2009 kommen wird. Zuerst einmal auf der Ebene der Sozialhilfeverbände. In der Folge aber dann auf Ebene der Sozialberatungsstellen. Es hat sich heraus gestellt in Linz-Stadt, in Wels-Land und in Braunau, dass grundsätzlich dieses Case Management äußerst vorteilhaft ist. Das haben die Sozialhilfeverbände selbst jetzt auch gesehen. Das war ihnen vorher offensichtlich nicht so bewusst, dass die Steuerung in diesem Bereich besser von ihnen vorgenommen wird. Die Diskussionen, die es gibt, haben noch mit der Fachlichkeit des eingesetzten Personals zu tun, also, arbeiten in erster Linie Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter in der Schlüsselfunktion oder Diplomkrankenpflegekräfte. Das ist eigentlich die entscheidende Frage, um die es jetzt noch geht. Ich bin der Meinung, wir werden auf längere Sicht gesehen beide Berufe benötigen. Es muss auf jeden Fall gewährleistet sein, dass im Sozialhilfeverband, in der Sozialhilfe eine Kraft mit Ausbildung, Sozialarbeiter tätig sind, weil sich in der Regel herausstellt, dass im Umfeld der betroffenen Personen, die vom Case Management erfasst werden und wo es Nachfragen gibt, auch sozialarbeiterische Hilfestellungen benötigt werden. Das wird aber sehr zielstrebig 2009 umgesetzt werden. Erste Präsidentin: Danke. Herr Klubobmann Mag. Steinkellner, bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Es ist uns wohl allen ein Anliegen, das Sozialsystem langfristig finanziell auch abzusichern. Und wenn wir uns über Schnittstellenprobleme unterhalten, so ist es wohl notwendig, sich eine sehr interessante Aussage von Dr. Popper in Erinnerung zu rufen, der sagt, wir haben einen gewissen Kampf um Klienten und Klientinnen. Meine Frage daher an Sie: Unterstützen Sie die Forderungen des Landesrechnungshofes, dass Interessenkonflikte bei Antrag und bei der Vergabe von Fördermittel vermieden werden? Erste Präsidentin: Herr Landesrat bitte! Landesrat Ackerl: Ich unterstütze alles, was Konflikte vermeiden hilft. Aber wie Sie auch heute aus der aktuellen Tagesordnung des Landtages ersehen können, gibt es einfach Auffassungsunterschiede in einigen Fragen, und da kann es dann Konflikte geben. Aber im Gesundheitsbereich und im Sozialbereich haben wir die Verpflichtung, dass wir für die Menschen das Mögliche und dabei aber das Beste tun. Und gerade in der Frage der Betreuung von Menschen in schwierigen Pflegesituationen und der Unterstützung von Angehörigen werden wir interessiert sein, mit der Sozialversicherung gut zusammen zu arbeiten. Das bedeutet aber, dass auch die Sozialversicherung im Vorfeld eine Abklärung der Projekte mit dem Gesundheits- und Sozialbereich im Land durchführen muss. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Also Ja!") Naja selbstverständlich. Abg. Mag. Steinkellner: Danke. Erste Präsidentin: Frau Präsidentin Eisenriegler bitte! Abg. Präsidentin Eisenriegler: Sehr geehrter Herr Landesrat! Beim Case und Care Management wird es ja darauf ankommen, Bedürfnisse und bedarfsgerechte Lösungen individuell zu finden, zu suchen. Derzeit sind ja meines Wissens die Sozialberatungsstellen bzw. auch die Sozialhilfeverbände nicht entsprechend personell ausgestattet. Wenn Sie sagen, ab Februar 2009 wird flächendeckend das Case und Care Management eingeführt, dann stellt sich für mich die Frage, gibt es dann bis dahin die notwendigen qualifizierten Personen die das machen können, entscheiden können, welche Maßnahmen notwendig, sinnvoll und verfügbar sind bzw. bis wann wird das dann sichergestellt sein? Erste Präsidentin: Bitte. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sie haben von mir schon gehört, dass ich gesagt habe, beginnend bei den Sozialhilfeverbänden und dann in der Folge auf die Sozialberatungsstellen, Regionen abdeckend herabgebrochen. Ich gehe natürlich davon aus, dass es möglich wird, dafür das erforderliche Personal bereitzustellen. Die Menschen selbst mit dieser Ausbildung sind ja vorhanden. Ich glaube auch, dass es eine spannende Tätigkeit ist. Die Aufgabe des Landes wird es sein, einschlägige Ausbildungsprogramme zu machen. Das heißt, für die notwendige Zusatzinformationen bei den dort Tätigen zu sorgen und dafür Sorge zu tragen, dass auch durch die Fortbildungsmaßnahmen und durch geeignete Formen von Dienstbesprechungen und Zugriffsmöglichkeiten auf Internetportale im Land Oberösterreich die Möglichkeit besteht, auch immer wieder mit einem gleich guten Wissenstand die Aufgaben zu bewältigen. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Danke schön. Erste Präsidentin: Eine Zuatzfrage gibt es nicht mehr. Danke Herr Landesrat Ackerl. Die Fragestunde ist damit geschlossen. Ich bitte den Herrn Schriftführer, den Eingang bekannt zu geben. Bitte. Abg. Bernhofer: Der Eingang umfasst heute folgende Beilagen: Die Beilage 1407/2008, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Fischereigesetz geändert wird (Oö. Fischereigesetz-Novelle 2008). Diese Beilage wird dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1415/2008, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung. Gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung soll diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1416/2008, ein Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Auch diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1417/2008, ein Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend Änderung des Oö. Landes-Verfassungsgesetzes. Auch diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1418/2008, ein Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand. Auch diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1419/2008, ein Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen. Auch diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1420/2008, ein Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1421/2008, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1422/2008, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. Auch diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich beim Herrn Schriftführer. Alle von ihm verlesenen Beilagen haben Sie entweder in schriftlicher oder elektronischer Form erhalten. Wir beginnen mit den Dringlichkeitsanträgen mit der Beilage 1415/2008. Hier wird vorgeschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich um den Initiativantrag betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtages erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass ihm die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede und erteile Herrn Klubobmann Mag. Strugl das Wort, bitte. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Konkret wollen wir mit diesem Initiativantrag erstens den Beschluss des Oberösterreichischen Landtags vom 5. Juli 2007 und auch den Beschluss vom 4. Dezember 2007 aufheben. Zweitens wollen wir, wie schon gesagt wurde, damit die neue Eigentümerstruktur der Energie AG in der Weise beschließen, dass es zu einer Privatplatzierung kommen soll zu den Bedingungen eines Kaufpreises von 24 Euro je Aktie, des weiteren zu einer Erhöhung des Grundkapitals und selbstverständlich auch in dieser Form zu einer Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbeteiligung. Das ist der Gegenstand des Antrages. Wir sind der Meinung, dass wir mit dieser Vorgangsweise damit eine gute Grundlage schaffen für die Zukunft der Energie AG, nachdem der Börsegang abgesagt wurde. Es ist ja bekannt, dass nicht nur die Energie AG, sondern auch andere Unternehmen, die einen IPO vor hatten für diese Zeit, auf Grund des Börsenumfeldes ihre Börsegänge abgesagt haben, zuletzt gestern ein Unternehmen aus der Steiermark. Wir glauben, dass mit dieser Lösung sowohl für das Land Oberösterreich als auch für die Energie AG eine gute Zukunftslösung zugrunde gelegt werden kann. Es ist bekannt, wie die künftige Eigentümerstruktur aussehen soll nach diesem Antrag. Das Land behält weiterhin die absolute Mehrheit von 51 Prozent. Strategische Partner wie Linz AG, TIWAG, Verbund werden sich beteiligen, ebenso private Investoren aus Oberösterreich wie Banken, Versicherungen oder die voest und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ökonomisch ist diese Lösung für das Land deswegen vorteilhaft, weil wir einen Preis lukrieren können für die Aktie, den wir uns vorstellen und den auch die entsprechenden Bewertungen rechtfertigen. Die Energie AG bekommt sogar auf Grund der Tatsache, dass zusätzliche Kooperationen eingegangen werden, Stichwort Salzburg, hier noch mehr Geld, über 300 Millionen Euro für Investitionen in die Versorgungssicherheit und in weitere Geschäftsfelder zur Verfügung und vor allem wird dadurch eine energiepolitische Konstruktion möglich, die wir schon einmal angestrebt haben, nämlich im Jahr 2006 und 2007. Diese Verhandlungen mit Tirol sind damals gescheitert. Es ist aber jetzt doch noch zu einer Einigung gekommen. Somit ist dieses so genannte Westbündnis, das auch für die beteiligten Unternehmen, aber letztlich auch für die Konsumenten Vorteile bringen wird, möglich geworden. Erwähnen möchte ich noch, dass das Land nicht nur die absolute Mehrheit behalten wird, sondern auch ein Vorkaufsrecht eingeräumt wird, und zwar in einer Art und Weise, dass es auch nach oben gedeckelt ist durch den Unternehmenswert. Ich möchte eine Tatsache noch ansprechen, die in den letzten Tagen und Wochen auch diskutiert wurde, das ist die Frage, inwieweit ist diese Lösung sicher auch in Bezug auf ein allfälliges Vorkaufsrecht für die Stadt und das Land Salzburg? Es ist ja gestern, wahrscheinlich zufällig zu diesem Zeitpunkt, ein Fax eingegangen bei den Landtagsklubs, wo Salzburg auch auf dieses Vorkaufsrecht hinweist. Eigentlich ist es ein Brief an den Herrn Landeshauptmann, der irgendwann in den nächsten Tagen eintreffen wird. Aber man hat halt den Klubs vor der Landtagssitzung das gefaxt. Es ist der Inhalt, glaube ich, bekannt. Ich sehe es nicht so wie es in einer Aussendung des Kollegen Frais heißt, dass also hier energisch auf Vorkaufsrechte hingewiesen wird und damit die Lösung zusammenbricht. Wenn man das liest, dann hat es den Inhalt, dass Salzburg uns mitteilt, dass man einen anderen Rechtsstandpunkt vertritt, dass man bittet um das Gutachten, das uns zur Verfügung steht und dass man diese Rechtslage vorher klären möchte und dass deswegen natürlich auch in Gespräche eingetreten werden sollte. Das ist auch die Absicht. Der Landeshauptmann hat diesbezüglich auch mit der Landeshauptfrau Burgstaller bereits vereinbart, dass diese Gespräche stattfinden. Ich möchte aber jetzt noch einmal aus juristischer Sicht sagen, der Syndikatsvertrag aus dem Jahr 2000 sieht vor, dass es Möglichkeiten gibt, die das Vorkaufsrecht nicht auslösen. Und zwar in der Weise, dass, wenn die Anteile an eine Gesellschaft übertragen werden, an der das Land Oberösterreich direkt oder indirekt die Mehrheit hat, dann wird das Vorkaufsrecht nicht ausgelöst. Das ist ausdrücklich im Syndikatsvertrag festgelegt. Die Zeit erlaubt es mir nicht, Ihnen das vorzulesen. Aber ich darf Ihnen noch sagen, dass es dazu ein Rechtsgutachten gibt der Professoren Dr. Lukas und Dr. Karollus, die ausgewiesene Experten sind in diesem Teil des Vertragsrechtes. Und dieses Gutachten kommt ganz eindeutig zu dem Schluss, dass diese Lösung auch juristisch einwandfrei ist und dass man deswegen auch davon ausgehen kann, dass diese Konstruktion auch korrekt ist. Danke sehr. (Beifall) Erste Präsidentin: Wer wünscht das Wort? Bitte, Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich befürchte, dass dieser Donnerstag heute ein schwarzer Tag für den Oberösterreichischen Landtag werden wird, nachdem was angekündigt worden ist. Ein schwarzer Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, für die Bürger Oberösterreichs, für die Demokratie Oberösterreichs, aber auch für den Selbstwert des Oberösterreichischen Landtags. Wenn, meine sehr verehrten Damen und Herren, dieser Landtag nichts anderes mehr ist als Erfüllungsmaschinerie für politische, parteipolitische Vereinbarungen, dann ist es sehr wenig. Denken Sie bitte, und ich möchte an sie appellieren, über Ihre eigene Position nach, dass Sie am 5. Juli der oberösterreichischen Bevölkerung erklärt haben, der Börsegang ist das Beste. Wir haben eine Bürgerinitiative in die Wege geleitet. 90.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich gegen den Börsegang ausgesprochen. Und, meine sehr verehrten Damen und Herren, in Umfragen, die auch Ihnen zur Verfügung gestanden sind, wollen 70 bis 75 Prozent der Bevölkerung, dass die Daseinsvorsorge Strom, Wasser, Müll in öffentlicher Hand sind. Am 21. Dezember haben Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, all das schon wissend, hier herinnen noch einmal den Börsegang beschlossen. Und als die Umfrageergebnisse vorlagen über Weihnachten ist es plötzlich dann dem Herrn Landeshauptmann Pühringer und dem Landesrat Anschober bewusst geworden, hier muss man einen anderen Weg einschlagen. In nicht ermächtigten Verhandlungen, auch das muss dem Landtag klar sein, hat der Herr Landeshauptmann mit Freunden einen Fixbetrag für die Aktie und eine Dividende vereinbart, ohne dass das jemals festgelegt worden wäre. Und heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, wird das, was der Herr Landeshauptmann zwischen Weihnachten und Neujahr mit seinen Bankfreunden vereinbart hat, dem Landtag vorgelegt, und der Landtag ermächtigt auf dieser Grundlage jetzt den Herrn Landeshauptmann die Verhandlungen zu führen. Meine Damen und Herren, denken Sie über Ihre Rolle nach. Denken Sie auch darüber nach, was für die Bürger das bedeutet, die dafür eingetreten sind mit aller Klarheit, dass die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand bleiben soll und Sie mit der Absage des Börseganges gleichzeitig auch die Bürgerbefragung weggebracht haben, aber über die Hintertür die Privatisierung heute wieder hineinbringen. Ich sage Ihnen nur eines: Das ist eine schallende Ohrfeige für all diejenigen, die mit innerer Überzeugung diese Bürgerinitiative unterschrieben haben, die bereits eingestellt waren, ihre Meinung bei der Bürgerbefragung abzugeben und dass dieser kleine Landtag hiermit in parteipolitischer Manier heute darüberfährt. Ein dritter Punkt, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist, dass ein Antrag vorliegt, der in vielen Bereichen unfertig ist, nicht ausverhandelt ist, eine Baustelle darstellt. Und wenn gestern die Salzburger Landesregierung, ÖVP genauso wie SPÖ, und die Betroffenen der Stadt Salzburg, ebenfalls von den Hauptverantwortlichen unterschrieben, uns mitteilt, und das, Kollege Strugl, ist schon ein bisschen ein Unterschied: "Im Sinne einer Streitvermeidung ersuchen wir weiter, vor einer Klärung der Rechtslage Gesellschaftsanteile nicht zu übertragen". Denken Sie darüber nach, wollen wir einen Partner haben? Oder, wollen wir Streit haben? Ich weiß nicht, Kollege Strugl, ich kenne die Unterlagen von Karollus und Lukas nicht, auch das ist ein Beweis, wie man (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Stelle ich Dir zur Verfügung!") mit diesem Landtag umgeht, dass hier von dir zitiert wird, was dem Landtag nicht zur Verfügung steht, was eigentlich Grundlage sein müsste, dass es auch wir kennen. Genauso wenig wie wir die Vorverträge kennen, nichts ist ausformuliert, nichts liegt bei, sondern im Grund steht drinnen, wer wie viele Aufsichtsräte bekommt und wie viel die Aktie wert zu sein hat. Das bei einem Gutachten, das wir vor drei Tagen erhalten haben, wo wir eine Bandbreite von 5,8 Euro je Aktie Differenz nämlich, keinen Höchstsatz im Grund mitgeteilt bekommen haben und ohne Empfehlung, wobei die beiden Banken dann auch sogar noch erklären, Verantwortung übernehmen wir für das überhaupt keine. Das ist es, meine Damen und Herren, wozu auch dieser Landtag ja sagen wird. Das dazu für jeweils 1,5 Millionen Euro, das sind drei Millionen Euro für ein achtseitiges Gutachten, wenn ich das Titelblatt dazurechne, neun Seiten. Meine Damen und Herren, das ist das, wo ich sage, wir sagen das nach, was im Grund bereits im Dezember ausgemacht worden ist, wo ein Rahmen von einem Gutachten dargelegt wird, wo alles hineinpasst. Bei einer Differenz von 5,8 Euro je Aktie, und wenn ich 30 Millionen mal multipliziere, kann sich jeder ausrechnen, um welches Volksvermögen es geht. Kollege Strugl, ein ganz letzter Satz, ich lese es vor, zur Selbstverantwortung. Ich hoffe du kennst den Brief, den die Energie AG, der Vorstand der Energie AG Oberösterreich auf die Frage von Salzburg, ob das Vorkaufsrecht gesichert ist, mitgeteilt hat. "Wir erlauben uns Ihnen mitzuteilen, dass die Energie AG aus innerorganisatorischen Gründen ihre Beteiligung an der aus der SAFE und den Salzburger Stadtwerken fusionierten Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation in eine 100 prozentige Tochtergesellschaft, die Energie AG Service- und Beteiligungsverwaltungs GmbH eingebracht hat. Die Anteile der Energie AG Service- und Beteiligungsverwaltungs GmbH werden zu 100 Prozent von der Energie AG Oberösterreich gehalten, die Geschäftsführung dieser Gesellschaft wird vom Vorstand der Energie AG wahrgenommen. Diese Umstrukturierung ist mit keiner wie immer gearteten Ausweitung unserer Rechte in Bezug auf die Salzburg AG verbunden. Die Interessen der Salzburg AG und ihrer Aktionäre werden durch diese konzerninterne Übertrag nicht beeinträchtigt." Das war die Frage, ob das Vorkaufsrecht auch bei der Einführung dieser Beteiligung gesichert ist. Ich will nicht juristln, aber eines ist eine Tatsache: Treu und Glauben, wenn ich einem Partner mitteile, dass sein Vorkaufsrecht nicht beeinflusst ist, sollte halten. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Ist auch so!") Das ist ein Ausdruck für Oberösterreich, ob wir uns als fairer, solider, korrekter Partner für die Salzburger darstellen oder ob wir durch viele Rechtsgutachten unter Umständen, was hier drinnen steht, was man ihnen zugesichert hat, uns letztendlich dann auf dem Weg zur Rosstäuscherei bewegen. Dagegen sind wir. Wir wollen faire Verhandlungen haben. Wir wollen mit Salzburg so verhandeln, wie man mit einem Partner umgeht. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Bist du Klubobmann in Salzburg oder in Oberösterreich?") Wir wollen für die Bürger eine klare Diskussion haben, dass wir ihre Interessen wahrnehmen und nicht mit einem Dringlichkeitsantrag, der nicht einmal einen Ausschuss gesehen hat, heute über das größte Unternehmen Oberösterreichs entscheiden, das direkt übergeführt wird aus einem öffentlichen Unternehmen, wo Teile wie Wasser, Strom direkt zu 22 Prozent an Private veräußert werden. Ich bedanke mich, meine sehr verehrten Damen und Herren, und ersuche Sie, noch einmal darüber nachzudenken, ob man es wirklich verantworten kann, diesen Kauf heute mit Dringlichkeit über die Bühne zu ziehen. Sie werden sich gegenüber den Bürgern verantworten müssen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Nach einer jahrelangen Eigentümerdebatte und einer teilweise sehr populistisch geführten Politdiskussion auf dem Rücken des Unternehmens Energie AG halte ich es für wichtig und richtig, dass wir hier heute eine Entscheidung treffen, die, wie ich meine, energiepolitisch klug ist und endlich Ruhe in das Unternehmen bringt. Ich glaube, ich kann so oft wiederholen was ich will, ich habe sehr oft von eurer Seite auch etwas gehört, was schon wiederholt worden ist. Also ich denke, das wäre nicht das Problem. Mit dem heutigen Beschluss der oberösterreichischen Energielösung wird die Entscheidung vom 5. Juli 2007 aufgehoben, das heißt, der Teilbörsegang abgesagt. Ich glaube, dass es aus demokratiepolitischen Gründen die richtige Entscheidung ist. Ich habe nie verheimlicht, dass eine Bürgerbefragung, die erst nach Schaffung einer Faktenlage durchgeführt wird, mir ein Problem ist. Ich habe das auch im Landtag am 21. Dezember hier gesagt. Deswegen glaube ich, dass es auch heute notwendig ist, diesen Beschluss zu fassen und dass es richtig ist, ihn zu fassen. Es ist seit den Weihnachtsfeiertagen festgestanden, dass sich die Bürgerbefragung vor dem 8. Februar nicht mehr ausgehen wird und dass das Land Oberösterreich dadurch auch in ein schweres demokratiepolitisches Dilemma kommt, auch wenn mir bewusst ist, dass die SPÖ selbst etwas an der Schraube gedreht hat, dass man zu diesem Dilemma kommt. Aber ich glaube, dass es zu einer derartig prekären demokratiepolitischen Situation in Oberösterreich nicht mehr kommen soll. Deswegen ist es notwendig, dass wir das BürgerInnenrechtegesetz novellieren. Es gibt konkrete Vorschläge von uns, die Ihnen bekannt sind. Ich bin auch schon gespannt, wie die SPÖ sich dazu positionieren wird. Aber jetzt zum Inhalt des Antrages. Die Koalition war aktiv und hat intensiv nach einer alternativen Zukunftslösung für die Energie AG gesucht und, wie ich meine, auch eine gute Lösung gefunden. Eine Lösung, die erstens einmal das Unternehmen stärkt, eine Lösung, die Oberösterreich langfristig eine eigenständige, umweltorientierte, atomstromfreie Energiepolitik gewährleistet, eine Lösung, die sachlich gleichwertig ist dem Beschluss vom 5. Juli. Die Grünen haben an diesen Lösungen auch entscheidend mitgewirkt, und uns war ganz wichtig, dass es eine sichere Eigentümerstruktur für die Energie AG gibt. Erstens einmal die 51 Prozent Mehrheitseigentum im Besitz des Landes Oberösterreich, die dem Land Oberösterreich weiterhin die alleinige Gestaltungsmöglichkeit gibt. Wir haben 75 plus eins in öffentlicher Hand; wir haben private Finanzinvestoren unter 25 Prozent, darunter die voest mit zwei Prozent, was ich deswegen besonders begrüße, weil die voest als größter Stromabnehmer in Oberösterreich natürlich hier auch eine Kundenbindung mit der Energie AG eingehen wird. Es sind Vorkaufsrechte auch mit den privaten Investoren vereinbart, und gleichzeitig Indizierungsverbote; also ich denke, die größtmögliche Sicherheit in der Eigentümerstruktur. Für uns Grüne war also zentral, dass wir vor allen Dingen die Energiewende weiterhin für Oberösterreich sichern können und dass die Anti-Atom-Politik gestärkt wird. Beides ist mit diesem Antrag umgesetzt. Die Landesregierung hat ja im Zuge des Beschlusses vom 5. Juli die Energiewende 2030 beschlossen. Das heißt, dass bis 2030 die Energie, die wir in Oberösterreich für Wärme und Strom brauchen, aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird. Das ist weltweit ein einzigartiger Beschluss, auf den wir auch hier in diesem Haus stolz sein können. Durch die neue oberösterreichische Energielösung wird es auch eine entsprechende Kapitalzufuhr für die Energie AG geben, nämlich 300 Millionen Euro, damit diese Energiewende auch umgesetzt werden kann. Ich möchte auch noch feststellen, dass der Landesrechnungshofbericht über die Energie AG entgegen den Behauptungen der SPÖ ganz klar feststellt, dass das Land Oberösterreich als Mehrheitseigentümer die Richtung, die strategischen Ziele der Energie AG vorgeben kann, auch gegen den etwaigen Willen eines Miteigentümers, egal ob jetzt Privatinvestoren oder Unternehmen der öffentlichen Hand. Die Energiewende 2030 ist durchsetzbar, und die Energie AG wird auch eine starke Partnerin bei diesem Ziel sein. Darüber hinaus gibt die neue Eigentümerstruktur und zusammen mit den Vorkaufsrechten des Landes Oberösterreichs auch den Atommultis keine Möglichkeit mehr in die Energie AG einzusteigen. Das Ziel der Atomstromfreiheit in Oberösterreich wird 2008 verwirklicht werden. Und worüber wir besonders froh sind und es auch als großen Erfolg werten, ist das, was im Sommer eben noch nicht möglich war. Es haben sich die Situationen insofern verändert, dass die TIWAG von sich aus diesmal zugesteht, dass die Atomverträge auslaufen werden und dass keine neuen Atomverträge mehr abgeschlossen werden. Das heißt, grüne Antiatompolitik hat auch Auswirkungen in Tirol. Insgesamt ist die oberösterreichische Energielösung eine, wie ich meine, sehr, sehr gute Lösung. Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit ist, dass die SPÖ aus ihrem Neinsagereck heraustritt. Ich glaube, dass die Koalition auf die SPÖ zugegangen ist. Ich halte es für notwendig den Vorwahlkampf zu beenden und es ist allerhöchste Zeit, dass Klarheit und Sicherheit für das Unternehmen eintritt und dass wir die Energie AG aus dieser Dauerpolitdiskussion herausnehmen. Ich glaube, dass die Lösung, die vorliegt, eine gute für das Land Oberösterreich und auch für die Energie AG ist. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Bevor Erich Haider den Saal verlässt, Erich bleibst du bitte ganz kurz noch da! Ich habe hier eine Zeitungsannonce von dir, Demokratie heißt, auf die Bürgerinnen und Bürger hören. Da hast du vollkommen Recht und das unterstütze ich. Ich frage nur, warum hat eigentlich dann die SPÖ das Verlangen die Bürger einzubinden zurückgezogen und hat nicht wirklich die Bürger entscheiden lassen. Eigentlich ein schwarzer Tag für die Bürger, genauso wie ein schwarzer Tag für den Landtag, weil die Abgeordneten in der Zeitung lesen mussten, was sie zu tun haben und bis heute wir eine klare Beschlusslage haben. Aber weil Karl Frais von Rosstäuscherei gesprochen hat. Hier steht auch, gemeinsam für Wasser und Energie in öffentlicher Hand. Das ist das Verlangen der SPÖ. Offensichtlich, Erich Haider, wird dir hier manches von deiner Fraktion verschwiegen. Denn im Finanzausschuss, und das wird heute später passieren, unter der Beilage 1408/2008, veräußert die SPÖ-Fraktion den einzigen Landesforst mit Wasserressourcen in einem ganz anderen Ausmaß. Da ist es plötzlich möglich. Warum gibt es ein Inserat bitte, dass kein Wasser verkauft wird? Warum gibt es gleichzeitig einen Verkauf, Beilage 1408/2008? Ich rede jetzt gar nicht über die Beträge, dass es unter der Hand verkauft wird und viel zu billig verkauft wird. Ja da schüttelst den Kopf Bürgermeister. Du hast angeblich mitverhandelt. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das sind ja einheimische Bauern!") Das sind einheimische Bauern und die dürfen es nicht weiterveräußern. Gibt es irgendein Rückkaufsrecht des Wassers? Gibt es irgendeine Untersuchung der Quell- und Schutzgebiete die dort sind? Würde die SPÖ die Bundesforste auch verkaufen oder verkaufen wir nur die Landesforste? Also wenn man Rosstäuscherei betreibt, liebe Freunde der SPÖ, dann überlegt euch sehr gut, was Ihr heute am Nachmittag noch mit dem Landesforst tun werdet. Denn Ihr könnt nicht auf der einen Seite herausgehen und sagen, wir schützen unser Wasser, Nebensache bei der Energie AG. Es bleibt per Verfassungsmehrheit, sowohl landesverfassungsrechtlich als auch bundesverfassungsrechtlich sehr wohl geschützt und wird vielleicht sogar zurückgekauft, Rechte werden gesichert und auf der anderen Seite wird sehr wohl privatisiert und kein Mensch weiß was dann wirklich passiert. Das ist Rosstäuscherei. Und da frage ich mich schon was der SPÖ einfällt. Oder geht es der SPÖ um den Strompreis? Ich habe jetzt gerade aktuell es mir ausdrucken lassen. Ihr wollt ja immer, dass endlich der Verbund auch in Oberösterreich einsteigt. Das verstehe ich ja. Dann haben wir endlich überhaupt keinen Markt mehr. Und wir alle miteinander als Stromkunden sind diejenigen, die mehr zahlen müssen. Jetzt sage ich Ihnen warum das so passiert. Ein durchschnittlicher Haushalt hat einen Verbrauch, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais unverständlich) tut mir leid Karl Frais, ich habe eine beschränkte Redezeit, ich darf jetzt nicht so auf dich eingehen, weil ich habe so viel zu eurem Blödsinn zu sagen, dass ich mich da selbst konzentrieren muss. (Beifall) Wenn ein durchschnittlicher Haushalt 4.000 Kilowattstunden verbraucht, dann zahlt er, wenn er den Verbund nimmt, rund 30 Euro, jetzt tagesaktuell, weniger, als bei der Energie AG oder auch bei der Linz AG. Deswegen wäre es ja gut, Verbund rein, dann haben wir endlich keinen Markt mehr, dann tun wir den Preis entsprechend anpassen. Und miteinander verdienen Energiewirtschaft und Linz AG und Energie AG noch mehr Geld. Aber wir müssen es zahlen, weil wir keinen Markt mehr haben. Deshalb lege ich darauf Wert, dass wir eine ordentliche Marktwirtschaft auch in der Energiewirtschaft zulassen und wir mit einem entsprechend günstigen Strompreis versorgt werden. Wie kann es sein, wie kann die Politik hier zusehen, dass wir österreichweit den teuersten Strompreis zahlen, nur im Burgenland ist er gleich teuer, und wir diskutieren nicht über den Preis, sondern wir diskutieren wer sich daran beteiligt. Und jetzt wollen alle den Verbund einbinden, dass ja kein österreichischer Energieversorger mehr hier herein geht und möglicherweise billiger mitbietet. Das ist ein schwarzer Tag für die Bürger, weil wir werden das bezahlen müssen. Genauso ist es ein schwarzer Tag für die Bürger, weil jetzt einige wenige plötzlich kaufen können. Wo ist denn das faire Verfahren, wenn sich vielleicht der Viktor Sigl als Unternehmer beteiligen möchte oder ein Arzt investieren möchte, weil er Geld hat. Warum darf der jetzt nicht mehr? Einige wenige dürfen sich beteiligen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Jetzt überschätzt du mich, sonst nicht!") Viktor, ich traue dir das zu. Es gibt aber auch in der Sozialdemokratie einige, die sich vielleicht durchaus beteiligen möchten. Das ist ja ein faires Verfahren. Was ist das jetzt für ein Verfahren? Ich habe mehrfach gesagt, ich kenne auch Unternehmer aus Oberösterreich, die sich beteiligen möchten. Die sind jetzt auf einmal alle miteinander ausgeschlossen. Hier wird ein falsches Spiel, einerseits gegenüber dem Landtag aber noch viel mehr gegenüber den Bürgern, betrieben. Eigentlich ein schwarzer Tag für Oberösterreich. Unter der Buddel wird es verkauft. Da wird das Wasser geschützt, dort wird es gleichzeitig wieder verkauft. Was ist das für eine Politik? Wie soll die Glaubwürdigkeit der Politik hier gesteigert werden, wenn so vorgegangen wird? Ich bin neugierig ob am Nachmittag die SPÖ den Verkauf des Landesforstes stoppen wird. Oder würde die SPÖ auch die Bundesforste verkaufen? Denn dort sind unsere Wasserressourcen. Denn so lange Daseinsvorsorge, wie es Karl Frais formuliert hat, immer noch Daseinsvorsorge, nämlich Wasser mit dem Grundbesitz zusammenhängt, da muss ich zuerst einmal die Grundeigentümer enteignen, dass ich ihnen das Wasser wegnehmen darf. Und das ist aber sicherlich nicht freiheitliche Politik. Wasser gehört nämlich grundsätzlich dem Grundeigentümer und der braucht eine Bewilligung, dass er es entnehmen darf. Und das weiß natürlich jeder Abgeordnete und deswegen verstehe ich nicht, dass auf der einen Seite sogar plakatiert wird und auf der anderen Seite unser Wasser, dort wo es einen Landesforst gibt, veräußert wird. (Beifall. Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Aber in Leonstein gibt es keine großen Quellen!") Freilich gibt es dort große Wasservorkommen. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die heimischen Bauern sichern ja unsere Wasservorkommen!") Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag zur Dringlichkeit abstimmen und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1415/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1416/2008. Bei der Beilage 1416/2008 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Auch hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtages erforderlich. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Kapeller das Wort. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Am 5. Juli 2007 wurde hier im oberösterreichischen Landtag mit den Stimmen der ÖVP, der Grünen und der FPÖ mehrheitlich beschlossen, dass die Landesregeierung ermächtigt wird die Energie AG zu einem bestimmten Anteil an die Börse zu bringen. Es handelte sich damals um die Beilage 1220/2007. Dies führte in der Folge dann zu enormen politischen Diskussionen in unserem Bundesland und zu den über 90.500 Unterschriften gegen den vorgesehenen Börsegang. Der Beschluss vom 5. Juli, der hier gefasst worden ist, wurde dann in der Landtagssitzung vom 21. Dezember 2007 noch einmal mehrheitlich bestätigt. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Noch nie hat es für eine Bürgerbefragung in unserem Bundesland so viele Unterschriften gegeben. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass von den Spitzenrepräsentanten der ÖVP und der Grünen, von Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer und Herrn Landesrat Anschober der bereits eingeleitete Börsegang gestoppt wurde. Und dies führte dazu, dass infolge dieser politischen Entscheidung auch die für 2. März 2008 anberaumte Befragung der Bürgerinnen und Bürger von Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider zurückgezogen wurde. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es steht außer Frage, dass die Energie AG eine gewaltige Leistung für die oberösterreichische Bevölkerung erbringt. Strom, Fernwärme, Trinkwasserversorgung und Müllentsorgung sind zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge. Sie wurden in der heutigen Debatte schon einige Male angesprochen. Eine klare Mehrheit der Bevölkerung in Oberösterreich will auch in Zukunft diese Leistungen im Eigentum der öffentlichen Hand sehen. Die Diskussionen und Vorgangsweisen um die Energie AG haben daher für uns nicht nur wirtschaftliche und monetäre Hintergründe, sondern sie haben für uns auch eine sehr große demokratiepolitische Dimension. Und das ist auch der Grund, meine sehr verehrten Damen und Herren, warum die Bürger im Bereich der Daseinsvorsorge Sicherheit wollen. Die derzeitigen Turbulenzen am Kapitalmarkt und bei den Banken zeigen, dass es Unsicherheit gibt. Die große Sicherheit im Bereich der Daseinsvorsorge gibt es aber nur, wenn sie im Eigentum der öffentlichen Hand bleibt. Über 70 Prozent der Bevölkerung und das wissen Sie alle, wollen dies auch. Dies ergaben alle Umfragen die gemacht wurden. Und das ist auch der Grund, warum von uns heute fünf konkrete Initiativanträge gestellt werden. Diese Anträge sind die Antworten auf den von der ÖVP und den Grünen vorgegebenen und festgelegten Weg. Einen Weg, der mit der heutigen Beschlussfassung festgelegt wird. Und wir finden, meine sehr verehrten Damen und Herren, diesen Weg als einen falschen Weg, denn es handelt sich dabei um einen Verkaufshighway. Besser wäre es den Pfad der Nachdenklichkeit zu beschreiten und die Beratungen in einem Unterausschuss zu führen. Es geht nicht Kollege Hirz um ein kategorisches Nein. Es geht darum, dass wir konstruktive Gespräche haben wollen. Gespräche muss man aber nur wollen und man muss sie ernst nehmen, auch im Dialog mit den Bürgern. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie alle wissen, dass der Landtagsbeschluss vom 5. Juli 2007 und dessen mehrheitliche Bestätigung vom 21. Dezember 2007 nach wie vor aufrecht sind und daher jederzeit wieder als Grundlage für einen Börsegang herangezogen werden können. Dies wollen wir aber nicht haben. Es ist daher die vorrangigste Aufgabe des Landtages, dass die Beschlüsse des vorigen Jahres aufgehoben werden. Und wir haben daher diesen dringlichen Initiativantrag eingebracht, der folgendermaßen lautet: Der Landtagsbeschluss vom 5. Juli 2007, Beilage 1220/2007, mit dem die Ermächtigung für den Börsegang der Energie AG Oberösterreich beschlossen wurde, wird aufgehoben und ein allfälliger Börsegang der Energie AG Oberösterreich auch für die Zukunft ausgeschlossen. Ich ersuche Sie um Zuerkennung der Dringlichkeit unseres Antrages und in der Folge auch um Ihre Zustimmung. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Mag. Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Von der SPÖ ist heute angesprochen worden, dass es offensichtlich über die Weihnachtsfeiertage Umfragen gegeben hätte. Ich weiß nicht ob Ihr welche gemacht habt. Wir lassen zu Weihnachten den Leuten ihren Frieden und ihre Ruhe und fragen höchsten ob die Geschenke gepasst haben die gekommen sind. Aber wir haben nach Weihnachten eine Umfrage gemacht, als das politische Geschäft wieder begonnen hat, mit einem sehr renommierten Institut, das auch Ihr öfter beschäftigt, dem Market Institut. Und da ist gefragt worden, nachdem der Herr Landeshauptmann Dr. Pühringer gemeinsam mit dem Koalitionspartner, den Grünen, eine neue Zukunftslösung für die Energie AG präsentiert hat, wie denn die Leute diese neue Lösung sehen, ob sie der zustimmen können. Und 73 Prozent, das heißt fast drei Viertel der oberösterreichischen Bevölkerung haben gesagt, jawohl dieser neuen Lösung können wir zustimmen. Das ist eine zukunftssichere Ausrichtung für unsere Energie AG und das passt für uns jetzt. (Zwischenruf Abg. Bauer: "Warum sind die besser informiert als die Abgeordneten?") Und sehr geehrte Damen und Herren! Ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, warum die Leute das so sehen. Denn die Einigung und das Zusammengehen mit anderen Energieversorgern, das hat ja auch Phantasie und bringt ja neben den finanziellen Vorteilen, die wir selbstverständlich wollen und brauchen im Land und im Unternehmen Energie AG, auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Und das ist doch völlig klar und das weiß in Oberösterreich auch jeder, dass der Weg gemeinsam mit Tirol ja versucht wurde, lange versucht wurde, verhandelt wurde und halt leider im vorigen Jahr gescheitert ist und dann der Börsegang die Alternative war. Aber, und das hat der Herr Klubobmann Hirz schon aufgezeigt, es hat sich halt noch einmal die Möglichkeit aufgetan mit den Tirolern, mit der TIWAG gemeinsam eine Phantasie, eine neue Ausrichtung, auch durchaus eine neue Partnerschaft, einen neuen Teamgeist in die österreichische Energiewelt zu bringen, indem wir eben diese Westlösung, Oberösterreich mit Tirol, Salzburg und Vorarlberg gemeinsam auch mit Linz schaffen können, die neben den finanziellen Gegebenheiten, wie gesagt, auch am Energiemarkt hier entsprechende Phantasie, Entwicklungsmöglichkeiten und damit auch Sicherheiten für die Kundinnen und Kunden bietet. Und daher ist für uns auch diese hohe Zustimmung der oberösterreichschen Bevölkerung zu dieser Lösung eigentlich erklärbar und verständlich. Und Kollege Kapeller! Es ist ja auch klar und das ist ja auch in dieser Unterlage, die wir heute einbringen, ersichtlich, es bleiben ja drei Viertel des Unternehmens in öffentlichen Händen. Also so zu tun, es gäbe hier keine Sicherheit mehr, das muss alles in öffentlicher Hand bleiben, Ihr müsst offensichtlich die Anträge genauer lesen. Das Zweite aber, und ich glaube darum geht es in dieser Sache und das ist gerade in der Diskussion rund um die Energie AG wirklich klar geworden, worum es der SPÖ geht, ich glaube es gibt in diesem Land keinen Plan für Oberösterreich und für die Bürger, ob er Plan A, Plan B oder Plan XY heißt, zu dem die SPÖ jemals ja sagen würde. Es sind ja nicht einmal Ihre eigenen Pläne, zu denen Sie auf Dauer ja sagen. Denn im gesamten vergangen Jahr haben Sie gesagt, mit der Börse in der Energie AG, das wollen wir nicht. Jetzt gibt es einen anderen Weg und flugs macht die SPÖ mit Erich Haider an der Spitze zum Thema, wir brauchen jetzt den Verbund herinnen, der Verbund der selber mit großen Anteilen an der Börse ist. Also es gibt bei Ihnen einfach keine Konsistenz in der Linie. Das einzig Beständige bei Ihnen ist, dass Sie alles ablehnen was diesem Land gut täte. (Beifall) Und daher darf ich zu diesem Dringlichkeitsantrag sagen, wir werden ihm natürlich zustimmen, was die Dringlichkeit anlangt, was den Inhalt anlangt Herr Kollege Kapeller und liebe SPÖ, ich kann nicht erkennen, warum das eine Antwort auf irgend eine Frage sein sollte, denn eigentlich besagt Euer Antrag zu einem kleinen Detail genau das, was auch in dem schwarz-grünen Antrag drinnen steht, nämlich die Aufhebung des Beschlusses zum Börsegang. Bitte auch hier genauer lesen und es steht auch wortwörtlich drinnen, ich darf es Ihnen vorlesen, nachdem es ja jetzt längere Zeit eine Diskussion über die Eigentümerstruktur der Energie AG gegeben hat, will dieser Antrag und ich zitiere wörtlich, eine diesen Prozess finalisierende Entscheidung treffen, also eine endgültige, eine diese Diskussion beendende Entscheidung, und es heißt dann weiter, weil dadurch auch eine längerfristige Planbarkeit gegeben ist. Das heißt, all das, was Sie hier versuchen, sozusagen im Nachhinein und im Nachlaufen, bei diesem Thema zu thematisieren, ist in diesem Antrag, der heute vorliegt und der gut und verantwortungsvoll ist, schon miterledigt. Und daher darf ich ankündigen, dieser Zustimmung zur Dringlichkeit wird eine Ablehnung im Inhalt dieses Antrages folgen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Gleich vorweg, wir werden der Dringlichkeit dieses Antrages zustimmen, ihn inhaltlich aber ablehnen, und zwar deswegen, weil alle Forderungen, die in diesem Antrag enthalten sind, durch den heute von Schwarz-Grün eingebrachten Antrag 1415/2008, den wir gerade vorher diskutiert haben, erfüllt werden bzw. unserer Meinung nach deswegen dieser Antrag obsolet ist. Der vorliegende Antrag fordert die Aufhebung des Landtagsbeschlusses vom 5. Juli 2007. Genau das wird heute mit dem Beschuss der oberösterreichischen Energielösung beschlossen. Ich zitiere noch einmal aus dem Beschluss, aus dem Antrag 1415/2008 auf Seite 6, II. Absatz 1: Der Beschluss des Oö. Landtages vom 5.7.2007, Beilage 1220/2007, wird mit Ausnahme der Ziffern 2 und 3 des Punktes I. aufgehoben. Also der Beschluss des Oö. Landtages vom 5.7.2007 wird aufgehoben. Und insofern kann er auch nicht mehr Grundlage für einen etwaigen Börsegang sein. Die Ziffern 2 und 3 sind die Kapitalerhöhung und die Mitarbeiterbeteiligung. Die sind ja beide in diesem hohen Haus nie in ihrer Grundsubstanz zur Diskussion gestanden. Das heißt, der heutige Beschluss der oberösterreichischen Energielösung bedeutet die endgültige Absage des Teilbörseganges. Und endgültig heißt und das schließe ich für die Grünen aus, nicht nur für die Periode, sondern auch über 2009 hinaus. Und neben diesen politischen Tagen gibt es ja auch keinen sachlichen Grund mehr, weil ja die Beschlussgrundlage, die wir ja jetzt haben, eine stabile und sichere Eigentümerstruktur gegeben ist. Erstens einmal die 51 Prozent, die ja also beim Land Oberösterreich liegen, das habe ich schon gesagt, dann haben wir über 75 Prozent von Unternehmen in öffentlicher Hand. Wir haben mittels den Vorkaufrechten sichergestellt, dass gegen den Willen des Landes Oberösterreich kein Käufer Anteile der Energie AG erwerben kann. Mit dem Beschluss der oberösterreichischen Energielösung werden die Weichen für eine – wie ich meine – erfolgreiche Unternehmenszukunft der Energie AG gestellt und – und das war uns besonders wichtig – wir haben die Möglichkeit eine eigenständige umweltorientierte Energiepolitik zu machen. Es gibt auch sachlich keinen Grund mehr an die Börse zu gehen, das sind die Fakten. Und ich möchte auch bitten von dieser Stelle aus, dass die SPÖ die Mär beendet, es wäre nur ein verschobener Börsegang. Es ist ganz klar und ich bitte auch das zur Kenntnis zu nehmen: mit dem heutigen Beschluss ist der Börsegang abgesagt. Wir haben eine neue zukunftsträchtige Eigentümerstruktur, die Beschlusslage ist ganz eindeutig (Zwischenruf Abg. Bauer: "Ich hoffe es ist keine Privatisierung.") und dieser Antrag ist überflüssig und deswegen werden wir der Dringlichkeit zustimmen, aber inhaltlich diesen Antrag ablehnen. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ja, Frau Kollegin Bauer, es ist eine Teilprivatisierung. Andere könnten auch sagen, es ist eine Verstaatlichung von Privatkapital, weil es ja unter Anführungszeichen nur bis 49 Prozent geht. Aber weil immer wieder das Wort Daseinsvorsorge hier in den Raum geworfen wird, es geht ja nicht mehr um die Energie AG. Das Wasser kann ja auch keine Rolle spielen. Bei der SPÖ habe ich bei der ersten Wortmeldung bereits erklärt, es geht darum, dass hier öffentlicher Bereich und privater Bereich gegenübergestellt wird. Das ist einmal legitim, das ist auch politisch legitim, dass man das macht. Es gibt halt links, es gibt bürgerlich, es gibt liberal, es gibt national, es gibt Unterschiede. Dann soll man sie aber auch sagen. Es gibt einen eigenen Unterausschuss, der beschäftigt sich mit der Definition, was ist denn eigentlich Daseinsvorsorge. Das klingt alles sehr sympathisch. Was versteht man denn darunter? Also hier gibt es aus dem Unterausschuss jetzt ein Schreiben an die Regierungsmitglieder "Ersuchen um Übermittlung von Informationen zur Daseinsvorsorge". Es gibt derzeit keine Definition des Begriffs Daseinsvorsorge seitens der Europäischen Union und daher obliegt die Begriffsdefinition den Ländern und Nationalstaaten. So wie in diesem Zusammenhang der Begriff allgemeines wirtschaftliches Interesse und allgemeine Interessen ohne wirtschaftliche Bedeutung zu klären sind, soll anhand konkreter Maßnahmen der Inhalt dieser Begriffe deutlich und ein diesbezügliches Leitbild des Landes erstellt werden. Weil das ja natürlich auch auf der EU-Ebene diskutiert wird und einige Kolleginnen und Kollegen waren ja dabei, als diese Frage in Brüssel gestellt wurde. Was versteht denn eigentlich die Europäische Union unter Daseinsvorsorge. Sehr unterschiedlich, die Spanier beispielsweise verstehen darunter Brot backen. Das ist in Spanien die Diskussion der Daseinsfürsorge. In Frankreich, die Franzosen verstehen darunter die – (Zwischenruf Abg. Bauer: "Nicht Fürsorge, sondern Vorsorge.") – ja, Fürsorge oder Vorsorge, ich glaube, das ist manchmal mehr Fürsorge als Vorsorge, aber Frau Kollegin Bauer, die Franzosen verstehen darunter die EU-Flüge der Abgeordneten nach Straßburg oder Brüssel. Das ist etwa Vorsorge in Frankreich. (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Senatorcard!") Das ist die Information die also – kannst aber gern die Kolleginnen fragen – nein die Senatorcard würde ich da nicht hineinziehen – das ist ein Zwischenruf, den werde ich hier, also das ist keine Vorsorge und auch nicht die Diskussion darüber. Aber der Kollege Kapeller hat zum Beispiel den Müllbereich angesprochen als wesentliche Frage der Daseinsvorsorge. Ja, das ist ein sehr, sehr gutes Beispiel. Ich war damals Umweltreferent, als die oberösterreichische Ausschreibung im Gang war, wer die Müllentsorgung in Oberösterreich machen wird. Das beste Beispiel, hätten wir damals keine privatwirtschaftliche Beteiligung und Konkurrenzangebote gehabt, hätte jeder Oberösterreicher jetzt im Jahr vielleicht an die 50 bis 100 Euro mehr Kosten bei der Müllentsorgung. Nur durch privatwirtschaftliche Konkurrenzangebote konnten wir den Preis niedriger halten. Man kann sich erinnern, das war damals Bernegger und Brandner die gegenüber der Energie AG ordentlich gematcht haben und schlussendlich wurde der Preis billiger. Genau so wie jetzt der Strompreis bei jenen Gesellschaften billiger ist, die eine privatwirtschaftliche Beteiligung bereits haben, etwa der Verbund. Aber ich möchte ja gern von der SPÖ wissen, was sie denn wirklich verstaatlichen möchte, denn ich bringe ein paar Beispiele, wo sie ja auch selbst privatwirtschaftlich über Vereine sehr gute Arbeit im Bereich der Für- oder Vorsorge, manchmal ist es mehr Fürsorge, etwa in der Volkshilfe, das ist doch Fürsorge oder Vorsorge, privater Vereine organisiert, großartige Leistungen der Caritas, der Diakonie, der Feuerwehren, der Ehrenamtlichkeit, das ist alles nicht verstaatlicht und Gott sei Dank, großartige Leistungen des Roten Kreuzes, des Arbeitersamariterbundes, werden erbracht. Das ist alles nicht verstaatlicht. Die ersten Spitäler in Österreich, seien wir stolz darauf, waren die Ordensspitäler, die sind privatwirtschaftlich geführt und Gott sei Dank Leistungsträger auch in den Benchmarks hinsichtlich der Kosten gegenüber den öffentlichen Spitälern. Deswegen kämpfen wir bis zuletzt gegen diese neue Linksideologie, Daseinsvorsorge muss in öffentlicher Hand sein. Man denkt nicht nach, das klingt so unsympathisch. Und auf einmal stellt man fest, ja will man denn wirklich die Ordensspitäler, die sehr, sehr kostengünstig arbeiten – und alle Mediziner, die hier in diesem Saal sitzen wissen es – ja wirklich verstaatlichen. Das kann es nicht sein. Und ich bin besonders allergisch, denn ich habe in der voest Alpine Intertrading gearbeitet und habe die politische Einflussnahme in einem damals sehr verstaatlichen Betrieb erlebt. Das kann nicht das Ziel der Politik sein, dass man sich wieder wirtschaftspolitisch überall einmischt, wo es gerade passt und dementsprechend die Direktoren aussucht oder sich sogar in Geschäfte einmengt und am Schluss zahlt der Steuerzahler die Verluste. Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand, liebe SPÖ, sagt uns einmal den Vorteil, aber bevor ihr die Vorteile hier bringt, leistet eher auf Bundesebene mehr für die Pensionisten, das wäre Daseinsvor- und -fürsorge für Menschen, die es brauchen würden. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag zur Dringlichkeit abstimmen. Wenn Sie der Dringlichkeit zur Beilage 1416/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG" zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1417/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend Änderung des Oö. Landes-Verfassungsgesetzes". Es handelt sich hier um den Initiativantrag betreffend die Änderung des Oberösterreichischen Landes-Verfassungsgesetzes. Auch hiezu brauche ich einen Geschäftsbeschluss. Darüber eröffne ich die Wechselrede mit dem Herrn Abg. Schenner. Abg. Schenner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich stelle den Antrag, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, dem Artikel 55 des Oberösterreichischen Landes-Verfassungsgesetzes wird folgender Absatz 5 b) eingefügt. "5 b) Die gänzliche oder teilweise Veräußerung von wirtschaftlichen Unternehmungen des Landes Oberösterreich, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen, ist nur aufgrund eines bei Anwesendheit von mindestens der Hälfte der Mitglieder des Landtages und mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen gefassten Beschlusses zulässig. Als derartige wirtschaftliche Unternehmungen gelten insbesondere Einrichtungen der Wasser- und Energieversorgung, der Verkehrsinfrastruktur, Abfallentsorgung sowie Bildungs, Gesundheits-, Kultur- oder Sozialeinrichtungen." Wenn Ihnen nun Kolleginnen und Kollegen dieser Text bekannt vorkommt, so hat das einen guten Grund. Wir haben nämlich diesen Text bei der Novelle der Oberösterreichischen Gemeindeordnung in der Novembersitzung als den neuen Paragraf 69 Absatz 5 so beschlossen und es spricht eigentlich alles dafür, dass das, was für die Gemeinde recht ist, auch für das Land recht sein soll. Wir haben damals dem Umstand Rechnung getragen, dass es breite Bevölkerungskreise und viele Bürgerinnen und Bürger gibt, die der Meinung sind, dass Unternehmen der Daseinsvorsorge entweder wenn die Träger nicht gemeinnützig sind, dass solche Träger gemeinnützige Träger oder wenn sie schon in öffentlicher Hand sind, durch die öffentliche Hand geführt sein sollen und nicht verkauft werden sollen. Und das lieber Kollege Steinkellner ist eine Nebelwerfertaktik, die du immer hast, du vermischt immer gemeinnützig mit eigennützig. Wir sagen gemeinnützige Unternehmen und öffentliche Hand, die setzen wir gleich. Privatkapital ist etwas ganz anderes, hat andere Interessen, ist sehr wichtig, aber nicht für Unternehmen, die für die Daseinsvorsorge gelten. (Zwischenruf Abg. Steinkellner: "Beim Müll, gib es wenigstens beim Müll zu! Du zahlst ja selber weniger Müll!") Lieber Kollege Steinkellner, du hast ja zu allem gesprochen, nur nicht zu dem was beantragt wird, sprich auch zu dem was da beantragt wird. Lies den Text und da geht es darum, um Unternehmen, die bereits in öffentlicher Hand sind, und die Gemeinde braucht die Zweidrittelmehrheit und das Land soll diese Zweidrittelmehrheit ebenso brauchen. Und wenn man nun sagt, na ja ein Verfassungsgesetz soll nicht per Dringlichkeitsantrag eingeführt werden, da stimme ich prinzipiell dann zu, wenn es um eine neue Materie oder ganz neue Formulierungen geht. Da geht es nur um eine Formulierung, die wir bereits für die, könnte man sagen Verfassung der Gemeinde, nämlich die Gemeindeordnung verwendet haben. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Die Gemeinde hat keine Verfassung!") Aber das ist, ich habe ja gesagt, könnte man sagen, es ist eigentlich die "Verfassung" der Gemeinde, die Gemeindeordnung und dort gilt es und daher kann es da auch so beschlossen werden und dass es dringlich ist, ich glaube, da gibt es gar keine Frage mehr, an einem Tag, wo per Dringlichkeit die Ermächtigung zur Teilprivatisierung des größten Unternehmens, das der Daseinsvorsorge dient, beschlossen werden soll, ist dieser Antrag mindestens ganz genau so dringlich. Und zwei Bemerkungen möchte ich noch machen, nachdem ja sonst die Möglichkeit nicht besteht. Der Verbund, lieber Kollege Steinkellner, ist kein Vorschlag der SPÖ, sondern der Verbund war ein Vorschlag des Herrn Landeshauptmannes, aber die SPÖ wäre bereit mit strategischen Partnern, die sich überwiegend im Besitz der öffentlichen Hand befinden, wie zum Beispiel mit dem Verbund, solche Vereinbarungen in Bezug auf die Energie AG einzugehen und – (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Da musst den nächsten Antrag lesen von euch! Einen eigenen Antrag musst du einbringen!") Ich sage ja, wir wären bereit mit strategischen Partnern Vereinbarungen einzugehen und das ist auch die Antwort auf den Kollegen Stelzer, der gesagt hat, wo würdet ihr den zustimmen, ja wenn es nur strategische Partner gäbe und kein Privatkapital, dann könnten Sie natürlich die Zustimmung der SPÖ haben. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Aber beim Verbund ist kein Kapital! Beim Verbund sind Finanzinvestoren!") Wir haben uns eben in diesem Bereich schon bewegt und das ist ein Unterschied – (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Beim Verbund ist die Börse gut, bei uns nicht!") – nein beim Verbund ist die Börse auch nicht gut, aber man kann sich ja etwas bewegen. Wir sagen, mit strategischen Partnern, um ein Einvernehmen herzustellen, wären wir bereit zu kooperieren, nicht aber mit dem Finanzkapital. Und zu den Landesforsten, lieber Kollege Steinkellner, ich bin ganz überrascht, dass du sagst, du bist gegen den Verkauf. Ich habe immer geglaubt, du hättest andere Käufer bevorzugt, als diese 20 Bauern. (Beifall Landesrat Dr. Stockinger) Wir glauben, dass die 20 Bauern nicht an die Börse gehen oder ins Ausland verkaufen. Ob das die Eigentümer an die du verkauft hättest auch gemacht hätten, das weiß ich nicht. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Also einem Bauern hättet ihr die Energie AG verkauft?" Beifall). Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abg. Trübswasser. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Dem Steinbichler hättet ihr sie auch verkauft?" Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Günther, du bist einfach nicht gut genug." Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Ich bin auch dafür, dass man die Energie AG an den Steinbichler verkauft?" Zwischenruf Landesrat Ackerl: "An welchen, an den Leo? Beim Leo kann ich mir das schon vorstellen, der ist ja gemeinnützig.") Bitte Herr Abgeordneter! Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Landesräte und Landesrätinnen, sehr geehrte Damen und Herren! (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Nur eine, die ÖVP hat noch keine!") Frau Landesrätin, geschätzte Damen und Herren! Bevor wir gänzlich den Überblick über die heutige Tagesordnung verlieren und Privatgespräche führen, möchte ich noch einmal zurückkommen auf diese sehr geführte von der SPÖ emotional geführte Debatte, wo es um die Daseinsvorsorge geht. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, in den meisten Teilen Europas heißt es längst nicht mehr Daseinsvorsorge, weil man sich unter Daseinsvorsorge nichts mehr vorstellen kann und weit über Energie und Abwasser und Trinkwasser hinausgehen, natürlich unser Dasein von viel mehr Faktoren abhängt, als nur von dem, was sie aufzählen. In den meisten europäischen, vor allem in den deutschsprachigen Ländern, spricht man von öffentlichen Dienstleistungen, und das ist glaube ich auch richtig, weil es sind Dienstleistungen, die der Staat an seine Bürger gibt oder dafür zu sorgen hat, dass diese Dienstleistungen funktionieren. Bei diesem Antrag, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, habe ich natürlich an Unternehmungen gedacht, die nicht im Gemeindeeigentum stehen, sondern die im Landeseigentum stehen. Und wenn ich beim Verkehr zum Beispiel sehe, dass natürlich auch die Seilbahnen dazugehören und auch die Kuranstalten und wir wahrscheinlich froh wären, wenn wir in diesen Bereichen strategische Partner hätten, die uns – sage ich einmal – auf dem Markt weiterhelfen würden, weil natürlich sind auch Kuranstalten kein geschützter Bereich, sondern stehen im Wettbewerb mit anderen. Wir kennen sie alle aus der steirisch-burgenländischen Bädergegend, wo wir in Konkurrenz mit solchen Unternehmungen stehen. Dass sich Privatinvestoren um unsere Kultureinrichtungen reißen, sage ich einmal, das neue Musiktheater halte ich eher für unwahrscheinlich, ich denke dieser Antrag zielt, und auf das will ich hinauskommen, auf die Emotionen der Menschen. Spätestens bei dem Plakat, wo Landeshauptmann-Stellvertreter Haider die Daseinsvorsorge mit einer Vöslauerflasche verteidigt hat, ich weiß ja nicht wie verstaatlicht Vöslauer ist, habe ich mir gedacht, da geht es nicht um die Sache, sondern da geht es nur um Emotionen, die geweckt werden sollen. Weil für das Trinkwasser, für die Trinkwasserressourcen mit in einer Kunststoffflasche verpackten Quelle aus wirklich privatester Hand zu werben, halte ich schon für ein – würde ich sagen – an der Nase führen der Menschen in diesem Land. Ich habe in diesem Haus noch wenig Anträge erlebt und wir haben diesen Anträgen auch nie zugestimmt, wenn es um Verfassungsänderungen gegangen ist, die im Schnellverfahren durchgezogen werden sollen. Kollege Frais, du bist glaube ich schon sehr lange Vorsitzender des Verfassungsausschusses und bedacht darauf in eingehenden Diskussion auch kleine Änderungen auszureden, einen Konsens zu suchen und Verfassungsänderungen wirklich wohl überlegt zu machen. Wir sind der Ansicht, dass wir auch diesmal so vorgehen werden und diesem Antrag nicht die Dringlichkeit geben werden, weil ich halte es wirklich für nicht zumutbar, dass man eine Verfassung mit einem Dringlichkeitsantrag innerhalb von 48 Stunden ändert. Dem werden wir auf jeden Fall nicht zustimmen. Und ein Letztes noch, der Vergleich Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ mit der Gemeinde, der hinkt in mehrfacher Hinsicht. Kollege Schenner, du hast angeführt, was für die Gemeinde gut ist, ist auch für das Land gut. Ich würde so sagen, das Land hat gegenüber der Gemeinde eine Verantwortung, die der Bund gegenüber den Ländern hat. Und das Land tut gut daran, wenn es die Aufsichtspflicht, die das Land gegenüber den Gemeinden hat, auch in dieser Weise wahrnimmt. Beim Land Oberösterreich handelt es sich um ganz andere Unternehmen und eine ganz andere Komplexität, das mit einem einfachen Antrag mit ein paar Händen heben abzutun, halte ich wirklich für den verkehrten Weg. Wir werden da im Ausschuss darüber sprechen. Es gibt ja diesbezüglich auch schon einen Unterausschuss, der sich damit – auch mit Daseinsvorsroge – auseinandersetzt. Wir werden dem breiten Raum geben können. Jedenfalls würde ich mir wünschen, dass die SPÖ ehrlicher umgeht mit den Notwendigkeiten, die die Menschen in diesem Lande haben und ihnen nicht Daseinsängste durch die Verwendung (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Unterwürfigkeit und Anpassen an die ÖVP!") von unscharfen Begriffen vermittelt, Begriffen, die nichts sagen, sondern nur Emotionen fördern und die SPÖ endlich zu einer Politik zurückkehrt, die sachlich ist, die mit Begriffen umgeht, die Menschen auch richtig verstehen und keine Ängste schürt, die die Menschen nur verunsichern und dem Land Oberösterreich überhaupt nichts bringen. Ich danke Ihnen! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Mag. Baier. Abg. Mag. Baier: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte dort anschließen, wo der Kollege Trübswasser aufgehört hat. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, Herr Kollege Schenner. Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Gemeindeordnung und Landesverfassung. Und ich denke, das sollte Ihnen auch als Abgeordneter dieses Hauses bewusst sein. Das kann man erkennen, auch wenn man keine rechtswissenschaftliche Ausbildung genossen hat. Ich möchte aber noch ein Zweites zu jenen Ausführungen sagen. Also, zu dem, was Sie zum Verbund gesagt haben und zu Ihrer Linie zum Verbund gesagt haben, ich meine, man hat ja ein bisschen gemerkt oder den Eindruck gehabt, Sie hätten sich fast ein wenig in einen Wirbel hinein geredet, was in einem Argumentationsnotstand fast geendet hat, denn da geht es nicht darum, was andere Fraktionen wollen, sondern die Frage ist, was will die SPÖ wirklich in diesem Punkt? Auf der einen Seite ist man gegen die Beteiligung der Börse bei der Energie AG, und ein wenig später hört man, dass man aber für eine Beteiligung des Verbund-Konzerns wäre, der ebenfalls aber bereits börsenotiert ist, und da frage ich mich schon, das ist das größte Geheimnis der oberösterreichischen Landespolitik, was will die SPÖ in dieser Frage wirklich? Mir ist es bisher verborgen geblieben. Zu Ihrem Antrag, den Sie eingebracht haben, möchte ich eines herausstreichen. Geltendes Recht in der Landesverfassung ist, dass die Mehrheit der Energie AG beim Land verbleiben muss. Konkret heißt es in der Landesverfassung, mindestens 51 Prozent des Grundkapitals im Eigentum des Landes Oberösterreich stehen muss. Das ist ein Auszug, das ist bereits geltendes Recht. Es soll also nicht der Eindruck erweckt werden, da gehe es jetzt um eine völlig neue Absicherung, sondern das ist bereits geltendes Recht, und im Rahmen dessen bewegen wir uns auch. Und es ist auch ganz klar, sonnenklar, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass es sich hier um einen Anlauf einer Anlassgesetzgebung handelt, das ist überhaupt nicht von der Hand zu weisen, und dafür sind wir als ÖVP auch nicht zu haben. Denn wir waren bisher in diesem Hause immer der Meinung, dass Änderungen der Landesverfassung nicht auf dringlichem Wege geschehen sollen, und zum Zweiten bietet sich ja geradezu an der eingerichtete Unterausschuss Daseinsvorsorge, der ja intensiv, wie wir gehört haben, daran arbeitet, den Begriff Daseinsvorsorge auch zu definieren, dass er sich mit diesem Antrag auseinandersetzt. Dagegen haben wir nichts, aber das hier dringlich abzuändern, dem können wir nicht zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Gut Ding braucht Weile. Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich kann an den Kollegen Baier anschließen. Aber vorerst möchte ich eine Klarstellung machen. Es ist ja nicht so, dass die Energie AG immer eine "hochweiße" Weste hatte und kein Privater dabei war. Die Beteiligungsverhältnisse zum Beispiel im Jahr 2006, wo es noch Beteiligungen gab: Bei der EVN waren 51 Prozent Land Niederösterreich, und 29,68 Prozent EnBW, also eine Gesellschaft, die sogar mit Atomkraft, nämlich mit fünf Atomkraftwerken zu tun hat, war indirekt über EVN beteiligt. Darüber redet man jetzt nicht mehr. Man redet über die Daseinsvorsorge, und Karl Frais, du selbst bist im Unterausschuss Daseinsvorsorge. In diesem Unterausschuss, und jetzt muss ich weiter lesen, wurde einvernehmlich festgehalten, dass die Definitionsfrage geklärt wird. Aus diesem Grund legt der Unterausschuss einvernehmlich fest, das heißt mit deiner Zustimmung, die einzelnen Regierungsmitglieder um Bekanntgabe jener Maßnahmen und Initiativen der Daseinsvorsorge ihres Ressorts zu ersuchen, die aus ihrer Sicht und vor dem Hintergrund der Staatszielbestimmung des Landesverfassungsgesetzes unter den Begriff Daseinsvorsorge fallen. Gleichzeitig soll angeführt werden, welche dieser Maßnahmen von der öffentlichen Hand bzw. durch Private durchgeführt werden sollen. Im Auftrag des Unterausschusses dürfen wir Sie, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, um Übermittlung der gewünschten Auskünfte bis Ende März 2008 im Wege der Oberösterreichischen Landtagsdirektion höflich ersuchen. Im Namen des Unterausschusses dürfen wir uns für Ihre Bemühungen bereits im Vorhinein sehr herzlich bedanken, und verbleiben mit besten Grüßen! Dr. Helmut Hörtenhuber. Also, hier ist es die Aufforderung, auch an Erich Haider, auch an Josef Ackerl, einmal zu sagen, was ist denn eigentlich Daseinsvorsorge. Ja, was soll denn dann bitte ein Dringlichkeitsantrag, wo heute die Verfassung geändert werden soll per Dringlichkeit? Obwohl wir selbst beschließen, dass wir erst einmal definieren müssen, was wir eigentlich darunter verstehen. Das kann ja nicht ernst gemeint sein. Wir beschließen einvernehmlich, wir definieren die Begriffe, und jetzt sollen wir einvernehmlich die Verfassung ändern, ich bitte doch so weit wiederum die seriöse Zusammenarbeit zu suchen, dass wir nicht Verfassungsänderungen mit Begriffen durchführen, und das per Dringlichkeitsantrag, obwohl wir gar nicht wissen, was eigentlich damit gemeint ist, weil wir selbst eine Definition erst gemeinsam erarbeiten wollen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen, wobei ich feststelle, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen gefasst werden kann. Ich bitte also jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1417/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag abgelehnt worden ist. Und ich weise die Beilage 1417/2008 dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zu. Der Herr Schriftführer hat weiters angekündigt vorhin, dass die Unterzeichner der Beilage 1418/2008 im Rahmen ihres Antrags vorschlagen, diese Beilage ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich bei 1418/2008 um den Initiativantrag betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand. Dazu ist ein Beschluss des Landtags erforderlich, ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Klubobmann Dr. Karl Frais das Wort. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Dieser Antrag signalisiert, wie der korrekte Weg in Oberösterreich zu gehen wäre. Nicht zuerst Parteiverhandlungen führen, dann den Landtag quasi abstimmen lassen, obwohl bereits alles verhandelt ist. Ich sage es ausdrücklich, und das ist der Grund dieses Antrags, wir wollen, und das haben wir beim Börsegang bereits gesagt, dass wir für eine Vernetzung offen stehen. Wir haben eine Ausgangssituation gehabt: da war die Allianz, aus der sind wir ausgestiegen, und wir haben gesagt, wo sind die besseren neuen Partner. Meine Damen und Herren, und ich räume jetzt endgültig mit einer ganz großen Verbundlüge, die von der ÖVP zum Prinzip erhoben wird, auf. Zwei Punkte sind es, und ich habe es mir mit herausgenommen, dieser Antrag vom 7. März 2006, auf der Grundlage eines Gesprächs zwischen Generaldirektor Windtner und Landeshauptmann Pühringer, wo es deren beider Wunsch war, dass die Energie AG mit dem Verbund eine Partnerschaft eingeht, wurde hier in diesem Landtag mit der Unterschrift von Landeshauptmann Dr. Pühringer auf seinen Wunsch mit Dringlichkeitsantrag unter Einbindung aller Klubobmänner hier herinnen auch beschlossen. (Beifall) Nicht seitens der SPÖ, sondern seitens der ÖVP von Landeshauptmann Pühringer. (Beifall) Und die zweite Lüge, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist beinahe schon unerträglich. Wir sitzen bei der ersten Sitzung, jetzt wo es um den Plan B gegangen ist, und dann auch bei der zweiten Sitzung: Schon bei der ersten Sitzung erklärt uns der Herr Landeshauptmann, und es sind genügend dabei gewesen als Zeugen, er habe mit dem Generaldirektor Pistauer vom Verbund ein Gespräch geführt, und er kann sich jetzt eine Beteiligung vorstellen. Es freut ihn, uns das mitteilen zu können. Ja, meine Damen und Herren, haben Sie alle vergessen, dass Generaldirektor Haider, ein Urgestein der ÖVP, und jetzt sein Nachfolger Pistauer, der auch zur ÖVP gehört, ja niemals ein Teil der SPÖ sein kann, sondern es war Landeshauptmann Dr. Pühringer, der mit dem Verbund verhandelt hat und uns die Ergebnisse bekannt gegeben hat. Und Sie beschließen heute das Ergebnis, das Pühringer mit Pistauer verhandelt hat mit den 4,5 Prozent. Das einmal zur Klarstellung, meine sehr verehrten Damen und Herren, damit diese Lügen hier einmal aufhören. (Beifall) Meine Damen und Herren! Wir wollen, dass hier ein Ausschuss einberufen wird, der das größte Unternehmen behandelt, wenn es verkauft wird. Und ich kann eigentlich einem nicht mehr folgen, dem Kollegen Trübswasser, wenn er sagt, wir dürfen hier nicht um Gottes Willen eine Verfassungsbestimmung in der Gemeindeordnung haben, die von diesem Landtag hier mit der gleichen gedanklichen Ausrichtung, weil es wichtig erschienen ist, am 7. November 2007 beschlossen wurde, und heute sagt man, die ganz große Überraschung, für das Land gilt das überhaupt nicht! Denn in diesem Haus müssen wir doch, wenn wir über die Energie AG verhandeln, mit Dringlichkeit drüber fahren. Und uns ist gar nichts anderes übrig geblieben, weil heute die Dringlichkeit geplant war, als jenen Geist hier herein zu tragen und zu sagen: Bitte überlegt es euch noch einmal, wollen wir einen größtmöglichen Konsens, weil es um das größte Infrastrukturunternehmen Oberösterreichs geht. Oder soll es eine knappe Mehrheit dieses Hauses sein, was hier dann letztendlich für den Verkauf entscheidend ist. Meine Damen und Herren! Haben Sie wirklich ein gutes Gewissen, wenn es keinen Beschluss seitens des Landes Tirol gibt, wenn wir wissen, dass auf dem Rücken Salzburgs eine Vorbesprechung mit Herrn Landeshauptmann van Staa stattgefunden hat, wo Wallnöfer als Generaldirektor erklärt hat, nur dann, wenn Salzburg funktioniert, kommt es auch für uns, für die Tiwag in Frage, öffentlich nachlesbar. Wo gibt es einen Beschluss, Kollege Hirz, in Tirol, dass diese AKW-Frage in den nächsten Jahren geklärt wird? Weist ihn mir bitte vor, ihr habt jetzt vielleicht noch zwei Stunden Zeit, her mit den ganzen Beschlüssen. Wo sind die Beschlüsse? Ob sie Raika, Oberbank oder wie auch immer heißen. Wo sind die Unterlagen, die ein Landtag braucht, damit er tatsächlich einen solchen weitgreifenden Beschluss fassen kann? Es gibt überhaupt noch nichts, aber der Herr Landeshauptmann hat bereits erklärt, dass es bereits fix ist, was der Preis ist, was die Dividende ist. Und was die geringe Nachhaltigkeit der Energie AG betrifft, Kollege Hirz, auch darüber sollte man sich Gedanken machen. Wie der Rechnungshof festgestellt hat: eine geringe Eigenkapitalquote. Nunmehr legt der Herr Landeshauptmann mit eurer Zustimmung heute fest: 24 Euro je Aktie, 2,5 Prozent Dividende, bei einer Ausschüttungsquote von 55 Prozent ungefähr. Das heißt, die Energie AG nimmt zwar einmal ein Geld ein, nachhaltig wird dieses Geld aber nicht mehr zu erwirtschaften sein. Darüber muss man diskutieren, das kann man nicht einfach auf die nächsten Generationen abschieben und einfach sagen, es wird schon irgendwie gehen. Denn man muss sich einmal anschauen, was kann die Energie AG, wie viel Eigenfinanzierung bringt sie denn tatsächlich auf und wie kann das Unternehmen selbst so stark sein, um am Markt aufgestellt zu sein. Denn von dem Geld, von dem du träumst, Kollege Hirz, wird einiges, was der Generaldirektor Windtner erklärt hat, nicht in Oberösterreich landen, sondern einiges von dem wird in Südeuropa und Südosteuropa landen, weil dort ganz andere Interessen vorherrschend sind, nämlich in der Abfallwirtschaft. Also, das ist es, was man ehrlicherweise einschenken muss, und ich zitiere einen, der betroffen ist davon, ich nenne den Namen gar nicht, als er gefragt worden ist, was er zur Energiewende sagt, dann hat er eigentlich eine andere Auffassung. Es scheint mir schon zu weitreichend das Ganze, wer sich einkaufen wird. Und was sagt er dazu, wenn man ihn fragt: Sind Sie ein Samariter, weil Sie dem Land helfen wollen? Meine Damen und Herren, wissen Sie, was er antwortet: Nein, wer Energieaktien übernimmt, ist kein Samariter. Wir kaufen nicht, weil es das Land will, sondern weil wir uns einiges erwarten. Und das geht der öffentlichen Hand verloren, meine sehr verehrten Damen und Herren! Und das wollen wir in einem Ausschuss intensiv diskutieren, wir wollen keine Baustellen, die in den nächsten Wochen vielleicht aufbrechen, was alles nicht geklärt worden ist. Sie können sicher sein, wir werden die Baustellen nicht zuschütten, sondern wir werden mit offenem Visier in die Frage hineingehen, wir werden klarstellen, und sagen: Meine sehr verehrten Damen und Herren, wie geht man mit Salzburg um, will man eine Westallianz, wo man über einen Partner einfach drüber fährt und den nicht in Gespräche einbindet. Ist es wirklich so, dass wir im Grunde eine Westallianz wollen? Wir sind bereit dazu, wir haben immer gesagt, wir treten für Beteiligungen ein, aber Beteiligungen, meine Damen und Herren, mit Synergien und Strategien. Und in diesem Papier, in Ihrem heutigen Antrag steht kein einziger Satz über künftige Strategien und Synergien drinnen. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, wie man ein so dürftiges Papier, wo das alles fehlt, heute auch noch beschließen sollte. Wissen Sie, was nämlich dahinter steckt? Bei guten Synergien können wir Kosten einsparen, und gute Synergien bedeuten, dass wir bei Kosteneinsparung auch den Strompreis so gestalten können, dass er für die Menschen leistbar bleibt. Und das ist die Alternative, Kollege Steinkellner, der jetzt nicht herinnen sitzt, zum Privatinvestment, denn gute Synergien schaffen auch einen guten Strom-Wasser-Preis und Müllpreis, meine sehr verehrten Damen und Herren. Dankeschön! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, lieber Herr Klubobmann Frais! Die zwei so genannten ÖVP-Lügen den Verbund betreffend lassen sich relativ leicht widerlegen. Hier geht es nämlich nicht darum, dass irgendjemand verschwiegen hätte, dass es Gespräche gegeben hat oder irgendjemand grundsätzlich etwas gegen den Verbund hätte, sonst wäre der Verbund ja jetzt nicht Teil dieser Lösung, hier geht es schlicht und einfach darum, dass das, was Sie hier bei der Energie AG vehement bekämpfen, mit ungeheurer Aufregung, wie jetzt wieder festzustellen war bei Ihren Ausführungen, dass Sie das offensichtlich beim Verbund gut heißen. Alles das, was in Oberösterreich so schrecklich ist, dass nämlich bis 49 Prozent die Aktien eben nicht der öffentlichen Hand gehören oder gewisse Teile nicht der öffentlichen Hand gehören, ist beim Verbund anscheinend gottgegeben und normal. Sie haben natürlich auch nicht erwähnt, dass das seinerzeit ja auch noch unter einem SPÖ-Bundeskanzler beschlossen wurde, das ist ja noch das Tüpfchen auf dem "i" dabei, und Sie können einfach nicht erklären, warum das beim Verbund in Ordnung ist, und Sie seit Wochen erklären, das alles das ganz furchtbar wäre, wenn bei der Energie AG in Oberösterreich etwas Ähnliches eintreten würde. Es ist Ihr Problem. Die ÖVP-Lügen, die Sie hier unterstellt haben, die gibt es nicht, sondern wir verstehen nicht, warum in Wien etwas gut geheißen wird, was in Oberösterreich ganz furchtbar und schrecklich ist, was gegen die Demokratie ist, wo das Volk nicht gehört wird, und Ihr damaliger Bundeskanzler hat selber noch als Regierungschef eine derartige Lösung beim Verbund in Wien herbeigeführt. Hier ist Ihr Erklärungsbedarf, und der hat bis heute eben nicht gelöst werden können. Zum Verbund, und ich darf das noch einmal hier ausführen, weil es einfach wichtig ist, dass man das noch einmal in Erinnerung ruft, der von SPÖ befürwortete Verbund, es sind ja immer wieder Äußerungen gekommen, der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider hat am 16.1. dieses Jahres noch einmal erklärt, eine große Chance auf eine tolle, große Stromlösung durch den Einstieg des Verbundkonzerns zu sehen, also, dieser Verbund befindet sich zu 24 Prozent im Besitz derartiger Finanzinvestoren, die Sie in Oberösterreich vehement ablehnen, so wie zu 10 Prozent im Besitz der EVN. Die EVN wiederum befindet sich zu 35 Prozent im Besitz des Atomstromproduzenten EnBW und zu 14 Prozent ebenfalls in Besitz derartiger Finanzinvestoren. Das sind einfach Fakten, die hier klargelegt werden müssen, und Sie müssen einmal erklären, warum das in Wien beim Verbund so sein darf und sein kann, und warum die SPÖ seinerzeit dafür war, und warum eine ähnliche Lösung bei der Energie AG so furchtbar, so schrecklich wäre, dass Sie seit Wochen dem Volk erklären, dass das ganze Land auf dem Kopf steht, weil wir dasselbe tun wollen was ein SPÖ-Bundeskanzler in Wien beim Verbund getan hat. Das ist, glaube ich, das Problem hier. Zu Oberösterreich darf ich feststellen, dass ja feststeht, dass bei dieser Lösung mehr als 75 Prozent der Anteile an der Energie AG in der öffentlichen Hand bleiben oder im Bereich von Unternehmen, die wiederum mehrheitlich der öffentlichen Hand gehören. Finanzinvestoren lehnen Sie eben im Gegensatz zum Verbund generell ab, was wir überhaupt nicht verstehen, zum Beispiel auch bei so erfolgreichen Unternehmen und oberösterreichischen Unternehmen wie der voest, die ihrer Meinung nach ebenfalls hier keine Anteile an der Energie AG besitzen darf. Ich weiß nicht wer das verstehen soll. Heute in der Früh konnte man auch im Radio schon die neueste Meldung hören, dass die SPÖ den Plan B unter anderem deshalb ablehne, weil die Energie AG an die schwarzen Freunde der ÖVP verscherbelt werden soll. Ich bin gespannt was zu dieser Aussage die Linz AG, die Verbundgesellschaft, die voest, die SPÖ-Mitarbeiter in der Energie AG, die sich gerne beteiligen wollen und andere sagen werden. Sie werden sehr verwundert sein über diese parteipolitische Zuordnung, die Sie heute Morgen über ihre Aussendung per Radio in Oberösterreich verkündet haben. (Beifall) Ich möchte abschließend ausdrücklich noch einmal dem Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer danken, der vorher vom Herrn Klubobmann hier besonders beanstandet und kritisiert wurde für seine unendliche Geduld, die er in dieser Frage bewiesen hat in zahlreichen Gesprächen, die geführt wurden, wo er bereit war den Börsegang abzusagen und Ihnen noch einmal entgegenzukommen was die Aufstockung des öffentlichen Anteiles auf über 75 Prozent betrifft. Ich glaube, hier sind zwei ganz kräftige Schritte in Ihre Richtung gegangen worden, die Sie leider Gottes nicht bewegen konnten Ihre Haltung zu ändern. Und abschließend darf ich nur feststellen in Anlehnung an Alfred Gusenbauer und einem gutem alten Schlager, dass Ihre Antwort, der Kollege Stelzer hat das vorher schon gesagt, wohl immer wieder etwa lauten könnte: Mein Name ist Haider, Erich Haider, und ich sage immer nur no, no, no, no, no, no. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich werde jetzt nicht weiter singen in den Schlagern, wäre vielleicht einmal ganz nett. Wenn ich mir den Antrag 1417/2008 der SPÖ-Fraktion so anschaue, wenn das die erwähnten konstruktiven Lösungsvorschläge für die Energiezukunft Oberösterreichs sind, dann wird mir mit Schrecken bewusst und klar, dass die jahrelange Eigentümerdebatte auf dem Rücken des Unternehmens mit einer sehr hochgradig demagogisch und populistischen Politdiskussion weitergehen soll. Und ich glaube, das hat sich dieses Unternehmen nicht verdient, vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Stromversorgung, die Energieversorgung in Oberösterreich sicherstellen sollen. Und sehen wir uns die lange Diskussion, sehr unerfreuliche Diskussion, über die österreichische Stromlösung genauer an, dann verstehe ich das inhaltliche Ziel dieses Antrags, wohl gemerkt das inhaltliche Ziel dieses Antrags, noch viel weniger. Im Februar 2002 wurde einstimmig im Landtag beschlossen 25 Prozent plus eine Aktie an die Energieallianz zu verkaufen, mit dem Ziel die österreichische Stromlösung zu forcieren. Hier wurde leider Gottes nicht darauf geschaut, dass das Geld im Unternehmen bleibt oder im Land Oberösterreich auf die hohe Kante kommt. Der Verbund, und das wissen wir aus vielen Diskussionen auch seit dem ich im Landtag bin, hat sich nicht wirklich an Vereinbarungen gehalten und ist sehr, sehr aggressiv in den Endkundenmarkt mit dem Strompreis eingestiegen, was von manchen geschätzt wird, aber für das Unternehmen und für eine gemeinsame Strategie eines Unternehmens, das einen weiteren Versorgungsauftrag hat, nicht wirklich sehr gut ist. Aus diesem Grund auch haben wir im März 2006 einstimmig im Landtag den Rückkauf der Anteile von EVN und Wien Energie mittels Fremdfinanzierung, und das war auch allen klar, dass wir diese Anteile auch dann wieder verkaufen wollen, beschlossen. Haben Verhandlungen, wie schon erwähnt, mit dem Bund begonnen. Und der ist, oh welch Wunder, im letzten Moment abgesprungen, die Verträge waren fix und im letzten Moment abgesprungen. Warum also diese Variante, die schon öfters diskutiert worden ist, jetzt plötzlich das Beste und Tollste sein soll, verstehe ich nicht, aber wie schon gesagt, die SPÖ hat da andere Erklärungsmodelle. Für mich und für uns ist es eine zentrale Forderung, dass wir einen starken oberösterreichischen Energieversorger haben, der eine nachhaltige ökologische Energiepolitik auch ermöglicht. Und genau das ist auch in diesem Antrag verankert, verankert ist auch die Kapitalaufstockung, die auch schon im Aufsichtsrat beschlossen wurde, weil nur durch einen starken Partner können wir diese Energiewende auch umsetzen, auch wenn uns allen klar ist, dass es schwierig sein wird und dass es große Anstrengungen braucht. Aber nur mit einer guten Eigenkapitalversorgung können wir auch in neue Technologien, in ökologisch nachhaltige Energiepolitik investieren. Und das ist ein wichtiger Punkt. Wichtig ist natürlich auch, und da kann ich dem Antrag einen Teil abgewinnen, genau diese Synergieeffekte zwischen den Partnern mit einer TIWAG, mit einer Linz AG oder auch mit Teilen des Verbundes zu nutzen, aber nur die Synergieeffekte. Es macht für mich keinen Sinn und das wollen wir oder ich nicht, dass Verbund oder TIWAG strategischen Einfluss nehmen. Die strategische Einflussnahme soll in oberösterreichischer Hand bleiben. Wir wollen das Sagen haben auch in Bezug auf die Entwicklung, wie wollen wir Energiepolitik gestalten von diesem Energieversorger aus gesehen. Und das ist ein wichtiger Teil, darum ist eine kleine Stückelung dieser Anteile auf mehrere Partner sehr wichtig. Mit einem Vorkaufsrecht bedacht, dass wir wieder die Chance haben, das alles wieder zurückzubekommen, wenn ein EVU oder ein privater Finanzinvestor andere Pläne haben sollte. Dann müssten wir im Landtag wieder entscheiden was passiert damit, diese Anteile zurückzukaufen oder an wen verkaufen wir es anderwärtig weiter. Und ich glaube, genau diese Absicherung, die in dem Antrag 1415/2008 sehr genau beschrieben wurde, garantiert in Oberösterreich einen starken Energieversorger, und das muss das gemeinsame Ziel sein hier diese Synergien zwar zu nutzen, diese Westallianz auszubauen, um am globalen Strommarkt gut aufgestellt zu sein, hier die Eigenversorgung zu stärken, weil je weniger wir zukaufen müssen und irgendwann bis 2030 in Oberösterreich nichts mehr zukaufen müssen aus dem Strommarkt, dann haben wir wirklich etwas geschafft, sowohl für die Umwelt, aber vor allem auch für die Bürgerinnen und Bürger, weil das sichert einen stabilen guten Strompreis, damit eben diese nachhaltige Energie bei uns genutzt wird und wir nicht abhängig sind von Entwicklungen europaweit oder weltweit. Das wollen wir erreichen und das ist das Ziel des Antrages 1415/2008. Und mit diesen Lösungsvorschlägen, die die SPÖ anbietet, kommen wir keinen Schritt weiter, sondern wir ziehen die Diskussion nur weiter hinaus. Und ich frage mich schon, warum sind diese heimischen Banken, die Finanzinvestoren, wirklich so böse, warum sollen heimische Banken in Oberösterreich ein Interesse haben den Wirtschaftsstandort Oberösterreich, und die Energieversorgung ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Wirtschaftsstandortes, wirklich zu gefährden? Und noch dazu, wenn wir unter 25 Prozent diese Investoren herinnen haben, dann können sie auch nicht bestimmender Anteil sein und können so eben wirklich das gewährleisten, dass die Energie AG in oberösterreichischer Hand bleibt und noch dazu mit mehr als 75 Prozent in der öffentlichen Hand bleibt oder in Bereichen, wo der Großteil in öffentlicher Hand ist. Diese Vorkaufsrechte und das Syndizierungsverbot sichert das noch einmal ab und das sind grüne Antworten auf ewig populistische Diskussionen. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wir werden der Dringlichkeit zustimmen, aber inhaltlich nicht, weil wir den Teil, den wir als sinnvoll erachten in der Kooperation mit TIWAG, Verbund und Linz AG im Antrag sehr gut beschrieben haben und somit eigentlich einen Teil dieses Antrages auch schon erfüllt haben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächster Redner zur Dringlichkeit ist Herr Kollege Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Meine Damen und Herren, werte Präsidentin! In diesem Dringlichkeitsantrag mit der Beilage 1418/2008 der Sozialdemokraten, bei diesem Dringlichkeitsantrag wird begonnen mit der Aufforderung an die Oberösterreichische Landesregierung umgehend in konkrete Verhandlungen mit Entscheidungsträgern Linz AG, Salzburg AG, TIWAG, Verbund, Vorarlberger Ill AG einzutreten, um Beteiligungen und so weiter zu verwirklichen. Da frage ich mich, was ist denn im letzten Jahrzehnt, in den letzten Jahrzehnten roulierend immer wiederkehrend passiert, ist da nie verhandelt worden oder wurde nur oberflächlich verhandelt, wurde nie konkret verhandelt, was ist den letzten zehn Jahren zum Thema Energie passiert oder nicht passiert, dass man jetzt auf einmal mittels dringlichen Antrag einfordert, es sollen umgehend konkrete Verhandlungen aufgenommen werden? Ich würde sagen, man kann einem Teil dieses Satzes schon aus unserer Sicht, aus Sicht der Opposition beistimmen, nämlich wenn man wie er sagt, die Oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert umgehend, und ich würde sagen, eine Nachdenkpause einzulegen. Und es ist ja schon fast unerträglich seit über einem Jahr laufend bei jedem Landtag acht, zehn, zwölf Dringlichkeitsanträge zu diesem Thema, die sich teilweise wiederholen, immer wiederkehren, in sich widersprüchlich sind, auch wenn sie von einer Fraktion kommen, und wo es dann um Begriffe wie Daseinsvorsorge geht. Und dann kommt man drauf, diese Daseinsvorsorge weiß ja niemand genau was damit gemeint ist, wie groß dieser Umfang der Daseinsvorsorge ist, was man da hinein geben soll. Er ist nicht einmal definiert, aber es werden Dringlichkeitsanträge eingebracht und es wird sogar dringlich die Verfassung eingebracht, den Antrag die Verfassung zu ändern und weiß nicht einmal um was es bei diesem Begriff genau geht. Das ist schlicht und einfach absurd. Und ich möchte mit dieser Nachdenkphase vor allem einmal eines in den Mittelpunkt stellen worüber man nachdenken soll oder die Landesregierung und ein Teil dieser Landesregierung nachdenken soll, dass mit dem gefallenen Börsegang der Aufstieg, der wirtschaftliche Aufstieg der Energie AG in die Europaliga, ja in eine höhere Spielklasse einmal verspielt wurde. Das muss man ganz klar sagen. Und daher lehnen wir auch heute die Dringlichkeit von ÖVP und Grüne für den Plan B ab, weil wir sagen, jetzt ist es einfach einmal notwendig wirklich eine bessere Lösung als dieser Plan ist, eine bessere Lösung zu entwickeln und darüber zu diskutieren und das nicht dringlich zu beschließen. Genauso ist es aber ebenfalls aus unserer Sicht ganz klar, dass wir mit dieser roulierenden Antragsserie, die zur Daseinsvorsorge von der SPÖ eingebracht wird, dass wir da einfach nicht mehr mitkönnen. Ich vergleiche das, es ist so ideologisch was da immer wieder gefordert wird, so auf eine Art und Weise Kapitalismus pfui, Sozialismus hui. Ich würde sagen, meine Damen und Herren, das ist postkommunistisches Rosenkranz beten, nur glaubt kaum mehr einer daran. Diese ganze Ideologie ist im letzten Jahrhundert gestorben und hat sich nicht bewährt und davon sollte sich eine Regierungspartei, die Regierungsverantwortung hat, endlich verabschieden. (Beifall) Ich würde sagen, man sollte auch und Sie, liebe Sozialdemokraten in der Regierung sollten darüber nachdenken, was sich im letzten Jahr in Oberösterreich abgespielt hat, ob das noch verantwortungsvolle Politik ist. Und man sollte auch darüber nachdenken oder wir fordern die Regierung auf darüber nachzudenken, ob die Handlungsfähigkeit dieser Landesregierung noch gegeben ist, wenn es hier zwei Richtungen gibt, die in eine völlig verkehrte Richtung auseinandertriften. Und es ist auch zu diskutieren, ist das Proporzsystem, das diese Zwangsehe erfordert und diese Zwangsehe der großen Parteien erfordert, ist das nicht einmal in Frage zu stellen und ist das noch für die Zukunft, für eine lebendige Demokratie und für eine lebendige Politik der richtige Weg. Meine Damen und Herren! Ich verordne eine Nachdenkpause, wir verordnen als Opposition eine Nachdenkpause. Es ist das was sich momentan abspielt für die Bürger unerträglich (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Da geht der Arzt mit dir durch!") und es ist einfach ein in sich widersprechendes Hin und Her, bevor hier nicht eine gute Lösung wirtschaftlich, aber auch in Richtung Strompreissenkung bürgerfreundlich, das geht nämlich momentan überhaupt verloren, es wird nur mehr um den Kuchen gestritten und ob jetzt die eine Farbe oder die andere Farbe die Mehrheit davon hat. Und da hört man dann von der SPÖ schon heraus, es gibt eh schon fast jetzt eine Einheitspartei, dass Rot und Schwarz beisammen sind, weil alles schwarz ist auf einmal oder sieht man schon so schwarz. Ich verstehe es nicht mehr. Bitte denken Sie nach bevor so weiter gewurschtelt wird. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1418/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Weiters wurde vom Herrn Schriftführer angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1419/2008 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei dieser Beilage handelt es sich um den Initiativantrag betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen. Es benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss des Landtags und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1419/2008 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Makor-Winkelbauer. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Zu Beginn noch eine Richtigstellung. Meine sehr geehrte Damen und Herren der SPÖ und ihrer Spitze vorzuwerfen, sie wäre gegen jeden Vorschlag der hier kommt, geht völlig ins Leere. Wir sind, waren und werden auch zukünftig gegen jede Vorschläge sein, wo es darum geht, das Wasser zu verkaufen, wo es darum geht den Energieversorger zu verkaufen, wo es darum geht die Daseinsvorsorge zu gefährden. Aber ich möchte schon, meine sehr geehrte Damen und Herren, eines feststellen, alleine im letzten halben Jahr hat die SPÖ vier, sieben, zwölf, vierundzwanzig, vierunddreißig Anträge im Zusammenhang mit der Energie AG und der Sicherung der Daseinsvorsorge hier eingebracht und bei jedem dieser 34 Anträge haben Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP, haben Sie meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen, nein gesagt. Und das heißt in Wirklichkeit der Dr. No ist der Dr. Joe und nicht die SPÖ in diesem Zusammenhang, meine sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall) Auch eine zweite Frage, wie kann es sein Kollege Stelzer, wie kann es sein, dass du als Fraktionsobmann der Stadt-ÖVP bei einem Antrag, der im Gemeinderat einstimmig, meine sehr geehrten Damen und Herren, einstimmig beschlossen wurde, nämlich dass die Linz AG zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Linz bleiben wird, zustimmst und dass hier an diesem Ort und Stelle das absurdeste sei, wenn dasselbe auch für die Energie AG gelten sollte. Ich mache mir, (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Die Energie AG hat keine Bäder und Friedhöfe!") Kollege Stelzer, ich mache mir Sorgen um die gespaltene Persönlichkeit, es ist nicht wirklich nachzuvollziehen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, es war eine politische Diagnose, keine ärztliche Diagnose, Kollege Brunmair. Ich bin kein Arzt, aber Politiker und das traue ich mir zu, dass das in diesem Fall zutrifft. Meine sehr geehrten Damen und Herren, es wurde mehrfach heute von einem schwarzen Tag für die Demokratie gesprochen. Es ist auch ein schwarzer Tag für das oberösterreichische Wasser. Meine sehr geehrten Damen und Herren, in der Beilage 1415/2008, die heute mit Dringlichkeit durchgezogen werden soll, steht viel drinnen, ist von viel die Rede, von der Sicherung des heimischen Trinkwassers ist nur in einem Zusammenhang die Rede, nämlich in jenen, dass alle bisherigen Beschlüsse, die auch von der SPÖ, weil sie nicht weitreichend genug waren, kritisiert wurden, einfach aufgehoben werden. Werden zwar auf der einen Seite die Aufsichtsräte genau definiert, wer wie viel bekommen wird, ist über das heimische Trinkwasser in diesem Antrag nichts zu lesen. Und meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist in Wirklichkeit eine gefährliche Situation und Sie lassen uns keine andere Chance (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist eine gefährliche Polemik was du da sagst!") als auch mit einem dringlichen Antrag den Rückkauf der Wasserassets hier zu beantragen. Und ich lade Sie herzlich ein diesem Antrag zuzustimmen, weil es um keine Kleinigkeit geht. Und weil, Kollege Anschober, weil du zwischen rufst, es hat am 5. Oktober 2000 beim Verkauf der WDL an die Energie AG eine lange Debatte gegeben, wo auch du, (Unverständlicher Zwischenruf) lass dir Zeit, ich werde dir gleich sagen, was die Positionen waren, aber du hast gesagt: Ich kann nur sagen, wenn das Schule macht, dass der Oberösterreichische Landtag in entscheidenden Fragen w. o. gibt und eins zu eins per Dringlichkeit das durchjagt, was die Regierung jetzt kürzlich vorgibt, dann Gute Nacht. Meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrter Herr Landesrat! (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Keine Parteiengespräche im Gegensatz zu jetzt. Damals hat es kein einziges Parteiengespräch gegeben und jetzt zig Parteiengespräche!") Damals warst du grüner Fraktionsobmann, heute bist du schwarz-grüner Landesrat. Damals ist es "nur", großes Anführungszeichen, nur um das Wasser gegangen, heute geht es um die gesamte Energie AG, und ohne dass die Informationen nur annähernd am Tisch liegen, wird das heute mit dringlichem Antrag durchgezogen. (Unverständlicher Zwischenruf) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich kann dir, wenn du es genau wissen willst, kann ich dir auch noch sagen, was die Position der SPÖ war. Wir haben, und ich zitiere Helmut Kapeller, der damals gesprochen hat, wir haben als SPÖ eine sehr klare Position damals zum Verkauf. Wir wollen, dass das Landeswasserversorgungsunternehmen zu 100 Prozent, schon damals, in öffentlicher Hand bleibt und wir werden daher nicht nur dem vorliegenden Antrag, sondern auch dem Zusatzantrag der Freiheitlichen Partei, das war jener Antrag von Achatz, dass es ein Rückkaufsrecht gibt, natürlich zustimmen, weil es, wenn immer es sozusagen zur Änderung der Eigentümerstruktur in der Energie AG kommt, genau dieses Vorkaufsrecht, von dem wir auch heute noch nach sieben, nach fast acht Jahren wieder sprechen, zum Zug kommt. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Leisten Sie den 90.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Volksbegehrens Rechnung (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Achso, wann war denn ein Volksbegehren?") und stimmen Sie zumindest, stimmen Sie zumindest dem Rückkauf des oberösterreichischen Wassers an das Land Oberösterreich zu. Danke sehr. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Kollege Makor! Ja, es ist richtig, die SPÖ hat 34 Anträge zur Sicherung der Energie AG eingebracht, aber so wie bei diesen sind viele rechtlich ein Nonsens, denn wie sollen wir etwas rückkaufen, wenn wir es gar nicht verkaufen. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Eben, wir verkaufen heute eh nichts!") Es gibt da für mich eine unendliche Geschichte also in Bezug auf diesen Antrag jetzt, wo es um die Wasseranteile der WDL geht. Es gibt eine unendliche Geschichte der SPÖ vom spät entdeckten Wasserschatz. Wenn Frau Oberösterreicherin und Herr Oberösterreicher die riesigen teuren Inserate sehen und die Plakate, die aus ihren Steuermitteln finanziert sind, so müssen sie den Eindruck haben, die SPÖ hat seit ihren Gründungstagen sich immer schützend vor das Wasser gestellt, vor das oberösterreichische Wasser. Aber wie war es im Jahr 2000? Hat die SPÖ gegen die Stimmen der Grünen die LWU, die vollkommen in Landeshand war bis 2000, an die Energie AG verkauft (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Wie viel Prozent hatte die Energie AG damals?") und in Ihren Inseraten suggerieren Sie jetzt das Gegenteil. Offensichtlich kam es hier jetzt zu einem großen Meinungsumschwung. (Unverständlicher Zwischenruf) Sie reden zwar immer von Trinkwasser in öffentlicher Hand, aber Sie hätten im Jahr 2000 die LWU nicht an die Energie AG verkaufen sollen. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Die war in öffentlicher Hand zu 100 Prozent!") War in Landeshand. Ja, aber jetzt ist es eine Tochter der Energie AG. Und ich sage, ist Ihnen das nicht peinlich? Wir Grüne wir nehmen Trinkwasserversorgung und Vorsorge für die Menschen in Oberösterreich ernst. Wir setzen nämlich langfristige Ziele und Perspektiven zur Absicherung des Trinkwassers, dass dieses Trinkwasser in öffentlicher Hand bleibt und agieren hier nicht durch dringliche Anträge. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Verkauf ist kein dringlicher Antrag?") Zum Beispiel durch die umfassend erarbeitete Landesstrategie Trinkwasser, wo auch Sie zugestimmt haben und die jetzt nach und nach, Punkt für Punkt von unserem Landesrat Rudi Anschober umgesetzt wird. Und diese Landesstrategie Trinkwasser, sie sichert, dass das Wasser in Oberösterreich in Zukunft vor einer Liberalisierung geschützt ist. Denn dort steht, dass es auch weiterhin Aufgabe und Kernkompetenz der Gemeinden bleiben soll, dass sie die Menschen in Oberösterreich mit Trinkwasser versorgen. Und wir haben zu einem ganz hohen Prozentsatz unsere Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand, in der Hand von kleinen Genossenschaften, und was schützt besser vor Ausverkauf, als dass die Trinkwasserversorgung sehr gemeindenahe, sehr nahe bei kleinen Genossenschaften und sehr nahe bei den Menschen draußen in den Kommunen organisiert ist. Ich bin mir auch sicher, wenn die SPÖ im Landtag eine Mehrheit hätte, so würde sie möglicherweise diesen Wasserverkauf vom Jahr 2000 wieder fortsetzen, wenn ich böse wäre, könnte ich sagen, damit Sie Ihre Populismuswerbung und Ihre teuren Inserate weiterhin finanzieren können. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Unsachlicher geht es nicht mehr!") Bei diesem Antrag heute 1419/2008 fordern Sie einen Rückkauf des Trinkwassers bei dieser Teilprivatisierung. Aber die Anteile der WDL werden nicht mitverkauft. Es geht hier bei dieser Teilprivatisierung um die Energieanteile der Energie AG, aber nicht um diese Tochtergesellschaft WDL. Das ist eine andere Gesellschaft. Und von den Rückkaufsrechten, von denen Sie reden, die im Jahr 2000 hier vereinbart wurden, die können hier rechtlich nicht schlagend werden, wenn der Wasseranteil der Energie AG nicht verkauft wird. Wie soll das gehen? Wir Grüne, wir würden dem auch nie zustimmen. Wir würden nie einem Teilverkauf der WDL zustimmen, mit uns geht das nicht. Aber ich denke, Sie wissen selber ganz genau, wie die rechtliche Lage ist. Sie spielen das hier nur so vor, dass Sie das nicht wüssten und deshalb sage ich auch, das ist ein Theater, das ist reiner Populismus. Und es ist aber auch nicht harmlos, denn Sie führen die Menschen in Oberösterreich hier bewusst in die Irre. Sie wollen etwas rückkaufen, was gar nicht verkauft wird, (Unverständlicher Zwischenruf) was Sie aber im Jahr 2000 verkauft haben. Ja, wir haben die Energie AG weiterhin zu über 50 Prozent in öffentlicher Hand abgesichert, über 88 Prozent sind nahe dem Land Oberösterreich weiterhin durch die oberösterreichischen Finanzinvestoren. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kein Privatkapital!") Also eine längerfristige Stärkung des oberösterreichischen Trinkwassers in öffentlicher Hand durch die Landesstrategie Trinkwasser und kein Teilverkauf der WDL-Anteile durch diese Teilprivatisierung. Deshalb sagen wir zwar ja zur Dringlichkeit dieses Antrags, aber nein zum Inhalt. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Es ist zuerst einmal, ich glaube mich nicht zu irren, vom Kollegen Schenner in Richtung Klubobmann Steinkellner der Begriff gefallen, Vernebelung oder Nebelwerfer bei den Ausführungen. Mein Eindruck eigentlich seit Monaten ist - (Zwischenruf Abg. Schenner: "Zwischen Gemeinnütziger und ...!") du hast den Begriff gebraucht und den habe ich aufgegriffen, danke, dass du ihn verwendet hast, weil er bringt nämlich meine Gedanken auf den Punkt, dass die SPÖ eigentlich seit Monaten nichts anderes tut, als als Nebelwerfer zu agieren - und mein Eindruck dabei ist, dass das eigentlich alles nur einen Grund hat, um von der schlechten Bundespolitik abzulenken, indem man die Bundespolitik aus dem Spiel nimmt und in Oberösterreich ein Thema aufbaut, siehe Pensionen, siehe all die Dinge, die in der letzten Zeit passiert sind. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die Nebel an der Börse haben sich jetzt gelichtet, sehr geehrte Frau Kollegin!") Ja, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, da antworte ich dir auch sehr gerne darauf. Wenn man sich nämlich die Jahreskurven der österreichischen börsenorientierten Unternehmen ansieht, dann sieht man, dass sie trotz des Börsecrash, weil sie wirtschaftlich gut dastehen, sehr wohl in den Jahren an Wert, an Geldwert zugelegt haben. Also, jetzt zu sagen, jetzt war der Crash und daher ist alles weg, schau dir bitte die langfristigen Entwicklungen an, sind jederzeit im Internet abrufbar, und dann wirst du sehen, wie gut die Unternehmen trotzdem noch dastehen, weil die österreichische Wirtschaft eine gute ist. (Beifall. Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Darum werden jetzt auch alle Börsegänge der Reihe nach abgesagt, weil sie so gut sind!" Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Sagen Sie das Thema Pensionskassen...!") Ja, ich sage es den Pensionisten, die jetzt zu mir kommen, dass sie nicht einmal fünf Euro Pensionserhöhung haben, denen sage ich, dass das eine sozialdemokratische Lösung ist. (Beifall) Ich möchte aber jetzt zum Thema zurückkommen. Und eines, ich hab mir so ein bissel die Chronologie angeschaut, Oktober 2000, und ich mache es ganz kurz, weil es ist ja von meinem Vorredner schon angesprochen worden, Veräußerung der oberösterreichischen Landeswasserversorgungsunternehmens AG durch das Land Oberösterreich an die Energie AG. Und es ist auch gesagt worden, dass eigentlich damals der Landesrat Achatz, der für Wasserfragen zuständig war (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Der hat das super gemacht.") und dadurch auch wir als Freiheitliche einen Zusatzantrag eingebracht haben und das war bitte, das war das, aber Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, das Ihr Sozialdemokraten und ÖVP in eurem Konzept nicht drinnen gehabt habt, sondern der Zusatz ist gekommen, die Landesregierung wird beauftragt und ermächtigt, mit dem Vertragspartner ein Rückkaufsrecht usw. zu haben. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das war ein super Zusatz!") Das war ein super Zusatz. Ich sage einmal, Ihr habt es im ersten aber trotzdem nicht berücksichtigt, weil Ihr habt uns ja eine ganz andere Vorlage vorgelegt. Das Nächste ist dann November 2007, sind einige Anträge gekommen. Kollege Makor-Winkelbauer, ich glaube wir haben so ein Verhältnis, dass ich auf das Aufzählen deiner, wie viel hast du gesagt, 37 Anträge, dir ehrlich sagen kann, die Mengen macht nicht immer die Qualität aus. Es geht nicht um die Anzahl der Anträge, sondern sehr wohl auch was drinnen steht. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das war jetzt hart!") Ich bin nicht hart, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ich bringe es auf den Punkt. (Beifall) Jetzt haben wir eben im Zuge des Börseganges die Anträge da gehabt, 1383, 1389 und dann haben wir jetzt im letzten Ausschuss eine Vorlage gehabt, 1403, wo es um den Rückkauf geht. Da ist drinnen gestanden, im Falle eines allfälligen Börseganges. Gut, der Begriff passt jetzt nicht mehr. Deswegen ist von euch jetzt wieder ein neuer Antrag eingelangt, der den Inhalt hat, durch den Zugriff privater Unternehmer muss das Wasser geschützt werden. Ich frage mich nur, habt ihr euch das beim Wasser auch immer wirklich so überlegt, ob der private Zugriff geschützt ist, wenn wir Landesforste verkaufen? Weil auch unter den Bäumen fließt Wasser und auch dort sind Wasserressourcen. Ich habe in den Diskussionen beim Verkauf von Landesforsten noch nie die Diskussion über das Wasser gehört. Wenn wir uns jetzt anschauen den heutigen Antrag, wo es wirklich darum geht, ich sage für meine Begriffe fast eine Diskriminierung von privaten Unternehmen herzustellen. Ich habe mir die Liste angeschaut. Ich bin keine Fachfrau, ich muss mich da immer intensiv mit Themen auseinandersetzen und mir gehts eigentlich als Oberösterreicherin, auch als Bürgerin, nicht sehr gut, wenn Ihr impliziert, dass die oberösterreichische Bankenlandschaft nicht vertrauenswürdig ist. Ich weiß nicht, ich kann mir schon vorstellen, dass Ihr noch ein Trauma von der Bawag mitschleppt, weil jetzt haben wir die ganzen Gerichtsverhandlungen, es ist ein Thema. (Unverständlicher Zwischenruf) Aber bitte, glaubt eines, die oberösterreichischen Banken werden sich sicher die Bawag nicht als Vorbild nehmen und sie haben in der Vergangenheit (Beifall) eine gute Arbeit geleistet. Und sie jetzt mit dem Antrag zu diskreditieren und zu sagen, na Moment einmal, wir vertrauen euch nicht, ich glaube, das tut der oberösterreichischen Wirtschaft wirklich nicht gut. Daher meine Bitte an die Kollegen von der Sozialdemokratie, kehren wir zu einer seriösen Sachpolitik zurück. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Am 4. 12. des letzten Jahres haben wir einstimmig hier in diesem Haus einen Antrag beschlossen, der, er ist schon erwähnt worden, gelautet hat: Im Falle eines allfälligen Börseganges unverzüglich und jedenfalls vor einem Börsegang, und so weiter und so fort sind sämtliche der WDL-Wasserdienstleistungs GesmbH zukommenden oberösterreichischen Wasserrechte und oberösterreichischen Trinkwasserassets usw. usw. zurückzukaufen. Wenn man durchaus selbstkritisch das jetzt noch einmal überdenkt, das entspricht einem Sicherheitsdenken, wo man, ja um die Hose zu halten, nicht nur den Gürtel, sondern auch noch die Hosenträger braucht. Der jetzige Antrag, auch das ist schon angedeutet worden, der sich auch auf die Privatinvestoren bezieht, und es sei noch einmal gesagt, auf oberösterreichische Privatinvestoren bezieht, drückt ein sehr starkes Misstrauen diesen verantwortlichen Personen gegenüber aus und es wirft auch ein bezeichnendes Bild auf die Sichtweise der SPÖ bezüglich des Eigentums. Denn letztendlich ist die Wassernutzung natürlich durch ein Recht definiert und ein sehr strenges Recht definiert. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das strengste Umweltrecht überhaupt, das Wasserrecht!") Um was geht es eigentlich bei diesem Antrag? Es ist das strengste Umweltrecht, eines der strengsten Rechte insgesamt, das anzuwenden ist. Dieser Antrag ist Teil einer Angstmacherstrategie und es ist nichts anderes wie die Fortsetzung eines Weges, der von der SPÖ in den letzten Monaten und auch Jahren gewählt wurde, wo die Angst als politisches Kalkül mit hereinbezogen wird. Und das ist das wirklich Problematische. Es geht nicht um die Sorge der Wasserversorgung, sondern es geht um das politische Kalkül, das mit diesem Antrag verbunden ist. Was ist diese WDL, von der die ganze Zeit gesprochen wird? Es ist ein Unternehmen, das rund sieben Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mit Wasser versorgt. Rund 100.000 Einwohner werden durch dieses Unternehmen versorgt und dieses Unternehmen ist zu zehn Prozent im Besitz der Linz AG und zu neunzig Prozent im Besitz der Energie AG. Dieses Unternehmen hat einen klaren Auftrag durch einen einstimmigen Regierungsbeschluss aus dem Jahr 1994. Dort hat die Oberösterreichische Landesregierung beschlossen, dass die Interessen des Landes gemäß § 35 des Wasserrechtsgesetzes durch das damalige LWU, in der Folge dann WDL wahrzunehmen sind. Diese Interessen des Landes kann die WDL auch in einer anderen Eigentümerstruktur wahrnehmen, weil trotz veränderter Eigentümerstruktur, trotz Hereinnahme von Privatinteressenten und Investoren die Eigentumsverhältnisse grundsätzlich mit der Verfassung geschützt sind, dass 51 Prozent immer in der öffentlichen Hand, das heißt in den Händen des Landes gelegen sind und damit auch dieser gesetzliche Auftrag durch den Regierungsbeschluss aus dem Jahr 1994 gegeben ist und abgesichert ist. Daher Zustimmung zur Dringlichkeit, Ablehnung des Antrags inhaltlich. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1419/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Die Unterzeichner der Beilage 1420/2008 schlagen ebenfalls im Rahmen ihres Antrages vor, dass diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist. Bei der Beilage 1420/2008 handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend die zweite Tranche der Mitarbeiterbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtages erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1420/2008 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Jahn. Abg. Mag. Jahn: Werte Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Aichinger hat uns gerade Angstmacheparolen vorgeworfen. Angst haben braucht man nicht davor was die SPÖ sagt. Angst haben sollte man davor, was auf den internationalen Börsen derzeit los ist. Und wenn ich den schwarzen und den grünen und auch den blauen Rednerinnen und Rednern vor mir zugehört habe vorhin, dann beklagen sie sich immer noch, dass der Börsegang abgesagt ist und trauern dem immer noch nach. Ja, ich frage mich, haben sie noch immer nichts daraus gelernt, was auf dem internationalen Finanzmarkt derzeit los ist? (Beifall) Ganze Volkswirtschaften, ganze Volkswirtschaften werden wirtschaftlich an den Abgrund getrieben. Und wir sehen es in Österreich, was zum Beispiel derzeit gerade die voest an Wert ihrer Aktien verloren hat. In Wahrheit müssten sie, so wie es kürzlich in den Oberösterreichischen Nachrichten als Karikatur gestanden ist, dem Erich Haider einen Orden geben und dem Karl Frais, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Die Frage ist, welchen Orden?") dass wir mit dieser Bürgerbefragung verhindert haben, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Bitte keinen Faschingsorden!") dass es zu diesem Börsegang kommt, meine Damen und Herren. (Beifall) Siebzig Prozent, siebzig Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sagen, (Unverständliche Zwischenrufe) siebzig Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sagen, öffentliche Versorgung verkauft man nicht an Private. 90.000 Menschen in Oberösterreich haben mit ihrer Unterschrift gesagt, öffentliche Versorgung verkauft man nicht an Private, und wir werden das weiter sagen. Und wenn hier gefragt wurde, ja was will denn eigentlich die SPÖ in der EnergieAG-Frage? Jedenfalls nicht einen dauernden Strategiewechsel, den wir in den letzten zehn Jahren mitgemacht haben und vieles davon mitgetragen haben. Sondern, wir wollen in Österreich starke Energieversorgungsunternehmen, die in der Lage sind, mit den internationalen Konzernen mitzuhalten, und diese Zwerge, die wir in Österreich sind, dieses Gerede vom Wettbewerb und vom Preis, ich kann dieses lächerliche Gerede überhaupt nicht mehr hören. Was wäre denn die Alternative? Die Alternative ist ja doch immer nur, dass die Kleinen von den Großen international aufgekauft werden und dann sind die Preise erst recht oben. Wir wollen eine Lösung, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Am besten keine Lösung – ein Wahlkampfthema!") und die könnte man mit einem Westbündnis, von dem sie ja auch sprechen, erreichen. Nämlich einen starken Verbund von Unternehmen, der in der Lage ist über Synergien auch kostengünstig zu produzieren, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. (Unverständliche Zwischenrufe) Der Landeshauptmann van Staa wäre nie auf die Idee gekommen und kommt auch jetzt nicht auf die Idee von seinem Unternehmen etwas herzugeben. Aber, es ging nicht nur um eine TIWAG. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Habt ihr vor einem dreiviertel Jahr noch heftig abgelehnt, die TIWAG!") Es geht um ein Westbündnis, wo man zum Beispiel einen Partner, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Nicht wir, ihr habt abgelehnt!") den man mit Salzburg vermeint zu haben, über den Rechtsanwalt ausrichtet, dass er eigentlich kein Vorkaufsrecht hat, anstatt auf ihn zuzugehen. Und einen letzten Punkt noch, damit ich auch zu meinem Antrag kommen kann: Es wurde auch noch die Frage gestellt: Na, ihr heißt beim Verbund gut, was ihr bei der EnergieAG ablehnt. Beim Verbund wäre es mir auch lieber, es hätte die öffentliche Hand hundert Prozent. Nur es steht jetzt nicht der Verbund zum Verkauf an, sondern jetzt steht die EnergieAG zum Teilverkauf an. Und hier geht es nicht darum, dass die Banken böse sind, Kollegin Schwarz. Die Banken haben ihren Platz in unserer Wirtschaft, einen ganz wichtigen Platz! Aber 57 Millionen Euro an Mindestdividende wird in den nächsten Jahren dann anfallen, (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "53 Millionen!") - und diese 57 oder 53 – ist ja ganz wurscht (Unverständliche Zwischenrufe) über fünfzig Millionen, einigen wir uns darauf – und dieses Geld ist besser dafür verwendet, wenn es beispielsweise an strategische Partner im Westbündnis auch ausgeschüttet werden muss, um gemeinsam hier kostengünstig produzieren zu können, (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Statt an das Land Oberösterreich? Interessanter Standpunkt, Frau Kollegin!") zum Beispiel neue Kraftwerke zu bauen. Und zum Antrag "Mitarbeiterbeteiligungen", da möchte ich im Vorfeld betonen: Wir unterstützen die Mitarbeiterbeteiligung grundsätzlich. Nur verlangen wir in unserem Antrag, dass diese Mitarbeiterbeteiligung zum einen auch tatsächlich den normalen Mitarbeitern zugute kommt und nicht so wie es dann in einer Aufsichtsratssitzung beschlossen wurde, die Vorstände, Prokuristen, leitenden Angestellten, sich die begünstigten Mitarbeiteraktien kaufen sollen. Das, meine Damen und Herren, das akzeptieren wir nicht, das gehört heraus. (Unverständliche Zwischenrufe) Naja, weil die können es sich auch im Normalverfahren sozusagen leisten. Die haben genug Geld, um die begünstigten Mitarbeiterbeteiligungen kaufen zu können. (Unverständliche Zwischenrufe) Und zum anderen, zum anderen beantragen wir, dass für die zweite Tranche der Mitarbeiterbeteiligung die genauen Bedingungen hier im Landtag einberichtet werden, vorgelegt werden, bevor man die zweite Tranche der Mitarbeiterbeteiligungen weitergibt. Denn, man kommt im Nachhinein bei dem, was hier an Freibriefen ausgestellt werden soll, über den Landtag immer wieder drauf, hoppla, da wurde etwas vereinbart, von dem wir jedenfalls nichts wussten. Und Kolleginnen und Kollegen des Oberösterreichischen Landtags, ich weiß nicht, ob es gut ist, dass ihr euch zwei Tage vor der Landtagssitzung einen Plan B hinknallen lässt ohne zu wissen, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Da kennst du unsere innerparteiliche Demokratie schlecht!") das gerade das drinnen steht und dann ihr das abnickt, obwohl hier noch eine ganze Reihe von Punkten nicht einmal ausgehandelt sind. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Kollegen Stanek das Wort. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mir schon bei der Wortmeldung der Frau Kollegin Jahn gedacht, wie lange braucht sie denn eigentlich, bis sie zum eigentlichen Antrag kommt? Es wundert mich auch nicht, dass sowenig dazu gesagt wurde, weil die Suppe ja da so dünn ist, dass man wirklich nichts mehr dazu grundsätzlich sagen kann. Aber auch das, was gesagt wurde, ist gerade von einer Wirtschaftsexpertin schon sehr eigenartig, dass sie auf der einen Seite begründet, dass die Prokuristen, die Direktoren, die leitenden Angestellten sich bei der Mitarbeiterbeteiligung nicht beteiligen dürfen. Und auf einen Zwischenruf dann sagt, ja weil irgendwie können sie sich eh anders beteiligen. Ich frage Sie nur, mich würde das interessieren, wie? (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Das ist eine begünstigte Mitarbeiterbeteiligung!") Das haben Sie hier gesagt! Also, da scheint mir an der Kompetenz doch einiges fragwürdig. Die SPÖ, meine sehr geehrten Damen und Herren, verlangt, dass im Zuge der zweiten Tranche der Mitarbeiterinnenbeteiligung an der EnergieAG Oberösterreich nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einer kollektivvertraglichen Regelung unterliegen, Anteile erwerben können. Ganz abgesehen davon, dass die Sicht der SPÖ im Jahr 2004 bei der Mitarbeiterbeteiligung über zehn Prozent an der VATech ganz offensichtlich noch eine ganz andere Meinung hatte, ist eines auch interessant. In der Begründung dieses Antrags steht, mit dieser Maßnahme sollen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen besser identifizieren und auch am Erfolg des Unternehmens teilhaben können. Das heißt, wenn ich das jetzt in der Begründung umdrehe, dass nach Ansicht der SPÖ, Vorstände, leitende Angestellte, Prokuristen und vor allem die in der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrates sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren können, und dass daher es überhaupt nicht notwendig ist, dass diese Leute sehr wohl auch Motivationsaspekte über eine Mitarbeiterbeteiligung bekommen können. Das ist unseres Erachtens eine absolute Diskreditierung und eine Diskriminierung der leitenden Angestellten bei der EnergieAG. Gerade bei einer Personengruppe, die in den letzten Jahren für dieses Unternehmen ganz hervorragend gearbeitet hat und dieses Unternehmen geführt hat. (Beifall) Wir werden daher, ob dieses obskuren Antrages der Dringlichkeit zustimmen, dem inhaltlichen Aspekt natürlich nicht. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer! Ich war schon versucht zu sagen - Thema verfehlt! Aber zum Schluss ist Kollegin Jahn doch auf den 1420iger Antrag - Mitarbeiterbeteiligung eingegangen. Dass wir auf die Diskussion, die wir vorher geführt haben - und auch wenn sie dem Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter schon auch selbst scheinbar sehr peinlich ist, dass man es immer wieder anspricht - Faktum ist, dass wir einen Antrag haben, wo wiederum die Politik sich ganz massiv in das Unternehmen einmischen will. Sogar in das, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich regeln, die Form der Beteiligung. Richtigerweise ist – und das muss ich dem Antrag auch zugute halten – drinnen gestanden oder steht drinnen, dass eine Mitarbeiterbeteiligung eine bessere Identifikation mit dem Unternehmen bringt. Und das wurde von meinem Vorredner schon angeführt und erwähnt, dass diese Identifikation mit dem Unternehmen sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft auf der Arbeiterebene, sprich die draußen auch Leitungen bauen und so weiter, die in den Kraftwerken aktiv sind oder auf einer mittleren Ebene, ob das die ganz einfachen Bereiche sind, die auch ein so großes Unternehmen wie die Energie AG braucht, oder, ob das Vorstände, Direktoren, Menschen in der obersten Etage sind, die sollen sich auch sehr stark damit identifizieren. Und wie das Modell der Mitarbeiterbeteiligung zustande gekommen ist, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst entschieden. Was ist die beste Form? Was ist die günstigste Form? Und was können sie mittragen? Und dass ein gutes Modell erarbeitet wurde, zeigt, dass 75 Prozent der Begünstigten auch das angenommen haben und sich beteiligt haben am Unternehmen. Und Mitarbeiterinnenbeteiligungen hängen ja nicht unbedingt zusammen mit der Unternehmensform. Das gibt es ja nicht nur bei börsenotierten Unternehmen oder bei Aktiengesellschaften. Auch ganz einfache Wirtschaftsbetriebe haben Mitarbeiterinnenbeteiligung und die wollen auch nicht (Unverständliche Zwischenrufe) diese einfache Einmischung. Ja, das kann man so stehen lassen. Es haben auch genauso, und da bin ich auch überzeugt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht so genau auf den Preis geschaut, sondern ihnen war wichtig, und das habe ich auch aus den Ausführungen gehört, dass sie für das Unternehmen stehen und dass sie hinter der Strategie des Unternehmens stehen. Und das muss unser Ziel sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken, ihnen endlich wieder die Freiheit zu geben, für sich selbst zu entscheiden, was sie wollen. Und dass nicht die Politik immer drein zu reden hat, was ist gut für euch und was nicht. Ich glaube, das muss oberstes Prinzip sein, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr selbstbewusst auftreten und für sich entscheiden, wie diese Anteile gehandelt werden. Und hier zu sagen, wir wollen im Landtag vorher noch wissen, wie das aufgeteilt wird. Bitte, was geht uns das an. Es ist eine Privatstiftung, die diese geparkt haben und dort ist der Vorsitzende der Betriebsrat, der Vorsitzende des Betriebsrates! Also, was ist besser als genau diese Kontrolle? Ich denke, hier muss sich die Politik endlich draus halten und ich will nicht, so wie die SPÖ, in allen Bereichen irgendwo irgendwelche Feindbilder sehen und irgendwelche Unterstellungen machen, sondern sagen, bitte, ihr habt die Möglichkeit euch zu beteiligen, ihr macht euch aus, unter welchen Bedingungen. Und das möchten wir unterstützen. Drum werden wir dem Antrag die Dringlichkeit geben, aber inhaltlich ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Wortmeldung ist Herr Kollege Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Der Kollegin Jahn ist es halt so einfach rausgerutscht. Begünstigte Mitarbeiterbeteiligung für die, die eh genug Geld haben, das wollen wir nicht. Drum wird auch dieser Antrag von niemandem außer der antragstellenden Partei mitgetragen, weder in der Dringlichkeit noch im Inhalt. Es ist schon klar, Neid ist eine sehr starke Triebfeder und wird halt politisch sehr, sehr oft und immer wieder strapaziert. Vor allem dann, wenn es nicht die eigenen betrifft, die Penthouse-Besitzer, die die sich upgraden lassen. Ich habe da wieder einen neuen Ausdruck kennengelernt, Senator-Card ist auch so ein Synonym für solche, die sowieso schon begünstigt sind. Also, wenn es die nicht betrifft, dann tut man halt den Neidkomplex oder tut man auf Neid setzen, um politisches Kleingeld zu schlagen. Meine Damen und Herren, es gäbe schon einen Aspekt, über dem man vielleicht diskutieren könnte. Nur, das geht aus diesem Antrag nicht hervor. Natürlich ist es so, dass Vorstände, leitende Angestellte und so weiter aber auch die gewählten Mitglieder im Aufsichtsrat, dass die bei einem solchen Vorgehen einerseits auf der Geber- und andererseits auf der Nehmerseite sind. Das, was wir im Rechnungshofbericht zu den Strukturmitteln gerade diskutieren, das wäre schon ein Ansatz, wo man sagen kann, da soll man sich grundsätzlich darüber unterhalten. Aber so, wie es heute in diesem dringlichen Antrag eingebracht wurde, wo man sagt, die haben eh genug, die brauchen wir da nicht und so weiter. Und wo macht man dann wirklich also die Schnittstelle? Wer ist damit gemeint? Wie viele Personen sind das, die man da heraus haben will? Also, so drüber zu fahren mit einem Neidkomplex und zu sagen, die kriegen nichts, weil sie eh genug verdienen, weil sie eh genug haben und die anderen kriegen was, das ist nicht unsere Politik, dem können wir nicht zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1420/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Vom Herrn Schriftführer wurde weiters angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1421/2008 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei dieser Beilage 1421/2008 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend eine Novelle des Öko-Stromgesetzes. Es erfordert ebenfalls einen Geschäftsbeschluss des Landtages dazu. Und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1421/2008 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben im Antrag 1421/2008 eine neuerliche Aufforderung an die Bundesregierung. Und ich hoffe in diesem Zusammenhang wirklich die letzte, dass das Öko-Stromgesetz, so wie es jetzt vorliegt, ein Desaster ist und im Rahmen einer Klimaschutzpolitik, der sich auch die Bundesregierung verpflichtet hat, nicht wirklich ein gutes Instrument ist. Wir wollen nochmals mit allem Nachdruck eine grundsätzliche Reform des Öko-Stromgesetzes erwirken, um eine zukunftsweisende Neuregelung wirklich festzuschreiben mit den Forderungen, die wir schon oft hier vorgetragen haben. Ausgehend von dem deutschen Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien, das mittlerweile fünfzig Länder übernommen haben. Also, bei jeder Rede werden es ein bisschen mehr. Und es verwundert mich, dass Österreich da nicht aufspringt. Wir brauchen eine Novelle, die wirklich innovative Betriebe zulässt, Unternehmen, die sich für diesen Teil auch schwerpunktmäßig festgelegt haben, in Oberösterreich gute Unternehmen, hier ist der Heimmarkt zusammengebrochen. Der Heimmarkt ist seit 2006 in diesem Bereich zusammengebrochen aufgrund dieser Regelungen, die wir haben. Dass das Windhundprinzip gilt, dass keine vertraglichen Absicherungen sind, dass so ein Unternehmen, ob das eine Biogasanlage, ob das eine Biomasseverstromung oder ein großes Fotovoltaik-Werk ist, nicht mehr mit Sicherheit auch leisten kann und somit wieder ein wichtiger Baustein im Zusammenspiel der Energiepolitik abhanden gekommen ist. Es ist uns schon klar, dass nicht nur der Ausbau der Ökoenergie das Klima retten wird und die Energiewende herbeiführen wird, sondern auch ein wichtiger Bestandteil ist. Genauso ein wichtiger Bestandteil, wenn nicht sogar ein größerer, ist die Energieeffizienz, die aber auch in diesem Haus, und dafür möchte ich mich auch bedanken, in diesem Haus eigentlich ein klares gemeinsames Ziel ist. Wir möchten noch einmal herantreten, diesen vorgelegten Entwurf noch einmal zu überarbeiten. Die Stellungnahme des Landes Oberösterreich war deutlich negativ sowie auch aus vielen anderen Bundesländern. Wir sollten endlich an die Bundesregierung, alle Parteien, auch an die eigenen Abgeordneten herantreten, hier Verbesserungen dringend zu machen, damit auch Oberösterreich und Österreich gemeinsam eine gute Klimaschutzpolitik auf dem wichtigen Energiesektor weitermachen kann und hier für die Umwelt und für die Menschen, die wir hier alle leben, einen besseren Teil sichern können. Ich bitte um die Zustimmung der Dringlichkeit und auch um die Zustimmung des inhaltlichen Teiles dieses Antrags. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Mühlböck. Abg. Mühlböck: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen, liebe Kollegen, geschätzte Damen und Herren auf der Zuhörer- und Zuschauergalerie! Über 50 Länder haben sich mittlerweile zur Förderung von Öko-Stromregelungen bekannt. Wir im Land Oberösterreich bekennen uns auch zu einer sehr aktiven Klimaschutzpolitik und eben zum Ausbau von Öko-Stromanlagen. Was ist die logische Folgerung daraus? Von Oberösterreich wird ein nachhaltiges Öko-Stromgesetz deutlich und klar eingefordert, Oberösterreich kann mit der vorliegenden Öko-Stromnovelle des Bundes nicht zufrieden sein, Oberösterreichs Wünsche, die wir schon sehr oft in Wien deponiert haben, haben hier bis heute noch kein Eingang gefunden. Seinen Anteil von erneuerbarer Energie muss Österreich laut Öko-Stromrichtlinie bis 2010 auf 78 Prozent steigern, die Bundesregierung hat in ihrem Programm sogar eine Steigerung von 80 Prozent bis 2010 und 85 Prozent bis zum Jahre 2020 niedergeschrieben. Wie schaut die Realität aus? Die schaut leider anders aus, es wurde zwar beim Klimaschutzgipfel der Bundesregierung die Überarbeitung der Öko-Stromregelung angekündigt, doch der vom Wirtschaftsministerium im Dezember des Vorjahres erstellte Begutachtungsentwurf spricht genau das Gegenteil, eine nachhaltige Öko-Stromentwicklung ist für unser Land nicht erkennbar. Es ist daher deutlich und ganz wichtig, dass wir als Land Oberösterreich klar unsere Ablehnung zu dieser Öko-Stromnovelle zum Ausdruck bringen. Wir müssen es schaffen wie andere Länder langfristige Tarifgarantien für die Betreiber von Öko-Stromanlagen gewährleisten zu können. Eine Deckelung der Kostenbelastung für besonders energieintensive Betriebe im Rahmen der festzulegenden Aufbringungs- und Tarifsysteme. Wir können in Oberösterreich und den weiteren acht Bundesländern vieles mit den hier lebenden Menschen bewerkstelligen, um eine Absenkung unserer CO2-Emissionen zu erwirken. Verschiedene Maßnahmen werden bei uns bereits beispielhaft umgesetzt und gelebt. In vielen Bereichen arbeiten wir in Oberösterreich daran weitere Weichen in Richtung positiver Energiewende zu stellen, jedoch im so lebenswichtigen Segment Strom sind wir von der Bundesregierung abhängig. Geht man in anderen Ländern in eine richtige Richtung, wurden die Rahmenbedingungen durch das Öko-Stromgesetz in Österreich eindeutig verschlechtert, hier sticht die 80prozentige Verringerung des Jahresbudgets für Neuanlagen hervor, damit hat man den Öko-Stromausbau beinahe zum Scheitern verurteilt. Wir fordern daher die Bundesregierung auf, sich klar und mit aller Deutlichkeit zu einem verbesserten und vor allem effizienten Öko-Stromgesetz zu bekennen. Wir fordern eine deutliche Förderung von Kleinwasserkraftwerken, den Ausbau der Wasserkraft und anderen Alternativenergien. Dies bedeutet auch wie in anderen Ländern einen zusätzlichen Jobmotor, alleine in Deutschland sind die Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien von 2004 bis 2006 um 60 Prozent auf 236.000 gestiegen. Auch Österreich soll diese Chance neuer Arbeitsplätze über ein richtungsweisendes Öko-Stromgesetz ergreifen, wir sind es den Menschen schuldig, dass wir anstatt einer weiteren Steigerung der österreichischen Treibhausgasbilanz endlich eine Reduktion erwirken, mit 24,5 Millionen Tonnen über dem Kyoto-Ziel, das ist der Stand aus dem Jahr 2005, sind wir keine Musterschüler. Wir fordern daher von dieser Stelle aus die Österreichische Bundesregierung noch einmal eindringlich auf, eine nachhaltige Reform des Öko-Stromgesetzes durchzuführen, wir sind es den Menschen und unserer Mutter Erde schuldig. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Kollege Steinkogler. Abg. Steinkogler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag! Oberösterreich ist besonders aktiv bei der Absenkung der Kohlendioxid-Emissionen, in vielen Bereichen der Energiewende können wir selbständig agieren und sind auch sehr gut unterwegs. Im wichtigen Bereich Strom liegt dagegen die Zuständigkeit für die Rahmenbedingungen und den Förderungen bei der Bundesregierung, so auch beim Öko-Strom. Der derzeitige Entwurf, das wurde von meinen Vorrednern schon dargestellt, gefährdet unsere Anstrengungen und Bemühungen, deshalb verlangen wir in dieser Resolution, die wir ja bereits vor zwei Jahren hatten, die langfristige Tarifgarantie für die Betreiber von Öko-Stromanlagen von 20 Jahren, die jährlich degressiven Tarife für neue Anlagen und die Technologie bis zum Jahr 2020 an die Marktreife heranzuführen, die Deckelung der Kostenbelastung für besonders energieintensive Betriebe im Rahmen des festzulegenden Aufbringungs- und Tarifsystems und genaue festgelegte Effizienzkriterien für die Umsetzung der einzelnen Projekte. Meine Damen und Herren, nur so können unsere Bemühungen der Energiewende durch eine glaubwürdige Anti-Atompolitik, sowie die Stärkung der gesamten Öko-Energiebranche gewährleistet werden. Ich bin auch froh und dankbar, dass auch nach zwei Jahren die sozialdemokratische Fraktion dieser Resolution beitritt. Es hat zwar zwei Jahre gedauert, wir hatten genau die gleiche Resolution am 6. April 2006 hier im Landtag, hier haben sie sich noch nicht bereit erklärt mitzutun. Ich glaube, dass es wichtig ist, sowohl für die Branche aber auch für das Klima, dass wir diese Resolution verabschieden, den Bund eindringlich ersuchen, nochmals die Novelle zu überdenken. Ich bitte um Zustimmung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächsten erteile ich Herrn Kollegen Aspöck das Wort. Abg. Ing. Aspöck: Geschätzte Präsidentin, hoher Landtag, meine sehr geehrten Kollegen, liebe Besucher auf der Galerie! Bei dieser Gesetzesinitiative frage ich mich wirklich, ist das der Eifer, ist das die Geschwindigkeit, mit der die Regierung hier in Oberösterreich Schwarz-Grün das Land in bessere Zeiten führen will? Ich frage mich wirklich deshalb, wenn man nämlich berücksichtigt, Herr Anschober, dass gestern gerade im Nationalrat das Öko-Stromgesetz im Bereich der Biogasanlagen bereits novelliert worden ist. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Falsch, nein, eine Notmaßnahme!") Ist gestern debattiert worden und heute beginnen wir in Oberösterreich munter zu werden, dann muss ich sagen, gute Nacht, Herr Anschober, verschlafen Sie nicht die Zeit. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Nein, das war zum Ausgleich, Sie kennen sich überhaupt nicht aus!") Herr Anschober, gestern im Nationalrat wurde im Bereich der Energieanlagen, der Biogasanlagen das Thema erledigt. Hier in Oberösterreich kommt man heute am Donnerstag drauf, dass man das novellieren, dass man da eine Resolution verabschieden soll, da sage ich wirklich, passen Sie auf, dass Sie nicht die nächste Wahl verschlafen. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Was ist denn Öko-Strom?") Zum Thema erneuerbare Energie, Herr Anschober, kommen Sie nachher heraus aber nicht jetzt, jetzt bin ich hier am Wort. Herr Kollege Anschober, es ist auch die Suppe sehr dünn, wenn man beurteilt, dass die schwarz-grüne Regierung in Oberösterreich hergeht und nur das deutsche Modell abschreibt und sagt, das ist das Zukunftsmodell hier in Oberösterreich. Da muss ich sagen, wenn das die ganze Grütze ist von der grünen Politik in Sachen Umweltpolitik, dann sage ich auch, das ist schmal, die Suppe ist sehr dünn. Wenn ich zum Beispiel nur den Vergleich ziehe vom deutschen Modell zu unserem Öko-Stromgesetz im Bereich der Laufzeiten, 20 Jahre, für 20 Jahre bin ich nicht, denn jetzt haben wir die Situation in Österreich mit dem geltenden Gesetz, dass wir zirka zwischen 11 und 13 Jahre Laufzeit haben, Garantie, Planbarkeit haben. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wieso, ist das mit 20 Jahren schlechter? Sie haben überhaupt keine Ahnung von der Materie!") Wenn Sie wissen, dass eine Biogasanlage eine technische Nutzungsdauer hat von zirka 10 bis 12 Jahren, eine wirtschaftliche Nutzungsdauer hat von zirka 12 Jahren, Herr Anschober, dann braucht man nicht hergehen und diesen Bereich extra zu schützen, es ist ja nicht notwendig, dass man bei Biogasanlagen auf 20 Jahre im Prinzip die Garantie abgibt. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kennen Sie Biogasanlagen?") Ich kenne Biogasanlagen, ich hab das auch gelernt, Herr Anschober, im Unterschied zu Ihnen. Ich muss wirklich sagen, das ist nicht notwendig, denn es soll auch im Wettbewerb in der Wirtschaft ein fairer Wettbewerb möglich sein, da ist es nicht notwendig, dass man 20 Jahre Garantie abgibt. Alleine im Bereich der Tarifsicherheit, aus unserer Sicht der Freiheitlichen ist es notwendig, dass die Betreiber einer neuen Energieanlage im Bereich der alternativen Energien investieren wollen, dass die Planbarkeit, Kalkulierbarkeit haben, dass wir in diesem Bereich der erneuerbaren Energie etwas machen müssen, das ist für uns auch außer Streit, diese dringliche Initiative, die kommt reichlich spät, wir werden aber trotzdem dieser Dringlichkeit zustimmen. Danke. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Machen müssen wir was, aber wir sagen nicht was!") Zweite Präsidentin: Es gibt keine weitere Wortmeldung mehr, ich schließe somit die Wechselrede. Wir kommen somit zur Abstimmung, ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die zur Dringlichkeit der Beilage 1421/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme dieses Antrages fest. Die Unterzeichner der Beilage 1422/2008 schlagen im Rahmen ihres Antrages vor, dass diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist, bei der Beilage 1422/2008 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. Es benötigt einen Geschäftsbeschluss des Landtags, ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1422/2008 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Es gibt keine Wortmeldung, ich schließe somit diese Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die zur Dringlichkeit der Beilage 1422/2008 zustimmen, mir ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme des Antrages fest. Ich teile mit, dass seit der letzten Sitzung wieder schriftliche Anfragen eingelangt sind, die Fragesteller, Gegenstand und Adressen der Anfragen können den Abschriften der schriftlichen Anfragen entnommen werden, sie liegen Ihnen gemeinsam mit den zwischenzeitig eingelangten Anfragebeantwortungen in einer Sammelmappe auf Ihren Plätzen auf. Wir kommen nun zu den Verhandlungsgegenständen und beginnen mit der Beilage 1398/2007. Das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "Förderungswesen in den Landeshauptstädten Linz und Salzburg". Ich bitte Herrn Kollegen Josef Mayr, darüber zu berichten. Abg. Mayr: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "Förderungswesen in den Landeshauptstädten Linz und Salzburg". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1398/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Rechnungshofs betreffend "Förderungswesen in den Landeshauptstädten Linz und Salzburg" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. Zweite Präsidentin: Ich danke dem Herrn Berichterstatter, ich eröffne die Wechselrede und darf Herrn Kollegen Mayr das Wort erteilen. Abg. Mayr: Ich möchte nur ganz kurz auf ein paar Punkte eingehen. Einige Empfehlungen sind bereits in der Umsetzung, unter anderem auch die Richtlinie für eine transparente Abwicklung der Personal- und Sachleistungen, die bereits erstellt werden, es gab bisher keine einheitlichen Richtlinien dazu. Die Materialsubventionen wurden nicht immer im vollen Umfang aufgezeichnet bzw. teilweise durch den Bürgermeister oder den Stadtsenat verteilt. Ein weiterer Punkt war die Offenlegung und Kontrollbestimmung für die Parteienförderung, es mussten bisher keine Verwendungsnachweise erbracht werden, die Stadtvertretung sieht dies jedoch als problematisch, mit der Begründung hier einen Einblick in die Finanzen zu gewähren. Auch ein wesentlicher Punkt, der zu tragen kommt, war die Verschuldung der Stadt Linz, wobei der OH noch ausgeglichen war, aber im AOH die Vorhaben nicht zur Gänze angegeben wurden, weil bei Fremdfinanzierungen sozusagen der Zinsendienst nicht angegeben wurde, Fremdfinanzierungen durch Vermögensveräußerungen teilweise finanziert werden. Auch dies war ein Kritikpunkt, bitte um Zustimmung und Kenntnisnahme des Berichtes. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Ich sehe keine weitere Wortmeldung, ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1398/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme dieses Antrages fest. Wir kommen zu Beilage 1404/2007. Es handelt sich dabei um einen Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Berichts des Rechnungshofs "Linz: Energie AG Oberösterreich: Sicherheit der Stromversorgung in Österreich und Linz AG: Errichtung und Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes". Ich bitte Frau Kollegin Ulrike Schwarz über diese Beilage zu berichten. Abg. Schwarz: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "Linz: Energie AG Oberösterreich: Sicherheit der Stromversorgung in Österreich und Linz AG: Errichtung und Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1404/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Rechnungshofs betreffend "Linz: Energie AG Oberösterreich: Sicherheit der Stromversorgung in Österreich und Linz AG: Errichtung und Betrieb des Biomasseheizkraftwerkes" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. Zweite Präsidentin: Danke für die Berichterstattung, ich eröffne die Wechselrede. Frau Kollegin Schwarz, bitte sehr. Abg. Schwarz: Der Bericht ist ja im Kontrollausschuss diskutiert worden, es ist ja der Energie AG und der Linz AG und auch dem Biomassekraftwerk ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt worden. Es ist sowohl in der Sicherheit, bei der Sicherheit der Leitungen, als auch bei der Stromversorgung ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt worden. Es sind sehr geringe, auch für den österreichischen Durchschnitt sehr geringe Ausfallszeiten in Oberösterreich zu beobachten. Ich glaube, das ist ein wesentlicher Bestandteil, dass die Leitungen sehr gut gewartet werden und in einem guten technischen Zustand sind, hier sehr umsichtig von der Energie AG aber auch von der Linz AG oder anderen Leitungsträgern auch versorgt wird. Ich glaube, das ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Versorgungssicherheit in Oberösterreich für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Das heißt, auch im letzten Eck gibt es eine Stromversorgung, eine Sicherstellung, wie wir jetzt gesehen haben bei den letzten Stürmen wieder. Das ist ein wesentlicher Faktor wie die Lebensqualität ausschaut, weil die Menschen ohne Strom - ganz gleich welche Heizung sie haben, auch ich wäre bei der Pelletsheizung aufgeschmissen, weil auch die funktioniert ohne Strom nicht. Ein Stromausfall in der heutigen Zeit hat weitreichende Folgen, da mag ich gar nicht daran denken, was es für die Betriebe oder für die Landwirtschaft heißt, die auch alles auf Technik umgestellt haben, um hier eine Sicherheit zu haben, dass auch bei einer sehr intensiven Prüfung alles standhält, damit kann man nur ein gutes Zeugnis für unsere Energieversorger ausstellen, ich bitte auch den Landtag, diesem Bericht hier die Zustimmung zu geben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Frauscher. Abg. Frauscher: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Zur Sicherheit der Stromversorgung in Österreich kann man grundsätzlich sagen, dass sie sehr gut ist, wir liegen europaweit bei den Staaten mit den geringsten Unterbrechungen, wir haben auch sehr leistungsfähige Netze bis hinein in die einzelnen Regionen. Es gibt aber jetzt Dank erhöhtem Stromtransportaufkommen teilweise schon sehr starke Belastungen der einzelnen Netzabschnitte, das Netz ist ja sehr groß bei uns, wir haben ungefähr 29.000 Kilometer, der Eigenerzeugungsgrad, der Eigendeckungsgrad unserer Stromerzeugung liegt bei 55 Prozent, das ist natürlich ausbaufähig. Wir haben zwar eine große Kapazität mit ungefähr 39 Kraftwerken mit 685 Megawatt Leistung, zusätzlich noch Timelkam mit 400 Megawatt und eine große Stromerzeugungskapazität von ungefähr 2,39 Terawattstunden. Und wir werden sicherlich diese Eigendeckungsgrade ausbauen können und müssen. Wir müssen aber immer auch bedenken, dass wir auch bei hundert Prozent Eigenerzeugungsgrad immer noch notwendigerweise Importe und Exporte brauchen, weil einfach die Erzeugung von Spitzen- und Grundlasten mit den Verbraucherstrukturen und mit den zeitlichen Anfällen nicht übereinstimmen kann. Darum braucht man einfach einen europaweiten Netzverbund. Es fließen ja jetzt schon große Mengen Strom nach Italien, wo ein sehr großer Bedarf ist. Und es kommt dadurch jetzt zu gewissen Engpässen. Richtung Deutschland ist das ganze Netz in Ordnung. Richtung Tschechien, Ungarn usw. haben wir da Probleme, so dass es dort auch schon zu Versteigerungen gewisser Stromtransporte kommen muss. Es ist daher notwendig, dass wir in Zukunft größere Investitionen tätigen, um diese Belastungen und diesen gesicherten Zustand erhalten zu können. Und nachdem es bei Infrastrukturleistungen lange Realisierungszeiten gibt und auch wegen der Langlebigkeit der Infrastrukturanlagen ist diese Vorsorge natürlich vorausschauend zu betreiben. Wir werden ein System brauchen weiterhin von großen zentralen Erzeugungsanlagen oder ein großes Überlandnetz, müssen aber natürlich auch dezentrale Energieanlagen sehr forcieren. Wir liegen ja da mit der EU auf einer Linie, dass wir gerade die erneuerbaren Energien sehr groß ausbauen werden. Wird auch notwendig sein, weil wir gerade auch im Bereich des Wassers durch die Wasserrahmenlinie eine Reduktion erfahren werden, sodass wir hier sehr große Anstrengungen durchführen müssen. Das größte Problem, das wir derzeit haben, sind die geringen Transportkapazitäten Richtung Steiermark, Salzburg und Kärnten. Das ist gerade der Punkt. Wir brauchen dringendst die Steiermarkleitung, die 380-kV-Leitung vom Burgenland in die Steiermark, und die Salzburgleitung, die von St. Peter in Oberösterreich nach Tauern in Salzburg geht, müssen wir von 220-kV-Durchgänge auf 380-kV aufrüsten. Ein regionales Problem bei uns, Ried-Ranna, da brauchen wir unbedingt in Zukunft die 110-kV-Leitung, weil wir dort große Stromengpässe in Zukunft haben. Grundsätzlich lässt sich sagen, die Versorgungssicherheit ist sehr gut. Aber die Zukunft stellt große Herausforderungen an uns. Deswegen müssen wir jetzt schon vorausschauen, diverse neue Projekte begutachten. Die Energie AG hat ja zwei Kleinwasserkraftwerke in Begutachtung. Ein Kraftwerk im Ennshafen, ein Kraftwerk in Riedersbach. Ich glaube, es ist wichtig, diese Projekte durchzuführen, damit wir auch mittel- und langfristig hier gesichert sind. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächsten darf ich Herrn Kollegen Makor-Winkelbauer das Wort erteilen. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Rechnungshofberichte sind manchmal Berichte, wo Anlass zur Sorge, teils Angst und Furcht verbreitet wird, das sind aber meistens auch jene Berichte, die sehr lange diskutiert werden. Der jetzt vorliegende Rechnungshofbericht ist ein Bericht, der eine durchgehend positive Einschätzung der geprüften Institutionen hat. Und das darf auch einmal bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, dass es Rechnungshofberichte gibt, wo Gutes und Positives attestiert wird, wie in diesem Fall. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Wir werden es ihm ausrichten!") Ja, es ist das auch für die Politik an sich ein gutes Zeichen, wenn man ab und an einmal, man wird es ja nicht immer machen, auch die positiven Seiten erwähnt, wo es gut funktioniert, und in diesem Fall etwa bei der Energie AG, wo der Rechnungshof uns gute Versorgungszuverlässigkeit, oder der Energie AG gute Versorgungszuverlässigkeit, die Ressourcensicherheit etwa oder auch die Krisenfestigkeit des Stromnetzes bestätigt, ist es durchaus etwas Positives, was erwähnt werden soll. Ebenso der Betrieb und die Errichtung des Biomasseheizkraftwerkes durch die Linz AG. Auch hier in seiner Gesamtheit eine durchaus positive Einschätzung. Der enorm hohe Wirkungsgrad dieses Kraftwerkes, die Tatsache, dass um 50.000 Tonnen CO2 durch dieses Kraftwerk eingespart werden, dass diese Schadstoffemissionen weit unter den behördlichen Vorgaben liegen, und sogar ein wirtschaftlicher Erfolg sei dieses Kraftwerk, weil die Amortisationszeit bei weniger als zehn Jahren liegt. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch das Positive soll erwähnt werden und es soll in diesem Zusammenhang aber nicht unerwähnt bleiben, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass es sich bei beiden Unternehmungen, die derart positive Berichterstattung durch den Rechnungshof erhalten, dass es sich um Unternehmungen handelt, die bisher zu hundert Prozent in öffentlicher Hand waren. Und es liegt, meine sehr geehrten Damen und Herren, auch in Ihrer Hand, bei den Anträgen, die heute noch abzustimmen sind, dafür Sorge zu tragen, dass es auch zukünftig derart positive Rechnungshofberichte geben kann, wenn die Daseinsvorsorge etwa bei der Energie AG weiterhin zur Gänze in öffentlicher Hand bleibt. Danke sehr. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es liegt mir keine weitere Wortmeldung mehr vor. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1404/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 1405/2007, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich". Ich bitte Kollegen Kapeller um die Berichterstattung. Abg. Kapeller: Beilage 1405/2007, Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Rechnungshofs "LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1405/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Rechnungshofs betreffend "LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Rechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich für die Berichterstattung und eröffne über diesen Antrag die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Weixelbaumer. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geehrte Damen und Herren! Die im Rahmen einer Querschnittsprüfung betrachteten fünf gemeinnützigen Wohnungsgesellschaften erzielten 2002 bis 2005 erhebliche Gewinne. Der Rechnungshof kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Gesellschaften diese aber nicht den Mietern zu Gute kommen ließen, sondern diese für die Schaffung neuen Wohnraums verwendeten. Bei den fünf geprüften Wohnungsbauvereinigungen handelt es sich um die Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich, eben der Lawog, die Salzburger Wohnbaugesellschaft, Neue Heimat Tirol, Neue Heimat Kärnten und die Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Wiener Stadtwerke. Dazu ist aus meiner Sicht erwähnenswert bzw. festzuhalten, dass erstens eine Benchmarkprüfung über jeweils zwei Objekte in fünf verschiedenen Bundesländern im Hinblick auf die unterschiedlichen Gegebenheiten wie Wohnbauförderung, Baukosten und dergleichen sehr schwierig ist, dass sich zweitens die Lawog ausschließlich im gesetzlichen Rahmen bewegte und sich somit auch an die gesetzlich vorgegebene Ertragsbeschränkung hielt, und drittens, dass die Lawog im Sinne der Mieter gut gewirtschaftet hat und die erwirtschafteten Gewinne im Interesse der Wohnungssuchenden in den Kreislauf der Wohnungswirtschaft eingebracht wurden. Und viertens, die aufgezeigten Optimierungsmöglichkeiten werden von der Lawog bereits berücksichtigt. Aus unserer Sicht agiert die Lawog verantwortungsvoll und betriebswirtschaftlich sorgfältig. Für die engagierte und von Weitblick getragene Führung der Landeswohnungsgenossenschaft danken wir den Verantwortlichen. Die ÖVP wird dem Bericht zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Ich danke. Ich kann mich dem Lob von Kollegen Weixelbaumer, die Lawog betreffend, nur anschließen. Warum ich mich besonders jetzt zu Wort gemeldet habe ist, weil Kollege Weixelbaumer auch auf die Gewinne eingegangen ist. Er hat gesagt, dass es sehr schwierig war, die fünf Wohnungsgenossenschaften oder Wohnungsgesellschaften zu vergleichen. Sie sind aus ganz Oberösterreich herangezogen worden. Die Kriterien waren schwer zu finden. Das ist das eine. Was aber als besonders positiv herausgekommen ist, war, dass, und das hat zuerst so einen negativen Touch gehabt, ist mir zumindest vorgekommen, dass es manche so interpretiert haben, dass nämlich die Eigenkapitalquote um 10,2 Prozent gesunken ist, im Vergleich 1992 bis 2005. Dazu muss man sagen, das ist erstens einmal bezogen auf den Ausgangspunkt von 14 Prozent auf 12,6 Prozent. Sie steigt jetzt wieder auf 13 Prozent. Das ist der wesentliche Punkt. Dieser zeigt, dass die Lawog die Gewinne, die sie macht, nicht einfach hortet und schon gar nicht ausschüttet. Ausschütten darf die Lawog die Gewinne nicht, weil die Lawog ein gemeinnütziges Unternehmen ist. Wichtig scheint mir festzuhalten, dass die Gewinne den Mietern zugute kommen und nicht Gewinne eingesetzt werden oder gar verspekuliert werden, was bei gemeinnützigen Unternehmen sowieso wie gesagt nicht gemacht werden kann. Vor allem möchte ich auch besonders heute noch einmal festhalten, dass auch die Lawog ein Unternehmen ist, das der Daseinsvorsorge dient und dass es jedenfalls wichtig ist, sich der Daseinsvorsorge zu bekennen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich wollte mich jetzt nicht zu Wort melden. Aber nachdem der Wohnbaureferent wahrscheinlich sich zu Wort melden wird, bitte ich, vielleicht dann auch mündlich hier seine Definition zur Daseinsvorsorge abzugeben, weil die Aufsichtsratsvorsitzende der Lawog hat ja jetzt gerade erklärt, dass Wohnen sozusagen im Rahmen der Daseinsvorsorge erfüllt werden sollte. Ich lege keinen Wert darauf, dass ich in einem öffentlichen Wohnblock mich bewege, sondern ich lege Wert darauf, dass ich mein eigenes kleines Reihenhaus, klein aber mein, nämlich privatwirtschaftlich selbst erbaut habe, und das ohne Förderung. Und so soll es auch bleiben. Und ich lege auch Wert darauf, dass wir Privateigentum mit Wohnbauförderung schaffen. Sollte allerdings die Daseinsvorsorge jetzt so verstanden werden, dass auch Wohnen ausschließlich im öffentlichen Eigentum sein sollte, dann muss man sich die Wohnbauförderung grundsätzlich genau ansehen. Ich bitte um Aufklärung durch Wohnbaulandesrat Dr. Kepplinger. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich. Ich darf Herrn Landesrat Dr. Kepplinger das Wort erteilen. Landesrat Dr. Kepplinger: Werte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann die Aufklärung, Herr Klubobmann, sehr kurz machen. Ich kenne das Gehaltsgesetz eines Klubobmanns. Ich kenne den gesetzlich geregelten Gehalt eines Klubobmanns und ich weiß, dieser Gehalt liegt über den Einkommensgrenzen, die wir in der Wohnbauförderung haben. Also du kommst ganz sicher nicht in Frage. Du bist keine förderbare Person. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "So wie du! Aber vielleicht wohnst du noch in einer?") Und daher bist du auch nicht berechtigt, überhaupt um eine Wohnbauförderung anzusuchen. Wir haben aber in unserer Gesellschaft erhebliche Differenziale in den Einkommen. Das dürfte dir auch bekannt sein. Und wir fördern die gezielten, diversifizierten Bedarfe in unserer Gesellschaft. Wir haben viele Menschen, die sich ohne öffentliche Förderung ein qualitätsvolles Wohnen nicht leisten könnten. Ich glaube, dass es der Auftrag einer sozialen Gesellschaft ist, und wir haben den Anspruch eine soziale Gesellschaft sein zu wollen, und wir wollen den Anspruch auch einlösen, dann dürfen wir die Menschen bei der Lösung dieser wichtigen Frage nicht alleine lassen. Daher gibt es die Wohnbauförderung. Und sie hat eine große Berechtigung und Notwendigkeit, individuell aber auch für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft. Du hast offenbar die Obsession, dass du sozialen Wohnbau und das Instrument der Gemeinnützigkeit bei jeder Gelegenheit auch hier in diesem Haus schlecht redest. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Das hat er ja gar nicht getan!") Und ich weise das ausdrücklich und mit aller Entschiedenheit zurück, (Beifall) denn gerade der soziale Wohnbau und das Instrument der Gemeinnützigkeit sind die Garanten dafür, dass wir in Oberösterreich und in Österreich im Wohnungswesen im Großen und Ganzen sehr zufriedenstellende Verhältnisse haben. Danke schön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Wohnbaulandesrat! Punkt eins, ich rechne es dir zugute, dass du noch nicht so lange in diesem Haus bist, deswegen weißt du auch manche Vorgeschichten nicht. Zum Beispiel die Debatte mit einer Präsidentin, wo ein Grundstücksvertrag hier offengelegt wurde, weil ich ihr vorgehalten habe, dass sie durch die Gemeinnützigen durchaus auch profitieren kann. Sie hat nämlich ihr Grundstück gekauft damals relativ unter Wert, und damit meine ich nicht Gerda Weichsler, sondern es war eine ihrer Vorgängerinnen. Du weißt auch nicht wer sonst noch in diesem Haus von der gemeinnützigen Wohnbauwirtschaft profitiert hat. Ich möchte dir nur eines entgegenhalten, ich bin auch nicht als Klubobmann auf die Welt gekommen, ich habe auch andere Verdienstmöglichkeiten gehabt und habe niemals eine Wohnbauförderung bekommen. Das ist aber bei deiner Fraktion etwas anderes. Ich bitte also, wenn du persönlich quasi Angriffe setzt, wer profitiert durch die gemeinnützige Wohnbauwirtschaft, dann sollten wir uns das genau anschauen, wer bereits aller profitiert hat. Aber was mich mehr stört ist, wenn der Wohnbaureferent heraus geht und meint, er macht reine soziale Wohnbaupolitik. Ja, da bin ich ja bei dir, helfen wir jenen, die es wirklich brauchen, und gehen wir nicht so vor wie etwa dein Vorgänger Hochmair, der gesagt hat, machen wir einen Stufenbau des Wohnbaus, fördern wir zuerst einmal eine Mietwohnung, dann eine Eigentumswohnung, dann ein Reihenhaus und dann vielleicht noch ein Haus im Grünen. Und dann stehen so viele Wohnungen in Linz leer, weil in der Zwischenzeit haben alle den Hauptwohnsitz draußen und die Wohnung ist noch einmal gefördert und zurückgezahlt worden. Das ist ja die Situation. Der Bundesrechnungshof als auch der Landesrechnungshof attestieren in der Wohnbauförderung nur mehr einen geringen Anteil an Sozialförderung, alles andere ist Wirtschaftsförderung. Und jetzt sage ich, wenn es um Wirtschaftsförderung geht, dann sehe ich es eigentlich nicht ganz ein, warum ich auch nicht wirtschaftlich gefördert werde wie viele andere. Warum bekommen einige wenige mehrfach Wirtschaftsförderung im Wohnbau, so wie es der Rechnungshof sagt, und andere bekommen sie nie. Wenn es fair sein würde, dann führen wir einen Wohnbauscheck ein. Da kann einmal einer eine Förderung sich selbst aussuchen, wie er es genau haben möchte, und man belässt das andere. Und der zweite Bereich, es gibt auch soziale Ungerechtigkeiten, die ich auch nicht akzeptiere. Ich sehe nicht ein, warum verschiedene Gruppen entsprechend große Unterstützungen bekommen, während andere, die unverschuldet in Not kommen, nachträglich nicht gefördert werden. Das ist ein Thema, das wir mehrfach austragen werden. Auch bei der nächsten Sitzung wieder, wenn es wirklich eine Änderung der Wohnbauförderung geben sollte. Man kann nicht auf der einen Seite jedem Häuslbauer eine Solarzelle drauf zwingen, und auf der anderen Seite, wenn jemand unverschuldet in Not kommt nachträglich keine entsprechende Förderung geben. Das verstehe ich nicht, das ist sozial nicht verantwortungsvoll. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Herr Klubobmann Steinkellner hat jetzt so indirekt unterstellt, dass es hier Förderungen gibt, die in Anspruch genommen werden, ohne dass es eine Berechtigung dafür gibt. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Nein!") Ich weise das auf das ganz Entschiedenste zurück. (Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Nein, das hat er nicht gesagt!" Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Nein!" Zwischenruf Abg. Eisenrauch: "Nein, hat er nicht gesagt!") Ich sage, dass Wohnbauförderungen nur in Anspruch genommen werden können von jenen Menschen, die ihr Einkommen in einer Höhe erhalten, die unter den Richtwerten, die festgelegt worden sind, liegen. Das gilt für alle Menschen in Oberösterreich. Auch für die, die sich hier in diesem Haus befinden, lieber Kollege Steinkellner. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Du warst schon da!") Und daher weise ich das zurück. Und in der Vergangenheit zu kramen, ist eine Möglichkeit, die man natürlich gerne machen kann, aber wir reden von der jetzigen Rechtslage, und die ist ganz klar. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es gibt keine weitere Wortmeldung. Ich schließe somit die Wechselrede zu dieser Beilage und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 1405/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die Einstimmigkeit fest. Wir kommen nun zur Beilage 1408/2008, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha. Ich bitte Herrn Abg. Schürrer über diese Beilage zur berichten. Abg. Schürrer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage1408/2008). Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Hohe Landtag möge beschließen: Die Landes-Immobilien GmbH wird ermächtigt, die Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha an die Regionale Bietergemeinschaft, Diepersdorf 13, 4552 Wartberg/Krems, zu einem Kaufpreis in Höhe von 4,7 Mio. Euro zu veräußern. Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich für die Berichterstattung. Wir steigen in die Wechselrede ein und erteile dem Herrn Kollegen Schürrer das Wort. Abg. Schürrer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Dieses Landesforstgut Leonstein ist seit vielen Jahren quasi bereit veräußert zu werden. Wir haben vor einigen Jahren einmal einen Teil dieses Forstgutes veräußert, zirka 350 Hektar. Der Rest dieses Forstgutes war dann jahrelang Thema. Man hat aber keine, wie schon im Ausschussbericht auch erwähnt, keine Käufer gefunden. Nach Anregung des Rechnungshofes eben wurde dann wieder eine Bewegung in dieses Kaufinteresse gebracht, und es hat dann voriges Jahr ein Anbot gegeben, das aber dann der Landtag zurückgestellt hat, um eben einer regionalen Lösung einen gewissen Vorzug zu geben damit auch die notwendigen Maßnahmen getroffen werden können. Diese Bietergemeinschaft, die aus zirka 22 Landwirten besteht, hat nun ein Angebot eingebracht in der Höhe von 4,7 Millionen Euro. Diese Bietergemeinschaft wurde aus der Region zusammengeführt. Es hat dann in der Folge auch eine zweite Bieterschaft gegeben. Ich kenne beide Anbietergruppen, und es ist legitim, dass jeder, der Interesse für dieses Grundstück aufbringt, auch ein Angebot abgibt. Letztlich, weil ja auch eine Differenz im Kaufpreis besteht, muss man nach sachlichen Gründen entscheiden. Der Finanzausschuss hat ja diese Thematik schon ausgiebig besprochen und auch von Seiten des zuständigen Landesrates wurden diverse Äußerungen abgegeben, die eben diese sachliche Begründung verstärkt haben. Die sachliche Begründung liegt eindeutig in der regionalen Bieterschaft, dass jene Landwirte, die sich um diese Hektar bemühen, eine Verbesserung ihrer Existenz zur Folge haben, dass diese Landwirte auch in Zukunft die Bewirtschaftung ihrer Betriebe ordentlich durchführen können. Als zweites Argument wurde auch immer wieder eingebracht, dass eine regionale Lösung von Interessenten aus der Region den Anforderungen der Nationalparkregion gerecht wird, dass eine Bewirtschaftung erfolgt, die in unserer Region durchaus üblich ist. Was man aber vielleicht damit nicht verbinden darf, dass andere Besitzer diese Aufgaben nicht auch erfüllen hätten können. Aber es ist durchaus richtig, dass wir auch die touristische Bedeutung dieser Region sehr stark hervorheben müssen und jene Bietergemeinschaft mit diesen 22 Landwirten auch zugesagt hat, die notwendige Infrastruktur für den Tourismus bereitzustellen. Daher ist diese rein sachliche Begründung auch über den höheren Wert vielleicht des Kaufpreises der zweiten Bietergemeinschaft zu stellen. Es ist auch geprüft, dass dieser Betrag, der ja dem Schätzgutachten entspricht, auch keine rechtlichen Probleme mit sich bringt, sodass man mit ruhigem Gewissen und mit gutem Gewissen dieser Bietergemeinschaft den Zuschlag erteilen kann. Ich bitte um Zustimmung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wolfgang Schürrer, mit ruhigem Gewissen kann man einem Verkauf zustimmen, obwohl du weißt, dass ein anderer Bieter 800.000 Euro mehr zahlt. Mit ruhigem Gewissen wird hier oberösterreichisches Volksvermögen verschleudert und das wird ein rechtliches Nachspiel haben. Mit ruhigem Gewissen zitiere ich jetzt den ehemaligen Chef des Verfassungsdienstes, der noch immer Mitglied eines Höchstgerichtes ist, der ganz klar sagt, dass dieser Verkauf rechtswidrig ist. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ohne Kenntnis der Akten? Ist aber komisch!") Aber damit man nicht, du bist Jurist, Kollege - Dr. Wolfgang Pesendorfer, Universitätsprofessor, ehemaliger Chef des Verfassungsdienst es sagt, dieser Vertrag ist rechtswidrig. Und dann geht dieser Landtag her, hat ein anderes Angebot und verkauft trotzdem. Damit man das für das Protokoll und auch für die späteren entsprechenden Prozesse auch schön nachvollziehen kann, erlaube ich den Damen und Herren Abgeordneten dieses Hauses, damit Sie auch wissen, was Sie mit ruhigem Gewissen beschließen, die Stellungnahme von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pesendorfer, ehemaliger Leiter des Verfassungsdienstes des Landes Oberösterreich, zur Kenntnis zu bringen: "Gemäß Artikel 87ff des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft liegt eine EU-rechtlich unzulässige Beihilfe vor, wenn das Landesforstrevier unterpreisig verkauft wird ohne dass es dafür Rechtfertigungsgründe zum Beispiel gemäß Artikel 87 Abs. 3 lit. c EGV gibt. Solche Rechtfertigungsgründe treffen wegen der vergleichbaren Struktur der Bietergemeinschaften, Förderung der landwirtschaftlichen Siedlungsstrukturen auf beide Kaufinteressenten zu, sodass der höhere Kaufpreis den Ausschlag gibt." Das ist die Meinung des ehemaligen Chefs des Verfassungsdienstes. In dieser Frage, ich habe das im Ausschuss für Finanzen bereits angeführt, aber was mich jetzt als Kontrollausschussvorsitzenden überhaupt auf die Palme bringt, weil immer wieder auch der Rechnungshof zitiert wird, dann darf ich auch hier zitieren, nämlich jetzt auch aus dieser Beilage, die wir heute entscheiden sollen: "In seinem letzten Bericht vom 14.11.2006 hat nun der Landesrechnungshof empfohlen, die Veräußerung des Landesforstreviers Leonstein weiterhin verstärkt zu betreiben unter Nutzung sämtlicher Verhandlungsmöglichkeiten und Berücksichtigung der Marktentwicklung. Wolfgang, weder bei Dr. Mayer oder bei dem Herrn Mayr, noch bei der anderen Gruppe unter Herrn Huber hat sich das Land oder die LIG gemeldet und hat gefragt, na könnt ihr nicht ein bisschen mehr zahlen? Oder, SPÖ, weder mit der einen Gruppe, noch mit der anderen Gruppe, Bürgermeister Lindinger, wurde verhandelt, etwa die Wasserrechte für das Land Oberösterreich langfristig zu sichern. Also es geht nicht einmal um die Differenz von 800.000 Euro. Ich sage hier, dass von Seiten der LIG, von Seiten des Landes mit keiner dieser Bietergruppen eine Nachverhandlung durchgeführt wurde. Das heißt, der Schaden ist im Moment überhaupt nicht bezifferbar, weil vielleicht hätte der eine und/oder auch der andere entsprechend mehr bezahlt. Dieses Verfahren wird eine rechtliche Konsequenz haben. Dieses Verfahren wird rechtlich überprüft werden. Dieses Verfahren beweist, was alles möglich ist in der Politik. Inserieren, kein Verkauf "unseres Wassers", was immer das ist, aber dort wäre Landeswasser jedenfalls unter einem Forst entsprechend schützenswert. Und es wird nicht einmal geredet darüber, ob man die Wasserrechte in irgend einer Form erhalten kann. Es wird auch nicht geredet, ob irgend einer mehr zahlt. Falsch ist allerdings, dass man glaubt, die eine Gruppe oder die andere Gruppe hätte eine andere oder bessere regionale Einbindung. Falsch ist, wenn es darum geht, es als Austauschfläche zu erhalten gegenüber dem Nationalpark; da dürfen wir jetzt überhaupt nichts machen. Falsch ist, dass dort die Bauern der Region zum Zug kommen und in der anderen Gruppe nicht, im Gegenteil. Wolfgang Schürrer, vielleicht weißt du es nicht, weißt du, dass die Bauern in der einen Gruppe rund 80 Cent zahlen, während die so genannte Bietergruppe nur 40 Cent zahlt? Es wird nämlich dort auch noch ein anderes Problem geben, dass die kleinen Bauern der Region interessanterweise mehr zahlen müssen als die, die dann per Gutachten quasi sich es gerichtet haben, dass sie weniger zahlen. Das heißt, in der einen Gruppe, die den Zuschlag kriegt mit 4,7 Millionen Euro, wurde weder nachverhandelt, in der Gruppe gibt es deswegen unterschiedliche Preise, nämlich die "Klein-Bäuerlein", die 12 Bauern aus der Region zahlen mehr, aber der Kollege Lindinger weiß ja auch genau, was sich da abspielt, während einige Wenige dann weniger zahlen können. Das Wasser wurde nicht verhandelt, mit der anderen Gruppe, die mehr bietet, jedenfalls 800.000 Euro mehr jetzt bereits geboten hat, wurde nicht einmal nachverhandelt, ob die nicht vielleicht 1,8 Millionen Euro mehr bieten? Was ist denn das wert? Wenn die Gruppe aber sagt, touristisch machen wir alles wie die anderen, die gleichen Bauern setzen wir natürlich auch in ihren Möglichkeiten ein, und in Wahrheit wird jetzt an eine Bietergruppe verkauft, die gar nicht in der Region ist, weil die ist in Wartberg. Deshalb appelliere ich noch einmal, bevor es diesen Rechtsstreit gibt, gehen Sie zurück in den Ausschuss für Finanzen, es wird noch einmal verhandelt. Ich stelle daher den Geschäftsantrag, die Beilage 1408/2008, Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha, von der Tagesordnung der heutigen Sitzung des Oberösterreichischen Landtags abzusetzen. Geben Sie uns und den Verantwortungsträgern eine Chance nachzuverhandeln, das Beste für uns, für das Land zu bewirken und nicht hier mit fadenscheinigen und falschen Argumenten zu hausieren. Es ist einfach nicht wahr, dass die eine Gruppe die regionale Einbindung vorsieht und die andere nicht. Eine zahlt eindeutig mehr. Verhandeln Sie nach und kommen Sie dem Auftrag des Landesrechnungshofes nach, der genau das von Ihnen auch in dieser zu beschließenden Beilage fordert. Das ist nicht erfolgt. Deswegen fordere ich diese Nachverhandlung und die Zurückverweisung. Ich ersuche um Ihre Unterstützung, danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Sie haben den Geschäftsantrag des Herrn Klubobmannes gehört, und ich eröffne hierüber sofort die Wechselrede, zu der Herr Kollege Lindinger zu Wort gemeldet ist. Abg. Lindinger: Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe geschätzte Damen und Herren auf den Zuhörerrängen! Lieber Kollege Steinkellner, vor einem Jahr hat es nur einen Bieter gegeben zu den selben Konditionen, welche die Bietergemeinschaft jetzt angeboten hat, und die FPÖ hat sich nicht zu Wort gemeldet. Die FPÖ hat vor einem Jahr die Zustimmung angekündigt und hat sich nicht gemeldet, dass dies ein großer Anbieter ist und vielleicht etwas verloren gehen könnte. Aber jetzt macht man sich Sorgen um das Wasser, um die Region, um die Radwege um Reitwege, (Zwischenruf Abg. Moser: "Um das Wasser macht ihr euch Sorgen!") um die regionale Nutzung. Jetzt macht sich die FPÖ einmal Sorgen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Jetzt gibt es aber die Anbieter!") Wir haben uns vor einem Jahr Sorgen gemacht, lieber Kollege Steinkellner, und jetzt komme ich nur zum Geschäftsantrag einmal zu Wort, und darum lehnen wir auch die Absetzung von der Tagesordnung ab, weil im Ausschuss für Finanzen hat uns Landesrat Stockinger auch versichert, dass Dr. Hörmanseder vom Verfassungsdienst diese Sache geprüft hat und ausreichende Grundlagen vorhanden sind für diesen Beschluss. Das ist für uns auch ein Weg dazu, dass Angehörige des Verfassungsdienstes, die jetzt dem Verfassungsdienst angehören, das prüfen und diese Sache für in Ordnung befinden. Geschätzter Kollege Steinkellner, es sind keine Wasserrechte betroffen außer von einer Genossenschaft, und die sind ja vorhanden, die werden ja mitgekauft. Die Bietergruppe hätte vor einem Jahr schon ein Angebot abgeben können. Aber jetzt, fünf Minuten vor Schluss jetzt ein Angebot abschreiben zu den selben Bedingungen wie sich eine Bietergruppe Gedanken gemacht hat, um die regionale Wertschöpfung zu sichern, das lehnen wir ab. Darum soll das auch heute auf der Tagesordnung bleiben. (Zwischenruf Abg. Moser: "Hat es eine befristete Ausschreibung gegeben?" Beifall.) Zweite Präsidentin: Gibt es eine weitere Wortmeldung zum mündlich formulierten Geschäftsantrag des Herrn Klubobmann Steinkellner? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede über den mündlichen Geschäftsantrag und ersuche jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Geschäftsantrag zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit, und ich stelle fest, dass der Geschäftsantrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Wir gehen in der Behandlung weiter und ich darf als Nächster Frau Kollegin Präsidentin Eisenriegler das Wort erteilen. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich war ursprünglich eher skeptisch als vom Verkauf des Forstreviers ursprünglich gesprochen wurde. Es wäre mir eigentlich lieber gewesen, wenn das Land Oberösterreich weiterhin Besitzer gewesen wäre, und zwar aus folgendem Grund: Das Forstrevier Leonstein gehört zur Nationalparkregion Kalkalpen. Es ist ja so, dass nicht nur die geschützten Bereiche des Nationalparks wichtig sind, sondern auch die Umgebung. Die Flora und Fauna eines Nationalparks macht ja bekanntlich an den Grenzen des Nationalparks nicht Halt, und es ist auch nicht egal, was sozusagen in dieser Übergangszone passiert. Es ist auch für die Landwirtschaft von Bedeutung, dass es solche Übergangszonen gibt. Aus dem Grund, ja, ist die jetzige Lösung für mich die zweitbeste. Trotzdem möchte ich sagen, Herr Kollege Steinkellner, es ist nicht gleich Bestbieter – Meistbieter. (Zwischenruf Abg. Moser: "Welche erfüllt die zweite Bietergruppe nicht? Eine Begründung, bitte!") Es gibt auch andere Kriterien außer Geld. Ja, es sind diese Funktionen, die ich vorher beschrieben habe, einer Nationalparkregion, die scheinen eben durch diesen Bieter Obst Huber nicht gewährleistet. Umso mehr, als ja auch schon negative Erfahrungen bestehen. Die Befürchtung ging in die Richtung, dass halt das Waldgebiet intensiv als Jagdgebiet, als Jagdrevier genützt wird und dadurch für andere Nutzungen, wie Tourismus, auch aufgrund ökologischer Überlegungen nicht mehr offen wäre. Ja es ist Tatsache, dass die bereits von Obst Huber erworbenen Teile des Forstreviers, dass es dort also immer wieder zu Problemen mit der freien Zugänglichkeit kommt, vor allem mit Radfahrerinnen, und wir der Meinung sind, dass eine regionale Lösung Arbeitsplätze sichert und die Existenz von 22 Betrieben in der Region und eine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert wäre. Der Preis von 4,7 Millionen Euro ist durchaus angemessen und ortsüblich und liegt über dem Schätzgutachten. Da der Verkauf von Landesvermögen nicht dem Vergaberecht unterliegt, ist keine Gewinnmaximierung anzustreben, sondern eine Lösung, die eine nachhaltige Bewirtschaftung und die regionale Akzeptanz sicherstellt und es soll auch kein Erwerb zu spekulativen Zwecken erfolgen. All das sind Überlegungen, die uns dazu veranlassen, der Bietergemeinschaft den Zuschlag zu erteilen. Und weil schon das Wasser angesprochen wurde: Es liegt auch ein Gutachten vor der Abteilung Umwelt- und Wasserwirtschaft, Grund- und Trinkwasserwirtschaft, das Folgendes besagt: Alle drei Revierteile befinden sich außerhalb von rechtskräftigen oder geplanten Wasserschongebieten sowie wasserwirtschaftlichen Rahmenverfügungen. In den östlichen Randbereichen der Revierteile Haider und Sonnkogel, jedoch außerhalb, befinden sich mehrere kleine wasserrechtlich bewilligte Wasserversorgungsanlagen, deren weiterer Einzugsbereich in die Verkaufsflächen reichen kann. Von lokal größerer Bedeutung ist die Wasserversorgungsanlage der Wassergenossenschaft Leonstein, deren Hauptstandbein mit Einzugsbereichen jedoch nicht in die Verkaufsflächen reicht und so weiter. Und weiter geht es, .... überörtlich wasserwirtschaftlich relevante Brunnenstandorte sind in den gegenständlichen Bereichen aus fachlicher Sicht nicht realistisch. Lokale Versorgungen aus Quellen, aus den zum Verkauf anstehenden Flächen, sind jedoch gut denkbar und sich auch zum Teil realisiert. Also insofern denke ich mir – (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Aber es wird Wasser mitverkauft!") es wird überall Wasser mitverkauft, wo Grund mitverkauft wird. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Es geht hier um die SPÖ, es wird Wasser mitverkauft!") Die Verfügung über das Wasserrecht ist an den Grundbesitz in Österreich gebunden und deshalb ist das immer der Fall. Die Frage ist nur, ob es relevant ist für die Versorgung oder nicht. Und im gegenständlichen Fall gibt es da eine eindeutige Aussage. Wir sind also dafür, der Bietergemeinschaft den Zuschlag zu erteilen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Lindinger. Abg. Lindinger: Frau Präsidentin, meine geschätzten Damen und Herren! Ich glaube einige wissen gar nicht wo das Forstgut Leonstein liegt. Wir diskutieren hier und sehr viele Mitglieder des Landtages oder die hier sehr viel kritisieren waren vielleicht noch gar nie in dieser Region. Es liegt im Steyrtal, westlich der Steyr und östlich der Grenzen der Marktgemeinden Micheldorf Oberschlierbach und liegt zur Gänze im Gemeindegebiet von Grünburg, im Ortsteil Leonstein. Es sind, wie man auf der Karte sieht, drei verschiedene Teile und ein Naturjuwel, die Rinnerberger Klamm, grenzt an dieses Revier. Es sind eigentlich drei Revierteile die hier zur Veräußerung stehen, und weil gesagt wurde, es ist zu günstig bewertet, lieber Kollege Steinkellner, ein Bewertungsgutachten von Dipl.-Ing. Reiterer war Grundlage. Aber er hat ja nicht das ganze Gut bewertet und durch die Quadratmeter dividiert, sondern er hat dann aufgrund der Flächen und der Einteilung der Bonitäten der Grundstücke, von Hanglage bis hin zu felsigem Grund aber auch kleine Teile, wie zum Beispiel Wiesenteile, alle einzeln bewertet. Und in diesem Gutachten ist praktisch jede Parzelle für jeden Grundstückswerber, für jeden Interessenten bewertet worden. Von touristischer Nutzung ist das auch hier entlang des Steyrtalradweges. Man kann hier schöne Stichfahrten, Ausflugsfahrten machen mit dem Radweg über die Gemeindegrenzen hinaus und es gibt eine Verbindung vom Steyrtal in das Kremstal zum Kremstalradwanderweg. Aber wie ist es dazu gekommen? Ich möchte hier ein bisschen zurückblicken. Es war schon auf der Tagesordnung der Verkauf, die Ermächtigung der oberösterreichischen Landesregierung, zum Verkauf des Landesforstreviers Leonstein vor einem Jahr zirka. Und ich bin genau vor einem Jahr, am 1. Februar wieder in den oberösterreichischen Landtag zurückgekehrt, sah das im Eingang im oberösterreichischen Landtag und war natürlich betroffen, dass hier ein Bieter das gesamte Revier kaufen sollte und kein einziger anderer Bieter hier war, auch keine Bietergruppe zu viert, eine Vierergruppe. Niemand hat hier betreffend dieses Forstreviers ein Angebot abgegeben. Aber wir haben in der Region reagiert. Wir haben in der darauffolgenden Bürgermeisterkonferenz, mit Vorlauf haben wir auch im SPÖ-Bezirksausschuss darüber diskutiert und der Bürgermeisterkonferenz empfohlen hier tätig zu werden, um eine regionale Lösung zu sichern oder den Verkauf zur Gänze zu stoppen. Da der Landesrechungshof definitiv in seinem Gutachten hat, den Verkauf weiterhin zu betreiben, und das sieht man ja im Gutachten, in der Initiativprüfung des Landesrechnungshofes, dass hier eine Veräußerung zu betreiben ist. Dann haben wir eine Resolution von fünf Gemeinden verfasst. Die fünf Bürgermeister haben sich getroffen und diese Resolution an die Mitglieder der oberösterreichischen Landesregierung und an den oberösterreichischen Landtag gesandt, mit dem Wortlaut: Das Landesforstrevier Leonstein liegt in der Nationalparkregion oberösterreichische Kalkalpen, im Steyrtal am Rande des Nationalparks. Die 17 Gemeinden der Nationalparkregion haben sich durch übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse gemeinsame regionalpolitische Entwicklungsziele gesetzt, unter anderem ist darin festgehalten: Es gilt die qualitativ hohe Naturraumausstattung der Region als Chance zu nutzen und die Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen auch für nachfolgende Generationen sorgsam und abgestimmt weiter zu entwickeln. Die Region positioniert sich im Wettbewerb der Regionen als Region mit besonderer Naturraumausstattung und damit verbundener hoher Qualität für Wohnen, Arbeiten und Leben. Die Region nimmt ihre Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen wahr und das tun sie auch hier. Sie geht mit begrenzten Ressourcen sorgsam um und verkauft sie nicht an andere, die aus anderen Regionen kommen und bewahrt und stärkt die Basis für künftige Entwicklungen, auch für die Nutzung für die Landwirtschaft. Die Gemeinden der Regionen unterstützen insbesondere jene Ziele des Landes, die die Sicherung und Entwicklung der Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft in und um den Nationalpark und die Stärkung des ländlichen Raumes betreffen. Zu den Bedingungen, die wir damals dem Land Oberösterreich empfohlen haben. Die Bürgermeister fordern einen Verkaufsstopp des Landesreviers. Sollte es dennoch zu einem Verkauf kommen, so müssen zumindest folgende Bedingungen erfüllt werden: Bei der Verkaufsentscheidung darf nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen, sondern es sind in der Rahmenvereinbarung die durch die Gemeinden der Nationalparkregion festgelegten regionalen Entwicklungsziele im gleichen Ausmaß zu berücksichtigen. Einbindung einer breiten Bevölkerungsschicht, Landwirte, Naturinteressierte, alpine Vereine, Interessenten einer nachhaltigen Forstwirtschaft und Regionalentwicklung in Form einer Publikumsgesellschaft oder Agrargemeinschaft. Drittens, Absicherung einer freien Begehbarkeit aller bestehenden, markierten und unmarkierten Wege. Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker, Reiter und andere Freizeit- und Tourismusaktivitäten im Einklang mit den touristischen Schwerpunkten der Region, insbesondere des Steyrtals sowie der forstwirtschaftlichen Notwendigkeiten. Versorgung der regionalen Bevölkerung mit Brennholz. Es ist bei uns üblich, dass sehr viele Bewohnerinnen und Bewohner selbst das Brennholz aufgrund eines Stockzinses kaufen und selber verarbeiten und dann für die Beheizung ihrer Wohnhäuser nutzen. Das soll hiermit gesichert werden und dem wurde auch damit Rechnung getragen. (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Aufgrund dessen haben sich die fünf Bürgermeister, Bürgermeister Alois Steiner aus Molln, Bürgermeister Grammer aus Grünburg, Bürgermeister Stadlmayr aus Oberschlierbach, Bürgermeister Dr. Dörfel aus Steinbach an der Steyr und ich zusammengesetzt und Interessenten sowie Interessentenvertretungen zusammengeholt. Wir hatten im März die ersten Besprechungen und haben dann festgelegt, dass bis 15. 5. Nachbarn und Interessierte eingeladen werden, aufgrund einer Ausschreibung der Bezirksbauernkammer Anbote abzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt haben private Anrainer, Agrargenossenschaften, Privatinteressenten Angebote abgegeben. Für das Gutachten haben die fünf Gemeinden sogar eine Garantie übernommen, falls es mit dem Verkauf nichts wird, denn ein Gutachten kostet ja auch einiges. Und dann ist es soweit gewesen und wir haben in einer ganz besonders raschen Einigung die Landwirte zu einem gemeinsamen Angebot vereinen können, wir haben sehr viele Gespräche geführt. Dr. Dörfel und ich trafen viele Entscheidungen im Einklang mit den Landwirten, mit den Interessensvertretungen, weil es Interessenten für 900 Hektar gab, aber es waren ja nur zirka 780 Hektar vorhanden. Man musste auch Doppelinteressen abwägen und hier haben wir im Einklang mit der Region sehr viele Entscheidungen gemeinsam getroffen, es gab nur einstimmige Entscheidungen und sehr viele Gespräche mit betroffenen Landwirten, die natürlich Interesse an der Bewirtschaftung und am Erwerb der Flächen in ihrer unmittelbaren Nähe hatten. Und dann, nach einem halben Jahr, war es soweit, dass Licht ins Dunkel kam und die 780 Hektar Wald den Grundbesitzern zugeordnet werden konnten. Dieser Wald, es sind ja zirka 50 Hektar davon Schutz- und Bannwald, also kein sehr interessanter Wald, aber nur 30 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen, Wiesen und Weiden und zirka 700 Hektar sind Wirtschaftswald. Dieser Wirtschaftswald ist ja auch nicht so hoch zu bewerten, nur 75 bis 80 Prozent sind Hartholz und ist nicht so wertvoll. Die durchschnittliche Kauffläche je Interessent beträgt 39 Hektar. Das heißt, es wurden durch sehr viele kleine Flächen Landwirtschaften erweitert. Diese können dadurch ihre Existenz in der Region sichern und haben auch zugesagt, dass die Zukunft, auch für die Stockwerber, die Interesse haben Brennholz hier zu schlagen, gewährleistet ist. Alle Interessierten haben auch zugestimmt, dass in Zukunft die touristische Nutzung gesichert ist. Das haben sie auch im Angebot niedergeschrieben. Das Angebot haben wir ja schon gehört, weil es ist ja abgeschrieben worden, so sage ich, dass die bestehenden Dienstbarkeiten übernommen werden und in Zukunft auch vor Errichtung des Kaufvertrages nicht bekannte, und das sind jetzt die nicht bekannten, die Radwege die hier hineinreklamiert wurden, die Wanderwege die hier hineinreklamiert wurden, dass die einfach übernommen werden im Zuge des Kaufvertrages. Und Kollege Steinkellner, wenn du sagst, dass die Bietergemeinschaft aus Wartberg an der Krems ist, dann darf ich hier nur sagen, das ist der Adressat der Agrargemeinschaft. Ich darf nur hier für die Bietergemeinschaft insgesamt, ausgenommen der Agrargemeinschaft, die Wohnsitze nennen: Leonstein, Grünburg, Leonstein, Leonstein, Leonstein, Leonstein, Leonstein, Obergrünburg, Leonstein, Leonstein, Leonstein, Leonstein. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Das sind die 12 Bauern! Wie viel kriegen denn die insgesamt? Sag es uns wenigstens auch!") Die bekommen einen Großteil. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wie viel denn? Sag es uns!") Die bekommen einen Großteil, ich habe jetzt nicht die Hektaraufteilung da. Das sind die Nachbarn, das sind jene die angrenzen und denen die Existenz gesichert wird und die auch zugesichert haben, dass sie in Zukunft für touristische Nutzung garantieren. Und ich sage noch einmal, hier war ganz besonders die Zusammenarbeit in der Region notwendig, ich darf mich bei dir Christian herzlich bedanken, bei dir geschätzter Herr Dr. Dörfel für die gute Zusammenarbeit. Wir haben etwas auf die Füße gestellt. Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist in der Landwirtschaft Einklang zu finden, weil jeder natürlich Interesse hat, das sieht man ja auch, da vergangenen Dienstag sehr hohes Interesse an einer Bauernversammlung war, bei der ich auch anwesend war, und man sieht ja auch, dass die Landwirte besorgt sind an der zukünftigen Bewirtschaftung und an der Existenz. Und aufgrund dessen haben wir als Sozialdemokraten die Zustimmung für diesen Verkauf gegeben, weil auch die nachhaltige Nutzung gewährleistet ist für die Region. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Landesrat Dr. Stockinger. Landesrat Dr. Stockinger: Geschätzte Frau Präsidentin, hoher Landtag! Sie können sich sicher sein, Sie beschließen heute die beste Lösung für die Zukunft der Flächen des ehemaligen Landesforstgutes Leonstein. Die beste Lösung ist, wenn Bäuerinnen und Bauern aus der Region, Waldbesitzer aus der Region Verantwortung für diese Waldflächen übernehmen. Und das ist mit dem Kaufangebot der regionalen Interessensgemeinschaft verwirklicht worden. Ich möchte mich recht herzlich bedanken bei den Bürgermeistern der Region, beim Kollegen Lindinger und beim Dr. Dörfel, die gemeinsam mit der Bezirksbauernkammer hier Regie geführt haben, positive Regie, damit diese regionale Lösung zustande kommt. Ich möchte daran erinnern, dass wir 1990 bereits als Land Oberösterreich versucht haben, so eine regionale Lösung zustande zu bringen. Damals ist bis auf den Abverkauf einzelner angrenzender Flächen es nicht gelungen. Und ich muss ehrlich sagen, als vor einem Jahr der Finanzausschuss die laufenden Verhandlungen gestoppt hat und ich dann quasi den Auftrag bekommen habe eine bessere Lösung zu finden, als den Verkauf an ehemalige Industrielle oder Großgrundbesitzer, habe ich mir gedacht, ich weiß nicht, ob wir eine regionale Lösung, wie sie damals schon angedacht war, ob wir das wirklich zustande bringen. Und es ist, wer ein wenig eine Ahnung hat vom Grundhandeln und vom Abtauschen, eine riesige Aufgabe und auch eine Leistung die Fingerspitzengefühl braucht, 22 Käufer ohne Streit unter einen Hut zu bringen, die Grundflächen so aufzuteilen, dass sich keiner benachteiligt und ungerecht behandelt vorkommt, dass die Flächen entsprechend der Bonitäten, der Werthaltigkeiten, ob Wiese, ob Wald, ob schlechter Wald oder guter Wald so aufgeteilt werden, dass jeder zufrieden ist, jeder unterschreibt und jeder bereit ist den Kaufpreis hier hinzulegen. Das war eine Meisterleistung, für die ich mich recht herzlich bedanke. Ich blende ein Jahr zurück. Es hat damals nach einer neuerlichen öffentlichen Ausschreibung des Landes, die haben wir gemacht, weil uns der Rechnungshof quasi dazu gedrängt hat, ja in der Öffentlichkeit durchaus die Angebote gegeben. Sie sind ja alle bekannt, der Forstbetrieb Fehrer, auch des Herrn Huber, was alles in Diskussion war. Ich sage dazu, ich habe zu dieser Zeit auch intensiv den einen oder anderen Kontakt in der Region gehabt mit Gruppen und Institutionen, wo ich geglaubt habe, die könnten das übernehmen und hätten vielleicht mehr Akzeptanz als genannte Personen, wo es Kritik gegeben hat, an der waldwirtschaftlichen Arbeit, an der Durchführung der Jagd. Viele Emotionen sind da dahinter gestanden, für die ich nichts kann. Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass manche in der Region nicht diese Akzeptanz haben, dass es Ängste gibt und dass es Fakten gibt, die nicht wegzudiskutieren waren. Es war aber zu dieser Zeit so, dass niemand, dass keiner dieser Anbieter, auch nicht in den folgenden Gesprächen, die ich bis zu den Bundesforsten geführt habe, bereit war, mehr als den Preis, der damals am Tisch gelegen ist, zu zahlen. Im Gegenteil, ich habe einige gefunden, die gesagt haben, nein 4,7 zahle ich euch nicht, wir können, haben mir zum Beispiel die Bundesforste gesagt, bei 3,5 diskutieren, aber nicht bei 4,7. Diese 4,7 Millionen sind mehr als das Schätzgutachten der Landesforstdirektion ergibt, eingeschätzt ist es mit 4,47 worden. Das heißt, das Hauptargument dessen, was Pesendorfer in seinem Aktenvermerk da sagt, weil es kann nur ein Aktenvermerk sein, nicht einmal ein Aktenvermerk, weil er ja die Akten nicht kennt, es kann nur eine Ferndiagnose sein. Das Hauptargument dieser Ferndiagnose stimmt ja nicht. Wir haben weder freihändig verkauft, sondern verkauft auf Basis eines Bewertungsgutachtens, das noch dazu durch eine Reihe anderer Angebote bestätigt worden ist und daher kann es kein wettbewerbsverzerrender oder gegen das Beihilfenrecht verstoßender Beschluss des Landtages sein, wenn wir hier abgesichert, durch die Gutachten abgesichert, auch durch bestätigende Angebote, heute dieser Bietergemeinschaft den Zuschlag geben. Danke auch dem Verfassungsdienst, dass diese Frage geprüft wurde und eindeutig klargestellt wurde, dass wir rechtlich korrekt vorgehen. Wir sind nicht in einem Vergabeverfahren, Ausschreibungsverfahren, wo der Bestbieter den Zuschlag bekommt, sondern wir haben ja gerade deshalb gesagt, der Landtag will wissen, wie die Zukunft des Forstgutes ausschaut, will nicht an den Meistbieter, sondern eben an den, der das regional am besten eingebundene Angebot legen kann, veräußern. Und ich kann genau so wie Wolfgang Schürrer und alle Verantwortungsträger in der Region sagen, dass wir die beste Lösung gefunden haben, dass damit die Grundstücke dorthin zurückkommen, wo sie eigentlich hingehören, nämlich in die Hände der Bauern, auch deswegen, das darf ich auch so am Rande sagen, wenn man sich die Vorschläge des Landes anschaut, wir hatten ein Forstgut von über 1.000 Hektar und dieses Forstgut hat jährlich 30.000 bis 50.000 Abgang erwirtschaftet. Es ist also auch eine Entscheidung mit wirtschaftlichen Hausverstand. Es stärkt Betriebe in der Region, denn diese Bauernhöfe werden damit zukunftssicher über diese Grundaufstockung und es ist für mich schon eine bessere Entscheidung zwanzig bäuerliche Betriebe zukünftig abzusichern als jemanden, der ohnehin gut abgesichert ist, ob als ehemaliger Obsthändler oder als Schotter- und Transportunternehmen, dass wir hier eine gute Entscheidung treffen, wenn wir uns den landeskulturellen Aufgabenstellungen uns quasi auch der heimischen Landwirtschaft mit unserem Zuschlag zuwenden und die Akzeptanz in der Region vom Tourismus über die Wege bis hin zu den Gemeinden ist vorhanden. Ich glaube es ist eine gute und richtige Entscheidung. Ich bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Bürgermeister Lindinger, du hast jetzt verschiedenste Unterlagen zitiert, das ist durchaus sehr spannend. Es wäre aber schön gewesen, hätten wir diese Unterlagen auch im Finanzausschuss als Abgeordnete zur Verfügung gestellt bekommen, denn den Abgeordneten weder im Finanzausschuss noch den Abgeordneten hier im Landtag wurden die Gutachten genauso wie deine Karten und die Pläne und so weiter zur Verfügung gestellt. Wir beschließen – (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Das war eine interne Aufteilung der Bietergemeinschaft.") Nein, ist es deswegen rechtlich wichtig, dass wir das auch für das Protokoll hier festhalten, dass die Abgeordneten eine Ermächtigung erteilen zur Veräußerung. Das Problem hat ja dann der so genannte Geschäftsführer der LIG, der die Ermächtigung hat, weil wir als Abgeordnete die Pläne offensichtlich gar nicht kennen, deswegen wiederhole ich meinen Geschäftsantrag zur Vorlage der Unterlagen, damit auch alle Abgeordneten die Information haben, wie der Herr Bürgermeister Lindinger und andere, die offensichtlich Pläne, Gutachten und entsprechende Preisinformationen haben, die wir nicht haben und beantrage noch einmal die Absetzung. Für das Protokoll möchte ich aber auch festhalten und für die rechtliche Würdigung später. Es ist mir komplett gleichgültig, welche Rechtsmeinung hier irgend ein Jurist, Abgeordneter, Regierungsmitglied äußert. Wenn der jetzige Verfassungsdienstchef mit dem ehemaligen Verfassungsdienstchef unterschiedliche Rechtspositionen hat, so ist es für mich eine Sorgfaltspflicht, dass ich mir das korrekt noch einmal ansehe. Wenn man das bewusst nicht macht, dann ist man bewusst damit einverstanden, dass man jedenfalls die Prozesskosten dann nachher zu tragen hat, und ich hoffe dass all jene, die jetzt diese Sorglosigkeit wirklich zu verantworten haben, dann auch selbst einmal das Geldbörserl zücken. Weil so kann es nicht sein, wir wissen, dass es unterschiedliche profundeste Rechtsmeinungen gibt und tun so als geht uns das nichts an oder schieben wir es dann ein bisschen auf den Beamten bei der LIG, da bin ich schon gespannt, auf die Aufsichtsratsitzung, Kollege Stockinger, wie wir in der LIG dann und mit den Geschäftsführern der LIG diese Thematik und die Haftungsproblematik ausdiskutieren. Weil wir reden ja über eine Ermächtigung. Aber ich würde ganz gerne wissen, nämlich Punkt für Punkt, wo ist denn der Unterschied der Zusammensetzung regional, wenn eine Bietergemeinschaft weiter weg ist, wie bereits angeführt, und die Bauern, die unmittelbar angrenzen, bei beiden Bietergemeinschaften entsprechend berücksichtigt werden sollten. Wo ist der qualifizierte Unterschied? Wo ist der Unterschied in den Bewirtschaftungsabsichten, weil ja das auch hier angeführt wurde. Die Damen und Herren Abgeordneten des Hauses beschließen eine Ermächtigung und wissen weder von der einen Bietergemeinschaft noch von der anderen Bietergemeinschaft, was sie tatsächlich für Bewirtschaftungsabsichten haben, oder gibt es Papiere, die ich nicht kenne, jedenfalls wurden sie bis jetzt im Landtag nicht verteilt. Und der besonders nachhaltige und sorgsame Umgang mit den Baumbeständen. Ja, wird jetzt einer Bietergemeinschaft unterstellt, dass sie das nicht macht, unter anderem, (Zwischenruf Abg. Lindinger: "Gar nichts!") Moment einmal, der andere nicht, dann leg das alles, was du aufzeigst, bitte allen Abgeordneten vor, damit sich jeder das Bild machen kann (Zwischenruf Abg. Lindinger: "Kannst alles im Internet abrufen."). Das nächste ist die Berücksichtigung der touristischen und wirtschaftlichen Erfordernisse. Da weißt du genau, dass beide Bietergemeinschaften das Gleiche angeboten haben. Aber wenn es schon so sein sollte, wie jetzt hier behauptet wird von dir, dass die einen mehr touristische Rücksichtnahmen haben als die anderen, dann möchte ich auch den Vertrag sehen oder tun wir es dann wieder auf den armen Beamten in der LIG hinunterschieben, weil das wird dann die spannende Diskussion im Aufsichtsrat. Wir tun so, wie wen eine Bietergemeinschaft touristisch etwas für die Region tun würde und die andere nicht. Wahr ist, dass wir es gar nicht wissen. Die Abgeordneten dieses Hauses wissen nicht, wo der Unterschied ist, weil es auch nicht vorgelegt worden ist. Und das fünfte ist, dass es eine Abstimmung der regionalen Bietergemeinschaft mit den touristischen Zielsetzungen der Region gibt. Ja natürlich, aber da sage ich dir schon, dass ich mit allen Grundeigentümern reden sollte, wenn ich wirklich die Zielsetzung der touristischen Nutzung hätte, lieber Freund, dann muss ich ja alle miteinbeziehen und sagen, nicht die einen, die sind touristisch interessant und die anderen sind nicht touristisch interessant. Da wäre es viel vernünftiger mit allen noch einmal zu reden, deswegen stelle ich noch einmal den Antrag zur Vorlage der jetzt zitierten Unterlagen, diesen Tagesordnungspunkt abzusetzen. Danke! (Beifall) Dritte Präsidentin: War das jetzt noch ein Geschäftsantrag? Noch einmal? Gut, Sie haben den Geschäftsantrag des Herrn Klubobmann Steinkellner gehört. Ich lasse abstimmen, wer für den Antrag ist, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Erwartungsgemäß hat dieser Antrag nicht die Mehrheit. Ich sehe jetzt keine weitere Wortmeldung mehr zum vorliegenden Verhandlungsgegenstand. Ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1408/2008 "Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaften (siehe Beilage A) des Landesforstreviers Leonstein im Ausmaß von 786,2725 ha" zustimmen ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen nun zu den Beilagen 1409/2008 "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungs-Novelle 2008)" und 1410/2008 "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bautechnikgesetz geändert wird (Oö. Bautechnikgesetz-Novelle 2008)". Bei der Beilage 1409/2008 handelt es sich um den Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungs-Novelle 2008) und bei der Beilage 1410/2008 um den Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz mit dem das Oö. Bautechnikgesetz (Oö. Bautechnikgesetz-Novelle 2008) geändert wird. Aufgrund des sachlichen Zusammenhangs werden wir über beide Beilagen eine gemeinsame Wechselrede durchführen. Die Abstimmung erfolgt getrennt über beide Beilagen. Ich bitte Herrn Abg. Josef Brandmayr über die Beilage 1409/2008 "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungs-Novelle 2008)" zu berichten. Ja, zuerst kommt der andere Bericht. Abg. Brandmayr: Geschätze Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren. Ich berichte über die Beilage 1409/2008 "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungs-Novelle 2008)". Es handelt sich hier um die Novelle zur Oö. Bauordnung. Dieser Bericht liegt Ihnen vor. Es handelt sich dabei großteils um eine EU-Anpassung. Im Bauausschuss wurde dies alles behandelt und somit stellt auch der Bauausschuss den Antrag und beantragt der Oö. Landtag möge das Landesgesetz, mit dem die Bauordnung 1994 geändert wird (Oö. Bauordnungsnovelle 2008) beschließen und sie sollte heute beschlossen werden. Dritte Präsidentin: Dankeschön! Ich bitte Herrn Abg. Franz Weinberger über die Beilage 1410/2008 "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bautechnikgesetz geändert wird (Oö. Bautechnikgesetz-Novelle 2008)" zu berichten. Abg. Weinberger: "Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bautechnikgesetz geändert wird (Oö. Bautechnikgesetznovelle 2008)". Die vorliegende Novelle dient – gemeinsam mit der Oö. Bauordnungsnovelle 2008 – der Umsetzung der Bestimmungen des baurechtlich relevanten Teiles der Richtlinie 2002/91/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2002 über eine Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, das ist das ABl. Nr. L 001 vom 4. Jänner 2003. Diese Richtlinie geht von einem umfassenden Ansatz zur Festlegung der Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz aus, damit wird die Energiemenge betrachtet, die veranschlagt wird, um den unterschiedlichen Erfordernissen im Rahmen der Standardnutzung eines Gebäudes vor allem was die Heizung, die Warmwasserbereitung, Kühlung, Lüftung und Beleuchtung betrifft gerecht zu werden. Der Bauausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Bautechnikgesetz geändert wird, beschließen. Dritte Präsidentin: Dankeschön! Ich eröffne die gemeinsame Wechselrede. Zu Wort gemeldet hat sich der Abg. Brunmayr, Entschuldigung, Brandmayr! Abg. Brandmayr: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Damen und Herren, liebe Kollegen! Wie mein Vorredner schon gesagt hat, handelt es sich hier bei dieser Novelle, Bauordnungsnovelle 2008, auch gemeinsam um das Oö. Bautechnikgesetz. Hier soll zuerst , als erstes beschlossen werden die Umsetzung der Bestimmungen des baurechtlich relevanten Teils, der Richtlinie 2002/91/EG des Europäischen Parlamentes über die Gesamteffizienz von Gebäuden, der so genannten EU-Gebäuderichtlinie. Zweitens, die Neufassung des Anzeigedatenbestandes resultiert aus den diesbezüglichen Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie, die nunmehr auch im Fall einer umfassenden Sanierung von Gebäuden die Erstellung eines Energieausweises verlangt, und drittens, was sehr wichtig ist, diese Neuregelung beinhaltet auch die Verpflichtung, dass bei Errichtung neuer Gebäuden ab einer bestimmten Größenordnung alternative Energiesysteme eingesetzt werden müssen, sofern dies technisch, ökologisch und wirtschaftlich zweckmäßig ist. Damit versteht man nunmehr bereits zum Zeitpunkt der Errichtung des jeweiligen Bauprojektes bei der Baubehörde, also schon vor einem allfälligen Verfahren gemäß Oö. Luftreinhalte- und Energietechnikgesetz, die prinzipielle Verpflichtung, sich mit der Frage möglicher alternativer Energiesysteme auseinanderzusetzen. Die nähere Festlegung, was unter dem Begriff alternative Energiesysteme zu verstehen ist, wird im Einklang mit den diesbezüglichen Vorgaben im Rahmen der Oö. Bautechnikverordnung getroffen. Ich ersuche somit, den Oö. Landtag dieser Bauordnungsnovelle die Zustimmung zu geben. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abg. Eidenberger. Abg. Eidenberger: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrte Damen und Herren. Österreich ist in vielen Bereichen Vorbild, leider nicht im Bereich der Verringerung des CO2-Ausstoßes. Während die EU ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll, nämlich die CO2-Emissionen um 8 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken, erreichen wird, was vor allem Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden zu verdanken ist, haben wir in Österreich, zumindest bislang, überhaupt keine Chance auch nur annährend dieses Ziel zu erreichen. Großbritannien wird zum Beispiel seine Emissionen statt um 12,5 Prozent gleich um 24 Prozent senken, Deutschland erreicht statt 21 Prozent satte 26 Prozent. Diese Werte sind zugegebener Maßen auch auf eine gewisse Deindustriealisierung in Großbritannien aber auch im Osten von Deutschland zurückzuführen, doch haben diese Länder auch sehr wohl in anderen Sektoren ganz gewaltige Fortschritte gemacht. Schlusslicht dieser Tabelle sind Spanien, Portugal und leider Österreich. Statt sich den nationalen Zielen, nämlich 13 Prozent unter das CO2-Niveau von 1990 zu kommen, anzunähern, entwickelte sich Österreich in der Zwischenzeit in die andere Richtung und liegt derzeit rund 16 Prozent darüber. Das bedeutet, dass Österreich rund ein Drittel seiner Emissionen einsparen muss, um das Kyoto-Ziel doch noch zu erreichen. Unsere gemeinsame Strategie kann und muss daher nur heißen, Forcierung der erneuerbaren Energieträger, vor allem aber in der Wärmeversorgung. Wenn es nämlich nicht gelingt, und das habe ich auch schon einmal hier herinnen gesagt, diese 25 Tonnen CO2, die wir zuviel ausstoßen, abzubauen, wird Österreich nämlich zu einer Strafzahlung von 1,5 Milliarden Euro verdonnert werden. Die vorliegenden beiden Novellen, mein Vorredner hat ja schon viel angezogen, dienen vordergründig logischerweise der Umsetzung der Bestimmungen des baurechtlich relevanten Teiles der Richtlinie 2002 des Europäischen Parlamentes; dabei geht es um die Gebäude-Energieeffizienz, um die Umsetzung der so genannten Gebäuderichtlinie. Die heute zu beschließenden Neuregelungen beinhalten die Verpflichtung, dass bei der Errichtung neuer Gebäude ab einer gewissen Größenordnung alternative Energieträger bzw. alternative Energiesysteme eingesetzt werden müssen, sofern dies technisch, ökologisch und auch wirtschaftlich zweckmäßig ist. Künftighin besteht also bereits zum Zeitpunkt der Einreichung des jeweiligen Bauprojektes der Baubehörde die prinzipielle Verpflichtung, sich mit der Frage möglicher alternativer Energiesysteme auseinander zu setzen. Im Zuge der Baufertigstellungsanzeige soll dann, so weit eine Bestätigung über die bewilligungsgemäße und fachtechnische Ausführung des Bauvorhabens erforderlich ist, eine dem vorgelegten Energieausweis entsprechende Bauausführung attestiert werden. Neu ist auch der Straftatbestand. Er stellt eine Sanktionsmöglichkeit für den Fall dar, dass der Verpflichtung zum Aushang eines höchstens zehn Jahre alten Energieausweises an einer für die Öffentlichkeit gut sichtbaren Stelle anzubringen, nicht entsprochen wird. Weiters wird fixiert, dass nunmehr auch im Falle einer anzeigpflichtigen umfassenden Sanierung eines Gebäudes der Bauanzeige ein Energieausweis anzuschließen ist. Im Klartext: Wird zum Beispiel vor Ablauf dieser Frist ein Heizsystem ausgetauscht, so ist auch in diesem Fall der Energieausweis zu erneuern. Wenn nach der 10-Jahresfrist keine baulichen Maßnahmen gesetzt werden, ist kein neuerlicher Ausweis notwendig. Eine weitere Regelung lautet, dass der Gemeinderat durch Verordnung für das gesamte Gemeindegebiet oder für bestimmte Teile desselben, sofern für diese Gebiete die Errichtung einer zentralen Wärmeversorgungsanlage beabsichtigt ist, festlegen kann, dass bei der Errichtung einer zentralen Wärmebereitungsanlage eine Anschlussmöglichkeit für den späteren Anschluss an eine zentrale Wärmeversorgungsanlage, zum Beispiel Nah- oder Fernwärme, vorzusehen ist. Weiters wird in der Novelle festgelegt, dass beim Neubau von Wohngebäuden und beim Einbau von Wohnungen in bestehende Gebäude mit einer zentralen Wärmeaufbereitungsanlage oder einer sonstigen Heizung Rauchfänge zu errichten sind, die die Beheizung zumindest eines Wohnraums je Wohnung ermöglichen. Ich darf auch noch erwähnen, dass die Anregungen der Stadt Linz zur Novellierung des Bautechnikgesetzes aus Zeitgründen nicht mehr Berücksichtigung fanden, dass aber sehr wohl seitens des Verfassungsdienstes sofort während der Beratungen ein ehest möglicher Termin zugesagt wurde, um diese Problematiken, die hier von der Stadt Linz angebracht wurden, noch abzuklären. Wahrscheinlich standen in Oberösterreich noch nie so viele sinnvolle und auch notwendige Maßnahmen im Sinne von Co²-Reduzierung zum Beschluss an, wie in diesen Tagen. Wenn man es genau nimmt: Heute Gesamtverkehrskonzept, Bauordnung, Bautechnikgesetz, am Montag dann die neue Wohnbauförderung, die eine verpflichtende Solaranlage vorsieht, wozu ja bekanntermaßen Umweltminister Pröll zustimmend sagte: "Wenn Oberösterreich Solaranlagen zur Bedingung machen will, ist das gut, man muss solche Maßnahmen schnell umsetzen". Ich glaube, dem ist tatsächlich nichts hinzuzufügen, ich ersuche daher um Zustimmung zu beiden Novellen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Wageneder. Abg. Wageneder: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Kollege Eidenberger, Sie haben beklagt, dass in Österreich die Co²-Werte viel höher sind, als die EU vorgibt. Das ist leider so richtig. Aber ich glaube, gerade die SPÖ, die Bundes-SPÖ, hätte es auch in der Hand, ein besseres Ökostromgesetz zu verhandeln, das sicherlich in Zukunft wesentlich beitragen könnte zur Reduktion des Co²-Ausstoßes. Aber jetzt zur Novelle des Bautechnikgesetzes und der Bauordnung. Wie wir schon gehört haben, regelt im Wesentlichen diese Novelle die EU-Gebäuderichtlinie, wo es um die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes geht. Und diese Gesamtenergieeffizienz soll in Zukunft auch in Form eines Energieausweises sichtbar gemacht werden, eben eine Art Typenschein für ein Gebäude. Ab heuer, ab 2008 ist bei Vermietung und bei Verkauf für alle Gebäude, die nach dem Jahr 2006 errichtet wurden, dieser Energieausweis Pflicht. Bei Einfamilienhäusern genau so wie bei Wohnungen. Bei allen älteren Gebäuden gibt es eine einjährige Übergangsbestimmung. Auf einen Blick kann nun in so einem Energieausweis gesehen werden, wie schaut es aus mit dem Gesamtenergieverbrauch dieses Gebäudes. Wie viel Energie wird für Heizung, für Warmwasserbereitung, für die Beleuchtung möglicherweise auch für die Lüftung oder für die Kühlung verwendet. Neu ist eben, es gab diesen Energieausweis in Oberösterreich, da waren wir auch Vorreiter bisher, neu ist jetzt eben, dass der gesamte Energieverbrauch in diesem Energieausweis bewertet wird. Und neben dem Energieanfall, -verbrauch wird auch sogar noch der Co²-Verbrauch der Heizung im Energieausweis angegeben. Wie wird das klassifiziert? Es wird bewertet in den Kategorien A bis G, es gibt sogar ein A+ oder ein A++, das wäre sozusagen der Passivhausstandard, so ähnlich wie es das auch bei den Elektrohaushaltsgeräten gibt. Ja, das ist die eine Verpflichtung, die bei Vermietung und Verkauf jetzt rechtlich verankert ist. Ein zweiter wichtiger Punkt ist noch die Aushangspflicht. Nämlich bei allen größeren Gebäuden, bei Gebäuden, die größer als 1.000 m² sind oder in denen Menschenansammlungen bis zu 120 Personen Platz haben, das wären zum Beispiel Schulen, Krankenhäuser, Veranstaltungsgebäude, Bürogebäude und auch Hotels müssen in Zukunft diese Energieausweise gut sichtbar im Eingangsbereich oder in der Nähe dessen, eben gut sichtbar, ausgehängt werden. Somit ist es auch nach außen hin dargestellt, welche Energieeffizienz hat dieses Gebäude, ist das ein A++ Gebäude, oder das Schlechteste, diese G-Kategorie. Ich denke, das ist auch eine sehr wichtige Maßnahme, denn auch gerade damit können wir zeigen, dass bei öffentlichen Gebäuden hier eine gewisse Vorbildwirkung entstehen kann. Es gibt hier auch bei älteren Gebäuden eine Übergangsfrist, sowie bei der anderen Regelung ab 2009. Wer ist nun überhaupt berechtigt, einen solchen Energieausweis auszustellen? Berechtigt sind akkreditierte TÜV-Stellen, Fachdienststellen, oder auch zum Beispiel unser Energiesparverband und auch Gewerbetreibende, die eine entsprechende Zusatzausbildung haben. Die Kosten für die Ausstellung eines solchen Energieausweises liegen in etwa bei einem Euro pro Nutzfläche. Ja, ich freue mich über diese verpflichtende Einführung dieses Energieausweises, denn ich denke, es ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, er forciert auch Energiebewusstsein und dokumentiert Investitionen in den Klimaschutz. Und er wird auch sicher eine gewisse Wettbewerbssituation schaffen zwischen, sagen wir, gut gedämmten Gebäuden und solchen, die eben schlechte Energiekennwerte aufweisen. Und ich denke, dass die A++ Häuser hier sicher zu den Siegerinnen gehören. Ja, erlauben Sie mir noch ganz kurz von dieser Novelle abzuschweifen zur Bautechnikverordnung, die ja sicher auch jetzt zur Novellierung ansteht. Hier erwarte ich mir, ich hoffe, dass das kommt, dass auch entsprechend die Grenzwerte für alle Gebäude, die Energiegrenzwerte gesenkt werden. Denn auch das ist ein ganz wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, dass wir nicht nur im geförderten Wohnbau, sondern auch für alle Gebäude entsprechend niedrige Energiekennzahlen festlegen. Unbedingt erforderlich ist auch eine Erhöhung bei der Sanierung. Wir haben sehr, sehr viele Altbauten aus den Jahren 1945 bis 1980, die so richtige Energieschleudern sind, die Energiekennzahlen bis zu 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aufweisen, und hier fehlen leider, Landesrat Kepplinger ist jetzt nicht anwesend, die Konzepte des Herrn Landesrates Kepplinger, mit denen wir eine wesentliche Erhöhung dieser Sanierungsrate in den nächsten Jahren schaffen können. Jedenfalls, die heute zu beschließende Bauordnung und Bautechnikgesetznovelle geht in Richtung Reduzierung des Co² Ausstoßes, ist eine gute Investition in Klimaschutz und deshalb nehmen wir diese Novelle auch gerne an. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Mir ist es ganz wichtig, heute diese Novelle auch zu kommentieren bzw. durch Ausführungen zu ergänzen, weil in der Bautechnikverordnung bzw. jetzt in der Änderung der Bauordnung auch ein Bereich berücksichtigt worden ist bzw. eben auch schriftlich festgelegt wird in einer Verordnung. Und zwar unserem Antrag entsprechend, den wir am 4. Oktober 2007 eingebracht haben, werden öffentliche Veranstaltungsräume mit Induktionsschleifen ausgerüstet. Induktionsschleifen brauchen Menschen, die Hörgeräte tragen, und ich habe die Erfahrung gemacht in den letzten Jahren, dass wir zwar auf den verschiedenen Ebenen immer von barrierefrei gesprochen haben, aber dass das Problem der Schwerhörigen gar nicht das Thema in der Gesellschaft ist. Obwohl wir wissen, dass aufgrund vergleichbarer Studien 19 Prozent in der Bevölkerung über 14 Jahren beginnende oder unterschiedlich ausgeprägt Hörschäden haben, es ist einfach so, dass es fast ein Tabuthema ist. Warum ist es ein Tabuthema? Weil eigentlich der Betroffene ja das selber gar nicht so merkt, wie sein Gehör nachlässt, außer er hat eine Krankheit und er ertaubt sehr schnell. Wer merkt es denn zuerst? Das ist die Umgebung, die sagt, drehe den Fernseher nicht so laut oder schreie nicht so beim Telefonieren, oder wie immer. Das heißt, da ist schon die erste Barriere für die Schwerhörigen da, ihre Behinderung wirklich auch anzunehmen, weil sie stellen ja ihr Leben darauf um und darauf ein. Und dann steigt noch dazu jetzt der Frust, sage ich so ein bisschen locker, wenn sie dann sich zu Hörgeräten durchringen. Wäre ein eigenes Kapitel, das zu hinterfragen, was die Werbung verspricht und was dann die Realität oft für die Menschen bedeutet, weil nicht alle Firmen gute Akustiker haben, die Menschen sind geplagt, es pfeift, es raucht, es rauscht, und sie haben wieder keine Lebensqualität. Und dann haben sie vielleicht ein Produkt gefunden und sie sind der Meinung, sie können ihr Leben wieder behindertenfrei leben, und dann gehen sie in öffentliche Räume, und dann erleben sie dort das teuerste Gerät, alles nützt nichts, weil ich kann nichts hören. Es ist ein Teil, und es ist ausgemacht worden, wir haben auch da den Brief vom Dr. Gugler bekommen, dass dieser Antrag von uns bzw. der Einbau von Induktionsschleifen in einer Verordnung festgelegt wird. Also, es ist jetzt nicht im Gesetzestext drinnen, aber im Zusammenhang mit dieser Gesetzesvorlage ist man diesen Weg gegangen. Und ich möchte noch eines dazu sagen, auch wenn es vorrangig jetzt nicht eben das Bautechnikgesetz ist, sondern, die Situation der Menschen, die schlecht hören. Mein Appell in dem Zusammenhang, was Hörbehinderungen betrifft, geht an die Medien, geht auch an den ORF, jeder von uns, wenn er sitzt und fern sieht weiß, wie oft er die Fernbedienung in die Hand nehmen muss, um laut und leise schalten zu müssen. Viele Menschen tun es nicht, ich habe es schon einmal angesprochen, dann hat es geheißen, ja, die Werbung möchte, dass wir lauter sind, und durch diesen ständigen Lärmeinfluss, weil irgendwann schalte ich nicht leiser, weil die Werbung ist gleich vorbei, haben wir schön langsam Hörschäden. Und das sind einerseits die Älteren, die Jüngeren, die haben ja noch dazu das Problem, dass sie über alle möglichen Geräte, MP3-Player, aber auch Besuch von Diskos, ja auch das Gehör geschädigt wird. Und bitte, 19 Prozent in der Bevölkerung ist eine ganz eine eklatante Zahl. Aber wie gesagt, es ist halt nicht die sichtbare Behinderung, wie bei einer Körperbehinderung oder eben wenn jemand blind ist und Unterstützung hat, aber die Lebensqualität der Menschen ist sehr eingeschränkt, und sie haben eben auch teilweise emotionale, soziale Probleme, weil die Kommunikation nicht funktioniert. Daher mein Dank an die Mitglieder des Ausschusses, dass ihr unseren Antrag, unser Anliegen jetzt gleich mitbehandelt habt. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Weinberger. Abg. Weinberger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren! Die Themen Energiesparen und Energieeffizienz sind tagesaktuell. Einmal im Hinblick auf den Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten für Gebäudeheizungen, zum anderen, weil damit verbunden auch Co²-Emissionen reduziert, ja eingespart werden können. Durch die Begrenzung des Energieverbrauches wird auch ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung des Kyoto-Zieles gewährleistet. Mit der oberösterreichischen Bautechnikgesetznovelle 2008 kommt der Landtag der Umsetzung der Bestimmungen des baurechtlich relevanten Teiles der Richtlinie 2002 des europäischen Parlamentes und des Rates nach. Die so genannte EU-Gebäuderichtlinie. Dazu stelle ich fest, dass in Oberösterreich bereits im Jahr 1993 im Rahmen der Wohnbauförderung der Energieausweis für neue Eigenheime eingeführt wurde. Da sich dieser bestens bewährt hat, wurde bei der Baurechtsnovelle 1999 der Energieausweis für Wohngebäude, also für Neu-, Zu- und Umbauten als verpflichtend verankert. Bisher wurden mehr als 100.000 Energieausweise für Gebäude in Oberösterreich ausgestellt. Was sind nun die tatsächlichen Auswirkungen nach der Umsetzung der oberösterreichischen Bautechnikgesetznovelle 2008? Jetzt gibt es auf Basis der EU-Gebäuderichtlinie für alle neuen Gebäude, inklusive Zu- oder Umbauten oder umfassende Sanierungen, den Energieausweis. Zudem gibt die oberösterreichische Bautechnikgesetzgebung die technische Grundlage für das Energieausweisvorlagegesetz des Bundes. Die Änderungen beziehen sich im Wesentlichen auf den Energieausweis für Gebäude, den das oberösterreichische Bautechnikgesetz schon bisher vorgesehen hat, der allerdings lediglich auf den Heizwärmebedarf abgestimmt war. Form, Inhalt und Berechnungsmethodik eines richtlinienkonformen Energieausweises sind in der im April 2007 vom österreichischen Institut für Bautechnik herausgegebenen Richtlinie 6, Energieeinsparung und Wärmeschutz, zusammengefasst. Dabei handelt es sich um ein österreichweit akkordiertes technisches Regelwerk, das mit der vorgesehenen Verordnungsermächtigung in der Folge von der Landesregierung als verbindlich erklärt werden kann. Notwendige Adaptierungen von anderen energietechnischen Bestimmungen wie zum Beispiel Anpassung an den Stand der Technik bei Gebäudebauteilen sind mit der Novelle verbunden. Der Energieausweis ist grundsätzlich der energetische Typenschein für ein Gebäude, ist ein einfaches Gütesiegel für die energetische Qualität von Gebäuden, macht den Energiebedarf und die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden sichtbar, ermöglicht daher mehr Transparenz, zeigt Energiesparpotentiale auf und gibt Impulse für die energetische Optimierung von Gebäuden. Weiters ist es auch Grundlage für die baurechtliche Beurteilung. Im Wesentlichen sind alle Neubauten davon betroffen außer einige Ausnahmen, Gebäude, die nicht beheizt sind, kleiner als 50 Quadratmeter, provisorische Gebäude oder auch Industriegebäude, die mit großer Abwärme hier in Eigenversorgung erfolgen können. Einer groben Abschätzung zufolge werden pro Jahr 3.000 neue Wohngebäude betroffen sein. Für diese gilt ja bereits seit 1999 der Energieausweis. Zusätzlich betrifft das in Oberösterreich rund 500 bis 1.000 weitere neue Gebäude nach Auskunft von Herrn Dr. Dell vom Energiesparverband, der ja anwesend ist und dem ich auch herzlich für seine und für die Arbeit des Energiesparverbandes danke. Und unabhängig davon hat der Bundesgesetzgeber mit dem Energieausweisvorlagegesetz auch für die bestehenden Gebäude ab 1.1.2009 bei Verkauf, Vermietung beziehungsweise in Instandhaltung von Gebäuden den Energieausweis verankert, sage aber auch dazu, es ist zu hoffen, dass die praktische Umsetzung dieses Bundesgesetzes für die Betroffenen nicht allzu große bürokratische Hürden darstellen möge. Immobilien werden dadurch vergleichbarer, Immobilien, welche energietechnisch gut gebaut und ausgeführt sind, werden eine Wertsteigerung erhalten. Aus vielen hier angeführten Gründen, glaube ich, können wir dieser Novelle auch mit Recht die Zustimmung erteilen und ich danke für die geschätzte Aufmerksamkeit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Öller. Abg. Ing. Öller: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Zusammenhang mit der Novellierung der Bauordnung und des Bautechnikgesetzes möchte ich mich kurz zu Wort melden mit einer Forderung, die immer wieder an mich herangetragen wird, und zwar ist es die Forderung nach einer bundesweiten möglichsten Homogenisierung dieser Bauordnung, weil ich es aus eigener Erfahrung weiß, dass hier immer wieder Schwierigkeiten auftreten. Das ist irgendwie kurios, dass wir auf der einen Seite heute richtigerweise die Bauordnung gewissen EU-Normen anpassen, dass es aber österreichweit neun verschiedene Vorgaben gibt, wenn es ein Bauwerk einzureichen gilt. Als Bürgermeister und Abgeordneter einer Grenzregion weiß ich, dass es oft über ganz kurze Entfernungen, nur weil eine Landesgrenze dazwischen ist, es verschiedene Normen, verschiedene Vorgaben gibt, und dass es oft zu Irritationen und zu Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang kommt, darum wäre es gut, hier wieder einmal einen Nachdenkprozess zu beginnen, um eben eine möglichste Homogenisierung hier auf Bundesebene anzudenken. Dankeschön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Ist jetzt noch jemand zu Wort gemeldet? Nein, dann schließe ich die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1409/2008, das ist der Bericht des Bauausschusses betreffend das Landgesetz, mit dem die Oberösterreichische Bauordnung 1994 geändert wird, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Ich bitte nun jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1410/2007, das ist der Bericht des Bauausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oberösterreichische Bautechnikgesetz geändert wird, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1411/2008, das ist der Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend das Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2008. Ich bitte Herrn Klubobmann Mag. Michael Strugl über die Beilage 1411/2008 zu berichten. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren. Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend das Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2008 (GVK-OÖ 2008). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1411/2008.) Der Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge 1. die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2005 (GVK-OÖ 2005) – Beilage 678/2005 – zur Kenntnis nehmen, 2. die Oö. Landesregierung ersuchen, die in der Subbeilage angeführten Änderungswünsche, die durch Durchstreichen (ersatzlose Streichung) und durch Unterstreichen (Abänderung) gekennzeichnet sind, zu berücksichtigen sowie in das Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich zu übernehmen und 3. die Oö. Landesregierung ersuchen, das im Sinn von Punkt 2 überarbeitete neue Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2008 dem Oberösterreichischen Landtag zur Kenntnis zu bringen. Dritte Präsidentin: Dankeschön. Ich teile mit, dass zu diesem Verhandlungsgegenstand ein Zusatzantrag eingelangt ist, den wir Ihnen als Beilage 1423/2008 auf Ihren Plätzen aufgelegt haben. Gemäß den Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung ist dieser Zusatzantrag in die Wechselrede miteinzubeziehen. Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Fast bin ich geneigt zu sagen, es ist endlich soweit und was lange währt wird endlich gut. Das Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich hat eine lange Entstehungsgeschichte, die in die letzte Legislaturperiode zurückreicht. Und sie wurde im Titel in der letzten Ausschusssitzung upgedatet, wie man heute auf Neudeutsch sagt. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Besser als upgegradet!") Upgegradet, ich glaube, wir bleiben beim Thema, Herr Landesrat. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Fliegen gehört auch zum Verkehr!") Gesamtsverkehrskonzept Oberösterreich 2008, ein wahrlich gut durchdiskutiertes Papier auf mehr als 140 Seiten, zunächst einmal, glaube ich, das Zentrale. Es ist das erste Verkehrskonzept wahrscheinlich sogar im mitteleuropäischen Raum, das sich mit der brennenden Frage der Klimaveränderung auseinandersetzt mit den Vorgaben, die die EU macht, die Kyoto gemacht hat schon, die wir längst schon erfüllen sollten. Und wir wissen inzwischen durch die Beobachtungen der letzten Jahre, dass der Verkehr eigentlich das Hauptproblem bei Erreichung der Klimaziele ist. Der Verkehr ist jener Bereich, der rasant zunimmt was die Emissionen betrifft, alle anderen Sektoren wie private Haushalte, Industrie, Landwirtschaft sind rückläufig oder zumindest stagnierend. Beim Verkehr haben wir eine Zunahme in den letzten 15 Jahren um beinahe 100 Prozent gehabt, was die Emissionen betrifft. Das hängt natürlich auch mit der rasanten Zunahme des Individualverkehrs zusammen. Wir liegen, geschätzte Damen und Herren, was den motorisierten Individualverkehr betrifft nicht, also in der Zeitspanne von 1991 bis 2011 nicht auf Kurs wie es Kyoto vorsieht, nämlich minus 13 Prozent im Jahr 2011, sondern wir erwarten 2011 einen Zuwachs von 32 Prozent, das heißt um ein Drittel noch mehr. Wir werden alle diese Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht wirklich gute Alternativen einführen, wenn es uns nicht gelingt, auch die Menschen davon zu überzeugen, dass es Alternativen gibt, die ihnen etwas bringen. Und dieses Gesamtverkehrskonzept hat sich natürlich über weite Strecken dem gewidmet, wie können wir Alternativen bieten, wie können wir Alternativen attraktiv machen? Ich habe immer gesagt, wie ich die Stelle des Sprechers für Verkehrsfragen bei den Grünen übernommen habe von meinem Kollegen Gottfried Hirz, dass ich meine Aufgabe nicht in einem Kampf gegen das Automobil sehe, sondern ich sehe es für einen wirkungsvollen, bequemen und sozial verträglichen öffentlichen Verkehr, weil nur wer wirklich heute mobil ist, heute auch an der Bildung, am Arbeitsplatz, an der Gesellschaft teilhaben kann. Mobilität ist ein Wesenszug unserer Gesellschaft geworden. Und wir wissen aber, dass wir nicht allen Mobilität mit dem eigenen Pkw bieten können. Das ist einfach nicht möglich allein aus Platzgründen. Ich darf Ihnen einen Vergleich vor Augen führen. Täglich pendeln 70.000 Pkw nach Linz. Das ist gut, dass wir viele Arbeitsplätze haben, es ist gut, dass wir eine boomende Wirtschaft haben, es ist gut, dass wir die Arbeitskräfte haben die Linz braucht, aber 70.000 Pkw geparkt hintereinander gibt eine Strecke von Linz nach Innsbruck und das täglich nach Linz hinein und wieder heraus. Wir können diesen Menschen, die regelmäßige Wege machen müssen, sicherere, bequemere und attraktivere, wahrscheinlich noch mit Sicherheit billigere Alternativen anbieten und wir müssen es anbieten, wenn wir auch im Sinne der Standortsicherung des Industriestandorts Linz die Emissionen in Grenzen halten wollen. Diese Überlegungen, die nicht dazu führen, dass wir eine Halbierung oder eine massive Reduktion der CO2-Emissionen zustande brächten, sondern lediglich, und ich möchte das wirklich betonen wie realistisch dieser Plan ist, lediglich eine Abflachung der Zuwachskurve, das heißt, wenn es uns gelingt, die Werte von 2011 erst 2021 zu erreichen, dann haben wir uns ein riesiges Programm vorgenommen, dann haben wir uns ein sehr, sehr ambitioniertes Ziel gesteckt. Es wird weiterhin die Motorisierung steigen, aber wir müssen den Steigerungsgrad, die Kurve abflachen. Wir müssen dafür sorgen, dass der Zentralraum von Oberösterreich handlungsfähig bleibt, auch weiterhin ein Industriestandort sein soll und weiterhin auch ein Ort, wo viele hunderttausend Menschen leben. Und wir kommen heute, Sie kennen die Diskussion der Lärmschutzwände, Sie kennen die Diskussion Weibern, wo die Menschen nicht mehr schlafen können, weil sie von Lärm geplagt werden, wir kommen in den Konflikt, dass wir den notwendigen Güterverkehr in Einklang bringen müssen mit den Bedürfnissen der Bevölkerung. Ich war erst vor kurzer Zeit bei einer Tagung der Busunternehmen. Und viele Klagen der Busunternehmer sind, wir können eigentlich nicht mehr durch unser schönes Land fahren, wir sehen ja nichts mehr davon, nur mehr Lärmschutzwände. Wir haben Anträge, die in Richtung Einhausung von Autobahnen gehen. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Wieso redest du zur Autobahn, du kennst ja den Generalverkehrsplan gar nicht?") Der Generalverkehrsplan nimmt generell, wie der Name schon sagt, auf den Verkehr Bezug und nicht auf einzelne punktuelle Probleme. Aber ich gebe gerne Auskunft, Herr Landesrat, wenn Sie weitere Auskünfte wollen, wir können uns gerne über den unterhalten. Es geht, wie gesagt, da auch um soziale Fragen, es geht auch um Gesundheitsfragen und natürlich auch, wie ich schon sagte, um Klima und Umweltfragen. Zurück zum Güterverkehr, der Güterverkehr wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch durch die EU-Erweiterung, auch durch den größeren Wirtschaftsraum und eine hoffentlich weiterhin florierende Wirtschaft rasant zunehmen. Und wir werden mit Sicherheit nicht die Bedürfnisse aller befriedigen können mit dem Transport auf der Straße. Wir brauchen die Alternativen. Und ich habe den Alptraum des Güterverkehrs voriges Jahr auf einer Reise nach Deutschland oder durch Deutschland gesehen, wo zwischen Karlsruhe und Nürnberg ein durchgehender Lkw-Stau auf der rechten Spur war, das heißt, dort herrscht Überholverbot, dort erübrigt sich oder führt sich der Lkw-Verkehr selbst ad absurdum. Und ich glaube, dass ist nicht im Interesse der Wirtschaft und natürlich auch nicht im Interesse der AnrainerInnen. Jetzt komme ich zum Positiven und möchte einige Punkte sagen, die mir, uns besonders am Herzen liegen neben dem Lkw-Verkehr, neben dem Güterverkehr, der auf die Schiene verlagert werden soll, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, besonders im Zentralraum, wo wiederkehrende Wege gegangen oder gefahren werden, wo man eine Vertaktung braucht im Viertelstundenbereich, wo wir dringend ein Regionalverkehrskonzept auch für den Zentralraum Linz oder Zentralraum Oberösterreich brauchen, ein integriertes Verkehrskonzept, die besonders den Verkehr, der aus dem Südwesten kommt, anders in die Landeshauptstadt führt als bisher. Wir kennen den Bindermichl, den Tunnel am Bindermichl, der derzeit durchschnittlich zehnmal in der Woche eine Totalsperre hat. Das sind die Grenzen der Mobilität. Und wir brauchen neue Instrumente. Ein wichtiger Punkt, der leider Gottes im letzten Ausschuss, in der letzten Ausschusssitzung ein Streitfall wurde und der dazu geführt hat, dass in der Ausschusssitzung die SPÖ nicht diesem Kapitel zugestimmt hat. Das ist eine nachhaltige Verkehrs-, also die nachhaltige Verkehrs- und Standortpolitik für den Zentralraum. Das bedaure ich sehr, weil genau dieses Kapitel auf diese Fragen eingeht, wie kann ich die Wirtschaftskraft und auch das Wachstum bei Aufrechterhaltung von höchster Mobilität sichern. Das ist die Aufgabenstellung, vor der stehen wir, wo wir keine bessere Lösung finden als ihm ein integriertes Verkehrskonzept vorzulegen. Wir wissen was ökologisch notwendig ist und wir wissen auch was ökonomisch wichtig oder gefordert wird. Wir müssen diesen Spagat, diese Quadratur des Kreises, wenn Sie so wollen, schaffen. Ein wichtiger Punkt ist, wir haben hohe Kapazitäten, was den Radverkehr betrifft. Der Radverkehr ist besonders im Ort und im ortsnahen Bereich eine sehr, sehr attraktive Alternative. Einer der Punkte und das wird das Gesamtverkehrskonzept erst in den nächsten Monaten zeigen, ist, dass sehr, sehr viele Subprojekte generell angeführt werden, die in den kommenden Monaten und Jahren umgesetzt werden. Dazu zählt auch das Radverkehrskonzept, ein Radverkehrskonzept, das jetzt nicht touristisch gemeint ist, sondern ein Radverkehrskonzept, das den Alltagsradverkehr berücksichtigt. Mir ist es wichtig, dass wir im Verkehr immer ganzheitlich denken. Und wenn wir ganzheitlich denken, komme ich auch auf die Bevölkerungsentwicklung zu sprechen, auf die Notwendigkeit, dass öffentlicher Verkehr künftig in höchstem Maße barrierefrei gestaltet wird. Das geht sowohl jetzt an die Adresse der Infrastruktur was den Schienenverkehr betrifft, die Gestaltung der Haltestellen etc., der Busterminals wie auch natürlich an die Fahrzeuge und auch die Logistik. Es betrifft auch die Logistik, die Verknüpfung von barrierefreien Kursen im öffentlichen Verkehr zu einem Gesamtnetz, dass es den Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind und ich will jetzt nicht die Gruppe noch einmal und noch einmal wiederholen, Sie kennen sie alle, sie ist größer als nur die paar Rollstuhlfahrer und –fahrerinnen, sondern sie umfasst auch Menschen, die sich nicht als behindert fühlen, nur weil sie etwas älter sind oder weil sie vielleicht einen Kinderwagen schieben, dann glaube ich, müssen wir in einem modernen Verkehrskonzept, das die Bequemlichkeit und die Attraktivität an oberste Stelle stellt, auch diese Barrierefreiheit mit einschließen. Da ist einiges geschehen. Wir sind, ich würde sagen auf einem zaghaften Weg, aber der Weg bis zu einer wirklichen effizienten Verbesserung ist noch weit. Insgesamt, meine Damen und Herren, bin ich sehr froh darüber, dass wir dieses Papier haben. Ich bedanke mich bei allen, die daran mitgewirkt haben, auch oder an vorderster Stelle dem Vorsitzenden des Ausschusses, Kollegen Kapeller, dem es in einem, ich möchte fast sagen Höllentempo am Ende gelungen ist, wirklich einen schönen Zeitplan einzuhalten, einen ambitionierten Zeitplan einzuhalten. Ich würde mir wünschen, wenn in dem selben Tempo auch die Projekte, die jetzt anstehen und umgesetzt werden müssen, denn das Gesamtverkehrskonzept ist ja sozusagen erst der Beginn einer Verkehrsrevolution in Oberösterreich, dass wir diese Konzepte, die Subkonzepte genauso ambitioniert und rasch beginnen und zu Ende führen und umsetzen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Es ist tatsächlich eine sehr lange Geschichte, dieses Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich 2008. Und wenn da heute schon das Jahr 2005 gefallen ist, ich erinnere daran, dass es seit 2001 mehrfache Anträge des freiheitlichen Landtagsklubs bedurfte und mehrfach von uns eindringlich eingefordert wurde, dass ein derartiges Gesamtverkehrskonzept notwendig ist. Und es wurde auch sehr intensiv, sehr diszipliniert und sehr gut in diesem Unterausschuss gearbeitet. Es war ein hartes Stück Arbeit, es waren schwierige Themen, es waren kontroversielle Themen, die weitgehend aufgearbeitet werden konnten. Uns blutet wirklich das Herz, dass wir schlussendlich und so wie heute das Gesamtverkehrskonzept vorliegt, trotzdem nicht zustimmen können und ich werde das, ich habe es im Unterausschuss und wir haben es im Unterausschuss mehrfach bereits gesagt warum und ich muss es noch einmal kurz anreißen. Wir haben im Jahr 2005 und wieder kommt dieses Jahr zum Vorschein, im Antrag mit der Beilagennummer 742 noch einmal unsere Vorstellung vom Gesamtverkehrskonzept eingefordert. Wir haben gesagt, wir wollen neben dem generellen Maßnahmenplan, wo es um die Generallinie, um die Zukunft, und auch zum Teil um Visionen und Umsetzung derer geht, wir wollen dazu einen konkreten Maßnahmenplan, ein Maßnahmenprogramm mit der Vorschau sämtlicher Termine, Kosten und Finanzierung für alle oder fast alle notwendigen Projekte. Und es ist für uns wirklich unverständlich, dass einerseits zwar der öffentliche Verkehr sehr gut und detailliert ausgeführt wird, von der City S-Bahn bis zu allen regionalen Plänen im öffentlichen Verkehr, was notwenig ist, was zwingend notwendig ist und was wir schon längst brauchen. Das ist alles drinnen und wir verstehen einfach nicht und können es auch bis jetzt nicht fassen, dass im Straßenbau und im Straßenverkehr das übergeordnete Straßennetz, das Autobahnnetz nicht enthalten ist, weil offensichtlich eine politische Partei, die Grünen, das nicht wollen. Das ist also bisher das lapidare Argument dazu gewesen. Und ich sage aber, ein Generalverkehrsplan, ein Gesamtverkehrskonzept ohne Autobahnnetz, ohne die Darstellung, was im Autobahnbau in Oberösterreich noch notwendig ist und das ist ja ein begrenzter Horizont, das ist ja ganz klar am Tisch, was wir brauchen, wenn das nicht enthalten ist, dann ist das für uns keine Gesamtverkehrskonzept wie es notwendig wäre. Ich vergleiche das Verkehrssystem oder das Verkehrssystem in Oberösterreich mit dem Kreislaufsystem des menschlichen Organismus. Und wenn wir die Autobahnen, das übergeordnete Straßennetz nicht drinnen haben, dann ist das wie ein Kreislaufsystem des menschlichen Körpers ohne Hauptschlagader. Und das ist nicht existenzfähig. Ich bitte das wirklich noch einmal zu bedenken und auch der Zusatzantrag, der von den sozialdemokratischen Abgeordneten eingeht, wo die Notwendigkeiten mehr oder weniger noch einmal ein bissel eingefordert werden und was man brauchen würde und dass es notwendig ist, auch das ist zu wenig. Dieses übergeordnete Straßennetz müsste das Herzstück dieses Gesamtverkehrskonzeptes sein, denn eine Grundbotschaft des Gesamtverkehrskonzeptes müsste auch sein, die Bürger, die Pendler, die nicht aus Spaß Autofahren, sondern zum Leben, im Alltag das Auto und die Straßen brauchen, die sollen nicht im Stau ersticken, sie sollen frei fahren können und auch glaube ich, und ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass in erster Linie der Stau ein Grundproblem auch der Umweltbelastung ist und nicht die Anzahl der Autofahrer, die ihr Auto benötigen und die für den Alltag, für den Beruf und für ihr Einkommen ein Auto brauchen. Ich denke hier an die Pendler aus dem Mühlviertel, ich denke hier an die Pendler aus dem Innviertel und auch aus dem Süden, die in den Zentralraum kommen müssen. Wir können also diesem Generalverkehrskonzept ohne die eingebrachte Forderung nach dem übergeordneten Straßennetz nicht zustimmen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Heute liegt Ihnen das oberösterreichische Verkehrskonzept zur Diskussion und zur Kenntnisnahme vor und es ist wahrlich ein großer Tag für die Verkehrspolitik in Oberösterreich, auch dann, wenn es einige Schönheitsfehler in diesem Konzept gibt. Ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass für eine vernünftige Verkehrspolitik es enorm wichtig ist, dass von den Verantwortungsträgern eines Landes die grundsätzlichen verkehrspolitischen Ziele und Zielsetzungen festgelegt werden. Dies ist deshalb notwendig, damit auf dieser Grundlage die wichtigen Maßnahmen im Verkehrsbereich für die Zukunft fixiert werden können. Denn nur so kann eine umfassende Verkehrspolitik entwickelt werden, in der die einzelnen Maßnahmen wichtigerweise und richtigerweise aufeinander abgestimmt sind. Deshalb wurde immer wieder auch hier in diesem Haus auf die Notwendigkeit eines Verkehrskonzeptes hingewiesen. Es wurde angesprochen und eingefordert. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Erstfassung des Gesamtverkehrskonzeptes geht auf den Juni 2004 zurück. Damals hat die Landesregierung erstmals Grundsatzüberlegungen zur Verkehrspolitik vorgelegt und sie hat dann auch sehr konkrete Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr, für den Straßenverkehr, der Schifffahrt und dem Luftverkehr dargestellt. Und im Oktober 2005 wurde dann den Mitgliedern des Oberösterreichischen Landtags ein überarbeitetes Konzept des lange geforderten Gesamtverkehrsplanes für Oberösterreich vorgelegt und waren in der Erstfassung die Straßenprojekte, die ja auch heute schon angesprochen sind für Oberösterreich noch sehr umfangreich dargestellt, so fehlten diese im Entwurf des Jahres 2005 gänzlich. Sowohl die Straßen des regionalen Netzes waren plötzlich auf wunderbare Weise verschwunden, wie auch die Straßen im übergeordneten Netz waren nicht mehr angeführt. Und das führte natürlich zu sehr intensiven Diskussionen, das führte natürlich auch zu Spannungen, das führte zu unterschiedlichen Zugängen zu dieser Thematik. Aber für uns war die Position immer klar. In einem sehr umfangreichen Verkehrskonzept ist es natürlich notwendig, dass alle Straßenprojekte enthalten sind. Die Projekte des regionalen Straßenbaues genauso wie Projekte des überregionalen Straßennetzes. Aufgrund dieser sehr vielen Diskussionen ist es uns zumindest gelungen, dass die dringlichsten und die größten Straßenbaumaßnahmen in Oberösterreich nun aufgenommen und aufgelistet werden. Und natürlich muss man auch sagen, aus heutiger Sicht ist dies zu sehen und es wird in Zukunft nach Abarbeitung der vorliegenden Projekte sicherlich zu weiteren Projekten kommen müssen. Das wissen Sie alle, wo Sie aus den Regionen kommen und sicherlich im Hinterkopf den einen oder anderen Druckpunkt noch kennen, wenn ich insbesondere hier auch an den Steyrer Westring denke. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im eingerichteten Unterausschuss haben wir in sehr zahlreichen Sitzungen sehr intensive Beratungen durchgeführt und wir können heute mit Stolz sagen, dass wir vor allem beim öffentlichen Verkehr ein österreichweit vorbildhaftes Ergebnis erreicht haben. Dies gilt für die regionalen Verkehrskonzepte, die wir in den Regionen draußen haben genauso wie für die City S-Bahn, um nur zwei Bereiche des öffentlichen Verkehrs anzusprechen. Beim Straßenverkehr ist uns diese umfassende Darstellung leider nicht gelungen. Die Österreichische Volkspartei und die Grünen haben bis zum Schluss die Aufnahme des überregionalen Straßennetzes in das oberösterreichische Verkehrskonzept verweigert. Dies ist schade. Ich sage das sehr offen, weil einerseits gerade von der ÖVP der Slogan "Straßen für die Zukunft" plakatiert wird und andererseits man im Ausschuss aus Koalitionsgründen dagegen ist, dass sämtliche überregionale Straßen in das Verkehrskonzept aufgenommen werden. Es handelt sich dabei um die Mühlviertler Schnellstraße S10, die Generalsanierung der Innkreisautobahn A8 samt Lärmschutzmaßnahmen, der Ausbau der Pyhrnautobahn A9, die Generalsanierung der Westautobahn A1, der Bau des Linzer Westrings A26 und die Zukunftsplanung für die Linzer Ostumfahrung sind unbestritten die zentralen Meilensteine der zukünftigen Straßenverkehrspolitik in Oberösterreich. Und leider gelang es uns nicht, die Kollegen der ÖVP und der Grünen davon zu überzeugen, dass auch diese wichtigen Straßenprojekte sinnvollerweise in das oberösterreichische Gesamtverkehrskonzept 2008 aufgenommen werden sollten. Daher hat die SPÖ auch für heute so wie bei der Verkehrsausschusssitzung einen Zusatzantrag eingebracht. Der wurde zwischenzeitlich Ihnen ja auf den Plätzen unter der Beilagennummer 1423 vorgelegt, damit diese Bundesprojekte, so wie beim öffentlichen Verkehr auch, in das Gesamtverkehrskonzept aufgenommen werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Neben dem Fehlen des überregionalen Straßennetzes findet sich aus unserer Sicht ein weiterer Schönheitsfehler im oberösterreichischen Gesamtverkehrskonzept. Es wurde bereits vom Kollegen Trübswasser angesprochen. Es handelt sich beim Kapitel Verkehrspolitik, Standortqualität und Arbeitsmarkt, da wird ein Entwicklungskonzept des Landes für den Zentralraum Linz angekündigt. Und hier haben wir eben eine andere Meinung wie es die Grünen in den Unterausschussberatungen eingebracht haben. Und Kollege Trübswasser, wir haben nicht gestritten. Wir haben die Argumente ausgetauscht, wir haben darüber diskutiert (Zwischenruf Abg. Trübswasser: "Habe nicht gesagt gestritten!") und letztendlich haben wir uns nicht gefunden, weil wir unterschiedliche Zugänge in diesem Bereich haben. Du hast von Streitpunkten gesprochen. Es war ein Diskussionspunkt mit unterschiedlichen Zugängen. Und wir haben daher aus diesem Grund auch im Unterausschuss, aber bereits auch im Ausschuss angekündigt, dass wir diesem Punkt hier nicht die Zustimmungen geben werden, weil er eine Einschränkung der Gemeindeautonomie der Stadt Linz darstellt und sich daraus für den Wirtschaftsstandort Linz gravierende Probleme ergeben können. Wir meinen, Linz ist kein Problemraum, auch kein potenzieller. Und die Stadt Linz hat in der Vergangenheit sicherlich bewiesen, dass sie in der Lage ist, ihre Aufgabe im Verkehrsbereich selbständig wahrzunehmen. Wir meinen, wenn das Land Oberösterreich die Planungskompetenz für die Stadt Linz will, dann muss man natürlich auch über die Finanzierungsverantwortung reden. Sie muss ja auch getragen werden. Das sind auch die Gründe, warum ich mich zu dieser Problematik, meine sehr verehrten Damen und Herren, noch einmal zu Wort melden werde und dann einen mündlichen Geschäftsantrag auf getrennte Abstimmung stellen werde. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im vorliegenden Verkehrskonzept haben wir auch eine Empfehlung des Landesrechnungshofes umgesetzt, welcher bei der Prüfung des Flughafen Linz empfohlen hat, dass der Flughafen und der Flugverkehr bei der Präzisierung des Gesamtverkehrskonzeptes berücksichtigt werden muss. Es wurde anfangs noch vermutet, dass eine derartige Diskussion mit Einbindung von Verantwortungsträgern nur zu Verzögerungen führen könnte, hat sich dies in relativ kurzem Zeiteinsatz doch gelohnt und die befürchtete Verzögerung ist nicht eingetreten. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Abgesehen von den zwei von mir kritisierten Punkten, die das Fehlen des überegionalen Straßenverkehrs auf der einen Seite und das Entwicklungskonzept für die Stadt Linz auf der anderen Seite, möchte ich das Gesamtverkehrskonzept als ein gutes Ergebnis darstellen, vor allem wegen der umfangreichen Darstellungen der regionalen und überregionalen Projekte im öffentlichen Verkehr. Dass es den Namen Verkehrskonzept 2008 verdient, Kollege Trübswasser, ist sicherlich auch darin begründet, dass wir immer wieder bei unseren Beratungen auf die letzten Untersuchungen, auf die letzten Prognosen eingegangen sind und sie auch in das Konzept letztendlich immer wieder im aktuellen Stand eingearbeitet haben. Ich möchte mich daher bedanken. Ich möchte mich bedanken bei den Mitgliedern des Unterausschusses für die sachlichen und fachlichen Beiträge, die uns trotz einzelner unterschiedlicher Auffassungen doch mehrheitlich zu einem guten Ergebnis geführt haben. Ich bedanke mich bei den Mitgliedern der Landesregierung. Es gibt ja kaum eine Thematik, wo bis zu vier Landesregierungsmitglieder in den Beratungen des Unterausschusses einbezogen waren. Der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider ist für den öffentlichen Verkehr und für die Verkehrssicherheit zuständig, der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl für den Straßenverkehr, der Herr Landesrat Rudi Anschober für die Umwelt und auch Herr Landesrat Viktor Sigl war miteinbezogen, wenn es um die Raumordnung gegangen ist. Die Tatsache, dass vier Regierungsmitglieder auch zu den Unterausschusssitzungen gekommen sind, musste natürlich bei der Terminfindung immer wieder berücksichtigt werden und ich bedanke mich bei den Regierungsmitgliedern für das aufgebrachte Verständnis, wenn es zu Terminschwierigkeiten gekommen ist. Ich möchte mich auch bedanken bei den Interessensvertretungen. Wir hatten ja auch im Unterausschuss die Vertreter der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung, der Arbeiterkammer, aber auch die Vertreter des Städtebundes und des Gemeindebundes. Und da war es auch nicht immer leicht, zu den jeweiligen Problematiken eine zusammenfassende einheitliche Meinung zu finden. Ich möchte mich bedanken bei allen Fachleuten und bei den Beamten des Landes Oberösterreich, die uns fachlich und sachlich begleitet haben. Insbesondere möchte ich mich bedanken bei Herrn Hofrat Dr. Leonhard Höfler und bei der Projekt begleitenden Arbeitsgruppe, die eine hervorragende Leistung vollbracht haben und immer wieder uns auf den letzten Stand der aktuellen Themen gebracht haben. Und mein besonderer Dank gilt aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verfassungsdienstes für die optimale Betreuung und für die optimale Unterstützung. Ein herzliches Danke dafür. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn das Verkehrskonzept heute vom Landtag zur Kenntnis genommen wird, so hoffe ich natürlich wie viele von Ihnen wahrscheinlich auch, dass die Oberösterreichische Landesregierung die vom Unterausschuss erarbeitenden Empfehlungen und Änderungen in das Konzept aufnehmen wird. Besonders wichtig erscheint mir aber auch und der Herr Berichterstatter hat es ja angesprochen, der vorgetragene Punkt 3 des heutigen Beschlusses, wo wir nämlich die Landesregierung ersuchen, dass das überarbeitende Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich nach Beschlussfassung in der Landesregierung dann wieder dem Oberösterreichischen Landtag zur Kenntnis gebracht werden soll. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu den Bereichen des öffentlichen Verkehrs und der Verkehrssicherheit werden noch Redner meines Klubs Stellung beziehen. Ich bedanke mich bei Ihnen als Unterausschussvorsitzender für Ihre Arbeit und für die mehrheitliche Kenntnisnahme des oberösterreichischen Verkehrskonzeptes. (Beifall) Dritte Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren, Herr Kollege Günter Trübswasser! Ich kann das auch bestätigen, dieses Verkehrsgesamtkonzept ist ein guter Beitrag für Oberösterreich. Aber ich sage einmal, unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel" können wir noch gemeinsam viel arbeiten und viel erreichen. Natürlich wäre es auch mir, und daher habe ich mich auch gemeldet, wichtig gewesen, dass das überregionale Straßennetz auch hier Platz findet und als Abgeordneter für den Bezirk Grieskirchen-Eferding wäre es mir wichtig gewesen, dass auch die A8 entsprechend Platz gefunden hätte und auch mit all ihren Maßnahmen, die wir immer fordern, also der dreispurige Ausbau plus Pannenstreifen und natürlich die Einhausung. Aber leider fehlt dieser Bereich in diesem Gesamtkonzept, aber wir haben ja Initiativen gesetzt und ich glaube, wir werden es durchaus zusammenbringen, dass wir auch diese Bereiche noch in dieses Gesamtkonzept mit aufbringen. Meine sehr geschätzten Damen und Herren, Landeshauptmann-Stellvertreter Verkehrsreferent Erich Haider hat bereits mit einer Initiative "Menschen schützen" sein ambitioniertes Verkehrssicherheitsprogramm. Und wir wissen, dass noch von 2005 bis 2010 (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner) - Günther, ich mache es kurz, aber das muss ich dazu sagen, weil ja unser Verkehrsreferent schon Maßnahmen gesetzt hat. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Der hört ja deine Dankesworte gar nicht!") Ja, freilich, es wird ja übertragen, Günther, aber du sollst es wissen – und natürlich sind viele Maßnahmen auch jetzt in diesem Gesamtkonzept. Und es ist so wichtig, dass gerade die Verkehrssicherheit auch hier den notwendigen Platz gefunden hat. Und ich denk mir, diese Beiträge, diese Auflistung von wichtigen Initiativen, ich werde sie jetzt nicht einzeln darstellen, Günther, sie sind ein wichtiger Beitrag in diesem Konzept. Und ich glaube, dass es jetzt darum geht, mit einem umfangreichen Maßnahmenprogramm so wie die Bewusstseinsbildung, die Aufklärung und die Information, entsprechend die Verkehrssicherheit zu forcieren. Und damit unsere Straßen sicherer werden, muss jede und jeder Einzelne seinen Beitrag leisten. Auch du Günther! Und daher denken wir, es ist ein guter Tag mit einem guten Konzept mit der Zielsetzung ein gutes Konzept für Oberösterreich. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Hüttmayr. Abg. Hüttmayr: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Kapeller hat gesagt, es ist ein großer Tag. Kollege Pilsner hat gesagt, ein guter Tag ist, Kollege Frais hat gesagt, ein schwarzer Tag ist heute im Oberösterreichischen Landtag. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich sage, ich sage es nur, ich zitiere ja nur, ich zitiere ja nur. Ich sage, es ist ein wichtiger Tag für die Verkehrspolitik im Oberösterreichischen Landtag und für die Politik insgesamt. Der Generalverkehrsplan ist eine Materie, der in vielen Jahren erarbeitet wurde. Und meine Vorredner haben darauf schon Bezug genommen. Ein sehr wichtiger Schritt und eine umfassende Grundlage in den verschiedensten Details, über fünfzig Kapitel wurden hier dargelegt und untersucht und ich denke, für die Zukunft lang andauernd hergerichtet. Ich möchte mich auch bedanken, bei denen, die hier wesentlich mitgearbeitet haben. Der Kollege Kapeller hat es gesagt, alle Kammern waren eingebunden, Städte-, Gemeindebund, Industriellenvereinigung, die Fachabteilungen, ganz besonders möchte ich erwähnen Herrn Diplom-Ingenieur Dr. Höfler, der wirklich in mühsamer Arbeit sehr, sehr vieles beigetragen hat und das uns hilft, hier umfassend zu diskutieren. Wenn meine Vorredner gesagt haben, ja, es ist ein wenig schade und es wurde auch im Unterausschuss geredet, dass das Straßennetz, das überregionale Straßennetz hier keinen Niederschlag findet, da hab ich insgesamt einen anderen Zugang. Es ist ein Gesamtverkehrskonzept, das über Jahre andauern soll und wir wissen, dass sich die Situation einfach sehr, sehr schnell verändert und dass die Bedürfnisse, die Raumordnung, et cetera, et cetera, einfach hier immer neue Forderungen sich ergeben. Der überregionale Straßenverkehr oder die Straßenbaumaßnahmen wurden fast bei jeder Unterausschusssitzung debattiert. Und Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl hat ja dankenswerter Weise immer und immer wieder darauf Bezug genommen oder immer und immer wieder dargelegt, das ist ja alles schon beschlossen. Das ist alles Bundessache. Wir haben hier vom Land eigentlich kaum eine Zuständigkeit und die Projekte sind teilweise auf Schiene. Ich wiederhole es noch einmal. Es gibt einen Parlamentsbeschluss aus dem Frühjahr 2002. Es gibt einen Beschluss im ASFINAG-Vorstand. Es gibt ein Bauprogramm der ASFINAG, wo diese Projekte, von denen ja vielfach geredet wurde, einfach beinhaltet sind. Und diese Projekte sind teilweise mit einer Zeitleiste auch auf Schiene. Die ASFINAG macht bereits Grundeinlösungen, löst Gebäude ein. Das heißt also, wir sind eigentlich schon in der Umsetzung und darum ist es für mich schon sehr, sehr verständlich, dass wir dieses Konzept als Gesamtes sehen und nicht als einzelnes Bauprogramm abarbeiten, das will ich gesagt haben. Ich möchte auch zu dir, Kollege Kapeller, sagen, deine Vorsitzführung war für mich sehr angenehm und auch sehr, sehr gründlich. Ein wenig hat mich verwundert in den letzten Wochen in der Vöcklabrucker Rundschau deine Darstellung oder deine Darstellungen. Du hättest dort eigentlich groß mit Lob aufarbeiten können und hättest sagen können, da habe ich was Gutes weitergebracht und das ist uns gelungen und wie und was. Bei mir ist hängen geblieben aus dieser Berichterstattung doch dieser negative Beigeschmack. Dann haben wir gesagt, naja, dann haben wir gesagt, wir haben viel gearbeitet, aber es ist halt nicht das geworden, was du dir vorgestellt hast. Wenn du den Vorsitz hast, hast du dich selber ein bisschen madig gemacht, untergraben. Also, strategisch hätte ich es ein bisschen anders angelegt. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es eine gute Arbeitsgrundlage ist für die nächsten Jahre und vor allem, dass es auch eine Arbeitsgrundlage ist, die nicht nur theoretische Ansätze hat, sondern wo man auch sagt, okay, das sind die Zahlen und Fakten. Und diese Zahlen und Fakten helfen uns, in der täglichen Ausprägung praxisgerecht eben Umsetzungsschritte zu tun beim jeweiligen Thema. Und es ist auch Grundlage dafür, dass wir nicht durch die rosarote Brille das sehen, sondern dass wir wirklich sehen, wo sind denn die Knackpunkte? Von der Veränderung wurde schon gesprochen. Wir wissen auch das Verhältnis öffentlicher Verkehr und Individualverkehr - dass hier einfach ein Unverhältnis da ist. Und wir müssen aus der Prognose heraus erkennen, dass dieses Unverhältnis leider noch einmal zu Lasten des öffentlichen Verkehrs zunehmen wird. Und hier, glaube ich, sind einfach viele Aufklärungsarbeiten notwendig auch in der Bevölkerung. Jeder Verkehr gibt viele Chancen. Wir sehen es, wir sind ein starkes Wirtschafts- und Industrieland. Die Wirtschaft ist überproportional in unserem Land gewachsen, der Exportanteil über zwölf Prozent in den letzten Jahren in unserem Land Oberösterreich und damit viele Arbeitsplätze und viele gesicherte Ausbildungsmöglichkeiten. Das heißt, die Zukunft ist eine sehr, sehr gute. Und das alles hat natürlich auch die zweite Seite, die für die Betroffenen dann direkt natürlich nicht so angenehm ist und da hilft uns eben diese Maßnahme. Es verlangt aber auch von uns, dass wir Dinge, die wir erkennen, mutig angehen. Wenn wir hier von Verkehrszunahmen reden, dann müssen wir die richtigen Maßnahmen setzen und das, glaube ich, ist hier zu Grunde gelegt. Die Verkehrspolitik nimmt auf die Standortpolitik Rücksicht. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass wir trotzdem an Finanzierungen stoßen teilweise. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir bei verschiedenen Projekten, die ihre Berechtigung haben, bei Ortsumfahrungen et cetera, wir erkennen, selbst hätten wir das ganze Geld liegen, könnten wir nicht zu bauen beginnen. Das heißt, enorme Vorläufe sind gegeben und hier, glaube ich, gibt dieses Konzept eine Grundlage. Es gibt auch eine Sicht frei für das überregionale Verkehrsgeschehen. Das heißt, Oberösterreich ist nicht alleine zu betrachten, sondern wir kennen sehr deutlich, dass wir hier in einem Netz eingebunden sind, national in einem Netz eingebunden sind. Wir erkennen die Schnittstellen zu den anderen Bundesländern. Ich habe es vorhin einmal aufgezeigt: Vor einigen Wochen zum Beispiel bei uns mit Salzburg, wo hier eine riesige Betriebsentwicklung rund um Straßwalchen, Mattighofen, Lengau und wie all diese Orte und Märkte heißen, passieren soll. Der Verkehr berührt aber sehr stark uns als Oberösterreich und damit sind wir natürlich hier auch gefordert, uns einzubringen. Der Güterverkehr – jeder will alles frisch und zum punktgenauen Zeitpunkt haben - hat natürlich seine Grenzen. Wir wissen, dass einfach die punktgenaue Zustellung eben Verkehr zusätzlich bringt. Aber trotzdem sollten wir erkennen, dass es gelungen ist, hier beim Güterverkehr vieles auch von der Schiene zusätzlich auf das Schiff zu bringen. Wichtig wird es sein, dass wir uns diese Schnittstellen genauer anschauen. Verlademöglichkeiten von der Schiene zum Individualverkehr, Kombi-Transporte et cetera, et cetera. Ich möchte ein paar Sätze sagen zur Verkehrssicherheit: Verkehrssicherheit ist ein sehr, sehr wichtiges Thema. Es berührt uns. Wir haben hier auch die Studien und teilweise auch die Prognosen. Wir müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass wir bei der Verkehrssicherheit in unserem Bundesland an Grenzen stoßen. Da sind wir leider, was die Verkehrsunfälle, was die Häufung anlangt, was leider auch die Toten und Schwerverunglückten anlangt, leider ganz vorne. Da sind wir gefordert. Und das fordere ich auch von dieser Stelle wieder beim zuständigen Referenten Landeshauptmann-Stellvertreter Haider ein, hier nicht müde zu werden. Da müssen wir die Kräfte bündeln, und hier sind auch die Menschen bereit mitzuhelfen. Ich darf daran erinnern, wir haben im Herbst vorigen Jahres als Zivilschutzverband eine Aktion gestartet zum Thema Verkehrssicherheit. Wir haben fast 200 Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen - bis jetzt, die Aktion läuft ja noch – wo uns gemeldet wird, da ist ein Gefahrenpunkt und dort ist ein Gefahrenpunkt. Da geht es gar nicht so sehr immer um großartige Maßnahmen, sondern da geht es darum, dass die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Umfeld erkennen, wo sind eben Punkte, die abgeändert werden. Und da möchte ich mich bedanken beim Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, wir haben ja mit den Straßenmeistereien hier, glaube ich, sehr kompetente Partner und können hier Abhilfe schaffen. Und diese Verknüpfungspunkte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider, weil du jetzt gerade bei uns bist, die Wünsche immer von dir, was Verkehrssicherheit anlangt, dass wir hier nicht wie gesagt das alles schönreden, sondern, dass wir die Zahlen sehr, sehr nüchtern sehen. Ich bin aber der letzte, der was sagt, die Ursachen sind nur im Politischen oder gar im Parteipolitischen zu sehen, sondern die Ursachen sind woanders. Aber, da sind wir gefordert. Bei den regionalen Verkehrskonzepten, die sind auch angesprochen, da ist in den letzten Jahren durchaus etwas weiter gegangen. Ich hoffe, dass heuer die im Verkehrskonzept angekündigten und niedergeschriebenen regionalen Verkehrskonzepte in die Umsetzung kommen. Ich rede von Vöcklabruck, rede von Gmunden, rede von Braunau et cetera. Das heißt also in dieser Richtung gehen wir in die richtige Richtung. Die moderne Technik hilft uns bei der Verkehrssteuerung, dass wir hier eben mit der modernsten Technik vielleicht auch Zeiträume noch genauer erfassen können, dass wir Verkehrsströme ein wenig lenken können. Da gehört aber auch Mut dazu. Zusammenfassend bin ich zutiefst davon überzeugt, dass dieses Generalverkehrskonzept den Namen wirklich verdient. Es ist eine mehrjährig verwendbare Studie, ein mehrjährig verwendbares Konzept. Und dieses mehrjährig verwendbare Konzept soll ja auch alle fünf Jahre, in etwa haben wir vereinbart, 2012 und 2017 et cetera, immer wieder evaluiert werden. Und ich finde es, und das ist mein letzter Satz, wirklich auch wichtig, dass wir gerade in dieses Konzept nicht die einzelnen Baumaßnahmen geschrieben haben. Hätten wir die einzelnen Baumaßnahmen geschrieben, müssten wir jedes Jahr das Konzept neu beschließen. Das wäre unsinnig, das ginge am Konzept, am Ziel vorbei. Bedanke mich und wünsche uns im Verkehr alles Gute, bei der Verkehrssicherheit weniger Unfälle. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Präsident Weichsler. Abg. Präsidentin Weichsler: Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Frau Präsidentin! Auch ich möchte ein paar Worte sagen zum Generalverkehrsplan, weil ich mich erinnern kann, in der ganz anfänglichen Zeit, als wir begonnen haben mit der Enquete, dort natürlich intensivst die Diskussionen gelaufen sind. Ich gebe zu, diese Enquete war wirklich was Bannbrechendes mit vielen Diskussionen: Wohin soll denn dieses Generalverkehrskonzept eigentlich gehen? Was sind die Bedürfnisse drinnen? Und was ist im Endeffekt herausgekommen? Und jetzt hat es mehrere qualifikatorische Aussagen dazu gegeben, von gut bis schön. Und es ist sogar vom Kollegen Hüttmayr gemeint worden, also ein größeres Kompliment könnte man dem Ausschussvorsitzenden Helmut Kapeller gar nicht machen, als du gemacht hast, in dem du ihm gesagt hast: "Wenn ich du gewesen wäre, hätte ich da noch ein bisschen mehr brilliert" und "hätte ich mich also noch ein wenig mehr in den Vordergrund gedrängt". Lieber Toni, also wirklich, ich glaube, im Namen von Helmut sage ich jetzt da, das war ein tolles Kompliment, das du ihm gemacht hast. Aber es ist so in unserer Mentalität in der SPÖ, dass wir selbst im Erfolg immer noch sehr demütig sind. (Beifall) Ein Thema, was ich auch kurz noch anziehen möchte, ist das Thema der Verkehrssicherheit. Ich gebe dir vollkommen Recht. Jeder Tote, jede Tote, jeder Verletzte in Oberösterreich im Verkehr ist zuviel. Aber ich gebe schon eines zu bedenken und krieg das auch immer wieder selbst mit, wenn ich mit meiner kleinen Enkelin spazieren gehe. Man muss schon von klein auf anfangen, auf Verkehrssicherheit und auf die Gefahren im Verkehr hinzuweisen. Und ich denke, dass da schon etwa, dass wir wichtige Maßnahmen in Oberösterreich gehabt haben. Ich erinnere mich da gerne zurück an Klicks den Schlaubären. Der ja messbare Erfolge gebracht hat (Zwischenruf Abg. Moser: "Zu spät!") und ich denke, dass es – Helga, von mir aus noch früher, ja – aber jetzt haben wir ihn ja gar nicht mehr, weil das nötige Geld nicht mehr zur Verfügung gestellt worden ist. Und da würde ich auch bitten, dass darf ich mir jetzt erlauben auch zu sagen, darüber wieder einmal anzudenken und zu überlegen, ob wir nicht gerade im Kleinstkindbereich mit solchen Maßnahmen wieder fortsetzen könnten. Ich möchte mich eigentlich mehr konzentrieren auf den Bereich des öffentlichen Verkehrs. Von Kollegen Kapeller wurde erwähnt, es ist ein gutes Produkt oder ein schönes Produkt geworden mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern. Die Schönheitsfehler will ich jetzt nicht mehr kommentieren. Ich denke, sie sind ja im Wesentlichen schon gesagt worden. Aber, wenn ein schönes Produkt in Summe da steht, dann hat das ja auch einen Grund, warum es so benannt wird. Und ich denke, das ist gerade der Bereich, den wir von Anfang an immer wieder festgestellt haben, was den öffentlichen Verkehr betrifft. Mit dieser Selbstverständlichkeit, die ich mir beim Straßenverkehr auch gewunschen hätte, und Kollege Hüttmayr hat es mit einem Wort erwähnt, man muss auch mutig dabei sein, dann glaube ich, können wir also wirklich sagen, es war auch der Mut des Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider, das festschreiben zu lassen. Denn, damit ist man messbar und klar deklariert, was in der Zukunft auch passieren wird. Und auf der anderen Seite hat etwas der Mut gefehlt, das auch entsprechend festzuschreiben, weil man dann ja auch messbar wäre und immer wieder nachlesen könnte, was ist gesagt worden und was ist tatsächlich dann auch rausgekommen aus dieser ganzen Sache. Also insofern glaube ich, ist es das, was die Schönheit des Produkts ausmacht, dass im öffentlichen Verkehr wirklich hervorragende Maßnahmen drinnen sind. Und wenn wir uns die letzten Jahre anschauen seit 2000, dann können wir ja im öffentlichen Verkehr steigende Fahrgastzahlen feststellen. In der Regel um die zehn Prozent. Wir haben sie auch in der Landeshauptstadt, auch in den Statutarstädten, und drum möchte ich wirklich eines noch einmal sagen, es war mir etwas unverständlich, dass in einer Presseaussendung von Herrn Klubobmann Strugl vom 25. Jänner dieses Jahres kritisiert wurde, erstens, dass es einen Rückgang gäbe in der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Pendler. Das ist schwarz auf weiß nachzulesen, dass es so nicht ist. Und zweitens, dass also Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider hier Schwachpunkte hätte. Ich glaube, es war gerade oder es ist gerade der große Erfolg des Gesamtverkehrskonzeptes, weil wir ja alle mit erkennen müssen, dass der Trend immer mehr zum Auto geht. Und es will niemand von uns das Auto verteufeln, aber wir müssen und wir können wirklich nur Umkehrbewegungen auch im Sinne unserer klimatärischen Entwicklung und so weiter herbeiführen, wenn wir Attraktivität im öffentlichen Verkehr herstellen. Und sobald diese auch gegeben ist, stellen wir ja sofort fest, dass eine Trendumkehr da ist und dass die Fahrgastzahlen wieder steigen. Ich denke da an einige wichtige Maßnahmen, wie es eben schon der Linzer Bahnhof gewesen ist, der Welser Bahnhofumbau, wo es um die Lilo gegangen ist, aber auch viele, viele Projekte, die also in Zukunft noch anstehen, die sich bemerkbar gemacht haben und meiner Meinung nach, noch eines der besten Dinge, die es überhaupt gibt, da sind wir natürlich noch dabei, das weiter auszubauen. Aber in Linz, im Großraum Steyr haben wir es bereits umgesetzt, in Kirchdorf, da sind diese Regionalverkehrskonzepte, die wirklich hervorragend greifen und die tatsächlich auf den Bedarf auch abgestimmt werden können. Was mir persönlich auch wichtig ist, und das wurde auch vom Kollegen Trübswasser angezogen, in dem er gemeint hätte, Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, also Menschen mit Rollstuhl zu berücksichtigen. Barriere gibt es in vielfacher Hinsicht. Und mir als Frau, die weiß, dass also gerade Frauen intensivst auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, ist es also wirklich wichtig zu betonen, dass wir auch mit dem neuen Material, das in Oberösterreich angeschafft werden konnte, bestens ausgestattet sind und Frauen, egal welchen Alters, egal ob sie mit Kinder, mit Kleinstkindern oder größeren Kindern unterwegs sind, ganz intensiv davon profitieren und hier entsprechende Nutznießerinnen auch sind. Ich denke und das sage ich auch noch einmal, um jetzt noch einmal eine neue Qualität hier einzuziehen oder oft ganz zu verwirrend, es ist wirklich ein gutes Produkt geworden, ich bedanke mich bei allen, die dabei gewesen sind, ganz besonders hier bei Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider, weil der öffentliche Verkehr wirklich etwas ganz Hervorragendes geworden ist, er ist messbar, er war der Einzige, der wirklich den Mut gehabt hat, niederzuschreiben, was geplant ist, weil daran wird man gemessen. Wenn man nicht gemessen werden will, dann schreibt man auch nichts hinein oder schreibt man es nicht schwarz auf weiß fest, was man tatsächlich vor hat, dann kann einem keiner einen Vorwurf machen, dass man etwas zugesagt hat und es ist nicht umgesetzt worden. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Affenzeller. Abg. Affenzeller: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Kollege Trübswasser hat gemeint, dass man im Verkehrsbereich ein ganzheitliches Denken an den Tag legen muss, ich möchte am Beispiel der Verkehrssituation im Mühlviertel diesen Anspruch ganz besonders unterstreichen. Wir brauchen, wenn wir das Mühlviertel betrachten, alle drei Bereiche, nämlich auf der einen Seite den öffentlichen Verkehr, auf der zweiten Seite die Summerauer Bahn, auf der dritten Seite auch die Hauptverkehrsadern, die S10 oder den Linzer Westring mit Donaubrücke. Meine Damen und Herren, im öffentlichen Verkehr sind wir im Mühlviertel sehr gut unterwegs, ich möchte darauf hinweisen, dass bereits vor mehr als zehn Jahren das erste Regionalkonzept Perg gemacht worden ist, mit dem Mobilitätsbüro MOBI TIPP, wo dann Urfahr, Freistadt gefolgt sind, zuletzt auch Rohrbach. Also, es gibt im Mühlviertel flächendeckend regionale Verkehrskonzepte, wo die Vertaktung sehr gut gelungen ist, ich möchte nur darauf hinweisen, im Bezirk Freistadt, seit der Einführung des regionalen Verkehrskonzeptes gibt es einen Frequenzzuwachs von über zehn Prozent im öffentlichen Verkehr. Ich glaube, das kann sich sehen lassen. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Zur Summerauerbahn, wir fordern den zweigleisigen Ausbau bis St. Georgen, insbesondere für den Pendlerverkehr, aber die Summerauerbahn hat auch große Bedeutung für den Güterverkehr und ist eine Verkehrsachse für die Zukunft, die ganz, ganz wichtig ist. Meine Damen und Herren, der dritte Bereich, es versteht niemand, dass in einem Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich so wichtige Straßenverbindungen, wie die S10 oder der Linzer Westring mit Donaubrücke nicht enthalten sind. (Beifall) Wir sind sehr froh, dass diese beiden Projekte vom Bund nach den letzten Regierungsverhandlungen auf Schiene sind, aber wer sagt, das gehört nicht in ein Gesamtverkehrskonzept, der verschließt die Augen vor den tatsächlichen Problemen in unserer Region. Meine Damen und Herren, wenn ich als Beispiel die S10 hernehme, dann geht es um die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region, es geht aber auch insbesondere um die Pendlerinnen und Pendler. Kollegin Schwarz, die Situation, nur als Beispiel in Freistadt ist halt jetzt so, dass 70 Prozent, pass bitte genau auf, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auspendeln müssen, 55 Prozent davon in den Zentralraum Linz. Es kann uns nicht egal sein, wie diese Pendlerinnen und Pendler zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Ich denke also, dass unser Zusatzantrag wirklich ein guter Antrag ist, wenn ich die Kollegin Lackner-Strauß sehe, die für die PRO S10 die Sprecherin und die Obfrau ist, dann bin ich mir ganz sicher, dass du diesem Zusatzantrag, wo es um die S10 geht, auch zustimmen wirst. Meine Damen und Herren, ein guter Generalverkehrsplan für das Mühlviertel, ein gutes Konzept für unsere Region, es wäre gut, wenn auch die S10 in diesem Konzept drinnen wäre. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Frau Präsidentin, ich bin ungeduldig. Wissen Sie warum? Weil im März 2002 habe ich einen Generalverkehrsplan beantragt, jetzt wissen wir endlich den Unterschied zwischen Generalverkehrsplan und Generalverkehrskonzept, in einem Konzept steht das, was die SPÖ zum Beispiel in ihrem Zusatzantrag fordert, alles nicht drinnen. Ich bin deswegen traurig, als wir den Generalverkehrsplan forderten, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, wollten wir einfach, dass die Bürger wissen, wo es lang geht, dass der Bürgermeister weiß, dass er Planungssicherheit hat, wo kann er eine raumordnungsmäßige Straße erwarten, wo kann er umwidmen, wie entwickelt er in seinem Entwicklungskonzept seine Gemeinde weiter. Leider nützt ihm da dieses Konzept, das heute zur Beschlussfassung vorliegt, gar nichts. Ich kann nur jedem Bürgermeister empfehlen, er möge zum Beispiel die Pressekonferenzunterlagen des Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl sich entsprechend akribisch sammeln, dann hat er jedenfalls eine klarere Position, wohin der Verkehr gelenkt wird. Die SPÖ braucht nicht lächeln, das gilt natürlich auch für den öffentlichen Verkehr, weil die City-S-Bahn ist genau so wenig dort entsprechend detailliert, finanziert und wie das genau erfolgen wird, drinnen wie die Straßenbauprojekte, die hier kritisiert werden. In Wahrheit müsste dieses Konzept, es beginnt ja die Umarbeitung bereits mit den Abänderungs- und Zusatzanträgen am heutigen Tag, ich sage nur, wer so lange braucht, einen Plan zu erstellen und ein Konzept nach sechs Jahren, es war März 2002, wo wir den Antrag gestellt haben, also nicht ganz sechs Jahre, jetzt gibt es nur ein Konzept, das ist eigentlich wirklich verwunderlich. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, du bist doch sonst schneller, sechs Jahre lang für dieses Ergebnis, wo deine Straßen nicht einmal drinnen sind, dabei hättest du nur deine Pressekonferenzunterlagen mitnehmen müssen. Liegt es vielleicht doch am Koalitionspartner, der sagt keinesfalls erfüllen wir die Gutachten, etwa die Verbreiterung der Innkreis-Autobahn? Es wäre schön, wenn wir uns verständigen würden, etwa die Einhausung, Kollege Pilsner, bei Weibern etwa gleich hineinzuschreiben, damit einmal die Bevölkerung wirklich weiß, wann passiert etwa für den Lärmschutz. Ich komme aus Linz-Land, in Ansfelden haben wir das gleiche Problem, dass wir eine konkrete Maßnahme hineinschreiben, das wäre die Aufgabe der Politik, dass die Menschen wissen, wann wird es ihnen wirklich besser gehen. So haben wir jetzt ein akademisches Kollaborat als Konzept, es ist ja nicht mehr, es ist ja kein Plan, was umweltmäßig sich entwickelt, die Menschen wissen genau so viel wie eben vor sechs Jahren. Sechs Jahre eine Riesenarbeit, sechs Jahre ist eigentlich genau das, was die Menschen wissen sollten, wann passiert welche Maßnahme, wie wird sie vollzogen und finanziert, wann wird sie fertig gestellt, genau das ist nicht inkludiert. So wie 30 Jahre auf eine Donaubrücke gewartet wird, wird man weiter am Konzept arbeiten, vielleicht haben wir in der nächsten Periode eine Chance, einen Generalverkehrsplan zu beschließen. Hut ab vor jenen Entscheidungsträgern im Bund, die innerhalb von zwei Jahren einen Generalverkehrsplan für die Bundesprojekte beschließen konnten, weil das Land Oberösterreich ist nach sechs Jahren nur in der Lage, ein nicht einmal konsensfähiges Konzept vorzulegen. Wir lehnen es ab. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Stanek. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem jetzt zum Generalverkehrskonzept immer sehr grundsätzlich diskutiert wurde, fällt es mir fast ein bisschen schwer, einen Splitter herauszunehmen. Es ist mir aber ein großes Anliegen, das aus der Sicht des Bezirkes Linz-Land zu tun. Auf der Seite 128 dieses Gesamtverkehrskonzeptes wird ausgeführt, ich zitiere: "Die Westbahn führt derzeit im nördlichen Bereich in einem Abstand von etwa 600 Meter am Flughafen Linz vorbei und ist daher fußläufig von der Haltestelle Hörsching nicht erreichbar. Für den viergleisigen Ausbau im Bereich Flughafen hat sich die ÖBB bereits entschieden, die Trassenführung an den Flughafen Linz heranzulegen und eine Haltestelle Flughafen unter Einbindung der Haltestellen Pasching und Hörsching am Flughafen einzurichten". Es ist mir wichtig, als regionaler Abgeordneter hier schon festzuhalten, dass es einige Gemeinden gibt, die gegen eine derartige Verlegung massiv im Vorfeld protestiert haben, dass es auch Bürgerinitiativen wie zum Beispiel die Flurschutzgemeinschaft gibt, die hier noch ihre Bedenken angemeldet hat. Ich möchte daher schon festhalten, dass sich die ÖBB vorbehaltlich der gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren für diese Variante entschieden hat, dass der Ausgang dieser Verfahren selbstverständlich einmal abzuwarten ist. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Schrecklich auch noch gegen das einzige Projekt zu sein!" Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Erlauben Sie mir, dass ich zu einigen Vorrednern einige Anmerkungen machen darf, zum Kollegen Brunmair und zum Kollegen Affenzeller. Die S10 und die A26 sind so wie andere Autobahnen nicht im Gesamtverkehrsplan enthalten, weil sie Projekte des Bundes sind, weil sie im Bauprogramm des Bundes enthalten sind, weil sie im Bauprojekt der ASFINAG enthalten sind, weil bei beiden Straßen bereits ein Baubeginn mit 2009 festgelegt wurde. Bei der A 26 sind zurzeit die Grundeinlösungen im Laufen, es sind schon mehr als 20 Objekte eingelöst worden, das würde ja die ASFINAG nie machen, hätte sie nicht einen klaren Auftrag. Daher kann man da ein Spielchen spielen, weil man weiß, dass die grüne Fraktion mit diesen beiden Projekten keine Freude hat, deswegen muss man einen Zusatzantrag einbringen, dass man dieses Thema auch öffentlich entsprechend darstellen kann, man könnte es auch zur Kenntnis nehmen, dass es unterschiedliche Zugänge gibt und die Straßen außer Streit stehen. Zum Kollegen Klubobmann Steinkellner möchte ich anmerken, dass ich natürlich die Zeit nicht habe verstreichen lassen, du hast ja meine vielen Presseaussendungen zitiert, ich habe Monat für Monat, Halbjahr für Halbjahr eine Reihe von Spatenstichen gemacht, Eröffnungen gemacht, in der Zwischenzeit wurde auch dieses Werk fertig gestellt, es ist deswegen nichts zurückgeblieben. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wann kommt der Generalverkehrsplan?") Der Gesamtverkehrsplan wird heute beschlossen mit ausreichender Mehrheit, lieber Günther, du findest noch viele konkrete Projekte drinnen, du kannst es selber nachvollziehen, die werden natürlich alle umgesetzt. Der Generalverkehrsplan oder der Gesamtverkehrsplan, wie er heute heißt, war eine schwere Geburt. Es hat natürlich unterschiedliche Zugänge gegeben, ich denke aber, dass das Ergebnis durchaus eine vernünftige Grundlage ist, dass sich alle Fraktionen wiederfinden können, es hat halt jeder ein bisschen einen anderen Schwerpunkt in der Darstellung, ich glaube, es ist auch für jeden mitzutragen. Wir haben vor Jahren eine Schwerpunktsetzung mit der Themenbildung Straße für die Zukunft festgelegt, wir haben auch in der jüngsten Zeit im Straßenbereich eine ganze Reihe von schwierigen Projekten entweder umgesetzt oder bereits in Bau genommen. Wenn ich erinnern darf, noch im Dezember ist Altheim 2 eröffnet worden, noch im Dezember ist der Traunkirchner Tunnel freigegeben worden, im Juni wird der Grünburger Tunnel freigegeben, in Schwanenstadt bauen wir eine Riesenumfahrung, in Lenzing ist jetzt im Februar der Spatenstich, Getzing wird begonnen, Schlägl ist in Bau bzw. wird schon benutzt. Die B 309 wird begonnen, es hat wahrscheinlich noch nie eine Zeit gegeben, wo so viele Projekte parallel und nebeneinander und in kurzer Zeit abgewickelt wurden. Wir haben auch im Paket Gesamtverkehrsplan eine realistische Liste beigefüllt von Neubauprojekten, die Teil dieses Gesamtverkehrsplanes sind, die im Zeitraum 2009 bis 2015 relativ sicher oder wenn Sie wollen, ganz sicher umsetzbar sein werden. Es hat 2002 eine gänzliche Neuregelung österreichweit gegeben, weil 2002 das gesamte Straßennetz neu geordnet wurde, der Bund hat im Weg der ASFINAG eine Reihe von Projekten übernommen, ein anderes Paket wurde den Bundesländern übergeben. Oberösterreich hat diese Vorgehensweise unterstützt, wir sind froh, dass wir die 1.500 Kilometer Bundesstraßen übertragen bekommen haben, weil die Abläufe wesentlich einfacher und auch wesentlich schneller bewerkstelligbar sind. Wir sind auch froh, dass der Bund beispielsweise die S10 übernommen hat, den Westring übernommen hat, denn wir hätten mit unseren finanziellen Mitteln niemals Straßen in dieser Dimension bauen können, wir rechnen bei der S10 mit Gesamtkosten von rund einer Milliarde Euro, wir rechnen beim Linzer Westring komplett mit Baukosten von rund 600 Millionen Euro, das sind Summen, die wir nicht finanzieren können, darum bin ich ehrlich gesagt sehr froh, dass diese Bundesprojekte auf Bundesebene abgesichert wurden. Es gibt dafür jeweils einen Parlamentsbeschluss, es gibt eine Bund-Land-Vereinbarung, es gibt ein ASFINAG-Bauprogramm, es gibt ganz konkrete Zusagen, man kann es zwar heute getrennt abstimmen, wenn damit jemand eine Freude damit hat, es wird aber so und so nur ein Papiertiger bleiben, was den Zusatzantrag anbelangt. Wir haben im Bereich der A1 das baldige Ende der Baustellen in Sicht, wir haben auf der A8 heuer einen Baubeginn, 2008 bis 2016 im Innviertel, wir werden heuer an der A9 den Lainbergtunnel fertig bekommen, noch im Herbst mit dem großen Bosrucktunnel, mit der zweiten Röhre beginnen können. Wir haben die Zusage, dass im ersten Halbjahr 2009 mit der S10 begonnen wird, wir haben die Zusage, dass im zweiten Halbjahr 2009 mit dem Linzer Westring begonnen wird, das sind alles sehr konkrete Maßnahmen, die in absehbarer Zeit umgesetzt werden. Ich darf noch abschließend von meiner Seite sagen, ich habe mit dem Herrn Landeshauptmann eine Finanzvereinbarung getroffen, genau so wie sie der Kollege Haider hat für den Bereich öffentlicher Verkehr, wir haben vereinbart 2004 bis 2012 eine gewisse Summe zur Verfügung zu haben für den Straßenbau, das wird Jahr für Jahr eingehalten, das ermöglicht mir auch die großen Projekte in Angriff zu nehmen. Wir haben hier im Landtag vereinbart, dass einige größere Projekte über Firmenvorfinanzierung gebaut werden können, so dass sich die Bauraten besser darstellen lassen. Für mich gibt es ein ganz klares Ja zum Ausbau der Hauptverkehrslinien in Oberösterreich, da gibt es auch keine Alternative dazu, für mich gibt es ein klares Ja zum Bau der Ortsumfahrungen, wir haben viele Gemeinden, die dringlichst darauf warten, dass der Durchzugsverkehr aus dem Ort hinaus verlagert wird, dass damit die Lebensqualität wieder gegeben sein wird. Für mich gibt es ein klares Ja für Verbesserungen an den Punkten, wo die Straßen unsicher sind, wo wir Unfallhäufungspunkte und dergleichen haben. Ich weiß aber auch, dass die Straße alleine das Verkehrsproblem nicht lösen wird, wir brauchen gute Straßen, wir brauchen aber auch die Schiene und das öffentliche Verkehrsmittel, weil nur mit Alternativen können wir die Verkehrsmengen bewältigbar machen, wir brauchen gute Qualität im Bereich des ÖV, wir brauchen moderne Fahrzeuge, wir brauchen eine gute Dienstleistung. Es hat in der Vergangenheit auch viele ÖV-Projekte gegeben, ich war selber über viele Jahre Vorsitzender der NAVEG. Wenn ich mich erinnere, was wir in diesem Bereich in kurzer Zeit umgesetzt haben, in einem vernünftigen Einvernehmen aller Landtagsfraktionen, Land, Stadt Linz, es ist herzeigbar, wenn man sich den neuen Bahnhof anschaut, wenn man sich die Straßenbahnlinien anschaut, die LILO-Einbindungen anschaut, die neuen Fahrzeuge anschaut, die geschaffen wurden, die Einschleifung der Donauuferbahn anschaut. So muss man sagen, das ist auf der Seite und auf der anderen Seite etwas weiter gegangen, es geht insgesamt nur, wenn es auf allen Linien Verbesserungen gibt, im Bereich der Straße und im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Für mich ist Mobilität der Wunsch der Menschen, das werden wir auch da herinnen nie verändern können, wir nehmen auch zur Kenntnis, dass Oberösterreich ein Land der Pendler ist, wir nehmen auch zur Kenntnis, dass der Wirtschaftsstandort Oberösterreich nachhaltig ein guter sein muss, dafür tun wir das alles. Ich bedanke mich. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster und vorläufig letzter Redner ist der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Generalverkehrskonzept besteht aus einem sehr großen umfangreichen, sehr guten Teil für den öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland, ich bin mit diesem Teil sehr einverstanden, der ist gut, präzise und klar formuliert, ich bin auch sehr froh, dass die Debatte heute hier in diesem Landtag ein positives klares Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr und kein schlecht machen oder schlecht jammern gebracht hat. Das motiviert und das gibt auch Zuversicht. Denn die ist auch angebracht. Wir haben in Oberösterreich auch im öffentlichen Verkehr eine sehr gute Entwicklung. Der Oberösterreichische Verkehrsverbund unter Vorsitz von Franz Hiesl hat die Zahlen festgestellt. Wir haben im Zeitraum 2002 bis 2006 die verkauften Fahrscheine, echt verkaufte Fahrscheine, von 8,7 Millionen auf 10,2 Millionen erhöhen können, das heißt, fast um 18 Prozent mehr verkaufte Fahrscheine. Die Zahl der Fahrgäste ist im öffentlichen Verkehr von 2000 bis 2006 von 142 Millionen beförderten Personen auf 156 Millionen angestiegen. Auch hier ein Zuwachs um knapp zehn Prozent. In den Kernzonen, in den städtischen Bereichen, sogar ein Zuwachs um 24 Prozent. Und das dokumentiert sehr eindeutig, dass, wenn wir in den öffentlichen Verkehr investieren, wenn wir uns an den Bedürfnissen der Kunden orientieren, wenn wir zeitgemäße Fahrzeuge, gute Taktfahrpläne anbieten, dass dann der öffentliche Verkehr auch angenommen wird. Ich darf nur einen kleinen Auszug noch aus dem Konzept für das Jahr 2008/2009 erwähnen, auf die ich stolz bin und wie ich glaube weitere Verbesserungen für die Bürger unseres Landes bringen werden. Auf der Donauuferbahn wird es mit Fahrplanwechsel Dezember 2008 einen zusätzlichen Frühzug und einen zusätzlichen Abendzug geben. Wir werden als Vorgriff auf den viergleisigen Westbahnausbau den Takt nach Steyr verbessern. Und es wird ab 2. Dezember 2008 sogar einen Fernzug von Steyr über Linz nach München geben, mit der schnellsten Fahrzeit aller Zeiten. Es wird auch die Vormittagslücke nach Passau geschlossen werden. Es wird hier auch ein zusätzliches Zugpaar geben. Ebenso wird die Strecke Steindorf – Braunau mit je zwei Zugpaaren pro Richtung nach Salzburg deutlich verbessert werden. Wir wollen aber für diese wirklich neuen Angebote auch Kontakt mit dem Klimafonds der Bundesregierung aufnehmen und Gespräche mit dem Herrn Bundesminister Pröll und dem Klimabeauftragten Wabl führen, um diese extrem innovativen neuen Einführungen im öffentlichen Verkehr auch durch den Klimafonds finanziell unterstützt zu wissen. Probleme gibt es im Augenblick nur beim regionalen Verkehrskonzept Wels, wo es unter den Bürgermeistern noch Diskussionen über dieses Konzept und dem Zeitplan gibt. Sonst werden wir die Regionalverkehrskonzepte planmäßig, heuer im März Gmunden – Vöcklabruck, nächstes Jahr ab Dezember 2008 auf der Schiene Braunau – Ried – Schärding und spätestens ab September 2009 mit Schulbeginn auch bei den Bussen, umsetzen. Wir arbeiten auch noch an der Fertigstellung des Gesamtbezirkskonzeptes Grieskirchen und an der Taktverdichtung und ausweitung Linz-Süd-West. So ist vorgesehen, dass wir den Flughafenbus bis zur B1 verlängern und dass wir den Takt deutlich verbessern. Zur Lilo darf gesagt werden, dass wir einen zusätzlichen Mittagszug auf Grund der großen Fahrgaststeigerungen einführen werden. Und wir werden auch die Verlängerung eines Mittagszuges von Eferding bis Peuerbach durchführen. Das Verkehrskonzept Grieskirchen, wie gesagt, soll ab September 2009 vollständig umgesetzt werden. Für den Großraum Linz besonders wichtig ist die Straßenbahn Harter Plateau, wo im Herbst dieses Jahres der Spatenstich sein wird. Und wir werden auch im Kulturhauptstadtjahr 2009 Abendverbindungen in die Region anbieten ab 22.45 Uhr, sodass man sowohl die Veranstaltungen besuchen kann als auch die ganzen Bildungseinrichtungen wie WIFI und BFI, wo es immer wieder zu Wünschen kommt, dass es eine Spätverbindung noch geben soll. Wir werden das im Jahr 2009 testen, und wenn sich das bewährt, wenn das Angebot angenommen wird, dann auch weiter führen. Ausbauen wollen wir auch noch die Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis, was die Durchführung des autofreien Tages in Oberösterreich durchführt. Insgesamt sage ich, ist das Konzept im Bereich des öffentlichen Verkehrs sehr ambitioniert, sehr gut ausgearbeitet, und daher kann ich diesem Teil auch meine Zustimmung geben. Bei der Verkehrssicherheit haben wir gemeinsam unsere Anstrengungen auch definiert. Wir wollen bis 2010 die im Verkehr getöteten Personen, die Zahl halbieren, auf hundert herunter kommen, haben bis jetzt gute Statistiken. Und ich bin auch fest davon überzeugt, dass es uns gelingt, die Zahl der Unfälle, der verletzten Personen und leider auch der getöteten Personen deutlich zu reduzieren. Wir haben gemeinsam eine große Herausforderung, eine große Aufgabe, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir die gemeinsam auch schaffen werden. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Kapeller bitte. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich stelle den mündlichen Geschäftsantrag auf getrennte Abstimmung über den Punkt "nachhaltige Verkehrs- und Standortpolitik" im Kapitel 5.4 der Subbeilage, das sind die Absätze drei bis fünf bzw. eins und zwei auf den Seiten 88 und 89, und ersuche sie um ihre Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke für die Vortragung des Geschäftsantrages. Ich eröffne darüber sofort die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist. Ich lasse also über den mündlich gestellten Geschäftsantrag auf getrennte Abstimmung abstimmen. Wenn sie diesem Antrag beitreten, bitte ich sie um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Das ist eine einstimmige Annahme. Weitere Wortmeldungen zum Generalverkehrsplan liegen nicht mehr vor. Ich schließe daher die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Auf Grund dieses Geschäftsbeschlusses werden wir so vorgehen, dass wir zunächst über den Punkt "nachhaltige Verkehrs- und Standortpolitik" im Kapitel 5.4 der Subbeilage, das sind die Absätze drei bis fünf bzw. eins und zwei auf den Seiten 88 und 89, abstimmen. Hierauf stimmen wir über den Antrag zur Beilage 1411/2008 mit Ausnahme dieses Punktes ab, und zum Schluss erfolgt die Abstimmung über den Zusatzantrag. Dieser Zusatzantrag hat die Beilagennummer 1423/2008. Also, die Abstimmung über den Punkt "nachhaltige Verkehrs- und Standortpolitik" im Kapitel 5.4 der Subbeilage: Ich bitte die Mitglieder des hohen Hauses, die diesem Punkt im Kapitel 5.4, das sind die Absätze drei bis fünf bzw. eins und zwei auf den Seiten 88 und 89, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Ich lasse abstimmen über den Antrag zur Beilage 1411/2008 mit Ausnahme des Punktes der nachhaltigen Verkehrs- und Standortpolitik im Kapitel 5.4 der Subbeilage und bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage mit Ausnahme des erwähnten Punktes im Kapitel 5.4 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Ich lasse abstimmen über den Zusatzantrag und bitte die Mitglieder des hohen Hauses, die dem Zusatzantrag mit der Beilagennummer 1423/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit. Damit ist die Abstimmung über die Beilage 1411/2008 abgeschlossen. Wir kommen zur Beilage 1412/2008, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend die Vollauszahlung des Pflegegeldes bei Heimaufenthalt. Ich bitte die Frau Abgeordnete Moser darüber zu berichten. Abg. Moser: Beilage 1412/2008, Bericht des Sozialausschusses betreffend die Vollauszahlung des Pflegegeldes bei Heimaufenthalt. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1412/2008.) Der Sozialausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird ersucht, bei der Bundesregierung dafür einzutreten, dass im Sinn der Gleichbehandlung das Bundespflegegeld in voller Höhe auch dann ausbezahlt wird, wenn die Bezieherin bzw. der Bezieher des Pflegegeldes in einem Alten- oder Pflegeheim wohnt. Ich möchte nur einige Bemerkungen anschließen, die den Bereich der Pflege betreffen. Wir haben ja letzte Woche in der Enquete Pflege und Betreuung in Oberösterreich ausführlich diskutiert. Deshalb erübrigt es sich heute, auf mehrere Bereiche einzugehen. Ein großes Problem bei der Betreuung und Pflege ist sicher die Finanzierung. Und es ist eigentlich nicht logisch, dass eine Leistung, eine Bundesleistung wie das Pflegegeld unterschiedliche Höhe hat für die Person, die daheim gepflegt und betreut wird und die Person, die in einem Heim ist. Wir haben hohe Kosten, die Sozialhilfeverbände, die Träger, sind sehr stark belastet, und wir wissen nicht, wo wir neue Finanzierungsquellen auftun sollen in dem Bereich. Sicher auch eine Herausforderung auch jetzt der nächsten Monate, da jetzt neue Konzepte zu entwickeln. Es würde aber den Betreibern schon einmal wirklich auch helfen, wenn sie hundert Prozent des Pflegegeldes bekommen würden für den einzelnen Bewohner, und nicht wie es jetzt ist 80 Prozent. Ich habe ganz bewusst mit dem Antrag abgewartet und möchte einmal Danke da heraußen sagen, den Klubobleuten Mag. Strugl, Kollegen Hirz und Dr. Frais danken, dass sie unsere Initiative unterstützt haben, dass wir da zu einem Vierparteienantrag gekommen sind. Denn ich möchte, dass die Diskussion, wie es bei uns weiter gehen soll, von allen Parteien gleichmäßig getragen wird. Und wenn wir uns eben anschauen, dass einerseits hundert Prozent und andererseits 80 Prozent ausgezahlt werden, wenn wir uns die Stufen anschauen, die sowieso ein Problem sind jetzt, und noch dazu auch die Einreihungsverordnung, dann muss ich sagen, wäre es gerecht. Ich wollte nur eines noch erwähnen, ich habe gehofft, und deshalb mit dem Antrag auch noch gewartet, dass im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund, Ländern, Gemeindebund, Städtebund dieses Thema auch mehr behandelt wird und dass wir im Bereich der Altenbetreuung sehr wohl zu anderen Lösungen kommen. Es ist leider nicht passiert. Daher noch einmal Danke, dass wir uns in Oberösterreich auf eine Vorgangsweise geeinigt haben. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Das war jetzt Berichterstattung und Kommentierung in einem. Jetzt eröffne ich die Wechselrede mit der Frau Kollegin Eisenrauch. Abg. Eisenrauch: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Mit dieser Bundesresolution wollen wir Gerechtigkeit und Gleichbehandlung in der Auszahlung vom Bundespflegegeld, vor allem bei den Heimbewohnern. Wie schaut es aus? Bezieher vom Bundespflegegeld österreichweit gibt es ca. 333.000. Das ist mit Stand vom Oktober 2007. In Oberösterreich gibt es 54.500 Bundespflegegeldbezieher und ca. 8.900 Landespflegegeldbezieher. Und Bewohner in den Alten- und Pflegeheimen gibt es in Oberösterreich 11.286. Wie das Bundespflegegeld ausbezahlt wird hat die Kollegin Moser schon angeschnitten. Es werden hundert Prozent für alle jene ausbezahlt, die zu Hause sind, hundert Prozent an jene bezahlt, die in den Heimen Selbstzahler sind, und nur 80 Prozent an die Heime überwiesen, die eine Unterstützung der Sozialhilfeverbände und der Magistrate beziehen. Auf diese Weise wurden alleine in Oberösterreich im Jahr 2007 den SHVs und Magistraten vom Bund insgesamt 13,814 Millionen Euro vorenthalten. 8,23 Millionen Euro hat sich der Bund selbstverständlich gleich selber zurückbehalten und 5,58 Millionen Euro wurden sozusagen als Taschengeld ausbezahlt. Und das kann ja wohl nicht sein, dass das gerecht ist, wie auch schon angeführt wurde, gehen dadurch den Heimen oder vor allem den Sozialhilfeverbänden und den Magistraten große Summen verloren. Und dass der Verfassungsgerichtshof 2004 das nicht als Ungleichbehandlung anerkannt hat, das ist fast nicht vorstellbar und daher diese Bundesresolution von allen Parteien hier herinnen, dass endlich einmal eine Gleichbehandlung und Gerechtigkeit hergestellt wird. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Präsidentin Eisenriegler. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Als unterstützende Fraktion sind wir natürlich für diesen Antrag, das schicke ich jetzt voraus. Allerdings habe ich noch ein paar Zusätze. Es ist natürlich wichtig, dass dieses Pflegegeld ausgezahlt wird. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass es eine Ungleichbehandlung gibt zwischen denjenigen Pflegebedürftigen, die zu Hause sind, und denjenigen, die in einem Heim sind. Und es ist eine Angelegenheit der Würde, wie ich meine, und der Gleichbehandlung, dass das Pflegegeld an die Betroffenen mit der Pension ausbezahlt wird, so wie es üblich ist, wenn sie daheim sind und nicht direkt an das Heim abgeführt wird. Also, das ist noch zu überdenken. Durch den Grundsatz mobil vor stationär ist Oberösterreich an sich auf einem guten Weg und kann auch als Vorbild gelten für eine wünschenswerte österreichweite Entwicklung bei der Pflege. Allerdings ist es bei uns auch so, dass das Angebot vor allem an mobilen und teilstationären Einrichtungen und Diensten massiv ausgebaut werden muss. Das ist natürlich eine Kostenfrage, die meiner Meinung nach, und es gibt auch Untersuchungen dazu, mit dem jetzigen Pflegegeld, auch wenn es zu hundert Prozent ausbezahlt wird, nicht gedeckt ist. Das heißt, wir werden uns etwas anderes dazu einfallen lassen müssen. Rechnung tragen müssen wir auch der Tatsache, dass Familien oft nicht mehr die Hauptlast bei der Pflege tragen können und pflegende Angehörige dringend Entlastung brauchen. Das jetzige Pflegegeld, wie ich schon gesagt habe, reicht bei höherem Bedarf nicht aus. Und die 24-Stunden-Betreuung, über die wir ja auch alle froh sind, dass wir sie haben, die können sich trotz Förderung nur Menschen mit hohem Einkommen und auch Menschen, die über eine entsprechend große Wohnung verfügen, leisten. Abgesehen davon ist die Hausbetreuung eine Übergangslösung, die derzeit nur mit den Niedriglöhnen ausländischer Pflegekräfte möglich ist. Sobald in den Herkunftsländern dieser Pflegerinnen die Lebenshaltungskosten und Löhne steigen, wird es auch nicht mehr möglich sein und es sich nicht mehr rentieren, dass sie zu uns kommen und die Pflege übernehmen. Das heißt, man muss auch in die Ferne blicken und schauen, dass wir eigene Einrichtungen und eigene ausreichende Personallösungen haben. Das Case & Care Management ist heute schon bei der Fragestunde angeklungen. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass wirklich eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Betreuung und Pflege möglich ist. Ich glaube auch, dass dieses Case & Care Management mit aufsuchender Sozialarbeit möglich sein muss, wie es uns Dänemark vormacht, weil auch eine Sozialberatungsstelle ist eine zu große Barriere für manche Menschen. Es wäre dann auch notwendig, das Angebot in die Häuser zu tragen. Aber auch das würde mehr Finanzmittel notwendig machen und auch entsprechend qualifiziertes Personal. Auch das betreubare Wohnen erfordert eine Weiterentwicklung. Das Ziel soll es sein, dass Menschen, die in das betreubare Wohnen gehen, die sich entschließen ihre Wohnung zu wechseln, dass die dort auch bleiben können sollen, wenn sie pflegebedürftig sind. Das ist auch die Erwartung der Menschen, die das betreubare Wohnen in Anspruch nehmen, dass sie dort bleiben können. Auch hier ist das Hindernis, dass es nicht genug Pflegedienste gibt, die mobil zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle wird auch die Prävention spielen. Hier ist auch eine besondere Schnittstelle zum Gesundheitswesen. Auch Dänemark hat uns gezeigt, dass hier massive Verbesserungen erreichbar sind, dass eine massive Reduktion von Pflegebedürftigkeit erreicht werden kann, wenn entsprechend im Vorfeld Maßnahmen getroffen werden. Schließlich muss auch bei uns die Pflege als allgemeines Risiko anerkannt werden, das alle Menschen trifft. Es kann nicht sein, dass diejenigen, die da betroffen sind, dass denen das Eigentum schlussendlich genommen wird, dass die Pflegeinstitutionen ins Grundbuch gehen, wenn es nicht möglich ist, diese Taggelder zu bezahlen. Viel gerechter wäre es, wenn es auf Bundesebene ein solidarisches Netz gibt, wo nach Einkommen einbezahlt wird, beispielsweise in einen Fonds, wo auch die diversen Förderungsgelder hineinfließen sollen und dann dafür für alle in gleichem Maße, egal wie ihre Einkommenssituation ist, das Pflegeangebot zur Verfügung steht. Eine solche Wahlfreiheit, die würde ich als echten Paradigmenwechsel bezeichnen und zwar eine Wahlfreiheit zwischen gemeinschaftlichem Wohnen und Betreuung in der eigenen Wohnung. Die wird erst dann möglich sein, wenn die Finanzierung auf andere Füße, aus Steuermitteln vorzugsweise oder, eine andere Möglichkeit, über die Sozialversicherung zur Verfügung steht; ja, dieses mitzubedenken. Ich bin natürlich dafür, dass wir diesen Antrag unterstützen. Er ist notwendig, aber nicht hinreichend, danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Gibt es noch eine Wortmeldung? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede, lasse abstimmen und bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1412/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1413/2008, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltengesetz 1997 geändert wird (Oö. KAG-Novelle 2008). Ich bitte die Frau Abgeordnete Dr. Julia Röper-Kelmayr darüber zu berichten. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Beilage 1413/2008, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltengesetz 1997 geändert wird (Oö. KAG-Novelle 2008). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1413/2008.) Der Sozialausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Bundesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltengesetz 1997 geändert wird (Oö. KAG-Novelle 2008) beschließen. Erste Präsidentin: Ich danke für die Berichterstattung und eröffne mit Ihnen die Wechselrede, bitte. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Es liegt uns jetzt eine Novelle vor, einige Änderungen, die wir hier vorgenommen haben. Ich werde dann diese sechs wesentlichen Punkte auch vorlesen, betreffen zum einen Punkte, weil es das Bundes-KAG vorschreibt und diese Änderungen im Land angepasst werden müssen. Zum anderen haben wir hier auch Änderungen, die man in Oberösterreich braucht. Da sieht man wieder die Handschrift von Frau Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger, beispielsweise im Bereich der Gesundheitsqualität oder im Bereich des IQIP. Das IQIP, Indicator Project ist installiert worden um Indikatoren zu haben, um Krankenhäuser hinsichtlich einiger Bereiche vergleichen zu können. Gesundheits- und Qualitätsförderung wird immer sehr stark gefördert. Es ist sehr wichtig, weil ich nur hier durch eine wirkliche Gesundheitsförderung im Qualitätsbereich eine Vergleichbarkeit bekomme und Indikatoren habe, wo ich zum einen die Spitäler vergleichen kann, zum anderen aber auch dann eine verbesserte Patientenversorgung erhalte. Die wesentlichen Punkte dieses Gesetzes sind die Schaffung von Regelungen für Staatsgrenzen überschreitende Kooperationen. Dies betrifft das Krankenhaus Braunau und Simbach. Ausdrückliche Normierungen der Aufgaben des Hygieneteams im Zusammenhang mit der Überwachung nosokomialer Infektionen, das ist dieses IQIP, dieses Quality Indicator Project, das sich eben damit befasst, dass ich hier eine bessere Vergleichbarkeit und eine Messbarkeit von Indikatoren habe. Weiters haben wir noch die Klarstellung, dass das in den einschlägigen Berufsgruppengesetzen festgelegte Verhältnis für die Beschäftigung von Leiharbeitskräften in Krankenanstalten pro Arbeit und pro Abteilung oder sonstige Organisationseinheit einzuhalten ist. Eine Klarstellung, dass geschlossene Bereiche von Krankenanstalten für Psychiatrie der Aufnahme von Personen dienen, deren Anhaltung dort gemäß § 21 FDGB und § 429 StPO angeordnet wurde. Normierungen einer bescheidmäßigen Erledigung, auch im Anzeigeverfahren. Das betrifft die Patientensicherheit und eine Vereinfachung des gesamten Ablaufes, das die Patienten und die Pflegeanwaltschaft betrifft und die Verwaltungsvereinfachung für die Patientenvertretung. Meine sehr geehrten Damen und Herren, es war eine sehr interessante Unterausschusssitzung mit einer sehr konstruktiven Diskussion. Auch die Beratung und die Diskussion im Sozialausschuss ist in diese Richtung gegangen. Zum einen bedanke ich mich bei Frau Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger und ihrer Abteilung für dieses Gesetz. Ich ersuche Sie um Ihre Zustimmung, danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Aichinger, bitte. Abg. Dr. Aichinger: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Frau Kollegin Röper-Kelmayr hat davon gesprochen, dass wir im Unterausschuss eine sehr fruchtbare und eine auch von großer Einmütigkeit getragene Diskussion gehabt haben. Insofern waren wir uns tatsächlich einig, dass es gar nicht so leicht ist, den Bundesvorgaben, denn es handelt sich ja um ein Ausführungsgesetz, den Bundesvorgaben auch geistig zu folgen, nämlich in ihrer Sinnhaftigkeit. Ich darf nur eine einzige Passage kurz vorlesen und dann erzählen, was es bedeutet. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Nein!") Du hast auch heute schon so viel vorgelesen, einmal darf ich auch. "Werden in einer österreichischen Krankenanstalt Abteilungen oder sonstige Organisationseinheiten einer im Ausland gelegenen Krankenanstalt geführt, sind in diesen Abteilungen oder sonstigen Organisationseinheiten ausschließlich Patienten der im Ausland gelegenen Krankenanstalt zu behandeln und zu pflegen. Weiters hat diese Behandlung und Pflege ausschließlich durch Personal der im Ausland gelegenen Krankenanstalt sowie unter der Leitung dieser Krankenanstalt zu erfolgen." Hab Ihr das eh alle verstanden? (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Noch einmal, bitte!") Es ist völlig klar. Das heißt, wenn in Braunau auch Patienten aus Simbach in der gemeinsamen internen Abteilung behandelt werden sollen, weil es einen Sinn machen würde vielleicht wirtschaftlich, dann geht das nicht. Das heißt, man muss zwar in Braunau eine zweite interne Abteilung oder Organisationseinheit machen, muss dann dort das dort tätige Personal bei einem deutschen Krankenhausträger anstellen, zusätzlich anstellen. Das können zwar schon dann die gleichen Leute sein, aber sie müssen zwei Anstellungsverhältnisse haben. Das soll einer verstehen, dass das ein Fortschritt ist. Da haben wir ein bisschen ein Problem dabei, aber, wie gesagt, nachdem der Bund vermeinte, dass diese Regelung ausschließlich wegen Oberösterreich gemacht wurde, möchte ich gerne an den Bund zurückgeben, so kompliziert sind wir eigentlich in Oberösterreich nicht, aber sei es drum. Eine kurze andere Bemerkung noch, es ist schon angeführt worden die Kontrolle der nosokomialen Infektionen, also der Hospitalismusinfektionen. Das ist alles gut und recht und natürlich unterstreiche ich das, ist ja auch eines meiner beruflichen Hauptgeschäfte, nur eines würde ich mir wirklich wünschen, wenn der Bund bei derartigen Qualitätsvorschriften auch gleichzeitig dazusagt, dass es bereit ist, auch die dafür notwendigen Mittel mitzugeben. Denn über die Kosten dieser Qualitätssicherungssysteme wird nirgendwo geredet. Wir wundern uns nur dann alle, wenn die Krankenhauskosten überproportional steigen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Wünscht noch jemand das Wort? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen und bitte Sie, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 1413/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden, danke. Wir kommen nun zur Beilage 1414/2008, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds". Ich bitte den Herrn Abgeordneten Kapeller darüber zu berichten. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Beilage 1414/2008, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1414/2008.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Oö. Landesrechnungshofs betreffend die Initiativprüfung "Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Oö. Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. 3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen zu veranlassen. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Zu diesem Verhandlungsgegenstand gibt es einen Abänderungsantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten zur Beilage 1414/2008, Ausschussbericht betreffend Initiativprüfung Strukturmittel im Gesundheitsbereich. Der hat die Beilagennummer 1426/2008 und liegt auf Ihren Plätzen auf. Er ist in die Wechselrede mithineinzunehmen. Ich eröffne die Wechselrede und darf dem Herrn Klubobmann Mag. Steinkellner das Wort erteilen. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte ganz kurz den Abänderungsantrag genauer darstellen. Es geht um den Punkt 9, Schaffung von klaren Strukturen und Sicherstellung der Transparenz im Förderprozess, siehe etwa die Berichtspunkte 13.2, 24.2 und 33.2 und die Umsetzung ab sofort, wodurch auch gewährleistet werden soll, dass beim Antrag und bei der Vergabe der Fördermittel Interessenskonflikte vermieden werden. Die Diskussion geht einfach darum, dass nicht derjenige, der entscheidet, wer was bekommt, gleichzeitig auch derjenige sein soll, der beantragt und nimmt. Ich bin sehr dankbar, dass im Zuge der heutigen Fragestunde diese Unterstützung auch Landesrat Ackerl signalisiert hat. Er hat ja bereits im Rahmen der Fragestunde gesagt, ja selbstverständlich tritt er auch dafür ein, dass derartige Interessenkonflikte zu vermeiden wären. Der Landesrechnungshof hat uns diese Empfehlung vorgelegt. Sie wurde bedauerlicherweise offensichtlich durch eine etwas emotionale Diskussion im Kontrollausschuss herausreklamiert. Jetzt, wo auch der Sozialreferent sich klar zu dieser klaren Trennung von entsprechend Fördervergabe und Antragstellung bekannt hat, bitte ich den Abänderungsantrag anzunehmen und die Interessenskollisionen zu vermeiden, danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der Bericht des Kontrollausschusses hat sich mit der Vergabe von Strukturmitteln durch den Oberösterreichischen Gesundheitsfonds beschäftigt. 125 Millionen Euro vom Oberösterreichischen Krankenanstaltenfonds, vom Oö. KRAF, bzw. vom Oberösterreichischen Gesundheitsfonds sind seit dem 1. Jänner 2006 gewährt worden. Ziel war, den extramuralen Bereich auszubauen und den stationären Akutbereich der Krankenanstalten zu entlasten. Wir kennen hier sehr deutlich, dass sehr viele Projekte drinnen sind. Wenn man sich so die Anzahl der Projekte und der Antragsteller anschaut, dann reicht das vom Verein Morbus Alzheimer Syndrom, Verein Forum Prostata, Klinikclowns, Cystische Fibrose Hilfe, Klinik Wilhering GmbH usw., Psychiatrische Betreuung Zentrum Spattstraße, neurolinguistische Ambulanz. Das bedeutet, es ist eigentlich auf den ersten Blick ein relativ diffuses Netzwerk an Vereinen, wo man aber sehr wohl berücksichtigen muss, dass es hier Vereine sind und Projekte, die gewachsen sind, wo sehr viel Ehrenamtlichkeit drinnen steckt und deren Ziel und deren Auftrag es letztendlich ist, die Versorgung der alten Menschen sowohl im Bereich der Krankenanstalten als auch im niedergelassenen Bereich sicherzustellen und zu unterstützen. Ich glaube, dass man es sich nicht so leicht machen kann, dass man einfach mit Schlagworten, wie es in den Empfehlungen drinnen steht, wenn es heißt Effizienzsteigerung und man sucht da klare Strukturen und man möchte eine Erkennbarkeit, zum einen eine Transparenz was die Vergabe der Förderungen betrifft, dass man das so einfach sich machen kann, denn man muss ja sehen, dass viele Vereine aus einer Initiative einfach speziell nur an kleinen Problemen daraus gewachsen sind. Deshalb wird man natürlich dem nachgehen und auch mit Sicherheit dem Kontrollausschussbericht, der diese Empfehlungen enthält, dass man für mehr Transparenz sorgen soll, nachgehen. Man soll wirklich beachten, dass da tolle Projekte sind, dass tolle Projekte eingereicht werden und dass hier sehr viel gute Arbeit geleistet wird, die eben, um das noch einmal auch zu betonen, mit sehr viel Ehrenamtlichkeit primär begonnen hat und sehr viel zum eigentlichen Ziel beiträgt. Das ist ja eigentlich das, was man haben möchte. Man möchte eine Zielerreichung. Dass es manchmal vielleicht für jeden nicht immer gleich klar erkennbar ist, macht in diesem Fall nichts. Ich ersuche Sie diesem Bericht zuzustimmen, danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schreiberhuber. Abg. Schreiberhuber: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! In der Darstellung der wesentlichsten Kritikpunkte des Landesrechnungshofes bei der Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds waren unter anderem angebliche Interessenskonflikte angeführt, wenn Organe des Fonds einerseits über die Vergabe von Mitteln entscheiden und andererseits als Antragsteller bzw. als Organe antragstellender Organisationen auftreten. Ich danke den prüfenden Mitgliedern des Landesrechnungshofes, weil der Prüfbericht, wie ich überzeugt bin, für alle auf dem Gebiet des extramuralen Dienstes, der extramuralen Gesundheitsvorsorge tätigen gemeinnützigen Trägerorganisationen wie aber auch für die Landespolitik auf allen Ebenen eine gute Grundlage bietet, wie insbesondere die Vernetzung, die Koordination und Kooperation der verschiedenen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen jetzt und in der Zukunft vonstatten gehen kann; vor allem im Zusammenhang mit dem Älterwerden und dem damit verbundenen Pflegebedarf. Vor allem, sage ich, aber selbstverständlich nicht nur zu sehen ist. Ich meine daher, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, dass die Strukturmittel aus dem Oö. Gesundheitsfonds durchaus geeignet sein können, die von Frau Dipl.-Ing. Feigelfeld im Rahmen der Enquete "Pflege und Betreuung – jetzt und morgen", wie von Klubobmann Strugl bei der Fragestunde schon angesprochen, am 23. Jänner 2008 im Landhaus im Sinne der Würde angeführten Voraussetzungen unterstützend zu schaffen. Sie spricht von der Notwendigkeit eines angemessenen Sozialschutzes, eines Ausgleichs zwischen den Generationen, von zukunftsfähigen öffentlichen Finanzen, um rechtzeitig präventiv und integrativ das Dasein in den späten Jahren des Lebens gestalten zu können. Im Sinne der vom Kontrollausschuss erkannten relevanten Punkte begrüße ich auch, dass Herr Rechnungshofdirektor Brückner als Sprecher der Landesrechnungshöfe Mitglied einer von der Bundesregierung eingesetzten Kommission ist, deren Aufgabe es ist, einen Verhaltenskodex für den öffentlichen Bereich zu erarbeiten, wie er mitgeteilt hat. Dieser Kommission, der auch die Sozialpartner und Interessensvertretungen unter anderem angehören, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Interessenkollisionen und Befangenheiten, woraus grundsätzliche ethische Prinzipien auf allen Ebenen der Politik, der Trägerorganisationen zu erwarten sind. Der Bericht wird daher von uns, im Sinne der vom Kontrollausschuss als relevant festgelegten Punkte und wie vom Kollegen Kapeller berichtet, zur Kenntnis genommen. Der Abänderungsantrag wird von uns abgelehnt. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das was der Landesrechnungshof hier festgestellt hat kann ich nur unterstreichen. Vor allem die Aussage, auch in dem allgemeinen Text, dass es sehr schwer ist entlastende Effekte, was ja das Ziel der Strukturmittel ist, wirklich zu quantifizieren und festzustellen. Warum ist das so schwer? Weil man einfach nicht sagen kann, da fällt es weg und dort kommt es hin. Das geht gerade in einem Gesundheitssystem, das sich so dynamisch entwickelt, nicht von der Leistungsvielfalt, sondern auch vor allem von den Qualitätsansprüchen für die Patientinnen und Patienten, für unsere Bürgerinnen und Bürger. Also hier zu sagen, was wäre gewesen, wenn diese Maßnahme nicht gesetzt worden wäre, ich greife nur zum Beispiel die psychiatrischen Ambulanzen, das Exit Sozial, heraus. Das ist ganz schwer messbar, was wäre wenn diese Menschen dort nicht in der Ambulanz behandelt werden könnten? Wären sie wirklich um so viel mehr im Krankenhaus oder würde es andere Schäden für die Wirtschaft geben und nicht nur für das Krankenhaus alleine? Ich glaube, hier muss man auch den volkswirtschaftlichen Ansatz mit bedenken. Aber es ist natürlich ganz schwer in einem großen Umfeld zu sagen, was bringt das insgesamt der Gesellschaft, wenn gewisse Maßnahmen gesetzt werden. Klar ist und ich glaube zu dem haben wir uns auch alle bekannt, dass es gerade in diesem sehr sensiblen Bereich, wo sehr viele Steuermittel investiert werden, hineinkommen, genau zu schauen, welche Förderschwerpunkte setzt man? Wo will man wirklich auch Schwerpunkte setzen? Wo soll das Gesundheitswesen sich weiter hin entwickeln? Und das muss man, glaube ich, einfach immer dynamisch ändern und hier immer wieder Nachjustierungen vornehmen. Das Gleiche ist, dass es natürlich ganz wichtig ist, wie für alle anderen Förderinstrumente, die wir beim Land Oberösterreich haben, wie sind diese allgemeinen Bedingungen, sind sie vergleichbar, haben alle Einreicherrinnen und Einreicher die gleichen Chancen und auch die gleichen Vorgaben zu machen und können sie sich auch orientieren, was muss ich wirklich bringen, damit mein Projekt in diese Bewertung hineinfällt oder was entspricht nicht den Förderrichtlinien? Hier braucht es klare Vorgaben, auch für uns auf der Entscheidungsebene. Und ich glaube, da hat sich in den letzten zwei Jahren wesentlich etwas verändert, dass die Entscheidungsebene vergrößert worden ist, dass wir hier eben in einer Gruppe genau diskutieren, auch die Projekte uns genau vorlegen lassen, was kommt da hinein, mit welchem Ziel, wer ist dafür zuständig und wo gibt es auch Effekte zu erwarten? Also ich glaube, hier brauchen wir noch verbesserte Entscheidungsgrundlagen und ich muss wirklich sagen verbesserte, weil wir haben schon sehr gute Entscheidungsgrundlagen. Es gibt bei jedem Projekt auch, wenn man nachfragt, genauere Informationen dazu von den zuständigen Fachbeamten, denen ich auch danke für diese Unterstützung die sie uns geben, hier wirklich dann auch qualifiziert entscheiden zu können. Dass diese Strukturen immer verbessert gehören und auch hier noch verbesserungsfähig sind, zu dem haben wir uns alle im Landtag bekannt. Ich tue mich schwer mich zu einer sehr allgemeinen Aussage und so ist es auch im Zusatzantrag in der Begründung vor allem auch formuliert, zu bekennen: Interessenskonflikte, wer mit wem in welchem Bereich, das gehört genauer definiert und ich glaube hier sollte man wirklich warten auf den Folgebericht oder auch auf die Ergebnisse der Bundesarbeitsgruppe. Es ist beim Folgebericht schon erkennbar, dass mit den neuen normierten Antragsformularen, mit diesem transparenten Förderprozess, hier Möglichkeiten für uns, die dann entscheiden, viel besser sind, um hier diese Interessenskonflikte eben vorab schon zu klären und zu sagen, wo könnte es Probleme geben, wo muss man noch nachfragen? Wenn man hier sieht, dass es mit diesem Instrument, mit dieser Transparenz Verbesserungen gibt, dann glaube ich sollte man mit solchen undifferenzierten Begriffen sehr vorsichtig sein. Weil da kann jede und jeder was anderes hineininterpretieren. Und das ist auch passiert und ich glaube mit dem sollten wir alle sehr vorsichtig sein, weil ich glaube, alle die im Landtag Entscheidungen treffen, in diesen Ausschüssen Entscheidungen treffen, in der Plattform, das sehr transparent ist, wo sehr viele andere Gruppierungen, sei es Ärztekammer, seien es die Krankenkassen und so weiter, ja diese Informationen bekommen. Also es wird nichts mehr unter dem Tisch fallen gelassen, sondern es ist sehr transparent und klar, wer welche Mittel bekommt. Und ich glaube hier sollten wir vermeiden, dass eben Unterstellungen passieren und uns klar zu diesen ersten neun Punkten bekennen, wo es um diese neuen Strukturen geht und diese auch wirklich nutzen und gemeinsam zu einer Verbesserung des Gesundheitswesens, mit diesen Mitteln die zur Verfügung stehen, beitragen, damit diese Weiterentwicklung dynamisch erfolgen kann. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Werte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Ich habe mir jetzt bei den Wortmeldungen meiner Vorrednerinnen überlegt, ob ich da im Kontrollausschuss irgendetwas falsch verstanden habe. Es sind die einzelnen Punkte durchbesprochen worden und unsere Wahrnehmung oder der Grund auch unseres Antrages war, dass es natürlich ganz massive Beschwerden bzw. Emotionen gegeben hat gegen den Punkt eben, Vermeiden von Interessenskonflikten beim Antrag und bei der Vergabe von Fördermitteln bzw. Punkt 9. und 10. Und ich war da schon sehr überrascht, dass etwas was eigentlich für uns selbstverständlich ist, wenn das der Rechnungshof hineinschreibt in einen Bericht, ohne jetzt irgend jemand zu beschuldigen, dass alle auf die Barrikaden steigen und sagen, ja da wird diffamiert oder ich meine, Frau Dr. Röper-Kelmayr, liebe Julia, du bringst jetzt da die ehrenamtlichen Vereine herein. Ich meine da geht es ja bitte um ganz andere Sachen. Oder Frau Kollegin Schreiberhuber sagt, eine gute Grundlage ist jetzt der Rechnungshofbericht. Aber wir haben ja in so vielen Punkten, weil wir meinen, er hat einfach wertfrei etwas thematisiert, haben ja wir auch zugestimmt. Darum verstehe ich die ganze Diskussion nicht, warum ich gegen eine Formulierung und ich habe sie jetzt vorgelesen, was haben kann, was eigentlich zur Alltagsarbeit gehört. Und da brauche ich gar keinen Verhaltenskodex. Ich bin schon froh, wenn die im Bund jetzt einen Verhaltenskodex konzipieren. Und Danke auch dem Direktor Brückner für seine Arbeit, weil ich sicher bin, dass er genau, ich weiß nicht ob jemand da ist, dass er sehr wohl in Wien seine Erfahrungen mit einbringen würde. Aber tun wir bitte nicht so, als ob wir nicht in Oberösterreich schon genug Beispiele, auch in der Vergangenheit, gehabt haben. Und da ist für mich die Schnittstelle nicht nur bei der Pflege, sondern auch bei diesem Thema, Soziales und Gesundheit. Bitte denken wir an einen Rechnungshofbericht, der sehr wohl auch kritisiert hat, dass zu wenig Transparenz da war, dass Interessenskonflikte immer wieder auftreten können. Und ich habe mir im Zuge der Diskussion jetzt alte Unterlagen angeschaut und ich habe zum Dr. Aichinger schon gesagt, er ist sicher in manchen Bereichen heute angesprochen. Und ich möchte es auch ansprechen, dass es vielleicht nicht so ganz leicht ist Ihre Position in der ganzen Diskussion, ohne auf die fachliche Ebene zu gehen. Aber Sie haben zum Beispiel in einem Pressepapier und das ist für mich ein Beispiel, aber ich werde auch ein anderes bringen. Sie haben in Ihrer Information "5 Jahre Landesrat Dr. Walter Aichinger", drinnen Baumaßnahmen, Reformen, Visionen. (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Das ist schon lange aus!") Na, es geht um die Grundhaltung. Und Sie haben alles Mögliche aufgezählt bei Ihren Visionen. Ich stehe zu Visionen, für mich sind sie keine Krankheit. Sie haben alles Mögliche aufgezählt, die Altlasten, Lärmschutz, vorsorgender Umweltschutz und dann haben Sie als Ihre Ziele formuliert: Oberösterreichisches Hilfswerk, Aufbau von Hilfe und Pflege daheim, Spielgruppen, mobile Kinderkrankenhauspflege, Pushy, ich weiß nicht was das ist, über 300 Mitarbeiter, über 40 Millionen Umsatz. Und das sind die Gefahrenquellen, die einfach drinnen sind in dem System. Und ich komme jetzt zu einem anderen Beispiel: Rechnungshofbericht 98, jeder Partei ist es frei Sozialvereine, Sozialorganisationen zu haben. Wir haben es bei den Sozialdemokraten erlebt, die sind dann einen anderen Weg gegangen, nachdem 1990 der große Crash glaube ich in der Volkshilfe Steyr war, haben sich politische Mandatare zurückgezogen. Aber es ist ja trotz allem auch immer wieder auch hier das Problem, dass Vorfeldorganisationen parteipolitisch besetzt sind. Und ich habe einen Artikel gefunden von einem Journalisten, der sich jetzt nur mehr Linzthemen widmet, vom Erhard Gstöttner, der das einmal sehr gut 1998, wie wir die Diskussion gehabt haben, Sozialhilfegesetz neu, Rechnungshofbericht neu, Hilfswerk neu, gemeint hat: Das Problem dabei und ich möchte ihn wörtlich zitieren, das Grundübel dabei bleibt aber unangetastet, die monopolartige Struktur der sozialen Dienste in Oberösterreich. Die Vergabe erfolgt nicht durch Ausschreibung und Vergleich mehrer Angebote, sondern wird politisch und direkt vergeben. Und das Problem haben wir. Und dass wir daran arbeiten ist ein Antrag von uns, 356/2004, bitte wir schreiben jetzt 2008. Nach dem Rechnungshofbericht haben wir uns darauf verständigt, im Sozialausschuss die Ausschreibung von Sozial- und Gesundheitsleistungen zu diskutieren. Wir haben die letzte Unterausschusssitzung gehabt am 1. 12. 2004. Der Sozialausschuss hat damals beschlossen eben zu warten, den Antrag zurückzustellen, weil ein Bericht über die Sichtweise aus der Sozialabteilung kommen soll. Ich habe dann an den zuständigen Referenten am 30. Jänner 2007 einen Brief geschrieben, wo ich gebeten habe, weil eigentlich haben wir ja im Ausschuss noch immer die Anträge liegen, dass, vielleicht ist es einmal meiner Aufmerksamkeit entgangen, aber ich habe nie etwas bekommen. Wir haben auch keine Sitzung mehr gehabt. Und das sind genau die Dinge wo ich sage, wo es immer wieder zu einer Vermengung kommt und ich sage es auch an einem Beispiel, was nämlich zur Intransparenz führt. Ich komme durch Zufall drauf, obwohl eigentlich Landesrat Ackerl in einer schriftlichen Beantwortung an die Kollegin Eisenrauch gemeint hat, er ist dafür, dass Leistungen ausgelagert werden, die ist vom 21. Jänner 2000, komme ich jetzt durch Zufall drauf, dass die Logopäden, wo er gemeint hat, man nimmt welche, die am freien Markt sind, jetzt plötzlich auch die Volkshilfe Logopäden angestellt hat und Sprachtherapie betreibt. Was will ich damit sagen? Ich mache die Arbeit, die die Volkshilfe in vielen Bereichen gut gemacht hat, genauso wie von Caritas und anderen Trägern, maße ich mich nicht hier an, sie irgendwie in Frage zu stellen. Was ich in Frage stelle ist die Zuteilung von, sage ich jetzt, Stücken vom Kuchen im Sozialbereich an Trägerorganisationen, an Vereine die einem nahe stehen. Warum ist bitte auch die Volkshilfe eingestiegen in der Behindertenhilfe? Wir haben Vereine, wir haben Organisationen im Behindertenbereich, die da ihr Wissen, alle ihre Strukturen aufgebaut haben. Darum sage ich, ja die Volkshilfe hat auch so viel geleistet in Bereichen, hat sich Teilbereichen angenommen. Aber ich erlebe immer mehr wenn ich nachfrage, wer übernimmt denn welche Sozialaufgabe, dass ich auf Träger stoße, von denen ich eigentlich immer geglaubt habe, dass sie primär mit anderen Aufgaben zu tun haben. Und das ist was der Rechnungshof meint und darum habe ich die Verbindung hergestellt, Gesundheit und Soziales sind beides Bereiche, wo der Rechnungshof geprüft hat und in beiden Bereichen waren vielleicht Problemsituationen da, ich möchte das so formulieren. Dass die verbessert gehören, daran wird gearbeitet. Ich hoffe im Sozialbereich ein bisschen geschwinder, weil schön langsam läuft mir die Zeit davon. Und ich möchte das eigentlich noch erleben, dass sich da etwas ändert. Und wenn ich jetzt gehört habe, Kurzformulierung, Hartformulierung, ja bitte soll uns jetzt der Rechnungshof da irgendein lyrisches Epos vorlegen? Das sind Menschen, die sind gewohnt zu analysieren und diese Analyse legen sie uns vor. Und daher unser Dank und unsere Bitte sich doch zu überlegen, ob unser Antrag nicht die Zustimmung findet. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Aichinger, Abg. Dr. Aichinger: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Vielleicht zur Erklärung, nachdem ja nicht alle der Damen und Herren Abgeordneten in dem schon mehrfach angesprochenen Ausschuss auch dabei gewesen sind. Wir hatten dort eine, na ja ich täte einmal sagen, kurze aber doch sehr emotionell aufgeladene Stimmung. Ich entschuldige mich auch nochmals für meine Emotionen, die ich dort eingebracht habe. Aber es hat die Sprache, die wir dort gewählt haben, nicht so sehr der Bericht und die Kritik in dem Bericht, aber wie darüber geredet worden ist, hat mich persönlich tief betroffen gemacht. Und das klingt auch und daher muss ich mich da wieder an die antragstellende Fraktion, Abänderungsantrag, wenden, das klingt auch jetzt wiederum in der Textierung durch. Wenn die Worte kommen, deshalb soll durch entsprechende organisatorische und gesetzliche Regelungen sichergestellt werden, dass solche Selbstbeauftragungen und Selbstförderungen künftig ausgeschlossen werden. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssen sicher sein können, dass es bei der Vergabe von Fördermitteln zu keiner Art der Selbstbedienung oder Freunderlwirtschaft kommen kann. Was ist das für ein Geist, der mit einer derartigen Formulierung quasi in den Raum gestellt wird? Das ist jener Geist, dass den handelnden Personen und da werde ja ich auch immer wieder genannt, unterstellt wird, dass sie sich selbst bereichern, durch ihre Tätigkeit zu Fördermitteln des Landes zu kommen. Und das ist eigentlich eine Ungeheuerlichkeit. Klar ist, dass bei dieser Verknüpfung von Tätigkeiten als Politiker in Organisationen im Sozialbereich diese Funktionen ausschließlich ehrenamtlich gemacht werden. Dass es zu keiner Form von irgendeinem Mittelfluss in diesen Funktionen kommt. Das wird aber nicht gesagt und es war für mich auch daher wichtig, dass auch der Rechnungshofpräsident auf meine Nachfrage, wie denn die Formulierung mangelnde Transparenz und fehlende Nachvollziehbarkeit eigentlich gemeint ist, ob sie sich auf die politisch handelnden Personen und deren Entscheidungen bezieht oder ob sie sich auf andere Vorgänge bezieht? Es ist dann vom Herrn Rechnungshofpräsidenten eindeutig gesagt worden, dass es sich auf den bürokratischen Ablauf der ganzen Prüfungen bezogen hat. Und ich verkenne auch nicht zu sagen, dass wir natürlich am Beginn des Gesundheitsfonds, am Beginn des Jahres 2001, 2002 noch viele Hilfskonstruktionen in der Entscheidungsfindung gewählt haben. Es war ja völliges Neuland, das dort betreten wurde. Jetzt, seit zwei Jahren, gibt es die Gesundheitsplattform, in der alle hier auch im Landtag vertretenen Parteien als Entscheidende in diesen Foren, in diesen Gremien, vertreten sind. Das heißt, jeder dieser Vorgänge, jede dieser Entscheidungen wird auch in der notwendigen Transparenz, auch in der entsprechenden Dokumentation und Nachvollziehbarkeit getroffen. Ich kann nur wieder betonen, dass ich nicht in einer Gesellschaft leben möchte und in einer Gesellschaft politische Verantwortung tragen möchte, wo derartige Subventionsentscheidungen eine Folge oder eine Frucht der Treffen von Geheimbünden darstellen oder nur von informellen Netzwerken. Ich bin froh, dass wir in einer Bürgergesellschaft leben, wo Vereine tätig sind, die sich gerade auch im Sozialbereich engagieren und dass es auch aus der Politik, jetzt quer über alle Couleurs, Menschen gibt, die in diesen Vereinen ehrenamtliche Funktionen annehmen, damit etwas bewegen, außerhalb ihrer politischen Tätigkeit. Es kann doch noch nicht so sein, dass man für diese Vereine praktisch zur Last wird. Daher haben wir die Ablehnung dieser beiden angesprochenen Punkte im Unterausschuss gemacht und daher werden wir auch heute dem Abänderungs- bzw. Zusatzantrag nicht zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Mir liegt jetzt keine weitere Wortmeldung mehr vor. Ich schließe die Wechselrede und wir lassen abstimmen. Ich habe vorhin den Abänderungsantrag schon erwähnt, den werden wir zunächst abstimmen und dann den Hauptantrag. Ich bitte also jene Mitglieder des hohes Hauses, die den Abänderungsantrag mit der Beilagen Nummer 1426/2008 "Abänderungsantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten zur Beilage 1414/2008, Ausschussbericht betreffend Initiativprüfung Strukturmittel im Gesundheitsbereich" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Ich lasse jetzt abstimmen über den Hauptantrag, das ist die Beilage 1414/2008 "Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung Vergabe von Strukturmitteln durch den Oö. Gesundheitsfonds". Wenn Sie diesem Antrag beitreten, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Da stelle ich fest, dass mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen nun zu den Beilagen 1415/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung", 1416/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich", 1418/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand", 1419 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen" und 1420/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich". Es handelt sich im Einzelnen um folgende: Beilage 1415/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung", Beilage 1416/2008 ist der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich", Beilage 1418/2008 der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand", Beilage 1419/2008 der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen", Beilage 1420/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich". Aufgrund des sachlichen Zusammenhalts werden wir über die Beilagen 1415/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung", 1416/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich" sowie 1418/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand" bis 1420/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich" eine gemeinsame Wechselrede durchführen, aber selbstverständlich getrennt über die einzelnen Beilagen abstimmen. Ich bitte den Herr Klubobmann Mag. Michael Strugl über die Beilage 1415/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung" zu berichten. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, bei der Beilage 1415/2008 handelt es sich um einen "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung". Konkret geht es darin um die Aufhebung der Beschlüsse des Landtages vom 5. Juli 2007 und vom 4. Dezember 2007, dann um die angesprochene Privatplatzierung, um die Erhöhung des Grundkapitals, die Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbeteiligung. Diesem Antrag wurde bereits die Dringlichkeit gegeben. Erste Präsidentin: Danke! Zur Beilage 1416/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich" bitte ich Herrn Abg. Kapeller um die Berichterstattung. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei diesem Antrag handelt es sich um den "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich" und ich ersuche Sie um Ihre Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke! Zur Beilage 1418/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand" bitte ich Herrn Klubobmann Dr. Frais zu berichten. Abg. Dr. Frais: In diesem Antrag, Beilage 1418/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand" wird die Oö. Landesregierung aufgefordert, umgehend in konkrete Verhandlungen mit den Entscheidungsträgern der Linz AG, der Salzburg AG, der TIWAG, des Verbunds und der Vorarlberger Illwerke AG zu treten, um Beteiligungen dieser Unternehmen an der Energie AG Oberösterreich im Sinne einer "Energie-West-Alllianz" zu verwirklichen. Die Ergebnisse der Verhandlungen sind dem Landtag zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Ein Verkauf an Finanzinvestoren wird ausgeschlossen. Die Begründung dieses Antrages, die Energie AG Oberösterreich ist gemeinsam mit der Linz AG Oberösterreichs zentrales Unternehmen der Daseinsvorsorge. Die von ihr erbrachten Leistungen wie beispielsweise Strom, Fernwärme, Trinkwasser und Müllentsorgung bilden wesentliche Grundlagen des geordneten Zusammenlebens in unserem Bundesland. Eine klare Mehrheit der oberösterreichischen Bevölkerung will auch in Zukunft diese Leistungen der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand erhalten. Deshalb treten die unterzeichneten Abgeordneten für die rasche Einleitung von konkreten und zielgerichteten Verhandlungen über eine Vernetzung der öffentlichen Energieversorgungsunternehmen von Linz, Salzburg, Tirol und Vorarlberg und dem österreichischen Leitbetrieb Verbund mit der Energie AG ein. Derartige Beteiligungen würden die Energie AG Oberösterreich strategisch stärken und auch unternehmerische Synergien ermöglichen. Dadurch würden dem Unternehmen Kosten gespart und es ergäbe sich somit neuer Spielraum für Strompreissenkungen zugunsten der Energie AG-Kunden. Im Gegensatz dazu birgt der Verkauf von Unternehmensanteilen an private Finanzinvestoren mehr Risiken als Chancen: Durch den steigenden Dividendendruck müsste die Ausschüttungsquote der Energie AG angehoben werden. In der Folge würde jedes Jahr ein geringerer Anteil vom Unternehmensgewinn im Unternehmen verbleiben und somit der Spielraum für neue Investitionen verringert. Erste Präsidentin: Danke! Über die Beilage 1419/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen" bitte ich Herrn Abg. Makor-Winkelbauer zu berichten. Abg. Makor-Winkelbauer: Die Beilage 1419/2008 ist ein "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen". Diesem Antrag wurde gemäß § 26 Absatz 6 der Landtagsgeschäftsordnung heute Vormittag die Dringlichkeit zuerkannt. Der Oö. Landtag möge beschließen, die Oö. Landesregierung wird für den Fall eines Teilverkaufs der Energie AG Oberösterreich an Privatinvestoren aufgefordert, entsprechend dem Beschluss des Oö. Landtags vom 5. Oktober 2000 sämtliche der WDL-WasserdienstleistungsGmbH zukommenden oberösterreichischen Wasserrechte und oberösterreichischen Trinkwasserassets, wie Eigentum und Rechte an Liegenschaften, Anlagen und alle relevanten Wasserbenutzungsrechte, zurückzukaufen. Erste Präsidentin: Danke! Und die Frau Abg. Mag. Jahn bitte ich über die Beilage 1420/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich" zu berichten. Abg. Mag. Jahn: In der Beilage 1420/2008 "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich" wird die Oö. Landesregierung aufgefordert dafür zu sorgen, dass im Zuge der zweiten Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einer kollektivvertraglichen Regelung unterliegen, Anteile erwerben können. Überdies ist dem Oö. Landtag vor der Durchführung der zweiten Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung das betreffende Modell der MitarbeiterInnenbeteiligung in seinen Grundzügen vorzulegen. Erste Präsidentin: Danke! Ich eröffne über alle Anträge eine gemeinsame Wechselrede und darf den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl-Ing. Haider bitten. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich spreche hier für 90.000 Menschen, die unterschrieben haben. 90.000 Menschen, die ihre Meinung in demokratischer Form zum Ausdruck gebracht haben, nämlich das Wasser und Energie in öffentlicher Hand zu behalten. 70 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wollen, dass die Energie AG nicht privatisiert wird. Und so einem klaren Willen der Bevölkerung fühle ich mich und fühlen wir uns von der SPÖ verpflichtet. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Ich habe geglaubt, das ist überparteilich.") Alles Recht geht vom Volke aus, darauf ist der Staat, darauf ist die Republik aufgebaut und darauf beruht auch die Glaubwürdigkeit der Politik. Was ist nun unsere Aufgabe, die Aufgabe der Politik? Unsere Aufgabe ist die Lebensverhältnisse der Menschen zu gestalten, die Zukunftschancen unserer Kinder zu formen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu bewirken. Diese Aufgabe hat dieser Landtag, diese Aufgabe hat die Oö. Landesregierung und diese Aufgaben haben auch die Unternehmungen des Landes Oberösterreich zu erfüllen. Wir ersuchen daher um Verständnis, dass die SPÖ die Zukunftssicherung unserer Kinder in den Turbulenzen dieser Zeit nicht an der Börse, nicht im Risikokapital, nicht in Privatinvestoren sieht. Ich könnte hier nun eine Abrechnung über den gescheiterten Börsegang machen. Man könnte hier darüber reden, warum die WAV, die Welser Abfallverbrennungsanlage ausgerechnet an die Societe Generale verkauft wurde. Man könnte über Salzburg reden, wo ein Vorkaufsrecht ein Problem ist und wo wir gerade auch unsere eigenen Vorkaufsrechte damit aushebeln, denn es gibt ein wechselseitiges Vorkaufsrecht, nicht nur eines der Salzburger. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Man könnte, aber man macht es nicht.") Man könnte über Tirol reden, warum es dort keine Beschlüsse über den Ausstieg aus den Atomstromverträgen gibt. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Man könnte auch über die BAWAG reden oder Cerberus.") Man könnte über das Gutachten sprechen und den Preis vom 24 Euro, das auch 27 Euro zum Inhalt hat, was bedeutet, wenn die 27 Euro stimmen, dass 110 Millionen Euro oder 1,5 Milliarden Schilling in alter Währung verschenkt werden. Man könnte darüber reden, warum wir Dividenden von mindestens 53 Millionen Euro oder 750 Millionen Schilling in alter Währung und damit 750 Seniorenheimplätze ausschütten müssen. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Das müssen Sie dem Stadtrat erklären.") Man könnte auch noch darüber reden, warum die UBS und die Deutsche Bank noch im Dezember bestätigt haben, dass der Jänner ein wunderbarer Monat für einen Börsegang wäre. Man könnte darüber reden, warum immer der SPÖ vorgehalten wird, die Energie sei ein Wahlkampfthema, obwohl die SPÖ dieses Thema überhaupt nicht auf die Tagesordnung gesetzt hat. Man kann darüber reden, warum ein Gespräch, das eine Woche lang jeden Tag angekündigt wurde, als Vieraugengespräch, als Geheimgespräch dann tituliert wird. Oder man könnte auch darüber reden, warum es ein Entgegengehen der SPÖ gibt, wo es doch eine Flucht vor dem Abgrund des Börseganges gewesen ist. All das mache ich nicht. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Was war das jetzt?") Mir ist der Friede und der Zusammenhalt in unserem Bundesland wichtiger. (Unverständliche Zwischenrufe. Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Mister No, No, No, No.") Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn heute die ÖVP-Mehrheit wieder einen Verkauf der Energie AG beschließt, so werde ich meine ganze Kraft darin einsetzen, dennoch eine gemeinsame Lösung zu finden. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Bis Sie gekommen sind.") Der heutige Verkaufsbeschluss wird Monate, vielleicht sogar Jahre brauchen, bis er in die Tat umgesetzt wird und ich biete in dieser Zeit die Zustimmung der SPÖ an, die Zustimmung für eine gemeinsame Lösung mit den Energieunternehmen für die Versorgungssicherheit in unserem Bundesland, für leistbaren Strom, für Wasser und Energie in öffentlicher Hand. Meine sehr geehrten Damen und Herren, 90 Jahre Energie AG haben dieses Land stark gemacht, 90 Jahre Zusammenarbeit haben auch dieses Land stark gemacht. Verkaufen gibt keine Sicherheit und daher sage ich, morgen ist ein neuer Tag. Beginnen wir bereits morgen mit den Gesprächen für eine gute und gemeinsame Lösung. Ich bin sicher, dass wir diese Lösung finden werden. Das ist es, was wir unter Zusammenarbeit verstehen, nicht den Mehrheitsbeschluss mit einer Stimme Überhang, sondern gemeinsame Gespräche für gute und sichere Lösungen in der Zukunft. Ich bin zu dieser Zusammenarbeit bereit, die Menschen dieses Landes erwarten das von uns, wir werden das tun, denn Sicherheit gibt nur Wasser und Energie in der öffentlichen Hand. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Frau Landtagspräsidentin, hohes Haus, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich beginne nicht mit der Floskel, dass ich für 1,3 Millionen Leute rede, die nicht unterschrieben haben, sondern ich versuche mich diesem Thema doch etwas grundsätzlicher zu nähern. Meine Damen und Herren, die Regierungskoalition von ÖVP und Grünen legen Ihnen heute eine neue Lösung für die Zukunft der Energie AG vor. Es gibt dafür eine Reihe von Gründen, auf die ich eingehen werde, aber es gibt vor allem einen entscheidenden Grund. Wir können Ihnen heute eine sehr gute Lösung für die Zukunft der Energie AG vorlegen. Wir konnten unsere ursprünglich erste Option, die vor mehr als einem Jahr nicht realisierbar war, nun aktivieren. Nicht dass wir die Börse für eine schlechte Lösung hielten. Sie wurde von der SPÖ dämonisiert, was zu großen Verunsicherungen, unverantwortlichen Verunsicherungen und Angst machen in der Bevölkerung führte und natürlich, das ist zugegeben, natürlich hätte die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten mit großer Wahrscheinlichkeit dazu geführt, dass wir den Termin für den Börsegang verschoben hätten. Entscheidend aber ist, dass wir Ihnen heute alles in allem eine gute Lösung, eine zukunftsorientierte und vor allem auch eine weiter ausbaufähige Lösung für die Energie AG vorlegen. Diese Lösung bedeutet, erstens durch den Einstieg der TIWAG wird das Schmieden einer Energieachse West in Österreich bestehend aus Oberösterreich, Tirol, Salzburg und Vorarlberg mit einer Fülle von Vorteilen und wesentlichen Chancen, insbesondere auch für den Stromkunden, eröffnet. Lassen Sie mich nur die wichtigsten dieser Chancen nennen. Wir können zusammenarbeiten in der Wartung und Servicierung unserer Kraftwerke. Wir können zusammenarbeiten im Bereich Forschung, Entwicklung und Realisierung von Alternativenergien. Gerade Oberösterreich hat hier ein großes Know-How. Wir können zusammenarbeiten im Vertrieb, insbesondere bei den Größtkunden. Wir können mit allen Westunternehmen zusammen ein Stromhandelshaus errichten und realisieren, das europäische Größenordnungen aufweisen würde. Wir können vor allem im Austausch von Spitzenstrom und Grundlast sehr sinnvoll zusammenarbeiten. Ich habe nur die wesentlichen Punkte einer Kooperation genannt. Diese neue Lösung ermöglicht weiters die Fortsetzung der bereits eingeleiteten Mitarbeiterbeteiligung, die vom Start weg ein großer Erfolg war. Meine Damen und Herren, der Erfolg des Unternehmens ist auch auf die Leistung der tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen. Das ist ein Teil des Erfolgs, daher ist es nur logisch und gerecht, sie auch an diesem Ertrag zu beteiligen (Beifall), natürlich auf freiwilliger Basis. Darüber hinaus ist Mitarbeiterbeteiligung auch eine besondere Form der Identifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit ihrem Unternehmen. Der Energie AG-Geist, der frühere OKA-raner-Geist kann durch diese Mitarbeiterbeteiligung gestärkt in die Zukunft geführt werden. Daher hat das Land mit dieser Lösung 4 Prozent der Anteile für die Mitarbeiter reserviert. Diese Anteile werden von uns gehalten und können von den Mitarbeitern in kleinen Tranchen, wie es ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht, abberufen werden. Diese Lösung ermöglicht aber drittens auch, meine Damen und Herren, ermöglicht und ermutigt zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Linz AG. Erfreulicher Weise hat sich das Verhältnis der beiden Unternehmungen zueinander in der letzten Zeit deutlich verbessert. Natürlich, mir würde eine Anteilsverschränkung der beiden Unternehmungen noch lieber sein und zwar schon jetzt. Wir hätten daher auch einen größeren Teil, eine größere Zahl von Anteilen an der Energie AG der Linz AG angeboten, wenn dafür auch die Energie AG bei der Linz AG hätte einsteigen können. Offensichtlich ist auf Seiten der Stadt Linz die Zeit dafür noch nicht reif. Und ich möchte nicht, weder durch Alleingänge noch durch pointierte politische Forderungen auf diesem Sektor, die gute Zusammenarbeit der Unternehmungen stören und ich sage dazu, auch nicht das gute Verhältnis das gerade in letzter Zeit zwischen der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich entstanden ist, gefährden. Aber ich glaube langfristig, ich bin überzeugt, das wird auch kommen, ich glaube langfristig an ein großes, an ein großes starkes oberösterreichisches Energieunternehmen. Ein Schritt dorthin und damit in die richtige Richtung wird mit dieser Lösung getan, davon bin ich überzeugt. Und diese Lösung ist viertens aber auch eine starke oberösterreichische Lösung, denn es gelang, exzellente oberösterreichische Unternehmungen, wie zum Beispiel die voest, die Oberbank, den Raiffeisensektor, die Oberösterreichische Versicherung, die Sparkasse, die HYPO und andere als Aktionäre zu gewinnen. Meine Damen und Herren, das macht Sinn, denn zum einen ist es sinnvoll bei einem öffentlichen Unternehmen auch Private zu beteiligen, um noch mehr privatwirtschaftliches Denken, privatwirtschaftliche Philosophie einzubringen. Das ist ein Erfolgsweg. Denken wir nur an unsere Hypo-Bank, wo wir diesen Weg vor Jahren erfolgreich gegangen sind. Er führte dazu, dass sich die Bank gut entwickelt hat, und dass sich die Arbeitsplätze vermehrt haben. Durch den Eintritt eines Privaten keine Spur vom Wegrationalisieren der Arbeitsplätze oder von Gesundschrumpfen. Es ist ein erfolgreicher Wachstumsbetrieb. Zum Zweiten sind diese exzellenten Unternehmungen verlässliche stabile Kernaktionäre, denen die Entwicklung des Unternehmens wichtig ist. Meine Damen und Herren, das sind keine schnellen Abcasher, sondern Unternehmen, die Interesse am Unternehmen Energie AG haben. Sie verfolgen mit uns die drei wichtigsten Unternehmensziele, ein vernünftiger Strompreis für Private und Wirtschaft an erster Stelle, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze im Unternehmen und in den Tochterunternehmungen, und drittens die Entwicklung des Unternehmens sowohl im Energiebereich als auch im gesamten Bereich der Infrastruktur. Meine Damen und Herren von der SPÖ! Es ist daher einfach nicht fair, ja, es tut mir persönlich weh, wenn die SPÖ diese Unternehmungen in Presseaussendungen und Aussendungen so quasi als Abcasher hinstellt und in die Nähe der Finanzspekulanten rückt. Ich weise diese Aussagen für diese Unternehmungen entschieden zurück. (Beifall) Sie alle kennen diese ausgezeichneten oberösterreichischen Unternehmungen. Sie kennen auch sehr gut die darin verhandelnden und verantwortlichen Manager und Persönlichkeiten, ja, Sie rühmen und Sie loben sie sogar, und ich sage, zu Recht, bei diversen Anlässen in diesen Firmen. Jetzt, wo es politisch scheinbar passt, werden sie abgewertet. Meine Damen und Herren! Das tut man nicht. Ich wiederhole, das sind exzellente oberösterreichische Unternehmungen. Das sind verlässliche stabile Kernaktionäre, die dem Land außerdem ein Vorkaufsrecht einräumen, das sind keine schnellen Abcasher, sondern verlässliche Partner. Und meine Damen und Herren! In den Worten des Herrn Kollegen Haider ist es wieder zum Ausdruck gekommen, man kritisiert eine Dividende, 2,5 Prozent Mindestdividende soll in die Aktionärsvereinbarung kommen, und sagt dazu, 53 Millionen Euro, man sagt aber den zweiten Teil der Botschaft nicht dazu, dass nämlich mehr als die Hälfte dieser Dividende in das Landesbudget geht, und nur rund 20 Prozent zu den privaten Aktionären, das wäre nämlich die volle Wahrheit, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall) Und geradezu irrational ist der Vergleich mit den Altenheimplätzen, oder mit den Schulplätzen, denn wenn wir das Geld in der Energie AG lassen, dann werden dort keine Schulplätze, und keine Altenheimplätze bezahlt. Wenn das Geld als Dividende zum Land fließt zum Teil, zum größten Teil, dann können derartige Infrastrukturmaßnahmen eben finanziert werden. Bitte die Menschen in diesem Land nicht täuschen. Natürlich gibt es eine Dividende, die gibt es jetzt natürlich auch, heuer sind rund 2 Prozent ausbezahlt worden. Und die Dividende von 2,5 Prozent ist machbar, und ist an zwei Bedingungen gekoppelt. Bedingung eins, es darf keine existenzielle Frage für das Unternehmen sein, und zweitens, die Dividende kann nie den Jahresgewinn überschreiten, daher ist das in ganz klaren Grenzen eingeordnet. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Und letztlich bedeutet diese Lösung auch ein Hereinnehmen des Verbundes mit einer Minderheitsbeteiligung ins Boot Energie AG. Wir haben lange überlegt, in der jüngsten Vergangenheit war das Verhalten des Verbundes gegenüber der Energie AG ja nicht gerade vertrauensstärkend oder -fördernd. Aber der Verbund ist nun einmal das größte österreichische Energieunternehmen, der erste Energieverkäufer, hat damit eine der wichtigsten Positionen in der E-Wirtschaft in Österreich. Es ist sinnvoll, ihn mit einzubeziehen. In vielen Gesprächen mit Generaldirektor Pistauer habe ich auch einen Neubeginn mit geordneten Beziehungen zwischen Oberösterreich und dem Verbund in den letzten Wochen einleiten können. Und nicht zu vergessen, 51 Prozent, also eine absolute Mehrheit an Anteilen hält das Land Oberösterreich, und hat damit das alleinige Sagen. Ich möchte mit dieser Aussage nicht die Miteigentümer abwerten, mit denen wir gut zusammenarbeiten wollen und zusammenarbeiten werden. Aber im Ernstfall kann gegen den Willen des Landes nichts unternommen werden. Denn es gibt keine Sperrminorität, es gibt kein Syndikatsverbot, es gibt ein Vorkaufsrecht des Landes Oberösterreich. Alles in allem, eine sehr gute und für die Zukunft vielversprechende und ausbaufähige Lösung, die uns unsere drei wesentlichen Ziele bestens absichert, die mir so wichtig sind, dass ich sie nochmals wiederhole. Ein vernünftiger, konkurrenzfähiger Strompreis für Private und Wirtschaft, sichere, gute und ordentlich bezahlte Arbeitsplätze im Unternehmen und in den Tochterunternehmungen, und letztlich eine gute Gesamtentwicklung des Unternehmens. Sehr geehrte Damen und Herren! Ein offenes Wort auch zur Causa Salzburg. Selbstverständlich sind wir an einem guten Einvernehmen interessiert und haben vernünftige Gespräche angeboten. Vor rund zehn Tagen habe ich in einem Schreiben an die Frau Landeshauptmann, den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter und den Aufsichtsratspräsidenten diese Gespräche angeboten. Gestern hat Salzburg darauf reagiert. Es wird zu Gesprächen kommen, Termine werden soeben abgesprochen. Ich sage aber dazu, Oberösterreich hat eine starke Rechtsposition, das wird uns auch durch seit kurzem vorliegende Universitätsgutachten bekundet. Die vorgeschlagene Lösung stärkt die Westachse, und erhält uns gemeinsam mit Tirol und der Salzburg AG in der Salzburg AG die Sperrminorität. Finanziell ist es für Oberösterreich sehr sinnvoll Anteile in Salzburg abzugeben, denn Salzburg zahlt leider Gottes seit Jahren, eigentlich seit jeher eine unbedeutende Dividende, sodass wir mit unserer Beteiligung von 26 Prozent an der Salzburg AG in Wahrheit in den letzten 10, 15 Jahren sicherlich mehr als 50 Millionen Euro an Sponsorgelder für Salzburger Infrastrukturprojekte abgegeben haben. Denn, meine Damen und Herren, wenn die Salzburger 2,5 Prozent Dividende zahlen würden, wie wir sie in Zukunft unseren Aktionären sichern, dann hätten wir im letzten Jahr nicht 2 Millionen, sondern 8 Millionen Euro erhalten müssen. Die Sponsortätigkeit muss sich in Grenzen halten, und wenn wir diese Leistungen teilen können mit den Tirolern, dann kann das nur sinnvoll sein. Für uns ist wichtig, dass wir in Salzburg dabei sind, nicht wie viel wir in Salzburg haben. Diese Lösung kann man noch ausbauen, ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn die Tiroler mehr Anteile in Salzburg hätten, entscheidend ist, dass wir drinnen sind wegen der Westachse, und entscheidend ist, dass Tirol und Oberösterreich gemeinsam eine Sperrminorität in Salzburg haben. Aber ein Geschäft für uns, finanziell, wirtschaftlich, war die Salzburgbeteiligung leider in all den Jahren nicht. Das muss und das kann auch entsprechend nachgewiesen werden. Ich hoffe sehr, nach Telefonaten, die ich mit der Frau Landeshauptmann, mit dem Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer geführt habe, bin ich auch hoffnungsfroh, dass wir die Probleme ohne Gerichte lösen können. Ich bin auf Salzburg zugegangen, und ich freue mich, dass mein Gesprächsangebot angenommen wurde. Aber ich betone nochmals, unsere rechtliche Position wird sich durchsetzen, davon bin ich überzeugt. Und hier ein klares Wort auch an die Seite der SPÖ. Meine Damen und Herren, ich hoffe schon sehr, dass Sie bei einer Auseinandersetzung zwischen Salzburg und Oberösterreich wissen, dass Sie auf der oberösterreichischen Seite zu stehen haben. (Beifall) Meine sehr geehrten Damen und Herren! SPÖ-Vertreter haben in Aussendungen und Aussagen die wirklich kühne Behauptung aufgestellt, die Privatisierung der Energie AG solle vorhanden Budgetlöcher stopfen. In der letzten Sitzung des Landtags, ich habe mir das stenografische Protokoll geben lassen, hat Herr Kollege Haider dramatisch dieses Thema beschworen. Ihr wirkliches Thema, ja Problem, damit sind wir bei der Tagesordnung, ist die Lücke im Budget. Und weiter, Herr Pühringer, Herr Anschober, reiten vor dem Mikrofon in den Medien auf völlig unsinnigen Formalismen herum, weil sie 600 Millionen Euro aus dem Energie AG-Verkauf für ihr löchriges Budget brauchen. Deswegen stehen wir hier, deswegen diskutieren wir. Ende des Zitats. Ich stelle fest: In all den Aussagen, die Haider mir gemacht hat, bis hin zum vertraulichen oder nicht vertraulichen Vieraugengespräch, hat er aber die Meinung vertreten, Sie brauchen ja gar nicht verkaufen, wir haben ein gutes Budget im Vergleich zu den anderen Bundesländern, wir stehen ja finanziell gut da, wieso eigentlich dieser Verkauf? Ich muss schon sagen, meine Damen und Herren, in dieser grundsätzlichen Frage wird man sich auf eine Aussage einigen müssen. Zum Preis von 24 Euro komme ich noch später. Sehr geehrte Damen und Herren! Eines bitte ich Sie. Erstens, alle Budgets, alle Rechnungsabschlüsse und sonstige Transaktionen, auch alle Investitionsvorhaben, sind mit den Stimmen in diesem Haus, auch von der SPÖ, beschlossen worden. Viele dieser Ausgaben sind ressortmäßig bei SPÖ-Mitgliedern, sie sind von Ihnen beantragt worden, und ich füge hinzu, nicht unbescheiden manchmal. Zweitens, der Rückkauf der Energie AG-Anteile von der Energie Allianz wurde ebenfalls von Ihnen seitens der SPÖ mitbeschlossen. Natürlich war allen klar, dass das dafür aus dem Budget genommene Geld wieder zurückkommen muss. Das heute zu verschweigen ist einfach unfair. Und drittens, und trotzdem sage ich, könnten wir auch ohne Anteilsverkauf der Energie AG auch in Zukunft ausgeglichen budgetieren. (Unverständlicher Zwischenruf) Wir haben im Budget 2008 - lassen Sie sich nur Zeit - eine Investitionsquote von 21,26 Prozent. Würden wir diese Quote auf 17 Prozent absenken, hätten wir nicht nur keine Rücklagenauflösung machen müssen, sondern hätten einen Budgetüberschuss von mehr als 50 Millionen Euro, und hätten trotzdem die höchste Investitionsquote aller Bundesländer in einem Landesbudget. Das ist die Wahrheit, meine Damen und Herren! (Beifall) Das ist die Wahrheit, alles andere ist ein Schlechtmachen unserer Finanzen. Und vor allem wäre wahrscheinlich das Budget nicht machbar, weil die sozialistischen Regierungsmitglieder, ich nenne Ackerl und Stöger im Besonderen, ja Zuwachsraten von 7, 8 und 9 Prozent für Ihre Ressorts beanspruchen. Man kann nicht auf der einen Seite Weltmeister sein im Ausgeben und sich dann verweigern, wenn es darum geht, auch auf der Einnahmenseite Verantwortung zu tragen. (Beifall) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aber ich stehe dazu, wir brauchen das Geld aus der Energie AG-Privatisierung, aber nicht um Budgetlöcher zu stopfen, sondern um in die Zukunft unseres Landes noch stärker investieren zu können. Sehr geehrte Damen und Herren, wir stehen in einem harten Wettbewerb in Österreich, aber auch in Europa, im Europa der offenen Grenzen. Niemand rund um uns schläft, alle Länder strengen sich an, insbesondere auch die neuen EU-Mitgliedsstaaten. Unterschätzen wir sie ja nicht. Wir müssen schon heute um so viel besser sein, als wir teurer sind. Meine Damen und Herren! Es war verdammt schwer, ökonomisch die Nummer eins in Österreich zu werden, und es ist verdammt schwerer die Nummer eins zu bleiben. Für diese Position gibt es keine Pragmatisierung, jedes Land will uns diese Position strittig machen. Aber wir wollen uns damit nicht zufrieden geben, wir wollen alle Jahre noch ein kleines Stück besser werden, das ist unser Ziel. Wir wollen den Abstand zu unseren Mitbewerbern vergrößern, und damit für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger jedes Jahr ein Stück Lebensqualität und ein Stück Chancen mehr sichern. Das ist unser Ziel. (Beifall) Dafür, meine Damen und Herren, werden wir auch dieses zusätzliche Geld nützen. Nicht verzetteln und nicht vergeuden, niemand braucht sich Hoffnungen machen, auch nicht auf der Regierungsbank. Dieses Geld wird gezielt in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes investiert und sonst für Nichts verwendet. Ich bin der festen Überzeugung, nur wenn wir in die Bereiche Forschung, Entwicklung, Klimaschutz, Standortoptimierung und insbesondere in Bildung und Wissenschaft investieren, werden wir morgen ein Land sein, in dem Zukunft stattfindet. Die Zukunft unseres Landes liegt in der Kreativität seiner Menschen. In diese müssen wir gerade in den nächsten Jahren noch intensiver investieren. Ja, wir brauchen das Geld, weil wir für die kommenden Generationen Oberösterreichs unser Land noch zukunftstauglicher, noch chancenreicher machen wollen. Dabei mitzuwirken lade ich Sie alle ein, meine Damen und Herren, denn es geht um unheimlich viel, es geht um die Zukunft, um unsere Zukunft, es geht um unser Land und seine Chancen, es geht um qualifizierte Arbeitsplätze auch in Zukunft. Es geht vor allem aber um die Jugend und um die Kinder unseres Landes. Dafür und für sie setzen wir jeden Euro ein, besser können wir dieses Geld und diesen Ertrag nicht verwenden. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe einleitend von mehreren Gründen gesprochen, die uns, schwarz-grün, veranlasst haben, insbesondere auch mich als Landeshauptmann veranlasst haben, eine neue Lösung für die Energie AG zu erarbeiten. Ein Grund war auch das politische Klima im Land. Seit Monaten wird von der SPÖ in der politischen Diskussion ein Weg gewählt, der die Gefahr in sich birgt, dass dieses Land gespalten wird. Ich möchte an dieser Stelle nicht all das wiederholen, was in diesem Zusammenhang an Unwahrheiten gesagt wurde, vom Ausverkauf des Wassers, Ausverkauf des Unternehmens statt Minderheitsverkauf, bis hin zu Unterstelllungen persönlicher Bereicherung des Generaldirektors der Energie AG. Das alles, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat mir große Sorgen bereitet. 20 Monate Wahlkampf hat unser Land nicht verdient. 20 Monate brutale Auseinandersetzung hat sich auch unsere Energie AG nicht verdient, und schon gar nicht ihre tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sehr geehrte Damen und Herren! Oberösterreich ist groß geworden durch die Zusammenarbeit und durch die Gemeinsamkeit, nicht durch Streit und Hader. Wir haben auch aus diesem Grund an einer neuen Lösung gearbeitet, weil es uns und mir nicht egal ist, wie es mit dem politischen Klima im Land weiter geht. Meine Damen und Herren! Wir haben die Hand der SPÖ weit entgegengestreckt. Ich bedaure, dass die ausgestreckte Hand offensichtlich nicht angenommen wird. Wir sind vom Börsegang abgegangen und haben den Anteil der privaten Investoren auf unter 25 Prozent fixiert. Es wäre jetzt an der Zeit gewesen, dass sich auch die SPÖ bewegt hätte, wie es bei einem Kompromiss eben notwendig ist. In diesem Zusammenhang bedaure ich auch, dass das von mir angebotene Vieraugengespräch mit dem Landeshauptmann-Stellvertreter von ihm mit einer Presseaussendung veröffentlicht wurde, für mich eine völlig neue Erfahrung nach zwanzigjähriger Regierungstätigkeit, nicht gerade vertrauensfördernd. Sehr geehrte Damen und Herren! Wir schlagen Ihnen heute endgültig eine gute und zukunftsfähige Lösung für unsere Energie AG vor. Eine Lösung, die auch durch Gutachten entsprechend abgesichert ist. Es wurde der Aktienpreis angesprochen. Wenn Sie sich das Gutachten lesen, dann liegen die 24 Euro gerade im Mittel der Gutachtererkenntnis. Ehrlich gesagt kenne ich mich bei der SPÖ nicht aus. Der Kollege Haider sagt heute man hätte ja auch 27 Euro nehmen können. Man vergeudet also ein Geld. Der Kollege Mayr richtet mir aus, dass 24 Euro zu hoch sind und dass hier verhandelt werden muss. Den Kollegen Mayr verstehe ich überhaupt nicht, weil die 24 Euro sind für ihn ja nicht nur wertvoll, weil er es zahlen muss bei 3,5 Prozent, die er dazubekommt, sondern sie erhöhen auch den Anteil, denn die Linzer bereits jetzt mit 6,5 Prozent haben. Auch das müsste man berücksichtigen. Ich glaube, es ist ein vernünftiger Wert. Wir schlagen Ihnen heute daher endgültig eine gute und zukunftsfähige Lösung für unsere Energie AG vor. Ich bin der festen Überzeugung unsere exzellente Energie AG wird unter der Führung von Generaldirektor Dr. Windtner und dem gesamten Management mit den ausgezeichneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen guten Weg in die Zukunft gehen. Sie wird die Chancen, die diese neue Konstellation bietet, voll nützen und das Beste daraus machen. Die weitere Vorgangsweise wird sein, dass der Landtag uns heute mit großer Wahrscheinlichkeit einen Auftrag zum Anteilsverkauf erteilen wird. Wir werden schon in den nächsten Tagen der europäischen Gemeinschaft, der Wettbewerbsbehörde die Lösung vorlegen. Ich bin der festen Überzeugung, sie wird notifiziert werden. Das wird einige Zeit dauern. Parallel dazu werden wir mit den einzelnen Aktionären Aktionärsvereinbarungen abschließen. Die Vorgespräche sind soweit geführt, dass mit den meisten es keiner langen Verhandlungen mehr bedarf. Mit Linz und Salzburg beziehungsweise Tirol einbezogen sind noch Detailverhandlungen erforderlich. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie positiv abgeschlossen werden können, wenngleich ich auch dazu sage, dass wir von anderen Aktionären Angebote haben, ihren Anteil zu erhöhen, sollte es bei irgend jemanden Probleme mit dem Prozentsatz geben. Meine Damen und Herren, ich danke allen, die an diesem Weg mitgearbeitet haben, die diese Lösung ermöglicht haben. Ich danke dem Koalitionspartner den Grünen, insbesondere Kollegen Anschober und Klubobmann Hirz, ich danke meiner Regierungsfraktion, ich danke unserem Klubobmann Mag. Strugl, der wesentlich beteiligt war, Herrn Finanzdirektor Dr. Krenner, den Investoren, die sich bereit erklärt haben, hier mitzuwirken und nicht zuletzt der Führung des Unternehmens und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier auch eine Umorientierung vornehmen mussten, weil sie natürlich gerne ein börsennotiertes Unternehmen geworden wären. Sehr geehrte Damen von der SPÖ und von der FPÖ, ich habe ein gewisses Verständnis für die Haltung der Freiheitlichen Partei. Sie hat sich klar für den Börsegang immer deklariert, ich lade sie aber trotzdem ein, diesen neuen Weg mitzugehen. Ich lade aber auch die SPÖ ein, diese Lösung mitzutragen. Aber egal wie Sie abstimmen werden, ich bitte Sie, nehmen Sie ab heute, sage ich ausdrücklich, ich bitte Sie, nehmen Sie ab heute diese demokratische Entscheidung zur Kenntnis, beenden Sie die Auseinandersetzung, Oberösterreich braucht wieder Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit. So sind wir stark geworden und ein starkes Land wollen wir auch in Zukunft bleiben, arbeiten wir gemeinsam für Oberösterreich und seine Menschen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Landesrat Anschober. Landesrat Anschober: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Zukunftsentscheidung über die oberösterreichische Energiewirtschaft ist natürlich eine besonders wichtige, besonders entscheidende, denn sie prägt in vielen Bereichen die oberösterreichsche Zukunftsentwicklung, einerseits was die Standortabsicherung betrifft für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Da ist Energielieferung, Sicherheit der Lieferung, Qualität der Lieferung, natürlich auch Preis der Lieferung mitentscheidend und wesentlich. Da ist die Unabhängigkeit wichtig und wesentlich für eine Standortabsicherung. Eine energiewirtschaftliche Entscheidung, eine Zukunftsentscheidung ist wichtig und bedeutsam für die Sozialentwicklung eines Landes, denn wir brauchen auch Energiekosten, die noch leistbar sind. Wir sind in der Situation, dass die Betriebskosten laufend ansteigen und dass das für viele Menschen, die gerade von den preislich am meisten ansteigenden Energieträgern, den fossilen Energieträgern, abhängig sind aufgrund ihrer Heizform. Das hat sich wirklich zu einer sozialen Falle für viele entwickelt und auch darum ist eine derartige Zukunftsentscheidung so bedeutend und natürlich und das ist für eine grüne Fraktion und für ein Umweltressort natürlich auch wesentlich relevant. Eine derartige Zukunftsentscheidung über die oberösterreichische Energiewirtschaft ist auch von zentraler Bedeutung für die Umweltentwicklung, für den Klimaschutz und damit für die Lebensqualität in diesem Land. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Und meine sehr verehrten Damen und Herren, viele sehen es noch als selbstverständlich an, ich glaube, es wird neben dem Klimaschutz, ein ganz zentrales Thema der Energiepolitik der Zukunft der nächsten Jahre geben, das ist die Frage der Unabhängigkeit, der Abhängigkeit von Energielieferanten. Wir haben in unserem europäischen Raum bereits jetzt eine Importabhängigkeit von über 50 Prozent. Und sehen Sie sich mit mir die Regionen kurz an, aus denen wir importieren derzeit, das sind die Kriegsregionen, das ist ein Iran, das ist ein Irak, das sind die Regionen, die es mit den Menschenrechten überhaupt nicht ernst nehmen, vielfach, nicht nur, aber vielfach und das sind Abhängigkeiten, die gegeben sind. Wenn ich mir, manchmal, in letzter Zeit Staatsbesuche ansehe, wie ruhig manche Staatspräsidenten bei der Kommunikation mit der Führung Russlands etwa sind und hier die Menschenrechtsfragen, die Demokratiefragen, oft überhaupt kein Thema mehr sind, dann frage ich mich, warum das so ist und möglicherweise hat das mit zunehmender Abhängigkeit im Energiebereich zu tun. Ich war vor einiger Zeit in Schweden, habe mir dort die schwedische Energiewirtschaft angeschaut. Und wissen Sie, wo das Energieministerium, der Energiebereich, situiert ist in der Ressortaufteilung der schwedischen Regierung? Im Bereich des Sicherheitsressorts, weil Schweden die Energiepolitik und eine eigenständige Gestaltbarkeit von Energiepolitik, eine Unabhängigkeit von Lieferanten als zentrale sicherheitspolitische Frage sieht. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben in Europa eine Situation in unserer Energiewirtschaft Europas, die schwierig ist. Eine Energiewirtschaft, die in einem massiven Umbruch befindlich ist aus unterschiedlichen Gründen, einerseits aus Klimaschutzgründen, na Gott sei Dank, sage ich, endlich folgen jetzt langsam aber doch den vielen Sonntagsreden auch konkrete Taten. Und letzte Woche wurden zumindest einmal erste konkrete Ziele definiert, was den Umbau der Energieversorgung hin in Richtung erneuerbare Energieträger betrifft. Die europäische Energiewirtschaft ist aber vor allem aus zwei Gründen im umfassenden Umbruch: Zweitens, weil uns klar wird Schritt für Schritt, vor allem der EU-Kommission klar wird, dass diese wachsende Importabhängigkeit in Zukunft nicht akzeptabel ist und dass wir hinkommen müssen in Richtung einer Eigenversorgung aus unterschiedlichen Gründen. Und drittens, ganz entscheidend, wir leben in Zeiten eines gigantischen Konzentrationsprozesses, Die Mittleren verdrängen die Kleinen, die Großen fressen die Mittleren, seit dem die europäische Strommarktliberalisierung im Jahr 1995 begonnen hat, hat dieser Konzentrationsprozess, dieser Zentralisierungsprozess in einem gigantischen Tempo zugenommen. Und das reduziert sich nicht nur auf den Bereich der Stromwirtschaft, das wird zunehmend stark im Bereich der Wärmeversorgung, im Bereich der Gaswirtschaft sichtbar werden. Manches spüren wir ja schon und bei manchen Maßnahmen, etwa vor zwei Jahren zirka Lieferstopp kurzfristig, hat es schon einiges an Bewusstseinbildung und an Nachdenklichkeit gegeben. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir werden uns in diesem Umbruchprozess der Energiewirtschaft Europas warm anziehen müssen, damit wir eine selbstständige, eigenständige ökologische, soziale Energiepolitik durchführen können. Und dafür muss man die eigenen Strukturen stärken, die eigenen Strukturen absichern und das war und ist das Hauptziel der Überlegungen, die wir hatten und das ist schlussendlich auch der große Vorteil aus meiner Sicht dieses, wie ich meine, sehr guten Kompromisses, dass diese Zukunftsabsicherung gelungen ist. Wir hatten die Situation, nach dem die Energie Allianz und die Beteiligung der Energie AG an der Energie Allianz aus Gründen, die wir hier wahrscheinlich nicht mehr diskutieren müssen, gescheitert ist, hatten wir die Situation, dass wir vor drei möglichen Optionen gestanden sind, einerseits einen Teilverkauf zu realisieren an den Verbundkonzern, denn zu diesem Zeitpunkt war völlig klar, wenn es einen Einstieg des Verbundkonzernes gibt, dann nur einen großangelegten, mit großen Mitspracherechten im Bereich der oberösterreichischen Energiewirtschaft. Ich war da sehr skeptisch. Warum? Weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir unsere Energiepolitik selbst gestalten können. Weil ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir unsere Politik weg von den fossilen Energieträgern aus ökologischen, aus sozialen und aus Standortsicherungsgründen selbst gestalten können sollten. Als zweite Option hatten wir damals und da hat es ja intensive Verhandlungen gegeben, ich erinnere mich an einen Sonntag zum Beispiel in St. Florian, da hat es die Option TIWAG gegeben und damals war ganz klar, endlich hat die TIWAG reagiert wie der Verbundkonzern unter dem Motto "wenn wir einsteigen, dann so in einer Großenordnung, dass wir mitgestalten, dass wir mitentscheiden können, dass wir Vetorechte haben" und keine Rede davon die Atomverträge auslaufen zu lassen, das auch hier erwähnt. Und die dritte Option war der Börsegang. Wir haben uns im Dezember, als klar war, dass die Sozialdemokratie mit ihrer überparteilichen, unabhängigen Bürgerbefragung solange gebraucht hat, dass sich eine Bürgerbefragung vor dem Teilbörsegang nicht mehr ausgegangen ist, im Übrigen das ist 20 mal, Frau Kollegin, 20 mal solange wie man auf Bundesebene bei einem regulären Volksbegehren brauchen darf, acht Tage sind (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Du bringst ja nicht einmal die Wählerstimmen zusammen, was wir Unterschriften gehabt haben!") Kollege Ackerl, das war ja unabhängig und überparteilich, das wart ja nicht ihr, das war jetzt ein falscher (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Da brauchst du dir nichts einbilden!") Zwischenruf Herr Ackerl. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Anschober, du kommst eh heute noch dran!") Also, Herr Kollege Ackerl, ist doch nicht notwendig, dass Sie sich so ärgern und aufregen. Zurück zum Thema, die Sozialdemokratie hat 20, 22 Wochen gebraucht, um die Unterschriften zu sammeln, also 20 mal solange wie man auf Bundesebene Zeit hat bei einem vergleichbaren Volksbegehren einer Volksbefragung. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Das ist eine zynische Beleidigung einer Aktion, die Bürger bewegt!") Darum ist bewusst oder unbewusst, Herr Kollege Ackerl, ein absolutes demokratiepolitisches Dilemma für dieses Land entstanden, denn herzugehen und zuvor den Teilbörsegang zu realisieren und dann die Bürger zu befragen, wäre tatsächlich ein Problem, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Du bist in deiner Falschheit nicht mehr zu übertreffen!") wäre tatsächlich ein Problem gewesen. Und deswegen, Herr Kollege Ackerl, ist ab diesem Zeitpunkt, beruhigen Sie sich ein bisschen, auf die Nerven schauen, nicht strapazieren, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Mit dem was du sagst schon!") ab diesem Zeitpunkt haben wir deswegen, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Leute verhöhnen, 90.000 Leute verhöhnen!") haben wir deswegen geschaut, ob es eine zweite Alternative, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Du legst eine Demokratie an den Tag, mit der es zu schämen ist!") eine möglichst gleichwerte Lösung zu realisieren, Herr Kollege Ackerl. Und ich denke, wir haben am Ende des Tages heute einen guten Kompromiss vorliegen auch, wenn immer dann scheinbar manchen es nicht recht wird, wenn eine gute Lösung entsteht, aber das liegt in der Natur der Sache offensichtlich. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Man kann aber auch daran zu Grunde gehen!") Einerseits konnte das demokratiepolitische Dilemma unterbunden und verhindert werden. Zweitens und das ist ganz, ganz wichtig mit dieser endgültigen Absage an einem Börsegang ist auch finanzpolitisch eine erfolgreiche Lösung gelungen, denn deutlich über 300 Millionen Euro Investitionsoption bei der Energie AG und auch ein sehr anschaulicher Bereich, der im Bereich des Landes Oberösterreich an Finanzierungsmöglichkeiten entsteht. Das ist auch in diesem Sinn ein positiver Schritt. Und drittens, aus energiepolitischer Sicht hat diese Lösung in mehreren Bereichen wesentliche Vorteile. Erstens, ich glaube, es ist wichtig und es wird in Zukunft noch wichtiger werden, dass wir die Zusammenarbeit in Oberösterreich innerhalb der oberösterreichischen Energiewirtschaft und mit den anderen Teilen der oberösterreichischen Energiewirtschaft, vor allem mit der Linz AG, intensivieren. Das ist wichtig, das ist gut. Die Stromhandelsgesellschaft, die gemeinsame, war ein guter erster Schritt. Das wird sich aber auch, denke ich, in anderen Bereichen weiter verbessern sollen, zweitens in den westösterreichischen Bereich hinein eine Allianz aufzubauen mit dem ersten Schritt TIWAG. Das ist auch in dieser Option eines Interessensausgleiches, einer Ergänzung der beiden Philosophien ein guter richtiger Schritt, drittens, den wichtigsten Großlieferanten im Strombereich mit im Boot zu haben, nämlich den Verbundkonzern. Das kann nur Sinn machen und kann uns nur nützen. Und auch den größten Abnehmer, nämlich die voest hier eingebunden zu haben, auch das, glaube ich, ist ein guter richtiger Schritt. Bleibt der Bereich Atom und Energiepolitik im engsten Sinn und da haben wir zwei wesentliche Sachen realisiert, nämlich einerseits mit dem Festschreiben der Energiewende ist klar, je weniger Strom zugekauft werden muss, je mehr wir selbst erzeugen können, desto weniger sind wir auf Atomstromimporte, die bei jedem Import als Prozentanteil dabei sind, angewiesen, das heißt, glaubwürdige Atompolitik bedeutet tatsächlich diese Energiewende und massive Maßnahmen hin in Richtung Eigenversorgung umzusetzen und zweitens das Auslaufen der Tiroler Atomstromverträge ist ebenfalls ein wichtiger Schritt. (Beifall) Und schließlich ist die Frage der Gestaltungshoheit für mich die ganz zentrale Frage. Entscheidend ist, dass einerseits die Verbesserungen bei dem Gewicht der 51 Prozent realisiert sind, 51 Prozent Landesanteil, dass wir zweitens und das war unseren Grünen ganz wichtig, mehr als 75 Prozent Beteiligung der öffentlichen Hand bei der Energie AG haben und damit ganz klar abgesichert ist, wer die Gestaltungshoheit besitzt. Und drittens ist es ganz einfach aus diesem Hintergrund klüger nicht einen großen Teilhaber, Teilhaber an der Energie AG zu haben, der dann 45 oder 40 Prozent hätte und entsprechende Mitsprachemöglichkeiten hätte, Vetorechte hätte, Mitgestaltungsmöglichkeiten hätte, sondern diese Teile auf kleinere Anteile aufzuteilen, verbunden mit einem Syndizierungsverbot auf der einen Seite und einem Vorkaufsrecht, das heißt, die Gestaltungshoheit ist voll und ganz in der Hand des Landes Oberösterreich. Meine sehr verehrten Damen und Herren, aus meiner Sicht eine gute Lösung, die vor allem im Bereich Versorgungssicherheit uns einen wesentlichen Schritt weiterbringen wird, die uns zweitens im Bereich Unabhängigkeit und Eigenversorgung bei der Energie und mit Energie uns ganz wesentlich weiterbringen wird, denn das zentrale Investitionsziel der Energie AG mit diesen 300 und x-Millionen ist die Energieautarkie, die uns weiterbringen sollte in Richtung möglichst stabiler Preise und die uns einen großen Schritt weiterbringt in Richtung Umstellung unserer Energieerzeugung schrittweise hin zu mehr Klimaschutz und hin zu weniger fossilen Energieträgern. Meine sehr verehrten Damen und Herren, nach so langer Diskussion hat aus meiner Sicht das Unternehmen ein Recht auf Klarheit. Diese Klarheit sollte mit dem heutigen Tag erfolgen. Und ich glaube abschließend, es ist aus den genannten Gründen ein guter Kompromiss im Interesse der Zukunftsfähigkeit Oberösterreichs. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Es sind ja fast alle glücklich, wenn man sich das so irgendwo anschaut und anhört oder dann vielleicht nicht, irgendwo gibt es freundliche Signale oder dann auch nicht. Ist das jetzt wirklich eine quasi Sternstunde für die Bürger, für den Landtag, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Jawohl!") für die Stromkunden, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Jawohl!") für die Stromkunden, insbesondere dann, wenn man die Konkurrenz miteinbindet, den Verbund miteinbindet, die TIWAG miteinbindet und weitere Konkurrenz ausschließt? Ich erkenne noch nicht den Vorteil, aber wie auch immer, zu Plan B könnte man auch sagen Plan Blamage. Blamage für die SPÖ, die viele Unterschriften gesammelt hat und letztlich dieses Bürgerrecht doch wieder abgesagt hat, ohne dass der Bürger wirklich dort, wo es möglich gewesen wäre, mitentschieden hat. Für die Grünen, die jetzt plötzlich nicht einmal das Wasser mehr zurückkaufen wollen, das jetzt hier irgendwo mitprivatisiert wird. (Unverständlicher Zwischenruf) Brauchen wir nicht, es sind ja jetzt nur Finanzinvestoren, ist schon klar. Und natürlich für die ÖVP, die es irgendwie doch wieder geschafft hat, dass nur einige Wenige sich beteiligen können und die Mehrheit der Wirtschaftstreibenden und geschweige denn die Stromkunden sich nicht beteiligen können. Also, für mich ist der Plan B der Plan Blamage. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Da musst dich bei der SPÖ bedanken!") Weil wenn man sich überlegt, was hier alles vernichtet worden ist. Und für mich als Freiheitlicher ist es wirklich traurig, denn vor 21 Jahren haben wir das erste Mal den Antrag gestellt, wir sollen uns an die Börse begeben. Dieser Landtag hat sogar einmal einen Beschluss gefasst, 25 Prozent an der Börse zu platzieren. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Darf eine andere Meinung nicht haben?") Eine andere Meinung ist immer zulässig und ist auch manchmal ganz wichtig in der Demokratie, dass sie akzentuiert gesagt wird. Aber was für mich auch sehr bedauerlich ist, ist die Ehrlichkeit und die Glaubwürdigkeit, aber zu dem komme ich später noch einmal. Wenn man Stromgesellschaften jetzt besonders hervorhebt, Rudi Anschober hat es jetzt gerade gemacht, eine gemeinsame Stromgesellschaft, Stromhandelsgesellschaft mit Linz ist ein guter richtiger Schritt. Für wen? Für die Generaldirektoren, für die Mitarbeiter vielleicht bei den Energiegesellschaften, aber sicher nicht für die Kunden. Denn es gibt keine Konkurrenz in Oberösterreich und am Attersee krieg ich kein Angebot von der Linz AG und in Leonding bekomme ich kein Angebot von der Energie AG. (Unverständlicher Zwischenruf) Mir wäre Marktwirtschaft und Wettbewerb wichtiger, damit ich zu einem billigeren Strompreis komme. Aber nein, das wird ausgeschlossen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Du hast am Attersee zehn oder fünfzehn Angebote!") Aber nicht von den oberösterreichischen Gesellschaften. Ihr wollt es ja ausdehnen bis nach Vorarlberg und wieder bis ins Burgenland mit dem Verbund und allen, die irgendwo Konkurrenz verursachen. Das ist ja im wesentlichen der Verbund, aber auch interessanterweise zweitgünstigster Stromanbieter in Oberösterreich ist ja teilweise Vorarlberg. Wenn man sich also den Tarifregulator anschaut, dann sind die Vorarlberger gleich nach dem Verbund die Zweiten. Ich verstehe schon, wenn ich in Verantwortung fürs Unternehmen denken würde, dann würde ich genauso handeln und versuchen, dass alle, die Konkurrenzstrompreise entsprechend anbieten, irgendwo in ein Boot kommen, und dann sind wir alle miteinander beieinander und der Bürger wirds wieder zahlen. Der Herr Landeshauptmann hat gesagt, er hat wunderbare Ideen, was mit seinem Geld passieren wird. Herr Landeshauptmann, komm bitte bald einmal nach Leonding oder auch nach Linz, denn bei uns sind so viele Einbruchsdiebstähle derzeit verbuchbar, dass die Menschen wirklich Sorge haben. Ich würde ganz gerne wissen, wie viel Geld jetzt dafür, für Sicherheitsmaßnahmen im Eigentumsbereich für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ausgegeben wird. Weil es ist eine wesentliche Frage, dass man die Sicherheit auch des Eigentums wiederum garantiert, wenn man schon nicht den Strompreis senkt. Wo bleibt denn dann die Transparenz der Vergabe? Die Börse hat ja irgendwo einen Sinn, dass man eine sogenannte transparente Vergabe auch vorsieht. Wie jetzt die Vergabe erfolgt, ist mir ein Rätsel. Wenn man sich die Geschichte anschaut. Energie AG und Linz AG war nicht möglich zusammen zu führen. Energie AG Verbund, Verhandlungen gescheitert. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Jetzt widersprichst du dir. Zuerst hast gesagt negativ und jetzt ist es positiv!") Energie AG, Energie Allianz. Horch zu, horch zu Rudi Anschober. Aber ich hab eh genug Redezeit, wir sind nicht eingeschränkt. Also ich bin auch gerne bereit. (Unverständlicher Zwischenruf) Aber seid so nett, wer möchte jetzt zwischenrufen, du von der Regierungsbank oder die Klubobmann-Stellvertreterin Schwarz? Bitte Uli, was möchtest du zwischenrufen? Na, weil ich versteh euch dann beide miteinander nicht. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Ich will dich nicht drausbringen!") Gut. Der Widerspruch liegt ja wohl darin, dass also all diese Lösungen in der Chronologie gescheitert sind, gescheitert durch Verantwortungsträger, die da verhandelt haben. Du warst offensichtlich da auch bei Verhandlungen dabei, hast also eine Mitverantwortung auch als Energiereferent, in St. Florian bei sonntäglicher Sitzung. Ich war dort nicht dabei. Und ihr habt gewisse Lösungen nicht zustande gebracht. Und jetzt verkauft ihr das, was jetzt herausgekommen ist, als so genannte beste Lösung. Was ist das? Der kleinste gemeinsame Nenner mit der kleinsten möglichen Mehrheit im Landtag. Das ist die Lösung, das ist das Ergebnis. Und das Geld ist an und für sich auch schon wieder verteilt, weil man es zwar nicht braucht, aber es ist verteilt in Bereichen, wo ich eigentlich andere Investitionsbedürfnisse, etwa in der Sicherheit, sehen würde. Und das wird jetzt gelobt. Und dann lobt man einen Neubeginn mit den Konkurrenten. Und jetzt auch noch ein Wort zur SPÖ und zu Erich Haider. Wasser in öffentlicher Hand zu behalten, hat er gesagt, das wollten diese 90.000, für die Ihr hier dasteht. Ja, warum hat dann die SPÖ heute bereits das Landesforst gut veräußert und damit alle Wasserrechte mitveräußert und nicht einmal sich bemüht, dass dort, wo es um einen Landesforst gegangen ist, zu verhandeln, dass wenigstens die Wasserrechte gerettet würden? Nicht passiert. Die SPÖ fühlt sich dem Bürger verpflichtet, das Recht geht vom Volk aus. Ja, da fühl ich mich ja richtig heimisch. Wunderbar. Aber dann sollte man das Volk auch wirklich fragen und nicht dann zurückziehen, wenn es darauf ankommt. Dann sollte man vor allem das Volk fragen, wenn es zum Beispiel bei der EU-Volksabstimmung darum geht, dass wir eine neue Verfassung bekommen. Nicht in Oberösterreich Ja sagen, aber dort, wo es darauf ankommt, nämlich im Bund eine andere politische Meinung haben. Da werden die Menschen auch irgendwann einmal hellhörig werden, ob das funktioniert. (Unverständlicher Zwischenruf) Worüber man reden könnte, weil ja einige Themen angerissen wurden, zum Beispiel über den Preis. Wird der Preis für die Haushalte durch die Einbindung von Verbund und die Vorarlberger wirklich günstiger für Haushalte? Oder wird durch die Zusammenarbeit eine Preisabsprache verhindert? Oder war der indirekte Verkauf für die Baden-Württembergischen Energiebetriebe wirklich so wichtig für Oberösterreich? Oder warum hat man Finanzinvestoren beim Verbund sehr wohl zugestimmt, aber in Oberösterreich nicht? Oder warum hat dieser Landtag, nämlich ÖVP und SPÖ mehrfach damals, wie wir hundert Prozent Eigentümer waren, Strompreissenkungsanträge, die sozial gerechtfertigt wären, abgelehnt? Warum wurde das gemacht? Das wären eigentlich die Fragen, worüber wir diskutieren sollten, weil bedauerlicherweise gibt es keine faire Privatisierung, auch keine faire Teilprivatisierung. Das Geld, das dafür verwendet wird, wird in Schwerpunkten gesetzt, wo ich noch keine Schwerpunkte erkenne und ich sehe, dass es eine sogenannte langfristige zukunftsorientierte Lösung zum Wohl der oberösterreichischen Bevölkerung mit einem entsprechend günstigen Strompreis durch diese Lösung nicht geben wird. Wir werden diese Lösung ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Landesrat Dr. Kepplinger. Landesrat Dr. Kepplinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Mit diesem heutigen Beschluss wird ein weiterer Mosaikstein in Ihrer strategischen Orientierungslosigkeit bei der Energie AG sichtbar. Wenn man sich nur die letzten sechs, sieben Jahre anschaut, wie oft Sie hier die Strategie geändert haben, nach dem Motto "Jedes Jahr eine neue Strategie", die zum jeweiligen Zeitpunkt immer die beste war, dann zeigt sich, dass auch jetzt diese Privatplatzierung nicht von Klarheit getragen ist, sondern dass sie ein Schnellschuss war, der gerade in der Not unterm Christbaum vom Herrn Landeshauptmann geboren wurde. Der Umgang des Eigentümers mit dem Eigentum Energie AG ist seit vielen Jahren wahrlich kein Ruhmesblatt. Und ich frage Sie, sehr geehrte Damen und Herren, warum stürzen Sie sich jetzt mit diesem heutigen Beschluss in das nächste Abenteuer mit in vielen entscheidenden Punkten und ich werde darauf noch eingehen, mit in vielen entscheidenden Punkten ungeklärtem Ausgang. Wenn der Landeshauptmann gesagt hat, wir sollen jetzt demokratisch die Endgültigkeit zur Kenntnis nehmen, so möchte ich sehr, sehr in Zweifel ziehen, dass das, was heute hier beschlossen werden soll, wirklich das Siegel der Endgültigkeit verdient. Denn ich erinnere nur, wenige Tage oder wenige Wochen, am 5. 7. und am 21. 12. haben Sie auch hier einen Beschluss gefasst, der auch der beste, der endgültige und die demokratisch herbeigeführte Lösung war und wie gesagt, wenige Wochen, wenige Tage nachher war wieder alles anders. Wer so häufig seine Position ändert, der hat wirklich eine angeschlagene Glaubwürdigkeit. Die SPÖ hat mit dem Beschluss des Voranschlages 2007 einen Verkauf von 25 Prozent der Aktien der Energie AG zugestimmt. Dafür besteht auch nach wie vor die Bereitschaft. Und es wäre auch völlig ausreichend, es wäre völlig ausreichend und würde auch für die Zukunft noch weitere Optionen offen lassen, wenn derzeit nur diese 25 Prozent Aktien platziert würden. Hier könnte man sogar im Wesentlichen dem vorliegenden Konzept unter Aussparung der Finanzinvestoren folgen. Und es könnte eine Struktur in etwa wie folgt ausschauen, dass drei Prozent die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, dass die Linz AG aufstockt ihren bisherigen Anteil, dazu gibt es auch die Bereitschaft von 6,25 um 3,5 oder mehr, dass die TIWAG die acht Prozent nimmt, dass der Verbund einsteigt und ich glaube auch, dass es durchaus diskutabel ist, dass auch die voest einsteigt, weil es da auch durchaus sinnvolle und diskutable strategische Optionen geben kann. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Also brave und böse Private!") Sehr geehrte Damen und Herren! Der Einstieg, (Unverständlicher Zwischenruf). aber Herr Stelzer, Sie wissen vielleicht, dass die voest und Energie AG im Zusammenhang mit der Abfallverwertung in den Hochofen, (Unverständlicher Zwischenruf) dass es hier Kooperationspotentiale gibt. Ich sage, das ist durchaus diskutabel. Und ich glaube, dass der Einstieg dieser Partner als strategische Kooperation mit einer langfristigen Perspektive zu qualifizieren ist. Der Einstieg, meine Damen und Herren, von Finanzinvestoren ist anders zu beurteilen. Banken wie die Raiffeisenlandesbank oder die Oberbank haben hinsichtlich ihrer Rendite-Erwartungen völlig andere Vorstellungen und sie erzielen auch bei ihren derzeitigen Beteiligungen wesentlich höhere Renditen als jene, die hier garantiert wird. Also, es ist ja nicht so, Herr Landeshauptmann, dass deswegen Finanzinvestoren schnelle Abcasher sind, wenn sie höhere Renditen erwarten, aber sie sind auch langfristig keine Geldvernichter, denn sonst gibt es sie nicht langfristig. Damit diese Finanzinvestoren zur ihren Renditen kommen können, müssen sie zu gegebener Zeit auch Weiterveräußerungen mit in das Kalkül ziehen. Die vorliegende Struktur der Transaktion bietet geradezu Anreize für Finanzinvestitionen zur Weiterveräußerung, denn wir haben eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent. Wir haben, wenn man Gutachten der Banken hernimmt mit der Bewertung 24 Euro, haben wir in etwa eine Wertsteigerung gehabt in den letzten Jahren von zehn Prozent pro Jahr. Das heißt, in sieben bis acht Jahren, wenn man das weiterschreibt, verdoppelt sich der Wert der Energie AG. Was heißt das für das Land in Bezug auf das Vorkaufsrecht? Nehmen wir an, die Entscheidungsträger bei den Finanzinvestoren beschließen, sagen wir 2015, ihre Energie AG-Anteile abzustoßen und Kasse zu machen. Nehmen wir weiter an, dass ungefähr 25 Prozent Anteile auf den Markt kommen und das Land gefordert wäre, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich habe geglaubt, es ist finanziell so unattraktiv. Jetzt kenne ich mich ehrlich gesagt nicht mehr aus!") Müssen Sie zuhorchen. Ich habe gesagt, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Jetzt machen wir Kasse und jetzt war es gerade noch so unattraktiv!") Sie haben jetzt gerade wahrscheinlich gearbeitet und nicht zugehört, darum haben Sie es nicht verstanden, Herr Landeshauptmann. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich habe gut zugehört!" Beifall) Ich habe gesprochen, dass sie Kasse machen beim Verkauf. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Der ist wenigstens da, Landeshauptmann-Stellvertreter Haider ist gar nicht da!") Ich habe gesprochen, (Unverständlicher Zwischenruf) dass der Verkauf attraktiv ist, weil die Wertsteigerung der Energie AG, wenn die Banken mit ihrem Gutachten Recht haben, die Wertsteigung wesentlich höher ist, viermal so hoch ist als die Dividendenrendite. Daher macht es aus der Sicht eines Finanzinvestors Sinn, sich ab einer gewissen Zeit, wenn das günstige Rahmenbedingungen sind, sich von einer Beteiligung auch wieder zu trennen. Und dass diese Möglichkeit angedacht ist, beweist ja die Tatsache, dass man ein Vorkaufsrecht vereinbart, sonst müsste man das ja nicht tun. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Mit wem? Mit der Salzburg AG?") Bitte? Und gemäß dem Bewertungsgutachten heißt das, dass in etwa sieben bis acht Jahren der Wert sich verdoppelt und wenn dann ein Anteil von 25 Prozent, der jetzt ungefähr 500 Millionen wert ist, in sieben bis acht Jahren eine Milliarde Euro wert wäre, dann wird das völlig illusorisch sein, dass das Land Oberösterreich dieses Vorkaufsrecht auch tatsächlich ausüben kann. Ich halte daher das Vorkaufsrecht weitgehend für ein totes Recht, weil es in der Praxis nie ausgeübt werden kann. Und Herr Landeshauptmann, es ist auch eine Tatsache, wenn man davon spricht, dass man eine Partnerschaft macht, dass man eine Partnerschaft nicht mit Streit beginnen soll. Wenn hier völlig ungeklärt ist, wie es mit dem Vorkaufsrecht bei der Salzburg AG steht, dann ist die Chance, dass eine Partnerschaft mit Streit beginnt, sehr hoch. Es gibt auch, was die Salzburg AG betrifft, überhaupt keine Bewertungsgutachten. Und ich sage, abgesehen von diesen gravierenden Unvollkommenheiten, bedeutet dieser Beschluss auch de facto wie der Börsegang eine Irreversibilität, weil wie gesagt, aus finanziellen Gründen das Vorkaufsrecht nicht ausgeübt werden kann. Sehr geehrte Damen und Herren! Ich halte diese Lösung für nicht gut, für nicht zukunftsorientiert und im Übrigen, Verkaufen von Vermögen macht das Land nicht reicher. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Also Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Ich bin leider durch einen auswärtigen Termin nicht in der Lage gewesen, Ihrer gesamten Rede zu folgen, mir ist aber sicher nicht falsch mitgeteilt worden, weil Sie ja das schon öfters gesagt haben, dass besonders die Frau Kollegin Stöger und ich den großen Vorteil davon hätten, wenn im Land das Geld für diese Politik zur Verfügung steht oder wir die großen Geldausgeber sind. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "So habe ich es überhaupt nicht gesagt!") Sinngemäß wird es wahrscheinlich in diese Richtung gehen. Ich möchte auch Ihnen zum wiederholten Male sagen, die Mittel, die wir zur Verfügung haben, werden in der Regel für Menschen eingesetzt, denen auch Sie immer wieder mitteilen, dass Sie sich besonders für sie einsetzen und von denen Sie wissen, dass das Bedürfnis nach Hilfe durch die öffentliche Hand in einem hohen Ausmaß gegeben ist. Daher würde es auch zum guten Klima in Oberösterreich dazugehören, dass derartige inhaltliche politische Auseinandersetzungen, wie wir sie über die Energie AG pflegen, nicht am Rücken derer ausgetragen werden, die darauf angewiesen sind, dass wir eine gutes Sozial- und Gesundheitsbudget haben. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das habe ich überhaupt nicht gesagt! Hören Sie sich die Reden an, bevor Sie antworten, sonst können Sie nicht antworten! Nein!") Im Übrigen. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Das ist jetzt nicht wahr. Sie haben genau gesagt!" Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich habe gesagt, dass die Ausgaben immer einstimmig erfolgen, manche Ausgaben über Anträge der SPÖ-Regierungsmitglieder und gar nicht unbescheiden, was die Erhöhung anlangt. Das habe ich wörtlich gesagt!") Ich habe ja gar nichts anderes gesagt, als dass das Geld denen zur Verfügung steht. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich habe vom Sozialen kein Wort geredet. Ich weiß nicht, warum Sie gleich ein schlechtes Gewissen kriegen. Da kann ich Ihnen nicht helfen!") Herr Landeshauptmann, alleine dass Sie jetzt meine Wortmeldung mit einem schlechten Gewissen in Verbindung bringen, weist ja darauf hin, dass Sie daran gedacht haben, denn mir wäre das gar nicht eingefallen, dass ich bei Sozialausgaben ein schlechtes Gewissen habe. Im Gegenteil, ich bin ja sehr stolz darauf, und ich fühle mich immer auch sehr wohl, wenn Sie in der Regel nach mir eine Rede halten, wo Sie darauf hinweisen, welch großartiger Konsens in Oberösterreich für soziale Fragen besteht. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Gott sei Dank!" Zwischen Abg. Präsidentin Orthner: "Stimmt ja auch!") Unser Stolz ist ja geradezu kennzeichnend für die Gemeinsamkeit, Frau Präsidentin, die es auch gibt, und daher ist es ja auch eine falsche Behauptung, die da in den Raum gestellt wird, dass die Zusammenarbeit in inhaltlichen Fragen nicht funktionieren könnte. Im Gegenteil, sie funktioniert ja in allen Fragen. Vor allem, wo wir Interessen haben, deswegen, weil wir ja rechtzeitig und auch vor Festlegung eines Beschlusses mit den Kolleginnen und Kollegen der Regierung, aber auch des Landtages, in der geeigneten Form Kontakt aufnehmen und es ja zu den Umgangsformen gehört, die Dinge ordentlich auszureden. Während Sie es verabsäumt haben, vielleicht auch unter Einbeziehung der Kollegen der grünen Fraktion, dass Sie die Zusammenarbeit und die Gemeinsamkeit pflegen. Und ich das für demokratiepolitisch bedenklich finde – müssen Sie leider gehen (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich muss gehen!") Haben Sie eine Anwendung Herr Landeshauptmann? (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Keine Anwendung!") Nein, Sie kommen eh wieder! (Unverständliche Zwischenrufe) Ja, was tue ich jetzt mit meiner Rede, die hätte ich ja an Sie gerichtet! (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Schreib ihm einen Brief!") Da muss ich ja meine Rede unterbrechen, wenn der Herr Landeshauptmann geht. (Beifall) Oder ich halte eine Rede, die Sie aufnehmen - ach so im Internet kann man es eh nachsehen, stimmt - Herr Landeshauptmann, ich widme sie Ihnen zum Abendgebet. Die Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit wird immer beredet. Und das ist für mich solange eine Sonntagsfrage, wenn Sie schon mit einer fertigen Lösung kommen. Wo Sie ja schon den Plan C schon im Hinterkopf haben mit dem Verbund und wissen, wo Sie abspecken können und uns mitteilen, was Sie zu tun gedenken. Das schon ausgemacht haben mit dem grünen Koalitionspartner, was ich ihnen ja gar nicht verargen will. Das gehört ja auch zur Demokratie dazu, das akzeptiere ich ja. Aber, dann tun, wie wenn durch ein gutes Eingehen von uns auf ihr Zusammenarbeitsangebot auch nur irgendetwas veränderbar wäre. Denn das gute Zusammenarbeitsangebot gibt es ja auch. Und der Herr Kollege Kepplinger hat es ja gesagt, nehmen sie doch – und die voest gehört zu den öffentlichen Energieversorgern mit ihren Kraftwerken bekanntlich dazu. (Unverständlicher Zwischenruf) – Naja, sie sind im Bundesländerlastverteilerplan drinnen. Nehmen sie die öffentlichen Energieversorger in das Boot, schließen Sie die privaten Finanzkapitalisten aus, die ja in dem Fall – ich wundere mich ja, dass man nicht darüber nachdenkt, wie kommt eine Oberbank-Leitung oder eine Raiffeisen-Leitung auf den Gedanken mit 2,5 Prozent-Gewinn zufrieden zu sein? Wäre ich ein Eigentümer oder ein Aktionär dieser Bank (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ein Bawag-Kunde kann sich das nicht vorstellen!") würde ich ja zum Beispiel an den Herrn Anschober die Frage stellen, ob er im Rahmen seiner üblichen Aktienveranlagungen, die er getätigt hat, mit einer derartigen Rendite zufrieden wäre oder ob er einen Fonds zeichnen würde, wo nur 2,5 Prozent der EnergieAG drinnen sind? Das kann ich mir doch aufgrund deiner heutigen Rede überhaupt nicht vorstellen. Und Frau Kollegin Moser, du hast natürlich Recht, das stimmt, wenn die Aktien so fallen, ist ja das noch weit dramatischer, wenn man sie zum falschen Zeitpunkt gekauft hat. (Zwischenruf Abg. Moser: "Hab ich nicht gesagt!") Aber um das geht es ja gar nicht, gehen tut es um die Frage des demokratischen Umganges. Und wenn ihr da als Freiheitliche daran einen Gefallen findet und sagt, weiß nicht Liberale, Grüne oder was da noch dabei ist, einen Gefallen findet, dass mit euch nicht geredet wird und dass dann gesagt wird, ihr habt die Hand nicht ergriffen, (Zwischenruf Abg. Moser: "Wir sind mit dir auch nicht immer einverstanden!") die euch angeboten wurde und ihr wärt eh einbezogen gewesen. Ja, das ist dann Verhöhnung. Und Rudi oder Herr Rudolf das gilt dann noch mehr dir als der ÖVP, weil von der ÖVP als machttechnisch versierter Partei kann ich das ja glauben, dass sie das gerne tut. Aber dass du auch bei der Kommandopolitik im Land Oberösterreich mittust und dich einbeziehen lässt und dass du da heraußen noch eine Verhöhnung einer demokratisch zustande gekommenen Abstimmung durchführst. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Nicht im Mindesten!") Nein, das ist das, was ich von dir nicht akzeptiere. (Beifall) Ich bin von dir, Rudolf Anschober, innerhalb von zehn Jahren (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist nicht wahr – das ist unfair!") innerhalb von zehn Jahren kann man nicht so verfallen. Das kann nur mit machttechnischen Erwägungen zu tun haben. Ich glaube dir das nicht, Rudi ich glaube dir das nicht, dass du so denkst. Ich glaube nur, dass du so handeln musst. Das ist in Wirklichkeit das Problem, weil dass du das willst, dass Unterschriften in Oberösterreich, auch wenn sie im Hintergrund und im Vordergrund durch eine Aktivität einer großen Partei gesammelt werden, als Nichts erklärt werden, das ist ja von euch in Wirklichkeit geschehen. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Geh bitte!") Ihr habt uns bis 24. Dezember gehäkelt bis in die Sitzung hinein. Denn ihr habt damals schon gewusst, dass es einen Plan B geben wird. (Beifall) Ihr (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist eine totale Frechheit, das zu behaupten!") hättet der oberösterreichischen Bevölkerung viel ersparen können. Die ganze Unterschriftensammlung, wenn ihr von Anfang an, (Unverständliche Zwischenrufe) ihr hättet sie ersparen können. Ja, ihr habt am 5. Juli einen Beschluss gefasst, obwohl ihr gewusst habt, dass die Sozialdemokratie ein Referendum ergreifen wird, weil sie nicht akzeptieren kann, dass oberösterreichisches Vermögen verkauft wird. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl: "Im April hättet ihr schon anfangen können!") Und jetzt sage ich dir noch was anders, Franz, das was wir getan haben, das musst du erst zusammenbringen. (Beifall) Du musst das erst zusammenbringen. (Beifall) Lieber Franz, deine demokratiepolitischen Zugänge sind ja allgemein bekannt. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl: "Gott sei Dank!") Man kann sie an den Wahlergebnissen in Perg ja ablesen. Aber das wirkliche Problem, das ich habe, ist, dass ihr im letzten halben Jahr so getan habt, wie wenn das oberösterreichische Bürgerrechtsgesetz eine Frist beinhalten würde, die bedeutet, wenn wir von ÖVP und Grünen bestimmen, dass der Börsengang stattfindet, dann ist jede Unterschriftensammlung zu lang. Denn ihr habt mit eurer willkürlichen Mehrheitsbildung (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Kannst jetzt auch noch sammeln!") in dieser Frage - ja, Franz, wenn du willst, sammeln wir Unterschriften für was du dir vorstellen kannst, nur das würde in den Bereich der Lächerlichkeit abgleiten und das mutest du mir nicht zu. In Wirklichkeit ist das, was da aufgeführt wird seitens der ÖVP und den Grünen mit der Festlegung jetzt dieses Beschlusses auch eine Verhöhnung des Willens der oberösterreichischen Bürgerinnen und Bürger, die eindeutig in allen Umfragen sagen, sie wollen nicht, dass öffentliches Eigentum bei Strom, bei Wasser und bei anderen Aufgabengebieten privatisiert wird. (Unverständliche Zwischenrufe) Privatisiert! (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Landesforst Leonstein! Leonstein!") Ich werde mit der Linzer Puppenbühne reden, dass du dort auftreten kannst. (Beifall) Im Übrigen hätten wir dem Landesforsteverkauf nicht zugestimmt, hätten wir nicht vorher unser Wort gegeben. Und was man einmal sagt, das hält man ein. Und der Verkauf ist in diesem Zusammenhang ein richtiger, weil wir gesagt haben, wenn das an Gemeinschaften geht, die mit dem Bauerntum etwas zu tun haben, die als aktive Landwirte tätig sind, machen wir das. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Es geht ja auch an Raiffeisen!") Und im Übrigen kannst du mir sagen, wie das Gutachten zustande gekommen ist, das der Herr Pesendorfer geschrieben hat? Wer da im Umfeld lebt und vielleicht auch – kann man vielleicht mal drüber reden! Du wirst ja nicht glauben, dass es nur Informationen in deine Richtung gibt. Und man sollte sich auch überlegen, wenn man sich für was besonders ins Zeug haut, ob das, was man da tut, immer jeder Lauterkeit entspricht, die man von anderen verlangt, lieber Herr Kollege Steinkellner. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Meinst du mich oder du dich?") Also, nachdem ich zu dir gesprochen habe, meine ich dich. Ich rede mit mir selbst nicht einmal im Schlaf, da rede ich vielleicht mit meiner Frau. (Beifall. Unverständlicher Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner) Schau, eine weitere Würdigung des politischen Wirkens von dir würde dazu führen, dass ich in eine Richtung meine Wortspenden austeile, dir ich selbst dann bereue, daher unterlasse ich es. Ich wollte ja eigentlich meine Rede dem Kollegen Anschober widmen, und das werde ich jetzt tun. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Auf, auf, geht schon!" Heiterkeit) Denn, es ist ja sehr spannend, was wir in der letzten Zeit über die Energiewende hören konnten. Ich meine, vor allem der Kollege Scharinger, der ja so wie ich mit Finanzen zu tun hat, ich mit dem Ausgeben und er mit dem Verdienen. Das heißt, der Herr Generaldirektor Scharinger sagt, der Begriff Energiewende ist mir ein bisschen zu weitreichend. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kollege Scharinger!") Also, lieber Rudolf, wenn ich mir die Machtverhältnisse in Oberösterreich anschaue, glaube ich, dass du die Energiewende noch nicht gut abgesichert hast. Ich bin mir nicht sicher, ob die alle folgen werden, die du dazu brauchst. Und vor allem mir erscheint ja noch offen zu sein, ob du nicht mit deinen Entwicklungen, die du in der südlichen Hemisphäre hast, ausreichenden Hintergrund gefunden hast, um für Österreich die Energieversorgung zu sichern. Denn in Wirklichkeit wäre es für uns wichtiger, wenn du zum Präsident Putin und seinen Nachfolgern gute Kontakte hättest. Denn du wirst doch nicht glauben, dass wir Gas nur für Energie benötigen in den verschiedensten Formen. Sondern, du weißt doch, dass gerade unsere Grundstoffindustrie, die Chemie, die Produktionen in vielen Bereichen, Gas als Ausgangsbereich für unterschiedliche Produkte braucht, für Plastiksackerl vielleicht sogar oder für hochqualitative Produkte, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist subsidiert!") Ach, dein Subsidieren, das haben wir schon ausprobiert, das funktioniert nicht überall. (Heiterkeit) Das ist ja der Grund, warum der Begriff Abfallvermeidung aus dem Entwurf vom Abfallwirtschaftsgesetz verschwunden ist, weil du dir wahrscheinlich da nicht mehr allzuviel antun willst. Russland ist ein wichtiger und wertvoller Partner und wer Russland dauernd an den Pranger stellt und immer tut, als wenn die unverlässlich wären, der begeht einen gewaltigen politischen Irrtum. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Hast du das gelernt vor dreißig Jahren!") Und ich sage, und ich sage – damals war es die Sowjetunion, die vielleicht von dir geliebt wurde als ehemaligem linken Konservativen, von mir nicht. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Gusi!") Ja, das ist immer eure Ausrede, das ist immer der Gusi und ihr seid im Hintergrund als Fädenzieher und beteiligt euch. Wer mir das nicht glaubt, der möge meine Interviews nachlesen. Russland ist aber ein äußerst wichtiger Partner. Und die demokratiepolitische Entwicklung in Russland ist eine beachtliche gewesen und würde mit einer freundlichen Begleitung der Europäischen Union wie auch in allen anderen Staaten. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Rede mit den Menschenrechtsaktivisten, die dort in Opposition sind!") Rudi, mit dir rede ich gerne über Menschenrechte, weil da sind wir in Augenhöhe. Ja, wir sind in Augenhöhe. Also, es ist auch nicht leicht in Oberösterreich in Opposition zu sein, habe ich heute gehört, weil da darf man nicht einmal in Ruhe reden. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ist ein unglaublicher Satz!") Nein! Es ist kein unglaublicher Satz. Ich sage dir was, Ihnen sage ich was: Schauen Sie sich doch das übrige Osteuropa an. Wie ist es denn in Bulgarien oder in Rumänien mit vielen Bürgerrechten bestellt? Wie schaut es denn in diesen Ländern aus mit der rechtlichen Sicherheit? Ja, das dehnt sich aus in andere Länder, die einer Veränderung nach 1989 sich unterzogen haben. Wie sind denn die Dinge wirklich? Ihr, die ihr wie ich in die Demokratie hineingeboren wurdet, ihr wisst ja das nicht, wie die Veränderung von einer Diktatur zu einer Demokratie vor sich geht, wie schwierig das ist. Und heute diesen Leuten in einem Land, das gemeinhin als unregierbar von der Entfernung gesehen werden könnte, positive Entwicklungen zu haben, das ist ganz wichtig. Und es ist überall noch so, zuerst entwickelt sich der Wohlstand und dann entwickelt sich der Wunsch nach mehr Demokratie und nach bürgerlichen Freiheiten. Und wir sollten das denen auch zugestehen. Und ich sage es deswegen, weil ich es schon langsam satt habe, dass immer im Zusammenhang mit der Energieversorgung die Vertragstreue der russischen Bereiche in Zweifel gezogen wird. Man könnte nämlich die Dinge auch umgekehrt sehen. Gerade in deinem Interesse als Umweltschützer ist es notwendig, dass Energiepreise sich auf einem Niveau befinden, wo es Anreize zum Sparen gibt. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das sagst du als Sozialdemokrat! Okay!") Ja, ja, ja! Ja, weil ich ein sozialer Marktwirtschaftler bin. Ich unterscheide mich vielleicht von der grünen Planwirtschaft dadurch, die man aber nicht wirklich jetzt wahrnehmen kann. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Anschober) Ich möchte dir jetzt auch noch eine andere Frage stellen, Rudi. Wie ist denn bei euch in der Zusammenarbeit innerhalb der Koalition es mit den Themen, die bestimmt werden? Im Generalverkehrsplan kommt nichts vor, Autobahnen, das gibt es alles nicht. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Haben wir ja eh alle! Du fährst ja sogar drauf!") Nein, Franz, wir haben eben nicht alle. Es werden einige gebaut, aber du bist (Unverständlicher Zwischenruf) nein, du bist, nein, schau Franz, jetzt bist du nicht mehr wirklich zuständig, daher ist es schwierig. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Ich lade dich zum Spatenstich nächstes Jahr! Du bist herzlich eingeladen!") Ich weiß ja nicht, ob du zuständig bist für den Spatenstich. Nein, glaubst du, ich gehe zu Straßenbahnspatenstichen auch noch? Mir reichen die vielen anderen schönen Spatenstiche, die ich habe, wo ich mit der Martina Pühringer mich treffen kann. Denn, wenn ich mich mit dir treffe, ist kein Darf, das ist mehr ein Muss. Sie sind mir nicht böse, wenn ich mir es aussuchen kann, gehe ich lieber mit Menschen, die mir sehr nahe stehen oder nahestehen. (Heiterkeit) Aber euch gelingt es nicht, mich vom Thema abzubringen. Wir werden halt dann etwas herausschneiden, aber die Kernsätze die bleiben. Und ein wesentlicher Kernsatz ist zum Beispiel der, Rudolf Anschober, wie hältst du es denn wirklich mit dem Ausbau der Wasserkraft in Oberösterreich? Ist es da auch wieder so, der Herr Generaldirektor der EnergieAG sagt, die Wasserkraft muss in Zukunft wesentlich mehr ausgebaut werden, oder man kann, das was geschrieben wird so interpretieren, weil es die Medien so geschrieben haben. Ist das jetzt ernster Wille von schwarz und grün, dass da was gemacht wird? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kannst du dich erinnern, den hast du vor einem halben Jahr mitbeschlossen!") Ich habe dich jetzt gefragt, ob das ein ernster Wille ist? Naja, es kann ja sein? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wirst es ja noch wissen, was wir beschlossen haben!") Bei den Bocksprüngen, die du da machst, wo du ja zwar nicht stündlich aber doch in sehr kurzen Intervallen die Meinung änderst und viele deiner grünen Freunde in der Fieberkurve mitgehen. Kann ich doch annehmen, dass es da auch Veränderungen bei euch gibt. Und ich stelle daher natürlich an dich die Frage, wie denn dein Einfluss im Rahmen einer finanzkapitalistisch orientierten Energie AG dann noch ist? Denn, das ist ja das wirklich Spannende, das Weg von der Börse wird heute als Bürgerrechtsdemonstration dargestellt. Ist es ja überhaupt nicht! Ihr habt ganz genau gewusst, dass der Börsegang, heute der Börsegang und morgen der Untergang besonders bei euch. Das heißt, ihr habt euch durch Flucht der politischen Zensur entzogen. Das ist das eine. Ich habe ein Verständnis dafür und freue mich, dass es keinen Börsegang gibt. (Unverständlicher Zwischenruf) Da würdet ihr wahrscheinlich ja jetzt bei den Börsekursen lieb ausschauen, wobei das interessant ist. Die Energie AG und ihr habt immer mit Banken zu tun, die in der Zeitung stehen mit furchtbaren Problemen. Ihr habt uns wegen der Bawag gehäkelt. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Mit der Bawag haben wir aber nichts zu tun!") Lass mich ausreden! Ihr habt (Unverständlicher Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl) Könntest du vielleicht einmal deine Nervosität unterdrücken und schweigen! Nein, lieber Franz, darf ich – es gibt in der Geschäftsordnung eine Bestimmung, in der drinnen steht, man muss nicht dauernd Zwischenrufe machen. Und der Franz macht es ja dauernd! (Unverständliche Zwischenrufe) Kennt ihr UBS? Und kennt ihr Bawag? (Unverständliche Zwischenrufe) Naja, machen wir es mal: 22 Milliarden Dollar ist gleich 16 Milliarden Euro. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Bawag!") Die Bawag ist ja zum Vergessen im Vergleich dazu. (Unverständliche Zwischenrufe Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl) Kennt ihr zufällig die Societe Generale? Da hat gerade die Energie AG – glaube ich – eine Verbrennungsanlage oder dem EAV verkauft. Das heißt, man hat ja Geschäftspartner, auf deren Urteil man etwas Besonderes halten kann. Und daher, werte Kolleginnen und Kollegen, wenn ich dann den Slogan höre "Selbständig, eigenständig, ökologisch" – ja, Unterschriften kann man selbstverständlich unterschreiben. Und lieber Rudolf Anschober, es mag ja sein, dass was die Klimaentwicklung betrifft und vor allem deren Ursachen, unterschiedliche Zugänge haben, aber eines ist doch klar, eines ist doch klar, dass wir ein hohes Interesse daran haben, dass subsidierende Elemente, wie zum Beispiel die Solarenergie, verstärkt genützt werden und der Hermann Kepplinger bemüht sich ja gerade - und dann werden wir dann auch das Standvermögen sehen von dir - bemüht sich ja gerade, eine Verordnung im Wohnbaubereich zu machen, wo das als wesentliches Instrument der Veränderung, sowie der Klimapolitik, die wir ja auch unterstützen, von dir vorgesehen ist, vorkommt. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich glaube nicht, dass Zukunftssicherung durch Verkauf entsteht. Was haben wir denn in Oberösterreich noch, was uns noch gehört? Was ihr verkaufen könnt, ohne dass ihr nicht eine Verfassungsmehrheit braucht? Was gibt es denn noch, was dieses Land noch besitzt, wenn die Energie AG zu 49 Prozent verkauft ist? Die Hypo? (Unverständlicher Zwischenruf Bernhofer) Nein, da gibt es eine Put-Option! (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "51 Prozent gibt es noch!") Ja, eh! Aber die könnt ihr nicht verkaufen, weil wir euch nicht zustimmen, sonst wäre sie auch schon am Tablett. Was haben wir denn noch, was diesem Lande noch gehört als Zukunftssicherung? (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Stanek) Natürlich haben wir Vermögen aufgebaut! Also, von der Gewerkschaft würde ich als Landwirtschaftskammermitglied nicht reden, weil wir haben euch gerade mit fünfzehn Millionen abgepapperlt. Also das Leben gesichert! Was haben wir denn in diesem Lande noch? Wir bekennen uns ja dazu! Aber leider ist der Herr Landeshauptmann gegangen! Ich würde mir wünschen, dass wir eine Finanzpolitik machen, die davon bestimmt ist, dass mit mehr Selbstbewusstsein der österreichischen Bundespolitik gegenüber aufgetreten wird und eine notwendige strukturelle Ausstattung für die Länder und für die Gemeinden erfolgt, dass die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft ordentlich erfüllt werden können. Wenn ich mir den Gesundheitsbereich anschaue, wo auf Kosten der Gebietskrankenkasse die vergangene Regierung auf Kosten der Sozialversicherung viele Geschenke gemacht hat, die Arbeitslosenversicherung muss die Gebietskrankenkasse, kriegt sie kein Geld mehr, muss aber für die Arbeitslosenversicherung bezahlen, bei den Lehrlingen muss sie bezahlen, 300 Millionen Euro im Jahr, Einnahmeentfall durch verschiedenste Aufträge der Regierung, für die es keinen volkswirtschaftlichen Ersatz gibt. Der Kollege Entholzer wird mir zustimmen, dann fangen wir halt an, bei den Ärzten wird gespart. (Zwischenruf Abg. Dr. Entholzer: "Da bin ich nicht zuständig!") Sie nicken die ganze Zeit, Ihnen wird es ja nicht anders gehen, wenn die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse schlecht da steht, bei den Krankenhäusern wird gespart. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Die Oberösterreicher wirtschaften eh ordentlich!") Franz, wenn du von etwas reden würdest, wo du dich informiert hast, wäre es mir recht, ich rede zum Beispiel mit dir nicht über den Straßenbau, da kenne ich mich nur bei den Gemeindestraßen aus, da weiß ich, dass du nicht soviel zahlst, aber sonst kenne ich mich nicht so aus, da bin ich sehr zurückhaltend, was deinen Geschäftsbereich betrifft. Ich muss mich im Sozialbereich und im Gesundheitsbereich auskennen, dir würde es auch gut tun, denn du bist ja auch Mitglied in der Gesundheitsplattform, dass wir uns mehr informieren, feststeht, volkswirtschaftliche Leistungen, die von der Republik in Gesetze einverlangt werden, sind abzugelten, die Arbeiter und Angestellten, die die Beiträge entrichten, haben keine Geschenke zu machen. Wenn jetzt den Gebietskrankenkassen das Geld fehlt, dann gehört das zum Sündenregister einer vergangenen Regierung, das gehört jetzt korrigiert und nicht Beiträge erhöht und nicht einen Pranger errichten. (Beifall) Wir sind stolz auf das, was in Oberösterreich durch die Zusammenarbeit zusammengebracht wurde, da wurde ja ein Vermögen entwickelt, wir müssen uns das Vermögen in Zukunft auch leisten können, das können wir uns nicht leisten, weil wir einmal die Energie AG verkaufen, ein paar hundert Millionen Euro, vielleicht zwei-, dreihundert Millionen Euro, wenn es gut geht, für das Landessäckel zur Verfügung stellen, das ist in zwei Jahren oder in einem Jahr weg. Vor allem, wenn man alle Versprechungen, die ihr schon gemacht habt, ist es gar nicht mehr da, dann haben wir jene Situation, die wir nicht haben wollen. Ich nehme an, dass der Kollege Stockinger da mit mir einer Meinung ist, dass für wichtige laufende Finanzierungen im Bereich der Sozialhilfeverbände keine ausreichenden Mittel mehr da sind, daher mein Vorschlag zur Zusammenarbeit, gemeinsam in Wien beim Herrn Finanzminister Molterer dafür einzutreten, dass der letzte Finanzausgleich wieder aufgehoben wird, dass ein neuer Finanzausgleich vereinbart wird, dass diese Schandtat des Verkaufs der Energie AG nicht stattfinden muss, ihr habt ja noch einige Monate Bedenkzeit. Ich täte gerne mit dir eine Wette abschließen, vielleicht steht ihr Anfang April schon da und stellt einen Antrag, dass das auch aufgehoben wird, weil aus Brüssel die Mitteilung gekommen ist, dass es eh nicht geht, weil ihr wesentliche Verfahrensregeln missachtet habt. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Schickst du den Kepplinger wieder hinaus?") Das mit dem Kepplinger, du bist noch nicht verurteilt, das mit dem Kepplinger, Ferdl, täte ich mir überlegen, das täte ich kein zweites Mal sagen, ich würde überhaupt, was diese Fragen betrifft auch der demokratischen Gepflogenheiten Übung dulden, dass ich der Minderheit in der Regierung das Recht lasse, wenn ich sie selbst nicht ordentlich informiere, dass sie sich die Informationen besorgen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ihr wollt doch gar keine Lösung, das ist die Wahrheit, ihr haltet alle am Schmäh!") Wir haben schon drei Mal gesagt, wir wollen die Energie AG nicht verkaufen, das dürfen wir ja sagen, wir sollen sie verschwistern und verschwägern, wenn das mit einem Verkauf von Aktien aus eurer Sicht geht, stimmen wir zu, ihr habt eine Finanzkapitallösung im Hinterkopf noch immer. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ihr wollt alles blockieren, das ist die Wahrheit!") Wir wollen überhaupt nichts blockieren, stimmt der Lösung zu, dass die Linz AG mehr übernimmt, stimmt der Lösung zu, dass andere Energieträger einsteigen, dann können wir zu einem gemeinsamen Beschluss kommen. Der Erich Haider hat euch die Hand gereicht, ihr habt gesagt, das ist die falsche, ihr habt gesagt, die Hand wollen wir nicht nehmen, das ist kein Zeichen der Zusammenarbeit. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Wo ist er denn?") Jetzt würde ich so sagen, es herrscht Parität in der Kritik, nachdem der Herr Landeshauptmann nicht da ist. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer) Wenn Sie noch einmal sagen, ich habe etwas verschlafen. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "Sie haben selber gesagt, Sie haben einen Teil der Debatte nicht mitgekriegt!") Das ist etwas anderes wie verschlafen, Herr Stelzer, Sie verschlafen möglicher Weise die Entwicklung in der Politik, ich nicht, ich bin hellwach und jung genug dazu. (Beifall) Ich bin mit meinen 62 Jahren noch jünger, daher liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie haben noch eine Chance, zwei bis drei Monate haben Sie noch, Sie haben schon einmal umgedreht. Sie sind jetzt schon ein Kreisel. Wisst ihr, was ein Kreisel ist? Ein Kreisel kann bunt sein, wenn man gescheit dreht, dann hat er keine Farbe mehr, jedenfalls eine dunkle, der grün-schwarze Kreisel, wenn man ihn dreht ist er nur schwarz. Ich habe mir extra am Weihnachtsmarkt in Reichersberg einen schwarz-grünen Kreisel gekauft, damit ich draufkomme, wie die Farbe ist, wenn er dauernd gedreht wird. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Wie lange wollen Sie noch philosophieren?") Ihr habt die Chance, noch zwei Monate nachzudenken und diesen Beschluss zurückzunehmen, er würde auch einer Kritik unsererseits unterliegen, weil wir sagen würden, wir haben es euch damals schon gesagt, tut es nicht, aber es wäre keine Schande, stolz zu sein auf die Energie AG und sie nicht zu verkaufen, als eigenen Besitz zu nutzen, die Dividende zu nehmen, die man durch eine gute Geschäftsführung kriegen kann, ist allemal gescheiter als eine sehr starke Minderheitsbeteiligung für vergleichsweise dann rasch verschwindendes Geld zu nehmen. In diesem Sinne danke ich für die rege Beteiligung an der Diskussion, Herr Hiesl, und verabschiede mich. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich darf die Frage stellen, ob es zu den fünf Beilagen weitere Wortmeldungen gibt? Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben heute fünf Anträge eingebracht, die sich eigentlich mit dem, Kollege Hiesl, decken. Ich kann es leider dem Herrn Landeshauptmann nicht sagen, was wir in mehreren Gesprächen immer wieder gesagt haben: Statt des Börsegangs reden wir über Beteiligungen, in vielen Protokollen nachlesbar da herinnen, es war immer das Gegenangebot. Was habt ihr gemacht? Nicht geredet, drüber gefahren am 5. Juli 2007 mit dem Ergebnis, dass dann sogar am 21. Dezember 2007, als sich schon so manches im Börseklima abgezeichnet hat, trotzdem noch bestimmt in diesem Haus drauf gefahren seid, obwohl wir euch angeboten haben, das nicht zu machen, obwohl ihr gewusst habt, dass ein Bürgerrecht auf diese Art und Weise unter Umständen gefährdet wird, habt ihr es trotzdem beschlossen. Dass man dann nachher erklärt, Kollege Hiesl, man ist der SPÖ entgegen gekommen - nein, das war einfach die Flucht davor, dass der Bürgerwille euch abgestraft hätte. Der zweite Punkt, betet bitte alle "Vater unser", die es überhaupt nur geben kann, dass wir dem Land durch die 90.000 Bürger einen Börsegang erspart haben. Denn wir sollen in Oberösterreich nicht so tun, als würden wir völlig abgehoben von der ganzen Finanzwelt uns irgendwo in einem glücklichen Bereich bewegen, das geht uns alles nichts an. Es ist im Grund genau das Bild, so wie es eigentlich "Der Spiegel" so wunderschön gezeichnet hat, wer sich da drinnen die Experten durchliest über die Finanzkrisen der Welt, da ist man ganz, ganz eng dabei und wie auch unsere Wirtschaft im Grund gefährdet ist. Ich hoffe nicht zu stark, aber wir müssen alle fest nachdenken im Landtag da herinnen. Liebe Freunde, ich wünsche mir nur eines: dass wir uns mit dieser Frage intensiv auseinandersetzen, nicht so tun, als marschieren wir im Grund so quasi unter einem Glassturz, wir machen, was wir wollen. Was wir, die Menschen vermeiden wollen, das war die entscheidende Frage: dass im Grund das öffentliche Eigentum nicht hinaus gegeben wird, dass wir kein Risiko für die Leute eingehen. Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, wird durch den Eintritt von Banken einfach hereingetragen. Unser Angebot war ganz deutlich: Lasst sie bitte draußen, Kooperationen sind ganz anders möglich, verstärken wir uns, dass wir einen ordentlichen Stromkonzern zusammenbringen, einen ordentlichen Versorgungskonzern. Aber es ist ja nicht die Sprache, die uns entgegen gebracht wird, nämlich das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, jener Spruch, der ja aus einer bestimmten Zeit stammt, meine Damen und Herren, der mir nie gefallen hat, weil wir das Miteinander besser gefällt. Mir gefällt es einfach, wenn man sagt, reden wir uns zusammen. Aber dass am 9. Jänner 2008 Landeshauptmann Pühringer eine halbe Stunde vor der Pressekonferenz den Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider anruft und ihm sagt, das ist der Plan B und dann sagt man das Gemeinsame ist gesucht worden, meine Damen und Herren, das ist geradezu eine Veräppelung aller anderen Parteien, aber auch eine Veräppelung der Demokratie, wie wir sie meinen mit dem Miteinander. (Beifall) Strapazieren wir nicht die Worte, strapazieren wir die da herinnen nicht, denn das war nämlich der Stil, dass der Herr Landeshauptmann, dass der Kollege Anschober uns mit schönen Worten, blumigen Worten erklären, was so gut ist. Meine Damen und Herren, das, was hier von beiden gesagt worden ist, ist in Vorbesprechungen bereits fixiert worden. Ist Ihnen eigentlich ihre Rolle bewusst? Sie sollten uns einen Vorschlag machen, den wir beraten, prüfen und dann sagen, mit dem sind wir einverstanden. Bringen wir das überhaupt nicht mehr zu Stande, dass eigentlich der Landtag diese Entscheidungen darüber zu treffen hat, wenn es um solche Vermögensveräußerungen geht? Das sollte eigentlich niemand bestreiten - oder man hat ein Parteidenken, wo man sagt, es wird eh in der Parteizentrale entschieden. Da haben wir wahrscheinlich einen unterschiedlichen demokratiepolitischen Zugang. Was Ihnen, meine Damen und Herren, völlig fehlt in dem ganzen Antrag, ist, was der Herr Landeshauptmann so schön erzählt hat, dass wir uns kümmern werden um die Preise, um die Tarife für den Strom. Ich habe im gesamten Antrag keinen einzigen Satz darüber gelesen. Ich habe nichts darüber gelesen, wie die Infrastruktur aufrechterhalten werden soll, ich habe nur gelesen, wie verkauft wird, wer im Grund kaufen soll, wer wie viel Geld bekommen soll, es ist eine Verkaufsstrategie und keine Strategie des Unternehmens in eine bestimmte nachhaltige Richtung. Wenn man gleichzeitig sieht, meine Damen und Herren, wie der Landesrechnungshof, da würde ich wirklich bitten einmal nachzuschauen, festgestellt hat eine geringe Eigenkapitalquote in den beiden letzten Jahren, dass er festgestellt hat, dass beispielsweise die EVN, der Verbund zwischen 30, 40, 45 Prozent an Ausschüttungsqoten haben. Da wird von der Regierung der Energie AG eine Ausschüttungsquote von 55 Prozent verordnet, ohne Diskussion, nicht einmal dass von euch jemand herausgegangen wäre, das wäre vielleicht ein bisschen viel, was wir dem Unternehmen zumuten. Die andere Seite, um das Gewissen zu beruhigen, geht man dann her und sagt, die Energiewende ist gesichert. Eine Energiewende, wie der Kollege Ackerl gesagt hat, dass der Herr Scharinger bereits gemeint hat, das scheint zu optimistisch zu sein, nachzulesen, wo der Herr Generaldirektor Windtner vielleicht noch authentischer in dieser Frage zwei Mal erklärt hat, ein ambitioniertes Ziel aber nicht sehr realistisch, einmal im Fernsehen und einmal direkt beim Rechnungshof. Das kann bei ihm nachgefragt werden, die es nicht glauben, darum hätten wir gerne mit denen diskutieren wollen, dass die uns gesagt hätten, wir realistisch ist denn das Ganze? Oder, meine Damen und Herren, wenn ich mir anschaue, was liegt denn in der Schublade bei der Energie AG? Damit wir wissen, wovon wir reden, der Rechnungshof hat es ja erhoben: drei Wasserkraftwerke mit ungefähr 22 Millionen, alle drei zusammen, und dagegen haben wir alleine für Timelkam 230 Millionen, bei Riedersbach, das auch gebaut werden soll, auch so in dieser Größenordnung, wenn Ennshafen gebaut werden soll, auch in dieser Größenordnung, und das mit Planungsperspektive 2015. Ja, wer ignoriert denn diese Fragen? Meine Damen und Herren, das liegt in der Schublade, das ist bereits alles in Planung, da sind die Grundstücke gekauft usw. Ist das mit der Energie AG vereinbart worden? Da steht im Antrag nichts drinnen, dass etwa das Grundstück in Enns verkauft werden soll, dass ihr Riedersbach nicht umsetzen wollt. Streuen wir doch nicht den Mitarbeitern Sand in die Augen, sondern reden wir offen darüber, was das bedeutet, welche Konsequenzen hier dahinter stecken. Nicht mit einem Antrag, wo ich nur hinschreibe, wer wie viele Aufsichtsräte bekommt, wer dann letztendlich darin sitzen darf und damit hat der Landtag seine Aufgabe gelöst. Das ist es nicht. Wir werden die Energie AG nachhaltig brauchen, meine Damen und Herren, gerade wenn wir eine Energiewende anstreben. Dann ist es zwingend notwendig, dass wir die eigene Finanzkraft der Energie AG stärken, dass sie aufrecht bleibt. Mit Einmalerlösen, Kollege Rudolf Anschober, werden wir das nicht schaffen, das ist das Problem, das Geld wird relativ schnell weg sein. Diese Frage ist hier nicht geklärt, die hat der Herr Generaldirektor Windtner in Wien bei der Pressekonferenz vorgestellt, wo er gesagt hat, ein wesentlicher Schwerpunktbereich ist es die Abfallwirtschaft in Osteuropa voranzutreiben. Da hat es zwei Hinweise gegeben: im EAG-Budget 2007/2008 sind laut Rechnungshof 70 Millionen Euro vorgesehen, auf der anderen Seite werden ungefähr ein Viertel von dem, was bei der Energie AG landet, laut Aussage des Herrn Direktor Windtner beim Rechnungshof, also aus den zusätzlichen Einnahmen auch noch für die Abfallwirtschaft im Osten aufgebracht werden. Ich frage mich, welche Strategie verfolgt man: Will ich ein starkes Versorgungsunternehmen im Raum Oberösterreich sein, in Österreich von mir aus, will ich mich verknüpfen, um tatsächlich hier mit anderen gegen internationale Konkurrenz zu bestehen? Glaubt man wirklich, glaubt man allen Ernstes, dass man in der Situation, die ich zuerst angesprochen habe, bei diesen finanzmarktmäßigen Bedingungen, dass die Energie AG mit einem Einmalverkauf mit etwas erhöhten Einnahmen tatsächlich ein marktbeherrschendes Instrument im Bereich von Osteuropa oder in anderen Bereichen wird? Setzt man sich diesem Risiko aus? Hat sich der Landtag mit dieser Frage beschäftigt, ja oder nein? Auch darüber finde ich hier herinnen nichts. Ich finde nur das, was ihr angesprochen habt, die Energiewende. Die deckt sich, Kollege Anschober, auch nicht mit dem, wie eure öffentliche Werbung ausschaut, denn es ist vielmehr ein schrittweises Hinbewegen laut dem Antrag, wie er in der Regierung korrekter Weise von euch bereits beschlossen wurde. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ist auch korrekt!") Wenn ich mir die Presseaussendungen deiner Landesparteisekretärin ansehe, die sagt bis 2030 - ich habe sie mit, vor wenigen Tagen sind sie hinausgegangen, steht drinnen - bis 2030 sind keine fossilen Brennstoffe mehr im Bereich der Verbrennung, der Wärme und der Stromgewinnung. Da muss man einmal klipp und klar sagen, was stimmt denn da? Ist es das, was im Beschluss drinnen steht, oder ist es das, was in der Öffentlichkeit verbreitet bzw. kommuniziert wird? Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist mir zu wenig, zu wenig redlich, da müssen wir darüber diskutieren. Zeit zur Diskussion, die wir eingefordert haben, reden wir über einige dieser Sachen, schauen wir, dass wir einen gemeinsamen Beschluss zusammen bringen auf der Ebene, die wir heute auch eingebracht haben, damit niemand sagen kann, wir verschwindeln uns dabei. Wir haben uns klipp und klar bekannt dazu. Man wollte nicht reden darüber, sondern man hat am 9. bereits festgelegt bei der Pressekonferenz, dass am 31. der Dringlichkeitsantrag abgewickelt wird. Das ist nicht ein Miteinander, meine sehr verehrten Damen und Herren, das hat nichts mit dem Gemeinsamen zu tun, sondern in einer leichten Verkennung von Ludwig XIV., der gemeint hat, l' état c' est moi, so sage ich heute: in Abwandlung davon glauben manche, das Gemeinsame bin ich, wenn ich es übersetze, das ist nicht Demokratie. (Beifall) Gemeinsam ist das, was wir miteinander tragen, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall) Wenn ich die letzten drei Tage anschaue, als wir am Montag um 14.00 Uhr ein Bewertungsgutachten bekommen haben, meine sehr verehrten Damen und Herren, und bereits Anfang des Jahres der Herr Landeshauptmann in privaten Verhandlungen, Mandat hat er ja keines dazu gehabt, in privaten Verhandlungen einen fixen Preis von 24 Euro festlegt, im Grund auch die 2,5 Prozent Dividende festlegt, dann kommt drei Tage vor der Landtagssitzung ein Bewertungsgutachten ohne Empfehlung in einer Bandbreite: die einen von vier Euro, die anderen in einer Bandbreite von 5,8 Euro je Aktie. Ich habe mich gefragt, was soll ich mit dem anfangen, in der Bandbreite hat so ziemlich alles Platz drinnen, ich will jetzt gar nicht darüber streiten, was gescheit, was sinnvoll ist. Ich weiß nur eines: Dieses Gutachten, das wir bekommen haben, kann nicht 1,5 Millionen Euro wert sein für jede Bank. Denn das ist relativ schnell gemacht. Da hat das Wirtschaftsblatt mit Bloomberg eine ähnliche Analyse gehabt. Die sind auf 22,50 damals gekommen, was ja offensichtlich auch im Zuge des Energie AG Börsegangs, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Zwanzig! Zwanzig hast du behauptet!") Kollege Stockinger, du musst meine Aussendungen genauer lesen. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Da sind so viele!") Es war die Bewertung von Bloomberg mit 22,50 Euro und als angemessener Preis wurde von dem Herrn, dem Experten, der das interpretiert hat, ein Preis unter zwanzig Euro, ich habe sogar zwanzig Euro dann geschrieben, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Und du hast es gleich übernommen, gell?") im Wirtschaftsblatt habe ich zitiert, Kollege Stockinger, nicht übernommen, zitiert, im Gegensatz zu anderen, die mit der Technik des Zitierens nicht ganz so bewandert sind. Meine Damen und Herren! Ich frage mich, wozu das gemacht wurde. Da soll man wenigstens offen darüber reden, dass der Börsegang ein teurer Spaß war, dass er letztlich nicht umgesetzt hat werden können, weil es ein Fiasko ist. Und dass man jetzt nachträglich drei Millionen Euro, oder sagen wir 40 Millionen Schilling, dass wir das auch übersetzen, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Du hättest es um vier Euro billiger verkauft!") 40 Millionen Schilling als Abschlagszahlung für den Börsegang an diese Banken dort bezahlt haben. Das habt ihr im Grunde gemacht. Das habt ihr mit dem Börsegang ja eingebracht. Wir waren ja nicht dafür. Wir wollten ja mit euch verhandeln. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe eine große Bitte. Nachdem da einmal schon oder mehrfach schon ihr Standpunkt nicht der stärkste war, sondern nach gewechselten, nach geänderten Situationen, auch eine Bereitschaft des Landtages vorhanden war, auch die eigene Position schnell zu ändern - denn wie man vom Börsegang gerade heute zu dem herüber gehüpft ist, ist ja gerade blitzartig gegangen - bin ich so wie Kollege Ackerl eigentlich hoffnungsfroh, dass in den nächsten Monaten wir wiederum hier heraußen stehen werden, wo wir dann im Grunde sagen, endlich seid ihr doch zur Vernunft gekommen. Das hättet ihr weit schneller haben können. Wir hätten es für die Bürger billiger haben können. Und wir hätten es im Interesse der Energie AG ruhiger haben können. In dem Sinn ersuche ich, obwohl ihr heute sicherlich drüber fahren werdet, noch einmal darüber nachzudenken, ob wirklich das Gemeinsame geopfert werden soll. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Kollege Kapeller. Er ist der vorläufig letzte Redner auf meiner Liste. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bereits bei der Dringlichkeitsdebatte zu unseren fünf Anträgen aber auch jetzt bei dieser Debatte geht eines sehr klar hervor. Sie haben sich, meine sehr geehrten Damen und Herren der ÖVP und der Grünen, in ihrer Meinung festgelegt. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Schaut nur so aus!") Die Weichen wurden gestellt, und der Verkaufszug wird sich mit dem heutigen Beschluss in Bewegung setzen. Wo er dann strategisch hinfahren wird, und wo er vor allem hinfahren soll, wurde bereits von den handelnden Personen ausgemacht und vorgegeben. Und wir glauben, dass diese Weichenstellung, meine sehr geehrten Damen und Herren, falsch ist und sich das Verkaufsprojekt Energie AG auf einem falschen Gleis in die falsche Richtung bewegt. Bedauerlicher Weise konnten wir mit unseren Argumenten sie nicht überzeugen. Es ist uns nicht gelungen. Sie haben sich in ihrer Meinung festgelegt. Und sie haben sich entschieden. In der Demokratie entscheidet die Mehrheit. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Na Gott sei Dank!") Auch hier im hohen Haus. Eine Stimme mehr ist die Mehrheit. Und demokratische Entscheidungen müssen zur Kenntnis genommen werden. Und sie werden von uns auch zur Kenntnis genommen, (Zwischenruf Abg. Moser: "Der Herr Klubobmann hat aber anders geklungen!") sie werden zur Kenntnis genommen, weil wir in einer Demokratie leben, Kollegin Moser. Und der Beschluss des Teilverkaufs der Energie AG wird heute von ihnen gefasst. Und wenn der Herr Landeshauptmann Pühringer gesprochen hat davon, dass er die Hand ausgestreckt hat, die Hand ausgestreckt hat zur Mitarbeit, so muss schon die Frage erlaubt sein, und es muss erlaubt sein zu hinterfragen, inwieweit gab und gibt es denn Unterlagen und Grundlagen, Verträge, und wie groß war denn der Spielraum, den man bei den Verhandlungen gibt? Nur zu sagen, das ist der Weg, wir haben den Verkauf festgelegt, Punkt, das ist zuwenig, meine sehr geehrten Damen und Herren. Wir dürfen aber bei all diesen Diskussionen nicht außer Acht lassen, dass auch die Bürgerinnen und Bürger ein wesentliches Wort mitzureden haben. Wir haben den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geführt. Das Ergebnis kennen sie. Ich brauche es nicht mehr wiederholen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Hingezerrt habt ihr sie!") Heute setzt sich die mächtige Lokomotive mit der Energie AG in Bewegung, und wird laut Plan B auf den vorgegebenen Gleisen fahren. Sie haben sich für diesen Weg entschieden. Wir wollen einen anderen Weg gehen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: Ja, das haben wir gehört vorher!") Wir haben diesen anderen Weg auch dementsprechend argumentiert. Und für diesen Weg, Kollege, für diesen Weg, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Der Ackerl hat vorher das erklärt!") den wir vorgeschlagen haben, dass sie diesen mitgehen, ist es noch nicht zu spät. Man muss nur wollen. Man muss nur wollen, und sie wollen nicht. Das haben sie auch heute sehr deutlich in den Diskussionen gesagt. Sie wollen den Teilverkauf der Energie AG. Der Beschluss wird heute von ihnen gefasst. Und ob dieser Beschluss ein richtiger ist, ob er auch von den ÖsterreicherInnen, von den Oberösterreicherinnen, von den Oberösterreichern gewollt wird, wir letztendlich von den Wählerinnen und Wählern bewertet. Und das wird im nächsten Jahr geschehen. Und wir werden das im nächsten Jahr wissen, wenn die Arbeit der Parteien, wenn die Arbeit der Abgeordneten und die Arbeit der Regierungsmitglieder bewertet wird und wenn das Wahlergebnis zu den Landtagswahlen vorliegt. Und dieses demokratische Ergebnis muss dann auf alle Fälle zur Kenntnis genommen werden. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es besteht noch die Chance des Dialogs. Man muss ihn nur wollen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Kollegin Frau Mag. Jahn. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Ich gehe jetzt heim! Ich fühle mich gepflanzt! Ackerl nicht da, Haider nicht da, Pühringer nicht da! Ich fühle mich gepflanzt!") Abg. Mag. Jahn: Aber ich bin da, Herr Kollege Steinkellner! Werte Kolleginnen, werte Kollegen! Als ich heute Früh hier die Dringlichkeit zu unserem Antrag zur MitarbeiterInnenbeteiligung vertreten habe, da wurde mir gesagt, ich hätte zu wenig dazu geredet, weil die Suppe so dünn ist. Ich hatte leider keine Zeit und ich möchte eigentlich in dieser dünnen Suppe gar nicht schwimmen. Denn, wie berechtigt es ist, dass wir als Mitglieder des Landtags uns die Konkretisierung der Vorhaben vorlegen lassen, bevor sie umgesetzt werden, zeigt genau dieses Beispiel der MitarbeiterInnenbeteiligung. Ich frage Sie, vielleicht haben sich Schwarz-Grün diese Frage genau angeschaut, ich bin jedenfalls bis vor zwei Tagen, bis der neue Antrag von ÖVP und Grünen vorgelegt wurde, noch davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter bei ihren Anteilen auch ein Stimmrecht haben, dass sie eine ganz normale Mitarbeiterbeteiligung haben, wie andere Aktionäre ein Stimmrecht haben. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass zwar die Finanzinvestoren mitreden dürfen in der Energie AG, die Mitarbeiterstiftung, die die Mitarbeiteraktien hält, aber nicht. Ich bin nicht ganz sicher, ob sie sich das alle angeschaut haben. Der Landeshauptmann hat die ganze Zeit, monatelang den Eindruck erweckt, dass die Mitarbeiter drei bis vier Prozent Aktienanteile haben werden, und damit auch natürlich drei bis vier Prozent Einfluss in der Energie AG haben werden. Tatsache ist, dass nach dem vorliegenden Antrag es für die Mitarbeiteraktien kein Stimmrecht gibt, keinerlei Mitbestimmungsmöglichkeit. Beim Antrag im Juli von ÖVP und Grünen war explizit vorgesehen, dass Mitarbeiteraktien in Stimmrechtsaktien umgewandelt werden sollen. Heißt das, dass die Mitarbeiter, die in der ersten Tranche sich Aktien gekauft haben, diese Aktien im Glauben erworben haben, dass sie damit auch mitbestimmen? Also wir wissen es erst seit zwei Tagen. Vielleicht wissen es die Mitarbeiter ja viel länger. Sie haben im Glauben, mitzubestimmen, diese Aktien erworben und im Nachhinein wurde das geändert? Ist das so? Die haben nämlich immerhin im Durchschnitt 2.700 Euro auf den Tisch gelegt für diese Aktien. Und sie werden in der zweiten Tranche mindestens, je nach Ausgabepreis, aber mindestens das Siebenfache dieser 2.700 Euro hinlegen müssen, um auf diese drei bis vier Prozent Beteiligung zu kommen. Und dieses Geld wird ihnen vom Lohn ja abgezogen. Sie bekommen sie ja nicht geschenkt. Und ich frage mich, ob das bei den zweieinhalb Prozent Dividende, die da garantiert werden, für sie wirklich so ein gutes Geschäft ist, wenn sie nicht einmal ein Stimmrecht in der Energie AG haben, das man dafür den Finanzinvestoren gibt. (Zwischenruf Abg. Eisenrauch: "Haben Sie nicht nachgefragt?") Vor allem frage ich mich, ob die Mitarbeiter das selber wissen. Hat es dazu eine Betriebsversammlung gegeben in der Energie AG? Oder lese ich es falsch? Ist das auch einer der Punkte, die im Plan B nicht wirklich durchgedacht und ausgegoren sind? Und werte Kolleginnen und Kollegen des Landtags: Ich ersuche sie hier wirklich sehr eindringlich, lassen sie sich, lassen wir uns als Landtag nicht entmündigen von einer politischen Vereinbarung, hier das größte Landesversorgungsunternehmen im Schnellverfahren teilzuverkaufen, diesen Teilverkauf im Schnellverfahren und im Husch-Pfusch-Verfahren durchzuführen. Er soll ja nicht einmal in einem Ausschuss diskutiert werden. Und das, meine Damen und Herren, ist undemokratisch, es ist aber auch nicht klug. Ich habe mir diese Anträge, beide, gegenüber gelegt und ein paar Mal angeschaut. Man könnte doch jetzt in den Ausschuss gehen und dort miteinander eine Lösung finden, die tatsächlich dieses Westbündnis, von dem sie ja sprechen, in der Weise, wie wir es auch unterstützen, zu Stande bringt. Man könnte mit den Salzburgern die Gespräche auf einer partnerschaftlichen Ebene aufnehmen, anstatt die so zu brüskieren, dass man sich über Rechtsanwälte ausrichten muss, wer das richtige Vorkaufsrecht hat, wo noch nicht einmal die Verträge vorliegen, wo drinnen steht in unserem Antrag, der Landtag soll also in Zukunft nicht mehr befasst werden müssen mit den Verträgen, mit den Aktionären, und wo auch drinnen steht, dass das Vorkaufsrecht unter bestimmten Voraussetzungen auch an eine Konzerngesellschaft des Erwerbers übertragen werden kann. Herr Mag. Strugl, hinten bei der Aktionärsvereinbarung, und als ich diesen Satz gelesen habe, war ich wirklich ganz heftig erschrocken, also wenn das ein Vorkaufsrecht wird, das juristisch ja so ungefähr einwandfrei ist wie das Vorkaufsrecht, wo wir jetzt oder wo Oberösterreich jetzt sagt, die Salzburger haben zwar ein Vorkaufsrecht vereinbart, aber eigentlich ist es gar kein Vorkaufsrecht, und dann in dieser Aktionärsvereinbarung drinnen steht, ganz hinten Kollegen, vom Vorkaufsrecht ausgenommen sind unter bestimmten Voraussetzungen Übertragungen an Konzerngesellschaften des Erwerbers, das sind offensichtlich Schachtelkonstruktionen, von denen sie heute Früh geredet haben, Herr Mag. Strugl, als Sie das angeblich nicht bestehende Vorkaufsrecht der Salzburger uns versucht haben zu vermitteln. Ich frage mich, wenn wir uns als Landtag das gefallen lassen, dass unter bestimmten Voraussetzungen, wo nicht einmal klar ist, welche bestimmten Voraussetzungen das denn sind, da zustimmen, dann lassen wir uns wirklich entmündigen. Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bitte sie wirklich, überdenken sie das, ob sie heute hier diesem Schnellverfahren zustimmen. Es ist nichts aus der Zeit eine gute Lösung zu finden. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Bauer. Abg. Bauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist wirklich fast nicht zu glauben, was sich seit der Absage des Börseganges alles ereignet hat. Zuerst einmal hat es ein Aufatmen in der Bevölkerung gegeben, weil Gott sei Dank unsere Unterschriften bewirkt haben, oder vielmehr die Unterschriften der Bevölkerung bewirkt haben, dass die Energie AG in öffentlicher Hand bleibt. Mittlerweile hat sich aber die Stimmung wieder gedreht, weil, und da werden ja alle Abgeordneten dasselbe haben, es kommen tagtäglich Mails von besorgten Bürgerinnen und Bürgern, die uns ersuchen, (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Nein!") ich weiß nicht, dann bekommst halt du keine, zig Mails, Hunderte Mails sind es mittlerweile, die tagtäglich kommen, (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Tu es weiterleiten!") wo die Abgeordneten ersucht werden, sich dafür einzusetzen, dass es zu keiner Privatisierung der Energie AG kommt. Und wie es jetzt ausschaut, überschlagen sich förmlich die Ereignisse. Da wird in Windeseile vom Herrn Landeshauptmann ein sogenannter Plan B entwickelt, bei dem eigentlich so niemand richtig weiß, wie er aussieht, nach welchen Kriterien da zum Beispiel bewertet wurde. Und wenn man dann in der gestrigen Zeitung liest, dass die Banken, Zitat: "keine Verantwortung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieses Präsentationsauszuges übernehmen werden", und dann heißt es weiter, "bei der Erstellung dieser Gutachten hätten sich die Banken darauf verlassen, dass jene Informationen, die aus öffentlichen Quellen zur Verfügung standen oder von der Energie AG zur Verfügung gestellt wurden, zutreffend und vollständig sind, ohne diese selbstständig überprüft zu haben". (Zwischenruf Abg. Moser: "Hast du ein Problem damit, jemanden zu trauen?") Womit habe ich ein Problem? (Zwischenruf Abg. Moser: "Hast du ein Problem damit, jemanden zu trauen? Das müssen die Banken doch selber wissen und selbst lösen!") Ja, aber wir entscheiden da was, liebe Helga Moser, was eine weitreichende Entscheidung ist, oder? Und ich bin mir sicher, da werden sich viele Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher gefragt haben, ja was soll denn das jetzt für ein Bewertungsgutachten sein, das ist ja nicht einmal das Papier wert, auf dem es geschrieben wurde. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Wissen Sie, was ein Disclaimer ist, Frau Kollegin? Wissen Sie das?") Bitte? (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Was ein Disclaimer ist?") Du wirst es mir sicher nachher erklären, wenn du heraus gehst. Okay? (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Ich habe es mir gedacht!") Wahrscheinlich einer, der etwas übersetzt. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Ach so!") Ja, wie überhaupt dieser Plan B so ein Schnellschuss aus der Hüfte zu sein scheint. Viele Zeitungen machen sich auch schon lustig über die Vorgangsweise, die da gewählt wurde und darüber, dass der Herr Landeshauptmann anscheinend nicht einmal die eigenen Abgeordneten über den Plan B informiert hat. Zitat in der Zeitung zu lesen: Die Damen und Herren Abgeordneten wissen heute noch nicht, wozu sie in drei Tagen brav nicken sollen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Hoffentlich wissen Sie es, Frau Kollegin!") Und ob das nicht schon genug wäre, (Zwischenruf Abg. Eisenrauch: "Wäre gescheiter, wenn Sie jetzt aufhören!" Zwischenruf Abg. Moser: "Warum habt ihr keine Bürgerbefragung gemacht?") beruhigt euch ein bisschen, ihr könnt alle herauskommen und auch reden, und ob das nicht schon genug wäre, dass der Herr Landeshauptmann die demokratischen Bürgerrechte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher anscheinend nicht zur Kenntnis nehmen will, weil die mit ihren Unterschriften ganz klar gesagt haben, die Energie AG soll in öffentlicher Hand bleiben. Nein, er lässt die eigenen Abgeordneten im Unklaren und gibt sie vollkommen der Lächerlichkeit vor ganz Österreich preis. Es war ja in der Zeitung zu lesen, die Abgeordneten der ÖVP haben leider sagen müssen, dass sie den Plan B nicht kennen. So ist es in der Zeitung gestanden. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Die Abgeordneten haben es schon gewusst, aber die Zeitung hat es so geschrieben! Das ist der kleine Unterschied!") Ja dann müsst ihr euch das mit der Zeitung ausmachen. (Zwischenruf Abg. Moser: "Warum habt ihr es abgeblasen? Die Abgeordneten haben es eh gesagt, die Zeitungen haben es geschrieben!") Kollege Strugl, du hast heute in der Früh gesagt, der Preis von 24 Euro ist auf Grund des Gutachtens gerechtfertigt. Wenn man sich dann vor Augen führt, unter welchen Kriterien da bewertet wurde (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Unter welchen?") und man mittlerweile weiß, dass die UBS und die deutsche Bank jede Verantwortung dafür ablehnen (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Haben Sie sich das angeschaut?") und dass der Preis eine Vorgabe vom Herrn Landeshauptmann ist, dann ist das demokratiepolitisch mehr als bedenklich und man gewinnt wirklich den Eindruck, dass da ÖVP und Grüne den Oberösterreichischen Landtag als verlängerten Arm ihrer Parteizentralen benutzen. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Haben Sie das Gutachten gelesen?" Haben Sie es gelesen das Gutachten oder haben Sie es aus der Zeitung?") Und noch etwas, Kollege Strugl, Sie können eh dann heraußen antworten, Kollege Strugl, Sie haben auch nicht erwähnt und auch der Herr Landeshauptmann hat es vorher nicht gesagt, in deiner Wortmeldung heute Vormittag, dass Salzburg ersucht hat, und da haben sowohl vom Land Salzburg als auch von der Stadt Salzburg alle maßgeblichen ÖVP-Mandatare auch unterschrieben, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Na geh!") dass die ersucht haben, im Sinne einer Streitvermeidung vor einer, vor, Betonung auf vor, einer Klärung der Rechtslage Geschäftsanteile nicht zu übertragen. Nachdem aber davon auszugehen ist, dass der schwarz-grüne Machtblock heute diese Teilprivatisierung ohne Wenn und Aber beschließen wird, stellt sich natürlich schon die Frage, wer jetzt dann der Streithansl in Oberösterreich ist. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Ja, weil ihr so lange redet!") Noch ein Satz zum Kollegen Stelzer von heute Vormittag, er ist leider nicht da. Die Umfrage, die er zitiert hat, (Zwischenruf Abg. Moser: "Dort ist er!") die Umfrage, die er heute Vormittag zitiert hat, wo angeblich eine Mehrheit der oberösterreichischen Bevölkerung für diesen Plan B ist, also da zweifle ich schon ein bisschen an der Seriosität einer solchen Umfrage, wenn nicht einmal die eigenen Abgeordneten den Plan B kennen, Kollege Stelzer. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Ist eh klar!") Also, die Seriosität einer solchen Umfrage lassen wir einmal dahingestellt. (Zwischenruf Abg. Mag. Stelzer: "73 Prozent, wenn Sie es genau wissen wollen!") Und weil immer gesagt wird, die ÖVP ist der SPÖ eh schon so viel entgegengekommen, weil jetzt der Börsegang abgesagt worden ist. Also wenn da jemandem entgegengekommen worden ist, dann sind es die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Hört, hört!") Der Börsegang wurde ja nur deswegen abgesagt oder unter anderem abgesagt, weil es 90.500 Unterschriften dagegen gegeben hat (Zwischenruf Abg. Stanek: "Bei euch haben ja lauter Leute unterschrieben, die gewusst haben, was sie unterschreiben!" Zwischenruf Abg. Moser: "Wieviel Prozent sind denn das in der Bevölkerung?") und weil natürlich auch, und das war euer Glück, die Börsesituation derzeit wirklich eine katastrophale ist. (Zwischenruf Abg. Moser: "Das ist Demokratie dann!") Soviel dazu. Also von Entgegenkommen kann da wirklich keine Rede sein. Jetzt wird da in aller Eile und Hektik und meines Erachtens wirklich völlig konfus ein Plan B vorgestellt, wo niemand hier herinnen, niemand hier herinnen die Verträge kennt, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: Ach so!") zumindest von uns Abgeordneten nicht, die Rechtssituation mit Salzburg ist völlig unklar (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Sie haben uns ja gar nicht gefragt!") und für mich ist das wirklich eine Politik, liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, die unter die Kategorie fällt frei nach Helmut Qualtinger, ich habe zwar keine Ahnung, wo ich hinfahre, aber dafür bin ich schneller dort. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Das sind kühne Aussagen!") Also das kann es nicht sein, das ist verantwortungslose Politik, das ist auch eine Politik, wo dem Land Oberösterreich in Zukunft mit Sicherheit wichtige Einnahmen fehlen werden durch diese Teilprivatisierung und dadurch auch Gestaltungsmöglichkeiten genommen werden; (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Großartig! Unglaublich!") wir haben es heute schon gehört, Kinderbetreuungsplätze, Altenheimplätze, öffentliche Einrichtungen. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Mitreißen möchte ich alle!") Ich bin mir sicher, Sie alle von der ÖVP und auch der Herr Landeshauptmann wissen, dass die Menschen diese Art der Politik nicht wollen. Ich hoffe, Landesrat Ackerl und Klubobmann Frais haben Recht, dass wir in ein paar Monaten wieder da heraußen stehen werden und hoffentlich eine Änderung dieser Politik herbeiführen, Dankeschön. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Sehr geschmackvoll!" Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Mühlböck. Abg. Mühlböck: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Herr Landeshauptmann hat gesagt, wir sollen dieses Thema nicht dämonisieren. Der Dämon wurde aber gerufen und er heißt Plan B. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Mühlböck, denk dran, dass du Bürgermeister bist!") Er bedroht die Daseinsvorsorge der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. (Zwischenruf Abg. Pühringer: Nein, das kann ich nicht mehr hören!") Der Plan B, das klingt so wie ein billiger Kriminalfilm, wo immer die Ungewissheit des Ausganges im Raum steht. Wer muss dran glauben? Wer verschwindet mit den Millionen? Wer zahlt drauf? (Zwischenruf Abg. Moser: "Wahrscheinlich in Oberösterreich niemand!") Wenn wir in Oberösterreich heute den Plan B von Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer zustimmen würden, (Zwischenruf Abg. Stanek: "Nein, "B" hat eh mit der BAWAG nichts zu tun!") dann wissen wir Sozialdemokraten, dass wir ähnlich dem damals geplanten Börsegang die Daseinsvorsorge unserer Landsleute aufs Spiel setzen. Unser Trinkwasser hat wieder einmal die Chance zu 22 Prozent in private Hände zu kommen. Eine starke Energieallianz, wie wir Sozialdemokraten sie in einer Westallianz sehen, soll einer Bankenlösung, sprich Privatisierung geopfert werden. Ich lasse solche Aussprüche wie "Wir sollen die guten österreichischen Banken nicht schlecht reden." nicht gelten. Wir stehen zu unseren Banken. (Zwischenruf Abg. Moser: "Ich stehe aber auch dazu. Und ihr macht sie madig!") Aber auch diese haben im internationalen Wettbewerb zu bestehen, und dazu gehören eben Geschäfte und Aktiengeschäfte. Ich möchte es nicht wiederholen, der Herr Raiffeisen-Generaldirektor hat gesagt, ich bin kein Samariter, aber ich erwarte mir etwas von dem. (Zwischenruf Abg. Moser: "Na, darum gibt ja die Stadt Linz so viele Aufträge dem Herrn Scharinger!") Wir haben keine Garantie, was mit unseren dorthin verkauften Energieanteilen morgen oder übermorgen oder in ein paar Jahren geschieht. Die Gewinne, die heute die öffentliche Hand lukriert, gehen ab morgen verloren. 2,5 Prozent Dividende wandern an Private. Diese Quote würde ein starkes Energieunternehmen weiter stärken, einen stetigen Ausbau und eine Modernisierung zulassen und somit ein Bestehen in einer starken Energieallianz gewährleisten. Wir haben von über 90.000 Menschen einen Auftrag erhalten, ein oberösterreichisches Traditionsunternehmen, das für Kraft und Energie, für Strom und Wasser steht, für unsere Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher als ihr Eigentum zu erhalten. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Haben wir schon gehört!") 70 Prozent der Menschen in diesem Lande denken wie diese 90.000. Diese Menschen haben aufgeatmet, sie haben sich gefreut, als in Tagen, in denen die Aktienmärkte dieser Welt gerüttelt und gebeutelt wurden, die Meldung gekommen ist, der Börsegang der Energie AG ist abgesagt. Sie glaubten an eine Vernunft, die es in diesem von Schwarz-Grün beherrschten Land Oberösterreich doch noch geben sollte. Aber diese 90.000 haben dem Herrn Landeshauptmann die Hand gereicht, aber er hat keine einzige davon ergriffen. Über 70 Prozent der Oberösterreicher ahnten aber nicht, dass Schwarz-Grün offensichtlich zu Weihnachten ein neues Gesellschaftsspiel erhalten haben. Plan B, oder wie umgehe ich die Sorgen der Menschen, die Sorgen der anderen Parteien und auch ein salzburgisches Landesunternehmen? In der Beschreibung dieses Spieles dürfte geschrieben stehen, wenn man allen Warnungen anderer Parteien ausweichen sollte, niemandem, auch den eigenen Funktionärinnen und Funktionären den Plan B erklären soll, dann kann dieses Spiel womöglich vorzeitig aus sein. Den Zuschauen erklärt man von Schwarz-Grün, dass man mit diesem neuen Spiel ein ganz neues Feld betritt, wobei Frau und Herr Oberösterreicher sich keine Sorgen um die Daseinsvorsorge in Oberösterreich machen muss, obwohl in der Beschreibung dieses neuen Spieles wieder klar erkennbar ist, dass man beinahe die gleichen Inhalte, nämlich die Teilprivatisierung der Energie AG wie im Spiel, Auflage Dezember 2007, verwendet. Ich habe dieses Spiel auch gleich erkannt, weil wie ich den Deckel geöffnet habe, habe ich die gleichen Männchen gesehen. Da hat es rote, blaue, orange Männchen gegeben, und im Dezember-Spiel waren die schwarzen und grünen zusammengeschweißt, und auch im Jänner-Spiel waren die schwarzen und grünen zusammengeschweißt. Um das Ganze noch unverfänglicher erscheinen zu lassen erklärt man dann den Menschen noch, ich habe einen neuen Plan B erfunden; den kennen nicht einmal meine eigenen Leute genau, geschweige denn die SPÖ, die FPÖ und die Grünen, aber ich strecke der SPÖ die Hand zur Versöhnung, doch diese wird nicht angenommen. Gern würden wir das tun, aber nicht mit einem Deal, den der Herr Landeshauptmann alleine in den Weihnachtsfeiertagen ausgeheckt hat und von dem wir aus vielen Gründen nicht überzeugt sind. Die bei der Uni bestellten Gutachten stehen diesem Landtag nicht zur Verfügung. Wir sind es den 90.000 Menschen, aber auch den übrigen rund 1,3 Millionen Einwohnern in Oberösterreich schuldig, ihre Grund- und Daseinsversorgung bestmöglich abzusichern und nicht wie Schwarz-Grün ein altes Spiel in einer neuen Schachtel als das beste Spiel für Oberösterreich zu verkaufen. Ein Machtblock geht über dieses Land drüber. Wir Sozialdemokraten stellen uns vor die Menschen und ihre Ängste. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächstes zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Gottfried Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Sie werden verstehen, dass ich jetzt nicht auf alle Argumente, die jetzt gefallen sind, eingehen kann. Ich möchte aber ein paar Dinge klarstellen von dieser Stelle aus. Das Erste, dieser Vorwurf, wir hätten die 90.000 Unterschriften oder die Unterschreiber und Unterschreiberinnen nicht ernst genommen ist etwas, was ich wirklich von dieser Stelle zurückweisen muss. Ich habe bereits am 4. Dezember beim Budgetlandtag ganz klar und deutlich gesagt, dass wir diese Unterschriften ernst nehmen werden. Ich möchte auch haben, dass Sie hören, was ich heute in meiner ersten Rede gesagt habe, dass ich gesagt habe, ich halte diese Entscheidung vor allen Dingen aus demokratiepolitischen Gründen für eine richtige Entscheidung, diesen Beschluss heute zu fassen, weil dieser Beschluss natürlich auch beinhaltet, dass der Teilbörsegang abgesagt ist und dass im Endeffekt wir damit dem Land Oberösterreich ein demokratiepolitisches Dilemma ersparen. Ich wiederhole jetzt nicht, warum dieses Land in ein demokratiepolitisches Dilemma gekommen ist, aber auf alle Fälle sind wir davor gestanden. Und was ich schon sagen muss, was mich jetzt ein bisschen enttäuscht ist jenes, dass, wenn es jetzt zu einer Absage des Börsegangs kommt, es für die SPÖ ganz egal ist, wie wir agieren. Wenn wir den Börsegang durchgeführt hätten, hätten wir die 90.000 Unterschreiber nicht ernst genommen, und jetzt, wo wir es absagen, nehmen wir sie auch nicht ernst. Also im Endeffekt ist ja ganz egal, was man da heraußen sagt oder tut, es kommt heraus, ihr nehmt die 90.000 Unterschreiber und Unterschreiberinnen nicht ernst. Jetzt muss ich schon noch einmal ganz klar und deutlich sagen, die Unterschriften wurden gesammelt, und dieses Begehren, diese Befragung hätte gelautet, kein Börsegang der Energie AG, kein Börsegang der Energie AG, ganz klipp und klar. Heute ist der Börsegang abgesagt worden, also können Sie jetzt nicht hergehen und sagen, wir nehmen die Leute nicht ernst. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Aber nur laut Ackerl!") Weitere Sache: Am 21. Dezember, ich habe es schon gesagt, dass ich ein Problem damit habe, aber eines ist auch klar, am 21. Dezember sind diese Möglichkeiten, die wir jetzt haben, die wir jetzt dann beschließen werden, nicht vorgelegen. Es ist auch nicht so, dass wir die völlig selbe Situation vorfinden wie im Sommer 2007, denn da hat sich einiges geändert. Alleine was die TIWAG betrifft, die noch im Sommer weder zugestanden hätte, dass es Vorkaufsrechte für das Land Oberösterreich geben soll, noch, und das habe ich schon gesagt, für uns ganz wichtig, es irgendwelche Zugeständnisse gegeben hätte, dass es ein Auslaufen der Atomverträge gibt bzw. eine Zusicherung, dass es zu keinen neuen Atomverträgen mehr kommt. Wenn das keine neuen Bedingungen sind, dann weiß ich nicht, wovon wir da vorne gesprochen haben in der letzten Zeit. Wenn ich da höre, wir hätten der Bevölkerung einiges ersparen können. Also jetzt, wo wir die Befragung ernst nehmen, hätten wir der Bevölkerung etwas ersparen können. Da muss ich schon sagen, da hätten aber auch andere der Bevölkerung etwas ersparen können. (Beifall) Also man hätte zum Beispiel der Bevölkerung ersparen können diese Falschinformation, dass das oberösterreichische Wasser ausverkauft wird. Man hätte der Bevölkerung ersparen können das Dilemma, indem man die Unterschriften rechtzeitig eingereicht hätte. Man hätte auch der Bevölkerung ersparen können überhaupt das Ganze, wenn man 2002 von vorneherein die Anteile nicht verkauft hätte. Und man hätte der Bevölkerung auch was ersparen können, wenn man ein ordentliches BürgerInnenrechtegesetz beschlossen hätte. Also, wenn der wenn nicht wäre, wäre der Bettelmann Kaiser. (Beifall) Das ist ein Spruch, den ich als gelernter Oberösterreicher kenne. Eines möchte ich schon auch noch klarstellen, weil es mir wichtig ist. Also das Russlandbild, das heute hier von Landesrat Ackerl dargestellt worden ist, auf das möchte ich schon auch noch eingehen. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ist ein sehr Spezielles!") Denn zu sagen, dass die demokratiepolitische Entwicklung in den letzten Jahren in Russland eine gute war, das ist wirklich nicht nur eine gewagte Aussage, das muss ich schon sagen, das ist eigentlich eine schwere Unkenntnis dessen, was sich in Russland momentan tut. Das ist ein Schlag in das Gesicht der Demokratiebewegung der Russen und der Bürgerbewegung in Russland, ganz klar und deutlich. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das sag einmal den niedergeknüppelten Oppositionsparteien!") Wenn man heraußen noch sagt, man empfiehlt, wir hätten lieber besser gute Kontakte zu Putin und zwar deswegen, weil wir ja eine bestimmte Importabhängigkeit haben, dann muss ich schon dazu sagen, dann hat man nicht verstanden, was die Energiewende 2030 ist. Die Energiewende 2030 versucht nämlich genau diese Importabhängigkeit, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Putin!") die wir in Europa und auch in Oberösterreich haben, weil Russland ja ein großer Gaslieferant ist, genau das wegzubekommen, weil wir versuchen unsere eigene Energie zu produzieren. Das ist meiner Meinung nach der Zukunftsweg, den wir beschreiten müssen. Das ist das, was uns die Freiheit gibt, auch mit einem Russland, auch wenn es ein großer starker Staat ist, so zu sprechen wie es sich gehört und wie ein demokratischer Staat außenpolitisch mit diesen Staaten, die die Demokratie nicht so ernst nehmen, eigentlich zu kommunizieren hat. Letzter Bereich, weil da heraußen zitiert worden ist, was der Generaldirektor Scharinger von der Energiewende hält. Also noch einmal, es ist eigentlich ganz egal, was der Generaldirektor Scharinger von der Energiewende hält, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das zeigt das demokratiepolitische Bild der Partei!") denn ich habe es heute Vormittag schon gesagt, der Rechnungshofbericht sagt ganz eindeutig, der Mehrheitseigentümer bestimmt die strategische Richtung eines Unternehmens. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist das wahre Demokratieverständnis – Scharinger!") Und in dem heißt das, wenn wir als Land Oberösterreich erklären, unser Ziel ist Energiewende 2030, dann wird das auch das strategische Ziel der Energie AG sein. Wer das nicht glaubt, der soll bitte diesen Bericht nachlesen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Die unabhängige Tageszeitung für Österreich, die Presse, hat heute ein sehr interessantes Titelblatt, "Finanzkrise wird zum Flächenbrand". Das bedeutet, und hier wird auch ganz genau eingegangen auf große Banken, eine Bank, die sich die Energie AG als Beraterbank genommen hat, die UBS. Ein Verlust von 18 Milliarden Dollar im US-Immobilienmarkt. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Woher haben Sie denn das her?") Also ich habe es jetzt aus der Presse und das habe ich ja vorher gesagt, woher ich die Information jetzt habe. (Unverständliche Zwischenrufe) Ob das jetzt 18 oder 21 Milliarden sind, ich glaube schon, dass an sich diese hohe Summe einem eigentlich zu denken geben sollte und da sollte man nicht dann so herum tun. Also Sie sehen auf jeden Fall, dass wir fast einen Flächenbrand im Bereich des Finanzmarktes haben. Das weitet sich immer schneller aus. Und das was wir eigentlich daraus lernen sollten, ob das jetzt 18 sind oder 21 oder 22, das zeigt uns nur, dass wir uns hier in einem Bereich befinden, der sehr unkalkulierbar ist. Es ist ein hoher Prozentsatz, den man eigentlich nicht voraussagen kann. Man kann dann natürlich wieder sagen, das konnte man vorhersehen und da hat es Indikatoren gegeben. Letztlich ist das so am Finanzmarkt, das ist ja manchmal nicht schlecht, aber in diesem Bereich ist es häufig sehr schlecht. (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Also war der Schritt, in die richtige Richtung zu gehen mit der Absage des Börseganges, eine sehr gute Idee. Allerdings war das nur der erste Schritt und leider Gottes hat man jetzt den Eindruck, dass sich die Katze in den Schwanz beißt. Und da, Herr Kollege Hirz, finde ich es eigentlich nicht ganz okay, dass du die 90.000 Unterschriften so sehr auf den Börsegang fixierst. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Es heißt, kein Börsegang der Energie AG!") Na Herr Kollege! Ich glaube schon, dass jemand, der eine Unterschrift tätigt und der zum Gemeindeamt hingeht und im Prinzip sich ausweist, der überlegt sich sehr genau, was er eigentlich machen will. Und der ist gegen einen Verkauf, zum Beispiel auch gegen einen Verkauf an der Börse. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Nicht immer Wörter umdrehen!") Also wir werden ja sehen, wer dann letztendlich am Ende Recht hat, weil die Leute merken sich das schon sehr wohl, ob es in diesem Fall ein Verkauf ist nur an der Börse oder ob es eigentlich das bedeutet, was wir von der Sozialdemokratie, was der Erich Haider meint, Daseinsvorsorge soll in öffentlicher Hand bleiben. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ja warum habt Ihr dann nicht so gefragt?") Weil ich glaube man fragt, das ist in der Medizin genauso, in erster Linie geht man auf das ganz Akute los und das war die Börse. (Beifall) Im Bereich der Daseinsvorsorge, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, muss man wirklich sehr vorsichtig sein. Das sind Bereiche die tagtäglich gebraucht werden, die von Menschen in Anspruch genommen werden. Und hier ist es sehr wichtig, dass hier eine Kalkulierbarkeit vorhanden ist und dass das nicht, sei es jetzt durch private Finanzinvestoren, deren gutes Recht es ja ist, dass sie etwas daraus erwarten, was man auch heute im News nachlesen kann und ich bin trotzdem dafür, dass Ihr euch das noch einmal überlegt und dass es vielleicht doch einen Plan C gibt. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Dr. Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Klubobmann Hirz hat mich herausgefordert, noch einmal zum Thema Demokratieverständnis der Grünen mir Gedanken zu machen. Ich erinnere mich noch genau an das grüne Programm. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Super!") Ich glaube 2002 sind die Grünen herumgetingelt, ohne das jetzt abwertend zu meinen oder herumgezogen und haben überall das grüne Programm vorgestellt. Da war sehr deutlich die Rede von der Mitmachdemokratie. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ah, von da kennen wir uns, genau!") Ich frage mich, ist das, was jetzt die Grünen da praktizieren, die Mitmachdemokratie? Ist die so gemeint? Die Grünen haben auch gesprochen von einer neuer politischen Kultur in Oberösterreich. Ich frage mich, ist das diese politische Kultur? Ich hätte das grüne Programm, hätte oder habe es oder verstehe es grundsätzlich immer noch anders. Ich glaube, es gilt ja noch immer das grüne Programm. Oder ist da etwas an mir vorübergegangen? Oder gilt es nicht mehr? Dann gehört das auch ehrlich gesagt. Um beim Thema ehrlich zu sein, das heute vom Kollegen Trübswasser angeschnitten wurde. Ich glaube schon, dass es gilt, vor allem von der Basis der Grünen wird es auch so gesehen, dass es Gültigkeit haben sollte. Ich glaube halt nur, dass es nicht so sehr angewendet werden darf. Das ist letztendlich schade. Und wenn ich mir anhöre, Klubobmann Hirz, du hast davon gesprochen, dass das BürgerInnengesetz novelliert gehörte. Ja ich glaube darüber muss man reden, weil reden zur Demokratie gehört. Man muss mit den BürgerInnen reden, man muss auch hier herinnen im Landtag reden. Auch da soll jeder und jede die Zeit haben die Meinung zu sagen. Aber wenn wir schon von Hürden sprechen, sage ich einmal, eigentlich die Hürde für die Bevölkerung war in dem konkreten Fall nicht so sehr das BürgerInnengesetz, sondern die Hürde ist ja dadurch entstanden, dass der Beschluss überhaupt gefällt worden ist, Verkauf der Energie AG. Weil wäre der Beschluss gar nicht gefallen, hätten wir die ganze BürgerInnenbefragung gar nicht gebraucht. Das war die eigentliche Hürde. Ich denke, man kann auch nicht sagen, na ja das haben wir ja nicht gewusst, was das Volk wollte, weil man hätte ja nur ins Volk hineinhorchen müssen, dann hätte ja jeder gewusst, dass zumindest 70 Prozent gegen den Börsegang der Energie AG letztendlich sind. Man hätte nicht einmal hineinhorchen müssen, das war schon nicht mehr zu überhören, was die Bevölkerung letztendlich wollte. Jetzt ist der Börsegang abgesagt. Daher waren letztendlich auch die Vorbereitungen für die Bürgerbefragung am 2. März obsolet. Aber ich sage noch einmal, besonders an die Grünen gerichtet, es ist auch jetzt noch nicht zu spät für diese Mitmachdemokratie, weil letztendlich sind immer noch drei Viertel der oberösterreichischen Bevölkerung dafür, dass die Energie AG oder Betriebe, Unternehmen der Daseinsvorsorge, in der öffentlichen Hand bleiben. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist jetzt die Umfragedemokratie!") Na, es ist nicht die Umfrage. Aber ich weiß jetzt nicht, dass die Grünen jetzt so formalistisch sind und daran hängen. Ich habe eigentlich früher immer die Politik der Grünen so verstanden, dass sie sehr auf die Bürgerinnen und Bürger hören. Jetzt brauchen sie für alles letztendlich eine Umfrage. Ich denke, es müsste letztendlich auch jetzt genügen, die Mails die hereinkommen, dass man die ernst nimmt und dass man auf die eingeht und darüber noch einmal nachdenkt und dass man Politik mit den Bürgerinnen und Bürgern macht. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Die bekommen alle eine Antwort!") Der Landeshauptmann hat gesagt, er will gemeinsam mit der SPÖ arbeiten. Wir wollen also Politik mit der Bevölkerung machen. Das wäre der ehrliche Weg letztendlich. Und der Herr Klubobmann Hirz hat heute, glaube ich Vormittag, noch einmal gesprochen, Klarheit und Sicherheit braucht die Energie AG. Dem stimme ich zu. Es ist aber auch ganz wichtig, dass die Bürger und Bürgerinnen Klarheit und Sicherheit haben. Ich glaube schon, dass Aufklärung besonders zur Sicherheit der Bevölkerung beiträgt. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Aufklärung ist etwas anderes als Angstmache!") Schlecht vorbereitete Beschlüsse führen auf jeden Fall zu Unsicherheit. Daher appelliere ich noch einmal besonders an die Grünen, die Politik des Dialogs auch wirklich zu praktizieren. Aber ich richte den Appell schon auch an die ÖVP, schließlich haben ÖVP und Grüne zu Antritt dieser Regierungsperiode 2003 miteinander das unterschrieben und sie haben den Grünen versprochen, in allen politischen Bereichen Demokratie und Transparenz zu verstärken. Ich glaube das Thema Daseinsvorsorge wäre wirklich eine würdige Chance Demokratie und Transparenz zu leben. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Lischka. Abg. Lischka: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Plan B, das klingt ja eigentlich voll cool. Das klingt so wie "Code Red" aus dem Film "Eine Frage der Ehre" mit Tom Cruise als Hauptdarsteller. Hauptdarsteller in diesem eher zweitklassigen B-Movie ist unser Landeshauptmann Josef Pühringer mit seiner ÖVP, die als Statisten aber scheinbar den Text nicht wirklich gelernt haben. Ist eigentlich aber auch verständlich, denn über etwas zu sprechen, das eine schlechte Lösung für unsere Bürgerinnen und Bürger ist, ist scheinbar doch nicht jeder so glücklich. 90.000 Menschen haben sich gegen den Teilverkauf der Energie AG entschieden. Und jetzt will man diese Personen hinters Licht führen und konstruiert einen anderen Plan, der erst recht nichts anderes ist und privatisieren vorsieht. Das ist nichts anderes, Daseinsvorsorge muss in öffentlicher Hand bleiben. Nur die öffentliche Hand bietet diese Sicherheit. Und auch die Banken können solche Sicherheiten nicht immer bieten, denn wir haben schon gehört, die Julia hat es angesprochen, wenn man heute die Presse aufschlägt, Titel dieser Zeitung: Finanzkrise wird zu Flächenbrand. Die Schweizer Großbank UBS hat 18 Milliarden Dollar verloren. Privatisierungspolitik sieht also wie folgt aus: Der Landeshauptmann und der Raiffeisengeneraldirektor machen sich untereinander aus, wer wie viel bekommt. Vermögenswerte werden vom öffentlichen in privaten Besitz verschoben. Wer davon wirklich profitiert ist eindeutig. Scharinger dazu im aktuellen News-Interview, auch das haben wir schon gehört, auf die Frage, ob er sich als Samariter sieht: "Nein, denn wer Energie AG-Aktien übernimmt ist kein Samariter. Wir kaufen nicht, weil es das Land will, sondern weil wir uns einiges erwarten." Wer profitiert also von der Lösung? Es ist klar, die Bürgerinnen und Bürger bestimmt nicht. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Auf einige Dinge möchte ich noch antworten, weil ich auch persönlich angesprochen wurde. Auf nicht alles kann ich eingehen, am wenigsten auf die Dinge, die der Herr Landesrat Ackerl hier gesagt hat. Ich weiß nicht, wie es Ihnen gegangen ist, wie Sie hier gestanden sind. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Gut!") Ich hatte nicht den Eindruck, dass es Ihnen gut geht. (Beifall) Aber dass Sie in Ihrer Rede ordentliche Umgangsformen eingemahnt haben finde ich interessant. Ich möchte zunächst einmal der Frau Abgeordneten Jahn antworten, die noch einmal das Vorkaufsrecht angesprochen hat. Weil Sie gefragt haben, wie denn das jetzt wirklich sei? Ich möchte, nachdem also am Vormittag es die Zeit aufgrund der Redezeitbschränkung in der Dringlichkeitsdebatte nicht erlaubt hat, Ihnen das noch einmal vorlesen, was im Syndikatsvertrag mit Salzburg aus dem Jahr 2000 drinnen steht. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Um das Vorkaufsrecht ist es gegangen!") Okay, zu dem kann ich auch etwas sagen. Aber es ist mehrfach angesprochen worden, ist Ihnen das klar, warum das funktioniert, weil dann brauche ich es nicht mehr vorlesen. (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Das ist mir nicht klar!") Gut, dann soll ich es trotzdem vorlesen. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Es bringt ja nichts wenn Sie es vorlesen, weil Sie ja eine falsche Rechtsmeinung vertreten!") Na ja, aber vielleicht kann man das trotzdem irgendwie versuchen, mit einer normalen Beurteilung, sich das anzuhören. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Um das geht es ja gar nicht, da geht es um einen demokratischen Stil!") Ja, das ist ein anderes Thema Herr Landesrat. Über das werden wir auch noch reden. Also die Behalteverpflichtung wird nicht verletzt, wenn die Energie AG ihr Aktienpaket oder Teile desselben an dritte Personen, an denen sie oder das Land Oberösterreich direkt oder indirekt, mittelbar oder unmittelbar, zumindest mehrheitlich beteiligt ist, überträgt. Das ist ausdrücklich festgehalten im Syndikatsvertrag mit Salzburg, weil man diese Lösung damals offen lassen wollte. (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Genau diese Frage stelle ich Herr Klubobmann, wie wird denn dann das beim Vorkaufsrecht, was jetzt mit dem Plan B mit den Investoren vereinbart wird, haben wir dann auch so ein Vorkaufsrecht?") Ich gehe gleich darauf ein. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Da haben wir sicher eines!") Was ich damit sagen will ist, es ist hier eine Klausel in den Verträgen drinnen, die eine Möglichkeit eröffnet, die jetzt sozusagen in Anspruch genommen wird, in dem die Anteile der Salzburg AG in diese Gesellschaft übertragen werden. Es werden nicht die Anteile direkt übertragen, etwa an die TIWAG. Das will man auch nicht, weil beispielsweise dadurch die Syndikatsrechte verloren gingen, sondern es geht mit der ausdrücklich im Vertrag vorgesehenen Ausnahme vom Vorkaufsrecht. Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass sich Salzburg auf den Standpunkt stellt und sagt, wir sehen das trotzdem anders. Ich bin aber ehrlich gesagt ziemlich sicher, dass diese Rechtsauslegung, die ja explizit im Vertrag drinnen steht, auch hält und wie gesagt, das belegt auch das Universitätsgutachten von Karolus und Lukas. Dass Salzburg trotzdem in Gespräche eintreten will, ist ja gut. Aber diese immer wieder angesprochene angebliche Unsicherheit, glaube ich, lässt sich relativ leicht aufklären, wenn man es sachlich diskutieren will. Wenn man das nicht will, dann kann ich das noch so oft vorlesen, dann ist das egal. Es gibt auch keine Konzernaufgriffsklausel, um das ganz klar zu sagen. Das heißt, auch eine geänderte Aktionärsstruktur der Energie AG löst nicht ein Vorkaufsrecht aus. Das Vorkaufsrecht, wie es angedacht ist, jetzt für die Investoren der Energie AG, finden Sie im Antrag, der Ihnen vorliegt in der Vertragsschablone, das ist die Subbeilage 2. Und ich finde eigentlich eines interessant, weil Sie haben ja gesagt, Sie haben das alles gelesen, dass einige Redner der Sozialdemokratie da stehen und sagen das Gutachten ist also nichts besonders Gescheites oder zu unsicher. Da werden dann übliche Formeln aus sogenannten Disclaimren zitiert, die es in jedem Gutachten gibt. Es ist auch üblich, dass in Bandbreiten Werte entsprechend auch errechnet werden. In den Gutachten steht drinnen, von beiden Banken, nach welcher Methode der Wert errechnet wurde und zu welchem Ergebnis dass man kommt. Das ist ganz eindeutig festgehalten und das Ergebnis ist, dass der angestrebte Verkaufspreis von 24 Euro je Aktie darstellbar ist und auch in den Gutachten seine Rechtfertigung findet. Also wenn man es wirklich sachlich diskutiert, dann müsste eigentlich das keine Frage sein. Und wie gesagt, das Vorkaufsrecht an sich ist eigentlich relativ einfach. Es ist dem Land Oberösterreich eingeräumt für den Fall, dass also jemand verkaufen möchte und ist nach oben begrenzt mit dem Unternehmenswert, ganz einfach. (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: unverständlich) Ja das ist ja ganz logisch, weil wenn zum Beispiel, das ist bei uns genauso gewesen bei der Energie AG, wenn die Energie AG intern in der Konzernstruktur Veränderungen vornimmt, dann ist es möglich, dass das gemacht wird. Und das ist auch bei den anderen Verträgen, die wir bisher gemacht haben, so der Fall gewesen. Ich darf Ihnen auch sagen, dass an sich etwas, (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Was sind das für bestimmte Voraussetzungen?") bitte? (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das ist etwas ganz Reguläres!") Wissen Sie was interessant ist Frau Kollegin, dass wir im Prinzip dieselben Vertragsschablonen hier zugrunde gelegt haben wie bei anderen Beschlüssen, die wir in diesem Haus schon gefasst haben. Und damals kann ich mich erinnern, haben Sie sich und Ihre Fraktion darüber nicht aufgehalten. Und deswegen, wir haben uns das ja auch vorher angeschaut und haben ganz bewusst in diesem Rahmen letztlich auch den Antrag so formuliert. Weil wir genau auch in dem Rahmen drinnen bleiben, als wir aus der Energie Allianz ausgetreten sind. Ich möchte Ihnen jetzt was vorlesen und zwar einen Beschluss, den wir gefasst haben am 7. März 2006 in diesem Haus. Erstens wegen der besonderen Dringlichkeit wird gemäß § 26 Absatz 5 der Landtagsgeschäftsordnung vorgeschlagen, von der Zuweisung dieser Regierungsvorlage an einen Ausschuss abzusehen. Das heißt, wir haben das damals mit Dringlichkeit beschlossen. Wir haben mit Dringlichkeit beschlossen, dass wir aus der Allianz herausgehen, und dass wir in den Verbund hineingehen dürfen. Damals hat von Ihnen niemand gesagt, das ist undemokratisch, das sagen sie nur jetzt, das ist ja doch sehr interessant. Und dann möchte ich Ihnen noch etwa sagen, es geht dann weiter. Die Oö. Landesregierung wird im Fall der Aufkündigung der Energieallianz durch die Energie AG Oberösterreich ermächtigt, das Aktienpaket Energie AG und so weiter und so fort, da steht dann drinnen wie viel das ist, zu einem Kaufpreis, zu einem Rückkaufpreis zurückzukaufen, das ist voraussichtlich ein Betrag von zirka 475 Millionen Euro und durch Kreditoperationen und so weiter zu bedecken. Also voraussichtlich zirka 475 Millionen Euro haben wir damals beschlossen, dürfen wir ausgeben, dass wir es zurückkaufen und in weiterer Folge haben wir dann beschlossen, dass wir für den Fall, dass bis 31. Dezember 2006 mit der Österreichischen Elektrizitätswirtschaftsaktiengesellschaft, das ist der Verbund, ein schriftliches Einvernehmen über eine Veräußerung des in Ziffer 2 umschriebenen Aktienpaktes an die Österreichischen Elektrizitätswirtschaftsaktiengesellschaft erzielt worden ist, wird die Oö. Landesregierung ermächtigt, das Aktienpaket der Energie AG, das entspricht einer Beteiligung von 25 Prozent plus einer Aktie zumindest zu jenem Preis, zu dem Rückkaufpreis, der von den Energieallianzpartnern erfolgt ist (das ist voraussichtlich ein Betrag von zirka 475 Millionen Euro) an die Österreichischen Elektrizitätswirtschaftsaktiengesellschaft zu veräußern. In dem Antrag steht nichts drinnen von einer Strategie, von Synergien, von entsprechenden weiteren Überlegungen und es steht ein ungefährer Kaufpreis drinnen. Damals hat Sie das alles nicht gestört. Ich frage mich warum wohl nicht? (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Weil wir uns es gekauft haben?") Und eine Verkaufsermächtigung war auch drinnen, Herr Landesrat, für zirka 475 Millionen Euro an den Verbund und da ist nichts drinnen gestanden von all diesen Dingen, die heute die Redner ihrer Fraktion an diesem Rednerpult eingefordert haben und gesagt haben Um Gottes willen, husch, pfusch, nichts genaues steht im Antrag drinnen, damals war es Ihnen recht, heute kritisieren Sie es. (Beifall) Schauen Sie, wir wissen ja eh, warum andere, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Herr Strugl, Herr Klubobmann bleiben Sie bei der Wahrheit.") Das ist die Wahrheit, ich habe nur den Antrag vorgelesen. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Nein, Sie sagen nicht die Wahrheit. Wir haben da gesagt, Energieversorger, sind wir ja dafür, wenn Sie das machen. Wir haben gesagt, nehmen Sie das Finanzkapital heraus.") Irgendwie haben Sie mich glaube ich nicht richtig verstanden (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Sie verteidigen ja die Geschäfte!". Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Nur weil ihr mit der BAWAG so negative Erfahrungen mit dem Finanzkaptial habt, müsst ihr ja das nicht generell auf alle Finanzkaptialisten übertragen!") (Unverständliche Zwischenrufe. Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Also bei welcher Bank es noch krachen wird, das werden wir noch sehen!" Dritte Präsidentin: Am Wort ist der Herr Klubobmann Strugl, bitte!) Herr Landesrat, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ich würde einen Fieberschauer kriegen, wenn ich Landeshauptmann wäre!") ich wollte ja damit nur darstellen, dass diese Bestimmtheit, die von Ihnen verlangt wird in dem Antrag damals auch nicht gegeben war und es Sie damals nicht gestört hat. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Sie haben ja gesagt, dass bestimmt war, der Verbund soll es kriegen!") Ich sehe schon, das ist schwierig. (Unverständliche Zwischenrufe) Noch etwas möchte ich sagen, zu dem was der Landesrat Dr. Kepplinger gesagt hat. Ich möchte jetzt gar nicht darauf eingehen, wer denn mit dieser Energie AG in der ganzen Diskussion schlecht umgegangen ist, wer sie in die politische Konfrontation gezogen hat, wer den Vorstand diskreditiert hat, alles das, um sozusagen auch die Rhetorik Ihres Vorsitzenden anzuwenden, könnte man sagen, tu ich aber nicht, aber zum Vorwurf, dass sozusagen mehrmals Entscheidungen getroffen wurden, darf ich Ihnen schon sagen, dass Sie bei einem Großteil dieser Entscheidungen dabei gewesen sind. Also jetzt herzugehen und zu sagen der ÖVP und den Grünen und auch dem Unternehmen, weil man muss ja annehmen, dass das alles auch im Einvernehmen mit der Führung des Unternehmens geschieht, denen fehlt sozusagen der Plan oder das ist ein Chaos, das ist doch eine meiner Meinung nach gewagte Aussage, wenn man selber bei einem großen Teil dabei gewesen ist. Und wissen Sie, das mit den 24 Euro, wie gesagt, ist durch Gutachten im Prinzip auch abgedeckt und es ist in Wahrheit eine Polemik, wenn der Karl Frais hier steht und sagt, für acht Seiten gibt man drei Millionen Euro aus, weil das ist ein Blödsinn. In Wirklichkeit sind das Gutachten, die länger sein müssen, insbesondere wenn wir es brauchen für die Notifizierung in Brüssel und außerdem brauchen wir ein Private Placement Memorandum, ein relativ umfangreiches für die Finanzinvestoren, das diese Banken – (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Und wo ist das?") – nun ja, Sie sind ja kein Finanzinvestor, Herr Landesrat, darum kriegen sie es nicht, sondern das machen ja die, die sozusagen sich daran beteiligen und das müssen diese Banken auch erstellen und dafür gibt es auch marktübliche Preise und natürlich kann ich mich herstellen und sagen, ich habe als Klub acht Seiten gekriegt mit Deckblatt neun und der kolportierte Preis ist das, aber das ist unsachlich, das darf ich dir wirklich sagen, denn es geht um eine ganz andere Leistung in diesem Spektrum. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ich glaube, sie dürften die falschen Gutachten zugestellt haben!") Nein, ich habe die selben bekommen wie der Karl Frais. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Offensichtlich haben Sie ein anderes auch, geben Sie das heraus!") Nein, aber ich weiß, dass einige andere Papiere noch notwendig sind und das weiß ich nicht, ob Sie das wissen. 24 Euro ist ein darstellbarer Preis und es ist heute eh schon angesprochen worden, eigentlich die Finanzinvestoren, die Sie so kritisieren, von der voest, nun ja, das hat der Herr Landesrat Kepplinger eh schon ein bisschen relativiert. Ja, das ist ja doch ein interessanter Gesinnungswandel. Aber zumindest die Banken – (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Die voest ist ja ein Energieversorger!") Ja genau, das ist eine der kuriosesten Aussagen, die ich heute gehört habe. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Dann haben wir zirka 5.000 Energieversorger in Oberösterreich.") Die haben ein Kraftwerk für den Eigenbedarf und das was zuviel ist, speisen sie ein ins öffentliche Netz und jetzt sind sie ein Energieversorger. (Unverständliche Zwischenrufe) Genau, aber die Renditeerwartungen, ja weil Sie sich da so große Sorgen machen, eigentlich hat das keiner von den Finanzinvestoren bis jetzt in Frage gestellt und kritisiert. Ich kenne nur einen Investor, der das bis jetzt in Frage gestellt hat und das ist die Linz AG. Und das wäre eine schöne Hausaufgabe, wenn sich die SPÖ dazu bekennt, dass man sagt, man möchte auch einen guten Erlös für das Land Oberösterreich lukrieren und die 24 Euro sind akzeptiert von denen, mit denen man bis jetzt verhandelt hat und auch von der Rendite. Nur der Herr Stadtrat Mayr erklärt uns für die Linz AG, dass er da gewisse Bedenken hat, dann würde ich darum ersuchen, dass man parteiintern hier Überzeugungsarbeit leistet, weil das wäre doch eine ziemliche Peinlichkeit, wenn das die einzigen sind, die nicht dafür sind, dass wir zu diesen Rahmenbedingungen das bekommen. In Wahrheit ist für mich der Eindruck, auch nach dieser Diskussion, dessen ich mich irgendwie nicht erwehren kann, die SPÖ möchte in Wirklichkeit die Konfrontation weiterführen, weil ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum es nicht genügt hat, dass man sagt, gut wir machen die Börse nicht, machen wir eine andere Lösung. Dann hat es geheißen, nein wir wollen den Verbund drinnen haben, so, dann hat man den Verbund drinnen, dann hat der Landeshauptmann gesagt, nein, okay, dann gehen wir halt herunter mit den Finanzinvestoren unter die Sperrminorität. Alles das hat Ihnen nicht genügt und da meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ ist es schwer, irgendwie auch glaubhaft darzustellen, dass Sie daran interessiert sind in einem konstruktiven Prozess auch gemeinsam an einer Lösung mitzuwirken. Irgendwie haben wir schon den Eindruck, Ihnen geht es um das Streiten, Ihnen geht es um den Konflikt, das ist eine Strategie bei Ihnen und man hofft halt, dass man das Thema damit am Leben erhalten kann, aber Ihnen muss klar sein, dass geht auch zu Lasten letztlich auch des Unternehmens, vielleicht kann man sich das noch einmal überlegen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe nicht vor gehabt, heute noch einmal herauszugehen, aber das was der Herr Kollege Strugl hier behauptet hat, ist so fernab von dem, was sich real abgespielt hat, das ich es einfach nicht unwidersprochen stehen lassen kann, auch wenn eigenartig dazu gelacht wird. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Eigenartig nicht, ich habe nur gelacht!") Ich zitiere aus dem Antrag, ich zitiere für das Protokoll Kollege Hiesl, damit es auch dort drinnen steht, aus dem Antrag, den der Herr Landeshauptmann, der sich ja jetzt hier umdreht, aber es an sich wissen müsste, weil es ja sein Antrag war. Als er im Februar 2006 gemeinsam (Unverständliche Zwischenrufe), aber der Einladende war der Herr Landeshauptmann, die Parteiobmänner und die Klubobmänner eingeladen hat, zusammensitzend dann bei der Linz AG, dort war der Ort, an einem Sonntag sogar Nachmittag und uns mitgeteilt hat, dass ein Ausstieg aus der Allianz unbedingt notwendig sei, die Linz AG möchte es gemeinsam (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Die Energie AG möchte es!"), die Energie AG möchte es gemeinsam, auch die Linz AG. Sie möchten es, man kann über alles lachen, Herr Landeshauptmann. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl: "Du hast wörtlich wollen, das es aufgeschrieben wird und wir haben es nur berichtigt, sonst steht es falsch drinnen!") Ja, ich sage es, es war der Wunsch der Energie AG und ich werde es umgedreht sagen, wenn es so wichtig ist. (Zwischenruf Landeshauptmann: "Wir sind nur freundliche Leute!") Ich habe auch gesagt und der Linz AG, das war ein gemeinsamer Wunsch. Faktum war, das war die Auflage, dass der Vertrag, die letzte Ausstiegsmöglichkeit am 30. Juni 2006 geendet hat. Und der 30. Juni 2006, Kollege Strugl, war das Anliegen, warum der Herr Landeshauptmann - mit dem gewaltigen Unterschied zu diesmal - alle vier Fraktionen eingebunden hat und wir dem Anliegen des Landeshauptmannes entsprochen haben. Alle vier Fraktionen im Gegensatz zu dieses Mal, wo wir ausgeschlossen gewesen sind und keine Unterlagen bekommen haben. Vier Fraktionen haben damals gesagt, der Ausstieg soll nicht versäumt werden und wir stimmen dem Alternativvorschlag zu, der von Generaldirektor Windtner vorgeschlagen worden ist, der mit diesem "25 plus 1-Verkauf" an den Verbund ja selbst die Verhandlungen geführt hat und er dann der Enttäuschte war, weil es nicht zu Stande gekommen ist. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Aber der Antrag war inhaltlich nicht anders!") Ich sage es noch einmal, er ist nicht von uns, er ist vom Landeshauptman. Es war eine wesentliche, es war schon eine wesentliche Grundlage. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Er war damals gut und ist heute gut, nur damals habt ihr dafür gestimmt und heute dagegen; mehr hat der Kollege Strugl nicht gesagt!") Herr Landeshauptmann, jetzt habe ich es dir vorgelesen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Wer ist da jetzt konsequent, wir haben zweimal das selbe gesagt, du hast einmal so, einmal so gestimmt!") Ich habe es dir vorgelesen, ich habe eh Zeit, ich wollte an sich nicht so lange da sitzen, aber du bist ja kürzere Zeit da als ich. Ich sitze einen ganzen Tag schon herinnen, aber jetzt sage ich es dir noch einmal: Dein Wunsch war es, einen auslaufenden Vertrag, das war der Grund, dass wir hier keine Fristsäumnis kriegen, dein Wunsch war es, nach den Verhandlungen, die Windtner mit Haider in Wien geführt hat, diesen Antrag hier herinnen mit Dringlichkeit zu beschließen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das ändert aber nichts daran, dass ihr damals einem ganz bestimmten Antrag zugestimmt habt und heute seid ihr dagegen!") Das ändert Vieles daran, das ändert sehr Vieles daran, dass wir damals eingebunden waren, vielleicht darf ich das auch dazu sagen, und eine zweite Sache, dass wir damals auf der Grundlage – (Zwischenruf Abg. Moser: "Ist das nur beleidigt?") – wenn wir in einem Ausschuss gesessen wären, Kollegin Moser und Herr Landeshauptmann, dann hätten wir über die Sachen reden können, aber so ist es, wenn man keinen Ausschuss hat und die wichtigste Angelegenheit in Oberösterreich einfach durchzieht. Damals haben wir, meine Damen und Herren, eines gehabt – (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Aber vor dieser Landtagssitzung hat es mit deinem Vorsitzenden eine Reihe von Gesprächen gegeben. Das man das auch einmal gesagt hat!") Wir haben damals, Herr Landeshauptmann, ein Schätzgutachten gehabt, ein Schätzgutachten aus 2002, das war die Grundlage für den Verkauf an Niederösterreich, Burgenland und Wien. Das ist vorgelegen und hier hat es geheißen, bewegen wir uns, weil mehr kriegen wir nicht momentan, auf dieser Grundlage des Schätzgutachtens. Und so hat Windtner, nicht wir, sondern Windtner, mit dem Verbund verhandelt und der Beweggrund – (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Aber theoretisch hätte der Anteil mehr werden sollen!") – der Beweggrund war, und auch du warst Zeuge und alle, die jetzt so groß dazwischenschreien, der Beweggrund war, dass der Generaldirektor Windtner damals die Vorzüge der synergetischen und sonstigen Vorzüge mit dem Verbund eingebracht hat, weil sonst hätte er es ja nicht tun dürfen. Aber weil er gesagt hat, und ich erinnere darin, der Verbund steht in Amstetten vor der Tür, wir kriegen sonst größte Schwierigkeiten. Das war das einfache Argument auf der Grundlage eines Schätzgutachtens, auf der Grundlage eines Gesprächs, das der Landeshauptmann mit vier Fraktionen im Gegensatz zu diesmal geführt hat und im Gegensatz zu diesmal, wo letztendlich dann der Herr Landeshauptmann den Antrag eingebracht hat und wir gesagt haben, wenn man aussteigen will und es funktioniert nicht mehr, ergibt das keinen Sinn. Auf einer Grundlage, die ursprünglich auch so gemeinsam vereinbart war. Aber das hier so herauszukehren und zu sagen, wir haben das damals so mitgetragen, jawohl wir sind mitgegangen. Und wenn wir heute gehört haben, es war unser Vorschlag – (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Heute seid ihr auch eingeladen, mitzugehen!") Herr Landeshauptmann, du weißt es ganz genau, wie deine Einladung ausgesehen hat, am 9. Dezember eine halbe Stunde vor deiner Pressekonferenz, hast du den Erich Haider angerufen (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "9. Jänner!") 9. Jänner, Entschuldigung, 9. Jänner hast du Erich Haider angerufen, eine halbe Stunde vor der Pressekonferenz hast du ihm gesagt, diesen Plan B wirst du heute vorstellen. Das ist Einladung à la Pühringer und das glaube ich ist was anderes, als uns wir unter gemeinsamer Arbeit vorstellen. Danke! (Beifall) Dritte Präsidentin: Ich sehe niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die gemeinsame Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. (Unverständliche Zwischenrufe) Bitte um Ruhe! Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag 1415/2008, das ist der "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Veräußerung eines Teils der vom Land Oberösterreich gehaltenen sowie von jungen Aktien der Energie AG Oberösterreich im Wege einer Privatplatzierung" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1416/2008, das ist der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Aufhebung der Ermächtigung zum Börsegang der Energie AG Oberösterreich" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1419/2008, das ist der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Rückkauf heimischer Trinkwasserressourcen" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1420/2008, das ist der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die zweite Tranche der MitarbeiterInnenbeteiligung an der Energie AG Oberösterreich" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Es gibt noch einen Antrag zum Abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1418/2008, das ist der "Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Zukunftslösung für die Energie AG Oberösterreich in öffentlicher Hand" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1421/2008, das ist der "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes". Ich bitte Frau Abg. Ulrike Schwarz über die Beilage 1421/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes" zu berichten. Abg. Schwarz: Soll ich den ganzen Antrag vorlesen? Ich darf über den Antrag 1421/2008 "Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Novelle des Ökostromgesetzes" berichten. Die Landesregierung wird ersucht, bei der Bundesregierung dafür einzutreten, dass über eine grundsätzliche Reform des Ökostromgesetzes möglichst rasch Verhandlungen unter Beiziehung von Ländervertretern und Interessenverbänden aufgenommen werden, damit im heurigen Jahr eine zukunftsweisende Neuregelung wirksam werden kann. Die neue Österreichische Ökostromregelung sollte sich in ihren tragenden Prinzipien an den mittlerweile auch in der Praxis bewährten deutschen Regelungen im "Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien" orientieren. Wesentliche Punkte dieser mittlerweile von über 50 Ländern übernommenen Ökostromregelungen sind: - langfristige Tarifgarantie für die Betreiber von Ökostromanlagen (20 Jahre) - jährlich degressive Tarife für neue Anlagen, um die Technologie bis zum Jahr 2020 an die Marktreife heranzuführen - Deckelung der Kostenbelastung für besonders energieintensive Betriebe im Rahmen des festzulegenden Aufbringungs- und Tarifsystems - genau festgelegte Eiffizienzkriterien für die Umsetzung der einzelnen Projekte. Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist. Daher schließe ich diese Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, - ich bitte um Ruhe - die dem Antrag zur Beilage 1421/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 1422/2008, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. Ich bitte Herrn Abgeordneten Friedrich Bernhofer über die Beilage 1422/2008 zu berichten. Abg. Bernhofer: Beilage 1422/2008, Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Fertigstellung der AKW-Blöcke 3 und 4 im slowakischen Mochovce. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1422/2008.) Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist. Ich schließe daher diese Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1422/2008 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Ich teile mit, dass noch folgende Initiativanträge eingelangt sind, die den zuständigen Ausschüssen zugewiesen werden. Beilage 1424/2008, Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Erweiterung der Richtlinien für die Gewährung eines Beitrags von 600 Euro bei der Beschaffung von Wohnungen und Eigenheimen. Beilage 1428/2008, Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Schaffung der Möglichkeit einer Geburtenhilfe durch einen Wahlarzt an der Landes-Frauen- und Kinderklinik. Diese Beilagen werden dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Beilage 1425/2008, Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Schutz der Anrainerinnen und Anrainer an der A8 Innkreisautobahn. Beilage 1429/2008, Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend eine Studie über Lärmschutz an den Autobahnen und Schnellstraßen. Beilage 1430/2008, Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend eine Studie über die Auswirkung der Geschwindigkeitsreduktion auf der A8 sowie von Einhausungen von Teilen der A1 und der A8. Diese Beilagen werden dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Beilage 1427/2008, Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend eine Studie über Auswirkungen und Kompensationsmöglichkeiten von Härtefällen im Zusammenhang mit der Pensionserhöhung 2008. Diese Beilage wird dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die soeben verlesenen Beilagen finden die Mitglieder des hohen Hauses auf ihren Plätzen vor. Die Sitzung ist geschlossen. (Ende der Sitzung: 20:44 Uhr) 64 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 46. Sitzung am 31. Jänner 2008 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 46. Sitzung am 31. Jänner 2008 65