Kurzschriftlicher Bericht 41. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags XXVI. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 5. Juli 2007 Inhalt: Angelobung von Bundesrat Mag. Bernhard Baier als neues Mitglied des Oö. Landtags (Seite 10) Fragestunde: L-8161/1-XXVI: Anfrage des Abg. Trübswasser an Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 10) L-8163/1-XXVI: Anfrage des Abg. Mag. Steinkellner an Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl (Seite 20) Verlesung und Zuweisung des Einganges (Seite 22) Dringlichkeitsanträge: Beilage 1235/2007: Initiativantrag betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats. Rednerinnen: Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 25) Abg. Wageneder (Seite 26) Abg. Präsidentin Orthner (Seite 27) Abg. Moser (Seite 28) Beilage 1237/2007: Initiativantrag betreffend die Widmung der Mineralölsteuer für den öffentlichen Verkehr. Redner: Abg. Prinz (Seite 29) Abg. Schillhuber (Seite 30) Abg. Trübswasser (Seite 30) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 31) Beilage 1238/2007: Initiativantrag betreffend eine Abteilung für den öffentlichen Verkehr. Redner: Abg. Kapeller (Seite 32) Abg. Stanek (Seite 32) Abg. Trübswasser (Seite 33) Abg. Dr. Brunmair (Seite 33) Beilage 1239/2007: Initiativantrag betreffend die Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Redner/in: Abg. Affenzeller (Seite 34) Abg. Hüttmayr (Seite 35) Abg. Trübswasser (Seite 37) Abg. Moser (Seite 38) Beilage 1240/2007: Initiativantrag betreffend eine Radfahrbeauftragte oder einen Radfahrbeauftragten. Redner/in: Abg. Pilsner (Seite 40) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 41) Abg. Trübswasser (Seite 42) Abg. Kiesl (Seite 42) Beilage 1241/2007: Initiativantrag betreffend eines Landesstrategie "Zukunft Daseinsvorsorge in Oberösterreich". Redner/in: Abg. Dr. Frais (Seite 43) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 45) Abg. Schwarz (Seite 46) Abg. Steinkogler (Seite 48) Beilage 1242/2007: Initiativantrag betreffend kein Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 49) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 50) Abg. Mag. Strugl (Seite 52) Abg. Hirz (Seite 53) Beilage 1243/2007: Initiativantrag betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. Redner/in: Abg. Kapeller (Seite 55) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 57) Abg. Mag. Strugl (Seite 58) Abg. Schwarz (Seite 60) Beilage 1244/2007: Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand. Redner/innen: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 61) Abg. Moser (Seite 63) Abg. Hingsamer (Seite 64) Abg. Wageneder (Seite 66) Beilage 1245/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG. Redner/innen: Abg. Mag. Jahn (Seite 67) Abg. Moser (Seite 69) Abg. Trübswasser (Seite 70) Abg. Mag. Stelzer (Seite 71) Beilage 1246/2007: Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Redner/in: Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 73) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 74) Abg. Bernhofer (Seite 75) Abg. Hirz (Seite 77) Beilage 1247/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG. Redner/in: Abg. Pilsner (Seite 78) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 80) Abg. Schwarz (Seite 81) Abg. Schürrer (Seite 83) Beilage 1248/2007: Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der Energie AG. Redner: Abg. Affenzeller (Seite 85) Abg. Dr. Brunmair (Seite 86) Abg. Stanek (Seite 88) Abg. Hirz (Seite 89) Beilage 1249/2007: Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Redner/innen: Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 91) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 92) Abg. Dr. Aichinger (Seite 94) Abg. Schwarz (Seite 95) Beilage 1250/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Redner: Abg. Ing. Sulzbacher (Seite 97) Abg. Mag. Strugl (Seite 98) Abg. Dr. Brunmair (Seite 100) Abg. Hirz (Seite 100) Beilage 1251/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge. Redner/in: Abg. Eidenberger (Seite 102) Abg. Dr. Brunmair (Seite 103) Abg. Brandmayr (Seite 104) Abg. Wageneder (Seite 105) Beilage 1252/2007: Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichen Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG. Redner/innen: Abg. Ing. Öller (Seite 106) Abg. Jachs (Seite 107) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 108) Abg. Schwarz (Seite 109) Beilage 1253/2007: Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben. Redner/innen: Abg. Schreiberhuber (Seite 110) Abg. Moser (Seite 111) Abg. Weixelbaumer (Seite 113) Abg. Trübswasser (Seite 113) Beilage 1254/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Redner/in: Abg. Prinz (Seite 115) Abg. Mag. Strugl (Seite 116) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 118) Abg. Schwarz (Seite 118) Beilage 1255/2007: Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG. Redner: Abg. Schenner (Seite 120) Abg. Bernhofer (Seite 122) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 123) Abg. Trübswasser (Seite 124) Beilage 1256/2007: Initiativantrag betreffend die Beibehaltung der Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis (In-House-Vergaben) zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich. Redner/in: Abg. Mag. Chansri (Seite 126) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 127) Abg. Mag. Strugl (Seite 128) Abg. Hirz (Seite 128) Beilage 1257/2007: Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger. Redner/in: Abg. Dr. Schmidt (Seite 129) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 130) Abg. Hirz (Seite 131) Abg. Stanek (Seite 132) Beilage 1258/2007: Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft. Redner/innen: Abg. Kraler (Seite 133) Abg. Dr. Brunmair (Seite 134) Abg. Schwarz (Seite 135) Abg. Mag. Strugl (Seite 136) Beilage 1259/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Bauer (Seite 138) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 140) Abg. Schillhuber (Seite 141) Abg. Wageneder (Seite 142) Beilage 1260/2007: Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich. Redner/in: Abg. Mühlböck (Seite 143) Abg. Dr. Aichinger (Seite 145) Abg. Dr. Brunmair (Seite 146) Abg. Schwarz (Seite 146) Beilage 1261/2007: Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung. Redner/in: Abg. Lindinger (Seite 148) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 149) Abg. Frauscher (Seite 150) Abg. Schwarz (Seite 151) Beilage 1262/2007: Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung. Redner/in: Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 153) Abg. Frauscher (Seite 154) Abg. Dr. Brunmair (Seite 155) Abg. Hirz (Seite 155) Beilage 1263/2007: Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten auf dem neusten Stand der Technik. Redner/innen: Abg. Lischka (Seite 156) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 157) Abg. Lackner-Strauss (Seite 158) Abg. Trübswasser (Seite 158) Beilage 1265/2007: Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung. Redner/innen: Abg. Moser (Seite 160) Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 160) Abg. Trübswasser (Seite 161) Abg. Pühringer (Seite 162) Geschäftsordnungsantrag: Antrag auf Absetzung der Beilage 1220/2007 von der Tagesordnung. Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 162) Abg. Mag. Strugl (Seite 167) Abg. Hirz (Seite 168) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 168) Verhandlungsgegenstände: Beilage 1217/2007: Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Polizeistrafgesetz 1979 geändert wird (Oö. Polizeistrafgesetz-Novelle 2007). Berichterstatter: Abg. Schenner (Seite 170) Beilage 1218/2007: Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz über die Sicherheit bei Veranstaltungen (Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz). Berichterstatter: Abg. Schenner (Seite 170) Gemeinsame Wechselrede zu den Beilagen 1217 und 1218/2007: Redner/innen: Abg. Eisenrauch (Seite 170) Abg. Lindinger (Seite 171) Abg. Hüttmayr (Seite 171) Abg. Dr. Brunmair (Seite 172) Abg. Schwarz (Seite 172) Beilage 1219/2007: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2006. Berichterstatterin: Abg. Brunner (Seite 173) Redner/innen: Abg. Brunner (Seite 173) Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 174) Abg. Ing. Aspöck (Seite 176) Abg. Wageneder (Seite 176) Abg. Schillhuber (Seite 176) Abg. Mayr (Seite 177) Landesrat Dr. Stockinger (Seite 178) Beilage 1220/2007: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oberösterreichischen Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik. Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 179) Beilage 1242/2007: Initiativantrag betreffend kein Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 182) Beilage 1243/2007: Initiativantrag betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 182) Beilage 1244/2007: Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand. Berichterstatter: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 182) Beilage 1245/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatterin: Abg. Mag. Jahn (Seite 183) Beilage 1246/2007: Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatterin: Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 183) Beilage 1247/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatter: Abg. Pilsner (Seite 183) Beilage 1248/2007: Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der Energie AG. Berichterstatter: Abg. Affenzeller (Seite 183) Beilage 1249/2007: Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatterin: Abg. Peutlberger-Naderer (Seite 183) Beilage 1250/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatter: Abg. Ing. Sulzbacher (Seite 184) Beilage 1251/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge. Berichterstatter: Abg. Eidenberger (Seite 184) Beilage 1252/2007: Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichen Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatter: Abg. Ing. Öller (Seite 184) Beilage 1253/2007: Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben. Berichterstatterin: Abg. Schreiberhuber (Seite 184) Beilage 1254/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Berichterstatter: Abg. Prinz (Seite 184) Beilage 1255/2007: Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG. Berichterstatter: Abg. Schenner (Seite 185) Beilage 1256/2007: Initiativantrag betreffend die Beibehaltung der Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis (In-House-Vergaben) zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich. Berichterstatterin: Abg. Mag. Chansri (Seite 185) Beilage 1257/2007: Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger. Berichterstatterin: Abg. Dr. Schmidt (Seite 185) Beilage 1258/2007: Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft. Berichterstatterin: Abg. Kraler (Seite 185) Beilage 1259/2007: Initiativantrag betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich. Berichterstatterin: Abg. Bauer (Seite 186) Beilage 1260/2007: Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich. Berichterstatter: Abg. Mühlböck (Seite 186) Beilage 1261/2007: Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung. Berichterstatter: Abg. Lindinger (Seite 186) Beilage 1262/2007: Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung. Berichterstatterin: Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 186) Beilage 1263/2007: Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten auf dem neusten Stand der Technik. Berichterstatterin: Abg. Lischka (Seite 186) Gemeinsame Wechselrede zu den Beilagen 1220/2007 und 1242 bis 1263/2007: Redner: Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 187) Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider (Seite 192) Landesrat Anschober (Seite 193) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 198) Abg. Ing. Aspöck (Seite 202) Abg. Mag. Stelzer (Seite 205) Abg. Ing. Aspöck (Seite 205) Beilage 1221/2007: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2006. Berichterstatter: Abg. Weixelbaumer (Seite 208) Redner: Abg. Weixelbaumer (Seite 208) Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 209) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 210) Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 210) Beilage 1222/2007: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zur Verlängerung der Option bis zum 30. Juni 2010 hinsichtlich des Erwerbes Grundstückes Nr. 1139, EZ 20, GB 45517 Nöstlbach, im Ausmaß von 24.065 m² durch die Firma Gruber & Kaja Druckguss- und Metallwarenfabrik GmbH, Obere Dorfstraße 1, 4050 Traun, zu den im Kaufvertrag vom 5./11. Juli 2001 vereinbarten Bedingungen. Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 212) Beilage 1223/2007: Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend den Bericht über den Ressourcenbedarf für die Errichtung einer Medizinischen Universität in Linz. Berichterstatter: Abg. Dr. Aichinger (Seite 212) Redner/in: Abg. Dr. Brunmair (Seite 212) Abg. Mag. Baier (Seite 213) Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 214) Beilage 1224/2007: Bericht des Ausschusses für EU-Angelegenheiten betreffend die Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gemäß Art. 15a B-VG über das Verwaltungs- und Kontrollsystem in Österreich für die EU-Strukturfonds in der Periode 2007-2013. Berichterstatterin: Abg. Lackner-Strauss (Seite 214) Beilage 1225/2007: Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend den Tätigkeitsbericht der Oö. Antidiskriminierungsstelle über den Zeitraum vom Juni 2005 bis März 2007. Berichterstatterin: Abg. Eisenrauch (Seite 214) Rednerinnen: Abg. Eisenrauch (Seite 215) Abg. Dr. Schmidt (Seite 215) Abg. Moser (Seite 215) Beilage 1229/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Landwirtschaftliche Förderungen". Berichterstatter: Abg. Hingsamer (Seite 216) Beilage 1230/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Flughafen Linz GmbH". Berichterstatter: Abg. Frauscher (Seite 216) Beilage 1231/2007: Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Nordumfahrung Enns". Berichterstatter: Abg. Hüttmayr (Seite 217) Beilage 1235/2007: Initiativantrag betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats. Berichterstatterin: Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 217) Rednerin: Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 217) Beilage 1238/2007: Initiativantrag betreffend eine Abteilung für den öffentlichen Verkehr. Berichterstatter: Abg. Kapeller (Seite 218) Beilage 1265/2007: Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung. Berichterstatter: Abg. Mag. Steinkellner (Seite 218) Vorsitz: Erste Präsidentin Orthner Zweite Präsidentin Weichsler Dritte Präsidentin Eisenriegler Schriftführer: Erster Schriftführer Abg. Bernhofer Anwesend: Von der Landesregierung: Landeshauptmann Dr. Pühringer, die Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider und Hiesl, die Landesräte Ackerl, Anschober, Dr. Kepplinger, Sigl, Dr. Stockinger und Dr. Stöger Die Mitglieder des Landtags Landesamtsdirektor-Stellvertreter WHR Dr. Mayer Landtagsdirektor Dr. Hörtenhuber Amtsschriftführer: HR Dr. Uebe (Beginn der Sitzung: 10.05 Uhr) Erste Präsidentin: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich wünsche Ihnen einen schönen, guten Morgen. Ich eröffne die 41. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags in dieser Legislaturperiode. Ich darf Sie dazu sehr herzlich begrüßen. Die Mitglieder der Oberösterreichischen Landesregierung, die Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag, die anwesenden Bundesräte Kneifel und Wolfinger, die Damen und Herren des Hauses, die Vertreterinnen und Vertreter der Presse und die Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie seien alle herzlichst willkommen. Die amtliche Niederschrift über die 40. Sitzung des Landtags liegt in der Zeit von 6. bis 20. Juli in der Landtagsdirektion zur Einsichtnahme auf. Wie den Mitgliedern des hohen Hauses aus der Einladung zur heutigen Sitzung bekannt ist, beginnen wir diese Sitzung mit der Angelobung eines neuen Mitglieds des Oberösterreichischen Landtags. Vom Mitglied des Landtags, Herrn Ing. Mag. Otto Gumpinger, ist mir folgendes Schreiben zugegangen, das ich Ihnen zur Kenntnis bringe. Gemäß § 9 der Landtagsgeschäftsordnung verzichte ich mit Ablauf des heutigen Tages auf mein Landtagsmandat. Unterschrieben Otto Gumpinger. Und zu dieser Verzichtserklärung stelle ich fest, dass sie mit 25. Juni des Jahres 2007 wirksam geworden ist. Auf Grund der jetzt eben verlesenen Verzichtserklärung wurde Herr Bundesrat Mag. Bernhard Baier in den Landtag berufen. Herr Bundesrat Mag. Bernhard Baier ist im Haus anwesend. Ich begrüße Ihn sehr herzlich als neues Mitglied des Oberösterreichischen Landtags und nehme gemäß unseren Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung die Angelobung vor, zu der ich Sie bitte, sich von den Sitzen zu erheben. (Alle erheben sich von den Sitzen.) Herr Bundesrat Mag. Bernhard Baier, ich ersuche Sie im Sinne des Landesverfassungsgesetzes und der Landtagsgeschäftsordnung das Gelöbnis als Mitglied des Landtags in der Form zu leisten, dass Sie nach der Angelobungsformel die Worte "ich gelobe" sprechen. Die Angelobungsformel lautet: Ich gelobe unverbrüchliche Treue dem Land Oberösterreich und der demokratischen Republik Österreich sowie stete und volle Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Mag. Baier: Ich gelobe! Erste Präsidentin: Ich danke für dieses Gelöbnis und wünsche alles Gute. (Beifall) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir kommen zur Fragestunde. Eine Zusammenstellung der Fragen haben Sie auf Ihren Plätzen aufliegen und ich beginne mit der Frage des Herrn Abgeordneten Gunther Trübswasser an den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider. Bitte Herr Abgeordneter! Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, verehrter Herr Verkehrslandesrat! Der Verkehr ist in Oberösterreich eines der Hauptprobleme für die Umweltbelastung. Mit einem Zuwachs von 90 Prozent bei den CO2-Emissionen seit 1990 ist der Verkehr Klimakiller Nummer 1. Ohne Trendwende bei den Verkehrsemissionen haben wir keinerlei Chance, in Oberösterreich die Klimaschutzziele zu erreichen, wie der neueste Umweltbundesbericht zeigt. Der jährliche Zuwachs an motorisiertem Verkehr muss dringend eingedämmt werden. Nur mit einer konsequenten "ÖFFI-Offensive" und einem Ausbau des Radverkehrs ist dies möglich. Welche Sondermaßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele planen Sie im Rahmen Ihrer Zuständigkeiten im Bereich des ÖV und Radverkehrs? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landeshauptmann! Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrter Herr Abgeordneter! Ich bedanke mich für die Gelegenheit, zum Thema Klimaschutz Stellung beziehen zu können. Das ist ja ohnehin ein Thema, das ich als Referent für den Naturschutz und als Referent für den Verkehr sehr gerne betreue. Ich habe mich mit der Thematik Klimaschutz schon sehr lange befasst, zuerst als Umweltstadtrat der Landeshauptstadt Linz, als Vorstandsmitglied des europäischen Klimabündnisses, dann als Wohnbaureferent und jetzt im Naturschutz und im öffentlichen Verkehr. Das Umweltbundesamt hat heuer den achten Umweltkontrollbericht vorgelegt. In diesem Bericht wird auch die Situation bei den Treibhausgasemissionen in Österreich dargelegt. Bei einer Zuordnung der Emissionen auf die Hauptverursacher ergibt sich für das Jahr 2005 folgende Situation: Die Industrie und das produzierende Gewerbe haben einen Anteil von 26,5 Prozent, der Verkehrssektor hat einen Anteil von 26,2 Prozent, die Energieaufbringung hat einen Anteil von 17,1 Prozent und durch Raumwärme und Kleinverbrauch werden 16,7 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verursacht. In absoluten Werten sieht die Situation folgendermaßen aus: Industrie und produzierendes Gewerbe verursachten 2005 eine Emission von 24,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten, der Verkehrssektor verursachte 24,4 Millionen Tonnen, die Energieaufbringung 15,9 Millionen Tonnen und von Raumwärme und Kleinverbrauch wurden 15,6 Millionen Tonnen verursacht. Der Verkehrssektor liegt also in Österreich an zweiter Stelle. Zur Erläuterung soll angeführt werden, dass hier dem Verkehrssektor der Straßen-, Schienen-, Wasserverkehr und der nationale Luftverkehr, Pipelines und Militärfahrzeuge zugerechnet werden. Traktoren, Baumaschinen und internationaler Flugverkehr sind nicht enthalten. Interessant ist die Veränderung über die Jahre: Als Vergleichsjahr für das Kyoto-Ziel wurde das Jahr 1990 herangezogen. Gegenüber diesem Jahr hat der Verkehrssektor im Jahr 2005 einen Zuwachs um 91,6 Prozent zu verzeichnen. Hier muss ich allerdings gleich eine wichtige Anmerkung des Umweltbundesamtes zum so genannten Tanktourismus zitieren: Die aus dem Kraftstoff im Ausland freigesetzten Treibhausgase werden Österreich angerechnet und betrugen 2005 rund 32 Prozent der österreichischen Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrssektor. Rechnet man also die Treibhausgasemissionen des österreichischen Verkehrssektors ohne den preisbedingten Kraftstoffexport, so ist eine Steigerung zwischen 1990 und 2005 im Ausmaß von 20 Prozent anzusetzen, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Österreich, aber nicht Oberösterreich!") und nicht 91,2 Prozent, wobei die Emissionen in den letzten Jahren (2003 bis 2005) konstant blieben. In absoluten Werten wurden vom Verkehrssektor im österreichischen Inland im Jahr 1990 13,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente emittiert, im Jahr 2005 16 Millionen Tonnen. Der Verkehrssektor liegt somit mit Energieaufbringung und Raumwärme gleichauf. Innerhalb des Verkehrssektors ist natürlich der Straßenverkehr der Hauptverursacher der Treibhausgas-Emissionen. Rund 56 Prozent davon sind dem PKW-Verkehr zuzurechnen, der Rest geht auf LKW-Verkehr und andere Kraftfahrzeuge. Da der Großteil des Kraftstoffexports dem LKW-Verkehr zuzurechnen ist, ist der inländische Treibhausgas-Anteil beim PKW-Verkehr etwas höher anzusetzen. In Österreich waren im Jahr 2006 etwas über 4,2 Millionen PKW registriert. Der Motorisierungsgrad nimmt zu: 2006 kamen auf tausend Einwohner 508,7 PKW, in Oberösterreich 546,3 PKW. Oberösterreich liegt damit an vierter Stelle in Österreich. Neben dem Kfz-Bestand ist natürlich auch die Verkehrsleistung eine wichtige Maßzahl. Auch diese nimmt in Österreich kontinuierlich zu, und nicht nur in Österreich und in Oberösterreich, sondern insgesamt in Europa. Die Mobilität wird weltweit erheblich wachsen. Der Verkehr wird sich im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung intensivieren. Die Verkehrsleistung in den heutigen Schwellenländern wird rapide zunehmen. Heute gibt es weltweit 600 Millionen Kraftfahrzeuge. In Indien leben eine Milliarde Menschen, die heute acht Millionen Kraftfahrzeuge besitzen. Wenn nur die Hälfte der 200 Millionen Inder, die zur kaufkräftigen Mittelschicht zählen, in den nächsten Jahren ein Kraftfahrzeug anschafft und die 1,3 Milliarden Bewohner der Volksrepublik China für sich eine ähnliche Motorisierung beanspruchen, wie wir sie in Europa als selbstverständlich ansehen, so verdoppelt sich der weltweite Bestand an Kraftfahrzeugen. Erlauben Sie mir, dass ich an dieser Stelle etwas weiter aushole: Durch die Globalisierung ist es zu einer Verflechtung der Probleme gekommen. Umweltpolitische Aspekte lassen sich nicht von wirtschaftlichen, demografischen, sozialen und vor allem entwicklungspolitischen Gesichtspunkten trennen. Wir brauchen ein nachhaltiges Modell industrieller Entwicklung. Der globale Energiehunger kann nur befriedigt werden, wenn zugleich Energie sparsamer und energieeffizienter produziert und konsumiert wird. Die industrielle Produktion selbst muss zum Gegenstand einer energieeffizienten Modernisierung werden. Maßnahmen bei der Raumwärme und bei der Wärmedämmung sind ein zukunftsträchtiges Betätigungsfeld. Die Globalisierung, demografische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen wie die Urbanisierung intensivieren den Bedarf an innovativen integrierten Verkehrskonzepten. Neue Kraftstoffe, neue Antriebstechnologien und intermodale Verkehrsysteme können ein Weg sein, wie ein Ausgleich zwischen der Verminderung klimaschädlicher Emissionen und dem wachsenden Mobilitätsbedürfnis gefunden werden kann. Ich komme wieder zurück auf die Situation im Straßenverkehr in Oberösterreich. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ja!") In Oberösterreich hat es in den letzten Jahren, ich zitiere Kollegen Hiesl, eine Straßeninfrastrukturoffensive gegeben. Es wurde ja schon im schwarz-grünen Regierungsübereinkommen festgelegt, dass alle bereits begonnenen oder bereits ausgeschriebenen Straßenbaumaßnahmen fertig gestellt werden. Ich möchte hier aus einer Liste des Kollegen Hiesl aus dem Jahr 2003 über die Vorhaben der Legislaturperiode von Schwarz-Grün von 2003 bis 2009 vorlesen: B127 Umfahrung Arnreit, B148 Umfahrung Altheim-West, B122 Umfahrung Rohr, L540 Umfahrung St. Georgen, B1 Umfahrung Enns, B309 Umfahrung Dietachdorf, L1044 Umfahrung Lengau, L1423 Münzbacher Zubringer Teil 1, L1415 Josefstal, L543 Kienbergwand, B140 Umfahrung Grünburg, B145 Umfahrung Traunkirchen, L1423 Münzbacher Zubringer Teil 2, (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Da ist was geschehen!") B134 Lahöfen, B124 Mönchwald, B1 Timelkam, Ost II, B125 Urfahr, Dornach Katzbach, L1306 Vorchdorf, B115 Losenstein, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Bravo Hiesl!") L1075 Ötzling, L1375 Nettingsdorf, L532 Alkoven, L539 Teufelmühle, B145 Knoten Buchen + Gmunden Nord, (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Die Schienenliste ist sicher kürzer!") komme ich dazu Kollege Sigl, bitte um Ruhe, hören Sie sich doch dieses wunderbare Programm von Schwarz-Grün an Kollege Sigl, es ist dein Regierungsprogramm auch, B124 Mistlberg II, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kollege Haider, ist die Schienenliste auch lang?") B38 Sauedt, B122 Breunesberg, L564 Rohrbach Süd und Hohenbrunn, B126 Langsamfahrstreifen Haselgraben, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Der ist gefährlich, der Langsamfahrstreifen!") L1070 Walling, A7 Einhausung Bindermichl, A1 Westautobahn Generalsanierung, A8 Innkreisautobahn Generalsanierung, A9 Pyhrnautobahn Vollausbau, A26 Westring Linz, S10 Mühlviertler Schnellstraße, B309 Ausbau von Dietachdorf bis Enns, B139 Umfahrung Haid, B1 Umfahrung Schwanenstadt, B1 Umfahrung Neubau, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Und überall hat der Haider gesagt, es muss schneller und breiter werden!") B139 Umfahrung Doppl II, B148 Umfahrung Altheim Ost, L1471 Umfahrung Lasberg, B51 Umfahrung Lenzing, B127 Umfahrung Schlägl, B127 Umfahrung Getzing, L562 Umfahrung Pettenbach, B1 Umfahrung Lambach Nord, B 129 Umfahrung Eferding, L 1354 Lange Gasse, B 129 Oberrudling – Weißer Graben, B 38 Kastner II, L 1244 Eberstalzell, B 1 Wels West II, B 115 Taborknoten, B 124 Zellhof, L 1463 Hans Zach-Straße, B 122 Furtberg, B 38 Gugu, B 124 Pierbach, B 122 Posthofknoten, B 126 Langsamfahrstreifen Haselgraben 2, B 134 Parzham. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Bravo Hiesl!" Beifall.) Ich muss mir angesichts dieser Liste doch die Bemerkung erlauben, wie und wo hier der motorisierte Verkehr dringend eingedämmt wird. Aber damit kein Missverständnis aufkommt - ich unterstütze die Straßenbaumaßnahmen, weil sie wichtig sind für die regionale Erschließung und weil sie auch der Verkehrssicherheit und dem Anrainerschutz dienen. Es gibt natürlich nicht nur die Straßenbau-Offensive in Oberösterreich. Seit es ein eigenes ÖV-Ressort gibt, ein Ressort für den öffentlichen Verkehr, wird zielstrebig ein umfangreiches Maßnahmenpaket zu einer modernen, bedarfsgerechten und barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Verkehrs umgesetzt. Kollege Landesrat Anschober hat mich Anfang 2005 ersucht mitzuteilen, welche Maßnahmen im öffentlichen Verkehr gesetzt werden können, um einen Beitrag zur Reduktion der Feinstaub-Problematik zu leisten. Ich habe daraufhin mit Schreiben vom 12. April 2005 mein Programm zum Ausbau und zur attraktiven Gestaltung des öffentlichen Verkehrs dargelegt. Im September 2005 hat mich Kollege Landesrat Anschober ersucht, Handlungsmöglichkeiten für einen aktiven Klimaschutz zu untersuchen und vorzuschlagen. Meinen Vorschlag habe ich ihm mit dem Schreiben vom 9. Dezember 2005 mitgeteilt. Im Juli 2006 werde ich vom Kollegen Landesrat Anschober wiederum ersucht, Klimaschutzmaßnahmen zu prüfen. Ich übersandte mit Schreiben vom 14. November 2006 nochmals mein Programm für Maßnahmen im öffentlichen Verkehr. Ich habe leider auf keines meiner Schreiben ein Antwortschreiben, einen Kommentar (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wieso? Weil Sie zu entsprechenden Sitzungen nicht gekommen sind!") erhalten, nicht einmal einen Eingangsvermerk. Jetzt wird angefragt, welche Maßnahmen ich zur Erreichung des Klimaschutzes plane. Ich werde daher also hier nochmals mein Maßnahmenprogramm vorstellen und hoffe, dass nun in diesem Rahmen eine entsprechende zustimmende Reaktion erfolgen wird. Die Gesamtheit der Maßnahmen - in systematischer und gut begründeter Form - ist ja im Gesamtverkehrskonzept dargestellt. Ich kann hier nur die wichtigsten Projekte noch einmal vorstellen und aktuelle Informationen geben. Im oberösterreichischen Zentralraum wird seit einigen Jahren an Ausbaumaßnahmen im regionalen und städtischen öffentlichen Verkehr gearbeitet, und es sind weitere Verbesserungen geplant. Die Straßenbahnlinie der Linz Linien wurde bereits bis Ebelsberg und dann bis zur Solar City verlängert. Die Verlängerung zur neuen ÖBB-Haltestelle Linz Pichling wird zur Zeit konzipiert. In Linz-Ebelsberg wurde am 22. Juni 2007 ein kundenfreundlicher Umsteigeknoten zwischen den Eil- und Regionalzügen, der neuen Straßenbahnlinie und den innerstädtischen Buslinien mit Park-and-ride-Anlage eröffnet. Die „Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof Linz“ ist mit dem neuen Bahnhof, der Straßenbahnunterführung und der verbesserten Anbindung der innerstädtischen und der Regionalbuslinien fertig gestellt. Das ganze Projekt zeigt, dass gelungene Attraktivierungsmaßnahmen von den Fahrgästen gerne angenommen werden. Ebenso gut angenommen wird es, dass nun die Linzer Lokalbahn, LILO, in den Linzer Hauptbahnhof einfährt. Die Einbindung der City-S-Bahn wurde beim Bahnhofsausbau bereits vorgesehen. Auch in der Stadt Wels wurde das Bahnhofsgebäude und das Bahnhofsumfeld modernisiert. Die Straßenbahn Harter Plateau soll der Aufschließung der Wohngebiete im Südwesten von Linz dienen und der regen Siedlungstätigkeit in diesem Gebiet Rechnung tragen. Die nötigen Beschlüsse des Landes und der Städte Linz und Leonding wurden gefasst, Vorleistungen für diese Straßenbahn wurden ja bereits beim Bahnhofsumbau und beim Ausbau der B 139 gesetzt. Jetzt wird die Einreichplanung überarbeitet, im Herbst 2007 soll das eisenbahnrechtliche Verfahren starten. Die Modernisierung der Gmundner Straßenbahn wurde mit der Sanierung der Kuferzeile begonnen, jetzt wird die Sanierung mit dem Abschnitt bis zum Franz-Josef-Platz fortgesetzt. Ein generelles Projekt zur Verknüpfung der Straßenbahn mit der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf wird beauftragt. Ein Konzept zur Beschleunigung und durchgehend barrierefreien Gestaltung der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf wird derzeit verhandelt. Zwei wichtige Abschnitte des viergleisigen Ausbaus der Westbahn zwischen St. Valentin und Linz wurden heuer eröffnet: der Abschnitt Umfahrung Enns und der Teilabschnitt zwischen Asten und dem Traunfluss. Ich gehe davon aus, dass die Planungs- und Bauaktivitäten für die weiteren Etappen der viergleisigen Westbahn zügig fortgesetzt werden. Es steht das letzte Stück bis zum Hauptbahnhof Linz an, dann soll es weiter Richtung Westen gehen – mit einem Abschnitt bis Wels und mit dem Ausbau des Breitenschützinger Bogens. Ich bin in Gesprächen mit den ÖBB, damit beim Ausbau Breitenschützing eine zufrieden stellende Lösung für die Lokalbahn Lambach – Haag gefunden wird. Die Einbindung der Donauuferbahn in die Westbahn über die Schleife in Ennsdorf ist fertig gestellt. Die Direktzüge aus dem unteren Mühlviertel nach Linz werden sehr gut angenommen. Der Landtag hat kürzlich festgehalten, dass die Verbindung der Mühlkreisbahn mit dem Hauptbahnhof Linz – die so genannte City-S-Bahn - eine ganz wichtige Maßnahme im Schienenausbau ist und dass rasch eine Finanzierungsvereinbarung zwischen Land und Bund abgeschlossen werden soll. Mit dieser Schienenstrecke wird eine attraktive Verbindung aus dem oberen Mühlviertel zu wichtigen Zielen in der Stadt Linz bzw. zu den Regional- und Fernverkehrszügen am Linzer Hauptbahnhof geschaffen. Erste Trassensicherungsmaßnahmen werden bereits gesetzt. Eine Studie zur Optimierung der Verkehrssituation im Zentrum von Linz-Urfahr ist in Arbeit. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist dabei die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger des öffentlichen Verkehrs und eine zufrieden stellende Gestaltung der Bedingungen für die Fußgänger und den Radfahrverkehr. Zur Schaffung von barrierefreien Zugängen, zur Erhöhung der Qualität für die Reisenden und zur Erhöhung der Streckengeschwindigkeit sind Verbesserungsmaßnahmen auf der Mühlkreisbahn und der Donauuferbahn erforderlich. Verhandlungen über die Umsetzung dieser Planungen sind im Gange. Darüber hinaus wird die Elektrifizierung der Mühlkreisbahn ins Auge gefasst. Das sechste mittelfristige Investitionsprogramm 2005 bis 2009 für die Bahnstrecken der Firma Stern & Hafferl und auf der Salzburger Lokalbahn wurde abgeschlossen. Bund und Land tragen gemeinsam die Kosten. Im Rahmen des sechsten mittelfristigen Investitionsprogramms wird auch die erste Etappe der Generalsanierung der LILO vorgenommen. Eine Machbarkeitsstudie für eine Integration der Aschacherbahn in die LILO liegt vor. Eine Umsetzung ist für die zweite Etappe der Generalsanierung der LILO vorgesehen. Der Landtag hat kürzlich festgehalten, dass der Baubeginn für den schon lange geforderten Ausbau der Summerauerbahn und der Pyhrnbahn vorgezogen werden muss. Die Landesregierung muss die Verhandlungen über eine Landesbeteiligung fortsetzen und abschließen. Eine Vorziehmaßnahme – die Unterführung am Bahnhof St. Georgen an der Gusen in der Gemeinde Luftenberg – wird Anfang August eröffnet. Eine Korridoruntersuchung für die Innkreisbahn liegt vor. Eine Variante zur Streckenverbesserung wurde vorgeschlagen. In einem Detailbereich wird noch eine vertiefende Untersuchung vorgenommen, um Trassensicherungsmaßnahmen setzen zu können. Eine Vorstudie zur Verlängerung der Salzburger Lokalbahn nach Ostermiething und eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung von Ostermiething nach Bayern wurde ausgearbeitet. Ich beabsichtige gemeinsam mit Kollegen Landesrat Sigl diese Studien bei den Entscheidungsträgern in der Region zu präsentieren. Neben diesen in erster Linie investiven Maßnahmen ist das zweite wesentliche Moment zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs die Schaffung von bedarfsgerechten Verkehrsverbindungen. Ziel ist, in allen Regionen die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr deutlich zu verbessern. Gemeinsam mit den Gemeinden, Städten, Interessensvertretungen und Verkehrsunternehmen werden Konzepte zur bedarfsorientierten Neustrukturierung des regionalen ÖV-Angebotes erarbeitet. Diese Konzepte verbessern nicht nur das Angebot in der Fläche, sondern sie bedeuten auch eine verbesserte Anbindung zwischen der Region und dem Zentralraum. Nach einigen kleineren Konzepten wurde im Jahr 2001 im Bezirk Perg das erste Konzept für einen ganzen Bezirk umgesetzt. Mittlerweile haben wir das gesamte Mühlviertel durch einzelne Regionalverkehrskonzepte bearbeitet. Die Konzepte für Eferding, Kirchdorf und den Großraum Steyr sind fertig ausgearbeitet, die Umsetzung ist für Herbst dieses Jahres in Vorbereitung. Einzelne Vorleistungen auf den Schienenstrecken sind hier ja bereits in Betrieb. Die Regionalverkehrskonzepte für Gmunden und Vöcklabruck sollen mit Fahrplanwechsel 2007, also Dezember dieses Jahres umgesetzt werden. Die Arbeiten für Linz-Südwest und die Region Wels-Land sind im Gange, ebenso die Planungen für Schärding und Ried. Die Vorgangsweise zur Fortsetzung der Arbeiten in Braunau ist abgesprochen, auch für den ganzen Bezirk Grieskirchen laufen Gespräche. Mein Ziel ist, dass 2009 das ganze Landesgebiet durch regionale Verkehrskonzepte bearbeitet ist. Mit der Umsetzung der oben dargestellten Maßnahmen - sowohl in der Infrastruktur wie auch beim Verkehrsangebot - wird der öffentliche Verkehr den Anforderungen entsprechend ausgebaut, werden die Grundlagen dafür geschaffen, dass die Inanspruchnahme des öffentlichen Verkehrs erhöht wird. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Informationen über die Angebote des öffentlichen Verkehrs in geeigneter und zeitgemäßer Form an die Kunden herangebracht werden. Zu diesem Zweck bauen wir Strukturen auf, die sich mit dem Mobilitätsmanagement befassen. Hier wird die ÖV-Information und Mobilitätsberatung geleistet, hier wird die Aktualisierung der Verkehrskonzepte betrieben, hier werden Wünsche, Beschwerden, Wünsche und Anregungen behandelt. Die Maßnahmen, die wir im öffentlichen Verkehr bisher gesetzt haben, zeigen bereits Wirkung. Überall dort, wo das Verkehrsangebot verbessert wurde oder wo wir durch Investitionsmaßnahmen den öffentlichen Verkehr modernisiert haben, konnten wir erfreuliche Fahrgaststeigerungen erzielen. Seit 2000, seit es das Ressort und die Konzepte gibt, hat sich die Zahl der Fahrgäste insgesamt um 10 Prozent erhöht, auf der Schiene konnte sogar ein Zuwachs von 22 Prozent erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt bei der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs sind auch die eingesetzten Fahrzeuge. Hier geht es vorrangig um die Qualität für die Fahrgäste, aber auch um die Modernisierung der Fahrzeuge im ÖV und um eine Verbesserung der Technologie und auch um den Schadstoffausstoß der Fahrzeuge zu reduzieren. Es wurde in den letzten Jahren bereits ein sehr umfangreiches Modernisierungsprogramm umgesetzt, und es wird in den nächsten Jahren noch viel geschehen. Ich erinnere nur an die Beschaffung von neuen Straßenbahngarnituren in Linz, neuen Niederflurfahrzeugen für die LILO und für die Mühlkreisbahn, neuen Autobussen bei einzelnen städtischen und regionalen Verkehrsunternehmen. Die Lieferung von zehn neuen Talent-Garnituren bei der ÖBB, die mit einer neuen, rollstuhltauglichen Rampe ausgestattet sind, soll ab Sommer dieses Jahres beginnen. Es liegt das Angebot der ÖBB vor, darüber hinaus im Regionalverkehr schneller zusätzliche Desiro- und Talentgarnituren zum Einsatz zu bringen. Ich möchte dieses Angebot aufgreifen. Bei den Linz Linien soll in einem Zeitraum von sechs Jahren der Ersatz von 86 Autobussen vorgenommen werden. Die Entscheidung ist gefallen, dass Busse zum Einsatz kommen, die mit Erdgas, Deponiegas oder Biogas betrieben werden können. Für die Straßenbahn auf das Harter Plateau werden natürlich ebenso City-Runner-Garnituren beschafft. Auch bei der Straßenbahn in Gmunden sollen langfristig moderne Niederflur-Garnituren angeschafft werden. Neben den Fahrzeugen ist es auch ganz wichtig, dass die Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei gestaltet werden. Auch hier gibt es Gespräche mit den ÖBB, insbesondere an den Regionalstrecken rascher Bahnsteige anzuheben und auch die Zugängigkeit im Bahnhofsumfeld zu verbessern. Das Förderungsprogramm zur Modernisierung der Bus-Terminals und Haltestellen wird fortgesetzt. Das ÖV-Ressort ist natürlich bestrebt, auch andere Formen unweltfreundlicher Mobilität zu forcieren, sprich den Fußgängerverkehr und den Radfahrverkehr. Ich erinnere hier an Aktivitäten wie den Wettbewerb „Fahrradfreundliche Gemeinde“ oder den Mobilitätspreis Oberösterreich. Hier geht es gerade darum, für die lokalen Mobilitätsbedürfnisse den Fußgängerverkehr und den Radfahrverkehr zu propagieren. Eine Handlungsanleitung für die Gemeinden, wie eine verkehrstechnisch günstige Gestaltung von Radfahranlagen bewerkstelligt wird, wurde herausgegeben. Es gibt ein Förderungsprogramm, das den Gemeinden helfen soll, durch entsprechende Ausbaumaßnahmen, wie z.B. Gehsteigbau in der Gemeinde, den Fußgängerverkehr zu ermöglichen und sicherer zu gestalten. Die Aktivitäten zum Ausbau des Radwegenetzes werden von Kollegen Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl und von den Gemeinden fortgesetzt. Sofern neue Radfahranlagen auch dem lokalen Alltagsverkehr dienen, kann seitens des Verkehrsressorts auch finanziell mitgewirkt werden. Wie beim öffentlichen Verkehr geht es auch beim Radfahren darum, auch auf die so genannten "weichen" Faktoren Augenmerk zu legen. Ich habe daher betrieben, dass die Funktion eines Radfahrbeauftragten eingerichtet wird. Hier geht es um eine ganze Reihe von organisatorischen und Koordinationsaufgaben, aber das Wesentliche ist natürlich die Öffentlichkeitsarbeit und die Werbung für das Radfahren. Ich glaube, dass ich Ihnen verdeutlichen konnte, dass das ÖV-Ressort bereits einiges geleistet hat, um ein gutes ÖV-Angebot zu erstellen, das zum Umsteigen einlädt. Wir haben die Konzepte und die Planungen, um weiter den öffentlichen Verkehr, den Radfahr- und Fußgängerverkehr zu fördern. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Ich möchte bei dieser Gelegenheit aber auch noch auf einen ganz wichtigen Punkt hinweisen. Diese Entwicklung in diesem Ausmaß war erst dadurch möglich, dass ein eigenes Ressort für den öffentlichen Verkehr eingerichtet wurde. Ich möchte daher auch bei dieser Gelegenheit nochmals betonen, dass es für den Umfang und für die Bedeutung der Aufgaben im öffentlichen Verkehrs erforderlich ist, dass eine eigene Abteilung für den öffentlichen Verkehr eingerichtet und personell ausreichend besetzt wird. Die Vorhaben, die ich Ihnen vorgestellt habe, werden nicht in der gewünschten Qualität und im gewünschten Tempo vorankommen, wenn die ganze Sache – wie von Schwarz-Grün beschlossen - nebenbei in einer Straßenbauabteilung angesiedelt ist. Ich möchte Sie bei dieser Gelegenheit auf ein ganz krasses Missverhältnis aufmerksam machen. Zählen Sie einmal die MitarbeiterInnen im Bereich Straßenbau, da geht es weit über 1000 hinaus; und zählen Sie die MitarbeiterInnen im Wasserwesen, das sind einige hundert. In der Verkehrskoordinierung haben wir gerade einmal zehn MitarbeiterInnen, wobei für die ÖV-Planungs- und Umsetzungsarbeiten im engeren Sinn drei Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Für die zielstrebige Umsetzung des ÖV-Maßnahmenprogramms brauchen wir eine gute Personalausstattung. Die oder der Radfahrbeauftragte muss mindestens im Ausmaß einer Vollzeitbeschäftigung besetzt werden, um die Aufgaben zu erfüllen, die das Gesamtverkehrskonzept vorschlägt. Das wurde in den letzten beiden Jahren überhaupt abgelehnt. Für die Verkehrsplanungsaufgaben im Rahmen der regionalen Verkehrskonzepte brauchen wir zwei zusätzliche VerkehrsplanerInnen, um die Konzepte zeitgerecht zusammen mit den Gemeinden entwickeln und umsetzen zu können. Mit zunehmendem Aufbau der regionalen Stellen für das Mobilitätsmanagement muss auch eine übergreifende Leitung dieser Aktivitäten auf Landesebene gegeben sein. Und zuletzt muss endlich die Forderung des Landesrechnungshofes umgesetzt werden, dass das Projektcontrolling installiert werden muss. Ich ersuche auch hier um Ihre Unterstützung bei einer ordentlichen finanziellen Dotierung des ÖV-Ressorts, um die vorher dargestellten Maßnahmen zeitgerecht umsetzen zu können. Mit einem gekürzten und gedeckelten Budget ist es nicht möglich, alle diese sinnvollen Maßnahmen umzusetzen. Alleine durch die Kürzung, die Schwarz-Grün verordnet hat für diese Legislaturperiode, gehen dem ÖV-Ressort in fünf Jahren 14,7 Millionen Euro verloren. Ganz zu schweigen davon, dass zu Zeiten des Verkehrsinfrastrukturfonds vereinbart war, dass in den ersten zehn Jahren mehr Geld zur Verfügung gestellt wird. Darüber hinaus möchte ich Sie noch einmal informieren, dass für die Umfahrung Ebelsberg, bekanntermaßen eine Straße, vereinbart wurde, dass das Land 36 Millionen Euro (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Was? Wovon sprechen wir?") zur Verfügung stellt. Das ÖV-Ressort musste diese 36 Millionen Euro mit Zinsen bezahlen. Bisher wurden aus meinem Bereich 50 Millionen Euro oder 700 Millionen Schilling für die Straße Ebelsberg (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ist eh ein Wahnsinn, wenn man da zustimmt!") bezahlt. Abg. Trübswasser: Wer hat das vereinbart? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Wer hat denn da zugestimmt?") Für die Zukunft verlange ich daher, dass zumindest die zugesagte Inflationsabgeltung für die Jahre 2008 und 2009 eingehalten wird. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wer hat das Budget beschlossen?") Und – weil wir gerade beim Thema Klimaschutz sind – verlange ich, dass die zusätzlichen Einnahmen aus der Mineralölsteuer für die Belange des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung hat eine Anhebung der Mineralölsteuer vorgeschlagen und der Nationalrat hat es beschlossen. Vizekanzler und Finanzminister Molterer hat bei der Präsentation der neuen Klimastrategie der Bundesregierung gefordert, dass die Länder ihren Anteil an der erhöhten Mineralölsteuer ausschließlich für den öffentlichen Personennahverkehr investieren sollen. Ich möchte diese Forderung erfüllen. Zum Abschluss möchte ich noch einen ganz wichtigen Punkt behandeln. Die Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung des ÖV-Systems sind mir ganz wichtig. Je rascher und je umfassender wir die Zugänglichkeit des ÖV-Systems für alle herstellen, desto besser. Ich habe daher zusätzliche Mittel im Ausmaß von 7,5 Millionen Euro jährlich beantragt, um die Barrierefreiheit herzustellen. Zusammenfassend darf ich Ihnen noch einmal sagen, wenn das vereinbarte Geld und fünf zusätzliche Mitarbeiter zur Verfügung stehen, dann werden wir einen ganz gewaltigen Beitrag zur CO2 Reduktion in diesem Lande leisten können. Wir werden daher auch die entsprechenden Anträge einbringen. Nur die schriftlich vereinbarten Vereinbarungen, was das Geld betrifft und um fünf Mitarbeiter - von zehn auf fünfzehn Mitarbeiter - zu erhöhen für den öffentlichen Verkehr würden ausreichen, um wirklich tolle Ergebnisse beim Klimaschutz im öffentlichen Verkehr zu erreichen. Ich danke Ihnen für die lange Aufmerksamkeit. Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter, haben Sie noch eine Zusatzfrage? Abg. Trübswasser: Frau Präsidentin! Es fällt mir schwer in dieser sehr ungleichen Situation, wo eine Vielzahl von Behauptungen aufgestellt wurde, die sehr wohl hinterfragenswert und diskutierungswert sind. Ich habe zu jeder einzelnen Ihrer Ausführungen, Behauptungen die Sie getan haben, sehr wohl eine andere oder eine differenzierte Position. Ich möchte nur so viel festhalten, dass gerade das, was Sie als Letztes erwähnt haben absolut, nicht den Tatsachen entspricht und völlig aus der Luft gegriffen ist, dass Schwarz-Grün die Mittel des Verkehrsressort gekürzt hätten. Ich halte das nur einmal fest. Ich möchte nach dieser ausschweifenden Beantwortung meiner doch sehr schlichten Frage vielleicht ein wenig konkreter werden, dass es Ihnen leichter fällt kürzer zu antworten und nicht Umwege über andere angrenzende Themen nehmen zu müssen. Ein wichtiger Punkt, und das bringt mich auf die Frage, wenn alles so toll ist in Oberösterreich, dann frage ich mich, warum Oberösterreich gerade bei den Klimaschutzzielen, bei den Emissionen schlechter ist als der Bundesdurchschnitt, dass Oberösterreich, was den Modalsplit betrifft zwischen öffentlichen Verkehr und Individualverkehr, schlechter ist als alle Bundesländer. Das bringt mich doch zur Frage, zu einer konkreten Frage. Ein wichtiger Teil bei der Bewältigung des Alltagverkehrs ist die Einrichtung von Park-and-ride-Anlagen, die bei einem funktionierenden öffentlichen Verkehr doch den Pendlerinnen und Pendlern die Möglichkeit geben auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Wir haben in Oberösterreich etwa 700.000 Pendlerinnen und Pendler und denen stehen auf PKW-Abstellflächen 2.400 Abstellplätze gegenüber, also ein sehr großes Missverhältnis. Was mich zu der Frage bringt, Sie haben 2005 angekündigt, dass das bestehende Park-and-ride-Konzept überarbeitet und aktualisiert wird. Und jetzt möchte ich Sie fragen, welche Schwerpunkte und neuen Grundsätze hat diese Überarbeitung und Aktualisierung des Park-and-ride-Konzepts gebracht und wann werden Sie dieses Missverhältnis 700.000 zu 2.400 einigermaßen korrigieren? Erste Präsidentin: Bitte! Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Wir setzen in unseren Bemühungen tatsächlich sehr auf Park-and-ride-Anlagen und daher bin ich auch für diesen Hinweis sehr dankbar Herr Abgeordneter. Ich habe ihn in meinen Ausführungen nicht erwähnt. Das haben Sie völlig richtig festgestellt. Wir überarbeiten unsere Konzeptionen. Es hat sich allerdings ein neues Problem herausgestellt, dass nämlich die ÖBB bei jetzigen und künftigen Park-and-ride-Anlagen, obwohl die Grundstücke der ÖBB gehören, verlangt, dass wir die Grundstücke kaufen und sie dann der ÖBB wieder zurückschenken. Seitdem stehen die Verhandlungen bei Park-and-ride. Es gibt in der Zwischenzeit Gott sei Dank einen Beschluss der Landeshauptleutekonferenz, wo die ÖBB aufgefordert werden von dieser Praxis wieder abzugehen. Die bisherige Praxis war die, 50 Prozent der Kosten hat die ÖBB übernommen, 50 Prozent die Gemeinde und davon haben wir vom Verkehrsressort wiederum 50 Prozent übernommen. Also ein Viertel hat die Gemeinde bezahlt, ein Viertel das Verkehrsressort und die Hälfte die ÖBB. Wenn die ÖBB zu dieser vernünftigen Regelung zurückkehrt, dann werden wir rasch wieder Park-and-ride -Parkplätze bauen. Im Augenblick stehen wir, weil wir ja an den Beschluss der Landeshauptleutekonferenz mehr oder weniger gebunden sind. Wenn dieses Problem gelöst ist, bauen wir weiter. Ein Konzept für die Park-and-ride-Anlagen, für den Ausbau in Oberösterreich und Situierung, wie gesagt ist in Ausarbeitung. Wenn es zur Verfügung steht, werde ich den Verkehrssprechern des Landtages dieses Konzept sofort zur Einsichtnahme, zur Diskussion und dann zur Umsetzung übermitteln. Abg. Trübswasser: Das wäre meine Zusatzfrage gewesen, weil Sie einmal sehr heftig kritisiert haben, dass sich die ÖBB quasi für die Errichtung von Park-and-ride-Anlagen den eigenen Grund noch einmal bezahlen lassen. Jetzt sind aber nicht alle Gründe oder alle Park-and-ride-Anlagen auf ÖBB-Grund, also das muss man ja auch dazusagen. Dann frage ich, nachdem Sie meine zweite Frage nicht ganz ausreichend beantwortet haben, weil Sie bei Ihrem Minister Faymann doch mehr erreichen könnten, als nur über die Landeshauptleutekonferenz etwas ausrichten zu lassen, so frage ich dennoch, was hat das Konzept oder die Überarbeitung des Konzepts generell ergeben, jetzt alle Park-and-ride-Anlagen die nicht auf ÖBB-Grund sind? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Ja wir haben entsprechende Positionen im Budget für den Ausbau der Park-and-ride-Anlagen vorgesehen. Alle die nicht auf ÖBB-Grund sind, wie in Haid, Ansfelden und so weiter, die werden wir natürlich rasch in Angriff nehmen und umsetzen. Dort haben wir kein Problem und die werden ja auch gebaut. Probleme haben wir dort, wo eben die auf ÖBB-Grund liegen. Erste Präsidentin: Weitere Wortmeldungen dazu? Bitte Herr Klubobmann! Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Es geht um den Klimaschutz. Meine Frage wäre ganz einfach. Halten Sie Geschwindigkeitsbeschränkungen, wie etwa die unnötige 100 km/h Beschränkung zwischen Ansfelden und Enns, geeignet das Klima der Welt zu retten? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Lieber Kollege Steinkellner! Du müsstest wissen, dass ich das unzuständige Regierungsmitglied bin. Der zuständige Landesrat sitzt vor dir. Ich bitte dich daher die Frage an ihn zu richten. Meine Haltung ist bekannt. Abg. Mag. Steinkellner: Würdest du sie uns auch mitteilen? Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Unzuständigerweise ja. Ich teile dir mit, indem ich mich der Meinung des Umweltanwaltes anschließe, dass sie fast keine Wirkung haben wird, denn der Umweltanwalt hat geschrieben, bei den Pkws um insgesamt 0,4 Prozent. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist die Unwahrheit, er sagt minus 20 Prozent!") Der Umweltanwalt hat geschrieben, die Auswirkung ist die gleiche, als wenn auf der Messstelle die Sonne draufscheint oder nicht draufscheint. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Auch das ist die Unwahrheit, das hat er sich nicht verdient der Umweltanwalt!") Er hat einen sehr treffenden Vergleich gefunden und diesem Vergleich kann ich mich als Techniker gerne anschließen. (Beifall) Abg. Mag. Steinkellner: Danke. Erste Präsidentin: Weitere Wortmeldungen? Die gibt es nicht mehr, danke Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Ich danke Ihnen auch Frau Präsidentin. Erste Präsidentin: Die nächste Anfrage ist die des Herrn Klubobmann Steinkellner an den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl. Abg. Mag. Steinkellner: Guten Morgen Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Guten Morgen Herr Klubobmann! Abg. Mag. Steinkellner: Der bisherige Umweltanwalt des Landes Oberösterreich, er ist ja gerade zitiert worden. Dr. Wimmer bezeichnete die Absicht, anstatt einer vierspurigen Umfahrung von Haid mit Anschluss an die Autobahn nur eine zweispurige Umfahrung ohne Autobahnanschluss zu errichten als eine sehr problematische Entscheidung, die letztlich keiner Seite etwas bringt. Welche Möglichkeiten sehen Sie, dass die Umfahrung Haid, so wie ursprünglich geplant, vierspurig errichtet wird? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Herr Klubobmann! Wir haben in diesem Raum Haid – Ansfelden mehrere Probleme. Wir haben einerseits das Problem, dass eine Autobahnabfahrt dort gegeben ist, die vor ungefähr 50 Jahren als Provisorium gebaut wurde. Eine Autobahnabfahrt, die den Ortsteil Haid sehr stark belastet, weil dort der Verkehr mitten durch die Wohnsiedlungen geführt wird. Es gibt seit längerer Zeit Planungen, ich bin jetzt das dreizehnte Jahr Baureferent und bin immer mit diesen Planungen befasst gewesen. Wir sind soweit mit den Planungen, dass wir eine Trasse ausgewählt haben, beginnend vom Kreisverkehr am Ende der Trauner Umfahrung bis eben zum Kreisverkehr in Nettingsdorf. Wir haben aber zur Zeit aufgrund der Berechnungen keine Chance diese Straße im UVP-Verfahren genehmigt zu bekommen, weil wir einerseits im 100-Meter-Schutzstreifen jeweils links und rechts der Autobahn sind und weil wir andererseits die kritischen Parameter, Stickstoffdioxid Grenzwerte, die ab 2012 in Österreich gelten, überschreiten. Eine vierstreifige Straße ist dort prognostiziert auf das Jahr 2020 mit 27.000 Fahrzeugen. Da wurde vom Universitätsprofessor Sturm von der TU-Graz die Berechung gemacht und aus der sehen wir, dass wir im UVP-Verfahren keine Chance haben, dieses Straßenprojekt in der Form genehmigt zu bekommen, wenn nicht die Grenzwerte in Wien verändert werden. Hätten wir die EU-Grenzwerte, die um 10 Mikrogramm höher sind, hätten wir kein Problem. Österreich hat sich aber für niedrigere Grenzwerte entschieden und damit haben wir die Probleme. Wir haben jetzt in Gesprächen mit der Gemeinde Ansfelden bei uns im Haus festgelegt, dass wir auf jeden Fall jetzt die Umfahrung als zweistreifige Straße einreichen. Von der Vierstreifigkeit jetzt absehen, weil die vierstreifige Straße keine Chance hat, im vorgeschriebenen UVP-Verfahren genehmigt zu werden. Genauso wenig Chancen hat der neue Autobahnanschluss, den wir dringend brauchen würden, der einige hundert Meter weiter westlich im Bereich der Verknüpfung mit der Innkreisautobahn errichtet werden würde. Der kann auch nicht genehmigt werden, weil er im UVP-Verfahren zurzeit nicht durchsetzbar ist. Ich bin Realist, wenn ich die Grenzwerte kenne und weiß, dass ich die Grenzwerte nicht einhalten kann, gibt es überhaupt keine Chance auf einen positiven Abschluss dieses UVP-Verfahrens. Ich bin auf der anderen Seite ein Pragmatiker und glaube aber, dass die Gemeinde dringend eine Lösung braucht. Daher setzen wir jetzt auf eine zweistreifige Straße, in der Hoffnung, dass sich Veränderungen ergeben, dass es einmal eine vierstreifige Straße werden kann und dass auch der Autobahnanschluss irgendwann möglich werden wird. Erste Präsidentin: Bitte Herr Klubobmann! Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Im Zuge von Geschäftsbauerweiterungen in Haid – Ansfelden wurde der Bevölkerung eine vierspurige Entlastungsstraße, Umfahrung und Autobahnanschlussstelle zugesichert. Das war auch die Voraussetzung für die Genehmigung im UVP-Verfahren für die Geschäftserweiterungen. Warum wird jetzt diese Zusage nicht trotzdem eingehalten? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Herr Klubobmann! Von der Zusage weiß ich erstens nichts. Zum Zweiten sage ich dir ganz klar, wir haben bis zum heutigen Tag eine vierstreifige Straße in der Planung betrieben. Das ist nachvollziehbar über Jahre. Da hat sich bei uns auch nichts geändert. Nur ich stehe jetzt vor einem Genehmigungsverfahren der Straße, ich nehme zwischenzeitlich zur Kenntnis, dass das österreichische Parlament mit Beschluss die Grenzwerte verändert hat und ich habe eine Berechnung des Professor Sturm von der TU-Graz am Tisch, die den Nachweis führt, dass wir die Grenzwerte nicht einhalten können. Das war eine Veränderung, die von dritter Seite uns ins Haus geflattert ist. Genauso ist die Diskussion auch zu sehen bei der Westautobahn. Auch dort wurden die Maßnahmen gesetzt, weil die abgesenkten Grenzwerte uns eine dauernde Grenzwertüberschreitung gebracht haben und daher eine Maßnahme gesetzt werden musste. Man kann zu der Maßnahme stehen wie man will, aber die Grundlage, der Auslöser für diese Maßnahme war auch die Absenkung der Grenzwerte auf Bundesebene, nicht auf Landesebene. Und ich muss jetzt entweder zur Kenntnis nehmen diese Straße abgelehnt zu bekommen oder eine Alternative zu suchen. 27.000 ist die Prognose auf der vierstreifigen Straße im Jahr 2020, 13.000 ist die Prognose auf der zweistreifigen Straße. Die Entlastungswirkung vor allem für Haid wäre gegeben, wenn man die Autobahnanschlussstelle weiter nach Westen bringen würde. Die kriegst du aber nicht genehmigt, weil du in der 100-Meter-Schutzzone bist, wo du auch das Verfahren bestehen musst. Ich kann nur jetzt anbieten, dass ich auf Basis der Genehmigungsfähigkeit die zweistreifige Straße in Angriff nehme und da haben wir vor, dass wir noch heuer beginnen. Wenn mir wer einen anderen Weg aufzeigt, wenn es Möglichkeiten der Genehmigung gibt, dann stehe ich selbstverständlich zur vierstreifigen Straße, weil ich überzeugt bin, dass nur die vierstreifige Straße langfristig dort das Verkehrsproblem lösen wird können. Abg. Mag. Steinkellner: Ich stehe leider jetzt nicht als Anwalt dir zur Verfügung, sondern eher als Kontrollausschussobmann und versuche also die Steuergelder entsprechend effizient einzusetzen. Aber eine andere Frage. Weiß die Bevölkerung, dass, wenn sie nur eine zweispurige Straße bekommt, damit auch von der Prognoseberechnung her die Lärmschutzbauten auf eine zweispurige Straße ausgelegt werden und damit natürlich der Lärmschutz nicht mehr so qualitativ hochwertig ist, wie wenn sie vierspurig mit der Prognoseberechnung errichtet werden würde? Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Herr Klubobmann! Ich habe vor exakt 14 Tagen diese Hiobsbotschaft bekommen, für mich unverständlich, denn in Summe entlasten wir in Haid hunderte Häuser. Aber 35 bis 40 Häuser im Bereich der Napoleonsiedlung, im Bereich von Ansfelden können wir nicht entlasten. Wenn wir die 40 Häuser ablösen täten, dann könnten wir sie auch wieder bauen. Nur ganz ehrlich gesagt, zu dem kann ich mich momentan noch gar nicht aufraffen, dass ich 40 Häuser ablöse, absiedle, nur weil wir dort eine neue Straße bauen. Das kann ich mir noch nicht vorstellen. Für mich bleibt dieses Ungleichgewicht, dass eine große Entlastungsmaßnahme mit dieser Straße verbunden wäre, die wird aber blockiert, weil bei 35 oder 40 Häusern nichts schlechter wird aber auch nichts besser wird. Das ist der Nonsens, den ich aufzeigen wollte. Ich habe vor einer Woche den Bürgermeister Ernhard informiert, wir haben natürlich die Bevölkerung noch nicht informiert, mit Ausnahme dessen was in den Tageszeitungen gestanden ist, weil wir selber erst seit knapp zwei Wochen die Information kennen. Und wir müssen halt jetzt einen Weg finden, wo wir im Einvernehmen, nicht gegeneinander, ich möchte auch nicht gegen die Gemeinde Ansfelden vorgehen, ich habe das auch dem Bürgermeister klar erklärt wo der Hase im Pfeffer liegt, wo der Hund begraben ist. Ich weiß nur momentan keine andere Lösung. Aber wir werden uns sehr bemühen, doch noch eine Lösung zu finden. Erste Präsidentin: Danke. Weitere Wortmeldungen gibt es nicht, danke Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Die Fragestunde ist geschlossen. Ich ersuche den Herrn Schriftführer den Eingang bekannt zu geben. Abg. Bernhofer: Ich darf den Eingang bekanntgeben, der heute nicht mehr und nicht weniger als 31 Beilagen umfasst. Und zwar die Beilage 1232/2007, Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Sonderfinanzierung von Landesstraßenbauten: B 309, Steyrer Straße, Baulos "Verbindung A1 - Heuberg". Diese Beilage wird dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1233/2007, Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Kindergärten- und Horte-Dienstgesetz geändert wird (Oö. KHDG-Novelle 2007). Diese Beilage wird dem Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1235/2007, Initiativantrag betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1237/2007, Initiativantrag betreffend die Widmung der Mineralölsteuer für den Öffentlichen Verkehr. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1238/2007, Initiativantrag betreffend eine Abteilung für den öffentlichen Verkehr. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1239/2007, Initiativantrag betreffend die Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1240/2007, Initiativantrag betreffend eine Radfahrbeauftragte oder einen Radfahrbeauftragten. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1241/2007, Initiativantrag betreffend eine Landesstrategie "Zukunft Daseinsvorsorge in Oberösterreich". Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1242/2007, Initiativantrag betreffend kein Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1243/2007, Initiativantrag betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1244/2007, Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1245/2007, Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1246/2007, Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch öffentliche Energie AG. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1247/2007, Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1248/2007, Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der Energie AG. Diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1249/2007, ein Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1250/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1251/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1252/2007, ein Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichem Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1253/2007, ein Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1254/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1255/2007, ein Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1256/2007, ein Initiativantrag betreffend die Beibehaltung der Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis (In-House-Vergaben) zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1257/2007, ein Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1258/2007, ein Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1259/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1260/2007, ein Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1261/2007, ein Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1262/2007, ein Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1263/2007, ein Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten soll gemäß § 26 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Und abschließend soll auch die Beilage 1265/2007, ein Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Negativpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung ebenfalls gemäß § 26 Absatz 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich beim Herrn Schriftführer für die Verlesung des Einganges. Alle von ihm verlesenen Unterlagen finden Sie auf Ihren Plätzen vor. Ich habe weiters auch einen Bericht über die Tätigkeit und Gebarung des oberösterreichischen Gesundheitsfonds für das Geschäftsjahr 2006 als Beilage1234/2007 auf Ihren Plätzen aufgelegt und diese Beilage werde ich dem Sozialausschuss zur Vorbereitung zuweisen. Wir behandeln jetzt die Dringlichkeiten, beginnen mit der Beilage 1235/2007, Initiativantrag betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats, es handelt sich bei diesem Initiativantrag um die Schaffung eines Vaterschutzmonates. Darüber ist ein Geschäftsbeschluss erforderlich. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile der Frau Kollegin Abg. Präsidentin Weichsler das Wort. Abg. Präsidentin Weichsler: Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebe Frau Präsidentin! Alle wissenschaftlichen Untersuchungen sagen immer wieder, dass die ersten Lebenswochen eines Kindes für eine Eltern-Kind-Beziehung immens wichtig sind, sowohl in psychologischer Hinsicht als auch in pädagogischer Hinsicht. Aber wenn wir uns die Abläufe anschauen, wie die ersten Lebenswochen eines Kindes bestimmt sind, so wissen wir, dass es in erster Linie für die Mütter gilt, aber die Väter, die immer mehr den Anspruch auch stellen, daran teilnehmen zu können, hier keine Möglichkeit haben, außer es sehen kollektivvertragliche Vereinbarungen ein bis zwei Tage vor. Wir haben uns deswegen gemeinsam darauf verständigt an die Bundesregierung heranzutreten, mit einer Resolution Maßnahmen zu ergreifen auch für die Väter das entsprechende Angebot zu erstellen, das heißt, sowohl in arbeitsrechtlicher Hinsicht die Möglichkeit zu schaffen als auch in sozialrechtlicher Hinsicht. Wir wissen zwar, dass es die Möglichkeit gibt, einen Karenz in Anspruch zu nehmen, nur wir müssen uns ganz klar darüber sein, über diese magische Vier-Prozent-Grenze aller Väter Österreichs – die das also auch tatsächlich in Anspruch nehmen und ich sage auch immer wieder dazu in Anspruch nehmen können und wollen das auch gleich begründen warum – werden wir so nicht hinauskommen. Es bedarf einer anderen Maßnahme, um das auch entsprechend umsetzen zu können. Warum ich immer wieder sage in Anspruch nehmen zu können; erinnern Sie sich daran, es hat vor einigen Wochen ja auch eine Veranstaltung auf der Uni stattgefunden, wo dieser Väterkarenz und die Teilnahme der Väter auch entsprechend untersucht wurde. Vom Familienbund war unser Kollege Abg. Gumpinger mit dabei; und dort ist auch ganz klar von Vätern festgehalten worden, die das gemacht haben, dass es in der Firma nicht fördernd war und schon gar nicht karrierefördernd war, dass er diesen Anspruch überhaupt mitgeteilt hat bzw. dann auch diese Karenzzeit gemacht hat. Und ich glaube, es sind mehrere Dinge, die wir hier mit einem Schlag schaffen würden. Einerseits würde dieser Druck von den Frauen weggenommen, dass sie sozusagen immer "das Handicap tragen müssen" bei den Dienstgebern, dass sie Kinder bekommen können und damit für eine gewisse Zeit ausfallen. Das würde nämlich jetzt bedeuten, die neue Maßnahme, sie müssen sich das auch für die Väter überlegen und ich glaube, dass das eine ganz wichtige Maßnahme wäre, dass hier ein größeres gesellschaftliches Umdenken stattfinden würde. Ein zweites ist sicherlich die wesentlich bessere Verbindung Vater-Kind, die wir uns alle wünschen würden. Natürlich wissen wir auch alle, was es an organisatorischen, persönlichen, meistens auch körperlichen und psychischen Strapazen bedeutet, wenn ein neues Familienmitglied zur Welt kommt und das würde auch bedeuten, dass wir das gemeinsam besser schaffen würden. Wir haben uns ja auch gemeinsam darauf verständigt, dass wir von Seiten des oberösterreichischen Landtages diesen Vaterschutzmonat gerne haben möchten. Wenn wir uns alle gemeinsam darum bemühen, dass wir das auch entsprechend schaffen können und hier wirklich einen riesengroßen Meilenstein setzen würden in der Familienpolitik und besonders, was das gesellschaftliche Umdenken betrifft, denn viele Aussagen der Väter sagen immer wieder es geht nicht, es ist ihnen nicht möglich, es wird ihnen verwehrt. Ich glaube, dass wir da einfach mit so einer Maßnahme klar und deutlich sagen können, sie haben jetzt die Möglichkeit, es muss sämtliche Absicherungen geben, so wie es Mütter auch kennen in dieser Richtung. Da ist sicherlich noch einiges dazu zu überlegen, aber ich glaube, dann sind wir einen erheblichen Schritt gemeinsam weitergekommen. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Kollegin Abg. Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Kollegin Abg. Weichsler hat es schon vorgetragen, es ist eine gemeinsame Resolution aller vier Parteien, wo es darum geht, arbeits- und sozialrechtliche Möglichkeiten für ein Jahr Freistellung für Väter nach der Geburt zu schaffen. Ein anständiger Vater geht arbeiten, damit er seine Familie versorgen kann, die Frau bleibt zu Hause bei den Kindern. Ich denke, diese Einstellung schwindet so langsam. Es hat sich hier im Laufe der Jahrzehnte doch ein anderes, zumindest bei den jungen Menschen, ein anderes Familienbild etabliert. Aber diese gewohnten Rollen zu verlassen, erzeugt auch manchmal Angst und Unsicherheit, neue Terrains zu betreten ist nicht immer einfach. Aber junge Väter wollen heute nicht mehr ausschließlich die Ernährer sein bei der Kindererziehung, sondern sie wollen auch miterziehen und auch selber hier eine aktive Rolle einnehmen. Im Gegenzug dazu können natürlich die Mütter etwas mehr loslassen bei der Kindererziehung und diese neu gewonnen Freiräume aktiv für sich nutzen, indem sie auch ihren Beruf ausüben und bessere Möglichkeiten und Karrierechancen auch haben. Was bringt ein Vaterschutzmonat? Kein Vater soll dafür bestraft werden, weil er sich um sein Kind kümmert. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wie schon gesagt, es geht hier um eine sozialrechtliche und arbeitsrechtliche Absicherung dieser einmonatigen Freistellung. Der Wunsch, sich mehr in das Leben der eigenen Kinder einzubringen, kann damit für junge Väter eher realisiert, eher umgesetzt werden. Langfristig profitiert auch davon die Wirtschaft, die so genannten Soft Skills steigen. Denn in der Familienarbeit ist es sehr wohl möglich, sehr viel Verschiedenes zu trainieren, so etwa wie Management, vieles unter einen Hut zu bringen. Natürlich bringen auch Frauen – das möchte ich schon auch hier betonen – diese Fähigkeiten, diese Soft Skills auch in das Berufsleben mit. Langfristig werden aktive Väter auch zu den Gewinnern am Arbeitsplatz zählen. Trotzdem ist für uns der Vaterschaftsmonat nur ein erster Schritt zu mehr Beteiligung der Männer an der Erziehungsarbeit und ein erster Einstieg in den Väterkarenz, der das Ziel sein muss. Es gab auch in Oberösterreich 2005 eine Elternbefragung, die Frau Kollegin Abg. Weichsler hat glaube ich, auch schon darauf hingewiesen. Tausend Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren wurden befragt, und es ergab, dass über 65 Prozent der Männer meinen, Väter soll es leichter gemacht werden, ihre Berufstätigkeit einzuschränken, solange die Kinder noch klein sind. Andere Länder können uns hier Vorbild sein, etwa haben wir in Frankreich, in Dänemark, in Schweden, in Finnland und in Belgien auch schon diese rechtlichen Möglichkeiten für die Väter. In Island ist es sogar so, dass 80 Prozent der isländischen Männer Elternkarenz in Anspruch nehmen. Es zeigt sich auch nach Einführung dieses Vaterschutzmonates, dass auch der Väterkarenz, also dass später auch die Männer eine aktive Rolle übernehmen, auch steigt. Also der Vaterschutzmonat ist ein wichtiges Symbol, dass die Männer als aktive Väter erwünscht sind. Es ist zwar nur ein Monat, aber dieser erste Monat ist sehr wichtig in der Beziehung zwischen Vater und Kind. Ich denke, in einer Familie profitieren sicher alle durch mehr Beteiligung der Väter an der Erziehungsarbeit, und ich möchte schon auch dazu sagen an der Hausarbeit, denn das gehört schon auch dazu. Väter können, wenn sie Verantwortung für die Kinder mit übernehmen, ihre Beziehung zu den Kindern steigern. Die Kinder haben zu beiden Eltern eine gute Beziehung, was sicher für die Sozialentwicklung der Kinder sehr wichtig ist. Für die Frauen kann leichter Halbe/Halbe verwirklicht werden, was zu mehr Chancengleichheit und zur Entlastung der Frauen beiträgt. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke, als nächste Rednerin ist Frau Präsidentin Abg. Orthner zu Wort gemeldet. Abg. Präsidentin Orthner: Frau Präsidentin Weichsler! Meine sehr geehrte Damen und Herren! Immer mehr Väter wollen eine aktive Rolle bei der Betreuung ihrer Kinder einnehmen, so steht es in der Begründung für diesen Antrag, den die ÖVP unterstützt mitformuliert hat und auch sehr darauf drängt, dass sich in der Familienkultur und in der Unternehmenskultur gleicher Maßen dieser Gedanke auch festsetzt. Kinder brauchen Mutter und Vater und wir sollen aus der politischen Verantwortung heraus alles tun, damit Kinder gut aufwachsen können. Ich bin immer noch sehr froh und sehr stolz darauf, dass es gelungen ist, das neue Kindergeld einzuführen, dass es gelungen ist, 36 Monate, wenn beide Eltern sich beteiligen, Karenzmöglichkeiten zu schaffen. Ich bin sehr froh darum, dass es gelungen ist, die Zeit des Kündigungsschutzes bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes auszuweiten. Das alles sind wichtige Maßnahmen neben der Möglichkeit des trotzdem Arbeitengehens und damit den Fuß in der Türe zu haben und auch der pensionsrechtlichen Absicherung der Mütter, das dies alles geschehen ist. Trotzdem glaube ich, entwickeln wir uns weiter, und wir tun gut daran auch in dieser Richtung zu denken, dass wir fixe Bezugspunkte für die Väter auch schaffen und es damit auch den Unternehmen ein bisschen leichter machen darauf Rücksicht zu nehmen. Ich will nicht sagen, ich weiß wovon ich spreche, ich bin vor vier Wochen nur Großmutter und nicht Mutter geworden. Aber ich sehe das jetzt an unseren (Unverständlicher Zwischenruf) – Danke ich freue mich auch sehr darüber – ich sehe das jetzt an dieser jungen Familie, die zwei Kinder hat, zwei kleine Kinder. Der Urlaub unseres Sohnes ist jetzt aufgebraucht, denn er hat sich Urlaub genommen, um da zu sein, um zu helfen und zu unterstützen. Denn alle, die einmal ein so kleines Kind betreut haben, wissen, dass das nicht ein Spaziergang ist, dass das nicht nur Freude ist und Begeisterung und Jauchzen über den Familienzuwachs, sondern dass das anstrengend ist und dass das viel Arbeit ist und dass das viele schlaflose Nächte bedeutet und man schon sehr darauf achten muss, dass die Mütter sich auch erholen können und einfach Unterstützung haben in der so wichtigen ersten Zeit. Also, um auf den Antrag auch noch einmal zurückzukommen, wir wollen arbeitsrechtliche Voraussetzungen schaffen für diese Möglichkeit. Die ÖVP unterstützt es und wird daher selbstverständlich sowohl der Dringlichkeit als auch dem Antrag zustimmen. Zweite Präsidentin: Danke, nächste Rednerin ist Frau Kollegin Abg. Moser. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Der Initiativantrag, der ja auf einem Antrag der Sozialdemokraten basiert, den wir dann im Ausschuss gemeinsam beraten haben und wo eben wie meine Vorrednerinnen gesagt haben, alle vier Fraktionen zugestimmt haben, sehen wir auch als positiven Aspekt. Es ist mir aber trotzdem wichtig heute hier auch zu sagen, dass nicht nur der Bund Verantwortung übernehmen muss, weil in der gleichen Ausschusssitzung sind Anträge von den Kollegen der anderen Fraktionen abgelehnt worden, die wir eingebracht haben, und zwar Zuschuss beim Familienurlaub, jedes Jahr eine Schulstarthilfe, ein Zuschuss, auch wenn nur ein Kind an einer Schulveranstaltung teilnimmt. Und das ist für mich etwas der Wermutstropfen heute bei dieser Diskussion, dass wir einerseits uns zwar finden, wenn es darum geht an den Bund Forderungen zu stellen und andererseits aber sagen – Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl ist jetzt nicht herinnen – gute Ideen sind ja da, aber wir haben kein Geld zur Finanzierung in Oberösterreich für familienpolitische Leistungen, es ist ja auch so im Bericht niedergeschrieben. Ich denke aber auch, und das ist jetzt nicht einfach nur ein Kritisieren, die Kirche im Dorf zu lassen. Wir haben hier eine Resolution an die Bundesregierung, dass sie mit ihren Möglichkeiten arbeits- und sozialrechtliche Veränderungen einleitet, ventiliert. Ich bin ja, vielleicht werde ich einmal positiv überrascht sein, aber ich bin eigentlich da eher, sage ich, da sehr pessimistisch, dass sich da auf Bundesebene etwas bewegt. Wenn ich mir vorstelle, dass die Regierung FPÖ-ÖVP seinerzeit schon beschlossen hat im Parlament auch 1.000 Euro Mindestlohn, und man wird das mit den Sozialpartnern umsetzen, und jetzt ist es erst im Grund genommen zu einer Beschlussfassung gekommen, da muss ich sagen, da sind Jahre dazwischen gewesen. Die 1.000 Euro vor einigen Jahren wären jetzt schon, glaube ich, 1.160 Euro, bitte, das nur über den Daumen gepeilt, also da hätte man jetzt sowieso schon wieder höher antragen müssen. Und ich denke auch, dass es wichtig ist, und das ist mir in der Diskussion ein bisschen abgegangen. Ich unterstreiche alles, was auch die Frau Präsidentin Weichsler gesagt hat, von der sozialen, emotionalen Bindung, aber bitte sehen wir eines, wir haben auch mit dem Kindergeld, das wir Gott sei Dank, war ja eine Forderung der Freiheitlichen seit 1994, in der gemeinsamen Regierung haben umsetzen können, haben wir ein halbes Jahr drinnen, wo sehr wohl die Väter die Betreuung des Kindes übernehmen können. Also, es ist ein Zusatzangebot, und es ist gut, es ist die Unterstützung, aber es wird sicher nicht die Berufswelt der Männer verändern, wenn der Arbeitgeber weiß, dass vielleicht der Mann einmal ein Monat zu Hause ist und damit rechnen kann, aber dass er dann das halbe Jahr nicht konsumiert. Warum ist mir dieser Aspekt da so wichtig? Weil es mir jetzt nicht immer nur um die Frauen oder um die Männer geht, sondern um die Kinder. Und gerade die Kinder der Alleinerzieherinnen waren mit der Kindergeldregelung, und liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie wissen es, ich habe es auch seinerzeit hier kritisiert, wie wir Regierungsbeteiligung gehabt haben, waren benachteiligt. Und sie sind jetzt unter einer anderen Regierung wieder benachteiligt, weil sie einfach die ganze Zeit für sich nicht ausschöpfen können. Und wie kommen Kinder dazu, einen Nachteil zu haben, weil eine gewisse Familiensituation da ist. Also, Ja zu all dem Gesagten, bessere Verbindung, Beziehungsaufbau zwischen Vater und Kind. Ein Schwerpunkt oder ein Signal, für uns sind Familien wichtig. Ich bin auch sehr froh, dass die Sozialdemokraten sich jetzt zur Familienpolitik bekennen, weil es war ja gerade mit dem Kindergeld jahrelang die Diskussion, man soll die Frauen unterstützen, dass sie am Arbeitsplatz sind, und ja nicht zu Hause, weil sonst sind sie nicht gut qualifiziert. Ich danke für dieses Umdenken, und wir werden natürlich diesen Antrag unterstützen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede, lasse über den Antrag abstimmen und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1235/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1237/2007, bei dieser Beilage handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Widmung der Mineralölsteuer für den öffentlichen Verkehr. Dazu ist ein Geschäftsbeschluss erforderlich. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Prinz das Wort. Abg. Prinz: Ja, Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und werte Kollegen! Die Beilage 1237/2007, ein Initiativantrag. Der Antrag lautet, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, dass die Landesregierung aufgefordert wird, die zusätzlichen Einnahmen aus der Erhöhung der Mineralölsteuer (MöSt) für Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu verwenden. Heute in der mündlichen Anfragebeantwortung wurde bereits über die Umweltbelastungen, die durch den Verkehr entstehen, berichtet und diskutiert, es wurde auch vom zuständigen Verkehrsreferenten berichtet, dass für den öffentlichen Verkehr doch finanzielle Mittel notwendig sind. Mit 1. des Monats wurde eine Erhöhung der Mineralölsteuer seitens des Bundes vorgenommen und es wurde seitens der Bundesregierung beschlossen, diese Maßnahme als Teil der Klimastrategie zu bezeichnen. Seitens des Finanzministeriums wurde darauf hingewiesen, dass diese Mehreinnahmen von den Ländern für den öffentlichen Personenverkehr verwendet werden sollten bzw. verwendet werden müssen. Wir wissen, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, des öffentlichen Schienenverkehrs einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Straßen leisten kann. Im vorliegenden Entwurf für ein oberösterreichisches Gesamtverkehrskonzept werden künftige Maßnahmen zum Ausbau des regionalen Schienenverkehrs angeführt. Ich darf nur einige doch erwähnen, zum Beispiel die Generalsanierung der Linzer Lokalbahn zwischen Linz und Peuerbach, den nahverkehrsgerechten Ausbau der Donauuferbahn, den nahverkehrsgerechten Ausbau der Mühlkreisbahn und die Elektrifizierung dieser in Teilabschnitten, die City-S-Bahn wird erwähnt, der Ausbau der Westbahn in verschiedenen Abschnitten, der Ausbau der Passauer Bahn und der Innviertler Bahn und zum Beispiel auch der Ausbau der Sumerauerbahn und der Pyhrnbahn. Lauter Maßnahmen, die das gesamte Schienennetz in Oberösterreich betreffen, es soll daher Vorsorge getragen werden, dass diese Mittel für diesen öffentlichen Personenverkehr zur Verfügung gestellt werden. Ich stelle daher den Antrag, oder wir unterstützen ja den Antrag, dass diesem Antrag zugestimmt wird. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schillhuber. Abg. Schillhuber: Geschätzte Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen des hohen Landtags, verehrte Zuhörer! Der Vorschlag der SPÖ, die Verwendung der Mineralölsteuer ausschließlich für den öffentlichen Verkehr zu verwenden, ist meines Erachtens etwas zu eng, dass wir das heute als Dringlichkeit beschließen. Warum sehe ich das so? Jetzt zur selben Zeit beginnen in Wien die Verhandlungen über den Finanzausgleich, und wir wollen heute schon festlegen, was wir mit dem Geld machen, was wir vielleicht kriegen. Ich sehe daher nicht die Notwendigkeit, diesen Beschluss heute als dringlich zu fassen, weil ich glaube, dass wir uns vorbereiten sollen, wie wir für den öffentlichen Verkehr und den Klimaschutz insgesamt neue Impulse setzen können. Wir von der ÖVP wollen hier sicherlich eine offenere Formulierung, und es ist sicherlich notwendig, über andere Klimaschutzmaßnahmen auch zu diskutieren. Die laufenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Verwendung der MöSt sind nun in Gang gekommen. Ich hoffe, dass wir in Oberösterreich unsere Förderziele dann anschließend durchführen können und erledigen können. Wir von der ÖVP unterstützen Maßnahmen, werden aber der Dringlichkeit nicht zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine geschätzten Damen und Herren! Die Widmung der Mineralölsteuer, vor allem die Widmung der Erhöhung der Mineralölsteuer für den öffentlichen Verkehr und für den Klimaschutz ist eine langjährige Forderung von den Grünen. Und wir haben ja heute schon in der Fragestunde ein wenig über den öffentlichen Verkehr gehört, diskutiert kann man nicht wirklich sagen, weil es, glaube ich, ein sehr einseitiger Vortrag war. Lassen Sie mich ein paar Worte zu der Strategie (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das war eine Anfrage!") – es war eine Anfrage, formell richtig, genau - lassen Sie mich ein paar Anmerkungen zum öffentlichen Verkehr in Oberösterreich machen. Ich habe schon in der Zusatzfrage, dass wir in Oberösterreich sowohl was den Klimaschutz betrifft, was die Emissionen im Verkehr betrifft und auch was den öffentlichen Verkehr, den Modal-Split betrifft, Nachzügler sind. Wir haben in Oberösterreich eine Situation, die durchaus, was die Strategie betrifft, verbesserungswürdig ist, wir haben auch gehört die zahlreichen Maßnahmen, die in der Infrastruktur gesetzt werden, die zum Großteil jetzt von den Bundesbahnen gesetzt werden. Was mir fehlt in diesem Land ist die Software, das ist die Logistik, wie der öffentliche Verkehr abgewickelt wird, wo wir, glaube ich, den größten Nachholbedarf haben. Ein wunderschönes Beispiel sind für mich die Salzburger Lokalbahnen, die, ohne dass neue Strecken gebaut wurden, natürlich wurden sie saniert, aber es wurden keine neuen Strecken gebaut, eine massive Steigerung von Fahrgastzahlen gehabt haben, eben durch ordentliche Fahrpläne, durch Park-and-ride-Anlagen, durch ein Angebot von Verkehrsmitteln in den Tagesrandzeiten. Das sind ganz wesentliche Maßnahmen, die einen Zuwachs zum öffentlichen Verkehr bringen. Und in Salzburg ist der umgekehrte Effekt eingetreten, dass sich Menschen, die von Salzburg hinausziehen, sich ein Haus bauen wollen, sich wo ansiedeln wollen, genau an den Bahnhaltestellen ansiedeln, jenen Stellen, wo sie eine sehr gute Verbindung in die Stadt Salzburg haben. Das müsste auch in Oberösterreich passieren, und wenn ich mir ansehe, dass es zum Beispiel mit der Mühlkreisbahn ab Rottenegg wirklich nicht zum Besten steht. Mir hat einmal scherzhaft ein Pendler aus Rohrbach gesagt, wenn wir die Straßen so engagiert ausgebaut hätten in Oberösterreich wie es mit dem Engagement um den öffentlichen Verkehr aussieht, dann wäre wahrscheinlich ab Gerling eine Staubstraße nach Rohrbach. So ist ungefähr die Situation. Wir sind, was den öffentlichen Verkehr betrifft in Oberösterreich wirklich Nachzügler, da kann man jetzt herumreden was man will. Was mich jetzt an diesem Antrag stört ist, dass wir erstens einmal nicht die Gesamtsicht, was die Klimastrategie betrifft, sehen, dass wir quasi in ein System, das von uns kritisiert wird und wo wir durch viele, viele Beweise sagen können, der öffentliche Verkehr ist sowohl in seiner Strategie als auch in seinen konkreten Maßnahmen in Oberösterreich höchst, höchst, höchst reformbedürftig, und wir müssen viel mehr noch in, habe ich schon gesagt, in die Logistik gehen, als allein nur in die Infrastruktur zu investieren. Wir werden diesem Antrag die Dringlichkeit deswegen nicht geben, weil uns die konkreten Maßnahmen fehlen. Wir wollen genau wissen, und nachdem das ja keine Entscheidung ist, die zwischen Ende Juni und Anfang September fällt, was mit dem Geld passiert, wo jetzt erst die Finanzausgleichsverhandlungen begonnen haben, wo es, Kollege Prinz, noch lange nicht sicher ist, welcher Anteil von der Mineralölsteuer tatsächlich den Ländern gegeben wird, wir werden sehr darauf achten müssen, dass die zusätzlichen Mittel, die durch die Erhöhung der Mineralölsteuer lukriert werden, auch tatsächlich dort landen werden, wo sie dem Klimaschutz, dem öffentliche Verkehr zu Gute kommen. Und wir wollen vom Verkehrsreferenten in Oberösterreich, dass endlich statt groß ausschweifender Reden konkrete Maßnahmen gesetzt werden, die sowohl im Infrastrukturbereich, als auch im logistischen Bereich eine Zukunftsvision in Oberösterreich Realität werden lassen. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Steinkellner, bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Was möchte die SPÖ jetzt tatsächlich? Im Jahr 1987 hat der damalige SPÖ-Bundesminister Streicher die Zweckbindung der MÖSt aufgehoben, früher wurden die MÖSt-Mittel ausschließlich für den Straßenbau verwendet. Diese Zweckbindung gibt es nicht mehr. Jetzt beginnt man quasi all das, was bis jetzt bereits in andere Ressorts verteilt wurde, um Budgetlöcher zu stopfen und für sonstige Maßnahmen, jetzt für den öffentlichen Verkehr plötzlich einzusetzen. Das hätte ja nur dann einen Sinn - (Unverständliche Zwischenrufe) – lieber Freund Klubobmann Frais, zusätzlich - hätte ja nur dann einen Sinn, wenn das, was bis jetzt bei den MÖSt-Mitteln eingenommen wird, für den Straßenverkehr eingesetzt worden wäre. Aber was jetzt passiert ist eine Zweckteilwidmung, während die anderen Mittel nicht für den Straßenbau eingesetzt werden. Und da frage ich mich da schon, ob du zum Beispiel als Linzer erklären kannst, dass wir immer noch keine vierte Donaubrücke mit Westring haben. Erst vor kurzem hat uns dein Minister Faymann erklärt, dass der Westring jedenfalls nicht mehr fertig gebaut wird, bis zur Mühlkreisautobahn, sondern nur sozusagen die Südvariante errichtet werden soll. Wir haben genug Finanzierungsprobleme, wir haben keine Ostumfahrung, der sechsspurige Ausbau der Innkreisautobahn fehlt, wir haben noch immer keinen Anschluss von Steyr, wir haben Straßenprobleme in Oberösterreich in Hülle und Fülle, und statt dass man hergeht, dass man einmal die MÖSt-Mittel zweckbindet für den Straßenbau, für jene, die es tatsächlich auch bezahlen, beginnt man jetzt, Zweckbindungen zu machen für den öffentlichen Verkehr. Ich glaube, irgendwann wird es passieren, dass wir dann mit dem Straßenbahnfahrschein von der ESG vielleicht die Donaubrücke finanzieren müssen. Es gibt auch einen Anspruch auf einen entsprechenden Straßenverkehr. Lieber Karl Frais, geh heraus und verlange eine Zweckbindung der MÖSt-Mittel für den Straßenverkehr und der darüber hinausgehende Anteil soll für den öffentlichen Verkehr entsprechend verwendet werden, dann kann man darüber diskutieren. Dieser Antrag ist nicht durchdacht, geht auf falsches Wissen zurück, aber wir sind gerne bereit, euch im Ausschuss etwas näher zu informieren. Deshalb lehnen wir die Dringlichkeit ab. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag abstimmen und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1237/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mir Stimmenmehrheit abgelehnt worden, und ich weise diese Beilage dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zu. Wir behandeln die Zuerkennung der Dringlichkeit für die Beilage 1238/2007, es handelt sich bei der Beilage 1238/2007 um den Initiativantrag betreffend eine Abteilung für den öffentlichen Verkehr. Ich eröffne mit dem Herrn Kollegen Kapeller die Wechselrede. Abg. Kapeller: Danke Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die neue Amtsorganisation sieht die Einrichtung von 11 Direktoren vor. In einer der Direktionen für den Straßenbau und den Verkehr ist unter anderem auch die Abteilung für die Gesamtverkehrsplanung und den öffentlichen Verkehr vorgesehen. Sie alle wissen, dass wir zur Zeit das Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich diskutieren, und ich hoffe sehr, dass wir noch im heurigen Jahr die Beratungen in diesem Unterausschuss abschließen können, um dann der Landesregierung unsere Empfehlungen weiter zu leiten. In diesem Programm wird einer der sehr großen Schwerpunkte der öffentliche Verkehr sein. Es geht in diesem Programm natürlich auch um Maßnahmen, wo wir den Wegeanteil des öffentlichen Verkehrs, die Fußgängerinnen und Fußgänger, sowie den Fahrradverkehr stabilisieren und steigern wollen. Und wenn es zur Umsetzung dieses Programms kommt, und davon gehe ich aus, wird es großer Anstrengungen und entsprechende Ressourcen in der Organisation des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung bedürfen. Um diese Aufgaben zu bewältigen und der Bedeutung des öffentlichen Verkehrs gerecht zu werden, vertreten wir die Meinung, dass es notwendig ist, dass eine eigene Abteilung für den öffentlichen Verkehr eingerichtet wird. Für diese zielstrebige Umsetzung des ÖV-Maßnahmenprogramms, und heute ist ja schon sehr viel darüber diskutiert und gesprochen worden, brauchen wir eine gute Personalausstattung. Wir haben daher diesen Initiativantrag eingebracht, in welchem wir den Landeshauptmann bzw. die Landesregierung auffordern, im Rahmen der Amtsorganisation des Landes Oberösterreichs eine eigene Abteilung für den öffentlichen Verkehr einzurichten. Und ich ersuche Sie um Unterstützung der Dringlichkeit und natürlich auch um Unterstützung dieses Antrags. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Stanek. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die neue Amtsorganisation, kurz NAO genannt, ist in der Landesregierung am 18. Juni dieses Jahres beschlossen worden. Und im Rahmen dieses Beschlusses wurde auch festgelegt, dass eine Direktion für Straßenbau und Verkehr eingerichtet werden soll und im Rahmen dieser Direktion für Straßenbau und Verkehr, wie Kollege Kapeller schon gesagt hat, eine Abteilung für Gesamtverkehrsplanung und Öffentlicher Verkehr geplant ist. Wie ich der Begründung des Initiativantrages der sozialdemokratischen Abgeordneten entnehmen kann, steht dezidiert in der Begründung drinnen, im Gesamtverkehrskonzept Oberösterreich ist ein umfangreiches Programm zum bedarfsgerechten Ausbau sowie zur attraktiven und allgemein zugänglichen Gestaltung des öffentlichen Verkehrs vorgesehen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, gerade diese Begründung zeigt eigentlich, dass dieser Antrag auf Schaffung einer eigenen Abteilung am eigentlichen Sinn vorbei geht, weil selbstverständlich Gesamtverkehr nur im Rahmen eines Gesamtverkehrskonzeptes und dann sinnvoller Weise und organisatorisch sinnvoller Weise auch in einer Abteilung abgehandelt werden sollte. Wenn man hier wieder eine eigene Abteilung machen würde, dann bin ich überzeugt davon, dass Synergien eben nicht sinnvoll genutzt werden könnten und dass es vor allem wieder zu Doppelgleisigkeiten kommen würde. Wir werden daher der Dringlichkeit zustimmen, ich teile aber jetzt schon mit, dass wir den Antrag ablehnen werden. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Als ich zum ersten Mal von einem Gesamtverkehrskonzept in Oberösterreich gehört habe, habe ich bemerkt, dass dieses Gesamtverkehrskonzept darin bestanden hat, dass man zwei Ordner, zwei Planungsordner einer aus dem Bereich des öffentlichen Verkehrs und einen aus dem Bereich der Straßenplanung nebeneinander gestellt hat. Das war sozusagen der ursprüngliche Plan. Ich halte das wirklich für einen großen, großen Schritt vorwärts nach all den Jahren getrennter Planungen endlich ein Gesamtverkehrskonzept zu bekommen, hoffentlich Kollege Kapeller, dein Wort in des Landtags Ohr. Ich hoffe wirklich auch inständig, dass wir noch im Jahr 2007 dieses schier schon Endlosprojekt endlich verwirklichen können, damit die Arbeit beginnen kann. Die fängt ja dann erst an. Und dieses Einsetzen für eine Gesamtsicht des Verkehrs, der ja nicht sozusagen aus Teilbereichen besteht, die unabhängig von einander existieren, sondern Fußgänger, Radfahrer, öffentlicher Verkehr und natürlich auch Individualverkehr, motorisierter Individualverkehr, alle diese Systeme sind ja ein sehr, sehr komplexes Gesamtsystem, das man, wenn man das in den Griff bekommen will, auch gesamthaft betrachten muss. Die Grünen und insbesondere ich, treten dafür ein, dass die Mobilität, die ein ganz wesentlicher Teil unserer Gesellschaft geworden ist, allen Menschen zugänglich ist, nicht nur denen, die es sich leisten können, die ein Auto haben, sondern auch alle jene, die sich kein Auto leisten können oder auch leisten wollen und allen Menschen, die auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind. Wir brauchen Mobilität und müssen sie möglichst vielen zur Verfügung stellen. Dementsprechend hat der Rechnungshof auch schon im Jahr 2003 eine Prüfung der Verkehrsplanung durchgeführt und einen, glaube ich, sehr wesentlichen Satz, eine Empfehlung hineingenommen, auf Ebene der Verwaltung sollte eine Verkehrsabteilung gebildet werden, diese müsste den strategisch konzeptiven Bereich "Gesamtverkehrsplanung", insbesondere ÖV und Straßenbau, umfassen. Wir stehen nicht nur zu dieser Äußerung des Rechnungshofes, sondern wir haben das immer schon als Forderung und als wichtigen begehungswerten Weg gehalten. Ich glaube, als jemand der weiß wie wichtig Integration ist, dass man etwas gemeinsam macht, gemeinsam teil hat, gemeinsam plant, kann ich sagen, dass alle Sonderwege, alle Sondereinrichtungen, die geschaffen werden, zur Desintegration beitragen. Und dieses unzählige Nebeneinander, und wir kennen solche Beispiele, Kolleginnen und Kollegen, in Oberösterreich, wo Verkehrsprobleme auftreten, und der erste Reflex, den es gibt, wir brauchen eine zusätzliche Spur auf der Straße, wir brauchen zusätzliche Straßen, wir brauchen breitere Straßen, das kann es à la longue gesehen nicht ewig so weitergehen. Wir brauchen andere Konzepte, wir brauchen leistungsfähigere Verkehrssysteme und wir brauchen vor allem für die auftretenden Probleme jeweils die beste Lösung. Das kann einmal die Straße sein, gebe ich ohne weiteres zu. Und ich bin sehr dafür, wenn es zur Erleichterung, zur Lebensqualitätsverbesserung von Menschen geht, bin ich auch für den Bau von Straßen, aber ich bin nicht dann für den Bau von Straßen, wenn es intelligentere, leistungsfähigere und sozialere Lösungen gibt, die aber nur dann gefunden werden können, wenn sich die Verkehrsplaner an einen Tisch setzen und ein gemeinsames Projekt erarbeiten. Auch wir werden der Dringlichkeit zustimmen und dann bei der Abstimmung diesen Antrag nicht mittragen aus den all den Gründen, die ich jetzt genannt habe. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Es wurde ja bereits gesagt, auch dieser Antrag der Sozialdemokraten ist wenig durchdacht. Ich verstehe es, es ist medizinisch erklärbar, wenn man beinahe 30 dringliche Anträge durchpeitschen muss, dass da bei einzelnen Anträgen die Performance ein bisschen leidet, ist verständlich, ist medizinisch erklärbar. Ich kann nur eines sagen, (Zwischenruf links: "Vor allem beim Lesen!" Unverständliche Zwischenrufe) ja, es gibt einen gewissen Energiehaushalt auch was also sozusagen eben die Performance anbelangt. Ich lasse mich nicht provozieren, und die leidet dann halt ein bisschen drunter. Meine Damen und Herren! Seit 2001 wird von uns Freiheitlichen ein Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich gefordert. Seit 2001 bemühen und ringen wir darum, das sind ganze sechs Jahre, wir sind noch nicht am Ende der Diskussion und wir haben noch kein Gesamtverkehrskonzept vorliegen. Warum ist denn das so? Weil die Kompetenzen aufgesplittet sind, weil eine Kompetenzverteilung da ist, die der Gesamtentwicklung und dem Gesamtsinn und der Gesamtweiterentwicklung unserer Verkehrssituation und Infrastruktur, weil das Ganze dem nicht gut tut. Und jetzt per Dringlichkeit, wo wir im Unterausschuss noch weiterhin dieses Gesamtverkehrskonzept diskutieren, jetzt per Dringlichkeit sofort die personellen Weichen stellen zu wollen, ist eine Überrumpelungstaktik, da können wir nicht mitgehen. Wir können diesem Inhalt oder dieser Überrumpelungstaktik, da hier wieder den Apparat aufzublähen bevor wir überhaupt einmal einen konkreten Plan haben, welche Maßnahmen, welche Strukturen in der Zukunft gebaut werden müssen und dass das Ganze tintfest auf einem Papier steht, schon hier personelle Forderungen zu stellen, ist falsch, daher werden wir weder der Dringlichkeit noch dem Inhalt im Sinne einer Dringlichkeitsdebatte zustimmen. Ich kann mir vorstellen, dass man am Ende des Unterausschusses für das Gesamtverkehrskonzept dieses Thema anschneidet und sagt, na ist wirklich die personelle Struktur die richtige, aber zuerst müssen wir wissen, wofür wir das Personal brauchen und dann sollten wir darüber diskutieren. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede, lasse über den Antrag abstimmen und wenn Sie der Dringlichkeit zur Beilage 1238/2007 Ihre Stimme geben, bitte ich Sie, um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1239/2007, das ist ein Initiativantrag betreffend die Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Ich eröffne auch darüber die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Affenzeller das Wort. Abg. Affenzeller: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Brunmair, recht viel Durchdachtes habe ich bei deiner Wortmeldung nicht gemerkt. Es dürfte dir entgangen sein, dass schon jahrelang über ein Verkehrskonzept diskutiert wird und ich glaube, es ist angebracht, auch darüber nachzudenken, dass die personelle Ausstattung hiezu notwendig ist. Also ich würde ein bisschen vorsichtig sein mit medizinischen Erklärungen, wenn du da nicht ganz trittfest bist, würde ich dich ersuchen, (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Das ist eine Analyse, Diagnose gewesen!") andere Ärzte zu fragen, vielleicht kommen die zu einer anderen Diagnose. (Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Blöd ist es, wenn es nicht stimmen würde!") Meine Damen und Herren des oberösterreichischen Landtags! Ich bin sehr gespannt, wie die einzelnen Fraktionen mit dem nächsten Antrag umgehen, nämlich die Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Und Kollege Trübswasser, ich bin wirklich sehr gespannt, wie du mit diesem Antrag umgehst, ob es dir darum geht, politisch motiviert immer wieder Anfragen und Presseaussendungen hinauszugeben oder ob es dir um die politische Redlichkeit geht. Also ich bin wirklich gespannt, ob man wieder den Weg beschreitet und dem Verkehrsreferenten in Oberösterreich, der die größte Offensive im öffentlichen Verkehr in den letzten Jahren eingeleitet hat, immer wieder zu kritisieren und anzuschütten (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Wo hat er denn die eingeleitet, in welchem Bundesland?") oder ob der andere Weg beschritten wird, nämlich dass man ehrlich diese Diskussion abführt und nicht nur A sagt und eine Forderung einbringt, sondern auch B sagt, um die Finanzierung sicherzustellen. Meine Damen und Herren! In diesem Antrag wird die oberösterreichische Landesregierung aufgefordert, die finanziellen Mittel des Ressorts öffentlicher Verkehr um jährlich mindestens 7,5 Millionen Euro aufzustocken, damit Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Verkehrs rascher umgesetzt werden. Wir haben heute schon gehört, dass in den letzten Jahren bereits ein umfassendes Modernisierungsprogramm umgesetzt wurde und auch jetzt und in Zukunft viel geschehen sollte. Der Verkehrsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider hat schon sehr ausführlich darauf Bezug genommen. Nur ein paar Punkte um was es hier geht. Es geht darum, dass im Niederflurfahrzeugbereich bereits zehn der Lenkgarnituren für 2007 geplant sind und es geht darum, dass dieses Modernisierungsprogramm fortgesetzt werden könnte. Es gibt mit der ÖBB Gespräche, dass auch im Servicebereich bei den Bahnhöfen mehr Personen eingesetzt werden können. Es gibt Gespräche darüber, dass Bahnsteiganhebungen und das gesamte Bahnhofsumfeld behindertengerecht ausgebaut werden könnte. Es geht also, meine Damen und Herren, darum, diese Maßnahmen beschleunigt fortzusetzen und dafür ab nächstes Jahr die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Zum Abschluss eine Bemerkung zur Dringlichkeit. Meine Damen und Herren, ich denke, dass alle Fraktionen immer ein klares Bekenntnis darüber abgeben, dass der öffentliche Verkehr wichtig ist, dass alles getan werden muss, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Ich denke also, dass die Dringlichkeit wirklich kein Problem sein dürfte und ich glaube, dass auch der Inhalt, wenn es nicht nur Sonntagsreden gibt, wo man die soziale Frage, das warme Oberösterreich in den Vordergrund stellt, geben sollte, sondern wirklich auch Taten gesetzt werden. Es geht nämlich bei diesen Dringlichkeitsanträgen um Menschen mit Beeinträchtigung, es geht insbesondere um Familien mit Kindern und es geht insbesondere um die ältere Generation. Wir mit unserem Verkehrsreferenten werden alles tun, um in diesem Bereich das Modernisierungsprogramm weiter fortzuführen und ich ersuche den Landtag der Dringlichkeit und dem Inhalt dieses Antrag die Zustimmung zu geben. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Hüttmayr. Abg. Hüttmayr: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörer auf der Galerie! Es ist dasselbe Strickmuster. Die SPÖ kommt zum Antrag heraus, gibt als erstes die Beschimpfung über die Vorredner ab, redet von der politischen Redlichkeit, über das können wir reden, nur da müssen wir, Kollege Affenzeller, die Redlichkeit definieren, dass wir dasselbe darunter verstehen was politische Redlichkeit bedeutet. (Beifall) Und eines möchte ich noch sagen, ich habe eine Wette verloren heute. Wir haben gestern in einer Kollegenschaft geredet über die heutige Landtagssitzung. Ich habe ihnen erzählt, dass das eine langwierige Geschichte werden wird, über 20 Anträge der SPÖ, und ich habe gesagt, da wird ganz sicher der Hauptverantwortliche von der Früh bis auf die Nacht auf seinem Regierungssessel sitzen. Habe ich gewettet, habe ich verloren. Er ist nicht da der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider, da haben wir vier Anträge, die betreffen sogar sein Ressort. Da geht es über den öffentlichen Verkehr, er ist nicht da, das heißt, er lässt Anträge einbringen hauptverantwortlich, instruiert die Leute und ist dann nicht da, das heißt, die Wertschätzung zum Thema geht mir wahnsinnig ab und das ist eigentlich für mich sehr, sehr nachdenklich. (Beifall. Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Er ist nicht da der Herr Kollege Haider. (Unverständliche Zwischenrufe) Wo ist der Kollege Haider? Ich sehe ihn nicht, ich kenne ihn eigentlich und ich sehe ihn nicht. Also zum Thema selbst: Beim Thema selbst sind wir uns, glaube ich, hundertprozentig einig. Öffentlicher Verkehr, Barrierefreiheit, da hat der Kollege Affenzeller schon gesprochen, meine Nachredner werden darauf noch Bezug nehmen, was wir dazu nennen. Ich brauche das nicht aufzählen. Es ist ein gesellschaftspolitisches Ziel international, dass wir dort besser werden müssen. Da gibt es einige Beschlüsse aus den letzten Jahren, sogar die EU hat sich damit beschäftigt im Jahr 2001, wir hier im hohen Haus haben uns damit auseinandergesetzt im Juni 2006, da hat es eine Initiative der ÖVP und der Grünen gegeben, mehrheitlich wurde das angenommen, einen Monat später wieder Initiative der ÖVP und der Grünen, einstimmig angenommen, zum Thema Barrierefreiheit, das heißt, in dieser Richtung wissen wir, was wir wollen, da dürfen wir etwas zulegen. Und dann sind die Dinge, dass sogar der Bund ein Gesetz beschlossen hat, wo er Auftrag gibt, dass man sich bis zum Dezember 2006 damit auseinandersetzen muss länderweise und darüber berichten muss, wie funktioniert das in einem Zeitplan und, und. Und da wollte ich jetzt den Landeshauptmann-Stellvertreter Haider fragen, wie weit das ist? Gut, die Frage kriege ich jetzt nicht beantwortet, da wird es sicherlich eine Möglichkeit geben. Zu den Budgets: Faktum ist, dass wir Gott sei Dank alle da herinnen im letzten Jahr eine Steigerung für den öffentlichen Verkehr um 3,3 Millionen Euro beschlossen haben. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel. Natürlich kann man sagen, wesentlich mehr, kann man sagen, kann man fordern, ist legitim, aber es soll erwähnt werden. Und beim Budget gibt es auch so etwas wie eine Budgetvereinbarung mit den Ressortverantwortlichen. Also ich gehe davon aus, dass das Verkehrsressort der Landeshauptmann-Stellvertreter Haider verhandelt hat und dass er das dann auch akkordiert hat, von dem gehe ich jetzt aus. Und wenn ich dann sechs Monate später sage, ich habe mich verschätzt oder sonst etwas, dann sind für mich viele Fragezeichen da. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Da geht es um die Zukunft!") Das heißt, da gibt es eine ganze Reihe an Dingen, die nicht nur mich wundern, sondern die viele Leute wundern. Und ich glaube, da wird es jeden so gehen wie mir, es gibt keinen Tag, wo man nicht zum Thema Verkehr mit irgendjemanden in Kontakt tritt, ob das ist, weil zu viele Lastwägen gefahren sind, ob das ist, weil wer auf den Bus warten muss, ob das der Bereich ist, dass die Park-and-ride-Parkplätze nicht vorhanden sind, etc. etc., etc., das heißt, kein Tag ohne Thema Verkehr und da spielt logischer Weise auch der öffentliche Verkehr eine Rolle und die Barrierefreiheit spielt eine Rolle, etc. etc. Der heutige Tag hat ja begonnen mit einer Vorlesung, mit einer Lesestunde über den Verkehr insgesamt. War nicht uninteressant, ich habe mir da einige Dinge auch mitgeschrieben und das möchte ich halt nicht wiederholen, aber auf ein paar Dinge schon eingehen, das heißt, eigentlich wurde das Bild gezeichnet, es ist eh alles eitle Wonne und weitergebracht haben wir auch etwas. So ist es bei mir angekommen und dann wurde doch gesprochen, naja einige wenige Probleme haben wir schon, dort müssten wir etwas machen und schneller könnten wir sein, etc. etc. Das ist das, was für mich nicht stimmig ist. Dann geht es dazu wieder, wir sind als Politiker da, wir haben als Politiker Verantwortung, wir treten mit einem Programm an und sollen das Programm eigentlich zu Ende bringen. Und da stelle ich fest, dass beim Verkehrsressort der Landeshauptmann-Stellvertreter Haider seit zwanzig Jahren in der Verkehrspolitik führend tätig ist, seit zehn Jahren für den öffentlichen Verkehr hauptverantwortlich in diesem Lande ist. Das heißt also, da geht mir ein bissel was ab. Zu mir sagen manche Leute, der Haider weiß zu jedem Thema irgend etwas. Manche Leute sagen, er ist ein Besserwisser. Ich sage das jetzt nicht. Es wird gesagt. Das heißt also, wir müssen da schon aufpassen, mit welchen Waffen wir da aufeinander zugehen. Jetzt hätte ich da noch fünf Fragen. Die kann ich mir aber jetzt ersparen, weil beantworten kann er mir sie nicht, weil er nicht da ist. Zusammenfassend stelle ich fest, dass zu diesem Thema eine Krokodilsträne geweint wurde unter dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber wasch mich dabei nicht nass. So kann das aus meiner vollen Überzeugung, aus meiner vollen Überzeugung nicht wirklich die genannte politische Redlichkeit sein. Wir werden diesem Antrag, der nicht ernst gemeint ist, nicht zustimmen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Wissen Sie, Kollege Affenzeller, ich bin schon froh, dass nach dem monatelangen oder jahrelangen Leugnen, dass es Probleme gibt in der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr, eigentlich jetzt zugegeben wird, dass wir ein Problem haben, wenn solche Massivmittel eingesetzt werden müssen. Das was ich immer behauptet habe oder was mit mir einige andere auch behauptet haben, dass es in Oberösterreich nicht zum Besten steht mit dem öffentlichen Verkehr, das ist jetzt der Beweis. Das ist jetzt der Beweis, dass massiv Geld eingesetzt werden müsste oder zumindest, ich würde gar nicht von Geld sprechen, Engagement und Druck eingesetzt werden müsste, dass etwas besser wird. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Es gibt jetzt eine ganze Menge zu dem zu sagen, was so hoch gelobt wurde, wie der neue Talent. Kollege Affenzeller! Weißt du, wie lange ich darum gekämpft habe, dass wir hier in diesem Landtag gemeinsam mit dem Verkehrsreferenten zur Überzeugung gekommen sind, dass der Talent wirklich nur die drittbeste Lösung ist. Dass er Adaptierungen braucht, damit er überhaupt tauglich wird, rollstuhltauglich, kinderwagentauglich. Das waren ja alles mühevolle Wege. Weißt du, wie lange ich gesprochen habe, damals noch in der Opposition, dass wir in Linz ein entsprechendes System auf den Straßenbahnlinien bekommen? Das geht ja in kein zweibändiges Werk hinein, was da gearbeitet wurde, wie viele Leute da, wie viele NGO' s mitgetan haben, dass wir die Linz Linien, am Anfang noch ESG, überzeugen konnten, dass es wichtig ist, dass es Barrierefreiheit gibt. Das sind alles Dinge, die jetzt irgendwie als große Erfolge dargestellt werden. Ich werde Ihnen heute etwas zeigen, ich nenne es Fahndungsfoto. Das ist ein Lift, der auf Bahnhöfen stehen sollte, damit Menschen mit Beeinträchtigungen Zug fahren können. Ich sage deshalb Fahndungsfoto, so schaut ein Lift aus, eigentlich sollten Sie ihn alle kennen. Sie sollten ihn alle kennen, weil er eigentlich zumindest auf den wichtigen Bahnhöfen stehen sollte. In Wirklichkeit gibt es vier ganze Bahnhöfe in Oberösterreich, wo dieser Lift zu finden ist, keine einzige Bezirkshauptstadt, außer den drei Statutarstädten, kein einziger Kurort. Ich frage mich, wie Menschen nach Bad Schallerbach oder Bad Ischl auf Kur fahren wollen, die es vielleicht dringend notwendig haben. Wenn sie einen Elektrorollstuhl haben, dann können sie nicht, den kann man nicht heben. Also diesen Hebelift gebe ich zur Fahndung aus und ich hoffe, dass Sie in den kommenden Jahren einige mehr davon auf den Bahnhöfen sehen werden. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Ich werde ihn suchen!") Zum Talent und zu den Schwierigkeiten, etwas durchzusetzen, habe ich gesprochen. Ich komme jetzt zu dem Geld, 7,5 Millionen Euro ist ja nicht wenig. Was wird der Herr Verkehrsreferent damit machen? Möglicherweise, Kollege Hüttmayr, ist er in seinem Büro und macht jetzt das Konzept, von dem wir zuerst gesprochen haben. Kann schon sein. Aber 7,5 Millionen aus öffentlichen Mitteln. Es gibt ein Bundesgleichstellungsgesetz, in dem Unternehmungen aufgefordert sind, Gleichstellungsmaßnahmen zu treffen. Wir müssen nur schauen, dass sie durchgeführt werden. Deswegen hat der Landtag, da bin ich sehr froh, diese Etappenpläne als Grundvoraussetzung für Verkehrsdiensteverträge beschlossen. Wir müssen die Unternehmungen dazu bringen, dass sie diese Etappenpläne, diese Umrüstungen machen. Ich habe einige Gespräche schon geführt auch mit den Vertretern der Wirtschaftskammer, der Busunternehmungen, des Postbus als größte Unternehmung in Oberösterreich. Das sind Arbeiten, beginnen zu laufen, sage ich einmal. Jetzt braucht es den Druck des Landes, um wirklich Schwung hineinzubringen. Keine Verkehrsdiensteverträge mehr abzuschließen, wenn nicht konkrete Pläne zur Umstellung des Gleichstellungsgesetzes da sind. Das sind alles Dinge, die kein Geld sondern nur Engagement kosten. Ich möchte wirklich genau wissen, was mit diesen 7,5 Millionen Euro passiert. Ich habe ärgste Zweifel, dass sie eine wesentliche Verbesserung bringen werden, wenn wir nicht in die Falle gehen, jene Aufgaben zu erfüllen, die die Bundesbahnen, die die Unternehmungen zu erfüllen haben. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Bahnsteige anzuheben. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Etappenpläne zu machen, sondern das ist die Aufgabe der Unternehmungen. Und die sollen sich die Köpfe zerbrechen. (Unverständlicher Zwischenruf) Eine Geschichte noch zum Abschluss, Kollege Prinz. Die Geschichte am Ende, wenn die Sache beginnt skurril zu werden. Wir haben in Vöcklabruck eine Landesausstellung und die Landesausstellung heißt "Brücken bauen". Es hat in einer Themenwoche Veranstaltungen gegeben "Brücken bauen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen". Auf eine Anfrage eines Menschen, es waren eigentlich drei, die nach Vöcklabruck fahren wollten zu dieser Veranstaltung, sie haben sich angemeldet bei den Bundesbahnen, 72 Stunden vorher, so wie üblich, muss man das rechtzeitig sagen und haben eine Antwort bekommen: Es ist nicht möglich, sie zu transportieren, als Benützer eines Rollstuhls, da weder eine Ausstiegshilfe noch Personal am Bahnhof Vöcklabruck vorhanden sind. So ist der Zustand, Kollegen. Das ist die Realität. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Was hat das mit Haider zu tun?") Bitte helfen Sie mir suchen, dass wir dieses Gerät finden, das lebensnotwendig ist für Menschen im Rollstuhl, damit sie auch wieder mit den Bundesbahnen und anderen Verkehrsträgern fahren können. (Unverständlicher Zwischenruf) Danke schön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne, werte Kolleginnen, werte Kollegen, im Besonderen lieber Kollege Affenzeller! Du hast am Beginn deiner Rede hier die Frage gestellt: Wir werden sehen, wie ihr mit unserem Antrag der Barrierefreiheit umgeht. Ich kann dir sagen, wie die Freiheitlichen damit umgehen: Sachorientiert auf den Bedürfnissen der Behinderten oder Gruppen, die du aufgezählt hast, der Älteren oder der Familien, sachorientiert umgehen. Da ist mir euer Antrag, wo einfach nur drinnen steht, ja wir brauchen jetzt jährlich mindestens 7,5 Millionen, ein sehr populistischer Ansatz, weil Erklärungen, Maßnahmen, Vorschläge sind eigentlich nicht drinnen. Und in der Begründung geht es ja dann weiter. Da steht drinnen: Die Umsetzung dieses Zieles erfordert Maßnahmen bei der Infrastruktur der Bahnhöfe und Haltestellen. Ich frage jetzt die Kollegen der Sozialdemokraten: Ist das die neue Sparpolitik der SPÖ auf Bundesebene, dass wir in Oberösterreich Aufgaben des Bundes, des sozialdemokratischen Verkehrsminister Faymann übernehmen sollen? Also ich glaube, man soll die Kirche im Dorf lassen und der soll dafür zahlen und soll dafür aufkommen, der dafür verantwortlich ist. Ich frage auch und leider ist der Herr Landeshauptmann Haider nicht da, weil ich eigentlich immer lieber direkt die Fragen stelle. Wir haben einen Verkehrsdienstevertrag seit 1998, der bis 2017 gilt. Er ist bereits zweimal angepasst worden. Warum hat man im Zuge der Anpassungen nicht genau die legitimen Forderungen, die Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit Problemen stellen, warum hat man die nicht berücksichtigt? Jetzt zu kommen, ist uns zu wenig. Wir nehmen die Anregungen auf, aber ich bitte auch, immer wieder zu hinterfragen, wo sind Schwachstellen. Liebe Kollegen von den Sozialdemokraten, speziell jetzt die Linzer betreffend, lest bitte auch die Leserbriefe in den Zeitungen. Wenn zum Beispiel beklagt wird von einer Frau, dass sie drei Straßenbahnzüge abwarten hat müssen, weil sie nicht in der Lage war, dort einzusteigen, weil kein Niederflurfahrzeug gefahren ist, dann sage ich: Wer ist in Linz zuständig für den öffentlichen Verkehr? Ich denke schon die SPÖ. Ich weiß schon, auch die Linz AG, aber natürlich auch die SPÖ in ihrem Verantwortungsbereich. Das heißt, selber die Aufgaben im eigenen "Wirkungsbereich", wo man politische Einflussnahme hat, nicht zu machen und andererseits dann rauszuziehen und zu beklagen und das so tendenziös zu machen, so nach dem Motto, wir sind jetzt die einzigen, die für die Behinderten ein Herz haben, ich glaube, das ist nicht sehr seriös. Die Länder sollen die Aufgaben des Bundes übernehmen oder nicht. Ich habe von den Sozialdemokraten immer wieder erlebt, wenn wir sagen, Oberösterreich soll Aufgaben übernehmen, um für Betroffene schneller etwas zu ändern, habe ich immer die Antwort bekommen: Nein, nein, warum? Denn der Bund könnte sich das ja angewöhnen und daher sind wir gegen euren Antrag. Er ist zwar inhaltlich gut, aber wir werden ihn nicht unterstützen. Barrierefreiheit. Ich frage jetzt schon auch, wenn uns die Anliegen der Behinderten wirklich so wichtig sind und ich unterstelle nicht, dass sie jemanden vielleicht etwas unwichtig sind, dann frage ich mich, warum wir eigentlich seit 13. Februar keinen Unterausschuss mehr gehabt haben, Behindertengesetz Neu betreffend. Da sind sehr viele Dinge auch für die Behinderten drinnen. Wir warten noch immer auf die nächste Unterausschusssitzung. (Zwischenruf Abg. Affenzeller: "Aber du weißt schon, warum!") Ich weiß es nicht. Für mich ist Tatsache, dass eben für die Behinderten nichts weiter geht. Ich kann nicht jetzt verschiedene Gruppen machen und sagen, da ist der Referent zuständig und da ist der zuständig. Für uns Freiheitliche, ganz gleich, welches Regierungsmitglied Kompetenz hat im weitesten Sinn für Fragen der Behinderten, sind alle für uns gleichwertig und wir dividieren nicht auseinander. Dann noch eine Frage an die Sozialdemokraten. Wir sollen heute beschließen, die finanziellen Mittel des Ressorts öffentlicher Verkehr um jährlich mindestens 7,5 Millionen Euro aufzustocken. Vielleicht könnte ich eine Antwort dafür bekommen, auf wie viele Jahre. Weil jährlich, geht das jetzt bis zu den nächsten Wahlen? Ist das jetzt dann so eine Zensur, dass man sagt, naja bis dahin wollen wir jetzt Maßnahmen setzen, weil es ist ja dann gut, wenn man es 2009 im Wahljahr auch dem entsprechend bewerben kann. Soll das noch länger dahin laufen? (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das Budget wird jährlich gemacht!") Welchen Bedarf haben wir, welche Berechnungen liegen den 7,5 Millionen zugrunde? Herr Klubobmann Dr. Frais, ich diskutiere mit dir alles und wir werden auch die Dringlichkeit ablehnen, weil mir geht es um eine sachliche Auseinandersetzung. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Mir auch!") Da möchte ich im Ausschuss die Antworten haben, wie ihr das berechnet habt, dass ihr auf diese Summe kommt. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1239/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden und ich weise die Beilage 1239/2007 dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zu. Es wurde ebenfalls angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1240/2007 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, dass sie keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist. In dieser Beilage handelt es sich um den Initiativantrag betreffend eine Radfahrbeauftragte oder einen Radfahrbeauftragten. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1240/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich glaube bei ein paar Kollegen, unter anderem beim Kollegen Trübswasser gilt heute das Motto beim Kollegen Haider: Nicht die Leistungen dürfen zählen, sondern es gilt heute Haider quälen. Ich denke mir wirklich, wer diese Initiativen von unserem Verkehrsreferenten nur sieht. (Unverständlicher Zwischenruf) Haider Quälen! Ja, du bist dabei, ständig den Erich Haider zu quälen. Du könntest ihn durchaus wählen, weil er wirklich was leistet. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wählen tun wir ihn nicht!") Aber Kolleginnen und Kollegen, um das geht es jetzt nicht. Es geht um diesen Initiativantrag. Der Verkehr ist sicherlich einer der Hauptverursacher der Treibhausgasemissionen in Österreich und natürlich auch in Oberösterreich. Durch eine Erhöhung der Radverkehrsanteile auf 14 % könnten laut VGÖ in Österreich 240.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart und die Feinstaubbelastung um 190 Tonnen gesenkt werden. Oberösterreich könnte, aber ich glaube, wird heute, ich hoffe Gunther, ich habe auch deine Unterstützung bei diesem Antrag, wir hoffen endlich einmal auf eine Unterstützung von dir, mit einem guten Beispiel vorangehen und einen wichtigen Beitrag leisten. Landesverkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Haider hat dazu bereits konkrete Maßnahmen im Gesamtverkehrskonzept auch bereits vorgeschlagen und die kennt ja mittlerweile jeder. Für den Tourismusverkehr stehen bereits heute attraktive Routen in touristisch interessanten Gebieten zur Verfügung. Konkret, wir werden ein Teilstück des Radweges Eferding-Fraham nächste Woche eröffnen und ich möchte mich auch in diesem Rahmen beim Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl, beim Gemeindereferenten Ackerl und auch beim Landeshauptmann-Stellvertreter Haider bedanken für diese großartige Unterstützung. Aber im Alltagsverkehr besteht natürlich ein großer Nachholbedarf. Hier dominiert die Forderung nach sicher einer möglichst direkten Verbindung zwischen den Stadtteilen, Ortsteilen und den Gemeinden. Durch einen höheren Radverkehrsanteil wird darüber hinaus natürlich die Lärmbelästigung reduziert und ich hab es schon erwähnt, die Emissionen sinken und damit natürlich steigt die Lebensqualität. Vor allem die Bevölkerung in den Städten profitiert durch weniger Staus, weniger Abgase und weniger Verkehrslärm. Radfahren im Alltag zu fördern ist zudem die beste Medizin gegen Bewegungsmangel, Übergewicht sowie Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt und Krebs. Kollege Brunmair, du wirst mich bestätigen. Daher wirst du auch wahrscheinlich zustimmen dieses Mal. Es rechnet sich schnell, die Umwelt und im Allgemeinen für die Geldbörsen der Menschen und damit für die Politik, dem Fahrrad rasch und umfassend Raum zu gewähren. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Im Entwurf des oberösterreichischen Gesamtverkehrskonzeptes werden von Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider wichtige Maßnahmen gefordert und sie sind auch im Detail beschrieben. Also diese Ausrede, sie wären nicht detailliert im Konzept drinnen, das stimmt nicht. Sie sind alle nachlesbar. Zur intensiven Förderung des Radverkehrs sind zum einen Infrastrukturmaßnahmen zu setzen, die insbesondere für den Alltagsradverkehr einen Nutzen bringen. Zum anderen sind eine Reihe von organisatorischen Maßnahmen und Koordinationsaufgaben, sowie Information und Werbeaktivitäten zu erfüllen. Zur Bewältigung dieser Aufgaben ist es notwendig, eine Radfahrbeauftragte oder einen Radfahrbeauftragten einzusetzen und dafür einen Vollzeit-Dienstposten zu schaffen. Wenn man diese Fülle von Aufgaben sieht, die im Konzept stehen, wird sicher jede und jeder von Ihnen wissen, wie notwendig eine derartige Position ist. Aus Klimaschutzgründen müssen sinnvolle, müssen alle sinnvollen Maßnahmen auf allen Ebenen unterstützt werden, und ich bin mir sicher, dass auch Kollege Hiesl, er ist ja auch leider nicht da, er hat ja das erste Ansinnen hier abgelehnt, diesen Beauftragten einzusetzt, diesen Koordinator einzusetzt. Ich hoffe, er wird sich überzeugen lassen, dass es notwendig ist, und der Gunther Trübswasser wird das sicherlich mit unterstützen, ich glaube, es wird gelingen, diesen Antrag zu unterstützen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich, nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Lieber Kollege Pilsner, herzlichen Dank für die Information, dass offensichtlich in der Landesregierung die Koordination nicht funktioniert. Das ist ein wichtiges Anliegen, darüber müssen wir uns unterhalten. Immerhin hat eine Fraktion einstimmig den Dienstpostenplan für alle Mitarbeiter beschlossen. Ich gehe davon aus, dass das Problem jetzt neu aufgetaucht ist. Oder gilt der gesamte Dienstpostenplan, der von der SPÖ beschlossen wurde, nicht mehr, oder hat man im Dezember letzten Jahres nicht gewusst, dass Rad fahren wichtig ist? Rad fahren ist besonders wichtig, es tut mir auch sehr leid, dass leider Gottes der Landeshauptmann-Stellvertreter Haider nicht da ist, denn er könnte ja erklären, warum er keine organisatorischen Maßnahmen in seiner Abteilung macht. Ich glaube, er hat genug Mitarbeiter, dass er jemanden beauftragen kann, der für das Rad fahren zuständig ist. Wenn er aber dazu eine Hilfestellung brauchen sollte vom Landtag, wie er die Abteilung organisieren soll, dann sind wir natürlich gerne bereit, ihm dabei zu helfen. Im Übrigen würde ich dir sagen, schaust du dir einmal die Karte an, Kollege Pilsner, weil Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider ist unter anderem für die Verkehrssicherheit zuständig und solange Oberösterreich mit Steuergeld, das von der SPÖ beim Budget beschlossen wird, Radfahrkarten auflegt, wo der Radfahrer ungeschützt auf Bundesstraßen, wie etwa Nußdorf und Unterach, fahren muss, da ist ein sehr dringender Handlungsbedarf notwendig, weil dort ist jeder Radfahrer lebensgefährdet. Das wird sogar noch verkauft touristisch als Riesenerfolg. (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Von wem ist die Karte?") Bitte, sage dem Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider, der für die Verkehrssicherheit zuständig ist, ich glaube, ihr kennt die Kompetenzverteilung, dass die Verkehrssicherheit auch Radfahrer betrifft und dass sie entsprechend gestützt und geschützt werden sollten, wenn man sich diese Dringlichkeit ansieht. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Wer ist denn zuständig für Radfahrer?") Sind wir als Landtag zuständig für die Amtsorganisation einer Abteilung von Erich Haider? Ihr kommt da mit einem Dringlichkeitsantrag und wollt, dass wir als Landtag seine Abteilung neu organisieren, dann soll er uns wenigstens sagen, welche Organisationsprobleme er hat, dann helfen wir ihm, oder wir stellen euch gerne einen Mitarbeiter ab, dass er das im Büro in Ordnung bringt, wenn er es nicht selber kann. Jedenfalls ist das kein Dringlichkeitsantrag, wir lehnen ihn ab. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Lieber Kollege Pilsner, der Verkehrsreferent tut mir wirklich leid, weil wir ihn so quälen. Es fehlt mir nach all den Jahren, wo ich ihn als Verkehrsreferenten erlebt habe, jetzt bin ich schon zehn Jahre im Landtag, mir fehlt halt der Glaube an die Ernsthaftigkeit, wie dieser Bereich öffentlicher Verkehr betrieben wird. (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Geh hör auf!") Zum Kollegen Steinkellner muss ich sagen, ich verstehe, dass du dich nicht auskennst, um was es da jetzt geht, was wir da machen sollen, dass wir dem Herrn Verkehrsreferenten Mitarbeiter besorgen sollen. Ich verstehe das noch viel weniger, weil ich lese aus dem Jahr 2005, 18. April 2005 stellt der Herr Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider den neuen Radfahrbeauftragten für Oberösterreich vor. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Es gibt ihn schon!") In einer Pressekonferenz teilt er der staunenden Öffentlichkeit mit, dass endlich das Land Oberösterreich einen Radfahrbeauftragten hat. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Hat er den vergessen?") Ich stelle gerne die Presseaussendung zur Verfügung, kein Problem, das ist vom Landespressedienst ausgegeben worden. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Heute so und morgen so!" Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wo ist er denn?") Ich weiß es nicht, vielleicht kann er das heute noch aufklären, es ist jedenfalls, Kolleginnen und Kollegen, eine seltsame Situation, dass die Fraktion der SPÖ ihrem Verkehrsreferenten unter die Arme greift und etwas helfen will, was es eigentlich seit zwei Jahren bereits gibt. Mir ist angesichts dieser, will ich sagen, eigentlich ist gerade diese Presseaussendung und dieser Antrag zusammen erzeugen bei mir das Gefühl, dass eigentlich die absolute Planlosigkeit in diesem Bereich herrscht. Das führt mich wieder zu dem Bedauern, muss ich ehrlich sagen, es betrifft ja ein Anliegen, das besonders die Grünen immer vertreten haben, wo die Grünen dahinter stehen. (Zwischenruf Abg. Prinz: "In den letzten drei Jahren nicht mehr!") Dass eigentlich in diesem Bereich wirklich keine koordinierte Planung stattfindet, wenn ich immer höre, Radfahrverkehr soll forciert werden, Kollege Pilsner, es geht nicht nur um den touristischen Radverkehr, es geht um den Alltagsradverkehr, es geht darum, dass wirklich dieses Gesamtverkehrskonzept noch in den nächsten Monaten endlich beschlossen wird, seit zwei Jahren im Unterausschuss und noch immer nicht beschlossen, dort stünde alles drinnen, welche Maßnahmen auch im Bereich Radfahrverkehr zu setzen sind. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Liegt es an uns?") Natürlich liegt es auch daran. Wer ist der Vorsitzende des Unterausschusses? Der ist unter eurer Führung, ich kann nur sagen, dass doch immer wieder neue Forderungen, erst im letzten Ausschuss haben wir wiederum eine Forderung gehabt, die weitere Diskussionen nach sich gezogen hätten, wir müssen endlich zum Abschluss kommen. Resümierend kann ich sagen, dass durch diesen Antrag für mich der Offenbarungseid geleistet wurde, wie die Koordinierung im öffentlichen Verkehr stattfindet, nämlich so gut wie nicht, und wir werden uns bemühen, mit dem Gesamtverkehrskonzept jene Missstände oder jene Versäumnisse der letzten Jahre auszubessern, damit wir endlich ein integriertes, ÖV-freundliches und fahrradfreundliches Oberösterreich bekommen. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Frau Kollegin Kiesl das Wort. Abg. Kiesl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren auf der Galerie, liebe Kolleginnen und Kollegen! Bei den hohen Spritpreisen findet das Rad fahren auch außerhalb der Freizeit immer mehr an Bedeutung. Die ÖVP bekennt sich zum Fahrradverkehr, der bei uns im Land an und für sich sehr, sehr gut funktioniert, und dafür ist ein diesbezüglicher Mobilitätsmanager bereits fix, denn auch uns ist bewusst, dass eine Verbesserung der Koordinierung und der Kooperation zwischen dem Land und den Gemeinden notwendig ist. Für die Erarbeitung von Vorgaben für Fahrradabstellanlagen bei öffentlichen Bauten, sowie die Förderung des Aufbaus von Fahrradleihstationen und vieles mehr gibt es ein breites Betätigungsfeld. Ein wesentlicher Punkt, der mir daher auch sehr wichtig ist, ist die Verkehrssicherheit für die Radfahrer, die natürlich im Auge behalten werden muss. Einen Vollzeitdienstposten für einen Fahrradbeauftragten beim Land Oberösterreich zu schaffen ist nicht dringend, da die Aufgaben eines Radfahrbeauftragten bereits beim Amt nach dem neuen Amtsorganisationskonzept von der Abteilung Verkehrskoordinierung und öffentlicher Verkehr wahr genommen wird. Die Schaffung dieses Vollzeitdienstpostens ist daher nicht erforderlich, es geht lediglich nur noch darum, wer sich dem annimmt. Seitens der ÖVP-Fraktion lehnen wir diesen Dringlichkeitsantrag ab, der ja sowieso im Herbstausschuss am 22. September 2007 noch einmal diskutiert werden kann. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke, es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor, ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1240/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden, ich weise die Beilage 1240/2007 dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zu. Es wurde ebenfalls angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1241/2007 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend eine Landesstrategie Zukunft Daseinsvorsorge in Oberösterreich, er benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss. Ich eröffne über den Antrag, dass dieser Beilage die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Stimmung und das Verhalten hier heute im Haus beweist mir, dass Sachlichkeit, die von unserer Seite versucht wird, auch für die folgende Diskussion einzubringen, wie sie gesehen und beantwortet wird. Wenn hier ganz bewusst heraus gegangen wird von einem Klubobmann, der weiß, wie die Kompetenz ausschaut, und verdreht es dann, denn Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl und nicht Landeshauptmann-Stellvertreter Haider ist zuständig. Dann Kollege Trübswasser, der ja an sich des Lesens kundig ist, aber hier plötzlich einen Antrag, wo es um einen Volldienstposten geht, diesen so darstellt, als gäbe es einen Radfahrbeauftragten nicht beim Land Oberösterreich, das ist schon ein starkes Stück. Das generelle Verhalten, meine Damen und Herren, beweist mir viel mehr eines, und das bedauere ich: Wir reden heute wahrscheinlich über eines der entscheidensten Themen in Oberösterreich der letzten Jahre und auch für die Zukunft. Wir wollen grundlegende Fragen diskutieren, aber den Eindruck werde ich nicht los, dass dieses Schafott der Abstimmungsmaschinerie, ohne großartig zu diskutieren, bereits über diesem Raum hängt, meine Damen und Herren. Das halte ich für entsetzlich, wenn man den Verstand ausschaltet, nicht mehr mitdenken möchte, sondern nur noch das vor- und nachbetet, was in Fraktionsbesprechungen herausgegeben wurde. (Beifall) Ich lade Sie noch einmal ein, versuchen wir zu diskutieren und nicht präparierte Dinge hier vom Stand zu geben. (Zwischenruf Abg. Stanek: "Ich verwehre mich, dass ich nicht mitdenke, das lasse ich mir nicht gefallen, das ist ja eine Frechheit!" Zwischenruf Abg. Eisenrauch: "Wir fordern eine Entschuldigung!") Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben eine schönes Paket für die Daseinsvorsorge, eine zwingende Auseinandersetzung in Europa, in allen Ländern wird sie derzeit geführt, nur in Oberösterreich ruht diese Diskussion in einem Unterausschuss. Ich sage sehr deutlich, hätte man die Diskussion früher intensiv und ehrlich geführt, hätten wir uns manches in der Diskussion über die Energie AG ersparen können. Meine Damen und Herren, was ist Daseinsvorsorge? Daseinsvorsorge ist im Grund die Aufgabe der öffentlichen Hand, der Bevölkerung ein breites funktionierendes Angebot öffentlicher Dienstleistungen zu erschwinglichen Preisen bereit zu stellen, welche für das Leben der Menschen unverzichtbar sind. Daseinsvorsorge, meine sehr verehrten Damen und Herren, stellt uns einfach vor die entscheidende Frage, ob wir das System der öffentlichen Versorgung, das System des Versorgungsprinzips auf der einen Seite oder das System, das in der Wirtschaft das gängige ist, dass das marktgerechte, nämlich das der Profitwirtschaft wollen. Wir haben uns immer über lange Jahre darüber positiv verständigt, dass diese beiden Systeme sich gegenseitig im Wesentlichen ausschließen, weil es nicht funktionieren kann, dass ich eine breite Versorgung auf der einen Seite sicher stellen möchte nach dem Prinzip, dass alle zu gleichen Bedingungen etwas bekommen, während im profitwirtschaftlichen System es klar ist, dass ich dort Leistungen erbringe, wo mein Gewinn am größten ist, dass im Wesentlichen Leistungen dort wegfallen, wo sie unrentabel sind, dass ich dort Personal rationalisiere, wo die Kosten zu hoch werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren, beide Systeme vertragen sich nicht. Das öffentliche System hat den Vorteil, dass man einen Kostenausgleich schaffen kann. Ich sage das mit der Deutlichkeit, einen Kostenausgleich, ob das im Leitungsbau ist oder sonst wo, dass nicht nur in Ballungsgebieten, wo die Kosten geringer sind, sondern auch im ländlichen Bereich entsprechende Leistungen erbracht werden zu gleichen und leistbaren Bedingungen. Dass gleichzeitig aber auch einen Kostenausgleich schafft, meine sehr verehrten Damen und Herren, gegenüber benachteiligten Gebieten. Oder beispielsweise in der Richtung, dass öffentlicher Verkehr natürlich im Ballungsraum günstiger ist als in entlegenen Gebieten, diesen Ausgleich schafft nur die öffentliche Wirtschaft. Kein einziges Kapitalunternehmen würde sagen, ich mache faktisch einen Kostenausgleich zu Gunsten einer mir an sich nicht profitbringenden Einrichtung. Dritter Bereich, es ist Schluss, meine sehr verehrten Damen und Herren, mit der Schaffung von Querverbünden. Die EU sagt es ganz klipp und klar: Wenn private Anteilnehmer oder Aktionäre in einer Gesellschaft sind, ist Schluss. Wir kennen die Situation, dass derzeit noch all diejenigen, die in öffentlicher Hand stehen, solche Querverbundsgenehmigungen haben, in dem Moment da privatisiert ist, ist Schluss mit Querverbünden im Verkehrsbereich. Meine sehr verehrten Damen und Herren, Privatisierungen, dort gelten die Regeln der Börse, da ist es völlig egal, ob ich 100 Prozent oder 51 oder 49 Prozent habe, ich kann auch nicht für 42 Prozent eine Börse machen. Die Regeln der Börse gelten für das Unternehmen, wie hoch der Anteil ist, ist zweitrangig dabei, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich lade Sie trotzdem noch einmal ein, dieser Frage nicht auszuweichen. Wir haben uns in Europa ein System aufgebaut, eine Kultur, wo es tatsächlich wichtig war, nämlich diese Versorgungsinfrastruktur aus mehreren Überlegungen aufrecht zu erhalten. Eine Versorgungsinfrastruktur, meine sehr verehrten Damen und Herren, die das Miteinander der Daseinsvorsorge als zentrales Prinzip erhoben hat. Machen wir es nicht den "Chicago-Boys" nach, die im Grund aus finanzfetischistischen Gründen letztendlich nur noch den privaten Überlegungen nachhinken. Machen wir es nicht mehr im Sinne von neo-liberaler Politik, wenn in Deutschland, in allen europäischen Ländern eine heftige Diskussion bereits in die Erhaltungsstrategie übergeführt wird, faktisch eine Gegenströmung bereits entstanden ist. Dieser Börsegang, meine Damen und Herren, ist nicht unsere Philosophie. Ich lade Sie ein, schaffen wir eine Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand, nicht Gewinne für Wenige, sondern eine Lebensqualität, eine gesellschaftliche Geborgenheit und eine leistbare Teilhabe für alle. Ich lade Sie noch einmal ein, meine Damen und Herren, bedenken Sie, das ist die Grundlage für sozialen Frieden in Oberösterreich, in Österreich und in Europa. Wer glaubt, ohne Daseinsvorsorge, ohne die öffentlichen Leistungen und ohne auf sozialen Ausgleich Bedacht nehmen zu können, ein Europa erhalten zu können, wird die nächsten Jahre unfriedlich erleben. Gehen wir es Miteinander an, das ist eine Einladung an den gesamten Landtag. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Klubobmann Frais, du hast zur Sachlichkeit aufgerufen und gleichzeitig versucht, wiederum Emotionen zu schüren. Es ist nicht einfach für eine andere Fraktion, vor allem für andere Fraktionen, wenn Dienstags mittags von einem Klub plötzlich 25, 27 Anträge übermittelt werden. Es dient auch nicht wirklich der Sachlichkeit, wenn wir heute eine Landtagssitzung haben, wo ein Hauptpunkt die Energie AG ist, das ist ein ganz ein wichtiges Thema, da bin ich ganz bei dir, wo alle Punkte, jeder einzelner Themenschwerpunkt der Dringlichkeitsanträge hätte beraten werden können. Ich bedaure es, dass es nicht so gemacht wurde, denn im Rahmen der Dringlichkeitsdebatte führen wir eine Geschäftsordnungsdebatte ohne Beteiligung der Regierungsmitglieder. Und ich möchte eigentlich, dass der Aufsichtsratsvorsitzende-Stellvertreter Erich Haider, genau so wie der Eigentümer-Vertreter Landeshauptmann Pühringer wie andere Regierungsmitglieder in dieser wichtigen Debatte sehr wohl mitreden, weil sie in der Folge auch mitentscheiden und nicht auf eine Geschäftsordnungsdebatte angewiesen sind. Aber bitte, ihr habt also diesen politischen Vielleicht-Gag, vielleicht ernsthaften parlamentarischen Trick angewandt, werdet alle Abgeordneten herausschicken, die also irgendeinen Antrag dann vorstellen und wir werden genau das Gleiche mit jedem einzelnen Abgeordneten diskutieren wie wir auch gemeinsam im Hauptthema diskutieren könnten. Ich glaube nur, Karl Frais, dass die Vorgehensweise, wie sie von der SPÖ gewählt wurde, nicht wirklich dem Parlamentarismus stärkt, sondern eher eine Provokation aller anderen Fraktionen ist. Und ich kann mich selbst erinnern, wie man uns als Oppositionspartei von den großen Parteien behandelt hat, als wir einmal bei einem Budget von über 10.000 Budgetpositionen 99 Abänderungsanträge eingebracht haben, wie man uns dann ausgegrenzt hat, wie man uns Vorwürfe des Lahmlegens des Parlamentarismus vorgelegt hat und wie die SPÖ dann mit keiner Wortmeldung alles niedergestimmt hat und ausgezogen ist. Wir werden jedes einzelne Argument mit euch gerne diskutieren. Wir werden es halt im Rahmen der Dringlichkeitsdebatte machen. Und ich bedaure es, dass wir es nicht zum Hauptthema wirklich durchführen. Und zur Daseinsvorsorge – auf dein Argument eingehend: Du, Karl Frais, warst im Juli 1988 Büroleiter von Dr. Grünner, soweit ich mich erinnern kann. Kollege Sulzbacher saß vielleicht nicht dort, wo er jetzt sitzt, aber er saß hier herinnen. Kollege Kapeller saß wahrscheinlich nicht in der ersten Reihe, aber er saß hier. Klubsekretär und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Mayer saß nicht hier, sondern saß noch hinten, und genau jene Personen haben damals zur Daseinsvorsorge einen einstimmigen Beschluss mitformuliert, als Klubsekretär mitgestimmt und mitgeredet, als Abgeordnete oder als Büroleiter des damaligen Parteiobmanns der SPÖ mitvorbereitet. Es ist der Beschluss vom 21. Juni, gefasst dann am 1. Juli 1988, 21. Juni war der Finanzausschuss, wo damals unter anderem fünfundzwanzig Prozent Verkauf der EnergieAG, damals OKA, an die Börse mit erster Tranche von fünf Prozent, auch von den jetzt Beteiligten mitbeschlossen wurde. Es war damals der Grundsatzbeschluss, wie man denn mit Leistungen der öffentlichen Hand, nämlich der Daseinsvorsorge, umgehen soll. Nämlich, mit den Landeswohnungen, mit den Landesgütern und man soll einen halbjährlichen Prüfbericht vorlegen, wie man Dienstleistungen des Landes ausschreiben kann, damit man qualitativ besser und vielleicht für den Steuerzahler günstiger bei gleicher Leistung das Angebot für die Zukunft sichern und aufrecht erhalten kann. Und jetzt drehen wir plötzlich das Rad der Zeit zurück und verunsichern die Bevölkerung, dass alles das, was Daseinsvorsorge sein soll und sein muss, in öffentlicher Hand sein muss. Und ich sage klar weg – nein! Gesundheitsvorsorge – Gott sei Dank haben wir ein Gesundheitssystem, das wesentlich von der privaten Säule aufgebaut ist. Die niedergelassenen Ärzte hier bestätigen es. Es gibt Ärzte hier im Haus, die sind in einem öffentlichen Spital beschäftigt, es gibt niedergelassene Ärzte und es gibt Ärzte, die sind in einem privaten Spital beschäftigt. Und kein Orden würde es zulassen, dass er plötzlich verstaatlicht werden würde. Es gibt Bildungseinrichtungen der öffentlichen Hand und es gibt Bildungseinrichtungen von Orden und Privatuniversitäten und es gibt ein gutes Miteinander und Nebeneinander. Es gibt in der Altenbetreuung unglaubliche Leistungen von Privatorganisationen, auch der Volkshilfe, die möglicherweise der SPÖ gar nicht so fremd ist, oder des Hilfswerks, des Roten Kreuzes oder der Caritas. Hätten wir diese Privatleistungen nicht, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) dann würde man wahrscheinlich die Daseinsvorsorge unserer Menschen wirklich gefährden. Und was jetzt passiert, in dem man sagt, Daseinsvorsorge muss hundert Prozent in öffentlicher Hand bleiben, verunsichert die Menschen, denn sie kennen sich nicht mehr aus, was passiert denn hier wirklich? Will man zurück in eine neue Verstaatlichten-Diskussion, die wir eigentlich vor dreißig Jahren bereits überwunden glaubten? Will man wirklich zurück und die Menschen verunsichern, alles macht der Staat selber? Irgendwann kommt ein Antrag, da redet man vom Kollektiv. Irgendwann kommt ein Antrag, da geht es um die Bewirtschaftung von Wasserleitungen! Will man wirklich das alles, wenn man das durchdenkt, was die SPÖ heute mit den Anträgen verlangt, hundert Prozent in öffentlicher Hand behalten, damit für die Menschen teurer machen, weniger Qualität anbieten und die Herausforderungen der Zukunft im Gesundheitswesen, in der Altenbetreuung, in den Herausforderungen der Internationalisierung nicht vorbereiten? Will man sie wirklich nur verunsichern? Ich gebe dir den Appell zurück, Karl Frais. Ich bitte euch, denkt über das nach, was ihr in der Öffentlichkeit sagt, denkt über das nach, was ihr hier herinnen sagt und versucht nicht noch mehr zu zerstören, als bereits durch diese Agitation der SPÖ zerstört wurde. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen im Landtag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie! Ich möchte mich in meiner ersten Ausführung einmal wirklich auf diesen Antrag, der uns vorliegt 1241/2007 konzentrieren, um nicht immer auf der Seite oder nachträglich etwas zu korrigieren, obwohl es da einiges gäbe. Wir haben hier einen Initiativantrag der SPÖ, der eine Landesstrategie Zukunft Daseinsvorsorge für Oberösterreich verlangt. Ja! Wir möchten einen ähnlichen Antrag, so wie manche andere auch, noch einmal in Erinnerung rufen, den wir Grüne gestellt haben. Antrag Nummer 655, wo wir aufgefordert haben, den Landtag und die Regierung sich voll inhaltlich zu einer öffentlichen Verantwortung in den Bereichen der Daseinsvorsorge zu bekennen. Und die Landesregierung wird ersucht, Initiativen und Maßnahmen zur Absicherung der Daseinsvorsorge auf Basis – und ich glaube, das war auch eine wichtige Grundlage – und im Geiste des EU-Weisbuches für Dienstleistungen unter Berücksichtigung aller Anbieter sowie Träger von Daseinsvorsorge, wie hier vorhin eben vom Kollegen, vom Klubobmann Steinkellner angesprochen wurde, zu setzen. Genau in diesem Sinne wurde ja schon die angesprochene bzw. auch auf die im Antrag verwiesene Zukunftsstrategie Trinkwasser, die dankenswerterweise von allen Parteien erarbeitet und auch beschlossen wurde, im Landtag erarbeitet. Genau diese Zukunftsstrategie Trinkwasser zeigt ja, wie man Daseinsvorsorge, wie man öffentliche Leistungen absichern kann, ohne alles verstaatlicht zu haben. Wir haben diesen Antrag, diesen Initiativantrag und manche andere auch – auch von Seiten der SPÖ – im Unterausschuss ja schon angesprochen – nicht wie der Herr Klubobmann glaubt, dass er begraben worden ist. Ich glaube, wir haben dort eine sehr umfangreiche Diskussion gestartet und ich möchte mich in dieser Form sehr herzlich bedanken für die umfangreichen Ausführungen, die uns der Verfassungsdienst erarbeitet hat. Genauso die Diskussion, was ist den Daseinsvorsorge? Was muss wie wo geregelt werden? Gibt es gesetzliche Bestimmungen auf EU- oder nationaler Ebene? Und wie können wir das zusammenfassen? Weil ich glaube, und da sind wir uns sicher alle einig, dass wir keine Insellösung für Oberösterreich finden können, sondern es braucht in diesem Kontext diesen Zusammenhang zwischen den europäischen Richtlinien, den nationalen und den regionalen Richtlinien. Eines ist aber klar herausgekommen bei diesen sehr umfangreichen Unterlagen, dass es noch keine eindeutige rechtliche Klärung auf Gemeinschaftsebene gibt, dass es aber schärfere Abgrenzungen genau zwischen den Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, aber auch den Dienstleistungen von allgemeinen wirtschaftlichem Interesse geben muss und dass vor allem der Zugang geregelt werden muss und wie ist die Möglichkeit – und das hat ja auch Klubobmann Frais schon angesprochen - dass die Zugangsmöglichkeiten, die Barrieren, die eben manche Menschen hindern, ob der Preis oder die Verfügbarkeit geregelt werden müssen. Ich denke, wir müssen wirklich daran trachten, hier in diesem Ausschuss und im Unterausschuss – wo wir das angefangen haben – gemeinsam weiter diskutieren, um wirklich eine Reihung aufzulisten, was muss wie wo geregelt werden und wie können wir der Globalisierung, die da ist, einen Rahmen geben. Einen Rahmen, wo wir uns für unsere Menschen in Oberösterreich Sicherheiten schaffen können, um hier den Zugang nicht zu behindern. Für uns Grüne hat das Allgemeinwohl sicher Vorrang, aber auch die Subsidiarität muss bestimmendes Prinzip bleiben und eben die regionale Identität und die regionalen Zuständigkeiten müssen gewahrt bleiben. Dienstleistungen sind in Auftrag zu geben, zur Verfügung zu stellen und zu finanzieren, das ist Auftrag der öffentlichen Hand in den Bereichen. Und vor allem in den Bereichen, die nicht vermehrbar sind, wie eben zum Beispiel das Trinkwasser. Hier muss einfach wirklich die öffentliche Hand ganz klar sagen, wer hat da die Rechte zu bestimmen. Aber darauf werde ich noch in den folgenden Anträgen zu sprechen kommen. Klubobmann Frais hat es schon angesprochen, es gibt kein schwarz-weiß, es gibt nicht privat und verstaatlicht. Es gibt wahrscheinlich eine Mischform. Und genau diese Mischform leben wir auch in Oberösterreich schon sehr gut, dass es einen Kostenausgleich gibt. Ich glaube nicht, dass alles für alle gleich zur Verfügung gestellt werden muss. Die Chancengleichheit muss gewahrt werden. Ich glaube, das ist das wichtigste Ziel. Und hier beim Wohnen, mit der Wohnbauförderung gibt es genau diesen Kostenausgleich – Wohnbeihilfe. Das sind Maßnahmen, um eben auch für Menschen, die nicht so viel verdienen, auch dieses Urbedürfnis des Wohnens, eines Daches über den Kopf sicherzustellen. Der vorliegende Antrag ist sehr, sehr umfangreich. Und ich glaube, wir tun gut daran, teilweise auch ein bisschen widersprüchlich für mich, und ich glaube, wir tun gut daran, in diesem Sinn im Unterausschuss weiter zu diskutieren, auf Basis auch der Vorgaben, die uns der Verfassungsdienst erarbeitet hat. Und es steht keinem Landesrat oder keiner Landesrätin etwas im Wege, jetzt schon Strategien zu erarbeiten. Gerade auch Landeshauptmann-Stellvertreter Haider hier um diese Sicherstellung für den Zugang zum öffentlichen Verkehr weiter in seiner Strategie abzusichern und hier die Möglichkeiten, die er seitens der Landeskompetenz hat. Genauso im Sozialen oder auch im Gesundheitsbereich, sowie es eben aus dem Umweltbereich mit der Zukunftsstrategie Trinkwasser, aber auch anderen Bereichen wie Abfallentsorgung und so weiter, schon getan wurde. Also, hier wirklich Maßnahmen zu setzen, steht keinem Landesrat, keiner Landesrätin was im Wege. Und die Diskussion über die Daseinsvorsorge werden wir im Unterausschuss sachlich weiter diskutieren. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Steinkogler. Abg. Steinkogler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag, meine geschätzten Damen und Herren! Meine Vorredner haben bei vorhergegangenen Initiativanträgen bereits gesagt, dass die Sozialdemokratische Partei sehr unbedacht vorgegangen ist, zum Teil unüberlegt und auch (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer) – ja – und das ist auch leider Gottes bei diesem Antrag. Denn, es ist eh schon gesagt worden von meinen Vorrednern, es besteht seit Frühjahr 2005 bereits ein Unterausschuss und es werden gerade hier die Themen, Erhalt der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand und in öffentlicher Verwaltung - Anträge der SPÖ 615/2005, 920/2006 und 655 – ist auch schon zitiert worden – aus 2005 von den Grünen, behandelt. Und die letzte Sitzung war am 10. Jänner 2007 mit der Vereinbarung und dem Antrag der Sozialdemokratischen Partei mit dem Ersuchen an die Landtagsdirektion, dass die Tätigkeiten, Dienstleistungen und deren Sonderstellungen, die von der EU unter dem Begriff Daseinsvorsorge fallen, aufgelistet werden sowie sämtliche Beteiligungen und Eigentumsverhältnisses des Landes Oberösterreich aktualisiert zur Verfügung gestellt werden sollen. Dies ist am 16.3. und 11.4. geschehen – es hat jeder Klub bekommen und es wurde auch vereinbart, dass im Frühherbst 2007 unter Grundlage dieser Unterlagen weiter beraten und gearbeitet wird. Und ich glaube, dass deshalb dieser Antrag, dieser Dringlichkeitsantrag unnötig und fehl am Platz ist. Dass natürlich die Daseinsvorsorge und auch dieser Antrag durch den Eingang in den Landtag und in den volkswirtschaftlichen Ausschuss, im Unterausschuss seriös und intensiv behandelt werden, aber dass er nicht als Vorwand für irgendwelche andere politische populistische Tätigkeiten herhalten muss. In diesem Sinne hoffe ich, dass auch die Sozialdemokratische Partei in Zukunft konstruktiv bei der Daseinsvorsorge im Unterausschuss mitarbeitet. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede zur Dringlichkeit. Ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1241/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Die Beilage wird dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Ebenfalls wurde die Beilage 1242/2007 vorgeschlagen, im Rahmen ihres Antrags diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich bei dieser Beilage um einen Initiativantrag betreffend kein Börsengang der EnergieAG Oberösterreich. Es benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss. Und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1242/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Würden wir uns an der oberösterreichischen Landesverfassung und an bisherigen Beschlüssen – Einschub für den Kollegen Steinkellner, der von dir zitierte 1988-Beschluss, stand unter zwei markanten Eindrücken. Die ÖVP hatte eine absolute Mehrheit und war absolut in der Lage, diesen Beschluss alleine zu fassen. Wenn du das Protokoll gelesen hättest, wäre es auch nachlesbar dort gestanden. Zweiter Punkt, der auch ganz klar ist: Du zitierst einen Beschluss, der 1997 vom Oberösterreichischen Landtag aufgehoben worden ist, und du hast faktisch jetzt auf Luft hier diskutiert, weil er keinen Bestand mehr gehabt hat. Und wenn du mich persönlich ansprichst, war ich damals beruflich tätig, 1997 war ich als Klubobmann tätig und dort ist er aufgehoben worden. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn es heißt, wir versuchen hier geschäftsordnungsmäßig einen Kraftakt. Ich frage Sie allen Ernstes: Ich habe bei der letzten Finanzausschusssitzung, ich glaube dreimal nachgefragt um die Gründe, die dafür sprechen, einen Börsengang zu machen? Und ich habe drei Gründe gehört vom Herrn Landeshauptmann. Grund eins ist gewesen: Börsegang ist fix, man kann ja auch andere institutionelle Anleger noch nennen. Punkt zwei ist gewesen, dass sowohl der Generaldirektor als auch der Betriebsrat dafür seien und er deshalb sich dieser Meinung anschließt. Und der Punkt drei ist gewesen, dass Oberösterreich und die EnergieAG nach einem Börsegang in einer anderen Liga spielen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich war wirklich bass erstaunt, als heute um halb zehn Uhr der Betriebsratsvorsitzende und seine beiden Stellvertreter bei uns im Landtagsklub vorgesprochen haben und die erste Wortmeldung unaufgefordert, ausdrücklich unaufgefordert, des Betriebsrates war: Wir als Betriebsrat sind weder für noch gegen einen Börsegang, sondern das ist Sache des Eigentümers. Meine Damen und Herren, wenn sich ein Landeshauptmann vorne hinstellt und uns erklärt, er macht das, was der Betriebsrat will, und dann sagt der Betriebsrat - wir haben uns überhaupt nicht geäußert dazu -: Wir schließen uns der Meinung des Eigentümers an, dann muss ich allen wirklich sagen, hier wurde ein Landtag, ein gesamter Ausschuss an der Nase herumgeführt. Und das ist unwürdig für ein Unternehmen, meine Damen und Herren, (Beifall) wie die EnergieAG Oberösterreich. Und wenn wir über die Ernsthaftigkeit reden, meine sehr verehrten Damen und Herren, da ist ein wesentlicher Punkt, die Energiewende seitens der Grünen drinnen. Und jetzt frage ich mich: Vor drei Tagen sehe ich "Oberösterreich Heute" und den Generaldirektor der EnergieAG, und der erklärt dieses Modell der Energiewende für ein sehr ambitioniertes, aber in der Praxis so nicht umsetzbar. Ja, meine Damen und Herren, von was reden wir denn jetzt überhaupt? Wäre das nicht alles Bestandteil, dass man im Vorfeld darüber diskutiert? Sagt, was sind den die besten Wege für die EnergieAG? Wie können wir denn unser, wirklich unser Aushängeschild, unseren Landesversorger für Oberösterreich und für die Menschen Oberösterreichs in einer Form und in einer Zukunft derart gestalten, dass die Preise nicht explodieren, dass wir uns nicht im Grunde den Börsespekulationen unterwerfen, dass die Leute im Grund das Gefühl haben, so wie es jetzt gelaufen ist, ist es ja gut gelaufen. Die Bediensteten haben die Möglichkeit zu sagen, wir arbeiten hervorragend. Die Menschen erhalten eine gute Leistung, wir kennen in Oberösterreich keine Stromausfälle. Oder wollen wir nur noch eines machen, dass ein paar Wenige die Gewinne dann kassieren? Und das, was nicht gemacht wird, meine Damen und Herren, ja, wer wird denn das dann bezahlen, wenn gewisse Leistungen nicht mehr erbracht werden? Ich kann für alles sein, aber nur mit dem Hinweis: für alle, die es sich leisten können. Und wer ist dann zuständig für die, die es sich nicht leisten können? Die öffentliche Hand, meine Damen und Herren. Und damit schließt sich dann der Kreis. Die privaten Gewinne laufen dann in die privaten Taschen, und das was an Leistungen für die Allgemeinheit übrig bleibt landet dann letztendlich in Kosten, in sozialisierenden Kosten bei der Allgemeinheit. Das gilt es zu vermeiden. Ich habe deshalb das auch angesprochen. Und das ist für Oberösterreich nicht der Zukunftsweg. Sondern unser Weg ist es gemeinsam, miteinander unsere Grundversorgung mit Strom, Wasser und Müll im Wesentlichen sicherzustellen. Und wenn ich sage Wasser, meine Damen und Herren, dann muss ich zu diesem Antrag heute Folgendes feststellen. Es wird hier eine Ermächtigung ausgesprochen, die aus meiner Sicht heraus eigentlich eine Freigabe ohne jegliche Nachfrage des Landtags darstellt. Wie kann ein Landtag etwas beschließen, ohne dass korrekte Unterlagen darüber vorliegen, wie beispielsweise ein Entwurf, der wäre wenigstens Voraussetzung. Wenn es nachher auch beschlossen werden muss, das ist klar, aber ein Entwurf über den Rückkaufvertrag der Trinkwasserressourcen, wo ist der? Ich kenne ihn nicht. Meine Damen und Herren! Wo sind die Unterlagen? Wo ist der Entwurf für die gesellschaftliche Teilung von Besitz- und Betriebsgesellschaft? Der Entwurf fehlt. Er liegt nicht vor. Irgendwer wird ihn vielleicht einmal koalitionär vereinbaren. Wie schaut die Kompetenztrennung zwischen der Betriebs- und der Eigentumsgesellschaft aus? Niemand klärt uns auf darüber. Der Antrag bzw. der Beschluss fehlt. Uns fehlt, meine sehr geehrten Damen und Herren, komplett jeglicher Pachtvertrag. Da wird von der Eigentumsgesellschaft das oberösterreichische Wasser an die Betriebsgesellschaft Energie AG oder WDL weiter gegeben. Weil man es aber nicht direkt weiter geben will, macht man einen Pachtvertrag. Jeder, der wirtschaftlich ein bisschen eine Ahnung hat, weiß, ich kann einen Pachtvertrag nicht so gestalten, dass der ein lebenslänglicher Pachtvertrag ist. Wir wissen nicht was drinnen steht. Wie hoch ist der Pachtschilling? Wir wissen nicht, wie lange ist der Pachtvertrag angelegt. Wir wissen nicht, meine sehr geehrten Damen und Herren, welche Wasserressourcen in welcher Menge wohin seitens der Energie AG verwendet werden dürfen. Und dieser Landtag sagt hier wie aufgezogen, wir sind dafür, ohne zu wissen, worüber er eigentlich abstimmt. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich werde mich nachher bei der Generaldebatte sowieso noch einmal dazu melden. Aber ich wollte es wegen der Dringlichkeit vorweg sagen. Haben Sie wirklich ein gutes Gefühl, wenn Sie eine Ermächtigung aussprechen, wo Ihnen die entscheidenden, wesentlichen Grundlagen für eine solche Ermächtigung fehlen und dem Landtag völlig unbekannt sind? Versuchen Sie bitte noch einmal bis zur Grundsatzdebatte nachzudenken. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Karl Frais, vorerst gebe ich dir einmal Recht, wenn der Eigentümervertreter erklärt, der Eigentümervertreter eines Unternehmens erklärt, er macht ausschließlich das, was der Betriebsrat sagt, dann habe ich ein Problem damit. Da darf der Betriebsrat nicht böse sein. Aber ich kenne die Zeiten, wie das gewesen ist, vor allem kenne ich sie aus der voestalpine AG, Kollege Sulzbacher, du wirst darüber berichten können, da hat der Eigentümervertreter noch gemacht, was der Betriebsrat gesagt hat, wenn Ruhaltinger zu Kreisky gefahren ist, dann hat also alles so funktioniert. Aber das waren nicht die wirtschaftlich erfolgreichsten Zeiten, möchte ich auch anführen. Warum wollen wir einen Börsegang? Und es ist irgendwo eine denkwürdige Stunde. Zur ÖVP kann man nur sagen, wer zu spät kommt, den straft der Haider. Denn im Jahr 1987 haben die Freiheitlichen zum ersten Mal einen Börsegang der Energie AG, damals OKA, verlangt, und seit damals diesen Antrag immer wieder wiederholt. Und die ÖVP hat immer wieder dagegen gestimmt und jetzt beinahe zu lange gewartet. Jetzt gibt es halt ein bisserl saure Kirschen vom Regierungspartner Erich Haider, der halt etwas anderes will. Aber die öffentliche Darstellung sollte auch diskutiert werden. Ich habe da ein Inserat der Grünen. Und ich hätte dann auch ganz gern eine Aufklärung, wie denn der Rudi Anschober, der glaube ich 1947 noch nicht gelebt hat, rein spirituell irgendwo erreicht hat, dass das Verstaatlichtengesetz beschlossen wurde im Parlament, und in späterer Folge das so genannte Bundesgesetz über die Elektrizitätswirtschaft, Bundesverfassungsgesetz, das 51 Prozent in öffentlicher Hand bleiben müssen. Ich glaube, da haben die Grünen wirklich nichts dazu beigetragen. Wenn man sich diese Inserate anschaut, was die Grünen alles geleistet haben, obwohl sie es gar nicht leisten konnten, ja sogar noch gar nicht auf der Welt waren, wird das inseriert und als Erfolg verkauft, dann frage ich mich, fühlen sich denn alle wohl in so einem heiklen Thema, wie schon angesprochen wurde? Muss man das so machen, oder kann man nicht irgendwo ein bisschen seriöser in derart wichtigen Fragen umgehen? Im Moment schmunzelt die SPÖ, weil ich da gerade den Grünen ein bisschen ins Gebet gefahren bin. Aber es gibt ja auch ein SPÖ-Inserat. Ich verstehe es nicht. Wir verkaufen unser Wasser. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ja!" Zwischenruf Abg. Prinz: "Ist aber so!") Ich weiß ja nicht, lieber Landesrat Ackerl, mir tut es ja so leid, dass wir in einer Geschäftsordnungsdebatte sind und es wäre so schön, wenn wir eine ordentliche Auseinandersetzung führen könnten. Aber ich kenne nicht, wie viel Wasserbesitz du hast. Denn grundsätzlich, und das sollte der SPÖ einmal in das Stammbuch geschrieben werden, gehört das Wasser dem jeweiligen Grundeigentümer. Und wenn er es entnehmen möchte, dann braucht er dazu eine behördliche Bewilligung. Und das Recht muss in Österreich bleiben. Und hoffentlich hat es der Herr Gusenbauer mit den jüngsten Verhandlungen in der EU betreffend EU-Verfassung nicht schon verkauft. Weil das ist die echte Sorge, dass plötzlich sich die EU einmengt in Wasserrechten. Gott sei Dank gibt es das bis jetzt nicht. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kennst du den Pachtvertrag?") Und Gott sei Dank gehört das Wasser bis jetzt dem jeweiligen Grundeigentümer. Und so soll es auch bleiben, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kennst du den Pachtvertrag?") oder will die SPÖ erklären, wir verstaatlichen das Wasser so wie in Tschechien? (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kennst du den Pachtvertrag?") Dort muss jeder, der Wasser entnimmt, auch eine entsprechende Gebühr bezahlen. Kollege Frais! Ich habe es dir schon einmal erklärt, wenn man sich die Wassersituation in Österreich anschaut, dass wir aus Österreich etwa 17 bis 18 Millionen Liter Mineralwasser exportieren, aber 90 Millionen Liter importieren, und davon zwei Drittel aus Italien, dann sage ich dir, da sind wir wirtschaftlich alle miteinander sehr sehr schwach. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Frais) Und wir wissen, dass wir sehr viel mehr machen könnten. Wenn wir drei Prozent unserer Trinkwasserreserven, (Zwischenruf Abg. Frais: "Und es wird noch weniger!") Karl Frais es tut mir leid, du wolltest ja im Rahmen der Dringlichkeitsdebatte hier reden, ich habe eine beschränkte Redezeit, also bitte lass mich hier kurz ausführen, sonst kommt das rote Licht und ich bin wieder unterbrochen, wenn wir nur drei Prozent der Trinkwasserreserven in Österreich tatsächlich nutzen können und 97 Prozent unbenützt bleibt, und wir wissen, wenn man es zwischen 100 und 300 Kilometer in einer Wasserleitung transportiert, dass dieses Wasser tot ist, dass es wiederaufbereitet werden muss, dass es deshalb keinen Sinn macht, dieses Wasser als Trinkwasser irgendwo hinzuleiten, weil wenn eine Wiederaufbereitungsanlage gemacht werden muss, da kann ich eine Entsalzung vorschalten oder ich kann das Wasser von irgendwo wieder aufbereiten, leider kann ich damit kein Geschäft machen. Aber man macht Angst, man kann ein politisches Geschäft machen. Wenn ich mir den Antrag anschaue: Ihr schreibt da drinnen alles das, was Ihr nicht wollt, dann ist es genau das, was wir wollen. Ihr wollt nicht, dass es Kennzahlen gibt, die vergleichbar sind. Ihr wollt nicht, dass das Gewinnausmaß der jeweiligen Aktie zum Beispiel mit Niederösterreich verglichen werden soll. Ihr wollt nicht, dass die Rentabilität der Investitionen ordentlich überprüft werden kann. Steht alles in eurem eigenen Antrag. Ihr wollte bewusst keinen wirtschaftlichen Vergleich. Und ich sage, ich will sehr bewusst diesen wirtschaftlichen Vergleich, weil ich will für den oberösterreichischen Stromkunden endlich auch einen günstigeren Strom. Und beide börsenotierten Unternehmen wie der Verbund als auch die EVN bieten den Stromkunden einen billigeren Strompreis an, als derzeit die EAG oder die Linz AG. (Beifall) Leider habe ich jetzt das rote Licht. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Habe ich auch gehabt!") Ich hätte noch zahlreiche Argumente. Ich werde halt wieder einmal rauskommen und entsprechend antworten. Aber ich möchte noch einmal darauf hinweisen, das ist das Problem einer Dringlichkeitsdebatte, wo man nicht einmal dann auf alle Argumente eingehen kann, sondern nur im Kurzrahmen sehr sehr schnell einige wenige Argumente austauschen kann. Und diesen Vorwurf musst du dir gefallen lassen, obwohl wir heute genug Zeit gehabt hätten ohne Redezeitbeschränkung stundenlang zum Hauptthema zu diskutieren, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Haben wir eh!") macht man vorher ein parlamentarisches Spielchen und diskutiert über Dringlichkeitsanträge. Schade! (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Wir haben gelernt von euch!" Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor ich auf den Antrag eingehe, möchte ich etwas vorausschicken. Klubobmann Frais hat hier sinngemäß gesagt, dass Mitglieder dieses Hauses bei dieser Entscheidung den Verstand ausschalten und nicht mitdenken würden. Ich weise das zurück, wirklich in aller Form. Ich halte das wirklich für eine ungehörige Aussage, weil sie auch beleidigend ist. (Beifall) Ich glaube, wenn jemand anderer das gemacht hätte, dann könnte ich mir vorstellen, hätte die SPÖ und ihr Klubobmann wahrscheinlich eine Unterbrechung verlangt und eine Entschuldigung, und er hätte in diesem Fall nicht einmal Unrecht gehabt. Und in dieses Bild passt auch die Aussage in einer Tageszeitung heute, wo Karl Frais uns vorgeworfen hat, wir verwenden Idiotenargumente. Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn man sich hier herstellt, und Sachlichkeit einfordert in der Debatte, dann muss man auch bereit sein, diese selbst einzubringen und vorzuleben. Das möchte ich schon auch am Beginn dieser Diskussion sagen. (Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Ich habe gesagt, gegen die SPÖ wurden Idiotenargumente verwendet!") Ja, habe ich gelesen. Das habe ich ja gerade gesagt. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wenn Ihr euch darum annehmt, ist das euer Problem!") Also, ich halte das nicht für korrekt, wenn man das so macht. Und jetzt zum Antrag, meine sehr geehrten Damen und Herren! Karl Frais, du hast gesagt, du möchtest Argumente haben, warum Börsegang. Ich bin gerne bereit, soweit es in der Kürze der Zeit möglich ist, aber es wird eh noch eine längere Diskussion, darauf einzugehen. Ich beginne einmal bei der ganzen Chronologie dieser ganzen Geschichte, denn das ist schon ein wesentliches Argument. Es gibt jetzt eine wirklich jahrzehntelange Diskussion über die Eigentümerstruktur der jetzigen Energie AG, früher OKA. Und ich glaube ganz einfach, dass es wichtig ist, auch für die weitere Entwicklung dieses Unternehmens, dass wir hier Entscheidungen treffen, damit dieses Unternehmen sich auch entsprechend weiter entwickeln kann und entsprechende Sicherheit hat. Es wurde schon gesagt, es gibt Beschlüsse aus dem Jahr 1988, die wieder aufgehoben wurden im Jahr 1997. Es gibt Abänderungsanträge aus dem Jahr 1997. Es gibt dann den Beschluss aus dem Jahr 2001, wo 25 Prozent plus eine Aktie in die EnergieAllianz hinein gegangen sind und hier eine Verschränkung erzielt oder hergestellt wurde. Und es gibt den Beschluss, den wir hier auch gemeinsam gefasst haben vom 7. März 2006, wo wir aus dieser EnergieAllianz wieder ausgetreten sind. Das heißt, es ist natürlich schon eine sehr lange Diskussion über diese Frage, und das ist für sich sicherlich schon ein gewisses Problem. Also hat man nach diesem Ausstieg aus dieser EnergieAllianz dann überlegt, welche Optionen gibt es für die Zukunft dieses Unternehmens. Eine Option über die wir diskutiert haben war eine Verschränkung mit dem Verbund. Darüber wurde gesprochen. Allerdings, und das wissen Sie auch, hat der Verbund ebenfalls im März 2006 beschlossen, dass er eine Art österreichische Stromlösung anstrebt mit den verbleibenden Allianzpartnern und dass, bis dass hier Verträge unterzeichnet sind, dann nach einer gewissen Sperrfrist dann wieder mit der Energie AG geredet werden kann. Das heißt, der Verbund hat sich hier praktisch selbst aus dem Spiel genommen. Und darüber hinaus darf ich anmerken, ich habe auch auf Grund der weiteren Aussagen dann gewisse Bedenken, ob das wirklich die beste Lösung wäre, zumal ja der Verbund gesagt hat, wir sind grundsätzlich an konsolidierten Lösungen interessiert. Also, das muss man sich wirklich genau überlegen. Die nächste Option, auch strategischer Partner, war die TIWAG. Auch hier hat es Gespräche gegeben. Die haben aber gezeigt, dass die Forderungen relativ weit gehen und dass man nicht bereit war, etwa Mitspracherechte in diesem Umfang einzuräumen. Und dann gibt es eben auch die Option Börsegang, die ebenfalls durchüberlegt wurde. Es gab auch andere Vorschläge von der SPÖ. Und die gipfeln jetzt in einer ganzen Reihe von Anträgen, von Dringlichkeitsanträgen, die heißen hundertprozentiges öffentliches Eigentum. Das ist ja deswegen schon interessant, weil es ja vorher eine andere Linie gegeben hat. Es hat den Vorschlag gegeben zusammengehen mit dem Verbund, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Gemeinsam!") ja eh, aber das ist nicht mehr hundertprozentiges öffentliches Eigentum, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Auf Vorschlag vom Landeshauptmann!") ich kann dir nicht helfen, das ist so. Ja, aber das ist etwas, was die SPÖ sehr stark unterstützt hat, und das stimmt halt jetzt nicht mehr überein mit 22 Anträgen, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das war euer Vorschlag!") ja eh, ich sage ja, das ist schwierig offensichtlich, das ist eben das Problem. Wir haben ja nicht 22 Anträge eingebracht, wo drinnen steht, hundert Prozent Eigentum der öffentlichen Hand. Das ward ja ihr. Und das passt halt einfach nicht zusammen. Das erlaube ich mir zu sagen. Es gab auch andere Vorschläge, aber auf die darf ich in der nächsten Wortmeldung eingehen, weil das rote Licht leuchtet schon. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Hirz das Wort. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich gebe dem Klubobmann Frais Recht, dass wir heute eine wichtige Entscheidung zu treffen haben, eine Zukunftsentscheidung über die Energie AG. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum heute 22 dringliche Anträge zu diesem Thema von der SPÖ eingebracht worden sind. Ich gehe fast davon aus, dass die irrige Annahme dahinter steht, je mehr Dringlichkeitsanträge es gibt, desto gewichtiger oder richtiger sind die Argumente, was ich eigentlich nicht glaube. Wir von Seiten der Grünen sind bereit, eine breite Diskussion zu führen. Ich bedauere auch, dass es leider im Dringlichkeitsstaccato von fünf Minuten pro Fraktion ablaufen muss, weil natürlich es etwas schwierig ist, Zusammenhänge in kürzeren Phasen zu erklären. Aber wir haben wahrscheinlich über den Tag genügend Zeit, uns die Argumente gegenseitig zu erklären. Wir Grüne haben uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht, aber unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die wir vorgefunden haben, ist der gesicherte Teilbörsegang der Energie AG die beste Option für Oberösterreich und auch für die Energie AG. Ich möchte auch kurz begründen, warum. Erstens einmal, weil 51 Prozent Mehrheitseigentümer das Land Oberösterreich bleibt, und dadurch das Land Oberösterreich weiterhin die alleinige Gestaltungsmöglichkeit in allen Belangen der Gesellschaft hat. Zweitens: Durch die MitarbeiterInnenbeteiligung, durch die Beteiligung der Linz AG, durch einen starken und langfristig gebundenen oberösterreichischen Aktionärskern kann man absichern, dass kein ungewollter Neuaktionär in bestimmender Beteiligung einsteigen kann und dass man die Mitgestaltungsmöglichkeit erhalten kann. (Zwischenruf Abg. Bauer: "Es gibt keine Sicherheit auf der Börse!") Es gibt den dritten Grund, dass nicht notwendig ist, diesen Teilbörsegang international ausschreiben zu müssen, so wie das uns passieren hätte können, wenn wir die Verbundoption gewählt hätten. Vierter Grund: Es ist möglich, mit diesem Teilbörsegang weiterhin eine unabhängige und eigenständige, vor allem umweltorientierte Umweltpolitik in Oberösterreich zu machen. Und es freut mich wirklich, dass wir in dem Antrag 1220/2007, der letztes Mal von Schwarz-Grün eingebracht worden ist und heute zur Abstimmung kommt, dass wir hier ganz klar und deutlich als Ziel für das Land Oberösterreich erklären, dass wir den Umstieg auf erneuerbare Energien im Bereich von Strom und Wärme schrittweise bis 2030 wollen. Und letzter wesentlicher Punkt: Es gibt eine hundertprozentige Absicherung des Wassers. Die oberösterreichischen Wasserreserven werden mit sämtlichen Wasserrechten und Rechten an Liegenschaften und Anlagen vom Land Oberösterreich vollständig zurück gekauft. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Gottfried, hast du den Pachtvertrag gesehen?") Und in dem Antrag ist auch drinnen, dass die Umsetzung der Zukunftsstrategie Trinkwasser, dass die verbindlich werden soll, dass die künftige Wasserpolitik Oberösterreichs und dass der Rückkauf, der jetzt stattfindet, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Der Pachtvertrag ist entscheidend!") auch verfassungsmäßig abgesichert werden kann, wenn, und da brauchen wir eine Zweidrittelmehrheit, wenn die SPÖ das auch will. Und jetzt möchte ich noch kurz auf die Ausgangslage eingehen, die wir vorgefunden haben. Erstens einmal ist Tatsache, dass die SPÖ gemeinsam mit der ÖVP gegen die Stimmen der Grünen im Jahr 2000 den Verkauf des Landeswasserunternehmens LWU mit allen Rechten und allen großen Trinkwasservorkommen an die Energie AG beschlossen hat. Das war unserer Meinung nach eine Fehlentscheidung. Wir haben jetzt im Zuge dieses Teilbörsegangs die Möglichkeit, diesen Fehler auch wieder zu reparieren und diese Rechte wieder zurück zum Land zu holen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Aber zurückkaufen müsst Ihr es!" Beifall) Zweitens muss ich schon dazu sagen, es hat eine Strommarktliberalisierung stattgefunden in den letzten Jahren, die nicht wir Grüne betrieben haben – ja, ich glaube, dass uns das auch wert sein soll, dass wir diese 15 bis 20 Millionen Euro in die Hand nehmen um sie zurückzukaufen. Aber eines muss man auch noch dazu sagen, mit der Strommarktliberalisierung haben sich natürlich die Handlungsspielräume der Politik in der Energiepolitik stark eingeschränkt. Mir kommt manchmal vor, wir führen eine Diskussion als hätte diese Strommarktliberalisierung nicht stattgefunden. Dritter Bereich, Ausgangslage, die wir vorgefunden haben. Seit nunmehr zehn Jahren wird über das Unternehmen Energie AG eine Eigentümerdebatte geführt. Es hat sich der Oberösterreichische Landtag vielfach und aktiv und geschlossen für eine österreichische Stromlösung eingesetzt, die meiner Meinung nach aus verschiedenen Gründen, auf die ich jetzt nicht eingehen kann, nicht gekommen ist. Meiner Meinung nach ist diese österreichische Stromlösung tot, und es geht jetzt darum, dass wir Alternativlösungen finden. Ich betone auch, dass da die Bundespolitik und auch die Unternehmenspolitik des Verbundes mit daran schuld ist. 2002 wurden auf Initiative der SPÖ und der ÖVP 18,75 Prozent der Energie AG verkauft, mit dem Verkaufserlös von zirka 437 Millionen Euro hat man Erstens einmal die Schulden abgedeckt, die wurden nicht in das Unternehmen investiert. Sie wurden auch nicht für Rückkäufe zurück gestellt. Faktum ist, dass wir jetzt zurückkaufen mussten und 357 Millionen Euro jetzt fremdfinanziert haben. Also jetzt herzugehen und so zu tun, als würde die Energie AG in der Gesamtheit jetzt dem Land Oberösterreich gehören, ist einfach falsch. Es ist auch unter kräftiger Beteiligung der SPÖ 2002 verkauft worden; in der populistischen Art und Weise würdet ihr sagen, versilbert worden, weil nämlich nichts zurückgelegt worden ist. Das schränkt natürlich den Handlungsspielraum ganz entschieden ein. Mir kommt es manchmal vor, als würdet ihr jetzt eine Kindesweglegung machen. Nachdem ich jetzt nicht mehr weiterreden kann sage ich, dass unter den Rahmenbedingungen, die wir vorgefunden haben, der gesicherte Teilbörsegang unter den Gegebenheiten die beste Option ist, die wir für die Energie AG und für Oberösterreich wählen können. Deswegen werden wir diesem Antrag die Dringlichkeit geben, aber ihn inhaltlich ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Die Wechselrede ist geschlossen. Ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1242/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Die Unterzeichner der Beilage 1243/2007 schlagen im Rahmen ihres Antrages vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. Es benötigt ebenfalls einen Geschäftsbeschluss, und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1243/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Seit vielen Jahren stehen öffentliche Dienstleistungen und deren mögliche Privatisierungen im Mittelpunkt der politischen Debatten. Wir haben sehr oft hier in diesem Hause schon darüber geredet, gesprochen, diskutiert und abgestimmt. Auch heute liegt Ihnen mit diesem Initiativantrag 1243/2007 ein Initiativantrag betreffend die Daseinsvorsorge in Oberösterreich vor, dieses Thema, dessen Behandlung wir auf Grund der aktuellen Diskussion natürlich für sehr dringend erachten. Wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder mit der Daseinsvorsorge sehr oft und sehr intensiv beschäftigt. Ich habe mich auch immer zu diesem Thema zu Wort gemeldet und auch hier vom Rednerpult immer klar Position bezogen. Mit dem vorliegenden Initiativantrag geht es uns darum, dass die Oberösterreichische Landesregierung aufgefordert wird, keine Eigentumsanteile am Landesversorgungsunternehmen der Energie AG an Private abzugeben. Wir wollen dadurch sicherstellen, dass die Energie AG als das Landesunternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge nachhaltig und unabhängig von privaten Gewinninteressen den bisherigen Versorgungsauftrag bestmöglichst wahrnehmen kann. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich werde es daher heute auch wieder versuchen, Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, von der Notwendigkeit, von der Wichtigkeit und der Dringlichkeit der Absicherung der Daseinsvorsorge zu überzeugen. Natürlich weiß ich, dass es mir wahrscheinlich auch heute wieder nicht gelingen wird, Sie davon zu überzeugen, da auch heute, wie ich den Medien entnehme, Ihre Positionierungen unverrückbar festgelegt wurden. Zu unterschiedlich sind die Zugänge zu dieser Thematik. Bei den vorhergehenden Diskussionen ist ja dies bereits auch zum Ausdruck gekommen. Aber in einer demokratischen Behandlung dieses für uns so wichtigen Themas muss es doch erlaubt sein, nicht alle rhetorischen Möglichkeiten auszuschöpfen, sondern für diese wichtige Angelegenheit bis zur letzten Minute einzutreten und auch dafür mit allen demokratischen Mitteln zu kämpfen. Ich mache dies deshalb, weil ich überzeugt bin, dass Leistungen, die den Menschen als öffentliche Dienstleistungen angeboten werden und die gerade für uns und für unser Land von großer Bedeutung sind, zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum verbleiben sollen. Dazu gehört natürlich die Versorgung mit Gas und Strom genauso dazu wie unser Trinkwasser, die Müllentsorgung, die Reinigung unserer Abwässer und viele andere Themen mehr, die wir in den letzten Sitzungen des Landtags immer wieder angesprochen und diskutiert haben. Dazu gehört natürlich auch die Energie AG Oberösterreich mit ihren Tochterunternehmen. Nachdem heute der Landtag einen Antrag betreffend einen Börsegang der Energie AG noch behandelt und darüber diskutiert und abgestimmt wird, ist der vorliegende Antrag so dringend zu behandeln. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir bekennen uns klar zur Daseinsvorsorge als öffentliche Aufgabe und wir treten entschieden gegen jeden schrittweisen Abbau auf. Denn es geht uns natürlich um ein flächendeckendes umfangreiches und qualitätsvolles Angebot, welches sich die Menschen auch leisten können. Jetzt könnte ich Ihnen über die internationalen Erfahrungen das eine oder andere sagen. Ich denke hier nur an die Privatisierung der Trinkwasserversorgung in Frankreich, ich denke an den Bahnverkehr in Deutschland und vieles mehr. Sie alle kennen diese Beispiele, ich brauche sie nicht aufzählen. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Und das ist vergleichbar?") Kollege Anschober, wenn etwas verkauft ist, ist es verkauft. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Eine Privatisierung und ein Rückkauf von Wasser!") Und im Zuge dieser Diskussion (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kaufen wir das Wasser zurück? – ja oder nein?") Kollege Anschober, noch einmal, wenn etwas verkauft wird, ist es verkauft, nimm das bitte zur Kenntnis. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Habt Ihr das Wasser zurückgekauft? Ihr habt es verkauft!") Daher geht es uns in dieser Diskussion um die Leistung der Daseinsvorsorge, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Aber ein bisschen bei der Wahrheit bleiben!") über die immer gesprochen wird und dass das private Eigentümer besser können als etwa der Bund, das Land oder die Gemeinden. Aber gerade in den von mir vorhin angesprochenen Leistungen ist es notwendig, dass nicht die Wirtschaft nach dem Gesichtspunkt der Gewinnoptimierungen entscheidet, sondern dass sich die Politik diese Entscheidungen vorbehält. Denn es geht natürlich auch um die Fragen der Gerechtigkeit, es geht um die Fragen über den Zugang der Menschen zu bestimmten definierten Leistungen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit der Daseinsvorsorge darf nicht spekuliert werden, denn an der Börse gibt es keine Sicherheit. Dort gelten die Gesetze der Gewinnmaximierung und nicht das Ziel der Versorgungssicherheit. Und Kollege Klubobmann Steinkellner, gerade der Weg zur Börse, da liegt ja die Gefahr darin, dass es für die Menschen teurer wird. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass nur die öffentliche Hand auf Dauer eine gute Qualität, eine Versorgungssicherheit und erschwingliche Preise in der Grundversorgung für die Menschen sicherstellen kann. Ich möchte Ihnen zum Abschluss aus einem Leitartikel, der heute durch die Medien gegangen ist von der Kleinen Zeitung, der ORF hat auch darüber berichtet, zitieren, wo unter anderem Ernst Sittinger schreibt: "Soll man die Kuh melken oder schlachten? Fest steht, dass man nur einmal zur Schlachtbank gehen kann. Mit jedem Teilverkauf wird ein Stück Zukunft geopfert." (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wen hat er damit gemeint?") Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich ersuche Sie wirklich dringend, unserem Antrag die Dringlichkeit zu geben, auch deine Fraktion der Grünen, Kollege Anschober. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Kollegen Voves hat er damit gemeint!" Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Kollege Kapeller, weißt du, was mich interessieren würde? Dienstleistungen, ich lese dir vor, was du vor beinahe 20 Jahren hier in diesem Haus beschlossen hast, du warst bereits hier Abgeordneter: "Die Landesregierung wird aufgefordert, die verschiedenen öffentlichen Dienstleistungen des Landes auf ihre Eignung zur Privatisierung in grundsätzlicher Weise zu prüfen und gegebenenfalls zielführende Initiativen, zum Beispiel Ausschreibungen öffentlicher Leistungen zu setzen und halbjährlich zu berichten." (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schenner) In den letzten 20 Jahren, Kollege Schenner, in den letzten 20 Jahren habt ihr auch Gott sei Dank eine andere Haltung immer wieder bewiesen. Ich war dabei bei einer der Ausschreibungen, die wir übrigens gemeinsam damals mit eurer Parteiführung besprochen haben. Das war die Müllausschreibung, die die AVE entsprechend betroffen hat – lauter einstimmige Beschlüsse in der Landesregierung, der Zweck, den wir erreicht haben, durchaus zum Leidwesen des Eigentümervertreters manchmal, weil wir einfach eine günstigere Müllentsorgung für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher durch privatwirtschaftliche Anbote erreichen konnten. Das war gut so. Ihr habt das mitgetragen, Gott sei Dank, und habt uns den Rücken gestärkt. Was Ihr jetzt macht, alles muss 100 Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand bleiben, ist ein Rückschritt, den ihr euch nicht überlegt habt. Ihr könntet überlegen bei der Energie AG, ihr wollt das unbedingt in öffentlicher Hand haben, aber jetzt im Moment schüttet ihr tatsächlich das Kind mit dem Badewasser aus. All das, was wir gemeinsam zielführend für die Zukunft errungen, ausgeschrieben, erwirtschaftet haben, rückzuführen in öffentliches Eigentum mit den Problemen, die damit verbunden sind, das kann nicht euer ehrlicher Wille sein, denn das alles, was ihr in der Vergangenheit gemacht habt in die andere Richtung kann ja auch nicht so falsch gewesen sein. Noch vor wenigen Tagen hat euer Finanzexperte Landesrat Kepplinger die Verbindung mit dem Verbund für eine sehr reizvolle Idee angesehen. In den Verhandlungen mit Parteiobmännern, Klubobmännern war immer wieder die Forderung seitens der SPÖ, warum verhandeln wir nicht mit dem Verbund? Und wir wissen, warum wir nicht mit dem Verbund verhandeln, weil es eine Verhandlungssperre gibt. Aber wenn ich 100 Prozent einfriere, und das möchte ich auch sagen, wer hier 100 Prozent öffentliches Eigentum festschreiben möchte, der kann auch mit dem Verbund nicht verhandeln, (Beifall) der könnte auch nicht mit der Energieallianz aus Wien verhandeln, denn immerhin ist die EVN auch mit 49 Prozent an der Börse. Da versteht ich euch jetzt nicht. Ihr könnt ja in Einzelbereichen, wenn ihr glaubt, bei der Energie AG wollt ihr das, aber sagt doch wenigstens 51 Prozent oder eine andere prozentuelle Hürde. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Irgendwie ehrlich!") Ihr vergebt mit diesem jetzigen Vorschlag, den ihr einbringt, 100 Prozent Staat, alle Optionen, kein Gespräch mit dem Verbund, kein Gespräch mit der Energieallianz, wir bleiben wo wir sind – und keine Veränderung. Und wer bleibt wo er ist, wird am Ende des Tages ganz schlecht und ganz spät ankommen. Das ist keine zukunftsweisende Politik. Wir lehnen die Dringlichkeit ab. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Ja, meine Damen und Herren! Ich darf dort anknüpfen, wo wir beim letzten Antrag aufgehört haben. Auch dieser Initiativantrag zielt darauf ab, dass 100 Prozent im öffentlichen Eigentum bleiben. Es ist so formuliert, keine Eigentumsanteile an Private abzugeben. Ich kann dem Günther Steinkellner nur Recht geben, es ist einfach geradezu eine Zickzackargumentation der SPÖ, wenn man jetzt mit diesen Anträgen alle die Möglichkeiten, über die wir vorher auch diskutiert haben, ausschließt. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Und für dumm verkaufen!") Wir haben miteinander die Energieallianz damals beschlossen, haben sie auch miteinander wieder verlassen. Wir haben miteinander beschlossen, dass mit dem Verbund geredet wird in zeitlichem Zusammenhang mit dem Austritt. Es ist ganz genau erklärt worden auch in den politischen Gesprächen, wie das dann funktioniert mit Notifizieren müssen oder nicht, mit Ausschreiben müssen oder nicht. Auf das möchte ich gar nicht mehr eingehen. Das war alles noch sozusagen gemeinsame Linie. Und jetzt auf einmal heißt es, 100 Prozent öffentliche Hand. Und, was auch ganz interessant ist, die SPÖ hat ja noch einen Vorschlag gemacht, nämlich der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider hat gemeint, die Energie AG soll sich sozusagen selbst kaufen indem sie ihre Wertpapierbestände veräußert und mit den Gewinnen bzw. mit dem Cash flow das, was das Land ausgegeben hat, abdeckt. Das war auch ein interessanter Vorschlag, nur funktionieren tut er nicht. Erstens einmal geht es nicht auf Grund des Aktiengesetzes. Nach dem § 65 kann man selber nicht mehr als zehn Prozent halten an der eigenen Gesellschaft, das ist einmal von Gesetzes wegen nicht möglich. Und außerdem, wenn man es nachrechnet, geht es sich auch nicht aus. Wir haben 354 Millionen Euro ausgegeben, und das, was hier sozusagen angezapft werden soll, damit kann der Betrag nicht abgedeckt werden. Aber was noch viel schlimmer ist, es würde dazu führen, dass das Übernehmen eigentlich überhaupt keinen Spielraum mehr hat um beispielsweise Investitionen zu finanzieren. Damit wäre die Eigenkapitalausstattung des Unternehmens geschwächt. Damit wäre kein Spielraum mehr vorhanden für Investitionen. Was sollen die dann tun? Womöglich den Strompreis erhöhen? Das kann ja wohl nicht das sein, was die SPÖ mit diesem Vorschlag beabsichtigt. Der Börsegang bringt frisches Geld in das Unternehmen und wäre auch eine Möglichkeit, sich diesen Spielraum zu verschaffen. Damit möchte ich auch noch auf einige Argumente eingehen, die für den Börsegang sprechen, weil das eingefordert wurde von der SPÖ. Ich habe es schon gesagt, es bringt eine Verbesserung der Eigenkapitalausstattung durch eine Kapitalerhöhung, aber auch durch einen Teil der Erlöse aus dem Börsegang. (Zwischenruf Abg. Ing. Aspöck: "In das Unternehmen, zum Löcherstopfen!") Es gibt dadurch die Möglichkeit zu investieren und zu wachsen. Diese Investitionen sind auch notwendig, insbesondere in die Versorgungssicherheit, Beispiel Kraftwerksinvestitionen, Beispiel Netzinvestitionen, und das wäre möglich mit einer solchen Vorgangsweise. Es würde auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken. Es würde damit auch die Eigenständigkeit und die Unabhängigkeit des Unternehmens stärken, weil es auf dem Markt stärker auftreten kann. Es gibt auch die Möglichkeit der Mitarbeiterbeteiligung oder auch der Oberösterreicher selbst, die am Erfolg des Unternehmens sich beteiligen könnten bei einem Börsegang. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schenner) Ja, aber du bist, Schenner, nicht direkt beteiligt. Du bist also nur über das Land Oberösterreich beteiligt, wenn man das so betrachtet, okay, das kann man so sehen. Aber wir verstehen eigentlich darunter etwas anderes, weil das ist sozusagen die Beteiligung der Bürger und nicht der Gebietskörperschaft. Aber ich erkläre das gerne dann in der Debatte, wenn wir nicht eingeschränkt sind durch die Geschäftsordnung. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Dr. Kepplinger) Das ist also das Argument, das immer wieder ich nehme an ironisch ins Spiel gebracht wird, weil gerade Sie, Herr Landesrat Kepplinger, der ja von sich sagt, er ist ein Ökonom, der wird wissen, was da der Unterschied ist. Dann werde ich es Ihnen nicht erklären müssen, was eine Beteiligung einer Gebietskörperschaft ist und eine private Beteiligung von Ihnen als Person. Aber das nehme ich ja eher als scherzhaften Zwischenruf zur Kenntnis. Was ist ein wesentlicher Kern auch in den Vorteilen eines Börsegangs? Karl Frais hat gesagt, es wurde also gesagt auch im Ausschuss, eine andere Liga. Ja, das ist gesagt worden neben anderen Argumenten. Es ist einfach so. Die Energie AG ist auf internationalen und auch auf neuen Märkten tätig und erfolgreich. Und ein Börsegang stärkt den Marktauftritt des Unternehmens auf diesen neuen Märkten. Das ist eigentlich akzeptiert. Da kann man auch andere börsennotierte Unternehmen nennen, ein gutes Beispiel ist ja die voest, weil wir ja ähnliche Diskussionen geführt haben, die können das belegen, das hilft dem Unternehmen auch bei seinen Aktivitäten, auch bei der Akquisition auf neuen Märkten. Das sagen jedenfalls diejenigen, die dieses Geschäft machen müssen. Da kann man zwar sagen, ja, das interessiert uns nicht, weil wir sind der Eigentümer, aber die haben zumindest ein gewisses Fachverständnis und Know-how. Deswegen würde ich diese Argumente nicht so einfach vom Tisch wischen. Ich habe schon gesagt, das gute Beispiel ist eigentlich die voest. Ich sage abschließend, weil ich auch wiederum am Ende der Redezeit bin, nur drei Ergebnisse die wir heute nach dem Börsegang 2003 sehen. 3.100 Arbeitsplätze mehr als 2000, der letzte Rest war 2003 vor der Landtagswahl, das dürfte dir noch in Erinnerung sein. 3.100 Arbeitsplätze mehr. Ihr wart ja damals auch dagegen. Eine Milliarde Betriebsergebnis, ein Ergebnis so gut wie noch nie und der Wert der Mitarbeiterbeteiligung ist auf 800 Millionen Euro gestiegen. So schlecht kann ein Börsegang nicht sein. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tribüne! In dem vorliegenden Antrag 1243/2007 fordert die SPÖ keine Eigentumsanteile an Private abzugeben. Obwohl gerade sie es war, die 25 Prozent an der Energie AG verkauft hat und entschieden hat, den Verkaufserlös auszugeben, nicht in das Unternehmen zu geben und nicht auf die hohe Kante zu legen. Wenn jetzt in der Diskussion die SPÖ verlangt 100 Prozent Absicherung der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand und damit die Energie AG meint, dann frage ich mich schon, warum diese SPÖ 1988 dem Börsegang des Verbundes zugestimmt hat. Und warum ein Nationalrat der SPÖ, Kurt Eder, am 19. 1. über die APA uns ausrichten lässt, dass er sich auch eine Reduktion der 25 Prozentanteile des Bundes am Verbund vorstellen kann, ja mehr oder minder vorgeschlagen hat. Also da frage ich mich schon, warum das nicht dementiert von der oberösterreichischen SPÖ wurde, die sich sonst immer sehr vollmundig zu Wort meldet. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Doch, wir haben 51 Prozent in das Regierungsprogramm hineingeschrieben!") Aber das war jetzt eigentlich am 19. 1., habt ihr da noch kein Regierungsprogramm gehabt? Die Grünen haben sich sehr intensiv damit auseinandergesetzt, wie können wir unter den gegebenen Umständen, und die sind ja schon sehr nachhaltig hier dargelegt worden und in diversen Vorbesprechungen diskutiert worden. Wir können hier wirklich im Sinne der Erhaltung der Daseinsvorsorge mit der Energie AG so gesichert mit einem Teil an die Börse gehen, damit genau diese Grundversorgung unserer Menschen mit Strom, und dann steht es schon an mit der Daseinsvorsorge der Energie AG, gesichert ist. Abfall ist genannt worden, Abwasser und Wasser – aber dazu später. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte nur zu zwei Punkten Stellung nehmen, wie eben Wasser bzw. Strom oder Abfallentsorgung für die Menschen in Oberösterreich sichergestellt wurden, durch Initiativen und durch Diskussionen auch der Grünen mitbestimmt wurden. Ich denke mir, ganz eindeutig habe ich ja bei meiner Vorrede schon gesagt, dass die öffentliche Daseinsvorsorge uns ein ganz wichtiges Thema ist, gerade auch bei Gütern, die nicht vermehrbar sind, so wie das Trinkwasser. So war es eine Grundbedingung für die Grünen bei einem gesicherten Teilbörsegang, die Absicherung vom Trinkwasser herauszulösen. Und diese Schilder sind eigentlich nicht mehr ganz aktuell. Aber ich verstehe die Aufregung bei der SPÖ, weil sie ja vorher ganz anderes gesagt haben. So war es eine Grundbedingung für uns eben, das Trinkwasser, diese 7 Prozent der Versorgungsanteile, die die Energie AG an der oberösterreichischen Versorgung mit Trinkwasser hat, herauszulösen, um diese Rechte auch wirklich abzusichern und wieder in das Landeseigentum zurückzuführen, das ja unter ÖVP, SPÖ und FPÖ 2002 verkauft wurde, und hier diesen vollständigen Rückkauf der Wasserressourcen wieder an das Land Oberösterreich gesichert zu haben und das auch verankert zu haben. Also wir stellen uns der öffentlichen Verantwortung und wir wollen das auch sicher mitbestimmen. Gerade auch, und die wird sicher noch erwähnt werden, die schon angesprochene Zukunftsstrategie Trinkwasser. Das ist ein so ein wichtiger Punkt, wie man eben genau diese Daseinsvorsorge absichert, ohne es im öffentlichen Eigentum alleine zu haben. Zum Thema Müllentsorgung möchte ich schon noch ansprechen, das ist ja ein Punkt der dezidiert angeführt wurde in der Begründung. Erstens einmal möchte ich festhalten, dass das schon sehr lange nicht mehr das Thema Müllentsorgung ist, sondern das Abfallentsorgung heißt, dass Müll als Abfall bezeichnet wird und dass er als Wertstoff bezeichnet wird, weil wir ja wissen, dass sehr Vieles wieder verwertet wird und ein wichtiger Wertstoff ist und auch im Sinne des Klimaschutzes ressourcenschonend eingesetzt werden kann. Abfallentsorgung ist in der Verantwortung, aber das wissen Sie meine Damen und Herren, vor allem auch die Bürgermeister sehr genau, ist in der Verantwortung der Gemeinden, wird über die Bezirksabfallverbände , die wir ja 15 an der Zahl haben, und auch die Statutarstädte geregelt. Das ist in ihrer Verantwortung. Die Müllentsorgung wird von diesen eigenverantwortlich geregelt und ich glaube keine Gemeinde will sich das wegnehmen lassen, hier die Abfallentsorgung wieder zu verstaatlichen womöglich und auf einer anderen Ebene zu halten. Die Abfallverwertung wird über den oberösterreichischen Landesabfallverband geregelt. Diese 104 Altstoffsammelzentren gewähren, dass dieser Altstoff bestmöglich wiederverwertet wird und für die Restmüllmengen, die anfallen, gibt es einen langfristigen Vertrag des Landesabfallverbandes mit der Energie AG. Und das ist richtig, das ist der Part der Energie AG im Bereich der Abfallentsorgung in Oberösterreich. Dieser langfristige Vertrag regelt die Restabfallentsorgung bis 2021 und die ist gesichert. Wenn es hier Diskussionen gibt, dann müssen sie von beiden Seiten behandelt werden. Weiters ist auch in dem von der Fachabteilung erarbeiteten Entwurf des neuen AWGs eine weitere Stärkung der BAVs untergebracht, also dass hier wirklich diese Regelung verstärkt wird und dass die Gemeinden auch im hintersten Eck noch eine gesicherte Müllabfuhr haben und hier eben wirklich wichtige Daseinsvorsorge gewährleistet wird. Also wir sehen, es ist wichtig, wie wird die Daseinsvorsorge geregelt, wie ist der Zugang. Und es geht nicht unbedingt um die Eigentümerstruktur, sondern wie werden Gesetze und Verordnungen so gemacht, dass eben der Zugang gewährleistet wird. Ich bin der Meinung nach 10 Jahren Eigentümerdebatte und unter den jetzigen Gegebenheiten, die schon sehr oft dargelegt wurden, ist der abgesicherte Teilbörsegang das momentan beste Mittel. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtages, die der Dringlichkeit zur Beilage 1243/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Die Beilage 1244/2007 sieht ebenfalls im Rahmen Ihres Antrages keine Zuweisung zur Vorberatung an einen Ausschuss vor. Bei dieser Beilage handelt sich um den Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand. Wir benötigen hiefür einen Geschäftsbeschluss und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1244/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Makor-Winkelbauer. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Verkauft ist verkauft, mit dem heute drohenden Beschluss, von zumindest Schwarz und Grün, große Teile der landeseigenen Energie AG an die Börse zu geben, wird ein irrreversibler, also unumkehrbarer Tatbestand gesetzt, der, so ist zumindest zu befürchten, auch für unsere Kinder und Enkelkinder noch negative Auswirkungen haben wird. Im vorliegenden dringlichen Antrag wird die Landesregierung aufgefordert im Sinne der Staatszielbestimmungen in der oberösterreichischen Landesverfassung dafür Sorge zu tragen, dass die derzeit im öffentlichen Eigentum befindlichen heimischen Trinkwasserressourcen und die im öffentlichen Eigentum befindliche heimische Trinkwasserversorgung, sowohl beim Eigentum, und das ist jetzt bitte wichtig und von Bedeutung, als auch bei der Bewirtschaftung zu 100 Prozent öffentlich bleiben. Meine sehr geehrten Damen und Herren! An der Börse gibt es keine Sicherheit. Börse ist geradezu das Gegenteil von Sicherheit. Börse ist Spekulation. Und kann es wirklich Ziel verantwortungsvoller Landespolitik sein, meine sehr geehrten Damen und Herren, durch den Börsegang der Energie AG auch das heimische Trinkwasser zum Spekulationsobjekt von Börsehaien zu machen? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "So ein Unsinn! Hast du dir die Lösung jemals angesehen?") Es sind viele Fragen zu beantworten. Ich komme gleich noch einmal dazu. Wenn du den Pachtvertrag hier heute herlegst wie das ausschauen wird, dann okay, dann können wir darüber reden. Aber der ist bis zur Stunde, zumindest bei uns, nicht eingelangt. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wenn der Vertrag passt, dann ist es okay?") Und welche Auswirkungen, lieber Herr Landesrat, wird der Börsegang auf den Strom- und Wasserpreis für den Konsumenten haben? Woher wird das Geld für die jährlich fälligen mehreren 10 Millionen Euro an Dividenden kommen, die dann an private Aktionäre auszuzahlen sind? Wird das Geld vom Gehalt des Generaldirektors abgezogen? Wohl kaum! Entweder werden die Investitionen in die Erhaltung der Qualität der Anlagen zurückgeschraubt, was langfristig, meine sehr geehrten Damen und Herren, katastrophale Folgen hätte, oder die Strom- und Wasserpreise werden erhöht. Es gibt keine anderen Möglichkeiten, weil die Notenpresse wird die Energie AG nicht einschalten können, damit sie die Gewinne auszahlen kann. Die aufwändigen Konstruktionen, damit bin ich jetzt bei dem Punkt, die nun rund um diesen Börsegang gebastelt wurden, richten sich in Wirklichkeit selbst. Wenn der Börsegang so harm- und folgenlos wäre, wie es seit Wochen von Schwarz und Grün gepredigt wird, ja warum müssen dann sündteuere Gutachten verfasst und Universitätsprofessoren befasst werden? Ganz so einfach wird es wohl nicht sein. Diese Konstruktionen kann man sich in Wirklichkeit dann sparen, wenn das Unternehmen, und das sieht dieser Antrag vor, zu 100 Prozent in öffentlicher Hand bleibt. Selbst wenn Grüne und ÖVP eine Wasserlösung nun mit einem juristischen Gutachten zur Absicherung bringen wollen, so ist festzustellen, dass diese Konstruktion große Lücken und Schönheitsfehler hat. Denn Faktum bleibt unbestritten, dass mit dem Börsegang die Wassersparte mit der Energiewasser GmbH und der WDL mit teilprivatisiert wird. Diesen Unternehmen gehören die Wasserleitungen und die zur Trinkwasserversorgung nötigen Anlagen, diese so wichtigen Elemente der Daseinsversorgung werden somit beim Verkauf dem Einfluss der privaten Aktionäre ausgesetzt. Solange das Wasser, und das sieht diese Regelung offensichtlich vor, unter der Erde ist, gehört es dem Land und wir müssen auch alle Pflichten zur Reinhaltung und Sanierung erfüllen, sobald es aber an der Oberfläche sprudelt vermarktet es die Energie AG, und das ist interessant auch für die privaten und zukünftigen Miteigentümer. Im Prinzip bestätigt das nunmehr vorliegende Gutachten, dass das Wasser weiter von der Energie AG vermarktet wird und ich fordere dich auf Landesrat Anschober, lege diesen Pachtvertrag hier auf den Tisch! Weil es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder auch du kennst diesen Pachtvertrag noch nicht, dann ist es Zustimmung der Grünen im Blindflug, oder es gibt diesen Pachtvertrag, dann ist es ein demokratiepolitischer Skandal, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass er nicht allen Fraktionen in diesem Haus vorliegt. (Beifall) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der heutige schwarz-grüne Beschluss wird für die Grünen zum größten politischen Sündenfall seit sie 1997 in dieses Haus eingezogen sind. In zahllosen Debattenbeiträgen seither haben die Grünen vor einem Ausverkauf des Wassers und der Daseinsvorsorge gewarnt. Ich erspare Ihnen viele dieser Zitate, weil wahrscheinlich gleich das rote Licht leuchten wird. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wer hat denn das Wasser verkauft?") Ich erspare dir nicht lieber Rudi Anschober das eigene Zitat, als es im Jahr 2000 darum ging die WDL an die Energie AG zu verkaufen, was der Rudi Anschober gesagt hat. Er hat begründet, dass er dem nicht zustimmen wird und geradezu prophetisch gesagt, noch dazu wo wir ja nicht wissen, wie es mit der Energie AG weitergeht. Und gerade wenn es unser gemeinsames Anliegen ist, dass Wasserwirtschaft in Oberösterreich in Oberösterreichs Hand bleibt als eine zentrale Ressource, um die wir uns engagieren wollen und engagieren müssen, dann wäre selbstverständlich die zukünftige Planung der Energie AG in diesem Zusammenhang einzukalkulieren. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Und deswegen wurde sie zurückgekauft!") Geradezu prophetisch und sieben Jahre später machst du das, vor dem du warnst. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Verantwortungsvolle Politik würde bedeuten das Problem langfristiger zu sehen. Ich fordere die Abgeordneten auf und bitte sie, diesem Antrag die Zustimmung zu geben! (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kollegen! Kollege Makor-Winkelbauer, ich habe eigentlich nicht geglaubt, dass ich jemals in meiner politischen Karriere da herausgehen werde im oberösterreichischen Landtag und zur Börse und zu Ausführungen, die du im Zusammenhang mit dem Börsegang getätigt hast, Stellung zu beziehen. Ich habe dich glaube ich richtig verstanden, dass du gesagt hast, ja wenn wir den Pachtvertrag kennen, dann haben wir ja eh nichts gegen den Börsegang. Also es hängt nur am Pachtvertrag. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Nein, das habe ich nicht gesagt!") Du hast gesagt, legt ihn her, dann ändern wir unsere Meinung. (Beifall) Also bitte das heißt ja, (Unverständliche Zwischenrufe) nein ich wollte jetzt nur nachfragen, ob ich dich richtig verstanden habe und es ist bestätigt worden. Das ist einmal das Erste. Das Zweite, das Klassenkämpferische von dir mit den Gehältern der Generaldirektoren, ich habe eigentlich noch nie von Seiten der SPÖ gehört, dass jemand beklagt hat die Gehälter von einer Brigitte Ederer, und, und, und, man kann sie der Reihe nach aufzählen, von börseorientierten Unternehmungen. Ich finde es auch nicht fair und ich komme dann schon noch zum Trinkwasser, dass man selber immer Gutachten in Auftrag gibt und dann aber hier herausgeht und sagt, dann muss ein Gutachten erstellt werden. Und gerade Professor Karolus von der Linzer Universität kann man sicher nicht unterstellen, dass er Gefälligkeitsgutachten macht für eine Partei oder für mehrere Parteien. Und ich finde es auch gefährlich seine wissenschaftliche Integration da in Frage zu stellen. Es ist gut, dass wir kompetente Wissenschaftler in Österreich haben, die sich den Aufgaben stellen. Ich habe mir das sehr genau durchgelesen und ich habe es mir auch von Fachleuten erklären lassen, weil ich keine Juristin bin. Das heißt, ich zitiere aus einem Artikel wo steht, Energie AG und es geht ja nach wie vor um die Energie, bitte sachlich bleiben, und da wird eingefordert vor der am Donnerstag geplanten Beschlussfassung im Landtag bemüht die SPÖ altbekannte Parolen wie den Ausverkauf des Wassers bzw. der Versorgungssicherheit. Die an der Börse nötige Gewinnorientierung sei eine Gefahr für die Belegschaft. Interessant ist dabei, dass sich die angesprochene Belegschaft selbst dafür ausgesprochen hat. Und jemand anderen, ganz wen Unverfänglichen, der für den Börsegang ist, darf ich auch zitieren, und zwar ein Gespräch in den Wirtschaftsnachrichten Donauraum mit Konzernherrn Hannes Androsch, Böhler General Klaus Raidl und AK-Präsident Herbert Tumpel. Und da zitiere ich bitte, ich kann den Wahrheitsbeweis antreten, da wird zum Beispiel gefragt, die Beteiligung des Landes Oberösterreich und jetzt vereinfacht mit den 51 Prozent im Vergleich mit den Kernaktionären. Sind nationale Kernaktionäre angesichts der Globalisierung noch zeitgemäß? Tumpel antwortet, ein stabiler Kernaktionär ist von Vorteil, insbesondere in Bereichen, die für die Volkswirtschaft wichtig sind. Was sind die 51 Prozent, die Oberösterreich hält? Man kann es vergleichen. Aber es kommt noch stärker. Weil immer jetzt die Vermischung passiert zwischen Börsegang, Privatisierung, Verkauf oder geht es jetzt um Sperrminoritäten, es geht durcheinander. Tumpel sagt, sogar beim Verkauf, wenn es langfristige Übereinstimmung gibt, langfristige Rationalität und Transparenz über die Eigentümerstruktur, dann kann ein ausländischer Eigentümer in vielen Bereichen wahrscheinlich sogar eine Bereicherung des Wirtschaftslandes sein. Also irgendwo gehen da die Meinungen sehr stark auseinander. Und noch etwas, Frau Landesrätin, ich gebe dir das dann sehr gerne, dass du nachlesen kannst, dass ich Recht habe. Und ich verstehe ja auch, dass (Unverständliche Zwischenrufe) es darum geht, Ängste die aufgebaut worden sind durch die Causa, dass eben so genannte Heuschrecken am Markt aufgetaucht sind, ich verstehe die Unsicherheit und ich verstehe sie eben speziell bei den Sozialdemokraten, weil es tut mir wirklich leid, was da passiert ist auf Wiener Boden. Und ich weiß die Oberösterreicher können nichts dafür. Aber wie gesagt es ist so. Die Angst der SPÖ ist aber trotzdem unbegründet und die zieht sich aber durch alle Anträge hindurch, und da kann ich dich beruhigen, dass so genannte Heuschrecken kein Interesse haben an Unternehmen, die 51 Prozent in staatlicher Hand sind. Die investieren nur in Unternehmen, wo sie eine Mehrheit haben, wo sie abcashen können und wo sie sich dann wieder zurückziehen. Zu den 51 Prozent kommt ja noch die Mitarbeiterbeteiligung, zu der werde ich später sprechen. Also aufhören mit den Angstparolen. Denn gerade Trinkwasser – und da bin ich mit euch einer Meinung – ist ein zu sensibles Thema, um die Bevölkerung zu verunsichern, und daher sachliche Argumentation, jede Unterstützung von uns. Die Dringlichkeit werden wir ablehnen, weil wir die Inhalte ausführlich diskutieren wollen. Danke! (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Abg. Hingsamer. Abg. Hingsamer: Geschätzte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wasser ist wohl unser wertvollstes Gut, ja da stimmen wir im hohen Haus noch durchaus überein. Wir haben es in Oberösterreich Gott sei Dank in hervorragender Qualität, weil sich viele auch darum bemühen. Und weil heute soviel über die Daseinsvorsorge gesprochen wurde und geredet wurde, dann soll uns gerade beim Wasser bewusst werden, dass Daseinsvorsorge beim Wasser auch derzeit nicht zu 100 Prozent durch die öffentliche Hand funktioniert, sondern nur zu einem begrenzten Teil, zu 42 Prozent durch die Gemeinden, zu 22 Prozent durch Einzelwasserversorgungsanlagen, zu 14 % durch Genossenschaften und nur zu einem geringeren Teil, 22 Prozent durch Verbände und darunter hat die WDL 7 Prozent und in der öffentlichen Darstellung kommt es mir derzeit vor, als wäre mit der Veränderung der Eigentümerstruktur oder dem Gang an die Börse das Wasser zu 100 Prozent nicht mehr sicher. Und Herr Kollege Abg. Makor-Winkelbauer, wenn der Börsegang in dieser Form dargestellt wird, dann frage ich mich, ob es unterschiedliche Börsengänge gibt, gute und schlechte, ob es woanders den Hai gibt und woanders vielleicht die Forelle. Ich frage mich wirklich, ob Unterschied ist zu dem, was die Stadt Wien mit der Bank Austria Creditanstalt gemacht hat, ob ein Unterschied beim ÖGB zu Cerberus, ob ein Unterschied ist beim Land Steiermark und vielen anderen Dingen auch. (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Darüber kann man diskutieren. Aber es gibt nicht eine gute oder eine schlechte, sondern es gibt einen Markt, auf den wir uns einzustellen haben und darauf abzustimmen haben. Und wenn das Land Oberösterreich bemüht ist, jetzt verfassungsrechtlich Lösungen zu suchen, die letztendlich garantieren, dass der Teil, der mit dem Börsegang der Energie AG, auch zu 100 Prozent in der Verwaltung und der Leistung der öffentlichen Hand bleibt, dann ist es eine gute Lösung. Und wenn eine juristische Bewertung von Professor Karolus vorgenommen wurde, dann haben wir auch in Zukunft – und wenn ich mich auf dieses Gutachten beziehe 100 Prozent des Trinkwassers jetzt in der öffentlichen Hand. Und Wasserverkaufslügen der SPÖ kommen immer vor einer Wahl. Jetzt stehen wir etwas weit noch von einer Wahl entfernt, aber wir haben auch damit zu leben. Nein, Herr Kollege und Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider, ich habe sehr wohl verfolgt, auch wenn du reagierst darauf, was du im Innviertel zum Wasserverkauf gesagt hast, zu den 2 m3 pro Minute nach Burghausen. Du sollst schon auch dabei wissen, dass wir nicht nur Verbindungen von Braunau Weilhartforst nach Burghausen haben, sondern genau – (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Werden eine Million Kubikmeter im Jahr nach Burghausen verkauft, ja oder nein?") – ja Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ja aber – lass mich antworten – ich lass mir nicht das rote Licht und die Zeit dadurch nehmen – ja aber die selbe Menge fließt von der Stadt Passau in die Gemeinden Wernstein, Schadenberg und Freinberg. Da wäre es auf einmal wurscht und genau die Stadt Passau nimmt uns aus den drei Gemeinden Abwasser ab und wir werden von der Stadt Passau – (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Burghausen stimmt!") nein – aber Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, worum es mir geht – ich lass mir die gute Zusammenarbeit im Innviertel mit bayerischen Grenzregionen nicht durch eine SPÖ-Agitation und durch eine SPÖ-Machenschaft nehmen. (Beifall) Wir arbeiten mit den Gemeinden auch drüberhalb des Inns hervorragend zusammen und es gibt viele Beispiele dieser hervorragenden Zusammenarbeit und ich lass mir nicht nehmen, dass diese hervorragende Zusammenarbeit, nur jetzt weil die SPÖ in der Wahlauseinandersetzung, die sie sehr früh beginnt, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das ist keine Wahlauseinandersetzung, das ist die Energie AG.") – Herr Kollege Frais, weil die SPÖ scheinbar die Parteiinteressen vor die Interessen der Gemeinschaft in der Zusammenarbeit stellt, auch in der gemeinsamen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, und Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider der Schritt, da zitiere ich jetzt bewusst einen Presseartikel, der Schritt scheinbar von Halbwahrheiten zu Unwahrheiten liegt oft sehr, sehr nahe, wo du nach einem Gespräch mit OMV-Chef Ruttensdorfer letztendlich in einer Presseaussendung zitiert hast, wortwörtlich "Ruttensdorfer brachte heute die erfreuliche Mitteilung, dass die österreichische Wasserkraft weiter in öffentlicher Hand bleibt". Nur einen Tag später hat Ruttensdorfer reagiert und war erstaunt, weil er sagt, davon war nie die Rede. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das ist ein Irrtum, Kollege Hingsamer, nein, das ist die ÖVP-Version, Kollege Ruttendorfer hat die Presseaussendung vorher gelesen und hat sie bestätigt.") – Nein das ist nicht so - (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die Version in der Presse ist das, was die ÖVP verteilt hat.") Herr Kollege Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider, die Meldung der Presse ist ja nichts anderes und eine Bestätigung für die Linie, die sehr oft von dir gegangen ist, was vereinbaren (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das ist die falsche Version, das ist die ÖVP-Version.") und was anderes verkünden, dazu stehen wir nicht. (Beifall) Dazu stehen wir nicht und meine Kollegen Politik soll Ängste nehmen, Politik soll nicht Ängste schüren, sondern der Bevölkerung Ängste nehmen und (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die Börse gibt Sicherheit?") Politik soll nicht polemisieren, sondern für Menschen des Landes handeln und da kann auch die Börse in vielen Bereichen eine Lösung sein. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Keine Angst durch die Börse.") Nein, die Angst wird bewusst geschürt und wenn jetzt mit der Wasserlösung in Oberösterreich wirklich auch eine vernünftige Lösung gefunden wurde, wenn für den Börsengang der Energie AG gut vorbereitete, vernünftige Lösungen gefunden werden, dann stehen wir dazu. Wir werden der Dringlichkeit zwar die Zustimmung erteilen, wir sind aber nicht bereit dem Antrag selbst die Zustimmung zu erteilen. Wir stehen zu vernünftigen Lösungen, sind aber nicht bereit zu Unwahrheiten. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist die Frau Abg. Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Kolleginnen und Kollegen! Es gibt eine Geschichte vom spät entdeckten Wasserschatz der SPÖ. Die SPÖ hat immer den Schutz des Trinkwassers auf ihre Fahnen geheftet oder sieht es auch als zentrale Aufgabe, aber 2000 hat sie die Wasserrechte, das Wasser des Landes Oberösterreich an die Energie AG verkauft, (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Wieviel Prozent hat da die Energie AG verkauft?") die WDL war dann ein Teil der Energie AG und somit ist die direkte Kontrollmöglichkeit des Landes, auch der Zugriff auf das Wasser, doch weit weg gerückt. Die WDL versorgt in Oberösterreich 7 Prozent der Bevölkerung mit Wasser, das sind etwa 100.000 Menschen in Oberösterreich. In den Jahren vor 2005 haben wir alle gemeinsam intensiv diskutiert und um jedes Wort gefeilscht bei der Landesstrategie Trinkwasser. Unter der Federführung von Rudi Anschober konnten wir beim Trinkwasser durch diese Landesstrategie die strategischen Fäden wieder etwas zum Land Oberösterreich zurückholen. (Unverständliche Zwischenrufe) Und die wichtigsten Ziele dieser Strategie sind, dass das Wasser weiterhin in kleinstrukturierter Hand bleibt in der Nähe der Gemeinden, dass Wasserversorgungsunternehmen öffentlich bleiben und dass die Absicherung des Betriebs, der Betriebsgesellschaften mehrheitlich in öffentlicher Hand erhalten bleibt. Ja, nun bei diesem Börsegang erfüllen wir alle diese drei Bedingungen, die ich soeben angeführt habe, die in der Landesstrategie Trinkwasser einstimmig im Jahr 2005 beschlossen wurden. Denn durch den Rückkauf des Wassers in diese Landes AG, in die Wasserressourcengesellschaft kommen alle Wasserrechte, alle Wasserreserven, mitsamt allen Anlagen zu 100 Prozent in das Recht des Landes zurück. Und wenn die SPÖ mitstimmt, wenn wir eine Zweidrittelmehrheit erhalten, so können wir das auch verfassungsrechtlich absichern. Ja zum Pachtvertrag, selbstverständlich wird das Land den Pachtvertrag so gestalten, dass er weiterhin die Interessen der Menschen in Oberösterreich ins Zentrum rückt und dass weiterhin die Wasserpreise passen. Und es gibt wenige Anträge des Landtags, wo die Rahmenbedingungen für die Landesregierungen so genau vorgegeben sind wie in diesem Antrag, wo es um den Teilbörsegang der Energie AG geht. Ich glaube, Sie haben sich diesen Antrag nicht genau angeschaut, sonst würden Sie nicht sagen, ja der Pachtvertrag, wie soll den der überhaupt ausschauen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Auf wieviel Jahre wird er den abgeschlossen? Auf wie viel Jahre?" Unverständliche Zwischenrufe). Wir Grüne, wir haben jetzt die Gunst dieses Teilbörsegangs genutzt, dass wir das Wasser wieder zurückholen in das Eigentum. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wissen Sie wie lange der Pachtvertrag ist?") Aber die Rahmenbedingungen sind sehr genau definiert Herr Klubobmann und ich glaube, Sie haben sich das zu wenig durchgelesen und es steht auch genau drinnen, (Beifall. Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Wir haben ihn gar nicht durchgelesen.") dass die Landesstrategie Trinkwasser erfüllt sein soll weiterhin. (Unverständliche Zwischenrufe) Ja, sehr geehrte Damen und Herren, die grüne Position ist klar, eine dieser fünf Bedingungen ist die Sicherung der Wasserressourcen, die Sicherung der Wasserrechte in der öffentlichen Hand neben den anderen vier Bedingungen, die auch heute schon ausführlich besprochen wurden. Auch die Anlagen kommen zum Land. Nur der Betrieb wird über diesen Pachtvertrag mit der Energie AG geregelt. 94 Prozent der Oberösterreicher wollen selbst über ihr Wasser bestimmen können in Oberösterreich und das ist aber durch die Rahmenbedingungen auf jeden Fall gesichert. Die oberösterreichischen Wasserreserven werden eben vom Land vollständig zurückgekauft, auch die Leitlinie der Zukunftsstrategie Trinkwasser wird weiterhin gesichert sein als Leitlinie für die oberösterreichische Wasserpolitik und es werden 100 Prozent alle Rechte, alle Wasserassets in die Eigentümerschaft des Landes Oberösterreich übergehen. Und wie schon gesagt, wenn wir eine Zweidrittelmehrheit erreichen, können wir auch das alles dann verfassungsrechtlich absichern. Ja zum Schluss, wir holen sicherlich das Wasser zurück, was die SPÖ 2000 verkauft hat. Im Übrigen sind wir Grüne der Meinung, dass der gesicherte Teilbörsegang unter den gegebenen Rahmenbedingungen die beste Option für Oberösterreich ist (Zwischenruf Abg. Lindinger: "Sagen das die Linzer auch?") und für die Energie AG und die SPÖ endlich mit diesem unsachlichen Stil Schluss machen soll. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe daher die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1244/2007 "Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Beilage 1245/2007 "Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG" im Rahmen ihres Antrags vor, diese keinem Ausschuss zur Vorbereitung zuzuweisen. Bei der Beilage 1245/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG. Hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Oö. Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1245/2007 "Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG" die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Abg. Moser. (Zwischenruf Abg. Moser: "Zur Berichterstattung!") Also Berichterstattung! Zu Wort gemeldet ist die Frau Abg. Mag. Jahn. Abg. Mag. Jahn: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Menschen in Oberösterreich werden den Börsegang längerfristig mit einem höheren Strompreis bezahlen und das Land nimmt sich damit eigentlich jede Möglichkeit im Ernstfall darauf Einfluss zu nehmen, wie hoch der Strompreis in Oberösterreich ist, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "So ein Unsinn!") und daher ist dieser Antrag auch zur Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises. Ich möchte aber auf ein paar Argumente, die hier gefallen sind, eingehen, weil ich ganz das Gefühl habe, Sie reden von allem anderen, nur nicht davon, worum es heute geht. Erster Punkt, Wasserrecht, um das klarzustellen, die Wasserrechte wird das Land zurückkaufen, die Wassernutzung wird bei der WDL sein (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das stimmt ja nicht, grundfalsch, falsch.") und die WDL wird daraus die Ergebnisse beziehen. Und der zweite Punkt Pachtvertrag, wie lange wird der Pachtvertrag abgeschlossen, denn wenn der nur befristet abgeschlossen ist und ein neuer später wieder abgeschlossen werden muss, dann wird der ausschreibungspflichtig sein, das sind Punkte, die gehören beachtet meine Damen und Herren (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Die wurden beachtet!") und daher wollen wir diesen Pachtvertrag auch sehen. Es wird hier gesagt, wir würden - wenn wir verlangen, zu 100 Prozent soll die Energie AG im oberösterreichischen Eigentum bleiben – wir würden jede Option für die Zukunft damit verbauen. Meine Damen und Herren, wir haben den Antrag mit dem Verbund eine strategische Verbindung einzugehen, wir sind zu diesem Antrag immer gestanden, sie haben ihn nicht umgesetzt und faktisch jetzt ersetzt durch eine strategische Option Börsegang, die für uns keine strategische Option ist. Daher sagen wir jetzt, heißt das für uns hundertprozentiges Eigentum. Sollte es eine strategische Option in Zukunft geben, die wir gemeinsam tragen können, dann werden wir das hier herinnen neuerlich diskutieren. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Also verabschieden wir uns von 100 Prozent.") Es wurde gesagt, es bringt frisches Geld für die Energie AG, in erster Linie bringt es frisches Geld für das Landesbudget, und meine Damen und Herren, darum geht es eigentlich in erster Linie. (Beifall) Es wird nämlich nur ein Bruchteil, nur ein kleiner Teil dieses Geldes in der Energie AG verbleiben, der Rest geht ins Landesbudget und es wird etwa soviel sein wie dieses Unternehmen (Unverständliche Zwischenrufe) – würden Sie mir bitte zuhören, sonst muss ich die Präsidentin bitten meine Redezeit auszudehnen (Unverständliche Zwischenrufe) – es geht der Großteil ans Landesbudget und es wird etwa so viel wie die Energie AG im Jahr an Cashflow erzielt, vielleicht oder bestenfalls bei der Energie AG bleiben. Aber es ist Geld, es sind Einnahmen, die vielleicht jetzt das Budget schönen, die aber nach 2009 uns fehlen werden. Wir werden nur mehr die Dividende von 60 Prozent und nicht von 100 Prozent bekommen. Selbst der Rechnungshof hat das ja in seinem Rechnungshofbericht herausgearbeitet. Es wird gesagt, der Börsegang stärkt den Marktauftritt. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit in Rumänien und in Bulgarien zu sein. Die Energie AG hat dort ohne Börsegang hervorragende Arbeit geleistet. Sie ist dort im Geschäft, besser kann sie im Geschäft nicht sein. Das kann auch auf Basis der jetzigen Form passieren oder gelingen. Und dann noch das Argument Ausschreibungspflicht – von Klubobmann Hirz ist das gekommen – man müsste ja, sozusagen, wenn man nicht einen Börsegang macht, sondern einen strategischen Partner, dann müsste man ausschreiben. Es gibt keine Ausschreibungspflicht in der EU, ist gibt kein einziges EuGH-Urteil in der EU, das Ausschreibungspflicht vorgibt. Fragen Sie Professor Griller, das ist einer der Koryphäen im Europarecht auf der Uni Wien, der sagt, es gibt keine Ausschreibungspflicht, entscheidend ist der Unternehmer, eine realistische Feststellung des Unternehmenswertes. Notwendig ist lediglich eine Notifizierung. Darum ist es mir gegangen. Die Punkte - (Unverständliche Zwischenrufe) – ach Gott, schauen Sie sich doch bitte an, wo in der EU bei Verschmelzungen Notifizierungen verweigert wurden zuletzt, das ist geradezu lächerlich, denn Notifizierungen sind in Bereichen passiert mit den größten Verschmelzungen aller Zeiten. Ich ersuche Sie daher noch einmal zu überdenken, es geht hier um Fragen der Daseinsvorsorge. Das noch zuletzt zu dem Argument, unser AK-Präsident Tumpel, ich kann hier sagen unser, ich bin ja noch teilzeitbeschäftigt in der Arbeiterkammer, ich weiß sehr gut, was die Position des Präsidenten Tumpel ist. In dem Interview und in dieser Frage geht es um Industrieunternehmen und nicht um Versorgungsunternehmen. Und Sie können nachlesen, die AK hat eine eindeutige Positionierung bei Unternehmen der Daseinsvorsorge. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kollegen! Beim Durchlesen dieses Initiativantrags sind für uns einfach grundsätzliche Fragen aufgetreten, und die möchte ich einmal gleich zu Beginn stellen. Wenn ich hier lese, dass in der Begründung, um als Land Oberösterreich im Fall von enormen Preisanstiegen, eine sozial verträglichen Steuerung und so weiter, ich erspare mir das weitere Vorlesen, tauchen für mich zwei Fragen auf. Die erste, ist von euch eine Kapitalaufstockung geplant, um diese Ziele zu verwirklichen, wenn wir jetzt bei dem alten Konstrukt bleiben? Und wie viel Geld soll dafür aufgewendet werden oder wie viel Geld ist von Seiten der Sozialdemokraten wirklich dafür präliminiert? Weil wir werden es ja sehen, was dann noch überbleibt und ob wir uns das leisten können. Ich habe mir als Konsumentin und auch als Strompreiszahlerin verschiedene Vergleiche angeschaut, und ich möchte nur eines bringen, mir geht es so wie diesem Herrn in der Werbung, wenn ich meine Stromrechnung sehe, dann stellt es mir die Haare auf. Und ich kann es auch belegen als Stromkostenvergleich, je nachdem, wie die Anbieter sind. Und wenn ich heute hier lese, dass zum Beispiel bei der Energie AG, und es geht immer um 4.000 Kilowatt Jahresstromverbrauch, ein Kostenanfall von rund, mehr wie beim Verbund, von rund 100 Euro, also 93,19 Prozent mehr wie beim Verbund, dann muss ich sagen, dann kann ich nur zum Verbund wechseln, noch dazu, wenn ihr Sozialdemokraten und die ÖVP den Verbund an die Börse gebracht habt. Und da habe ich mir jetzt angeschaut, um wie viel die Aktie seit der Zeit gestiegen ist. Wenn man jetzt vergleicht den Börsegang, da ist die Aktie bei 4 Euro gelegen, und später, also nicht 88 sondern 91, ist der Vergleich, Entschuldigung, dann hat die Aktie einen Wert von 4 Euro gehabt. Heute hat sie einen Preis von 37 Euro. Und ich denke, diese über 800 Prozent Steigerung kommen bei 51 Prozent Anteil des Landes, und dann, von der Mitarbeiterbeteiligung spreche ich jetzt gar nicht, kommen bitte auch natürlich dem Land Oberösterreich, den Oberösterreichern zugute, weil ich dann eine andere Preisgestaltung machen kann. Und ich denke mir, wenn wir davon reden, dass wir sozial verträglichen Strom brauchen, volle Unterstützung, aber bitte, warum haben wir es bis jetzt nicht gemacht? Warum lassen wir zu, dass wir unterschiedliche Stromkosten haben? Warum machen wir das nicht auch in anderen Bereichen, Kollegin Jahn, du hast die Daseinsvorsorge angesprochen, ich bin mit dir einer Meinung, dass man zukunftsorientiert denken muss. Aber wie schaut es aus mit den Kosten? Jetzt hätte ich bald Müll gesagt, liebe Kollegin Schwarz, in Zukunft sage ich nur mehr Abfall, mit Abwasser mit Kanal, mit all den Kosten, die da sind? Da hätten wir in der Vergangenheit in Oberösterreich schon längst etwas machen müssen, um diese eklatanten Kosten für die Bevölkerung, und das verstehe ich auch unter dem Begriff Daseinsvorsorge, in den Griff zu bekommen. Wir können und wir sollen uns für alle Bereiche gleichzeitig interessieren und nicht jetzt als Beispiel einen herausgreifen um damit zu polemisieren. Wenn man sich anschaut eben die Ersparnisse bei den Energiebruttopreisen, von der Energie AG, Linzstrom, ein sehr guter Tarif, aber genau so auch von der EVN, dann muss ich sagen, dann können wir und sollen wir, und wenn es nur darum geht, für die Bevölkerung eine Verbesserung zu erreichen, dann sollen wir uns dem Wettbewerb stellen, dann sollen wir schauen, dass wir möglichst viel durch gute Wirtschaftsform an der Börse lukrieren, und dann kommt es allen anderen zugute. Wir müssen nicht die Fehler der Sozialdemokraten in Deutschland machen, wir können in Oberösterreich einen anderen Weg gehen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Wir haben heute ja eine, glaube ich, sehr grundlegende Debatte geführt über die Herkunft der 100 Prozent Energie AG, die genauso ein Mythos ist als wie die Geschichte mit dem Radfahrbeauftragten, das haben wir heute schon besprochen. Die 100 Prozent, geschätzte Damen und Herren, und der Herr Kollege Kapeller hat heute den Artikel in der Kleinen Zeitung zitiert, wo drin gestanden ist, dass man nur einmal sozusagen auf die Schlachtbank ein Tier führen kann, so muss ich sagen, stimmt insofern nicht ganz, als ein Viertel dieses Tieres ja bereits schon vor einigen Jahren auf die Schlachtbank geführt wurde in dem Sinn, verkauft wurde. Nur wurde damals, Kolleginnen und Kollegen, wurde damals das lukrierte Geld nicht zur Schuldenabdeckung und nicht zur Aufstockung des Kapitals der Energie AG verwendet, sondern es wurde auf jene hohe Kante gelegt, von der wir jährlich mit Zustimmung dieses Hauses, von allen Seiten, Herr Landesrat Kepplinger, auch die Mittel entnehmen, die wir für das Budget brauchen. Ich komme jetzt aber zum Strompreis. Und was mich am Strompreis, bei der Wortmeldung von der Kollegin Jahn wirklich irritiert hat, ist diese Bedrohung, dass durch den Börsegang der Strompreis hinaufgehen würde, weil alle darauf warten, wie sehr sie Stromkunden unter Druck setzen können. Kollegin Jahn, euer Landesrat selbst hat hier Beweis geliefert dadurch, dass er in einer Pressekonferenz einen Vergleich der Strompreise unterschiedlicher Energieunternehmen in Österreich angestellt hat, und interessanterweise ist die börsennotierte, ist ja sehr interessant, die EVN billiger als die oberösterreichische Energie AG. Also, ich glaube, dass diese Geschichte ebenfalls eine ist, die jetzt einmal zum Angst machen in die Welt gesetzt wurde, aber nicht zur Information der Bevölkerung. Weißt du, Kollegin Jahn, was die größte Bedrohung ist für die Energie AG und die Strompreise in diesem Land? Das ist die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern. Die werden sich nämlich in den nächsten Jahren in einer Art und Weise verteuern, was wir uns heute wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen können, und wenn nicht rechtzeitig die Energiewende auch in der Stromerzeugung herbeigeführt wird, dann werden wir die Zeche zahlen können, egal ob die Energie AG jetzt zur Gänze im Eigentum des Landes Oberösterreichs ist oder ob das Land Oberösterreich 51 Prozent Mehrheitseigentümer ist. Da werden wir uns schlichtweg nicht helfen können. Kolleginnen und Kollegen, mir ist es grundsätzlich wichtig, dass Energie für alle leistbar ist, weil das eine Notwendigkeit in unserem heutigen Leben ist, aber mir ist es auf der anderen Seite auch nicht egal, aus welchen Quellen diese Energie gespeist wird, und ich möchte mich dagegen verwehren, dass wir eine Politik betreiben, wo wir immer nur dem Billigstbieter am Spotmarkt sozusagen die Energie abkaufen, sondern dass wir sehr wohl im eigenen Land dafür sorgen, Vorsoge treffen, dass wir eine Energie erzeugen, die nachhaltig ist und unabhängig von fossilen Energieträgern macht und zukunftsfähig im Sinne einer vorausschauenden Energiepolitik. Jetzt zu sagen, wir wollen keine Veränderung der derzeitigen Situation, wir setzen die Energie dem internationalen Strommarkt zwar aus, aber wir wollen nicht investieren in eine Energiewende, halte ich für eine äußerst kurzsichtige Politik. Und lassen Sie mich zum Abschluss etwas berichten, was ich heute in der Früh zu Gesicht bekommen habe. Plötzlich ist mir mit einem Kuvert, ich weiß nicht, wer es mir geschickt hat, ein der SPÖ sicher bekanntes Magazin, das City-Magazin überreicht worden. Und da ist auch ausführlich, ja das ist sicherlich ein nach der Sorgfaltspflicht der Journalisten zusammengestelltes Printmedium, was mich nur stört, sind die Bilder, die sie damit vermitteln. Wenn Sie von Sachlichkeit sprechen, und ich habe den Appell an die Sachlichkeit und an, reden wir von den Fakten, sehr ernst genommen, nur ich sehe hier die Diskussion um das Wasser, es wurde schon bemängelt, dass wir da Gutachten eingeholt haben, dass wir lange diskutiert haben, dass es komplizierte Formulierungen gibt, um das ja abzusichern. Aber gut, uns ist das Wasser wichtig, wie das gezeigt wurde. Jetzt sehe ich hier eine junge Dame, die mit einer Mineralwasserflasche dafür wirbt, dass das Wasser nicht privatisiert werden darf. Jetzt frage ich Sie, sagen Sie mir ein Mineralwasser, das bei uns käuflich erhältlich ist, was in staatlicher Hand ist? (Beifall, Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die Linz AG hat eine eigene Wassermarke, damit Sie nicht immer so fröhlich lachen müssen!") Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Damen und Herren! Also, ich lache fröhlich, wenn mir nach Fröhlichkeit zumute ist, und das verordnet mir keiner, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider, aber wie der Schelm denkt, so ist er, das haben wir schon öfter erlebt. Sehr geehrte Damen und Herren! In diesem Antrag der SPÖ wird ja offensichtlich gesagt, dass 100 Prozent Anteil der Öffentlichkeit an einem Energieversorger dafür Sorge tragen, dass es total verträgliche Strompreise gibt. Und ich nehme an, damit sind günstige, billige Strompreise gemeint. Und daher habe ich mich natürlich auf die Suche gemacht nach billigen Strompreisen, und habe dort geschaut, nachdem wir in Linz sind, wie ist das denn bei der Linz AG? Linz AG, Linz Strom, absolute Mehrheit der SPÖ, das schlägt natürlich auch auf die stadteigenen Unternehmen durch, also die SPÖ hat dort das absolute Sagen. Und ich habe die Preise für Haushaltskunden nicht bei den günstigsten gefunden. Leider, sage ich dazu, auch als Betroffener der Stadt Linz, habe ich sie im Segment der teuersten Preise für die Haushaltskunden gefunden. (Unverständliche Zwischenrufe) Und daher, sehr geehrte Frau Kollegin Jahn und sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Haider - (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Herr Stelzer, Sie sind dort Aufsichtrat!") - dürfte euch auch in diesem Antrag ein Irrtum passiert sein. Gibt es das, dass der SPÖ ein Irrtum passiert? Ich würde fast sagen, leider ja. Leider ja, denn wenn man in die Geschichte der letzten Wochen und Monate zurückblickt, dann ziehen sich ja Irrtümer und Widersprüche durch die Linie der Haider-SPÖ. Ich würde vorschlagen, Herr Dipl.-Ing. Haider, dass Sie sich mit Ihrem Klubobmann intensiv unterhalten, dass er die Debatten so ansetzt, dass du dich dann auch zu Wort melden kannst, offiziell, weil dann brauchst du, was, glaube ich, deiner Rolle als Landeshauptmann-Stellvertreter nicht besonders gut ansteht, dich nicht ständig mit Zwischenrufen hervortun. (Unverständliche Zwischenrufe, Beifall) Und daher möchte ich ein paar so Irrtümer der Haider-SPÖ aufzeigen. Sie erinnern sich an den September 2003 zurück, Erich Haider in einer Presseaussendung: "Der VOEST-Verkauf ist ein Wirtschaftsdebakel!" Faktum: jetzt vier Jahre danach, das dritte Rekordjahr für die VOEST in Folge. Anderseits wieder Erich Haider in einer Presseaussendung im August 2003: "Jeder Verkauf der VOEST bedeutet eine Zerschlagung des Unternehmens." Jetzt Faktum: vier Jahre später, Spitzenergebnis in der Linzer VOEST, 10 Prozent mehr Umsatz, 5 Prozent mehr Mitarbeiter. Erich Haider in einer Presseaussendung im August 2003: "Zehntausende Arbeitsplätze sind in Gefahr." Faktum vier Jahre später: es gibt 3.100 Mitarbeiter seit 2003 mehr. Diese Irrtümer beginnen Erich Haider und seine SPÖ jetzt wieder auch auf dem Rücken der Energie AG-Mitarbeterinnen und –Mitarbeiter und deren Familien, die sich natürlich Gedanken über die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes machen, durchzuziehen. Es gibt einen weiteren Irrtum, aber der kann unterlaufen in der Hitze des politischen Gefechts, das ist ja zweifellos zuzugestehen. Erich Haider hat auch in den Raum gestellt 2003: "Die Russen werden in die VOEST kommen." Er hat sich nur ein bisschen in der Nationalität und im Unternehmen geirrt, denn es sind nicht die Russen gekommen, sondern die Amerikaner, und nicht in die VOEST, sondern in die BAWAG, und dort hat ja beileibe die SPÖ, glaube ich doch, die Hauptsache des Sagens, und da hatte die SPÖ überhaupt keine Berührungsängste, eine Bank, die in ihrem alleinigen Einfluss gestanden ist, ans Ausland, an einen Fonds, an den Cerberus-Fonds zu verkaufen. Und Widersprüche gibt es neben den Irrtümern auch zuhauf, es ist in den Zeitungen zu lesen. Die steirische SPÖ verkauft in diesen Tagen ihren Landesenergieversorger selbstverständlich, hurra, 49 Prozent, verbrüdern wir uns mit den Franzosen, mit der EdF, der SPÖ-Landeshauptmann hat das dort propagiert. Ein weiterer Widerspruch auch im Zusammenhang jetzt mit der Energie AG ist auch bei der Haider-SPÖ wieder zu finden. Erich Haider laut Zitat der Oberösterreichischen Nachrichten im Mai 1999: "Der Börsegang wäre auch eine Variante." Jetzt, Erich Haider, Zitat, auch wieder in den Nachrichten: "Ich plädiere für einen Verkauf von Landeseinheiten an die Verbundgesellschaft." Wenige Tage später: "Ich bin immer gegen das Verkaufen, oder ich bin gegen den Verkauf." Also, ich gehe zwar an die Börse, aber ich bin gegen das Verkaufen, ich wäre dafür, dass wir den Verbund verkaufen, aber ich bin immer gegen das Verkaufen, also, die Widersprüche ziehen sich hier bei der SPÖ durch, und daher ist dieser Antrag ein Elaborat, das sich ganz nahtlos in diese Linie der Irrtümer und Widersprüche der SPÖ unter Erich Haider einreiht, und dem auch gar keine Schande macht, offensichtlich seid ihr auch stolz auf diese Widersprüchlichkeiten. Ich sage nur, es ist schade, und ich kann wirklich mit den Leuten mitfühlen, die sich dann durchaus auch Ängste machen, weil sie in diesen Unternehmen arbeiten, und weil sie mit ihren Familien auch von den Einkommen, die sie dort erzielen, abhängig sind. Und daher, sehr geehrte Damen und Herren von der SPÖ, Sie haben schon Recht, dass Sie diesen Antrag mit Dringlichkeit einbringen, denn es ist wirklich dringlich, in der Tat, diese Widersprüche und diese Irrtümer in der SPÖ-Politik in Oberösterreich aufzuzeigen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet, ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1245/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner der Beilage 1246/2007 im Rahmen ihres Antrags vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. In der Beilage 1246/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch öffentliche Energie AG. Hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1246/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Präsidentin Weichsler. Abg. Präsidentin Weichsler: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Frau Präsidentin! Auf die Worte meines Vorredners hinauf, was also die Steiermark betrifft, fällt mir eigentlich nur ein Ausspruch dazu ein, die Geister, die die Frau Landeshauptfrau Klasnic rief, wird nun der Herr Landeshauptmann Voves nicht mehr los. Und ich glaube, so sollte man das auch in Zukunft für uns sehen, weil eines müssen wir, glaube ich, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Der Herr Schützenhöfer hat gesagt, kein Verkauf des Familiensilbers!" Unverständliche Zwischenrufe) ich glaube, wir sollten uns heute hier herinnen uns einmal ganz klar eines sein, wir diskutieren heute bitte etwas Endgültiges, nämlich den endgültigen Beschluss die Energie AG aus den Händen Oberösterreichs zu einem sehr, sehr großen Ausmaß heraus zu trennen. Was wir in der Vergangenheit diskutiert haben hier herinnen, waren Überlegungen bzw. Bemächtigungen des Finanzreferenten bzw. des Eigentümers, des Herrn Landeshauptmannes, Verhandlungen zu führen. Und heute ist schon ein sehr historischer Tag, wenn wir da herinnen sitzen, 56 Abgeordnete, Frauen und Männern, die einfach die Geschichte so locker aus der Hand geben, obwohl viele Fragen offen geblieben sind, die bis heute nicht beantwortet worden sind. Und ich würde mir ja gerne wünschen, dass uns doch die eine oder andere Frage durch den Herrn Landeshauptmann, zum Beispiel woran ist die Geschichte mit der TIWAG tatsächlich gescheitert, endlich einmal beantwortet wird. Denn ich kenne immer nur zwei Aussagen, nicht einmal konkret. Die eine hat geheißen, es wurden Rechte oder Mitbestimmungsrechte gefordert, die über das Maß hinausgegangen sind. Ja welche Mitbestimmungsrechte, das wurde uns bis heute nicht mitgeteilt, und darüber hinaus, dass man also da etwas unglimpflich behandelt worden ist um nicht zu sagen beleidigt worden ist. Und da denke ich mir, das ist menschlich eine Tragödie, ja das ist eh nicht schön zu verkraften, aber bei so einer Entscheidung wirklich keine Kategorie, die auch nur irgendwie annähernd mit dazu beitragen kann, dass wir heute den Verkauf der Energie AG beschließen. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben einen weiteren Antrag eingebracht, den ich für sehr wichtig halte und von dem ich glaube, dass es auch vom Herrn Generaldirektor Windtner so gesehen wird, denn ich habe in, erst in diesen Tagen erschienene Neuen Volksblatt, einer Anzeige der Energie AG ganz klar mit Herrn Generaldirektor Windtner gesehen, wo er also auch ganz klar sagt, Österreich kann sich auf eine sichere Stromversorgung verlassen, sie ist die Grundlage für den Wohlstand und das Wachsen der Wirtschaft im Land, das ist richtig, das bestätige ich alles, und mit der Energie AG soll die erreichte Versorgungssicherheit noch weiter ausgebaut werden, setzt darauf also auf die Stromversorgung, natürlich auch Netz und so weiter, aber auch auf die Erzeugung. Aber nirgendwo da drinnen steht, dass es notwendig ist, dafür einen Börsegang zu machen, um die Stromsicherheit und die Stromvollversorgung in Oberösterreich auch zu gewährleisten. Und ich bin mir auch ganz sicher, wenn ich mir sein letztes Interview angeschaut habe, das ja nicht so lustig dann gewesen ist, Herr Landesrat, wenn man eure Strategie, die beschlossen worden ist, bezüglich der Strategie 2030, was also den Strombedarf betrifft und den Energiebedarf in Oberösterreich betrifft, doch einiges schon an Absage erteilt worden ist. Und ich möchte das Ganze noch einmal ein bisschen weiter ergänzen, selber weiß ich aus einem Energieunternehmen kommend, dass wir sehr oft in dieser Richtung etwas tun hätten wollen, und wir haben zwei 50 Prozent Partner, Verbund und Energie AG. Und es ist auch nicht von heute auf morgen gegangen, sondern man hat sehr oft die Investitionen hinausgeschoben und da ist es um mehr Energieeffizienz gegangen und so weiter und so fort, und da kann man nur sagen, aus Wasserkraft gegangen, weil ich, und das gestehe ich auch diesen zwei Eigentümern zu, dort die Überlegungen gelaufen sind, kriege ich das Geld oder investiert die Ennskraftwerke selber. Und glaubt einer da herinnen, wenn wir also noch andere Aktionäre mit dabei haben, dass die nicht zuerst selbst auf ihr Geldbörserl schauen bevor wirklich das Geld alles bei der Energie AG bleibt und dann entsprechend investiert werden kann? Wir wissen, wir haben ein Stromwachstum von zwei bis drei Prozent im Jahr in Oberösterreich. Und ich sage immer ganz bewusst dazu, wir brauchen alles andere auch, aber Gott sei Dank haben wir das, denn das bedeutet, wir haben Wirtschaftswachstum, wir haben eine positive Entwicklung. Alles andere wäre rückläufig und würde also sicherlich nichts Gutes tun. Und aus dem Grund bin ich der Meinung, dass es nicht sein kann, dass wir das alles so locker aus der Hand geben. Ich weiß, dass da sehr, sehr wenig an Geld bei der Energie AG bleiben wird, weil auch die Energie AG und Verbund und auch die anderen ja es vorgemacht haben und vorgelebt haben wie Überlegungen eines Eigentümers tatsächlich laufen. Und glaubt einer von uns wirklich, dass wir mit 51 Prozent davor gefeit sind. Das ist nämlich wirklich nicht der Fall, sondern es geht darum, wir brauchen unsere volle Stromversorgung da in Oberösterreich, wir könnten es machen, aber dazu brauchen wir eine Energie AG, wo wir das Sagen haben und da haben wir mit 51 Prozent das Sagen nicht mehr. Das ist nicht der Fall, das können Sie sich also wirklich nicht ausrechnen, dass das so sein wird. Das wird ganz anders in Zukunft ausschauen und darum würde ich noch einmal wirklich bitten, überlegen Sie sich das, was da heute passiert, denn mit diesem einzigen Beschluss ist für uns alles gelaufen, nämlich für die Abgeordneten da herinnen. Wir haben vielleicht noch einen Eigentümervertreter, aber für uns ist alles andere gelaufen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Die Vorrednerin, die Zweite Präsidentin Weichsler, kommt aus einem Energieunternehmen und wir sollten an und für sich hier als Abgeordnete auch unser Wissen austauschen. Du bist Betriebsrätin oder warst es in einem durchgerechnet 24 Prozent privatisierten Energieunternehmen. Es wäre eigentlich viel spannender für die Kolleginnen und Kollegen, was die Probleme tatsächlich der Ennskraftwerke sind und warum nicht investiert wird, ob der 24-prozentige Privateigentümer, den es ja nicht gibt, sondern nur einen Streubesitz, Schuld daran trägt oder ob die 50/50-Prozent-Beteiligung vom Verbund und Energie AG möglicherweise die Probleme tatsächlich darstellen. Wir wissen es, dass das die Probleme sind. Wir wissen auch, dass zum Beispiel die Verhandlungen mit dem Verbund genau wegen der Ennskraftwerke gescheitert sind, weil eine Grundbedingung des Verbundes war ja, dass 50 Prozent der Ennskraftwerke an den Verbund abgegeben werden und die alleinige Führung dort immer wieder. Soweit wurden wir in der Politik informiert. Das Problem dabei ist ja, dass wir unterschiedliche Informationen haben. Und jetzt rächt sich natürlich genau die Taktik von dir, Karl Frais, weil wir haben mit Ausnahme von der Gerti Jahn ja niemanden aus dem Aufsichtsrat der Energie AG, der die Damen und Herren Abgeordneten informieren könnte. Der Aufsichtsratsvorsitzende-Stellvertreter kann nicht reden, weil wir in der Dringlichkeitsdebatte sind, der Eigentümervertreter Landeshauptmann Pühringer ist ebenfalls nicht da und wir hätten eigentlich ganz gerne Informationen. Das ist gut, dass der Herr Landeshauptmann da ist, weil es ist ja die Behauptung aufgestellt worden, dass die TIWAG aus bestimmten Gründen zum Beispiel mit uns oder bei uns kein Interesse hatte. Es hat mehrere Strategiewechsel gegeben. Und ich glaube, dass es notwendig ist auch die Abgeordneten dieses Hauses darüber zu informieren, was waren die jeweiligen Gründe, weil sonst sind wir in einer Gerüchteküche und nicht in einem oberösterreichischen Landtag. Jeder weiß ein bisschen etwas und da sollten wir alle, glaube ich, gleich informiert werden. Aber wenn es jetzt darum geht, und dieser Antrag geht gezielt auf die Energieautarkheit ab, dann wissen wir, dass genau die Privatisierung verbunden mit der Kapitalaufstockung und dem Kapitalzufluss für die Energie AG die Energieautarkheit absichern soll. Und das wurde jedenfalls in der politischen Runde, Karl Frais du warst dabei, vom Unternehmen zugesichert. Das Unternehmen hat uns klar dargelegt, dass zum Beispiel im Winter 2005/2006, der besonders kalt war, ziemlich viel Strom zugekauft hat werden müssen. Ist klar. Was ist das für ein Strom? Die Energie AG hat zirka 1,3 Prozent derzeit bei OPTIMA-Strom, Atomstrom dabei und wenn ein Winter besonders kalt ist, wird sie zukaufen müssen auf dem europäischen Markt und der Zukauf erfolgt natürlich auch dort wo Atomstrom drinnen ist. In Wahrheit müsste jeder der für die Energieautarkheit in Oberösterreich eintritt, dafür sein, dass die Energie AG mit dem Börsegang mit den Finanzmitteln ausgestattet wird, dass sie genau dieses autarke Ziel für Oberösterreich erreicht. Dazu braucht sie aber das Geld. Oder glaubt irgend jemand hier, dass man zwei-, dreihundert Millionen Euro von einem Budget, gleich ob ÖVP-, SPÖ- oder Grün-Budget, abzwicken könnte und das der Energie AG geben zur Verwirklichung dieses Zieles. Ist es nicht zielführender genau wirtschaftlich dort das Kapital aufzustellen und damit dieses von uns politisch definierte Ziel, hohe Energieautarkheit durch die Energie AG zu erreichen, zu verwirklichen? Wer dafür ist, der muss für den Börsegang eintreten, weil dann ist das Kapital vorhanden. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, Frau Präsidentin Weichsler! Wir kommen immer bei derartigen Debatten was die E-Wirtschaft betrifft zusammen. Ich kann mich noch erinnern, wie wir über das Kraftwerk Lambach hier debattiert haben, hat sich das auch so zufällig ergeben, nach dem ich selber auch lange in der E-Wirtschaft tätig war, dort auch fünf Jahre Betriebsratsvorsitzender sein durfte, der einzige Schwarze auf weiter Flur im ganzen Verbundkonzern, nicht gerne gesehen, aber ich habe es trotzdem überlebt. Ich erlaube mir, ein kleines Wort zur Steiermark. Sie haben hier die Frau Klasnic erwähnt. Ich darf erwähnen, dass der Antrag in der Steiermark, den Sie hier besprochen haben, seinerzeit von der SPÖ eingebracht wurde und die SPÖ hat dem Antrag auch zugestimmt mit anderen Parteien. Also die Frau Klasnic war da nicht federführend in der Angelegenheit. (Beifall) Und der Herr Voves ist gerade dabei, allen Menschen zu erklären, dass er gerne bis 51 Prozent, auch den Rest noch verkaufen möchte und das an die EdF, einen der größten Atomstromerzeuger der Welt, wenn es nicht überhaupt der größte ist und das auch noch mit besonderen Sonderzugeständnissen. Das heißt, die EdF wäre nämlich mit den 49 Prozent nicht ganz zufrieden. Jetzt wollen sie auch noch ein paar Sonderkonditionen und auch hier kann sich Herr Voves vorstellen, diese Konditionen einzuräumen. Also das Beispiel mit der Steiermark, glaube ich, haut nicht ganz hin. Nächster Punkt: Aufregung in der SPÖ, wenn der Herr Kollege Stelzer den Vergleich mit dem Schelm bringt. Der Herr Kollege Frais ist aber der Meinung, dass es keine Aufregung verursachen darf, wenn er von Idioten gestern in der Zeitung Österreich gesprochen hat. Du hast vorher so etwas Ähnliches gesagt. Wir müssen uns ja nicht annehmen darum. Ich darf jetzt wörtlich zitieren was gestern in Österreich gestanden ist. Ich hätte mir erwartet, dass du hier her gehst und sagst, ich bin falsch zitiert worden, weil ich ehrlich gesagt solche Zitate bisher von dir noch nie gehört habe, von anderen schon, aber von dir noch nicht oder dass du sagst irgend etwas stimmt da nicht, also ich kann es mir nicht vorstellen. Österreich schreibt wörtlich: Weil die ÖVP nur mit dem Idiotenargument des Populismus gegen die SPÖ agiert, giftet Frais. Steht wortwörtlich in der Zeitung und ich hätte mir schon erwartet, dass du dazu irgendeine Erklärung abgibst, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) weil ich es nicht gewohnt bin, dass du so etwas sagst über andere. Ich glaube, das würde auch zur Sachlichkeit hier wesentlich beitragen, die du heute eingefordert hast. Und zu dieser Sachlichkeit möchte ich natürlich jetzt kommen, und zwar vor allem zum Thema Mitarbeiterbeteiligung. Das ist für mich ein ganz, ganz wichtiger Punkt, der hier zur Debatte steht. Und ich darf auch sagen, worum es uns dabei im Wesentlichen geht. Als ersten Schritt erwarten wir uns die Einführung einer Mitarbeiterbeteiligung in der Form, dass sämtliche vom Land Oberösterreich gehaltenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien als Gesellschafterzuschuss unentgeltlich der Energie übertragen werden mit der Auflage, dies im Rahmen eines vom Aufsichtsrat zu genehmigenden Mitarbeiterbeteiligungsmodells anzubieten. Nächster Punkt: Im Rahmen des Börsegangs sollen die stimmrechtslosen Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt werden. Zusätzlich sollen zukünftig zur Ausweitung der Mitarbeiterbeteiligung durch eine weitere Kapitalerhöhung bis zu 2.800.000 Stückaktien an Mitarbeiter des Energie AG-Konzerns ausgegeben werden können. Und darüber hinaus, ich glaube auch ein wichtiger Punkt, wird durch Aktienrückkaufprogramme der Energie AG mittelfristig eine Ausweitung der Mitarbeiterbeteiligung über eine mit der Belegschaft auszuarbeitenden Etappenplan angestrebt. Ein wichtiger Punkt, der mit uns eng zusammenhängt, mit dem Börsegang der Energie AG. Was ich hier auch noch feststellen möchte, ist der Umgang mit den gewählten Belegschaftsvertretern der Energie AG. Hier gibt es eine Resolution der Energie-AG-Betriebsräte, aus der ich ganz kurz nur zitieren möchte. Es heißt hier: Die Politik insbesondere die SPÖ wurde zur sofortigen Beendigung der verbalen Übergriffe gegen Unternehmen und Mitarbeiter aufgefordert, Schluss mit Wahlkampfparolen, Schluss mit Inseratenkampagnen, Schluss mit täglichen Verunglimpfungen und Halbwahrheiten, Schluss mit dem Verunsichern der Belegschaft und Hände weg von der Energie AG. Das ist eine ganz klare Aussage des gewählten Betriebsrates der Energie AG. Und ich würde sehr bitten, die SPÖ, diesen Appell der gewählten Betriebsräte auch zu hören, mehr zu hören als sie es seinerzeit bei der AMAG getan hat, wo ebenfalls mit den Betriebsräten größere Probleme aufgetaucht sind, und zwar dort mit den eigenen Betriebsräten, wenn ich dann zitieren darf. Was wir nicht zu denken wagen würden, geschweige denn aussprechen könnten, hat dort der langjährige SPÖ-Betriebsratsvorsitzende Otto Höfl so formuliert, ich zitiere: Haider hat Unwahrheiten erzählt und zahlreiche Parteimitglieder mit Dreck beworfen, die Mitarbeiter sind ihm völlig egal. Höfl trat nach 35 Jahren aus. Haider habe ihm unterstellt sich kaufen zu lassen. Irgendwo gibt es da Probleme mit den Belegschaftsvertretern. Das wollte ich hier nur feststellen. Ich glaube, dass wir hier bei solchen Maßnahmen ganz stark (Unverständlicher Zwischenruf links) - lieber Herr Kollege, wenn du von der Tiefe sprichst, erlaube ich mir noch einmal den Hinweis. Ich wiederhole es. Wir würden so etwas nicht einmal zu denken wagen geschweige denn aussprechen. Gesagt hat es der langjährige SPÖ-Betriebsratsvorsitzende Otto Höfl. Mir dann Tiefe zu unterstellen, das ist wirklich sehr weit aus der Lade geholt. Ich glaube, zitieren wird man ja noch dürfen. (Beifall) Zu einem Punkt was die Gefährdung von Arbeitsplätzen betrifft (Dritte Präsidentin: "Ihre Zeit ist um bitte!") erlaube ich mir, mich bei der zweiten Wortmeldung noch zu äußern. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zuerst vorausschicken, weil es hier auch um das hundertprozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG geht, dass in diesem Antrag dieses gefordert wird, obwohl es die SPÖ mit der ÖVP war im Jahr 2002, wo 25 Prozent der Energie AG verkauft worden sind, und zwar auch an die EVN und die EVN war zu diesem Zeitpunkt bereits an der Börse mit 49 Prozent notiert. Das heißt, auch zu diesem Zeitpunkt hat nicht ein hundertprozentiges öffentliches Eigentum bestanden. Und im Übrigen ist ja auch der Verkaufserlös zum Schuldenabbau genommen worden und nicht in das Unternehmen investiert worden. Aber jetzt zu dem Antrag: Es steht in diesem Antrag, dass durch den Börsegang die Versorgungsziele zurückgedrängt werden. Ich möchte dazu sagen, die Versorgungsziele sind in einem gesetzlichen Pflichtenkatalog für die EVUs definiert, und zwar unabhängig von der Eigentümerstruktur. Es gibt eine gesetzliche Anschlusspflicht des Versorgers, die dürfen nicht ablehnen, das ist der Paragraf 38 des ElWOGs. Es gibt eine Abnahmepflicht für Einspeiser, es gibt im Paragraf 48 ganz genaue Vorschriften über die Wartung von Netzen, und all das ist so, dass nicht die Kunden der Willkür des Eigentümers ausgeliefert sind. Und Österreich und auch Teile der EU haben eben genau aus diesen schlechten Lehren, die man in England und in Kalifornien gemacht hat, wo man privatisiert hat, ohne die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend zu definieren, hat daraus gelernt und hat gesagt, die Versorgungssicherheit, das Engpassmanagement, die Pflichten der Versorger und der Netzbetreiber müssen in einem Bundesgesetz definiert werden. Wir haben ja auch das Landes-ElWOG dann in diesem hohen Haus hier entsprechend beschlossen, sodass ich glaube, dass über die Definition dessen, was ElWOG heißt, auf Landes- und auf Bundesebene nicht von einem Zurückdringen der Versorgungsziele gesprochen werden kann. Langfristig ist es sicherlich das Ziel auch der Fraktionen in diesem Haus, dass wir eine unabhängige, eigenständige, umweltorientierte Energiepolitik machen können. Langfristig muss es auch das Ziel sein, dass wir die Energie, die wir verbrauchen, zu einem möglichst hohen Anteil in Oberösterreich erzeugen. Das wird nur funktionieren, indem wir erstens einmal die Energieeffizienz drastisch verbessern und schrittweise den Energiezuwachs bzw. den Energieverbrauch absenken. Daher sage ich noch einmal, mit dem Antrag 1220/2007, den wir heute beschließen werden, gibt sich das Land Oberösterreich selbst das Ziel, bis zum Jahr 2030 auf erneuerbare Energien im Bereich Strom und Wärme schrittweise umzustellen. Das hat deswegen auch einen Sinn, dies zu rechnen. Wir haben derzeit im Jahr Zwei Millionen Euro für Energieimporte nach Oberösterreich zu zahlen. Wenn wir einen entsprechenden Anteil davon investieren können in eine eigene Versorgung, und da greife ich jetzt schon vor auf den Antrag 1250/2007, ist das natürlich auch so, dass das Tausende Arbeitsplätze bringt. Ich möchte noch einmal eingehen auf den Bereich der Darstellung der SPÖ, dass die Eigentümerstruktur von Stromerzeugungsanlagen im Hinblick auf die Ziele der Energiepolitik einen Einfluss hat, zurückweisen. Ich glaube nicht, dass man das so rechnen kann. Wenn man hergeht und sagt, wir haben eine Eigenversorgung, dann heißt das, dass die Energiebilanz in unserem Bundesland gerechnet wird. Was brauchen wir an Energie, an Strom in unserem Bundesland und was wird in unserem Bundesland entsprechend produziert? Wenn ich jetzt in dem Antrag hier lese, die vollständige Eigenversorgung mit elektrischer Energie ist ein wesentliches politisches Ziel des Landes Oberösterreich, bin ich d'accord. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Land Oberösterreich das hundertprozentige öffentliche Eigentum am Landesenergieversorger AG halten, dann glaube ich, dass man da vergisst, dass bei einer hundertprozentigen Energieversorgung Oberösterreichs es entsprechend viele Stromerzeugungsanlagen von privaten Personen und Unternehmen gibt. Ich habe mir das ein Stück angeschaut. Wir haben 23 Windenergieanlagen, die alle in Privatbesitz sind. Wir haben 590 Kleinwasserkraftwerke, alle im größten Teil im Privatbesitz, die 690 Gigawattstunden produzieren. Wir haben Photovoltaikanlagen, Biogasanlagen. Hier die Privaten herauszurechnen, ist meiner Meinung nach nicht lauter und genau das ist auch in Pressemitteilungen der SPÖ passiert. Ich habe mich, muss ich ehrlich sagen, schon geschreckt, wie ich gelesen habe, dass bei diesem Ziel, das wir uns geben bei diesem Antrag, plötzlich die Kraftwerke zugesperrt werden, der Strom teurer wird, die Arbeitsplätze verloren gehen. Mir kommen diese Argumente, diese drei, sehr, sehr bekannt vor. Die habe ich schon 1978 gehört bei der Anti-Zwentendorf-Bewegung, die habe ich gehört in Hainburg 1984, die habe ich gehört auch im Hintergebirge 1984, wo auch entsprechende SP-Funktionäre sich für das Pump-Speicherkraftwerk ausgesprochen haben. Ich erinnere auch noch an das Ökostromverhinderungsgesetz von 2006, das auch die SPÖ mitbeschlossen hat. Ich möchte wirklich betonen, dass ich in dieser Analyse zu der Erkenntnis komme, dass in allen wesentlichen energiepolitischen Entscheidungen, die wir in diesem Land zu treffen hatten, die SPÖ immer auf der falschen Seite gestanden ist. Deswegen glaube ich auch nicht, dass hier die Glaubwürdigkeit der SPÖ, was die Energie AG betrifft, sehr groß ist. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1246/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner der Beilage 1247/2007 im Rahmen ihres Antrages vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. In der Beilage 1247/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG. Hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1247/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Privat ist ein äußerst sympathisches Wort. Was privat ist, gehört einem, gehört zu einem, ist vertraut und intim. Man kann damit machen was man will. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Nein, stimmt nicht!") Aber was passiert, wenn plötzlich Dinge, die jeder Mensch braucht und auf die jeder Mensch Anspruch hat, (Unverständlicher Zwischenruf) zur privaten Sache werden, wenn sie also privatisiert werden, Trinkwasser, Mobilfunknetze oder Stromleitungsnetze, was wenn diese Wenigen machen, was sie wollen, meine sehr geschätzten Damen und Herren? Eben dies geschieht weltweit und Privatisierung wird ein Wort, das immer mehr Menschen als Bedrohung empfinden. Privatisierung ist nicht nur der Verkauf von öffentlichen Unternehmen, Privatisierung ist auch die Aufgabe von vormals öffentlichen Aufgaben, der leise Rückzug der Gesellschaft aus ihrer kollektiven Verantwortung, meine sehr geschätzten Damen und Herren. Und Privatisierung bedeutet die Ausdehnung privatwirtschaftlicher Gesellschaftsmethoden auf früher gemeinnützige Bereiche. Private Beteiligung am oberösterreichischen Stromleitungsnetz gefährden daher die bestmögliche Versorgungssicherheit für die Bevölkerung und die Krisensicherheit bei Katastrophen. Meine sehr geschätzten Damen und Herren, die dramatischen Folgen von mangelnden Investitionen in das Stromleitungsnetz haben sich in den vergangenen Jahren bei großflächigen Stromausfällen, wie beispielsweise in Kalifornien, das ist uns ja noch bekannt, oder auch in Deutschland gezeigt. Die SPÖ-Abgeordneten fordern ein krisensicheres, flächendeckendes Stromleitungsnetz in Oberösterreich und treten daher gegen einen Verkauf von Eigentumsanteilen am oberösterreichischen Stromleitungsnetz an Private ein. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Mir ist auch vor kurzem noch ein Brief in die Hände gefallen von der Mobilkom, die einem Bürgermeister geschrieben hat, wie er sich äußern wollte, die Netzversorgungen seiner Gemeinde auszuweiten. Ich möchte Ihnen diesen Brief zur Kenntnis bringen, weil das symptomatisch ist für die Sache, für die wir eintreten, für die wir kämpfen. Die Mobilkom schreibt: "Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Ihre Anfrage hat uns dazu veranlasst, die Netzwerkversorgung in den Bereichen Breitenau, Jaidhaus, Bodinggraben, Weilchau, Hausbach und Ross noch einmal zu prüfen. Dazu geht hervor, dass zur Versorgung aller angeführten Bereiche die Errichtung von mindestens drei Mobilfunkstationen notwendig ist. Die allgemeine Lage am Mobilfunkmarkt in Österreich erfordert von Mobilkom Austria eine intensive Auseinandersetzung mit der Entscheidung zu nachhaltigen Investitionen. Da in diesen dünn besiedelten Bereichen mit einer geringen Rentabilität der Mobilfunkstationen, geringe Teilnehmerzahl gegenüber hohen Errichtungskosten, zu rechnen ist, führt nicht einmal die Errichtung einer einzigen Mobilfunkstation zu einem positiven Ergebnis und bestätigt somit die bisherige Entscheidung, also kein weiterer Ausbau. Um die durchaus nachvollziehbaren Argumente nach Mobilfunkversorgung in diesem Bereich zu befriedigen, können wir einen Kostenanteil unterbreiten. Aufwendungen bei Mobilfunkstandortplanung, Herstellung der Infrastruktur, also das Fundament der Masten, Strom und Telefonanbindung, Lizenz, Frequenznutzung, Bestückung der Technologie und das ganze Equipment, Betreiben der Telekombindung, Wartung und die Standortmiete plus Energie. Würden Sie Ihrerseits die notwendige Infrastruktur mietfrei bereitstellen bzw. herstellen, so sind wir gerne bereit, die restlichen Aufwendungen für den Betrieb bis zu drei Meter Mobilfunkstationen zu tragen, um die Mobilfunkversorgung in den zu versorgenden Bereich zu gewährleisten und damit insbesondere die Garantieleistung, Notrufe zum Wohle der Bewohner, also nur die Notrufe und Besucher bereitstellen. Die Errichtungskosten der Infrastruktur sind von vielen Parametern abhängig, wie zum Beispiel der Zuleitungslänge von Strom und Telekom, Fundamentgröße, Maßgröße. Ich habe das schon erwähnt. Zur Versorgung von größeren Gebieten ist die Situation der Mobilfunkstation in höheren Lagen anzustreben. Unsere Schätzungen für die infrastrukturellen Kosten pro Mobilfunkstandort bewegen sich im Bereich von 80.000 bis 100.000 Euro und die Kostenbeteiligung von Ihnen zu tragen sein wird. Bei Interesse der oben genannten Kosten, ersuchen wir Sie, mit dem Generaldirektor in Verbindung zu treten." Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Dieser Brief zeigt, was es Sinn macht, wenn man teilprivatisiert, wenn man ausverkauft und wenn man sich nicht darum kümmert, dass man die notwendigen Netze auch hat. Daher treten wir für den hundertprozentigen Erhalt ein. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet hat sich der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Kollege Pilsner! Jetzt muss ich eigentlich meine Rede ein bisserl umstellen, weil du redest eigentlich über die Mobilkom. (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Ich wollte ein Beispiel sagen!") Dann gehen wir auf das Beispiel Mobilkom doch etwas näher ein. Weißt du eigentlich, wer die Mobilkom privatisiert hat? Weißt du, wann das war? Wie der Bundeskanzler hieß? Vranitzky. Ich weiß nicht, ist er noch Mitglied eurer Partei oder nicht? Weißt du übrigens, warum eine entsprechende Liberalisierung und Trennung von Netzen und entsprechenden Anbietern auch in Österreich durchgeführt wurde? (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Unterstützt du das?") Kollege Pilsner dann komm bitte ans Rednerpult und bring einen Antrag ein, dass wir aus der EU austreten, weil das wäre wenigstens ehrlicher. Weil bis jetzt musst ja du das, was deine Eigenen auf entsprechender EU-Ebene beschlossen haben, mitgetragen haben, auch rechtlich hier umsetzen. Wenn du das willst, dann solltest du eine Volksbefragung einleiten. Wäre vielleicht ein interessantes Kapitel. Wollen wir aus der EU austreten? Aber es geht doch bitteschön nicht um die Mobilkom. (Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Zeig mir, wo das steht bitte seitens der EU!") Lieber Karl Frais, du weißt, dass die Leitungsnetze getrennt sind vom Anbieter. Wenn du dir einmal die Mühe machen würdest (Unverständlicher Zwischenruf) und deine eigene Stromrechnung zu Hause dir durchlesen würdest, schau dir bitte einmal deine Stromrechnung an. Wir werden morgen nicht zusammen kommen, sonst hätte ich dir meine mitgenommen, dann hätte ich es dir erklärt. Dann siehst du genau dort den Netztarif (Unverständlicher Zwischenruf) und dann weißt du auch, dass Vorgaben in die Investitionen eben durch dieses Regulativ, das übrigens sehr starr ist und mehr reguliert wurde als zuvor, dass genau die Erhaltung damit finanziert wird und das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Also ich bitte ja doch ein bisschen sachlich wenigstens hier uns auseinanderzusetzen. Der eine erzählt von einem Funkmasten auf einem Berg, redet von der Mobilkom, die hat der eigene Parteivorsitzende privatisiert und das Ganze zu einem Thema, wo es eigentlich um die so genannte Privatisierung und Börsegang eines wichtigen Energieunternehmens geht, wobei das Leitungsrecht, die Leitungen so reguliert sind aufgrund Brüsseler Regulative bereits. Und jeder von euch, der es nicht glaubt, soll sich die Stromrechnung anschauen, dann sieht er wenigstens, was er dafür ausgibt und dann wird dort ganz genau festgelegt durch den Regulator, wie viel auch dort investiert wird. Das habt ja ihr alle beschlossen. Ist schade, wenn ich gewusst hätte, dass ihr es nicht wisst, dann hätte ich eure Beschlüsse alle mitgenommen. Ich bitte doch, eine Restinformation hier im Landtag auch wieder weiter zu geben und nicht - (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Günther, beim Börsegang sind wir!") beim Börsegang sind wir. Schau, lieber Kollege, ich gehe ja nur auf die Wortmeldungen meines Vorredners Pilsner ein, der also mit Funkmasten jetzt angefangen hat. Wenn wir wieder zurückkommen zu dem ursprünglichen Geschäft Börsegang, dann wäre es halt schön, dass endlich einmal der Eigentümervertreter, der Landeshauptmann, auch reden dürfte, weil der hätte vielleicht auch etwas dazu zu sagen. Wir befinden uns ja bei der Dringlichkeitsdebatte. Lieber Kollege Pilsner! Vielleicht unterhalten wir uns noch einmal, was uns bei der EU alles nicht gefällt, weil du da eine sehr kritische Haltung hast. Vielleicht fällt dir da bei der Volksbefragung auch etwas ein und denkst nur etwas darüber nach, wer welche Schritte gesetzt hat, auch welche Schritte von deiner eigenen Partei gesetzt wurden, welche durch den Herrn Vranitzky gesetzt wurden und welche Privatisierungsmaßnahmen getätigt wurden. Eines kann ich dir versichern, dass mit einem Privatisierungsschritt maximal 49 Prozent, wo 6,3 Prozent sowieso die Linz AG dabei ist, eines nicht passieren wird, dass irgendwelche Höllenhunde auf unser Energieunternehmen herfallen werden. Ganz im Gegenteil. Wenn die Finanzierung dann passt, dann werden wir auch dort ausbauen können, um die Autarkie zu steigern, wie ich bereits vorher angeführt habe, und dann werden wir endlich auch eines erreichen - (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Streubesitz! Günther, meinst du das ernst?") den Streubesitz brauche ich nicht sichern, weil wir genug Möglichkeiten haben mit 51 Prozent, hier zu steuern, Punkt eins. Punkt zwei. Es wird keinen konsolidierten 25 + 1 Eigentümer geben, weil das wäre ja die richtige und fachliche Auseinandersetzung, die wir hier führen sollten. Aber ich weiß nicht, ob ihr das eigentlich wollt. Denn wenn man auf eure Argumente eingeht, was ich gerade gemacht habe beim Pilsner, ist es euch auch nicht recht. Ich habe ihm nur gesagt, was so seine eigenen Parteifreunde gemacht haben. Dann seid ihr auf einmal wieder ungehalten. Dann sagt es, dann diskutieren wir eure Anträge nicht. Wenn ihr glaubt, wir müssen nur über den Börsegang grundsätzlich reden, dann frage ich mich wirklich, warum habt ihr dann 22 Dringlichkeitsanträge eingebracht, weil das hätten wir beim Hauptpunkt sehr wohl gemeinsam diskutieren und erledigen können. Also lass uns auf die einzelnen Argumente eingehen, dass wir keinen Vorwurf kriegen, wir wollen euch nicht ernst nehmen. Es ist zwar nicht jedes Argument ernst zu nehmen, das ist halt politisch bedingt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das bis 2009 bei der Wahl euch helfen wird, weil das, was ihr jetzt damit aufführt, indem ihr gerade jetzt sagt hundert Prozent bleibt im Eigentum und das gleich 22 Mal und vorgestern genau das Gegenteil noch behauptet wurde. Was ist, wenn übermorgen eine neue Kooperation eingegangen wird mit einem anderen Partner, seid ihr auch dagegen, weil ihr wollt ja hundert Prozent. Ihr müsst eigentlich konsequenterweise jetzt immer bei der Daseinsfürsorge für eine neue Verstaatlichung eintreten, (Unverständlicher Zwischenruf) im Bildungssystem, im Krankenhauswesen. Vielleicht wird also die Kollegin Stöger bald dann auch einen Antrag stellen, das UKH zu übernehmen oder die Ordensspitäler zu kaufen, weil Daseinsfürsorge muss ja in öffentlicher Hand bleiben. Das ist das Diskussionsniveau, das ihr hereingebracht habt. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Und das immer nach solchen emotionalen Reden. Aber jetzt kommen wir wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Der Witz des Tages!") Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Beilage 1247/2007. Die SPÖ fordert auch in diesem Antrag eine hundertprozentige Eigentümerschaft, obwohl sie selbst es war, die 25 Prozent an der Energie AG verkauft hat und entschieden hat, den Verkaufserlös auszugeben und nicht auf die hohe Kante oder dem Betrieb zuzuführen. Das nur vorweg. Zum Antrag: Ausbau und Instandhaltung - (Unverständlicher Zwischenruf) nein, wir haben dagegen gestimmt. Ich habe das vor 2000, wo es an die Energie AG verkauft worden ist - Ausbau und Instandhaltung eines qualitativ hochwertigen und krisensicheren Stromleitungsnetzes ist selbstverständlich sehr, sehr wichtig, unabhängig von der Eigentümerstruktur. Nur zur Information, um dieses Informationsdefizit, das ich einfach orte, bei vielen im Landtag hier, die 220 kV-Leitungen, die 380 kV-Leitungen in Oberösterreich, die Oberösterreich durchschneiden, durchqueren, gehören dem börsendotierten Verbund. Die 110kV-Leitung, die 30kV-Leitung und diverse andere kleinere Leitungen gehören teilweise der EnergieAG, der LinzAG, wie zum Beispiel im Unteren Mühlviertel, aber auch privaten Netzbetreibern. Der gesetzliche Pflichtenkatalog eines jeden EVUs ändert sich nicht, wenn sich die Eigentümerstruktur ändert. Das sind gesetzliche Aufgaben, die zu erfüllen sind, ganz gleich wer der Eigentümer oder die Eigentümerin ist. Oberösterreich hat im Gegensatz zu anderen Bundesländern ein sehr ambitioniertes ElWOG 2006 Gott sei Dank einstimmig im Landtag beschlossen, wo dem Thema Versorgungssicherheit und Leitungssicherheit ein großer Raum eingeräumt wurde auf Initiative von Landesrat Rudi Anschober. Ich möchte nur die paar Paragrafen zitieren, damit Sie nachlesen können im ElWOG. Paragraf 38 regelt die Anschlusspflicht, auch im hintersten Teil des Mühlviertels, des Innviertels, aber auch der anderen Viertel in Oberösterreich, ist klar geregelt. Es muss ein jeder, eine jede angeschlossen werden. Die Versorgungssicherheit ist im Paragraf 47 geregelt, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Zu welchen Bedingungen?") bei Übertragungs- und Verteilernetzen, ist alles im Gesetz geregelt. Schauen Sie sich bitte das Gesetz an, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) vielleicht haben Sie hier noch Nachholbedarf. Strom und Versorger verkaufen über das Netz. Erklären Sie mir bitte, warum ein Stromversorger sein Netz, seine Verkaufsschiene gerade in Oberösterreich vernachlässigen soll, wenn er dann doch keine Einnahmen bekommt? Also, auch hier ist die Eigentümerstruktur wirklich nur in zweiter Linie wirklich wichtig. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger) Stromversorger verkaufen über das Netz. Frau Landesrätin, ich glaube, das ist auch ganz klar und da werden Sie mir zustimmen und jeder schauen wird, dass er sein Netz in Ordnung hält, damit er seinen Strom, den er erzeugt, verkauft. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Lesen Sie die Zeitung?") Genau hier – ich lese die Zeitung und ich möchte dann auch noch kurz eingehen auf die Wartung. Wo ist die Wartung geregelt von Stromleitungen? Es gibt ein Gesetz und es gibt elektrotechnische Regelungen, meine sehr geehrten Damen und Herren, die genau einzuhalten sind. Dass diese einzuhalten sind, weiß ich aus eigener familiärer Erfahrung. Mein Cousin ist Besitzer eines Kleinwasserkraftwerkes und auch der Versorger in der Kleinregion Hansbergland im Mühlviertel und hat dort die Leitungen. Und er wird regelmäßig überprüft, ob die Kontrolle, ob die Sicherheit, die Versorgungssicherheit seiner Abnehmerinnen und Abnehmer gewährleistet wird. Hier ist das Gesetz wirklich sehr zielführend. Und uns bestätigt ja auch die gute Ausfallsstatistik – und da gebe ich natürlich den Antragstellern Recht – dass wir in Oberösterreich ein sehr qualitativ hochwertiges und krisensicheres Stromleitungsnetz haben. Wir haben eine Ausfallszeit von 35 Minuten pro Jahr pro Kunde, genauso viel oder genauso wenig wie die börsendotierte EVN. Also, hier sieht man auch wieder, dass die Börse an sich nicht unbedingt jetzt das Böse sein muss, damit die Stromausfälle dann sicher mehr werden. Grund für die Ausfälle – und das möchte ich einfach noch kurz einfügen, weil Sie gesagt haben, ich lese die Zeitungen nicht – Grund für die Ausfälle im vorigen Jahr, großflächigen Ausfälle, waren nicht schlechte Leitungen, das ist, glaube ich, nirgends gestanden und das ist auch bestätigt worden von den Fachleuten, sondern, eine notwendige Abschaltung einer Hochspannungsleitung, und diese Länder, Deutschland und Italien haben kein Engpassmanagement so wie wir in Oberösterreich beziehungsweise auch in Österreich im ElWOG genau geregelt ist. Genau diese Zusammenschlüsse gewährleisten auch für Oberösterreich diese kurzen Ausfallzeiten pro Kunde, weil es hier gute Kooperationen gibt zwischen Energie AG, Verbund, Linz AG, aber auch den privaten Unternehmern gibt, damit Ringleitungen geschlossen werden können und so Ausfälle vermieden werden können. Wir haben es auch beim Kyrill gesehen, dass die Ausfälle in Oberösterreich sehr gut gehandhabt werden konnten, weil wirklich – bis auf einige wenige Ausnahmen, wo es nur Stichleitungen gibt mit der Versorgung her – alle wieder sofort an das Stromnetz angeschlossen werden konnten, weil eben die Ringe geschlossen wurden und so einzelne Leitungen nicht so sehr ins Gewicht gefallen sind. Die paar noch vorhandenen Stichleitungen werden in einem Managementplan der Energie AG, und den kennen Sie im Aufsichtsrat ja sicher, geregelt, dass die auch alle zusammengeschlossen werden, um hier weitere Verbesserungen herbeizuführen. Es ist also unabhängig vom Eigentümer, ob auch im hintersten Eck die Stromversorgung klappt und ob die gut klappt, das sieht man an den Beispielen. Gerade der Verbund als börsedotiertes Unternehmen hat sehr viel in den letzten Jahren investiert in die Leitungen, um hier eben besser da zu stehen, um hier die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, gerade im Leitungsbau und Kraftwerksbau. Ein Börsengang setzt zwingend voraus, ein asset-basiertes Wachsen, asset-basiert heißt, zur Erklärung – unternehmenswert-basiertes Wachsen im Bereich der Versorgungssicherheit. Nur dann wird es dieses Asset geben und da glaube ich, dass dieser abgesicherte Teilbörsegang nach zehn Jahren Eigentümerdebatte wirklich wichtig ist, damit die EnergieAG endlich das Geld bekommt, dass sie für eine gute Versorgung weiterhin braucht. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zur Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Schürrer. Abg. Schürrer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin eigentlich ein bisschen enttäuscht oder sehr enttäuscht, weil von Seiten der SPÖ, von euch liebe Kolleginnen und Kollegen, bisher überhaupt kein Vorschlag gekommen ist, außer dass gebetsmühlenartig immer nur von hundert Prozent die Rede ist. Ich habe noch keinen einzigen Vorschlag gehört, wie wir unserer Firma EnergieAG helfen können, damit sie das, was sie für die Bürger, für uns leisten soll, auch leisten kann. (Unverständliche Zwischenrufe) Und auch wenn es um den Leitungsbau geht, wie bei diesem Antrag, der ist eben nur möglich, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) dass wir ihn finanzieren und ausbauen, wenn wir diesem Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Ihr habt keine Ideen, muss ich ehrlich sagen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Nur der Börsegang ist kein Weg!") Unser Energieversorger braucht aber Kapital. Und ich frage mich, wenn nicht ÖVP, Grüne, FPÖ wären, wo käme denn dieses Kapital her? Dieses Kapital, das wir durch den Rückkauf auch mit Schulden belegt haben und dafür Zinsen bezahlt werden. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Cerberus!") Und es steigt immer noch der Verdacht, obwohl ich es gar nicht glauben möchte, dass dieses Thema und der Zugang der SPÖ zum Thema EnergieAG irgendwas mit Wählerfang zu tun hat. Ich werde diesen Verdacht einfach nicht los. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Nein, wie kannst du so schlecht denken, Schürrer!") Ich kann es eh nicht glauben. (Unverständliche Zwischenrufe) Aber ich denke, es ist unverantwortlich, es ist unverantwortlich und daher bitte ich, dass wir alles tun und vielleicht ist die SPÖ, (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Karl, vielleicht ist die SPÖ doch noch zu überzeugen, dass der Börsegang - einfach gesagt - nicht der Verkauf, nicht der Verkauf der Energie AG, sondern ein Teil der Energie AG-Verkauf doch das Bessere ist, als wie kein Vorschlag. Weil die anderen Vorschläge haben wir schon alle geprüft. Und die Vorteile eines Börseganges sind hinlänglich bekannt. Und aus Sicht der Wirtschaft und aller starken Unternehmen, bis hin zur voest als Paradebeispiel, haben beste Erfahrungen damit gemacht. Und nur über einen Börsegang dann kann auch wichtiges Kapital für Investitionen in der Versorgungssicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden. Und wir wissen alle, dass wir diese Schuldenlast haben, dass die Energie AG dringend Kapital braucht, um nicht weiterhin Zinsen zu zahlen, weil derzeit ist es ja so, dass das Land Oberösterreich zwar Haupteigentümer ist, aber durch diesen Rückkauf von der Energieallianz eben Fremdkapital finanziert werden muss und Schulden da sind. Fremdkapitalzinsen fressen zusätzliche Dividenden, der Einfluss wird dann einzig an die im Aufsichtsrat sitzenden Politiker abgegeben. Und welchen Vorteile haben dann die Oberösterreicher von den über 51 Prozent liegenden 42,75 Prozent, wenn es keinen Einfluss auf den Dividendengewinn gibt? Oder welchen Vorteil haben die Oberösterreicher von den zurückgekauften Anteilen, wenn damit Schulden vorhanden sind? Das kann mir niemand erklären. Und mit dem Geld, das wir durch den Börsegang lukriieren, helfen wir den Oberösterreichern. Landesrat Kepplinger hat ja eine Rechnung angestellt. Hermann, du hast eine angestellt, wo es um 760 Millionen Euro geht – geschätzter Weise - und das bedeutet eben, dass wir in Oberösterreich auch für die Politik, für unser Landesbudget ein Geld haben. Das ist hoch interessant, dass das nicht wichtig ist, wenn ich mir die Vorstellungen und Wünsche auch von Seiten der SPÖ-Ressorts vorstelle, dann brauchen wir das Geld. Und die SPÖ agiert auch mit Märchen bei den Bürgern draußen. Zum Beispiel das Märchen, wenn wir zum Verbund gehen, keine irgendwelchen Einflüsse abgeben müssten. Naja, selbstverständlich will der Verbund auch etwas mitreden. Oder, dieses Märchen von "ohne Dividendendruck kann weiter investiert werden". Wir wissen, dass wir auch im Bereich der Energiewende viel zu tun haben. Derzeit importieren wir fossile Energie im Wert von zwei Milliarden Euro. Mit der Kapitalaufstockung beim Börsegang ist es eben sichergestellt, dass wir hier mehr Einfluss haben. Der Börsegang ist eine notwendige Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Energie AG. Das muss man einmal deutlich sagen. Würde die Energie AG nicht den Börsegang vornehmen, wäre ein hoher Ausschüttungsdruck die Folge, da dann das Unternehmen den Kauf durch das Land Oberösterreich eben aus dem operativen Cashflow bezahlen muss. Derzeit fährt – und da möchte ich ein bisschen drauf eingehen über den Vorschlag der SPÖ - ist doch einer da - eine Partnerschaft mit dem Verbund einzugehen. Derzeit fährt der Verbund einen forschen Endkundenkurs. Unterbietet alle übrigen Anbieter in Österreich um zirka zehn Prozent. Wollen wir das? Will das die SPÖ mit ihrer Idee dem Verbund beizutreten? Die SPÖ lässt damit wirklich die Bürger im Regen stehen. Und das wollen wir nicht! Abschließend möchte ich vielleicht noch zur Aktionärsschicht kurz was sagen: Zum Beispiel ist ja auch die Aktionärsstruktur beim Verbund, so wie es bei uns dann geplant ist, 51 Prozent Landeseigentum, dann gibt es eine Streubesitz und es gibt Kernaktionäre. Dasselbe gilt für den niederösterreichischen Energieversorger. Außer bei der EStAG, da haben wir eine ganz eine andere Situation, das wurde schon erwähnt. Und sehr pikant finde ich schon, dass ein Aufsichtsrat bei uns in der Energie AG, ja auf Wunsch von der SPÖ im Aufsichtsrat sitzt, und zwar der Chef der MIBAG, den Strom nicht bei der Energie AG kauft, sondern beim Verbund. (Unverständliche Zwischenrufe) Das ist schon eine Spitze, muss ich sagen. Und das kann ich mir nicht vorstellen, dass das in Zukunft so funktionieren kann, daher bitte ich, sich doch noch einmal zu überlegen, dass wir unserem Unternehmen eine gute Voraussetzung schaffen und nicht dem andern Tür und Tor öffnen, das wir alle mitsammen nicht wollen. In diesem Sinn vielleicht gibt es noch eine Chance, euch umzustimmen oder vielleicht habt ihr noch bessere Vorschläge. Danke vielmals. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe daher die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1247/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen der Beilage 1248/2007 im Rahmen ihres Antrags vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. In der Beilage 1248/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der EnergieAG. Hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1248/2007, die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zur Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Affenzeller. Abg. Affenzeller: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Vorredner hat drauf hingewiesen, polemisch – so wie ich behaupten möchte – wir lassen die Bürger im Regen stehen. Meine Damen und Herren, wir sind die Einzigen, die die Bürgerinnen und Bürger einbinden wollen. Wir sind der Meinung, dass die Bürgerinnen und Bürger in so einer wichtigen Frage auch mitbestimmen sollten. Kollege Hirz, du hast gemeint, die Glaubwürdigkeit der SPÖ ist nicht sehr groß. Ich möchte dir nur antworten: Das wird sich noch zeigen! Weil ich wirklich auch der Meinung bin, dass das Souverän in einem Land schon die Menschen sind und ich glaube, es wird sich wirklich noch zeigen, wer hier glaubwürdig in diese Richtung handelt. (Beifall) Meine Damen und Herren, aber reden wir ganz kurz von der Glaubwürdigkeit der Grünen. Und ich bitte euch wirklich, passt mir jetzt genau auf, weil ich gehe nicht davon aus, dass vor eurer Entscheidung ihr euer Grundsatzprogramm gelesen habt. Ich habe mir in Vorbereitung zur heutigen Sitzung das sehr genau angeschaut. Nur ein paar Sätze daraus zitiert – lieber Herr Rudolf, pass du auch sehr gut auf! Die Marktwirtschaft ist ökologisch blind und sozial taub. Die Grünen wollen, dass grundlegende Versorgungsleistungen für alle Bürgerinnen und Bürger sichergestellt sind und bekennen sich zur Verantwortungs- und Regulierungsfunktion des Staates. Darüber hinaus macht die Versorgungssicherheit, Eigentum des Staates in einzelnen klar definierten Bereichen dies notwendig. Nur zu oft stehen bei Privatisierung die kurzfristigen Interessen der Budgetsanierung im Vordergrund, oder schlimmer noch, findet der Verkauf zur Bevorzugung bestimmter privater Käufer zum Schaden des Steuerzahlers unter dem tatsächlichen Wert statt. Wir fordern im Sinne der Nachhaltigkeit vor jeder Privatisierung eine Prüfung der langfristigen volkswirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, sozial- und gesellschaftspolitischen Auswirkungen. Die Grünen lehnen einen weiteren Verkauf an öffentlichem Eigentum in strategisch wesentlichen Bereichen ab. Das ist ihr Programm, liebe Kolleginnen und Kollegen der Grünen. (Unverständliche Zwischenrufe) Wenn wir uns die Diskussion anhören, dann wird hier völlig in eine ganz andere Richtung gehandelt. Meine Damen und Herren, zu unserem eingebrachten Antrag: In diesem Antrag wird die Oberösterreichische Landesregierung aufgefordert, von weiteren Schritten in Richtung EnergieAG Oberösterreich Börsegang unverzüglich Abstand zu nehmen und grundsätzlich dafür Sorge zu tragen, dass Unternehmen, die Atomstrom produzieren, keine Eigentumsanteile an der EnergieAG Oberösterreich und deren Tochtergesellschaften erwerben können. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger) Meine Damen und Herren, es war ja bekannt schon in der Vergangenheit, in der letzten Legislaturperiode, dass die ÖVP kein großes Problem hätte, in dieser Richtung etwas zu unternehmen. Ich erinnere daran, dass der damalige Landeshauptmann-Stellvertreter und Energiereferent Leitl mit Bayern verhandelt hat. Das ist da herinnen einmal berichtet worden. Ich bin aber schon sehr überrascht, dass jetzt die Grünen diesen Weg gehen. Und ich möchte gleich vorweg feststellen, niemand kann ausschließen, wenn es um den Streubesitz geht, dass Atomstromproduzenten mit Aktien einsteigen. (Unverständlicher Zwischenruf) Also, wer das garantieren kann, der soll sich hier herstellen und diese Garantieerklärung abgeben. (Beifall. Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Cerberus!") Es ist für uns völlig klar, Kollege Stockinger, dass Atomstromproduzenten mit dieser Vorgangsweise Tür und Tor geöffnet wird. Und meine Damen und Herren, die Absicherung im I. Punkt 6 auch wortwörtlich zitiert: Im Zuge des Börsegangs ist darauf hinzuwirken, dass ein Großeinstieg eines Atomstromkonzerns in Form einer bestimmenden Beteiligung wirksam vermieden werden soll, nicht einmal vermieden werden muss, sondern vermieden werden soll! Und der Kollege Frais hat heute schon darauf hingewiesen, was der Herr Generaldirektor gesagt hat, was alles in diesem Antrag steht und nicht durchführbar sein wird. Also, das ist wirklich keine Absicherung! Meine Damen und Herren, nur ein hundertprozentiges öffentliches Eigentum garantiert, dass keine Atomstromgiganten hereinkommen. Sie werden die Verantwortung dafür haben. Und es gibt als Beispiel Niederösterreich (Unverständliche Zwischenrufe) und wir können auch über das Beispiel Steiermark reden, überhaupt keine Frage. In Niederösterreich hat 35 Prozent der Atomstrom-Energieversorger Energie-Baden Württemberg. Ist klar! Wenn die einmal da sind, dann greifen sie voll zu. Meine Damen und Herren, es ist ja bekannt, dass es Interessenten gibt, nämlich EON und Ruhrgas. Was machen sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn der Temelin-Betreiber versucht über andere Umwege Aktien zu kaufen. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger) Ich bin sehr gespannt, Herr Kollege Stockinger, was du dann sagst, ob dann die wirklich bis jetzt sehr glaubwürdige Anti-Atompolitik in Oberösterreich noch vorhanden ist. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger) Meine Damen und Herren, der lapidare Hinweis im schwarz-grünen Antrag ist meiner Ansicht nach ziemlich wertlos. Ich glaube, dass mit dieser Zustimmung zur Privatisierung wirklich die Grünen ihre Glaubwürdigkeit im ehrlichen Kampf auch gegen Temelin und Atomstrom verloren haben und auch die anderen Parteien. Gerade das Bundesland, das in der Anti-Atompolitik gemeinsam viele Aktivitäten gesetzt hat, privatisiert jetzt diesen wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge, es ist nicht gewährleistet, dass auch Atomstromgiganten hereinkommen. Meine Damen und Herren, ich garantiere Ihnen, Sie werden draufkommen, dass es in dieser Richtung keine Garantie gibt. Das Verschulden darüber bei dieser so wichtigen Zukunftsentscheidung liegt bei der ÖVP, bei den Grünen und teilweise bei den Freiheitlichen, dort gibt es einen mutigen Abgeordneten, der diesen Weg nicht mitgeht. Ich fordere Sie daher ein letztes Mal auf, stimmen Sie daher unserem Antrag zu, wo die Landesregierung aufgefordert wird, dafür Sorge zu tragen, dass Unternehmen, die Atomstrom produzieren, keine Eigentumsanteile an der Energie AG Oberösterreich und deren Tochtergesellschaften erwerben können. Nur dieser Weg ist wirklich glaubwürdig. Dankeschön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Meine Damen und Herren, werte Präsidentin! Ich weiß nicht, was heute mit der Fraktion der Sozialdemokraten los ist, sie sind völlig mutlos, sie scheinen überhaupt nur mehr dann Erfolg zu sehen, wenn Totalitarismus vorherrscht, 100 Prozent Eigentum, 100 Prozent Sicherheit, 100 Prozent Befehlsgewalt, nur dann kann ich das Schiff Oberösterreich und in dem Fall die Energie AG steuern, ich verstehe das wirklich nicht mehr. Es ist das, was Sie seit fünf, sechs, sieben Stunden predigen, eine Wiederverstaatlichung, eine hundertprozentige Wiederverstaatlichung aller Dinge, die mit Daseinsvorsorge, wo immer die öffentliche Hand etwas zu tun hat, hundertprozentige Wiederverstaatlichung wollt ihr, und es gibt keine Alternativen. Hören Sie endlich auf mit dieser Schwarzmalerei, mit der kann man doch nicht Politik betreiben. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wem gehört denn die Energie AG?") Meine Damen und Herren, was ist denn die Gegenstrategie, um wirklich die Atompolitik, den Atomstrom und die Atomstromkonzerne in Europa zurückzudrängen? Es kann nur sein ein starkes autarkes Unternehmen, ein Energieunternehmen in Oberösterreich, eine starke Energie AG, die wirtschaftlich in die Zukunft gehen kann, hier nach einem Hin und Her, das ja bereits 20 Jahre dauert, jetzt endlich Mut zu fassen und sagen, wir gehen in die Teilprivatisierung, wir gehen an die Börse, das ist ein Thema, das zu diskutieren ist, das aber grundsätzlich der richtige Weg ist. Es gibt kein Schwarz-Weiß, es gibt keine hundertprozentige Verstaatlichung in diesen Bereichen, es gibt aber auch keine hundertprozentige private Schiene oder eine private Strategie. Wir brauchen die Rahmenbedingungen der Politik auf der einen Seite und auf der anderen Seite privatwirtschaftliche Führung und privatwirtschaftliche Ausrichtung. Die gute Mischung ist es, meine Damen und Herren, die uns zukunftsfit macht und die auch die Garantie ist, dass die Atomlobby in Europa, die Atomstromkonzerne zurückgedrängt werden. Warum ist es nicht andenkbar und möglich, dass die Atomlobby und die Atomstromproduzenten sehen, dass mit einem guten Unternehmen und mit einer guten Strategie die alternativen Energien, die erneuerbaren Energien und die sauberen Energien tatsächlich die Zukunft sind? Wenn wir unser Kredo, und das, was wir in Oberösterreich auch von SPÖ-Seite immer loben, dass wir Vorreiter sind, was die erneuerbare Energie und alternativen Energien anbelangt, dass wir hier eine Vorreiterrolle in der Technik, in der Entwicklung insgesamt haben, wenn wir das wirklich ernsthaft vertreten wollen, dann muss auch unser Paradeunternehmen auf diesem Sektor zukunftsfit gemacht werden und international bestehen können, und nichts anderes ist mit diesem Teilbörsegang und mit dieser Teilprivatisierung gemeint. Ich sage es noch einmal, jetzt zum dritten Mal, es gibt bei derartigen Unternehmen und bei einer derartigen Diskussion aus unserer Sicht keine Reverstaatlichung, keine hundertprozentige Verstaatlichung, aber auch keine absolute Privatisierung, sondern die richtige Mischung und den richtigen Weg. Ich verstehe noch einmal diese Einstellung und diese Unterschiede bei den Sozialdemokraten nicht, was dieses Thema anbelangt. Da haben wir in der Steiermark den Landeshauptmann Voves, der ohne Wenn und Aber alles bis auf die 50 Prozent plus möglicher Weise eine Aktie an EdF, an den größten Atomstromproduzenten Europas verkaufen will. Was treibt ihn dazu, was steht vielleicht psychologisch dahinter? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Die Börse treibt ihn!") Die Börse treibt ihn dazu, es gibt aber auch eine andere Überlegung, dass der steiermärkische Landeshauptmann Voves ein gewisses Selbstvertrauen hat, vielleicht ist es ein bisschen zu viel, wenn er sich mit dem Atomstromgiganten ins Bett legt, und ich hoffe nicht, dass er eines Tages mit einem roten Ohrwaschel oder mit einem roten Kopf aufwacht. Er hat vielleicht so viel Selbstvertrauen, ich kann es auch erklären, er hat einen Landeshauptmann als Nachbarn, der ja ein Ausnahmepolitiker ist, vielleicht hat das Selbstvertrauen ein bisschen auf den Voves übergefärbt. Während in Oberösterreich bei den Sozialdemokraten hat man den Eindruck, die leiden unter einem Landeshauptmann-Syndrom, streben nach dem Landeshauptmann und laufen in die verkehrte Richtung. Mit dieser Politik, wie Sie es heute und bei diesem Thema betreiben, sage ich den Sozialdemokraten, Sie laufen in die falsche Richtung, das ist Agitation, das ist keine Sachpolitik mehr für die Zukunft Oberösterreichs und der oberösterreichischen Energie. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet hat sich der Herr Abgeordnete Stanek. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Worte, eine seriöse Diskussion wird eingefordert, endlich glaubwürdig zu sein, das haben wir heute schon ungeheuer oft gehört. Der Herr Kollege Pilsner ist sogar herausgegangen und hat sich darüber beschwert, dass der arme Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider gequält werden würde, weil er sich hier mit Argumenten auseinandersetzen muss, Argumente, die ich eigentlich von unseren Kolleginnen und Kollegen der Sozialdemokratie noch nicht wirklich gehört habe. Ich möchte ein paar Aspekte zur Glaubwürdigkeit, zur seriösen Arbeit in der Politik noch einmal aufzeigen. Können Sie sich noch an dieses Inserat erinnern: "Stoppt den Ausverkauf Österreichs"? Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, das war nicht nach der BAWAG-Verscherbelung an Cerberus, nein, da hat man nämlich interessanter Weise nichts gehört von den Sozialisten, sondern da war es ganz still, da war nur zur Kenntnisnahme, jetzt ist sie an das Ausland verkauft worden. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ehrenaktionäre!") Nein, das war beim Verkauf. Beim Börsegang der voest ist dann ein zweites Inserat geschaltet gewesen, von wegen Seriosität und Fairness in der Politik, "Die ÖVP hat Oberösterreich verraten". Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Kollege Stelzer hat es heute schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich möchte es noch einmal wiederholen, weil es so unwahrscheinlich ist, was da geschaltet wurde und was zwei oder drei Jahre später tatsächlich heraus gekommen ist. Der Herr Haider hat am 23.8.2003 in der Presse gesagt, zehntausende Arbeitsplätze sind in Gefahr, am 19.9.2003 hat er nachgelegt in seiner unnachahmlichen Art, der voest-Verkauf ist ein Wirtschaftsdebakel. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Faktum ist, die voest hat das dritte Rekordjahr in Folge, die voest macht um zehn Prozent mehr Umsätze, die voest hat um fünf Prozent mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das bedeutet für die Menschen in diesem Land etwas, nämlich Wohlstand, das bedeutet, dass es den Menschen noch besser geht als 2003. Seit 2003 gibt es in der voest um 3.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr. (Beifall) Das ist kein Wirtschaftsdebakel, sondern das ist seriöse Politik für die Menschen in diesem Land, wenn Sie es so wollen, dann kann man sagen, gut dass die ÖVP auf der Seite der voest gestanden ist und hier sehr, sehr viel für die Menschen in diesem Land erreicht hat. (Beifall) Wenn Sie jetzt sagen, warum sage ich denn das eigentlich, und was hat denn das mit dem eigentlichen Antrag zu tun? Sehr viel. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Wir sind beim Strom!") Wenn Sie kurz zuhören, Frau Landesrätin, dann darf ich es Ihnen sagen, wenn Sie so lieb sind. Schauen Sie, Sie schalten jetzt ein neues Inserat: Mit dem Börsegang der Energie AG lassen sie Atomstrommulits in unser Land, verkaufen sie unser Wasser, erlauben sie Strompreiserhöhungen, riskieren sie die Energieversorgung unserer Kinder! (Unverständlicher Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger) Erlauben Sie, die Strompreiserhöhungen, Sie wissen auch, Sie wissen, dass sich der Strompreis nach der Marktlage ergibt. Auch Sie wissen, dass es Tatsache ist, dass der Verbund und die Niederösterreichische EVN, beide übrigens zu 49 Prozent an der Börse, einen niedrigeren Strompreis aufweisen, wie zum Beispiel die Linz AG oder die Energie AG. Mit einem Börsegang der Energie AG behaupten Sie in Ihrem Inserat, verkaufen wir unser Wasser. Sie wissen, dass das Wasser nicht einfach, sondern mehrfach abgesichert ist. Sie sagen hier, und das sage ich hier ganz bewusst, die Unwahrheit und verunsichern die Menschen in diesem Lande, das finde ich im Prinzip skandalös. (Beifall) Mit dem Börsegang der Energie AG lassen sie Atomstrommultis in unser Land! Dieses Argument, meine sehr geehrten Damen und Herren, und somit auch der Antrag, über den wir hier wegen der Dringlichkeit reden, ist für mich ja mehr als kurios, weil die SPÖ ja bereits mehrfach einem Zusammengehen Energie AG mit dem Verbundkonzern zugestimmt hätte, obwohl die SPÖ sehr wohl weiß, dass der Verbund auch Atomstrom liefert, obwohl der Verbund zu 49 Prozent bereits an der Börse ist und somit alle Argumente, die in diesem Antrag stehen und in diesem Antrag angeführt sind, natürlich genau so für den Verbund gelten würden. Abschließend, meine sehr geehrten Damen und Herren, SPÖ-Chef Hochmair hat 1997 gesagt, der Börsegang der Energie AG soll vorbereitet werden. Haider hat auch 1999 noch den Börsegang der Energie AG als mögliche Variante gezeigt. Es ist übrigens jener Hochmair, der gegen Lambach und der auch gegen die Nutzung von Wasserkraft aufgetreten ist. Da könnte man jetzt sagen, gut der ist in Pension, aber es sitzt der Herr Fraktionsobmann Frais noch immer herinnen, der war damals auch gegen Lambach, der ist da heraußen gestanden und hat ganz massiv gegen Lambach gewettert. Aus all diesen Gründen, meine sehr geehrten Damen und Herren, werden wir der Dringlichkeit zustimmen, dem Inhalt selbstverständlich nicht, weil wir für die Menschen in Oberösterreich arbeiten und vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energie AG. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Verkaufts!" Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Zuerst einmal freue ich mich, dass die SPÖ so genau die Grünen Programme liest und auch so genau weiß, wie wir das interpretieren. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Wenn ihr es nicht macht, dann müssen wir es tun!") Das ist okay, aber ich möchte dazu noch Folgendes klarstellen. Die Grünen sind weder für noch gegen die Börse, die Grünen kritisieren falsche Rahmenbedingungen der Finanzmärkte, wir sind für die Tobin-Tax, wir sind für die Rahmenbedingungen, die zum Beispiel Spekulationssteuern, die Spekulationsgeschäfte entsprechend eindämmen bzw. bekennen wir uns da voll und ganz dazu, dass es in Bereichen der Daseinsvorsorge öffentliche Mehrheiten geben soll, genau das ist der Grund, warum wir es für so wichtig halten, dass wir jetzt die Wasserreserven wieder entsprechend zurückholen. Damit es klar ist, möchte ich auch aus dem Grundsatzprogramm der Grünen 2001 auf Seite 37 zitieren: Die Grünen wollen, dass grundlegende Versorgungsleistungen für alle BürgerInnen sicher gestellt sind und bekennen sich zur Verantwortung und Regulierungsfunktion des Staates, darüber hinaus macht die Versorgungssicherheit Eigentum des Staates in einzelnen klar definierten Bereichen notwendig. Jetzt kommt es: Privatisierungen allein sind genau so wenig ein Allheilmittel wie ein striktes Festhalten am staatlichen Eigentum, wir fordern im Sinne der Nachhaltigkeit vor jeder Privatisierung eine Prüfung der langfristigen volkswirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Das ist die Position der Grünen und so einfach, wie das von dieser Seite interpretiert worden ist, ist es offensichtlich nicht. Mir war das jetzt wichtig, damit nicht ständig irgendwelche Dinge im Raum stehen und andere Fraktionen interpretieren, welche Position wir einnehmen. Jetzt kommen wir zur Atomfrage. Ich glaube, wenn du dich an die erste Rede erinnerst, wo ich die fünf wesentlichen Punkte aufgezählt habe, wo ich glaube, dass wir derartige Sicherheiten geschaffen haben, dass wir sehr wohl diesen Teilbörsegang mit dem Grundsatzprogramm der Grünen übereinbringen und dass das übereinstimmt. Jetzt komme ich zu den Atommultis, die da im Raum stehen bei diesem Antrag, den die SPÖ eingebracht hat. Erstens einmal vorweg und das ist ganz wichtig, immer wieder zu betonen, es gibt eine 51prozentige Mehrheitseigentümerschaft, die liegt beim Land Oberösterreich, wir haben die alleinige Gestaltungsmöglichkeit in allen Belangen. Zweitens, wir haben durch die Mitarbeiterbeteiligung und durch die Beteiligung der Linz AG, die vielleicht noch aufstockt, und auch durch einen starken oberösterreichischen Aktionärskern die Möglichkeit abzusichern, dass ungewollte Atommultis sich nicht mit entsprechenden bestimmenden Anteilen in die Energie AG einkaufen können. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn man entsprechende Vorkaufsrechte vereinbart, wie das auch im Nachhinein beim voest-Verkauf zum Beispiel statt gefunden hat. Das, was in diesem Antrag steht, was der EVN passiert ist, ist nämlich genau deswegen gekommen, weil es diese entsprechenden Vorkaufrechte nicht gegeben hat, deswegen hat die EnBW die Hürde 25 plus eins bei der EVN nehmen können. Damit wir Ehrlichkeit in die Diskussion bringen, wie verkauft wurde 2002 an die EVN, nämlich die 9,37 Prozent, die von der Energie AG an die EVN gegangen sind, bitte zu diesem Zeitpunkt hat bereits die EnBW zehn Prozent an der EVN gehabt. Das heißt, jetzt so zu tun, als wäre vorher der Zustand so gewesen, dass überhaupt kein atomstromproduzierender Großkonzern da beteiligt gewesen wäre, ist meiner Meinung nach auch nicht wirklich ehrlich. Auch auf die Gefahr hin, dass mir das jetzt wieder unterstellt wird, ich habe es auch im Ausschuss schon gesagt, daraus ist geworden, den Grünen ist es wurscht, ob sich die Atommultis einkaufen oder nicht. Trotz dem die EVN seit zehn Jahren an der Börse ist, trotz dem der Atomstrommulti EnBW die entsprechenden Anteile hat, ist die EVN atomstromfrei, das wird auch von Greenpeace entsprechend bestätigt. Im Übrigen muss ich noch dazu sagen, dass auch, was immer als Option von der SPÖ dargestellt worden ist, der freihändige Verkauf an den Verbund nicht von vornherein das Risiko ausgeschlossen hätte, dass man entsprechend ausschreiben muss, also, eine internationale Ausschreibung insofern stattfinden hätte können, in dem, wenn die Notifizierung - (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) horch einmal, noch einmal, wenn wir das gemacht hätten, den freihändigen Verkauf, und es wäre ein Atommulti gekommen und hätte den Kaufpreis getopt. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wo ihr auch mit gestimmt habt!) Natürlich, ich bekenne mich auch dazu, das war ein Beschluss, ich habe auch immer gekämpft um die österreichische Stromlösung, nur das Problem ist, dass wir jetzt irgendwann akzeptieren müssen, dass offensichtlich diese österreichische Stromlösung nicht kommt, wir warten schon entsprechend lange darauf, und das muss man bitte sehen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Im Herbst!“) Das heißt, ein freihändiger Verkauf einfach so und dann zu warten, dass die EU, Brüssel das aufhebt, jetzt müsst ihr ausschreiben, das kann man nicht riskieren. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Nicht richtig!") Jetzt komme ich noch ganz zum Schluss, was die Glaubwürdigkeit betrifft, weil wir uns das gegenseitig um die Ohren werfen, wenn ich auf der einen Seite in Oberösterreich eine Volksbefragung starte, die ich für ein wichtiges Instrument halte, sage ich gleich dazu, die aber eigentlich den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen sollte, damit sie die Möglichkeit haben, hier in den Landtag etwas einzubringen. Und in der Landesverfassung steht explizit, dass es eigentlich nicht Parteien und Interessensvertretungen seien sollen, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Zitiere richtig!") ja ich zitiere richtig, wenn ihr sie mir gebt, habe ich nachher die Zeit dazu, nachher in der Generaldebatte, und gleichzeitig der Voves in der Steiermark dem Landtag empfiehlt, auf 49 Prozent zu erhöhen und den Atommulti EDF herein zu lassen, dann frage ich mich wirklich ob der Glaubwürdigkeit. Das möchte ich schon noch betonen. Wenn man bei uns anfängt die Glaubewürdigkeit in Frage zu stellen, dann glaube ich, dass es auf eurer Seite wesentlich mehr gibt, wo man an der Glaubwürdigkeit zweifeln kann. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1248/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen der Beilage 1249/2007 im Rahmen ihres Antrages vor, diesen keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1249/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1249/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Abg. Peutlberger-Naderer. Abg. Peutlberger-Naderer: Werte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben heute Gelegenheit aktuell und aus heutiger Sicht sachpolitisch breit zu einer Energiezukunft in Oberösterreich zu diskutieren. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Haben wir im Unterausschuss gehabt"!) Eine Energiezukunft, die wir auch im Unterausschuss andiskutiert haben und auf diese Erkenntnisse komme ich noch. Wichtig ist mir zu sagen, dass diese Energiezukunft, diese Zukunft der Energie AG, uns alle in Oberösterreich angeht. Jede und jeder braucht täglich Strom, Wasser und Müllabfuhr. Und sich diese eigene Zukunft und die Zukunft unserer Kinder mit einem Börsegang zu verteuern, halten Sie das für verantwortlich? (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wir Politiker und Politikerinnen werden für viel verantwortlich gemacht und oft ohne Einflussmöglichkeiten. Sie alle möchte ich heute überzeugen, und ich sehe das als Aufgabe von uns Sozialdemokraten, dass wir, wenn wir Einfluss und Gestaltung üben wollen in der Energiezukunft, dann eine hundertprozentige öffentliche Energie AG brauchen. Alles bestimmt der Eigentümer. Dazu stehen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energie AG. Wir hörten heute schon ein interessantes Statement der Belegschaftsvertretung. Wir hörten auch, dass sie sich nie für einen Börsegang und nie gegen einen Börsegang ausgesprochen haben. Und wenn es um die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien geht, dann wird auch dieses Thema vom Eigentümer abhängig sein. Und gerade deshalb wollen wir Sozialdemokraten in der Verantwortung für unsere Kunden, für die Umwelt und langfristig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energie AG, dass auf Grundlage eines hundertprozentigen öffentlichen Eigentums die Energie AG in eine nachhaltig positive Zukunft geht. Und erneuerbare Energien, das wollen auch die Grünen. Nur die Interpretation dieses Wunsches macht mir Sorgen. Direktor Windtner will das nicht, haben wir im ORF gehört. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Stimmt nicht!") Ja wir haben ein energiereiches Land. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Er hat gesagt, es wird schwierig!" Zwischenruf Landesrat Anschober: " Er hat gesagt, es wird schwierig"!) Das kommt darauf an, wer sein Eigentümervertreter sein wird, dann hat er es sicher schwer. Und wenn man selber Einfluss haben will als Land Oberösterreich, als Landtag, als Eigentümervertreter auf diese wichtigen erneuerbaren Energien, dann muss man auch zur Eigentümerschaft zu hundert Prozent stehen. Und die Verfügungsgewalt des Landes, das wird es ausmachen, ob wir Energieträger wie Biomasse, Wind und Sonnenlicht als Alternative wirklich gut nützen. Wenn ein öffentlicher Eigentümer das Sagen hat, dann kann man die Energieszenarien, die wir im Unterausschuss besprochen haben, und die dargestellten Potenziale wirklich ausschöpfen. Liebe Kolleginnen und Kollegen der Grünen im Besonderen, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ach ja, ist auch okay so!") natürlich meine ich auch alle andern Kolleginnen und Kollegen, warum stellt Ihr denn diese Ziele, die für 2030 so positiv dargestellt wurden und mit einer hundertprozentigen Stromversorgung aus erneuerbarer Energie, warum stellt Ihr denn dieses Ziel aufs Spiel? Heute haben wir zu entscheiden. Viele Informationen fehlen. Warum fordern wir nicht gemeinsam einen realistischen Stufenplan auf Basis der tatsächlich für das Land Oberösterreich verfügbaren Energieressourcen. Ein Stufenplan für eine zukunftsorientierte Energiepolitik, der nur eingefordert und kontrolliert werden kann, wenn das Land hundertprozentiger Eigentümer bleibt. Privatisieren, Ja oder Nein, das ist oft die Frage. Aber für uns muss heute die Frage sein, welche Zwecke man verfolgt mit dieser Privatisierung, mit diesem Börsegang. Die nachhaltige ökologische Energiepolitik mit dem Ziel hundert Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen mit gleichzeitiger sozialer Verträglichkeit und breiter Versorgung zu gleichen Bedingungen geht nur mit hundertprozentiger öffentlicher Eigentümerschaft. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Und was machen wir mit den Windrädern und mit der Photovoltaik?") Und wir reden gerne weiter über die Energiezukunft Oberösterreichs 2030 und darüber hinaus. Wir diskutieren gerne auch mit der Kultur der Versorgung über die Potenziale, die wir haben, für die Versorgung aller, auch im ländlichen Raum. Und wenn wir von den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ernst genommen werden wollen, für sie Politik zu machen und nicht für Börsegurus, dann sorgen wir dafür, dass uns als Landtagsabgeordnete diese Möglichkeiten nicht verwehrt bleiben. Es ist ein Unterschied, was an die Börse geht. Und ich möchte schon auch eure Emotionen schüren, weil ich glaube, dass alle ein Herz für ihre Wählerinnen und Wähler haben. Wir haben Eigentümervertreter, die Landesregierung, und eine große Verantwortung kommt uns Abgeordneten zu, heute und in Zukunft. Und deshalb bitte ich euch wirklich, dringlich die Argumente für hundert Prozent öffentliche Daseinsvorsorge abzuwägen. Danke dafür. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Gisi! Meine Emotionen sind etwas angespannt, aber ich habe das jetzt weniger auf dich bezogen, sondern ich habe jetzt wiederum diese Passage gelesen, die mich so innerlich wirklich verunsichert, weil ich nicht glaube, Makor-Winkelbauer, dass du das wirklich mitträgst. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Ich habe es aber unterschrieben!") Durch einen Börsegang würde Eigentum, das derzeit allen kollektiv gehört, an jene verkauft, die finanziell in der Lage sind, Anteile zu kaufen. Es würde dadurch eine Umverteilung des Eigentums von allen zu wenigen erfolgen. Habt Ihr das jetzt direkt von Karl Marx abgeschrieben, oder wo kommt denn das her? Aber man geht weit zurück in die Geschichte bei dieser Diskussion, und das bringt mich darauf. Ich habe natürlich parallel zugehört, was du gesagt hast, und ich glaube, dass du eigentlich eine vernünftige sozialdemokratische Einstellung hast und auch diesen Satz eigentlich lieber nicht von mir vorgetragen bekommen hättest. Weil ich glaube es nicht, dass die jetzt sogar sich namentlich erneuerte Sozialdemokratie wieder in eigentlich vorsozialistische Zeiten zurück fällt in der Begründung von derartigen Anträgen. Es geht ja vielmehr darum, wie die Glaubwürdigkeit wirklich ausschaut. Und ich werde die Glaubwürdigkeit noch einmal hinterfragen. 1988, jedenfalls Teile, Helmut schau her, du hast für einen Börsegang schon gestimmt, du hast halt jetzt deine Meinung geändert. Jeder kann gescheiter werden. Ihr habt alle miteinander den freiheitlichen Antrag auf Strompreissenkung abgelehnt, um ihn sozial verträglicher zu machen. Jetzt wollt Ihr offensichtlich etwas anderes. Jeder kann gescheiter werden. Ihr habt Anteile verkauft an die EVN, wo Baden-Württemberg ordentlich beteiligt ist. Jetzt wollt Ihr das nicht mehr. Jeder kann gescheiter werden. Ihr habt zugestimmt, dass wir die Anteile an den Verbund verkaufen. Das wollte Ihr jetzt auch nicht mehr, was Ihr vor ein paar Tagen noch gewollt habt. Das wollt Ihr jetzt nicht mehr. Jeder kann gescheiter werden. Ja Ihr habt sogar zu einem Crossborderleasing im Aufsichtsrat zugestimmt, damit man über den amerikanischen Staat einen Steuervorteil lukriert und damit quasi für eine Millisekunde das Eigentum der Wasserkraftwerke übertragen und diese wieder zurückgeleast, damit das Finanzministerium aus der USA einen Steuervorteil, amerikanischer Investor und Energie AG, teilt. Zustimmung der SPÖ-Vertreter im Aufsichtsrat ist erfolgt. Jetzt habt Ihr euch geändert. Jetzt denkt Ihr anders. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Das ist ja furchtbar!") Jetzt schreibt Ihr hinein, Ihr wollt es im hundertprozentigen Eigentum belassen. Ich bitte nur einen kompetenten Vertreter der SPÖ später hier heraus zu kommen, wie lange diese Position jetzt Gültigkeit haben wird, weil ich habe jetzt aufgezählt, welche Änderungen der Positionen immer wieder erfolgt sind, gilt das jetzt bis zur Wahl 2009, gilt das bis in den Herbst 2007 oder gilt das für alle Ewigkeit. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Kann morgen schon anders sein!") Ich glaube, das wäre eine wesentliche Frage, die von der SPÖ zu beantworten wäre. Wie lange hat diese Position, die heute von der SPÖ vertreten wird, tatsächlich Gültigkeit? Wenn man diesen Antrag sich genau anschaut, dann sieht man, es geht um die ökologische Energienutzung. Also wären eigentlich jene Maßnahmen, die die SPÖ mit beschlossen hat, an EVN zu veräußern, an Verbund zu veräußern, Fehler gewesen. Jetzt glaubt man, dass man ökologischer handeln kann, wenn man das Unternehmen nicht entsprechend fit für die Zukunft vorbereitet. Das könnte ein großer Irrtum werden. Man glaubt, es wäre sozial günstiger, wenn man es im öffentlichen Eigentum belässt. Aber dann erwarte ich, dass bei der nächsten Strompreissenkung, die wir gerne beantragen, wenn Ihr es im hundertprozentigen Eigentum belässt, die SPÖ sagt, ja selbstverständlich. Dass kann ja wohl nicht sein, dass ein börsennotiertes Unternehmen wie die EVN oder der Verbund einen billigeren, damit sozialeren Strompreis für den Haushalt anbietet, als eine zu hundert Prozent im Eigentum befindliche Gesellschaft. Also wir müssen ja wohl sozialer Marktführer sein, auch im Strompreis. Dann erwarte ich, dass der Strompreis jedenfalls auf das Niveau gesenkt wird, wie also der böse Kapitalist, nämlich jene Gesellschaften, die jedenfalls teilprivatisiert sind, mit einem günstigeren Strompreis Gott sei Dank auch bei uns den Haushalten die Möglichkeit verschafft, günstiger Strom zu beziehen. Und zur Wirtschaftlichkeit noch ein Aspekt. Es wäre schon ganz gut, auch für unser Management, und ich traue dem einiges zu, aber die Vergleichbarkeit ist einfacher, wenn man die Zahlen mit dem Verbund und der EVN vergleichen könnte. Und da drinnen steht, man soll nicht rein marktwirtschaftlichen Kriterien folgen. Wenn wir nur 49 Prozent, eigentlich nur 43 Prozent, privatisieren, dann gibt es jedenfalls von der öffentlichen Hand einen Mehrheitseigentümer von Gebietskörperschaften Land und dann noch der Stadt Linz dazu, dann wäre es von der Textierung jedenfalls bei dieser Begründung wohl ausreichend, wenn man bei 49 Prozent privat und 51 Prozent öffentlicher Hand bleibt. Ihr schreibt selber hinein, nicht rein marktwirtschaftlich. Marktwirtschaftlicher Anteil wäre 49 Prozent, der öffentliche Anteil, der genau all das absichern sollte, was Ihr fordert, wäre 51 Prozent. Das würde ausreichen. Denkt bitte um und beantwortet die Frage, wie lange wollt Ihr auf diesem Hundertprozentirrtum drauf bleiben? (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Abgeordnete Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wenn jemand im Eck ist, dann bekommt er Angst. Und wenn jemand Angst hat, dann verliert er die Fähigkeit des differenzierten Denkens. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Und wenn jemand schwer im Eck ist, dann hat er doppelt Angst!") Wenn jemand schwer im Eck ist, dann bringt er eigentlich nichts mehr Gescheites zusammen. (Unverständlicher Zwischenruf) Das gilt es zu beweisen. Das gilt es zu beweisen, selbstverständlich, denn ich glaube, dass sich die SPÖ derzeit in dieser Situation befindet. Ein kleiner Hinweis. Ich kann mich erinnern, entweder ist es eure Homepage gewesen oder ist es ein Inserat, da schwimmt eine rot getupfte Forelle und dahinter ist ein schwarzer Haifisch mit grünen Augen. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Ein ganz lieber Fisch!") Das heißt, Salzwasserfisch frisst Süßwasserfisch. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Am Toplitzsee gibt es das!") Meiner Erinnerung nach ist Klubobmann Frais der Obmann der Naturfreunde. Ist ein bisschen peinlich, wenn ein Salzwasserfisch einen Süßwasserfisch fressen sollte. Ich glaube ja sogar, dass der SPÖ-Parteiobmann auch Naturschutzreferent ist, wenn ich mich recht erinnere. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Ein gutes Argument!") Nein, es ist nur ein Beweis, dass das differenzierte Denken abhanden gekommen ist. Das ist das Problem dabei. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Walter, es ist ein Salzhering!") Und daher, vielleicht ist es auch visionär, es dürfte ein Salzhering sein, vielleicht ist es auch visionär, vielleicht schildert es die Situation 2009, wir wissen es ja nicht. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ein Symbol für die Sachlichkeit der SPÖ!") Aber ich denke, dass in diesem Antrag, und zu dem komme ich jetzt, so ein bisschen die Fähigkeit des differenzierten Denkens nicht mehr da ist. Da heißt es drinnen, privatwirtschaftliche Miteigentümer werden bei der Umsetzung dieser Strategie allein schon deshalb hinderlich, weil die energiepolitischen Maßnahmen gezielt in Oberösterreich erfolgen sollen und nicht am günstigsten globalen Standort. Jetzt habe ich irgendwann einmal mitbekommen, dass sich die SPÖ doch als eine weltoffene völkerverbindende Gemeinschaft sieht, und angeblich soll sie auch einmal etwas Internationales dabei gehabt haben, also das kommt aus diesem Satz nicht heraus. Das ist eine ganz andere Denkform. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Mit den Börsehaien wollen wir nichts zu tun haben!") Ich führe noch weiter aus, da steht ja da herinnen auch, das Ausmaß und die Auswahl der Investitionen, die nachhaltig oberösterreichische Energie haben nach den Kriterien der ökologischen Verträglichkeit, okay, Hakerl drunter, passt, der sozialen Leistbarkeit, auch Hakerl darunter, passt, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Danke!") und dann heißt es, der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit zu erfolgen. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Hakerl?") Wenn nach diesem Satz die Energie AG in den letzten Jahren sich in ihrer Unterstützung der Landespolitik daran gehalten hätte, wäre nichts möglich gewesen. Es wäre nicht möglich gewesen zum Beispiel die Förderung bei den Wärmepumpen. Es wäre nicht möglich gewesen die Förderung der Kraftwärmekupplungen, die über die Energie AG gegangen sind. Großindustrielle Nutzungen zum Beispiel. Oder die Unterstützungen der Nahwärmeanlagen, die erst dadurch nutzbar geworden sind in Oberösterreich, die auch dann energetisch sinnvoll geworden sind, weil die Energie AG sich hier engagiert hat. Oder die industrielle Biogasnutzung. Oder auch die viel diskutierte Abfallverbrennung zum Beispiel in Wels mit beiden Standorten, wo wir heute das als eine Musteranlage herzeigen können. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Nicht mehr lang in unserem Besitz!") Das heißt, im Wesentlichen sind es drei Dinge, die man der SPÖ raten könnte. Das eine ist einmal zu akzeptieren, dass 51 Prozent mehr sind wie 49 Prozent. Das ist ein mathematisches Faktum und demnach werden auch die Entscheidungen in diesem Unternehmen in der Zukunft, gerade auch was alternative Energienutzungen betrifft, zu treffen sein. Das Zweite ist, und auch das sei ins Stammbuch geschrieben, dass es Beispiele gibt aus internationalen EVUs, die eigentlich Musterbeispiele sind bei der Nutzung alternativer Energien, und die sind börsenotiert. Denkt nur an die deutschen Gesellschaften mit ihren Windparkanlagen. Denkt an die spanischen mit der Nutzung der Sonnenenergie, also, Herzeigeprojekte, weltweit Herzeigeprojekte in der Nutzung alternativer Energien. Das Dritte ist natürlich schon ein persönlicher Rat. Ich würde Klubobmann Frais und auch Landeshauptmann-Stellvertreter Haider anraten, einen Fischerkurs zu machen, damit solche Verwechslungen zwischen Süßwasser und Salzwasserfischen nicht mehr vorkommen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Verehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin ja auch ein bisschen verunsichert geworden durch diese Inseratenkampagne mit diesem Hai und den Forellen. Ich habe mir einen Delphin mitgenommen als Glückssymbol für die heutige Sitzung, die ein bisschen länger dauern wird, weil Delphine ja bekanntlich Haie vertreiben. Frau Landesrätin, als Tierschutzreferentin wissen Sie das. Ich habe einen Holzdelphin mitgenommen, damit es da keine Probleme mit dem Tierschutz gibt. Ich möchte jetzt, nachdem die SPÖ auf das grüne Parteiprogramm eingegangen ist, noch ein paar Sachen, die ich mir herausgesucht habe, zum Thema SPÖ und Energiepolitik ansprechen. Da kann ich nur ein paar Sachen aufzählen, die ich einfach im Raum stehen lassen, nicht weiter diskutieren möchte. Die SPÖ war 1978 ganz stark involviert pro AKW Zwentendorf. Gleichzeitig, da sieht man wieder, einmal AKW, einmal dann Wasserkraft, war man natürlich pro Wasserkraft, auch bei einem Standort, wo alle gesagt haben, das ist eigentlich schützenswert und da geht ja wirklich nichts im Hintergebirge, wo sich ja jetzt auch der Naturschutzlandesrat ja gern hinbegibt, weil er sagt, hier ist wirklich ein Biotop entstanden. Hainburg 1984, die SPÖ war dafür. Aber gleichzeitig, und das geht jetzt schon ein bisschen in die Richtung vom Antrag hin, hat sie das Ökostromverhinderungsgesetz 2006, wie ja bekannt, mitbestimmt. Ich möchte dann auch, und ich habe mir das wirklich sehr genau angesehen, was ist im Bereich Umwelt vom Chefverhandler Dipl.-Ing. Erich Haider in dieses Regierungsprogramm, das ja am 9. Jänner 2007 beschlossen worden ist, hineingekommen? Hier sind sehr wichtige Dinge für mich zusammengefasst für die Erhöhung der Versorgungssicherheit mit Energie und Reduktion der Importe von fossiler Energie, setzen wir verstärkt auf erneuerbare Energieträger, inländische Energieerzeugung, Energiesparen sowie intensive Energieforschung. Es ist nicht dabeigestanden, dass es hundert Prozent im öffentlichen Eigentum sein muss, aber sie haben ganz klar, und da hat ÖVP und SPÖ ganz klar gesagt, ja, wir wollen inländische Energieerzeugung. Es ist nichts von Verstaatlichung dagestanden. Zehn Tage später, am 19. Jänner 2007, und das habe ich heute schon zitiert, hat Nationalrat Kurt Eder, in einer Wiener Zeitung ist er zitiert worden, es kann ja auch sein, dass die Staatsanteile des Verbundes auf 25 Prozent plus eine Aktie reduziert werden. Einen weiteren Programmpunkt möchte ich mir schon noch anschauen, weil es einfach für mich sehr symptomatisch ist. Die SPÖ hat im Umweltprogramm 2006 einiges beschlossen, unter anderem auch den Ausbau erneuerbarer umweltfreundlicher Energie. Es ist ja überhaupt nichts dagegen einzuwenden, vor allem der Solarenergie, Wind und Biomasse. Ich erinnere mich nur an viele Diskussionen im Ausschuss und auch im Landtag bezüglich der Förderung von Windenergie. Also hier dürfte es ein Umdenken gegeben haben, was mich ja sehr, sehr freut. Gleichzeitig lese ich: Klimaschutzmaßnahmen im Inland statt Freikaufen von Verpflichtungen. Und dann, und das hat mich damals wirklich in der Früh sehr unsanft aus dem Bett gerissen, habe ich , O-Ton Landeshauptmann-Stellvertreter Haider, am 19. Juni 2007 gehört, lieber setzen wir auf Öl, Gas und Kohle, weil das billiger ist und somit für die Menschen leistbarer ist. Also hier merkt man diesen Zickzackkurs der SPÖ in Sachen Energiepolitik bzw. Klimapolitik. Zurückgehend auf diesen Antrag, der wieder eine Hundertprozenteigentümerschaft voraussetzt, habe ich ja schon zitiert, obwohl die SPÖ auch damals dabei war wie der Verkauf an die Energieallianz gemacht wurde und das Geld eben nicht dem Unternehmen zugeführt hat. Ich möchte nur ganz kurz zur Information die Eigentümerstruktur der Oberösterreichischen Kraftwerke kurz darstellen. Jochenstein, eines der großen Kraftwerke, eines der ältesten Kraftwerke gehört zu 50 Prozent dem Verbund und zu 50 Prozent dem Freistaat Bayern mit einem Vertrag, der 1952 geschlossen wurde. Die Donaukraftwerke gehören dem Verbund. Dazu gehört Aschach, Ottensheim, Abwinden-Asten. Die Ennskraftwerke, das ist schon angesprochen worden von Präsidentin Weichsler, gehören zu 50 Prozent dem Verbund und zu 50 Prozent der Energie AG. Dann kommen wir zu den Ökoenergieanlagen, zu den weiteren Ökoenergieanlagen. Windenergie, ist schon gesagt worden, 23 Anlagen in Oberösterreich, gehören alle privaten Betreiberinnen und Betreibern, sind Beteiligungen, wo die Menschen einzahlen und dann haben sie eine Beteiligung an einer Windenergieanlage. Kleinwasserkraftwerke, 590 Anlagen, der überwiegende Teil ist in Privatbesitz. Liebe Gisi, das wären genau diese 588, glaube ich, die nicht der Energie AG gehören. Sollen wir dann die verstaatlichen, wenn das alles in hundert Prozent öffentlichem Eigentum sein muss? Ich möchte dir einige der Kleinwasserkraftwerkebesitzer schicken, was sie dazu sagen, wenn sie plötzlich einverleibt werden und in das öffentliche Eigentum kommen. Die erzeugen mittlerweile auch auf Grund eines Maßnahmenpaketes von Landesrat Rudi Anschober durch die Effizienzsteigerungen 690 Gigawattstunden pro Jahr. Fotovoltaikanlagen, 1170 Anlagen, gehören auch großteils Privaten. Biogasanlagen gibt es 69 Stück, allesamt in Privatbesitz. Klär- und Deponiegasanlagen, sechs Anlagen, zumeist in EVU-Besitz, ist klar. Von der Größe her Biomasseverstromung, gibt es auch 13 Anlagen, davon zwei in EVU-Eigentum, Linz AG und Energie AG. Der Rest gehört Spitz, Rumplmayr usw. Geothermie, da gibt es eine Stromerzeugung in Altheim. Also nur so zu Klärung, was gehört wem. Die Energie AG hat 34 Wasser- und sieben Wärmekraftwerke, davon eines auf Biomassebasis. Die Aufschlüsselung zeigt ganz klar eine Ökostromoffensive, eine nachhaltige Nutzung der Energien hat nicht unbedingt etwas mit dem Eigentümer zu tun, sondern es ist ganz klar, gibt es die notwendigen gesetzlichen Regelungen? Wie wird gefördert? Hier, glaube ich, geht es nicht um den Eigentümer, sondern hier braucht es nachhaltige Gesetze, nachhaltige Strategien, die wir, hat ja die Frau Kollegin Peutlberger-Naderer schon angesprochen, im Unterausschuss weiter diskutieren. Und ich werde an anderer Stelle auf das Szenario hier noch weiter eingehen, weil ich glaube, das ist der richtige Weg. Es geht nicht um den Eigentümer, sondern es geht darum, wie wird was wo erzeugt. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Wenn Sie der Dringlichkeit der Beilage 1249/2007 zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mehrheitlich angenommen worden. Wir behandeln die Zuerkennung der Dringlichkeit zur Beilage 1250/2007. Dabei handelt es sich um einen Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Ich eröffne die Wechselrede mit dem Herrn Abgeordneten Ing. Sulzbacher. Abg. Ing. Sulzbacher: Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Bei Börsengängen auch auf Risken hinzuweisen und nicht nur in Lob sich zu ergehen, glaube ich, ist einfach notwendig, sonst würde man unseriös diskutieren. Darüber den Vorwurf zu erhalten, nur zur Verunsicherung beizutragen ist, glaube ich, eine eigenartige Einstellung. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Vor Ihnen steht einer, der einiges mitgemacht hat mit Börsengängen. Ich weiß ja das zur Zeit trefflich, wo Propaganda gemacht wird mit einer erfolgreichen voest alpine. Aber Sie können wahrscheinlich schwer nachempfinden, welche Opfer an Mitarbeiterabbau und Sozialleistungsabbau damit verbunden war. Ich wünsche das den Energie AG-Beschäftigten nicht, was wir seit dem Börsengang tatsächlich an Einsparungen bringen haben müssen. Es ist nicht offensichtlich geworden in der Beschäftigtenzahl, weil es gleichzeitig gelungen ist, die Geschäftsfelder wesentlich zu erweitern. Ich habe noch nichts gehört, ich habe noch kein Konzept gehört, in welche Richtung hier Geschäftsfelderweiterungen vorstellbar sind, dass das, was auf der einen Seite an Personalabbau droht, auf der anderen Seite ausgeglichen werden kann. Noch dazu, wenn ein Unternehmen, das einen öffentlichen Versorgungsauftrag hat und bei der Preisgestaltung auch nicht ganz frei ist, plötzlich zusätzlich dem beinharten Börsenregime mit maximaler Dividendenerwartung ausgesetzt wird und dabei noch mit dem schwarz-grünen Pakt, dass Sie das nicht falsch hören, Pakt habe ich gesagt, des Umstieges auf Alternativenergie belastet wird, wird der Generaldirektor, sein Betriebsrat und die Belegschaft unter einen gewaltigen Druck kommen. Also das kann ich einmal unter Garantie versprechen. In diesem kaum überwindbaren Spannungsfeld, um bei der Stromenergie zu bleiben, bleiben meistens nach Erfahrung die Mitarbeiter mit ihren Leistungen, ihren Sozialleistungen auf der Strecke. Einen Hinweis in diese Richtung bekommen wir, wenn wir uns die Personalkostentangente der Energie anschauen im Verhältnis zu jenen Energieerzeugern in Österreich und außerhalb, die schon an der Börse sind, die ungefähr die Hälfte der Personalkosten haben bezogen auf den Umsatz wie die Energie AG. Also da wird sicher einiges drohen. Börsennotierte Unternehmen, wie sich die verhalten, kennen wir auch. Das war bei uns nicht anders. Die konzentrieren sich in erster Linie auf das Kerngeschäft. Das heißt umgekehrt, dass alle personalintensiven Dienstleistungen, in dem Fall die Wartung der Infrastruktur, Katastrophenbehebung, Kundenbetreuung usw. eher reduziert oder ausgelagert werden. Über die vielfältigen Töchter und Beteiligungen der Energie AG im ganzen Land werden sich natürlich diese Einsparungen und Arbeitsplatzverluste auf die gesamte regionale Volkswirtschaft in Oberösterreich negativ auswirken. Meine Damen und Herren, die Situation eines Betriebsrates ist schwierig bei so einer Entscheidung wie Börsegang. Ich kann dem Kollegen Larsdorfer das nachempfinden, nur was mich schon ein bisschen stört, ich habe bis heute nicht gewusst, dass er sozusagen unparteiisch da dazwischen steht pro und kontra Börsegang. Das ist eigentlich jetzt in den Medien völlig anders herüber gekommen. Also da muss er sehr aufpassen, dass er da nicht in ein schiefes Licht kommt. Und was ich auch nicht gehört habe, was das Mindeste wäre, wenn sich die Eigentümerstruktur droht zu verändern, dass er als Betriebsrat eine Beschäftigungsgarantie verlange für einen gewissen Zeitraum. Auf ewig ist nichts, aber das ist eigentlich das Handwerkzeug eines Betriebsrates. Nicht groß zu demonstrieren und den Anschein zu erwecken, auf der falschen Seite zu stehen und dafür die wesentlichen Aufgaben sozusagen zu vernachlässigen, die Belegschaft abzusichern. (Beifall) Aber dem Betriebsrat unterlaufen da offensichtlich die gleichen Irrtümer wie der ÖVP, wenn die ÖVP mit ihren Inseraten den Vergleich mit der voest-Privatisierung zeigt und dabei versucht, Erich Haider trotz besseren Wissens dabei zu verunglimpfen. Erster Irrtum, die voest-Privatisierung mit der Energie AG-Privatisierung zu vergleichen heißt, den Unterschied zwischen einem am Weltmarkt agierenden Produktionskonzern und einem regionalen öffentlichen Versorger nicht zu kennen. Aber hier liegt wahrscheinlich das Problem der ÖVP. Zweiter Irrtum, bei der voest-Privatisierung ging es nicht um den Einstieg in die Privatisierung, sondern um die restlichen 25 Prozent plus eine Aktie, wofür ein stabiler Kernaktionär gesucht wurde. Dritter Irrtum, dass nicht Erich Haider Arbeitsplätze, die Mitarbeiterbeteiligung und Rekordgewinne gefährdet hätte, wie das im Inserat steht, sondern dass gerade er mit seinem Einsatz einen Verkauf ans Ausland mit anschließender Zerschlagung verhindert hat und die ÖVP und den Herrn Landeshauptmann speziell gezwungen hat, kurzfristig einen oberösterreichischen Kernaktionär aufzustellen. (Beifall) Und dieser Kernaktionär, mit dem wir bisher zufrieden sind, ist aber in Wirklichkeit geeignet nur für Schönwetterperioden. Der Originalton vom Kollegen Scharinger, der ist euch ja bestens bekannt, der wird natürlich seine beste Kuh im Stall nicht verkaufen. Nur was ist, wenn die Kuh nicht mehr so gut ist? Für diesen Fall, für diese schwierige Zeit scheint auch die Absicherung der voest alpine nicht ausreichend. Wir haben gestern Hauptversammlung gehabt, und die erste Frage einiger Aktionäre war, ob wir ja mit unserer Mitarbeiterbeteiligung über zehn Prozent bleiben, weil irgend welche Kapitalerhöhungen nicht ganz auszuschließen sind. Also das zeigt schon auch die Sorge und das Misstrauen der Aktionäre, dass wirklich die einzigen, auf die Verlass ist, sozusagen die Mitarbeiter sind. Meine Damen und Herren, Irrtümer können gefährlich werden, wenn sie nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Herr Generaldirektor Windtner hat auch schon irrtümlicherweise einige Male seinen Kurs gewechselt. Der Oberösterreichische Landtag durfte die Irrtümer des Generaldirektors wieder ausbügeln. Doch bei dem jetzigen Schritt ist die Kuh aus dem Stall oder, für Jäger, die Kugel aus dem Lauf, und sie lässt sich genauso wenig zurückholen wie jene 40 Prozent Aktien, die vorerst zwar noch gelenkt, aber letztlich ungehemmt ihren Weg in ungewisse Hände finden werden. Ich appelliere noch einmal an den Betriebsrat, wenigstens mit einer Beschäftigungsgarantie das Ärgste zu verhindern. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Strugl. Abg. Mag. Strugl: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das war jetzt sehr interessant. Herr Abgeordneter Sulzbacher, eines finde ich in Ordnung, man muss bei solchen Schritten auch nachdenken über Risken und kann auch darauf hinweisen. Da bin ich eigentlich Ihrer Meinung, und das gehört für mich auch zu einer vernünftigen Diskussion dazu. Nachdem Sie Inserate zitiert haben an diesem Ort möchte ich nur eines Ihnen sagen, das, was heute von der SPÖ inseriert wurde, das ist ja keine Argumentation, die sich auf Fakten stützt, sondern das sind halt Behauptungen. Diese Behauptungen stimmen in dieser Form, so wie sie publiziert wurden im Inserat, eben nicht. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger) Das ist etwas, was - wir, Frau Landesrätin, haben auf Fakten hingewiesen, ja. Also die haben wir zitiert, das sind also Zitate, das sind Ziffern aus dem Geschäftsbericht, wenn wir das Beispiel voest nehmen, die dürften nicht einmal Sie bestreiten, weil die stehen schwarz auf weiß, so wie sie sind, fest. Politisch erlaube ich mir eines zu sagen in diesem Zusammenhang. Die größten Opfer, und das wissen Sie natürlich ganz genau, gerade auch als Betriebsrat, die größten Opfer musste die voest bringen, nachdem die Verstaatlichtenpolitik, die sehr stark beeinflusst wurde von sozialistischen Regierungen, gescheitert ist. Dort sind die meisten Arbeitsplätze verloren gegangen. Ich weiß, dass Sie das nicht gerne hören, aber es ist trotzdem eine historische Wahrheit. Insofern ist es interessant, wenn der Herr Abgeordnete Sulzbacher hier steht und den jetzigen Weg der voest auf diese Art und Weise relativiert. Es ist ja Ihr gutes Recht, nur auf der anderen Seite, die Erfolge, die jetzt das Unternehmen gemeinsam mit den Mitarbeitern erreicht, die sind ja auch nicht zu bestreiten. Also insofern habe ich nicht ganz verstanden, warum Sie auf diese Art und Weise argumentiert haben. Und eines vielleicht auch noch zur ganzen historischen Wahrheit. Ich weiß noch, wie diese ganze Geschichte mit der voest-Privatisierung ihre mediale Aufregung erfahren hat. Es war ein Bericht im profil, wo plötzlich bekannt geworden ist, dass ein Teil der voest verkauft werden sollte an den Magna-Konzern. Es hat dieses Projekt Minerva gegeben, Sie können sich an das erinnern. Wissen Sie auch noch, wer lobbyiert hat für dieses Projekt? Wissen Sie nicht mehr? Ich schon. Es ist jemand, den Sie gut kennen, und der aus Ihrer Partei kommt, und der dort eingespannt war. Aber ich erspare Ihnen das jetzt, weil das ist einfach irgendwie meiner Meinung nach schon der Gipfel der Unglaubwürdigkeit, wenn man jetzt sagt, es war der Erich Haider, der es zusammengebracht hat, dass es einen heimischen Kernaktionär gibt. Das glauben Sie ja nicht einmal selber, meine sehr geehrten Damen und Herren, von der Sozialdemokratie. (Beifall) Es ist der Josef Pühringer hinuntergefahren zum Wolfgang Schüssel und zum Karl Heinz Grasser, der eine war Bundeskanzler, der andere war Finanzminister, auch wenn Sie lachen Frau Landesrätin, es ist ja belegbar und hat verhindert, dass dieses Projekt Minerva umgesetzt wurde und dann wurde der Privatisierungsauftrag an die ÖIAG, lesen Sie doch nach, es ist nicht schwierig, dann wurde der Privatisierungsauftrag an die ÖIAG umgeschrieben von der Regierung, auf Druck Oberösterreichs und des Landeshauptmannes. Das ist die historische Wahrheit. Also tun Sie nicht so, als ob es anders gewesen wäre. Aber zurück zum Antrag. Es ist ganz interessant, wie in diesem Antrag argumentiert wird. Man tut so, als würde jetzt mit dem Börsegang plötzlich ein Wettbewerbsdruck entstehen auf die Energie AG. Ja guten Morgen meine sehr geehrten Damen und Herren von der Sozialdemokratie! Wir haben seit 1995 einen in Schritten realisierten liberalisierten Strommarkt, der 2003 vollendet wurde. Und wir haben bei allen österreichischen Energieversorgungsunternehmen, aufgrund dieses Wettbewerbsdrucks, einen Abbau von Arbeitsplätzen gehabt von über 30.000 aus dem Jahr 1995 auf 23.000. Das war der Wettbewerbsdruck der schon lange existiert, auch für die Energie AG. Also jetzt in einen Antrag hineinzuschreiben, ja wenn wir jetzt an die Börse gehen, dann wird ein rauer Wind wehen für diese Energie AG. Ja das ist ja naiv oder man weiß nicht um die ökonomischen Zusammenhänge. Denn eines ist auch klar, alle Energieversorger haben sich vorbereitet auf diesen liberalisierten Markt, haben auch versucht schlanke Strukturen zu haben, auch die Energie AG. Und wenn Sie die Geschäftsberichte lesen, machen Sie sich bitte die Mühe, dann sehen Sie, dass diese Unternehmen in den letzten Jahren, die Energie AG musste reduzieren von ungefähr 2.300 Mitarbeitern im Kerngeschäft noch im Jahr 1995, auf ungefähr 1.800 im Jahr 2002. Und dann hat sie ihren Wachstumskurs nach dieser Konsolidierung beginnen können. Natürlich, da haben Sie Recht Herr Sulzbacher, auch durch Akquisitionen, selbstverständlich, so wie andere Energieversorger auch. Aber das ist ja der Kern der Wachstumsstrategie und es ist nicht richtig zu sagen, dieses Wachstum, auch auf neuen Märkten erfolgreich zu sein, bringt uns nichts am Standort des Konzerns. Das stimmt ganz einfach nicht. Das können Ihnen - also wenn das jemand behaupten wollte, dann möchte ich nur sagen, dann wäre es falsch - das können Ihnen auch die Leute aus dem Unternehmen bestätigen. Also ich frage mich schon manchmal, mit welcher Leichtigkeit man sich hier über ökonomische Fakten drüberturnt und versucht politisch zu argumentieren, indem man ganz einfach die Fakten verleugnet. Also wir werden auch diesem Antrag nicht zustimmen, wohl der Dringlichkeit aber in der Sache nicht. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Da steht in diesem Antrag, der Landtag möge beschließen, die Landesregierung wird aufgefordert, das hundertprozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten um die oberösterreichischen Arbeitsplätze bei der Energie AG Oberösterreich und deren Tochtergesellschaften nachhaltig zu sichern. Ist das tatsächlich eine Garantie, hundertprozentig öffentliches Eigentum, die Verstaatlichung zu erhalten, um die Arbeitplätze zu sichern? Diese These stimmt nicht. Sie ist wirtschaftlich nicht gesichert und ist wirtschaftlich nicht haltbar. Daher muss ich noch einmal an die Sozialdemokraten einfach die Frage stellen, wie lange halten Sie wirklich noch an der hundertprozentigen öffentlichen Eigentumsreklamation, an der Verstaatlichung, an der Wiederverstaatlichung, weil zwischenzeitlich waren ja bereits Teile verkauft und nicht in unserem Eigentum, wie lange halten Sie an diesem Irrweg noch fest, aus welchen Gründen auch immer? Aus welchen Gründen, ob es einfach populistische Gründe sind, ob es ein vorgezogener Wahlkampf ist und wann kehren Sie endlich zur Sachlichkeit zurück? Auch wenn hier angeführt wird Personalkosten gemessen am Umsatz, deutlich höher mit 18,3 Prozent im Vergleich zu anderen mit 6,7 Prozent, 9,6 Prozent, 10,8 Prozent, also um das dreifache bis doppelte höhere Personalkosten. Diese Zahl oder diese Angabe muss man ja auch interpretieren. Ist das mehr Personal? Ist das bei gleichen Personaleinheiten ein höherer Verdienst oder was liegt da wirklich als Grundlage dahinter? Ist es auch wieder ein bisserl neidvolles Hinweisen, dass die Mitarbeiter der Energie AG derzeit dort gut verdienen, sehr viel verdienen, oder will man hier Angst schüren? Das sind keine Argumente um sozusagen in eure Linie, hundertprozentig öffentliches Eigentum, nur darüber nachzudenken. Es ist der falsche Weg und wir werden daher auch bei diesem Antrag weder der Dringlichkeit noch inhaltlich zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Die hundertprozentige öffentliche Eigentümerschaft haben wir schon erörtert und ich habe schon gesagt, dass wir die auch nicht hatten, als die EVN neun Prozent Anteile an der Energie AG gehalten hat. Ich möchte aber, weil dieser Antrag geht ja auf die Sicherung der Arbeitsplätze, schon noch vorweg schicken, dass das Ziel bis 2030 die Energieproduktion umzustellen auf erneuerbare Energie im Bereich Strom und Wärme, uns mit Sicherheit zehntausende Arbeitsplätze bringen wird. Wenn wir schaffen, das umzusetzen, steckt da ein unglaubliches Potential drinnen. Wir dürfen Maßnahmen, die man setzt, nicht nur aus dem lokalen Betrieb heraus sehen, sondern insgesamt gesellschaftspolitisch als auch vom Arbeitsmarkt her. Und ich glaube, dass das ein ganz ein wesentlicher Punkt ist auf den ich auch noch einmal hinweisen möchte bevor wir uns genau auf diesen Bereich Arbeitsplatzsicherheit begeben. Ich glaube, dass es bei einem Vergleich dieser Kennzahlen, die in der Begründung angeführt sind, dass diese Vergleiche insofern hinken, weil EON, EnBW und Verbund sind Unternehmen, die schwerpunktmäßig in der Stromerzeugung und im Stromhandel sind, während die Energie AG schwerpunktmäßig in der Stromversorgung der Endkunden ist, beziehungsweise den Betrieb eines Stromverteilernetzes macht. Das heißt, die Energie AG ist in wesentlich personalintensiveren Bereichen. Daher sind die Zahlen auch schwer zu vergleichen. Ich weiß auch nicht ob der personalintensive Abfallbereich mit hineingerechnet worden ist oder nicht. Aber ich denke doch, dass im Börsegang eine Chance besteht, die auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen formuliert haben und ich möchte auch noch eingehen auf diese Mitarbeiterbeteiligung und die Positionen, die sie da entsprechend eingenommen haben. Aber unter anderem war auch einer der Gründe, warum wir die Verbundoption am Schluss ausgeschlossen haben, jener, dass der neue Vorstandssprecher Michael Bistauer erklärt hat, dass der Einstieg in ein Landesenergieunternehmen für den Verbund überhaupt nur interessant ist, wenn es entsprechende Mehrheitsanteile zu erwerben gibt und zweitens ganz klar ausgesagt wurde, es geht um Synergieeffekte a, also wir wollen mitreden und b, wir wollen Synergieeffekte. Das heißt, der Verbund hätte mit Sicherheit die Kraftwerke entsprechend zusammengeführt und wäre stärker in den Stromhandel hineingegangen. Das heißt das, was Kollege Sulzbacher auch gesagt hat, dass sich der Verbund in Verbindung mit der Energie AG auf das Kerngeschäft konzentriert hätte. Und unserer Einschätzung nach mit Sicherheit mittelfristig einen Rückzug aus dem Nichtenergiegeschäftsbereichen bedeutet hätte, sprich Entsorgung, Wasser und Wohnbau. Und insofern wäre nach den Aussagen, die von Seiten des Verbundes vorgelegen sind, auch von Seiten der Arbeitsplatzsicherheit, diese Verbindung kritisch zu betrachten gewesen, neben den ökologischen Bedenken, die wir natürlich auch gegenüber dem Verbund geäußert haben und die man auch sehen muss, denn der Verbund baut ja gerade die Stromautobahn Tschechien, Slowakei, Italien und transportiert dann Atomstrom aus Mohovce. Aber weil wir gerade Mitarbeiter da haben, möchte ich noch kurz auf das Mitarbeiterbeteiligungsmodell eingehen, das ja, wenn wir den Antrag 1220/2007 beschließen, mitbeschlossen wird. Es war uns Grünen ganz besonders wichtig, dass es die Möglichkeit gibt, dass diese Mitarbeiterbeteiligung auf fünf Prozent aufgestockt werden kann und dass vor allen Dingen das, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einbringen, im Unternehmen als Eigenkapitalstärkung bleibt. Die Energie AG ist ein oberösterreichisches Schlüsselunternehmen, mit 420.000 Endverbrauchern und Unternehmungen, ist ein sehr modernes Unternehmen. Ich sehe die Mitarbeiterbeteiligung auch vor dem Hintergrund des Teilbörsegangs, dass es neben dem starken Aktionärskern, den wir bekommen sollen, natürlich auch die Mitarbeiterbeteiligung ein wichtiger Teil der Absicherung gegenüber Atomkonzernen ist, die sich in bestimmender Beteiligung einkaufen wollen. Ich glaube auch, dass es Vorteile für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bringen wird, erstens einmal von der Mitbestimmung her und zweitens, dass sie vom Profit und von der Entwicklung des Unternehmens profitieren können. Es soll ja entsprechend begünstigte Aktien geben und die ja auch Steuervorteile bieten, wenn man sie erwirbt. Ich bin überzeugt, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Chancen, die ein Teilbörsegang in sich trägt, auch entsprechend nutzen werden. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse den Antrag zur Dringlichkeit abstimmen. Wenn Sie der Dinglichkeit zur Beilage 1250/2007 zustimmen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1251/2007. Dabei handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Eidenberger das Wort. Abg. Eidenberger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die meisten werden mit mir übereinstimmen wenn ich sage: Der rasante Klimawandel findet bereits statt und er kann bestenfalls noch gebremst werden aber realistisch gesehen wahrscheinlich kaum mehr gestoppt werden. Die Folge davon sind Naturkatastrophen wie das Hochwasser von 2002 oder etwas später in den westlichen Bundesländern. Sie nehmen auch bei uns dramatisch an Ausmaß und Zahl zu. Für die nächsten 100 Jahre wird uns immerhin ein Anstieg der Durchschnittstemperatur von mindestens fünf Grad Celsius vorausgesagt. Alle Fachleute bestätigen uns diese globale Erderwärmung. Sie führt zu einer nachweislichen Zunahme von Wetterextremereignissen in Form von Trockenperioden, in Form von Hochwasser, von Stürmen und Überschwemmungen. Längst haben auch die letzten Zweifler zur Kenntnis nehmen müssen, dass es einerseits Maßnahmen gegen den Klimawandel und andererseits fundierter Absicherungen und Schutzmaßnahmen bedarf, um die Folgen der drohenden Naturkatastrophen möglichst gering zu halten. Richtigerweise haben wir auch bereits im Landtag darauf reagiert. Wir haben in der Bauordnung und in der Raumordnung dementsprechende Regulierungen gefunden, um diesen Problemkreis spürbar entschärfen zu können. In logischer Konsequenz ist aber auch auf die Flussläufe und auf die Wasserkraftwerke in diesem Zusammenhang besonderes Augenmerk zu legen. Warum? Es sollte uns noch in Erinnerung sein, dass die Hydropower nach dem Hochwasser von 2002 massiv angeprangert worden ist, weil sie angeblich über Jahre ihrer Verpflichtung Nebengerinne, Nebenfluter, Überflussmulden und so weiter von Bewuchs und Verschlammung freizuhalten und permanent zu pflegen nicht oder nur mangelhaft nachgekommen ist. Ich frage mich: Was wird aber erst passieren, wenn diese Anlagen dann tatsächlich künftighin in privater Hand sind? Lügen wir uns nicht an! Ich glaube wir haben alle schon x mal bedrückende Bilder in den Medien gesehen, die die fatalen Folgen hemmungsloser Privatisierung anprangerten und bewiesen: Englische und amerikanische Eisenbahnnetze, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen, von Stromausfällen geplagte Landstriche, stinkende Müllberge und so weiter. Übrigens: Deutschland hat inzwischen daraus gelernt und geht aus voller Überzeugung wieder den umgekehrten Weg. Ich zitiere aus dem "Spiegel", Ausgabe 24 aus 2007: "Jahrelang galt die Privatisierung als Rezept zur Sanierung öffentlicher Haushalte. In Nordrhein-Westfalen bauen inzwischen Städte eigene Kraftwerke, die die Abhängigkeit von teuren Lieferungen der börsenotierten Großversorger verringern sollen". Dem ist glaube ich nichts mehr hinzuzufügen. Deshalb ist es ja auch für uns von größter Bedeutung, dass das öffentliche Eigentum an den Wasserkraftwerken der Energie AG in Oberösterreich gesichert wird. Wir wollen vor allem, dass der oberösterreichische Einfluss auf den Verbund als Eigentümer der großen oberösterreichischen Donaukraftwerke im Rahmen einer strategischen Kooperation auch weiter ausgebaut wird. Zum Katastrophenschutz zählt für uns aber auch eine möglichst katastrophensichere Versorgungsinfrastruktur mit ausreichendem Personal, um im Ernstfall, zum Beispiel bei großflächigen Stromausfällen, wie wir sie beim Hochwasser oder erst im vergangenen Februar 2006, nach den extremen Schneefällen zur Kenntnis nehmen mussten, rasch beheben können. Oder, das ist heute schon angesprochen worden: Erinnern wir uns doch an den Stromausfall vom 4. November 2006. Ein harmloses gewolltes Abschalten einer Hochspannungsleitung in Norddeutschland durch EON führte bereits zum Zusammenbruch der Stromversorgung in weiten Teilen Europas, nämlich nicht nur in Deutschland und Österreich, auch Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien, Portugal, Spanien und sogar Teile von Marokko waren mehr als eindreiviertel Stunden ohne Strom. Menschen blieben in dieser Zeit in ihren Aufzügen stecken, Seilbahnen sind stehen geblieben, Ampeln fielen aus, Alarmanlagen und Brandmelder wurden fälschlicherweise ausgelöst und sie hielten die Rettungskräfte in Dauereinsatz, Geschäfte wurden ausgeraubt, Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Zum Glück passierte das Ganze an einem Wochenende. Die EU-Kommission - und das möge man sich auch sehr genau zu Gemüte führen, sah sich durch diesen Vorfall wieder einmal in ihren Vorschlägen zur Versorgungssicherheit bestätigt. Sie pocht inzwischen erneut auf eine Entflechtung der Netzbetreiber, was in Deutschland zur Zerschlagung der großen Energiekonzerne AVA, EON führen würde. Denken wir aber auch daran, dass bei etlichen Kraftwerken die Staumauern als Brücken benützt werden. Ist bei der grenzenlosen Gewinnmaximierung, die die Börse nun einmal jeden abverlangt, wirklich deren qualitätvolle bauliche Instandhaltung garantiert? Für mich ist die Quintessenz der ganzen Börsediskussion die: Man kann uns noch so hemmungslos als rückständig darstellen, weil wir gegen einen Börsegang sind. Ich für meine Person halte es tatsächlich für weitaus ehrlicher und besser, die eigene persönliche sensible Wahrnehmung und Meinung zu diesem Thema zu artikulieren, als ungeprüft Phrasen von Einsagern nachzuplappern. Und deswegen schätze ich auch, und das sage ich aus voller Überzeugung, viele meiner ÖVP-Bürgermeisterkollegen in meinem Umkreis, Funktionäre von privaten Wassergenossenschaften und so weiter, die mir bei vielen Anlässen, natürlich unter vorgehaltener Hand, versichern, dass sie auch unserer Meinung sind und bei einem Börsegang "ein sehr ungutes Gefühl" haben, aber das wisst ihr ja wahrscheinlich weit besser als ich. Danke! (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abg. Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich meine, es ist schon erklärbar, dass manche Bürger ein ungutes Gefühl bekommen oder bereits ein ungutes Gefühl haben, aber nicht weil irgendein sich anbahnendes Unglück realistisch wird, sondern weil einfach offensichtlich unentwegt eine Gräuelpropaganda betrieben wird, was denn da jetzt geschieht. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Das kann nur die BZÖ sagen.") Es ist einfach unglaublich, wenn man Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge und das was also in den letzten Jahren passiert ist, wo aber dann die Reparatur des ganzen aufgrund unserer Heere von Freiwilligen und unserer freiwilligen Organisation, was dann wirklich geklappt hat, um das ganze wieder zu reparieren, wenn man das jetzt hier ins Spiel bringt, nur weil eine Partei, die Sozialdemokraten, dafür sind, dass für immer und ewig zu 100 Prozent die Energie AG und auch alle anderen Institutionen und Belange der Daseinsvorsorge zu 100 Prozent verstaatlicht und im öffentlichen Eigentum bleiben müssen. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Kollege Abg. Dr. Brunmair, das ist eine falsche Aussage.") Und das ist einfach wenn man nur den letzten Satz hernimmt, dann widerspricht sich ja das im Antrag was da oben steht "Alle diese Ziele stehen im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Versorgungsmaxime und privatwirtschaftlicher Gewinnmaxime und verlangen daher eine hundertprozentige öffentliche Eigentümerschaft an der Energie AG Oberösterreich." Es gibt – und in allen anderen politischen Diskussion ist es so – nicht schwarz-weiß, 100 Prozent ja oder 100 Prozent nein, sondern grundsätzlich immer eine goldene Mitte. Und ich möchte noch einmal die Sozialdemokraten ersuchen, ihnen helfen endlich einen Beitrag zu leisten, dass die angerissen Sorgen der Mitarbeiter, was z.B. zum Teil der Kollege Sulzbacher argumentiert hat, dass das ein Thema ist. Sagen Sie, was Sie wirklich konkret hier wollen, aber verabschieden Sie sich endlich von dieser These, hundertprozentig staatliches Eigentum, hundertprozentig öffentliches Eigentum, sonst geht die Welt unter. Diese These ist falsch. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Nächster Redner ist der Herr Abg. Brandmayr. Abg. Brandmayr: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Ich möchte feststellen, wir befinden uns nicht irgendwo in Europa, sondern wir sind hier in Oberösterreich. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist richtig.") Und hier in Oberösterreich haben wir ein ganz neues Katastrophenschutzgesetz vor einigen Wochen, Monaten erarbeitet, beschlossen und vor fünf Tagen ist dieses Katastrophenschutzgesetz, das wirklich von allen Parteien beschlossen wurde, in Kraft getreten. Hochwasser-, Katastrophenschutz gilt auch für die Energie AG und die Energie AG wird auch beim teilweisen Börsegang ganz sicher auch zu diesem Katastrophenschutzgesetz stehen und sie haben die Voraussetzungen, sie haben die Mitarbeiter und das Management, dass sie im Stande sind, bei solchen Katastrophen rasch, notwendig und sofort einzugreifen und zu helfen. Das hat auch die Schneebruch- und Windkatastrophe Anfang dieses Jahres bewiesen. Ich bin daher überzeugt, dass wir da keine Angst zu haben brauchen. Und es steht mir auch nicht zu, geschätzte Damen und Herren, vor allem liebe Kolleginnen und Kollegen der sozialdemokratischen Partei, Ihnen Ratschläge zu erteilen, das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Aber eines habe ich schon heute Nachmittag festgestellt, dass bei allen Anträgen, bei allen Diskussionen immer wieder versucht wird, nur das Negative herauszustellen. Ich glaube, das sollen wir nicht tun, sondern ich kenne und schätze alle Abgeordneten der sozialdemokratischen Partei als aufrechte, überzeugte, gelebte Demokraten. Und geschätzte Damen und Herren, in der Bundeshymne im Text heißt es mutig in die neuen Zeiten und ich glaube wir alle sind gut beraten auch einmal etwas Mutiges zu tun, den Börsegang zu akzeptieren, beim Börsegang mitzustimmen und nicht nur ein Lippenbekenntnis zu machen, sondern auch mutig uns dazu zu bekennen und jene Worte, die in der Bundeshymne stehen auch zu verwirklichen. In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung zum Börsegang. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die die Frau Abg. Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie! Der Antrag 1251/2007 "Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge" lautet auf Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge und verlangt vorbeugenden Klimaschutz. Wir freuen uns natürlich sehr, dass die SPÖ diesen Klimaschutz so in den Vordergrund stellt. Eine der wichtigsten Grünen Forderungen beim Börsegang ist, dass der mittelfristige Umstieg auf Energieeffizienz und erneuerbare Energie als Leitlinie für das Land und die Energie AG verankert wird, das heißt, weniger CO2-Ausstoß beugt dem Klimawandel am besten vor und somit ist das natürlich auch ein vorbeugender Hochwasserschutz. Zu lesen ist das im Antrag unter Punkt 3, hier heißt es "Ziel ist es, zur Energiezukunft Oberösterreich 2030 schrittweise in Oberösterreich bei Wärme und Strom auf erneuerbare Energie umzusteigen und damit die CO2-Emissionen und die Energieimportpotentiale zu senken." Also ein klares Bekenntnis zur erneuerbaren Energie in diesem Antrag zum Börsegang der Energie AG. Etwas absonderlich erscheint in diesem Zusammenhang der Einsatz der SPÖ für den Klimaschutz natürlich schon, wenn der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider den Lufthunderter immer wieder versucht rechtlich anzufechten, denn das ist sicher auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Wie sieht es jetzt in Oberösterreich aus mit dem Energieverbrauch. Insgesamt bei der Gesamtenergie werden derzeit zwei Drittel importiert, auch beim Strom kommt 21 Prozent aus dem Ausland. Damit belassen wir auch sehr viel Wertschöpfung im Ausland, das sind etwa zwei Milliarden Euro jährlich. Ein konsequenter Weg zur Energieautarkie, den wir beschreiten wollen, mit dem Ziel, das bis 2030 zu schaffen, heißt, es schützt nicht nur das Klima, sondern es bringt auch wirtschaftlich sehr, sehr viel für Oberösterreich. Dass aber die Energie AG das schafft, braucht die Energie AG auch das notwendige Investitionskapital, das heißt, mit der geplanten Kapitalaufstockung durch den Börsegang wird das sichergestellt sein. Eine umweltorientierte Energiepolitik wird jedenfalls ein zentraler Bestandteil der Eigentümerstrategie der Kernaktionärgruppe um das Land Oberösterreich sein. Also der Kurs ist weg von fossilen Energieträgern hin zur erneuerbaren Energie, zu mehr Energieeffizienz und somit auch zum Klimaschutz, zur Energieautarkie und dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Eine zweite Forderung dieses Antrages sind Maßnahmen im Bereich des Katastrophenschutzes und des Hochwasserschutzes. Der Antrag unterstellt meiner Meinung nach hier schon etwas, dass es durch einen Teilbörsegang der Energie AG zu einer Vernachlässigung der Hochwasservorsorge käme. Das kann man aber aus den derzeitigen bestehenden Tatsachen keineswegs ableiten. Denn die Erfahrungen des hundertjährigen Hochwasserjahres 2002 haben gezeigt, dass Hochwasserprobleme ausgelöst und verstärkt durch Kraftwerke völlig unabhängig davon waren, ob das jetzt ein Kraftwerk in Privatbesitz oder ein Kraftwerk mehr in öffentlicher Hand war. Beim Hochwasser 2002 kamen die meisten Beschwerden mit Anzeigen an der Enns und an der Donau und eigentlich im Bereich der Energie AG nur wenige. Und auch im Bereich der privaten Kraftwerke, wo wir ja 600 haben in Oberösterreich, war es nur vereinzelt zu Problemen gekommen. Das heißt, unabhängig vom Eigentümer müssen natürlich alle Kraftwerksbetreiber die so genannten Wehrbetriebsordnungen nach dem Wasserrecht erfüllen und dafür gibt es auch verschiedene Maßnahmen, z.B. ein Frühwarnsystem in Zusammenarbeit mit allen Kraftwerksbesitzern, die Wehrordnung, wo genau festgelegt ist, wie und wann welche Wehre zu öffnen oder zu schließen sind bei einem Hochwasser, und außerdem eine Hotline der Energie AG für die Bevölkerung, wie ist in einer Hochwassersituation zu agieren. Ja, darüber hinaus betone ich noch, dass egal jetzt ob privat oder staatlich, Rudi Anschober hat als Landesrat für das Trinkwasser und für Hochwasserschutz ein noch nie da gewesenes Hochwasserschutzprogramm in den letzten Jahren gestartet. Deshalb stimmen wir jetzt der Dringlichkeit zu, aber inhaltlich lehnen wir diese Forderungen ab, denn wie jetzt ausgeführt, sind diese Forderungen zur Gänze erfüllt. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke! Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen und bitte Sie, wenn Sie der Beilage 1251/2007 "Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge" die Dringlichkeit zuerkennen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit der Beilage 1252/2007 "Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichem Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG". Es handelt sich hierbei um den Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichem Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile dem Herrn Abg. Ing. Öller das Wort. Bitte! Abg. Ing. Öller: Dankeschön Frau Präsidentin! Meine sehr geehrte Damen und Herren! Es war jetzt recht lustig, wenn man über die Kühe gesprochen hat und über die guten Kühe, und eine gute Kuh, die diesem Antrag zu Grunde liegt, ist der ländliche Raum und der Kollege Abg. Affenzeller hat zum Kollegen Abg. Brandmayr gesagt, eine gute Kuh verkauft man nicht. Und der Kollege Brandmayr hat gesagt, wenn ich genug habe, kann ich sie verkaufen. Ich würde sagen, ein Bauer würde eine Kuh, eine gute Kuh nur verkaufen, wenn er sie verkaufen muss. Und das steht dem entgegen, was immer wieder von den Verkaufswilligen gesagt wird. Ich bin ein Bauernbub gewesen, darum weiß ich, dass ein Bauer eine gute Kuh nie verkaufen würde; dem stehe ich auch entgegen. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Verkaufst du nur eine kranke Kuh?") – Bitte, ja wenn ich einen Blöden finde dafür! Aber eine gute Kuh, wenn ich sie nicht verkaufen muss, würde ich nicht verkaufen, weil sie mir Geld bringt. Und die Energie AG bringt dem Land Oberösterreich Geld, so ist es schlicht und einfach, und wir diskutieren heute eine Thematik, die eine grundsätzliche Entwicklung beeinflusst, die eine Entscheidung bedeutet, in energiepolitischer Hinsicht und die die künftige Versorgungspolitik in Oberösterreich auch massiv beeinflussen wird und es ist auch eine politische Entscheidung darüber, was die Thematik ländlicher Raum betrifft. Die ÖVP, die Grünen haben ja dieses Thema zu einem politischen Postulat erhoben, der ländliche Raum muss gesichert sein und gesichert werden und ich denke, dass gerade durch den Börsegang einer Energie AG dieser ländliche Raum in seiner Versorgungsqualität in Frage gestellt wird. Denn es ist eine Tatsache, Börsengang bedeutet Gewinne zu erwirtschaften, was ja nichts Schlechtes ist. Aber das soll nicht auf Kosten der Menschen gehen und es wird sicherlich so sein, dass das Unternehmen dann nicht mehr von marktwirtschaftlich orientierten Entscheidungskompetenzen geleitet wird, sondern das wird den Vorrang haben auch gegenüber sozialpolitisch orientierten Kompetenzen und sozialpolitischem Verantwortungsbewusstsein. Und darum ist unsere Forderung in diesem Antrag auch dahingehend, dass es auch in Zukunft eine umfassende Versorgung der Bevölkerung zu gleich guten Bedingungen wie in Ballungszentren, so auch im ländlichen Raum geben muss. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das steht im § 18 des Elektrizitätswirtschaftsgesetz. Das habt ihr schon beschlossen.") Das muss es sein und es soll auch zu sozial verträglichen und gleich gestellten Bedingungen sein. Es kann nicht sein, dass ich sage, jetzt bin ich draußen in der Grenzregion, die ich z.B. vertrete, und da müssen wir höhere Tarife verlangen, weil wir da höhere Kosten haben. Das darf es nicht sein, und ich glaube Kollege Anschober, die Debatte, die derzeit in Deutschland geführt wird in diesem Zusammenhang, die gibt diesem Inhalt sehr, sehr Recht. Ich fühle mich als Vertreter einer Grenzregion verpflichtet und ich kann das auch bestätigen aus vielen Gesprächen von Menschen, die verunsichert sind und diese Verunsicherung – (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Von wem? Mit solchen Inseraten betreibt man Unsicherheit. Zuerst Verunsicherung schüren, dann jammern!") – ja und der Kollege Hingsamer, auch ein Vertreter der Grenzregion hat gesagt, Politik soll Ängste nehmen (Unverständliche Zwischenrufe) und ich denke diese Ängste entstehen bei den Menschen aber nicht durch Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider und die SPÖ, sondern durch politische Absichtshandlungen (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wer hat dieses Inserat geschaltet, ihr traut es euch nicht einmal dazuschreiben.") der ÖVP, der Grünen und Teilen der FPÖ oder wie man euch auch immer bezeichnen darf. Ich muss eben im Sinne dieses Antrages nochmals einfordern, dass die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum weiterhin gewährleistet bleibt, dass eine gleichwertige Tarifgestaltung auch in Zukunft stattfindet, dass die Kundendichte einer Region nicht zu Kostensteigerungen, sprich zu Steigerungen des Strompreises führen darf, wie das vielleicht in einem börsenorientierten Unternehmen der Fall sein wird. Für diese Anliegen der Bevölkerung haben wir die politische Verantwortung zu übernehmen und auch zu tragen, und ich bitte im Sinne der betroffenen Menschen dem Antrag entsprechend Rechnung zu tragen. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Jachs. Abg. Jachs: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Da die landwirtschaftliche Marktsituation sicherlich heute noch im grünen Bericht diskutiert werden wird, beschränke ich mich wirklich nur auf den Antrag, der hier eingebracht worden ist. Und ich möchte sagen als Abgeordnete, die im ländlichen Raum zu Hause ist, dass ich mich freue, dass sich die SPÖ um den ländlichen Raum, um die Versorgungssicherheit des ländlichen Raumes so bemüht und einsetzt. Nun, das weiß ich aber auch, dass sich die Netztarife sich aus den Kosten, die aus der Versorgung, die bei der Versorgung eines Netzgebietes entstehen, hier sich zusammensetzen, aber dann ausgleichend für alle dann wieder festgelegt werden, und das finde ich gut so. Und Gott sei Dank gibt es hier dann diese Ungleichbehandlung in einem Netzgebiet nicht, und an diese Vorgaben wird man sich auch nach einem Börsegang noch halten, und es wird auch dort dann nicht diese Ungleichbehandlung geben, und es wird sich auch nach einem Bösegang nichts ändern. Deshalb mache ich mir darüber nicht die großen Sorgen, sondern eher mache ich mir Sorgen um das Ängste schüren, noch dazu wo geplant ist, dass ein großer Teil des Kapitals bei einem Bösegang wieder in das Unternehmen zurückfließt und dann für Investitionen im Versorgungsbereich zur Verfügung steht, und noch dazu wenn man sich anschaut und vergleicht, börsennotierte Unternehmen in Österreich, wie zum Beispiel die EVN, oder die von der SPÖ so präferierte Verbundgesellschaft, so lässt sich hier eindeutig erkennen, dass genau das Gegenteil, nämlich die Stärkung der Versorgungssicherheit stattfindet. So investiert die Verbundgesellschaft seit 2004 ständig steigend in das Netz, in den Netzausbau, und das finde ich positiv. Aber ich möchte noch dazu sagen, dass mich als Abgeordnete des ländlichen Raumes und als Abgeordnete, die im Versorgungsgebiet der Linz AG zu Hause ist, eigentlich ganz andere Ängste plagen, nämlich die Ängste um den Strompreis, die Entwicklung der Strompreise. Weil man kann klar feststellen, wenn man wieder die Unternehmen, die börsenotierten Unternehmen im Osten unseres Bundesgebietes anschaut, und es ist ja heute schon öfters aufgezeigt worden und angesprochen worden, so hat die Linz AG einen der höchsten Strompreise, und ich finde es nur schade, dass sich dann, wenn die Energie AG sich an dem Börsegang beteiligt, oder der Börsegang heute beschlossen wird, sich auch dann am Markt und in den Chancen des Marktes hier mitbewegen kann und hier auch die Vorteile und das Angebot, dass es hier am großen Markt gibt, auch nutzen kann und wahrscheinlich dann auch die Preise für den Konsumenten im Energie AG-Versorgungsbereich sich für den Konsumenten positiver entwickeln werden, und das finde ich schade, gerade für den Kunden der Linz AG, weil dort kann man diese Vorteile bei einem Börsegang eigentlich nicht lukrieren oder für den Konsumenten umsetzen. Und das ist eigentlich das, was ich hier noch feststellen möchte, dass eher im Börsegang der Energie AG die Chancen für das Unternehmen und für die Mitarbeiter liegen und sicher auch die Chancen der Zukunft dort sein werden. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Lieber Herr Kollege Öller! Herzlichen Glückwunsch zu deinen Verwandten, sie haben dir den Bauernhof nicht übertragen, und sie hatten Recht daran, das nicht zu tun. Aus folgenden einfachen Gründen. Wenn du eine gute Kuh hast und kriegst einen guten Preis, könntest du dir Kälber dafür kaufen, dann hast du vielleicht dann mehrere gute Kühe und hast noch mehr Milch und kannst noch mehr versorgen. Fragst einmal deinen Bruder oder deinen Cousin, der den Hof übernommen hat, wie das geht, da werden sie dir erklären, das ist der richtige Weg, um wirtschaftlich Erfolg zu haben. Was mich aber jetzt entsetzt bei dir, ist ja, dass du für den ländlichen Raum sprichst, gleichzeitig gegen den Börsegang, und als Bürgermeister und Abgeordneter müsstest du ja wenigstens die Tarife kennen. Oder? Oder kennst du sie nicht? Dann bitte sag mir den Preisunterschied zwischen Linz AG und Versorgungsgebiet Braunau, wie das ausschaut? Ich werde es dir sagen, ich helfe hierbei, ich helfe dir ja, schau! Ich werde dir einmal sagen, wie das ausschaut. Bei der Linz AG bei einem 5.000 KWh-Haushalt, das ist also ein durchschnittlicher Haushalt, ist der Normalstrom, Optimastrom, Energie AG, Versorgungsgebiet von Linz 893,98 Euro. Ich nehme Attersee, gleiches Versorgungsgebiet wie Braunau, habe gerade Attersee ausgedruckt, wenn ich gewusst hätte, dass du mit der Wortmeldung kommst, hätte ich deine Heimatgemeinde ausgedruckt, aber der Preis ist der gleiche. 5.000 Kilowattstunden, Optimapreis Energie AG, 934,15 Euro. (Zwischenruf: "Das ist teurer!") Ja, teurer, aber jetzt nehmen wir gleichzeitig noch die böse, börsenotierte EVN dazu. (Unverständliche Zwischenrufe) Das rote Linz ist billiger, im Versorgungsgebiet der Stadt Linz ist das Netz dichter. Aber damit wir einen Ausgleich finden, nehmen wir vielleicht das Versorgungsgebiet von - (Unverständlicher Zwischenruf) - horchst wieder einmal ein bisschen zu, Kollege? Nehmen wir das Versorgungsgebiet von St. Valentin, und du stimmst mir zu, das ist auch ländlicher Raum, ist es das? Ja, weißt du, was die EVN verlangt? Die EVN verlangt nämlich weniger. Die EVN verlangt nur 879 Euro, das heißt, wenn das Argument ist, dass also eine Börsennotiertheit einen so genannten teureren Preis im ländlichen Raum bringen würde, dann schaue dir bitte die IST-Situation jetzt an, dass dort, wo EVN im ländlichen Raum versorgt, bereits die EVN jetzt billiger ist, im Übrigen auch billiger ist als die Linz AG. Ich bringe aber den Vergleichspreis, damit du wirklich die Zahlen auch kennst, wie der böse, börsenotierte Verbund den Preis dort anbietet. In Linz gegenüber der Linz AG, 893 Euro Linz AG, 788 Euro der Verbund bei 5.000 KWh. Versorgungsgebiet von der Energie AG, Attersee, Energie AG 934,15 Euro, Verbund 818,59 Euro. Und in Niederösterreich, wo wir sowieso schon billiger sind mit der EVN, 879 Euro in St. Valentin die EVN, und 774 Euro der Verbund. EVN billiger, börsenotiert, Verbund billiger, börsenotiert. Ich bitte deine Kuhrechnung nicht mehr hier im Landtag vorzutragen, denn dein wirtschaftliches Verständnis, sei es beim Bauernhof, sei es in den Energiekennzahlen, reicht nicht aus, um hier wirklich Argumente zu bringen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Frau Präsidentin! Zum Antrag 1252/2007 kann ich sehr viel auf meine Rede 1247/2007 verweisen. Ich möchte aber noch ein paar Aspekte herausgreifen, weil ich glaube, in der Länge der Debatte ist es vielleicht bei den meisten untergegangen. Und ich möchte diese Angst der SPÖ ein Stückchen mildern, weil ich glaube, nur wer Angst hat, wird auch Angst verbreiten, damit die Versorgungssicherheit auch in ländlichen Gegenden gewährleistet ist. Und wie das gewährleistet wurde, nämlich nicht über den Eigentümer, sondern über das im Jahre 2006 beschlossene Elwog-Gesetz. Hier möchte ich als erstes den Paragrafen 38, Anschlusspflicht, vorlesen, damit das auch die SPÖ dann nachlesen kann im neuen Gesetz. "Betreiber eines Verteilernetzes haben unbeschadet der Bestimmung betreffend Direktleitungen sowie bestehender Netzanschlussverhältnisse innerhalb eines räumlich abgegrenzten bestimmten Gebietes alle Endverbraucher und Erzeuger an ihr Verteilernetz anzuschließen. In gleicher Weise haben auch Endverbraucher und Erzeuger in diesem Verteilernetz die Pflicht zum Anschluss an das Verteilernetz, privatrechtliche Vereinbarungen über den Netzanschluss sind zulässig, es besteht jedoch kein Rechtsanspruch auf Anschluss an eine bestimmte Netzebene". Der nächste Punkt, Pflichten der Betreiber von Verteilernetzen, der ist zu lange, würde die Redezeit und die Zeit im Landtag unnötig verlängern. Also in Paragraf 40 sind die Pflichten der Betreiber von Verteilernetzen, in 16 Punkten geregelt. Wo, wie und was die EVU zu leisten haben, und die Betreiber der Verteilernetze. Wie gesagt, es gibt auch private Betreiber von Verteilernetzen, die nicht im öffentlichen Eigentum sind, die müssen sich an die gleichen Bedingungen halten. Falls es hier natürlich noch Lücken gibt in der Versorgungssicherheit, damit eben vielleicht einige wenige nicht angeschlossen werden können, was meines Wissens nicht bekannt ist, sonst hätte man es sicher in den Medien gelesen, sollte es da aber noch Lücken geben, meine sehr geehrten Damen und Herren, muss das und wird das selbstverständlich in einer Novelle des Elwog behoben werden und hier eine weitere Verbesserung geschaffen werden. Auf einen Punkt möchte ich noch hinweisen. Es ist angesprochen worden, weil ja immer die Gefahr im Raum steht, dass plötzlich, wenn was ausfällt, hier Versorgungsengpässe in Oberösterreich auch greifen. Und eines ist schon klar, bei den letzten Ausfällen, die europaweit so große Gebiete erfasst haben, war Österreich nur mit einem ganz minimalen Teil dabei und hat gleich wieder mit diesen Rundsystemen, was ich vorher erklärt habe, versucht habe zu erklären, geschaltet. Mein Vater war 35 Jahre, sogar noch länger, bei der Energie AG. Ich stamme also nicht von einem Bauernhof ab und kann nicht von Kühen reden, aber ich kann sehr viel von den Erfahrungen meines Vaters profitieren, der ja sehr lange auch im Verteilernetz dabei war, und in der Schaltstation, hier wirklich Tag für Tag diese Arbeit gemacht hat und sich sehr gut auskennt, und der mir versichert hat, so wie das gehandhabt wird in Oberösterreich bei der Energie AG. Aber auch wie die Gesetze vorhanden sind, ist es ganz gleich, wer da hier der Eigentümer ist. Sie haben nicht nachgefragt, ob sie auf ein Leitungsnetz schalten des Eigentümers Energie AG, des Verbundes oder eines Privaten, sondern sie haben dort geschaltet, wo es notwendig war. Nun kurz zum Engpass-Management, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist im Paragraf 48 geregelt. Hier möchte ich noch kurz vorlesen. "Netzbetreiber haben mit Betreibern von Stromerzeugungsanlagen, die in ihr Netz einspeisen, Verträge abzuschließen, in denen ihre abgestimmte Vorgangsweise im Falle unmittelbar drohender Gefährdung der Versorgung der am jeweiligen Netz angeschlossenen Endverbraucher geregelt wird. Insbesondere ist in diesen Verträgen vorzusehen, dass die Netzbetreiber geeignete Stromerzeugungsanlagen zur physikalischen Unterstützung des Netzbetriebes heranziehen und Hilfsdienste der Betreiber von Stromerzeugungsanlagen in Anspruch nehmen können. Diese Verträge sind der Behörde unverzüglich anzuzeigen". Also, hier denke ich, haben wir ganz klar das geregelt. Und es ist nicht der Eigentümer, sondern es sind die Gesetze, die das regeln, und bitte, hören Sie endlich auf, die Bevölkerung zu verunsichern, und ihnen ein X für ein U vorzumachen, die Sicherheit der Versorgung ist gewährleistet durch vernünftige Gesetze, die Gott sei Dank von der SPÖ mitbeschlossen wurden, weil sonst müsste man wirklich zweifeln, ob sie eine würdige Partei sind, das Land zu vertreten. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1252/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1253/2007, es handelt sich hier um einen Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben. Ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Schreiberhuber das Wort. Abg. Schreiberhuber: "Das Land Oberösterreich hat die Aufgabe, für eine geordnete Gesamtentwicklung des Landes zu sorgen, die den wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bedürfnissen der Bevölkerung insbesondere auch in Wahrung der Verantwortung für künftige Generationen Rechnung trägt." Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzt Kolleginnen und Kollegen! Nicht irgend eine Aufgabe unter "ferner liefen" in unserer Oberösterreichischen Landesverfassung, sondern an zweiter Stelle gleich nach jener, die lautet, unter Wahrung des Gemeinwohls die freie Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen zu sichern, die Selbsthilfe der Bevölkerung und den Zusammenhalt aller gesellschaftlichen Gruppen zu fördern. Was hält die Gesellschaft zusammen, liebe Kolleginnen und Kollegen? Im Sozialbericht des Landes Oberösterreich aus dem Jahr 2001 ist einleitend formuliert, die Kombination von Erwerbsarbeit und sozialen Sicherungssystemen, also die wie auch immer gelöste Verbindung von Armutspolitik und Einkommensersatz bleibt die Konstituierende der großen Solidargemeinschaften und bildet damit den Kern des sozialen und wirtschaftlichen, letztendlich auch des politischen Zusammenhalts der Gesellschaft. Herr Landeshauptmann Dr. Pühringer bekennt sich in diesem Sozialbericht dazu, dass es notwendig sei, auch die dringend erforderlichen Finanzen zur Verfügung zu stellen. Was heißt nun Solidargemeinschaft? Und Zusammenhalt aller gesellschaftlichen Gruppen fördern? Waren es, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, 2001 bis 2002 noch 4 Prozent der Wohnbevölkerung, die von akuter Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen war, leiden laut aktueller Daten der Armutskonferenz nunmehr 5,9 Prozent an dem, was als verfestigte Armut bezeichnet wird. Ein Anstieg, der zu denken geben muss, wie auch die Pressemeldung vom 29. Juni 2007 in den Oberösterreichischen Nachrichten, wo es heißt, Direktoren verzweifeln wegen Stundenkürzungen an Schulen, nach den Stundenkürzungen der Vorjahre stehen Pflichtschulen laut einer Erstinformation wieder Einsparungen bevor. Gerade rechtzeitig zu der heutigen Diskussion kommt aus der Oberösterreichischen ÖVP die unverblümte Forderung nach einer deutlichen Förderung privater Pensionsvorsorge für die nächste Steuerreform, was vom grünen Landeskoalitionspartner in Person der dritten Landtagspräsidentin, Frau Kollegin Eisenriegler, als unsozial eingestuft wird. Eine Einschätzung, die ich vollen Herzens nur teilen kann. Das ist genau so unsozial, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wie Sie den Einmalerlös aus dem Verkauf der Landesanteile an der Energie AG zur kurzlebigen Budgetdeckung verwenden wollen, anstatt ihn dort einzusetzen, wo er der Solidargemeinschaft dient, sie fördert, und damit den Zusammenhalt der Gesellschaft nachhaltig sichert, nämlich in der Form von jährlichen Dividenden an das Land Oberösterreich. Ohne Sozialleistungen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, und Pensionen wären statt 12 Prozent der Bevölkerung 43 Prozent armutsgefährdet. In armutsgefährdeten Haushalten machen Sozialleistungen inklusive Pensionen mehr als die Hälfte des Einkommens aus, nämlich 56 Prozent. Wo wollen Sie dann das Geld hernehmen für den sozialen Ausgleich? Gefragt ist der Herr Landeshauptmann in Abwesenheit. Wenn selbst die Dividenden unserer Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge an private Aktionäre fließen? Wenn Sie das Landesbudget nicht mehr decken können, weil auch keine Rücklagen mehr vorhanden sind? Wer zahlt dann die höheren Tarife und Gebühren? Nur jene, die nach Ihren Vorstellungen die private Pensionsvorsorge staatlich gefördert erhalten, oder nur jene, die aus dem Aktienerwerb aus dem Börsengang der Energie AG satte Gewinne lukriert haben? Oder zahlt dafür die gesamte oberösterreichische Bevölkerung? Auch jene 24.299 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die 2005/2006, und jene 25.044 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, immerhin 5,2 Prozent der Wohnbevölkerung in unserem Bundesland, die 2006/2007 einen Heizkostenzuschuss als Sozialleistung erhalten haben? Es ist schon eine eher eigenwillige Interpretation von Solidargemeinschaft, dringend nötige Finanzen zur Verfügung zu stellen, wenn den Menschen die Sozialleistung, die sie mit der linken Hand erhalten haben, von der rechten wieder für höhere Strom- und Wasserpreise aus der Tasche gezogen wird. Ist das der subtile Versuch einer Mutation von neoliberal zu sozialliberal? Eigentlich macht es mich fassungslos, Kolleginnen und Kollegen, mit welcher Leichtigkeit Sie über das von unseren Vorgängergenerationen erwirtschaftete Eigentum der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher verfügen, die Hauptziele und Grundsätze staatlichen Handelns in unserer Landesverfassung offensichtlich fehlinterpretieren und die Zukunftschancen jener Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die auf die wirkliche und funktionierende Solidargemeinschaft angewiesen sind, für immer und ewig zu Grabe zu tragen. Ich lade ein, Kolleginnen und Kollegen, zum breiten Dialog über den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und fordere aus den angeführten Gründen, unsere Energie AG Oberösterreichs zu hundert Prozent im öffentlichen Eigentum zu belassen und vorerst jedenfalls der Dringlichkeit dieses Antrages zuzustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Als erstes, liebe Kollegin Schreiberhuber, du machst es mir sehr schwer jetzt emotionslos und sachlich auf deine Polemik zu reagieren, dass alles untergeordnet wird dem Bestreben der SPÖ ein Wahlkampfthema zu haben. Und zwar durch die Bürgerbefragung werden alle Bereiche, wo wir über Jahre ein klares, ein gutes Gesprächsklima gehabt haben, eine gute Gesprächsebene gehabt haben, werden zerstört, weil alles jetzt unter dem Aspekt zu nehmen ist, die Armut wird steigen, den Strompreis, die Leute werden sich den hohen Strompreis nicht mehr leisten können. Ich habe dir gesagt und du kannst auch nachschauen, kontrollieren, wie die Stromtarife sind. Die Energie AG hat einen sehr hohen Strompreis im Verhältnis zu anderen. Unsere Chance ist ja gerade, und wir werden sehr oft gefragt, warum wir auch mitgehen oder warum uns das ein Anliegen ist, ein Grund dafür ist, dass wir damit rechnen und wir wissen es von anderen Fällen, dass durch einen Wettbewerb der Strompreis sinken wird. Das haben wir bei anderen Monopolen, "Monopolbetrieben" auch erlebt. Wenn hier steht und das ist das, wo ich so ein Problem habe, ihr schreibt in die Begründung Dinge hinein, die so nicht stimmen, wenn da steht: Darf die Energie AG Oberösterreich nicht an Private verkauft werden wie das im Zuge eines Börsegangs passieren würde. Jeder hat jetzt schon hundert Mal erklärt, dass es keine Privatisierung ist, sondern dass natürlich auch das Unternehmen vom Börsegang und damit auch die Kunden profitieren würden. Was mich so irritiert ist, und ich bin es eigentlich nicht gewohnt, weil wir haben über Strecken wirklich eine andere Gesprächshaltung, diese Polemik, es ist für uns alle furchtbar, wenn es Hochwasserkatastrophen gibt, aber da reden wir jetzt der Bevölkerung ein, die werden wahrscheinlich noch zunehmen, wenn die Energie AG an die Börse geht. Die Armut wird steigen, wenn die Energie AG an die Börse geht. Das zieht sich durch alle Anträge und mir ist es wirklich ernst damit, ich sage, hört auf Menschen, die aufgrund ihrer individuellen Situation nicht in der Lage sind sachlich, inhaltlich Vergleiche zu ziehen und sich damit auseinander zu setzen, denen einfach Angst zu machen, weil eine Angstpolitik in dem Land, glaube ich, haben wir nicht notwendig. Und noch einige Sachen dazu. Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider hat in einer Aussendung erklärt, an der Börse gibt es keine Sicherheit. Da stimme ich ihm schon zu, aber es gibt auch keine Sicherheit, wenn wir beim derzeitigen Konstrukt bleiben, dass die Energie AG in der Hand des Landes Oberösterreich bleibt. Denn was passiert denn? Kommen wirtschaftlich schwächere Zeiten, dann kann sehr wohl das Land Oberösterreich auch einmal gezwungen werden, private Investoren einzuladen, miteinzubeziehen, weil einfach die Finanzen nicht da sind. Und wir haben ja ein großes Glück bei all den jahrelangen Diskussionen, Maßnahmen, Rücknahme von Maßnahmen, dass zurzeit ein Börsegang sehr gut platziert ist. Wir merken es bei anderen Unternehmen und ich zitiere Herrn Dr. Hannes Androsch, der gesagt hat, es ist so viel Geld, so viel Kapital da, das investiert werden soll, naja da geben wir ihnen die Möglichkeit und profitieren wir auch davon. Noch eines als Ergänzung, das ist mir schon auch wichtig, weil das ist heute schon einmal andiskutiert worden, die Mitarbeiterbeteiligung. Österreich hat ein unheimliches Defizit gehabt in diesem Bereich. Und ich glaube, gerade die Mitarbeiterbeteiligung ist etwas was für die Arbeitnehmer von unheimlicher Wichtigkeit sind. Und ich habe da einen (Zwischenruf Abg. Bauer: "Da brauchen wir keinen Börsegang dazu!") Artikel aus einer Fachzeitschrift gefunden, die Motivation. Was ist? Warum Mitarbeiterbeteiligung? Weil sich die Menschen einem Unternehmen zwar bis jetzt schon verpflichtet gefühlt haben, aber nicht in der Form partizipieren haben können. Oder zum Beispiel, dass die Mitbestimmung ausgebaut wird, dass das Betriebsklima wesentlich verbessert wird, dass die Risikoverteilung eine ganz eine andere ist und dass durch etwaige Kapitalaufstockungen sehr wohl auch die Mitarbeiter davon profitieren. Und eines noch zum Abschluss, eines ist noch nicht angesprochen worden. Wir haben über den Cerberus und über alle möglichen gesprochen. Bitte vergessen wir nicht, dass es sehr wohl am Aktienmarkt an der Börse auch so genannte Nachhaltigkeitsfonds gibt, die ganz bewusst investieren in Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Und das ist auch eine Chance zu sagen, man denkt längerfristig, man denkt auch an die nächste Generation. Also es ist nicht so, dass in der Börse nur um eines gerungen wird, Profit für ein paar und alle auf der Strecke bleiben. Zum Kollegen Öhler möchte ich nur eines sagen, er hat gesagt, der Bauer verkauft nicht seine beste Kuh, aber der Bauer könnte auch davon profitieren, wenn er ein paar Nachbarn vielleicht oder Menschen, die interessiert sind zu einigen Prozent an der Kuh partizipieren lässt, die brav das Futter bringen, die ihn unterstützen bei all seinen Investitionen, dann hat nämlich er auch mehr von der Kuh wie wenn er sie alleine durchfüttern muss. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Weixelbaumer. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, verehrte Damen und Herren! Oberflächlich betrachtet könnte man diesem Antrag sogar etwas abgewinnen, aber wirklich nur oberflächlich betrachtet, denn für uns muss sich die Frage stellen: Wie setzen wir diesen Börsenerlös ein, für politisch motivierte Strohfeuer oder für strategisch gut gewählte Zukunftsprojekte, die volkswirtschaftlich wesentlich mehr bringen als die Dividenden je bringen können? Der von Landesrat Kepplinger geschätzte Börsenerlös von rund 760 Millionen Euro, davon für die Energie AG rund 235 Millionen Euro und für das Land Oberösterreich 475 Millionen Euro, stimmen diese Schätzungen, so hieße dies 235 Millionen Euro für ein ambitioniertes Investitionsprogramm der Energie AG in erneuerbare Energien und entsprechende positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, und 475 Millionen Euro Investitionen in volkswirtschaftlich enorm wichtigen Bereichen, zum Beispiel für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation. Und dazu ein Ergebnis einer Studie: Eine Studie von Professor Schneider ergibt, dass die in Österreich justierten 46 Millionen Euro in die Forschung, Entwicklung und Innovation 1.480 neue Arbeitsplätze von 2005 bis 2007 zur Folge hatten. Das heißt, sie bewirkten ein Plus des regionalen Bruttoinlandsproduktes von 62 Millionen Euro sowie die Steigerung des regionalen Volkseinkommens um 43,4 Millionen Euro. Verehrte Damen und Herren! Wir wollen kein Strohfeuer, wir wollen mit den Erlösen in die Zukunft investieren, wir wollen einen Mehrfachertrag, wir wollen einen Mehrfachnutzen unter das gemeinsame Dach Oberösterreichs bringen. Der Dringlichkeit stimmen wir zu, dem Antrag stimmen wir nicht zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Sicherung der Gewinne der Energie AG beginnt ebenfalls wieder mit dem Mytos einer hundertprozentigen Eigentümerschaft an der Energie AG. Ich möchte auf eines hinweisen, abgesehen davon, dass 25 Prozent wirklich verkauft worden sind, diese 25 Prozent ja nur virtuell im Eigentum des Landes Oberösterreichs, weil ja dafür Kredite aufgenommen werden mussten, wie Sie ja natürlich alle wissen. Das brauche ich ja nicht zu sagen. Nur sozusagen die Einleitung immer zu tun, dass die hundertprozentige Eigentümerschaft in der öffentlichen Hand die Grundbedingung und das Ausgangsszenario wäre, vor dem wir heute stehen, stimmt halt leider auch nicht, wenn wir es heute zum, glaube ich, mitgezählt, glaube ich, zum zwölften Mal, glaube ich, hören jetzt. Es wird dadurch nicht wahrer. Kollegin Schreiberhuber! Ich habe, da stimme ich dem Kollegen Weixelbaumer nicht zu, ich kann dem nichts abgewinnen was du gesagt hast, weil würde es nach dem gehen, müsste die Energie AG jährlich ungefähr 500 Millionen Euro an Gewinn abwerfen, um all das abzudecken was du genannt hast, also allein was im Sozialbereich das Land Oberösterreich leistet. Wir befinden uns im übernächsten Jahr in einem Sprung im Sozialbudget von 150 Millionen Euro gegenüber 2003. Und das zu leisten, glaube ich, ist also wirklich mit der besten Kuh Energie AG nicht möglich. Ich darf Ihnen ein bisschen vorrechnen, um vielleicht wenigstens hier die Illusionen zu nehmen, wenn Sie sich schon nicht abhalten lassen, die Illusionen durch Inserate und durch ihre Meinungen nach außen zu tragen. Aber mir wäre es ein Anliegen, dass wenigstens in diesem Haus, die Kirchen, die jeweiligen Tatsachen im Dorf bleiben. Wenn wir davon ausgehen, dass der Anteil der Energie AG derzeit rund, sage ich einmal, 68 Prozent etwa dem Land Oberösterreich gehören. Für die 25 Prozent, die wir zurückgekauft haben, müssen wir ja Zinsen zahlen. Da können wir ja die Einnahmen nicht lukrieren. Wir müssen, Frau Landesrätin, die Zinsen deshalb zahlen, weil das Geld ja nicht mehr da ist, was damals eingenommen wurde. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Aber die Dividenden bekommen wir schon?") Dank der Vorgaben wie es die alte große Koalition noch in der alten Legislaturperiode gemacht hat, bleiben rund 10 Millionen Euro, die dem Land Oberösterreich jetzt zustehen. Das Zweite, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wann war denn der Ausstieg aus der Allianz?") nein, ich rede vom Einstieg in die Allianz. Da ist das Geld nicht angelegt worden, bleiben ungefähr 10 Millionen Euro, die dem Land Oberösterreich tatsächlich zustehen. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass ich rund weitere 20 Prozent ungefähr nicht haben werde, gleichzeitig aber durch eine Kapitalaufstockung ja zu einer Geschäftsbelebung beitrage und höhere Gewinne und auch höhere Dividenden zu erwarten habe, haben wir uns ausgerechnet oder ausrechnen lassen, dass ungefähr so ein bis zwei Millionen Euro weniger Dividenden in einem prosperierenden Unternehmen Energie AG dem Land zufließen werden. Jetzt, Kollegin Schreiberhuber, jetzt frage ich Sie allen Ernstes, wenn Sie in ihrem Antrag behaupten, dass das Fehlen von ein bis zwei Millionen Euro das oberösterreichische Landesbudget von rund vier Milliarden Euro ins Wanken bringt, und dass dadurch die öffentlichen Aufgaben nicht mehr erfüllt werden können, dann ist das schlichtweg den Menschen Sand in die Augen streuen und dann ist das das Gleiche (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Herr Kollege Trübswasser, ich komme auf 17 Millionen Euro, die in das Budget fließen!") wie wenn ich behaupte, ich brauche einen Fahrradbeauftragten und vor zwei Jahren habe ich einen Fahrradbeauftragten eingerichtet. Es ist halt schlechtweg der Umgang mit der Wahrheit und der Umgang mit der Wahrheit fehlt mir in allen diesen Anträgen und wir werden ja noch weitere heute besprechen. Sie werden nicht wahrer, wenn am Eingang immer steht, dass die hundertprozentige Eigentümerschaft in der öffentlichen Hand belassen werden muss und dass bei Nichtbeachten dieser Maxime dem Land Oberösterreich großes Ungemach droht. Ich glaube und bin überzeugt davon, dass unter den gegebenen Bedingungen der Teilbörsegang das Beste nicht nur für das Unternehmen ist, sondern für das Land Oberösterreich insgesamt. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede, lasse über den Antrag abstimmen. Wenn Sie der Dringlichkeit zur Beilage 1253/2007 zustimmen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1254/2007, das ist ein Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Prinz das Wort. Abg. Prinz: Ja, Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und werte Kollegen! Vor zirka oder genau 60 Jahren gab es eine Neuordnung der Elektrizitätsversorgung in Oberösterreich der oberösterreichischen Kraftwerke AG oder OKA genannt. Es erfolgte ein jahrzehntelanger Aus- und Aufbau der Kapazitäten und des Versorgungsgebietes. Enorme finanzielle Mittel wurden seitens des Landes in diesem Betrieb investiert. Und dieser Vorzeigebetrieb, dieser gewinnbringende Konzern, mittlerweile in Energie AG umbenannt, erfüllte neben seinen unternehmerischen Zielen auch die Versorgungsziele des Landes Oberösterreich, aber nicht nur im städtischen und Ballungsbereich, sondern auch draußen in den Dörfern und dort vor allem auch in den abgelegendsten und entlegendsten Gebieten. Und gerade diese Sicherung der Versorgungsleitungsgarantie in den dünnbesiedelten Gebieten auf dem Land ist durch diesen Börsegang doch in Gefahr. Wenn ich mir die Argumentation von Schwarz-Grün auch dieses Mal anhöre, dann erinnere ich mich wieder an alte Diskussionen, die in den letzten Jahren hier im Landtag geführt wurden als wir Sozialdemokraten in vielen Anträgen auf die Problematik des ländlichen Raumes betreffend der Schließungswellen und der bevorstehenden Ausdünnungen hingewiesen haben. Als Schwarzmaler, Populisten und so weiter wurden wir beziehungsweise unser Vorsitzender Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider bezeichnet. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wie schaut denn die Wirklichkeit aus? Ich zitiere nur eine Presseaussendung vom letzten Bürgermeister- beziehungsweise Gemeindetag der Raiffeisenbank Oberösterreich, die erst vor einigen Tagen, vorige Woche, in Linz stattgefunden hat. Die Überschrift lautet: Sieben von zehn Gemeinden mit Schönheitsfehlern. Und dann geht es weiter, von den 444 Gemeinden weisen bereits 310 zumindest ein Manko auf, weiters heißt es, entsprechende Versorgungseinrichtungen und eine ausreichende Infrastruktur sind Garanten um die Funktionsfähigkeit auch künftig in diesen Gemeinden zu erhalten. Es wird aufgelistet, dass 173 Gemeinden kein Postamt und keinen Postersatzdienst mehr haben, 170 Gemeinden keine Tankstelle, 95 Gemeinden bereits keinen Arzt mehr besitzen und 68 Gemeinden kein Lebensmittelgeschäft mehr haben und so weiter und so fort. Und dann wird gefordert, dass wir Waren und Dienstleistungen zu den Menschen bringen müssen, damit die Menschen nicht wandern oder besser gesagt abwandern müssen. Die Raiffeisenbank hat das festgestellt, nicht wir. (Zwischenruf Abg. Baier: "Besser wirtschaften müssen im Konsum!") Die Raiffeisenbank, Herr Kollege. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser Diskussion zu unseren Anträgen, in dieser Legislaturperiode eingebracht hier im Landtag und auch in den Ausschussrunden, gab es immer wieder seitens der Grün-Schwarzen oder Schwarz-Grün, wie man es nennen möchte, ablehnende Haltung. Da war der Antrag betreffend die nachhaltige Absicherung der Daseinsvorsorge in Oberösterreich. Oder es war der Antrag betreffend oberösterreichischen Beteiligungsmanagement zur Absicherung der Daseinsvorsorge. Oder wenn ich an den Antrag denke betreffend Beendigung der Schließungswelle im ländlichen Raum oder ich darf noch zitieren den Antrag betreffend Konzept des Landes Oberösterreich zum Erhalt der Versorgungssicherheit im ländlichen Raum. All diese Anträge wurden abgelehnt, wurden genauso wie bei der heutigen Diskussion betreffend Börsegang der Energie AG argumentiert, dass der ländliche Raum gesichert ist, keine Gefahr besteht und wie man im Volksmund sagt, dass alles Paletti ist. All diese Anträge wurden von Schwarz-Grün, wie gesagt, abgelehnt. Die Wirklichkeit schaut jedoch ganz anders aus. Eigentlich müssten bei euch die Alarmglocken läuten. Tatsache ist, dieser Börsegang der Energie AG ist auch ein Risiko für die Daseinsvorsorge in unseren Gemeinden draußen. Unsere Haushalte, unsere Stromabnehmer werden die Verlierer sein, denn die privaten Aktionäre werden sicher höhere Gewinne fordern und einfahren. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir wollen, dass die Energieversorgung weiterhin gesichert ist und der Strompreis auch weiterhin für unsere Landsleute leistbar bleibt. Und auch die Versorgungsleitungen in die entlegendsten Gebiete unseres Landes, unseres Bundeslandes gebaut werden. Wenn Schwarz-Grün in Presseaussendungen behauptet, dass die Energie AG durch diesen Börsegang moderner und reicher wird, so ist das nicht nachvollziehbar. Reicher werden die Aktionäre und einen Geldsegen gibt es zur Budgetkosmetik vorübergehend für unseren Finanzreferenten. Die Kollegin Jachs hat gesagt, sie freut sich, dass die SPÖ sich für den ländlichen Raum stark macht. Jawohl, wir haben uns in den letzten Jahren und wir werden es auch in Zukunft tun, für den ländlichen Raum und für unsere Menschen stark gemacht. Daher ersuche ich um Zustimmung zu diesem Dringlichkeitsantrag und auch zum Inhalt. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Eines zieht sich durch die ganze Debatte, die doch jetzt schon eine Zeit lang andauert, dass nämlich die SPÖ davon ausgeht, dass Strompreis, Versorgungssicherheit, Arbeitsplatzsicherheit nur durch hundert Prozent öffentliches Eigentum gesichert ist und bei einem börsenotierten Unternehmen das in Gefahr ist. Ich möchte Sie einmal fragen, woher nehmen Sie denn diese Annahme? (Unverständlicher Zwischenruf) Nein, Sie haben über ganz etwas anderes geredet, Herr Prinz. Können Sie mir das irgendwie einmal argumentieren, mit welchem Argument können Sie das unterstützen, diese These? (Zwischenruf Abg. Prinz: "Strompreissteigerungen!") Von wem? Welcher Strompreis? Also wenn Sie das Argument haben wollen, wenn Sie so argumentieren wollen, der Günther Steinkellner hat es Ihnen vorgerechnet. Schauen Sie sich den Strompreis von börsenotierten Unternehmen an. Zwei Beispiele hat er genannt, den Verbund, seit 1988 an der Börse und die EVN, seit 1989 an der Börse. Die beiden haben die günstigsten Strompreise in Österreich. Er hat sie mit der Linz AG verglichen, hat eine andere Eigentümerstruktur. Ich weiß nicht, woher Sie das nehmen. Das ist mir ein Rätsel. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Das sind unsere Befürchtungen und die werden eintreten!") Es sind Ihre Befürchtungen. Okay. Gut. Aber die Erfahrung, meine Damen und Herren, ist eine andere mit börsenotierten Unternehmen. Dasselbe gilt, (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Fakten sind andere!") welche denn? Die habe ich jetzt Ihnen gerade erzählt. Ja welche Fakten? Sagen Sie mir das doch einmal. (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Die KELAG und ESTAG haben im Übrigen die höchsten Strompreise!") Gut, Frau Kollegin Jahn. Sie sind ja jemand, der durchaus in ökonomischen Dimensionen denkt. Also was können wir daraus schließen? Dass das Kriterium der Börsenotierung keinen Einfluss hat auf den Strompreis. Das ist die richtige Schlussfolgerung. Ich danke Ihnen für die Handreichung. (Beifall) Dasselbe, meine Damen und Herren, gilt für die Versorgungssicherheit. Also Sie schreiben da blumig in Ihren Antrag hinein: Öffentliche Versorgungsziele sind sozusagen im Widerspruch mit privatwirtschaftlichen Gewinninteressen. Es geht um möglichst effiziente energetische Nutzung der natürlichen Ressourcen und fortlaufende Verbesserungen des Effizienzgrades, der Technologien, usw. usw. usw. Ja, dann schauen Sie sich doch einmal ein Unternehmen an, das börsenotiert ist, was die Investitionen beispielsweise in Netze betrifft oder was die Investitionen auch in ökologische Energiegewinnung betrifft. Haben Sie das einmal angeschaut, Herr Prinz? Da würde ich Ihnen das empfehlen. Schauen Sie einmal beim Verbund nach, wie viel der in den letzten Jahren ins Netz investiert hat. Ich lese es Ihnen gerne vor: 2004: 30,2 Millionen, 2005: 47,2 Millionen, 2006: 73,7 Millionen in Euro gehalten. Davon können wir nur träumen. Also, das kann es ja nicht sein. Oder schauen Sie sich die EVN an. 180 Millionen Euro in ökologische Energiegewinnung investiert im Geschäftsjahr 2005/2006. Bitte erklären Sie mir einmal mit Fakten, wie Sie zu diesen krausen Annahmen kommen, die in Ihren seltsamen Anträgen drinnen stehen. Ich finde das wirklich bemerkenswert. Am Beginn dieser Debatte steht der Klubobmann Frais da und sagt: Wir wollen Argumente haben, wir wollen diskutieren. So, jetzt haben wir Fakten am Tisch. Alles, was ich von Ihnen höre, sind politische Parolen und das, meine Damen und Herren, das ist zu wenig für eine Diskussion. Und dasselbe gilt, wenn ich das auch noch sagen darf, für die Frage der Energieautarkie. Also gut, gehen wir davon aus, dass wir das alles wollen. Wissen Sie, wie hoch der Eigenversorgungsgrad der Energie AG ist? Wissen Sie das? Wahrscheinlich eh nicht. Also dann sage ich es Ihnen. 35 % Eigenstromerzeugung, 18 % sind Bezugsrechte von den Kraftwerken an der Donau und auch anderen, macht 53 %, 47 % Fremdstromversorgung. Das ist die Energie AG. Wenn wir wollen, dass wir diesen Grad erhöhen, was glauben Sie, was man da tun muss? Investieren. Wir müssen investieren in zusätzliche Kraftwerke. Wir werden zum Beispiel mit Timelkam ab 2008 diese Rate, diesen Grad der Eigenversorgung erhöhen können auf rund 65 %. Ihre Argumentation, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie, führt sich selbst ad absurdum. Sie brauchen den finanziellen Spielraum, um diese Investitionen vorzunehmen. So ist es. Auch wenn Sie Ihr Haupt schütteln, Frau Landesrätin. Es ist trotzdem so. Und es werden Ihnen auch alle Energiemanager der Energieversorgung, (Unverständlicher Zwischenruf) ach so, ich hab geglaubt, Sie hören mir zu. Das ist ja nicht selbstverständlich ganz offensichtlich in der Debatte, weil wir wollen ja argumentieren und Argumente austauschen. Aber ist auch wurst. Das sind die Fakten, meine Damen und Herren! Ich würde Sie bitten, befassen Sie sich auch mit diesen Dingen. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Haben wir!") Ja, aber dann fehlt irgendwo der letzte Schluss, dann zu einem wirklich logischen Ergebnis zu kommen. Diesem Antrag können wir eben auch nicht zustimmen. Wir werden der Dringlichkeit zustimmen, aber nicht dem Antrag selbst. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Im Antrag wird gesagt, wenn wir Anteile veräußern, dann bekommt das Land in der Zukunft weniger Geld und damit könnten die öffentlichen Aufgaben nicht erfüllt werden. Ich darf kurz die SPÖ daran erinnern, wenn das das Argument wäre, würde jedenfalls bei einer Anteilsveräußerung an den Verbund, an die EVN, an die TIWAG genau der gleiche Umstand eintreten, weil damit die Landesanteile geringer wären. Nur so weit. Der Zwischenruf, glaube ich, der Kollegin Jahn hinsichtlich der Energiepreise hat mich aufgerufen, noch weitere Erörterungen zum Energiepreis gerne auch in diesem Haus den sozialdemokratischen Abgeordneten zu geben. Bei ihr bin ich natürlich besonders gerne bereit, ihr dabei zu helfen, da sie im Aufsichtsrat der Energie AG sitzt. (Unverständlicher Zwischenruf) Wenn man sich Attersee anschaut und das habe ich ausgedruckt, das ist also Versorgungsnetzgebiet der Energie AG, ist billigster Anbieter der Verbund, danach die KELAG, danach MyElektrik, danach Naturstrom, danach Vorarlberg, danach Switch, danach Naturstrom Vertrieb GmbH, danach unsere Wasserkraft und erst an neunter Position werden Sie die Energie AG finden. Wenn Sie also die Unternehmen vorher sich genau ansehen und ich würde das in der Energie AG-Aufsichtsratssitzung sehr genau hinterfragen, Frau Kollegin, (Unverständlicher Zwischenruf) weil wenn Sie auch die soziale Dimension des Preises für die Bevölkerung mit berücksichtigen, dann müssten Sie, wie ich schon vorher gesagt habe, auf die Barrikade steigen und sagen: Ein Wahnsinn, runter mit dem Strompreis, wir werden doch billiger sein. Wir sind ja bis jetzt in öffentlicher Hand gewesen, aber immerhin sind die Börsenotierten billiger. Lieber Kollege! Und wenn du dir das jetzt anschaust und deine eigene Begründung, die du da vorgetragen hast, einmal durchdenkst, dass das alles dann nicht zusammenpasst mit dem, was hier gesagt wurde, mit dem, was objektiv an Preisen vorliegt, dann überlege dir dein eigenes Abstimmungsverhalten. Die SPÖ hat mehrfach ihre Position geändert. Vielleicht geht es noch ein wenig geschwinder und du machst dir deine Änderung jetzt von der Unterschrift bis zur Abstimmung. Das würde ich dir empfehlen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Ich lasse es jetzt so hoch. Ich sehe eh drüber. Vielleicht ist es eh besser, wenn ich nicht alles sehe, was mich da vorne erwartet. Ja, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Also wer mich kennt und ich glaube, in dem Hause haben das jetzt schon einige mitgekriegt, ich stelle mich sehr gerne der Diskussion, bin auch nicht faul beim Reden, aber schön langsam finde ich es wirklich sehr mühsam immer wieder den Kolleginnen und Kollegen der SPÖ das Gleiche näher bringen zu müssen. Noch dazu heute. Heute ist für mich schon ein sehr schwerer Tag und die Frau Landesrätin kann das vielleicht verstehen, es gibt mir einfach nicht die Möglichkeit beim Ärztekammerfest über das Rauchen am Arbeitsplatz zu reden. Das hätte ich schon sehr gerne gemacht. Aber ich stelle mich natürlich der Diskussion und liefere die Argumente, die die SPÖ scheinbar so braucht, um das endlich zu verstehen, was wir machen. Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, hören Sie auf zu glauben, wir leben auf einer Insel (Unverständlicher Zwischenruf) und können uns die Preise selbst gestalten. Reden wir doch nicht davon, dass wir jetzt so riesengroßen Einfluss haben auf die Preisgestaltung der Energie AG, weil sie uns gehört. Das haben wir ja in vielen Reden vorher gehört. Ich glaube, ich habe bis jetzt nichts gefunden, wo ich jetzt gemerkt hätte, halt aus, die SPÖ tut da irgendwie mitdenken. Ich möchte Ihnen nur ganz kurz mitteilen, wie die Stromversorgung und die Strompreise sich zusammensetzen. Wir haben das ja einmal in einer Diskussion im Ausschuss schon gehabt. Der Preis setzt sich zusammen aus 44,22 % Netzkosten, 26,99 % Energiekosten, die man am europäischen Markt oder am Binnenmarkt einkauft und 28,79 % Steuern und Abgaben. Also, wo kann man als Eigentümer eingreifen? Eigentlich gar nicht, weil die Steuern und Abgaben ist eine Bundesgeschichte. Da ist natürlich der Bund gefordert und man kann ja sagen, gut da fährt man runter, damit das eben sozial verträglicher wird oder man staffelt das. Der Energiepreis und das wissen alle, die ja in einem Unternehmen einmal gearbeitet haben, das ist ja nicht so, dass wir den bestimmen können in Österreich und sagen, wir kaufen den Strom so ein, sondern da gibt es einfach einen klaren Marktpreis und hier schwankt er auch immer wieder und das ist ein Fixbereich von nicht ganz einem Drittel. Netz, das Gleiche. Wir wollen ja eigentlich und das ist ja, was eigentlich heute nicht immer wieder gesagt wird, die Netzinstandhaltung, das zahlen nicht wir als Land Oberösterreich oder als Bund. Nein, das zahlen die Strombezieherinnen und -bezieher, bitte schön. Wir zahlen das mit über unseren Strompreis. Also, so tun, als ob die öffentliche Hand alles Geld in das Netz hinein gibt oder in die Erzeugung, nein das sind Stromabnehmerinnen und -abnehmer. Und ich wäre, habe ich heute so mitgekriegt, nicht so ganz günstig beraten, in den Aufsichtsrat der Energie AG zu gehen, weil ich bin nämlich auch nicht mehr Kunde, denn ich beziehe meinen Strom auch von einem privaten Anbieter, aber ich hoffe, es passiert mir nicht das böse Aufwachen dann, dass bei der Energie AG der Strompreis noch niedriger wird durch den Börsegang wie bei anderen börsedotierten Unternehmen. Also hier einfach zu sagen und das hat auch, glaube ich, der Aufsichtsratsvorsitzende bei der Ausschussrunde noch einmal gesagt, wie genau das ausschaut, dass wir gerade in Oberösterreich bei der Energie AG diesen Liberalisierungskurs nur stufenweise umsetzen können, weil wir natürlich als Industrieland Oberösterreich hier gefordert sind, das braucht einfach andere Voraussetzungen. Hier braucht es ganz klar und wurde von allen bestätigt, Ertüchtigungsmaßnahmen für das Unternehmen, um eben die Eigenversorgung, wie es schon meine Vorredner auch angesprochen haben, zu steigern. Gas und Öl. Bitte wo sind wir denn da dabei, um den Preis mit zu gestalten? Können wir da mitreden? Nein, wir können nicht mitreden. Gas und Öl wird sicher teurer, das sagen uns alle Vorhersagen, nicht nur, weil es weniger wird, sondern weil es auch aus Krisengebieten kommt. Und das sehen wir ja jetzt schon, wie das einfach ganz leicht um- und aufgedreht wird, wie es halt die politischen Verhältnisse betrifft. Also bitte setzen wir auf einen breiten Energiemix mit einer gesicherten Unternehmensstruktur, damit diese Parolen endlich aufhören und diese Angstmache, dass alles teurer wird und alles schlechter wird. Noch ganz kurz zum Kollegen Prinz. Es ist immer wieder nett, dass wir so sehr in Dialoge eintreten. Jetzt ist er zwar nicht da, aber er hört mich sicher draußen. Absicherung ländlicher Raum. Herr Kollege Prinz, ich habe das absolut nicht abgelehnt von den Grünen, sondern wir haben einfach nicht nur hohle Phrasen gedroschen und hohle Forderungen in den Raum gestellt, sondern es ist ein umfassendes Programm erarbeitet worden zum Thema "Ländlicher Raum – Land lebt auf, Land blüht auf" in vierzehn Kapiteln und das haben Sie auch mit beschlossen. Es wurde auch im Ausschuss diskutiert, wo genau Ziele festgelegt wurden und Strategien festgelegt wurden, wie Oberösterreich diese ländliche Entwicklung vorantreibt. Ich komme aus einer ländlichen Region, ich glaube, das streitet mir niemand ab, wir sind auch aus einer Grenzregion. Die Weiterentwicklung, auch wenn es von SPÖ-Abgeordneten noch so schlecht geredet wird, ist für alle Bürgerinnen und Bürger, gerade im Bezirk Rohrbach sehr, sehr spürbar. Also hier zu sagen, wir haben den ländlichen Raum in Stich gelassen, glaube ich, ist wirklich sehr vermessen. Gerade auch in der jetzigen Förderperiode, die Maßnahmen, die gesetzt werden, das Engagement und die Fördermittel werden gerade für diese Entwicklung der ländlichen Räume, für Strukturen geschaffen, damit dieser ländliche Raum sich weiter so gut entwickeln kann und ein Gleichgewicht auch entsteht zwischen den städtischen Ballungsräumen und dem ländlichen Raum. Also ich bitte endlich mit diesen Lügen aufzuhören und wirklich zur Sachlichkeit zurückzukehren, die Sie ja von Anfang an gepredigt haben heute. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede. Ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1254/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle die mehrheitliche Annahme fest. Der Herr Schriftführer hat ebenfalls angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1255/2007 im Rahmen ihres Antrags vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei dieser Beilage handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG. Es ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass dieser Beilage die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Erster Redner ist Herr Kollege Schenner. Abg. Schenner: Sehr geehrte Präsidentin, hohes Haus, sehr geehrte Damen und Herren! Niemand kann mit Sicherheit sagen, was in der Zukunft passiert. Das gilt sowohl für die Auswirkungen des heutigen Beschlusses über den Teilbörsegang als auch für meine eigene Prognose, wie die heutige Sitzung ablaufen wird. Es sind einige Dinge passiert, die ich nicht erwartet habe. Ich habe zum Beispiel nicht erwartet, dass der Kollege Steinkellner dem Herrn Scharinger widerspricht. Das Zitat "Die beste Kuh im Stall verkauft man nicht" stammt ja vom Herrn Scharinger. Ich weiß zwar, dass du eine wirtschaftliche Kapazität bist, aber da vertraue ich mehr auf den Kollegen Scharinger als auf dich. Ich bitte dich um Verständnis. (Beifall) Ich habe auch erwartet, dass alle Theorien und Zukunftsprognosen, die abgegeben werden auf Basis der neoliberalen Ideologie, als allgemein gültige Wahrheiten hingestellt werden, alle gegenteiligen Prognosen oder Eventualitäten, die angezogen werden als Panikmache, Parolen, usw. Ebenfalls habe ich eine gewisse Aufgabenteilung erwartet, dass die Kollegen von der ÖVP zum Teil mit Argumenten kommen, die anderen wieder darauf angesetzt sind, Argumente durch persönliche Attacken auf den Herrn Haider zu ersetzen. Ich habe erwartet, dass der Kollege Steinkellner so wie immer Profit- und Nonprofit-Organisationen und –unternehmen durcheinander haut und ich habe erwartet, dass der Kollege Brunmair sagt, wir sind auf dem falschen Weg. Da freue ich mich immer, wenn er das sagt, weil da weiß ich, dass wir immer hundertprozentig auf dem richtigen sind. (Beifall) Und ich habe mir eigentlich erwartet, dass ich die grüne Argumentation hinsichtlich des Wassers verstehe. Ich habe mir da aufgeschrieben: Der gesicherte Börsegang ist momentan die beste Lösung. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Zum Teil!") Das ist gesagt worden. Der gesicherte Börsegang ist momentan die beste Lösung. (Unverständlicher Zwischenruf) Und momentan, wenn wir schon sagen, wie ist der Umgang mit der Wahrheit, momentan gibt es bei der Börse nicht. Einmal auf der Börse, ist man auf der Börse, weil die Wahrscheinlichkeit, dass wir das alles wieder zurückkaufen, die wird ja wohl überhaupt nicht eintreten. Und ebenso ist das ja ein Widerspruch, wenn man sagt, das ist eine ganz eine sichere Sache, aber das Wasser kaufen wir trotzdem zurück. Ja, wenn das so sicher wäre, warum machen wir das? (Unverständliche Zwischenrufe) Und was ja noch viel kurioser ist, vor einigen Jahren haben wir an eine vom Land beherrschte Kapitalgesellschaft die Wasserrechte verkauft. ÖVP und SPÖ an eine vom Land beherrschte Kapitalgesellschaft, das war die Energie AG. Das war furchtbar, haben die Grünen gesagt, das hätten wir nicht machen sollen. Und heute beantragen sie, dass die Wasserrechte zurückgekauft werden und dann an eine vom Land beherrschte Kapitalgesellschaft übertragen werden. Also, was soll das? Das ist doch völlig dasselbe. Also, in Wirklichkeit kann ich diese Aufforderungen zum (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Schlecht gelesen!") das steht genau drinnen! Das steht ganz genauso drinnen, ich habe es sogar mit und ihr könnt zitieren, aber das kann eh jeder andere auch machen. Es wird von einer Kapitalgesellschaft in die andere übertragen, daran ändert sich nichts. Und wenn man vom seriösen Umgang spricht, dann muss man sagen, (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Nein, das ist eine hundertprozentige Landestochter!") ja eh, das war die Energie AG damals auch. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Mit Steuerungsrecht!") Und der Kollege Strugl hat gesagt, Argumente, noch einmal Argumente, wahrscheinlich hat er die mehrmals vorgetragenen Argumente nicht so gewürdigt. Ich sage noch einmal, wir glauben, dass es zwischen Gemeinnutz und Eigennutz, zwischen privaten Interessen und öffentlichen Interessen nach allen Erfahrungen des täglichen Lebens gravierende Unterschiede geben kann. Und dass daher auch ein Teilbörsegang bedeuten kann, dass nicht mehr eine flächendeckende, umweltschonende, billige Energieversorgung im Mittelpunkt des Interesses der Energie AG steht, sondern, kurzfristige oder auch mittelfristige Interessen der privaten Aktionäre. Und das gehört irgendwo – da kann man, es ist ein paar Mal an den Hausverstand appelliert worden – also, ich kann es mir nicht vorstellen, ich kann mir das nicht vorstellen, Kollege Schürrer, ich komme auf dein Argument eh noch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand sich längerfristig bei der Energie AG beteiligt und ist mit weniger zufrieden, als er auf einem bloßen Sparbuch bekommen würde. Und du weißt, dass die letzte Ausschüttung der Energie AG 25 Prozent des Ergebnisses pro Aktie betragen hat, 75 Prozent des Ertragsbetrags sind im Unternehmen geblieben und das war sehr gut so für die Energie AG, aber auch für alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Aber dieser Ausschüttungsdruck, der entstehen wird, und das nehmen wir eben an, das ist das Risiko, der Ausschüttungsdruck wird nicht entstehen, wenn wir nicht an die Börse gehen, sondern der wird gerade dadurch entstehen, dass wir an die Börse gehen. Weil mit 25 Prozent des Ertrags ist kaum jemand zufrieden. Da kann man auch andere Unternehmen sehen, was das bedeutet. Bei der Energie AG waren das weniger als ein Prozent Rendite. Das ist weniger, als man auf jedem Sparbuch bekommt und das glauben wir einfach nach den Erfahrungen des täglichen Lebens nicht, dass es da irgendwen gibt, der sich um diesen Betrag beteiligt. Und wenn man dann diesen Ausschüttungsdruck erhöht, dann bleibt weniger im Unternehmen. Und das Unternehmen muss schauen, dass es diese Ausschüttung verdient, und da gibt es mehrere Schrauben, an denen wir drehen können. Da ist ja schon von vielen Schrauben gesprochen worden, man kann den Absatz ausweiten – ist die Frage, im Ausland ist das ja ein bisschen geplant, man kann den Preis dort erhöhen, wo der Markt es erlaubt, wo man eine monopolartige Stellung hat, man kann bei den Kosten, bei den Instandhaltungskosten sparen und man kann das Personal natürlich unter Druck bringen. Aber, das ist nicht deswegen, weil man das aus boshaften Gründen macht, sondern weil das einfach die Interessen dieser Privatbeteiligten erzwingen. Und ich möchte ganz zum Schluss noch aus einem Leserbrief zitieren, von jemandem, der das weiß, dessen Unternehmen auch mit regulierten Rahmenbedingungen an die Börse gegangen ist, nämlich vom Kollegen Manfred Schöndorfer, früherer Betriebsrat der Post, der schreibt: Was mich aber im höchsten Maß verwundert, ist die Euphorie des Betriebsratsvorsitzenden über den Börsegang. Der dadurch ausgelöste Rationalisierungsdruck könnte nämlich ebenso zu einem massiven Personalabbau führen wie bei der Post AG. Dort hat man bekanntlich nicht nur das Leistungsangebot durch Postämterschließung, Briefkästenabbau etc. deutlich reduziert, sondern man hat auch zahlreiche Bedienstete gegen ihren Willen und mit erheblichen prozentuellen Abschlägen in die Frühpension entsorgt. Und er rät dem Betriebsrat, setzen sie sich mit den FCG-Kollegen von der Postgewerkschaft in Verbindung, die sich erst dieser Tage in der Zeitung bitter beklagt haben, dass man aus Rationalisierungszwängen nun nicht einmal mehr vor Repressalien gegen kranke Mitarbeiter zurückschrecke. Was ich korrigieren muss, ist Euphorie des Betriebsrates, er hat heute erklärt, er hat keine Euphorie, sondern der Betriebsrat hat sich weder für noch gegen den Börsegang ausgesprochen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Kollege Schenner hat gerade erwähnt, was er sich alles erwartet hat. Ich darf dazu auch noch etwas sagen, zu dem, was er zuletzt erwähnt hat über die Nachteile des Börseganges. Ich verstehe trotzdem nicht, warum dann mehrfach von der SPÖ der Vorschlag gekommen ist, an den Verbund zu verkaufen, der genau zu 49 Prozent privatisiert ist, wo ja dann auch das alles zutreffen müsste, was du da jetzt an Nachteilen (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schenner) genannt hast. Also, das leuchtet mir nach wie vor nicht ein, wo hier die Logik bleibt. Ein zweiter Punkt: Ich erwarte mir immer noch, dass der Herr Klubobmann Frais etwas sagt zu den Äußerungen in Österreich von gestern und hoffe immer noch, lieber Karl, dass du uns sagen wirst, dass du das nicht so gesagt hast, weil ich mir es nach wie vor nicht vorstellen kann, dass diese Äußerung, so wie sie dort zitiert ist, von dir in dieser Form gemacht wurde. Aber, du hast leider bis jetzt in dieser Richtung noch nichts erklärt. Dritter Punkt, auf den ich genau jetzt noch eingehen wollte: Der Kollege Schenner hat also vom drohenden Personalabbau durch einen Börsegang gesprochen. Ich darf hier noch einmal in Erinnerung rufen, was am 23. August 2003 Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider gesagt hat. Und zwar, dass zehntausende Arbeitsplätze sich durch die Privatisierung der voest in Gefahr befinden. Und wir wissen alle, ist heute auch schon ein paar Mal gesagt worden, dass die Tatsache eine völlig andere ist. Nämlich, der voestalpine-Geschäftsbericht 2006 und 2007 weist eindeutig aus, dass 3.100 Mitarbeiter mehr dazugekommen sind seit dem Jahr 2003. Also, das leuchtet mir nach wie vor nicht ein, wo hier die Logik bleibt. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schenner) Also, ich weiß nicht, woher auch diese Ängste wieder kommen? (Zwischenruf Abg. Schenner: "Bei der Post zum Beispiel!") Ich darf Ihnen aber, Herr Kollege, ich darf da unsere Befürchtungen sagen, dass nämlich Arbeitsplätze in Gefahr sein könnten, wenn jetzt ein Börsegang der Energie AG verhindert werden soll, und ich darf das auch begründen warum. Einerseits werden bei der Energie AG Millionen Euro fehlen, die für notwendige Investitionen dort nicht eingesetzt werden können. Die Frau Kollegin Jahn hat darauf hingewiesen, dass viel Geld dem Land zukommen würde. Nachdem das Land sehr viel jedes Jahr investiert, würden natürlich diese Millionen auch dem Land für Investitionen fehlen und was mindestens so dramatisch ist, nachdem das Land erhebliche Gelder an die oberösterreichischen Gemeinden weitergibt, damit die wieder ihre Investitionen tätigen können, ist anzunehmen, dass auch den 444 oberösterreichischen Gemeinden hier etliche Millionen fehlen würden. Das kann schlicht und einfach nur bedeuten, dass auch wichtige Gemeindeprojekte überhaupt nicht realisiert werden können oder auf die lange Bank geschoben werden müssten. Und das heißt schlicht und einfach, dass diese Millionen auch fehlen als Aufträge einerseits der Energie AG, andererseits des Landes und vor allem auch der 444 Gemeinden. Wo ja bekannt ist, dass die Gemeinden nach wie vor die größten öffentlichen Investoren sind und natürlich dafür sorgen, nachdem sie ja aufs ganze Land verteilt sind, dass diese Aufträge auch flächendeckend im ganzen Land vergeben werden, auch in Regionen, die nicht so wirtschaftsstark sind wie der Zentralraum. Und da kann ich nur dazu sagen, das könnte wahrhaftig Arbeitsplätze im Lande ernsthaft gefährden. Und ich glaube, das will niemand hier in diesem Hause, ganz sicher auch die SPÖ nicht und ich kann daher nur bitten, sich den sehr logischen Argumenten der drei anderen Landtagsparteien anzuschließen, die ja heute immer wieder schon mehrere Stunden lang hier vorgetragen werden. Ich glaube, dass wäre zum Wohle der Energie AG und der Mitarbeiter und auch zum Wohle der oberösterreichischen Arbeitnehmer. Zum Antrag selber darf ich feststellen, was die Dividenden-Zahlungen betrifft, dass wir der Meinung sind, dass die sowohl der öffentlichen Hand als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zufließen sollen im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung. Wir werden auch hier wieder der Dringlichkeit zustimmen, den Antrag selber aber ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Frau Präsidentin, lieber Kollege Schenner! Du hast gesagt, du vertraust in Bankenbereichen Generaldirektor Scharinger mehr als mir. Du, da gebe ich dir vollkommen Recht, auch ich würde in Bankengeschäften Generaldirektor Scharinger mehr vertrauen als ich mir selber. Der kennt sich absolut besser aus. Aber ich verstehe, dass du das sagt, denn ich würde auch der Bawag-Führung von anno dazumals überhaupt nicht mehr vertrauen. Das begründet durchaus Vertrauen zu jemand anderen. Was ich aber nicht verstehe, wenn du große Erwartungshaltungen tatsächlich hier formulierst, dass nicht Minimalerwartungshaltungen von dir und von deinen Kolleginnen und Kollegen erfüllt werden. Zum Beispiel zu etwas zu stehen, was man vor wenigen Tagen etwa gesagt oder beschlossen hat. Aber, wenn man jetzt wiederum mit Wasser zu spielen anfängt, ja, wieso nehmt ihr es denn dann überhaupt zurück, wenn es eh so sicher ist? Und das ja aufgrund der Bedenken gemacht wird, obwohl es sonst auch sicher gewesen wäre und das gleichzeitig wieder verunsichert? Was ist das denn wirklich für eine Haltung? Und jetzt möchte ich zur Energie AG zum Wasser noch kurz etwas sagen: Die Energie AG versorgt jetzt mit Burghausen zirka 130.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern samt ein paar Bayern. Die wollen das so im Grenzzusammenarbeitsbereich – gibt auch ein Vice Versa. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Das ist ja schon der Ausverkauf!") Möglicherweise ist das der Ausverkauf. Ich sage nur, in Tschechien versorgt die Energie AG rund 700.000 tschechische Mitbürgerinnen und –bürger mit tschechischem Wasser, macht das ordentlich und ist auf Expansionskurs. Während hier die Eigentümervertreter alles Mögliche dem Unternehmen offensichtlich nicht zutrauen und Erweiterungspotenziale, die vorhanden sind, einfach nicht zulassen, weil die jetzige Struktur einfach eine nicht gute Struktur ist. Wir diskutieren jetzt stundenlang schon und sollten immer wieder Sachargumente austauschen. Und ich bitte doch eines zu tun, wenn jetzt schriftlich – ich bin gerne bereit die Preise, die Leitungspreise, all das auch jedem schriftlich zu übergeben, das als gegeben und als Fakt einmal hinzunehmen. Weil wenn wir alle so tun, wir reden gegen eine Wand und horchen nie dem anderen zu, dann ist also eine derartige Argumentationsdiskussion, die eigentlich von euch gewünscht wurde – und ich habe ja dich auch vorher gefragt – ihr wollt es argumentieren – dann gehen wir bitte wenigstens auf die einzelnen Argumente wirklich ein. Und die Widersprüche müsst ihr mir schon erklären. Jetzt haben wir den angepackt, den 1255, da steht drinnen, im Zuge eines Börsegangs des Landesversorgungsunternehmens Energie AG Oberösterreich droht der Dividendendruck durch private Aktionäre gegenüber der derzeitigen Situation signifikant zu steigen. Antrag 1253/2007 in der Begründung sagt, diese jährliche Gewinnausschüttung würde durch eine entsprechende Hereinnahme von Privatbeteiligten künftig im Landesbudget fehlen. Also, was wollt ihr jetzt eigentlich? (Unverständliche Zwischenrufe) Auf der einen Seite, jetzt in der Begründung wollt ihr nicht mehr Gewinne aus dem Aktienpaket als Mehrheitseigentümer haben, zwei Anträge zuvor formuliert ihr genau das Gegenteil, das würde uns ja fehlen, wenn also wer anderer entsprechend auch Gewinne mitbringen würde. Punkt zwei: Jetzt höre ich, der Rationalisierungsdruck für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird größer. Der wird sowieso größer aufgrund des Strompreises. Der wird aufgrund der internationalen Entwicklung entsprechend größer, aber wenn das Management des Unternehmens für die Zukunft die Strategie des Börsegangs als einzigen Ausweg sieht, nachdem alle anderen Verhandlungen gescheitert sind, dann habt ihr auch die Verantwortung, der Empfehlung des Managements zu folgen. Denn, wenn es darum geht, Mitarbeiter, einige sehe ich noch, wirklich zu unterstützen, auch fürs Unternehmen, dann sollten nicht wir die Strategie des Energieunternehmens vollziehen, sondern sollten wenigstens soweit sein, auch auf den Vorstand zu hören und die Strategie, so wie es das Aufsichtsratsgesetz vorsieht, im Aufsichtsrat vertraulich vorzubereiten, damit man auch wirtschaftlich einen Erfolg hat. Dann tritt keine Gefahr für die Arbeitsplätze ein. Dann wird zwar ein entsprechender Druck weitergegeben werden, für den wir als Freiheitliche immer gestanden sind. Wir haben auch immer die Privilegienwirtschaft in der Energiewirtschaft bekämpft und tun das weiterhin. Und wenn man glaubt, dass man durch Schutzmechanismen alles in öffentlicher Hand belassen kann und damit gibt es keinen Druck auf die Mitarbeiter, die Entwicklung bitte ich in der Vergangenheit etwa sechzig Kilometer östlich von uns zu beobachten, was sich da alles aufgrund dieser Strategie und dieser Entwicklung abgespielt hat. Das ist die falsche Strategie. Wir wollen eine Zukunftsstrategie für das Unternehmen haben, dann geht es den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern gut und gleichzeitig geht es uns allen als Stromkunden gut, weil wir entsprechend gut serviciert werden. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Den ersten Teil des Antrags erspare ich ihnen, sie haben ihn uns nicht erspart, nämlich die hundertprozentige Eigentümerschaft der öffentlichen Hand an der Energie AG. Ich rechne es ihnen jetzt nicht vor, ich sage nur soviel, der Mythos wird nicht wahrer, wenn man ständig wiederholt. Kollege Steinkellner hat genau dort den Finger auf das Problem gelegt, was ihre Kettenanträge tatsächlich in sich bergen. Ich habe gesagt, Kollegin Schreiberhuber hat Ansprüche an die Gewinne der Energie AG gestellt, die ja ins Utopische gegangen sind. Und würden wir das erfüllen, dann würde das nicht einmal die Wünsche der Aktionäre in den kühnsten Träumen sozusagen bedeuten. Es steht einfach nicht zusammen, was der Kollege Schenner gesagt hat und was die Frau Kollegin Schreiberhuber gefordert hat. Da sind zwei Widersprüche und das ist ja das Problem der ganzen Antragsserie, die sie gestellt haben. Weil wir vor einer Situation sind, wir haben den liberalen Strommarkt nicht erfunden. Das ist eine Gegebenheit, mit der wir zu leben haben. Der ist da und der Unterschied, Kollege Schenner, vielleicht können Sie es ihm ausrichten, der Unterschied zur Post ist ein ziemlich Hinkender. Weil die Post genau in jene Zeit gefallen ist, wo voll die Liberalisierung eingetreten ist. Bis auf die gelbe Post ist ja mehr oder weniger alles freigegeben und dem Markt übergeben worden. Beim Strom ist ja diese Geschichte schon längst Vergangenheit. Das heißt, die Maßnahmen, die die Energie AG hat treffen müssen, um bestehen zu können im Wettbewerb, die sind ja bereits alle getroffen. Und was mich am meisten in der Rede vom Kollegen Schenner gestört hat, ist diese absolute Verweigerung, die Wirklichkeit, die Realität anzuerkennen. Die Geschichte mit dem Rückkauf der Wasserrechte, das ist wirklich – würde man – ich bin schon gespannt auf das Wortprotokoll, was kommt, ja – das ist absolut die Vernebelungstaktik nach außen hin. Und das ist genau der Punkt, wo ich mich schwer tue mit Menschen. Ich bin wirklich ein geduldiger Mensch und ich tue mir an und für sich nicht schwer, jemandem etwas zu erklären, zum dritten, vierten, zum zehnten, zum elften Mal. Wenn ich aber das Gefühl habe, dass wider besseres Wissens der andere auf einer Meinung beharrt, dann ist das für mich wirklich schwierig, die Ruhe zu bewahren. (Zwischenruf Abg. Prinz: "So geht es uns auch!") Und das mit den Wasserressourcen, Kollege Prinz, du kannst es noch zehnmal wiederholen, du bräuchtest dir eigentlich nur den Antrag, der heute noch, der Hauptantrag, du brauchst ihn ja nur durchzulesen. Du brauchst ja nur die Geschichte der Wasserressourcen zu kennen, um nachzulesen, was seinerzeit unter Beteiligung der SPÖ damals verkauft wurde. Schaut euch doch das bitte an! Das kann doch nicht so schwer sein! Wir können doch nicht, sozusagen als die Partei, die in die Situation gekommen ist, jetzt das Wasser zurückzukaufen, damit es hundertprozentig im Eigentum und in der Gewalt, in der Befugnisgewalt des Landes ist, euch zu erklären, was ihr damals angestellt habt? Das ist ja nicht unsere Aufgabe, ich komme zurück auf die vielen, vielen Risiken, die schon von Ihnen genannt wurden, die von jedem, der seitens der SPÖ-Fraktion hier heraus geht, genannt wird, vom Mythos der 100 Prozent usw. Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, das größte Risiko, was unsere Energiewirtschaft in den nächsten Jahren haben wird, da wiederhole ich mich, weil es so wichtig ist, ist das Risiko, auf fossile Energieträger angewiesen zu sein. Das wird das größte Risiko unserer Energieunternehmen, unserer energieproduzierenden Unternehmer, die nicht auf Wasserkraft allein zurückgreifen können, sondern die jetzt noch stark im fossilen Bereich unternehmerisch tätig sind. Das wird die größte Herausforderung sein, dieser Herausforderung werden wir uns stellen, da brauchen wir frisches Kapital, da brauchen wir eine starke Energie AG, da brauchen wir die Maßnahmen, die wir jetzt setzen. Wir brauchen, Kollege Frais, nicht diese Angstmacheparolen, die Sie in einer wirklich unzulässigen Art und Weise jetzt verbreiten, die Menschen wirklich hinters Licht führen damit. Das sind ehrlich gestanden, das sind Vernebelungstaktiken, die Sie anwenden oder die du anwendest. Wir werden diesem Antrag, genau wie meine Vorredner, die Dringlichkeit geben, damit er heute möglichst schnell wieder von der Tagesordnung abgelegt werden kann. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Die Wechselrede ist geschlossen, ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1255/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der zu Hand geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, das ist mit Stimmenmehrheit erfolgt. Die Unterzeichner der Beilage 1256/2007 schlagen vor, dass sie keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend der Beibehaltung der Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis, In-House-Vergaben zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG. Um den nötigen Geschäftsbeschluss des Landtags herbeiführen zu können, eröffne ich über die Beilage 1256/2006, dass ihr die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Chansri. Abg. Mag. Chansri: Guten Abend, sehr geehrte Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Mit der Beilage 1256/2007 möchten wir die Landesregierung dahingehend auffordern, das hundertprozentige öffentliche Eigentum der Energie AG zu bewahren, damit die rechtlichen Voraussetzungen für so genannte In-House-Vergaben aufrecht erhalten werden können. In-House-Vergabe bedeutet im Vergaberecht die Vergabe eines öffentlichen Auftrages durch ein öffentliches Unternehmen an einen Dritten, zum Beispiel auch ein Unternehmen, das von diesem öffentlichen Auftraggeber beherrscht wird. Es sind einige rechtliche Voraussetzungen an diese In-House-Vergaben geknüpft. Unter anderem gelten selbstverständlich die Normen, wie das Diskriminierungsverbot, Gleichbehandlungsgrundsatz und die auftragsübernehmende Gesellschaft muss wie eine eigene Dienststelle beherrscht werden können. An dieser Gesellschaft darf kein privatwirtschaftlicher Anteilseigentümer beteiligt sein, eine Ausschreibung muss somit für alle jene Fälle ausgeschlossen sein, in denen ein Privater auch nur eine Minderheitsbeteiligung am beauftragten Unternehmen hält. Dieses Kriterium der Minderheitsbeteiligung hat das Oberlandesgericht Celle am 14. September 2006 in seinem bahnbrechenden Urteil mit bereits 7,5 Prozent des Umsatzes festgelegt. Das heißt, das Landesgericht bezieht sich dahingehend, dass es in seinem Urteil ausspricht, dass die Vergabe an ein so genanntes gemischtwirtschaftliches Unternehmen ohne Ausschreibung den Wettbewerb verfälsche und die Gleichbehandlung von Unternehmen beeinträchtige, weil dadurch bei Privaten, die an solchen privatwirtschaftlichen Unternehmen beteiligt sind, ein eindeutiger Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten beschafft werden würde. Aufgrund dieser Judikatur sind derartige Geschäfte als zivilrechtlich nichtig anzusehen und müssen europarechtlich öffentlich ausgeschrieben werden. Nach einem Börsegang der Energie AG sind diese beschriebenen Voraussetzungen bei der derzeitigen aktuellen hundertprozentigen öffentlichen Eigentumsstruktur der Energie AG gegenüber dem Land Oberösterreich nicht mehr erfüllt. In-House-Vergaben zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG sowie deren Tochtergesellschaften würden somit durch einen Börsegang der Energie AG schlicht unmöglich gemacht werden. Es würden also schon einmal Mehrkosten anfallen durch eine zusätzliche Ausschreibung, und das Land Oberösterreich kann sich auch nicht mehr die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner aussuchen. Die Linz AG hat sehr gute Erfahrungen mit den In-House-Geschäften gemacht, sie kann sich nach wie vor die Partnerinnen und Partner aussuchen, da sie auch dem selben Ziel, der selben Gesinnung, sprich der öffentlichen Hand untergeordnet sind. (Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Gesinnung?") Privatwirtschaftlich und öffentlich rechtlich habe ich gemeint, Frau Präsidentin, nicht im anderen Zusammenhang. Ich wollte das feststellen, es ist ja in vorigen Reden gekommen, dass das hier eindeutig klar ist, wir kommen hier mit seriösen Fakten und nicht mit anderen parteipolitisch gefärbten Argumenten. Verlässlichkeit und Preisgünstigkeit wären auch große wichtige Argumente, um für diese In-House-Vergaben zu plädieren, und ein weiteres wichtiges Argument ist natürlich auch, dass es keine börsenabhängige Verlockungen geben könnte, die letztendlich auch dann den KundInnen, in dem Fall den Bürgerinnen und Bürgern in Oberösterreich, schaden könnten. Auf wesentliche Parameter, auf die jetzt die Energie AG durch unsere Hilfe einwirken kann, sprich Strompreise oder auch die Trinkwasserqualität, kann das Land Oberösterreich, wenn es die Energie AG an der Börse verkauft, nicht mehr einwirken. Somit sollte ich die schwarz-grün-blau-orangen Abgeordneten hier wirklich noch einmal gründlich darauf hinweisen, dass auch rechtlich gesehen, wie eindeutig diese Judikatur belegt, wenn die Energie AG an der Börse ist, können wir diese In-House-Vergaben nicht mehr tätigen. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Gilt das auch mit der Hauptbeteiligung?") Nein, Frau Kollegin, das gilt nicht, ich kann natürlich das Urteil von Celle europarechtlich noch einmal ausführen, es betrifft die In-House-Vergaben, das hat nichts mit der Aktiengesellschaft mit 51 Prozent zu tun, sobald ein privatwirtschaftliches Unternehmen beteiligt ist, gilt einfach der Grundsatz, keine In-House-Vergaben mehr, das hat nichts damit zu tun. Man muss sich vor Augen führen, dass das Argument, das du eingeworfen hast nicht stimmt, das ist eine Falschargumentation, das ist ganz sicher nicht so. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Unsinn!" Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Liebe Kollegin! Als Abgeordnete, als Juristin, es ist ja durchaus eine sachlich juristische Überlegung, die kann man einfach diskutieren. Wollen wir das, oder wollen wir das nicht? Die Konsequenzen muss man einfach überlegen, du hast vollkommen Recht, du hast die Entscheidung richtig zitiert, glaube ich dir alles. Wollen wir das? Ich werde dir etwas sagen, Ihr habt im Antrag 1249/2007 unter anderem beantragt, dass die soziale Verträglichkeit, sprich sozialer Strompreis, niedriger Strompreis ein ganz wesentlicher Faktor eurer eigenen Begründung ist, warum nicht privatisiert werden sollte. Jetzt sagst du mit der Begründung 1256/2007, du möchtest, dass jedenfalls die In-House-Vergabe geschützt wird. Was meinst du eigentlich damit? Dass es keinen Wettbewerb gibt und nur einen Anbieter, der einfach das kriegt, ob er es zum sozialen Preis kriegt, liebe Kollegin, ist damit nicht definiert, nach dem ja die Europäische Union genau diese Wettbewerbsrichtlinien uns auch vorgibt, die mit Zustimmung der Sozialdemokratie in Österreich bis Großbritannien erfolgt ist. Bedenke nur Folgendes, deine sozialdemokratischen Kollegen in der Kommission, im Europäischen Parlament sehen das etwas anders, die meinen nämlich, dass man derartige In-House-Vergaben verbietet, um durch Wettbewerb auch einen Druck auf den Preis zu erzielen, damit die Bürger, dieses Mal die Bürger Europas, etwas davon haben, damit nicht einige Wenige von der öffentlichen Hand zu jedem Preis das Geschäft machen können. Das ist eine grundsätzliche philosophische Frage, die in der Europäischen Union sozialpolitisch anders beantwortet wird, wie du es heute machst und auch in einem Widerspruch Antrag 1256/2007 zu Antrag 1249/2007 steht. Man kann das natürlich diskutieren, ob man das Unternehmen vor Wettbewerb so schützen müsste, ich glaube, das Unternehmen ist durchaus reif genug, den Wettbewerb nicht zu fürchten und würde entsprechend auch den Zuschlag bei entsprechenden Vergaben bekommen. Ich bitte aber irgend einen der nachfolgenden sozialdemokratischen Redner am Rednerpult, uns zu erklären, wie lange das öffentliche Eigentum von 100 Prozent jetzt wirklich für die Energie AG seitens der Sozialdemokratie beibehalten werden sollte. Reden wir jetzt von Monaten, reden wir jetzt von dieser Periode, oder reden wir für unser Lebensalter? Weil es hat mehrfach einen Kurswechsel gegeben, und ich möchte einmal in einer Frage eine gewisse Sicherheit haben, und eine gewisse Sicherheit ist vielleicht hier das stenografische Protokoll, wenn es erklärt hat, wenn erklärt wird vom Klubobmann, beispielsweise wie lange tatsächlich diese Haltung der SPÖ jetzt Gültigkeit hat. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich halte diesen Antrag für sachlich falsch, liebe Jasmine, ich weiß nicht, wie intensiv du das recherchiert hast. Du hast eine Entscheidung zitiert. Richtig ist, dass die In-House-Vergaben sowohl in der Judikatur, als auch in der Literatur in den letzten Jahren, ich glaube, du hast ein Erkenntnis aus dem Jahr 2006 zitiert, großzügiger gehandhabt wurden, das stimmt. Mittlerweile haben wir, das dürfte ja bekannt sein, ein neues Bundesvergabegesetz, seit wir dieses haben, gibt es engere Grenzen für die In-House-Vergaben. Ich darf sie dir zitieren, damit das korrekt wiedergegeben wird: Direktvergaben ohne Ausschreibung sind zulässig bis zu einem Auftragswert über 40.000 Euro. Also nicht gerade die Welt, bei einem höheren Auftragswert muss ein Vergabeverfahren mit mehreren Bietern durchgeführt werden, vergaberechtlich jetzt Vorschrift. Bei einem Stromliefervertrag, darum geht es typischer Weise auch bei solchen Fragen, zum Beispiel Land Oberösterreich im Verhältnis zur Energie AG, muss ab einem Auftragswert von 210.000 Euro, also für einen Stromliefervertrag jetzt auch nicht gerade unbedingt ein großes Volumen, eine europaweite Ausschreibung erfolgen. Das heißt, vergaberechtlich widersprechen jetzt mit dem neuen Bundesvergabegesetz diese In-House-Geschäfte den geltenden Rechtsvorschriften, und sie sind auch nach der neuesten Judikatur sowohl des EuGH, es gibt bei uns noch keine Judikatur, aber auf Grundlage dieses Gesetzes ist das eben nicht mehr möglich über dieses Maß hinaus. Auf einen, sage ich, irgendwie Denkfehler darf ich auch noch hinweisen, wenn das stimmen würde, was du gesagt hast, dann hätten wir eigentlich in den letzten Jahren ja auch keine In-House-Geschäfte machen dürfen. Warum? Weil vier Jahre lang war die Energie AG in der Energie-Allianz drinnen und hatte deswegen auch indirekt nicht nur öffentliche Eigentümer, sondern auch private. Ich würde vorschlagen, dass man sich das noch einmal überlegt, vielleicht kann man den Antrag auch zurückziehen, denn sachlich ist er einfach falsch. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr verehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich gehe davon aus, dass dieser Antrag wahrscheinlich geschrieben wurde, weil in der Kronen Zeitung vom 7.6.2007 der Bürgermeister Schaden von Salzburg gesagt hat: Da hätte man ein Problem, wenn wir die Energie AG an die Börse bringen, weil dadurch die In-House-Vergaben nicht mehr möglich sind und Ausschreibungen notwendig sind. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Richtig, das war der Grund!") Ich gebe zu, dass ich das am Anfang auch nicht ganz genau gewusst habe, ich habe mir das angeschaut, diese Aussage ist ganz einfach schlichtweg falsch, das stimmt nicht. Es ist auch aktuell so, dass auch jetzt nicht In-House vergeben werden kann. Du hast zitiert ein Urteil aus 11.1.2005, es hat der EuGH erstens einmal fest gestellt, dass der Auftraggeber über einen Auftragnehmer die Kontrolle ausüben muss bzw. der Auftraggeber im Wesentlichen für diesen Auftrageber tätig sein muss. Da steht dann im EuGH vom 3.10.2005, dass die Konkretisierung des Begriffes der Kontrolle, wie über eine eigene Dienststelle ganz klar herauskommt, so wurde folgender Katalog erarbeitet, der die wesentlichen Merkmale dafür enthält, dass das geforderte Machtverhältnis über eine eigene Dienststelle nicht mehr erfüllt ist: Umwandlung der leistungserbringenden Gesellschaft in eine AG, das heißt, in dem Moment, wo eine Aktiengesellschaft vorliegt, sind In-House-Vergaben nicht mehr möglich, insofern ist dieser Antrag eigentlich auf einem Rechtsstand, der jetzt nicht mehr gültig ist, also meiner Meinung nach wäre er eigentlich zum Zurückziehen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Die Wechselrede ist geschlossen, ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die zur Dringlichkeit der Beilage 1256/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle die mehrstimmige Annahme dieses Antrages fest. Wir kommen zur Beilage 1257/2007, für die ebenfalls vorgeschlagen wurde, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger. Für den benötigten Geschäftsbeschluss auf Zuerkennung der Dringlichkeit eröffne ich die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Bei diesem Antrag geht es darum, die Energie AG Oberösterreich zu 100 Prozent im öffentlichen Eigentum zu belassen. Der Antrag ist aus unserer Sicht deshalb dringlich, weil die ÖVP nun mit Unterstützung der Grünen in Oberösterreich die Ausverkaufspolitik fortsetzen will. Bis dato gehört ja die Energie AG der oberösterreichischen Bevölkerung, unserer Ansicht nach soll das auch so bleiben. Es soll deshalb so bleiben, weil die Energie für alle langfristig gesichert sein muss, es muss hohe Qualität sicher gestellt sein. Das bietet die Energie AG. Sie ist ein Erfolgsunternehmen und ein guter Betrieb mit hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. daher ist auch klar, dass Interesse besteht, dass jemand Anteile der Energie AG kaufen will, wie man hört und liest, dass oberösterreichische Unternehmen, Banken und Versicherungen daran interessiert sind. Es mag auch sein, dass es gelingen wird, ein so genanntes Oberösterreich-Paket zu schnüren, aber Tatsache ist trotzdem, auch wenn es ein Oberösterreich-Paket geben sollte, dass internationale Anleger am internationalen Kapitalmarkt letztendlich auch agieren müssen. Ich glaube, die Regeln des freien Marktes, die kennen wir alle, Angebot und Nachfrage bestimmen die Geschäftsstrategie, daher halte ich es auch für ein Märchen, wenn man sagt, na ja die Erstkäufer bleiben dann sowieso immer die Eigentümer, da werden wir noch einen gewissen Einfluss haben. Es gibt keine Sicherheit bei der Börse, es gibt auch keine Sicherheit, dass diese Eigentümer immer Eigentümer bleiben werden. Wenn der Befehl kommt zum Verkaufen, dann wird verkauft werden müssen, wer dann die nächsten Käufer sind, ist ungewiss, spätestens da ist der Einfluss weg. Ich denke, vorher ist der Einfluss noch gegeben in Form von Netzwerken. Es ist ja schön, Netzwerke zu haben, es ist auch wichtig, Netzwerke zu haben, ich halte aber doch mehr von Rechtsansprüchen. Da ist die größte Sicherheit letztendlich gegeben. Man kann nicht ausschließen, dass irgendwann einmal die größten Börsespekulanten in der Energie AG drinnen sitzen. Und wenn man sagt, bevor es ein Börsenspekulant bekommt, das wollen wir nicht, dann kaufen wir halt wieder zurück: Ja, das ist ein Traum, glaube ich, der nicht erfüllbar ist. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Das haben wir ja gerade getan!") Das hat man in Niederösterreich gesehen. Die Raika Oberösterreich hat Anteile dort gehalten. Aber nicht Niederösterreich hat die Anteile wieder gekauft, sondern jetzt sitzt der deutsche Multi drinnen und hat bereits 35 Prozent der EVN. Also, die Regeln des freien Marktes sind so und haben auch oft ihre Berechtigung. Aber sie haben nicht dort ihre Berechtigung, wo es um die Grundversorgung der Bevölkerung und die Zukunft unserer Kinder geht. Regeln des freien Marktes mögen dort Berechtigung haben, wo man sagt, die Dinge, die brauch ich nicht. Wenn es um ein Designerkleid geht, wenn es um ein Angeberauto geht, gut, soll halt ein Preis verlangt werden und bezahlt werden, wenn wer glaubt, dass er es um das teure Geld haben muss, dann ist das meines Erachtens okay. Ich wundere mich oft, welche Preise bezahlt werden. Aber gut. Das Wundern tut nicht weh. Aber das Wunder, das wir dann erleben werden, wenn wirklich spekuliert wird an der Börse und wenn der Markt voll losgelassen ist, das Wunder wird schon wehtun. Ich will einfach nicht, dass die Kinder Spekulationsopfer werden. Das muss ausgeschlossen sein. Es darf einfach nicht mit dem Leben und mit der Gesundheit unserer Kinder spekuliert werden. (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Ein so ein Blödsinn!") Jetzt mag man sagen, ja, das ist ja weit hergeholt, mag sein, dass manches vielleicht weit hergeholt ist. Ich glaube auch nicht, dass wir nächstes oder übernächstes Jahr schon verschmutztes Wasser haben werden, aber ich glaube man muss sich dies schon vorstellen, denn wir wissen nicht, wer letztendlich Entscheidungsträger sein wird und welche Beschlüsse letztendlich fallen werden. Was ist denn, wenn einer drinnen sitzt oder wenn mehrere drinnen sitzen und sagen, endlich haben wir ein super Unternehmen, einen super Betrieb, super Arbeitnehmer, und jetzt ziehen wir alles heraus, was man herausziehen kann. Aber Serviceleistungen, Reparaturarbeiten und dergleichen, das machen wir nicht. Das kennen wir doch von vielen kleinen Privatbetrieben, wo die Betriebe, gut gehende Betriebe, hinunter gewirtschaftet worden sind. Man hat halt dann letztendlich keinen Einfluss. (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Wie viel Prozent wird denn der haben?") Ich denke, dem sollten wir schon von Beginn an einen Riegel letztendlich vorschieben. Wenn man sagt, gut, das wird nicht sein, dann könnte es das andere Szenario sein: die Preise werden steigen. Das sieht man zumindest in Deutschland. Dort gehen die Leute auf die Straße, weil die Energiepreise so hoch sind. Sie gehen deshalb auf die Straße, nicht weil sie manches unbedingt haben wollen, sonder weil sie Dinge brauchen. Energieversorgung, Wasserversorgung, das brauchen die Menschen. Es ist legitim, dass sie dort auf die Straße gehen. Ich glaube, das wollen wir nicht haben. Der Strompreis und der Wasserpreis, wenn die öffentliche Hand keinen Einfluss mehr nehmen kann, dann kann der Preis letztendlich ausgemacht werden. Das soll es nicht sein. Ich will nicht ein Szenario haben, entweder hoher Preis oder schlechtes Angebot, oder womöglich beides. Also zwischen diesen Varianten möchte ich nicht wählen. Ich will jetzt gar nicht weiter spekulieren. Ich will nur nicht, dass die Energie AG letztendlich zum Spekulationsobjekt institutioneller Anleger wird. Ich kann dann auch nur mit dem Zauberlehrling ergänzen, wie Frau Kollegin Weichsler schon begonnen hat. Helft mir, ihr hohen Mächte, könnte man dann schreien. Aber wer wird uns dann helfen? Wer sind die hohen Mächte? Da wird niemand mehr da sein. Weil eines muss uns, glaube ich, schon klar sein. Wenn es irgendwo möglich ist große Gewinne, Spekulationsgewinne zu machen, irgendwer zahlt die Gewinne. Das heißt, irgendwo ist irgendwer dann der Verlierer. Und die Verlierer sollen auf keinen Fall die oberösterreichische Bevölkerung und auch nicht die Beschäftigten der Energie AG sein. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Frau Kollegin Schmidt! Ich bitte doch irgendwann einmal ins Internet reinzugehen und unter Tarifstrompreisregulator nachzusehen und den Preisvergleich sich selbst anzusehen. Wenn die Kollegin daneben das genau macht, dann bitte ich dann nachher den nächsten SPÖ-Abgeordneten die dortigen neuen Erkenntnisse vielleicht auch hier vom Rednerpult vorzutragen. Denn es ist halt anders. Am günstigsten ist halt einmal die Verbundgesellschaft. Und diese wurde mit Zustimmung der SPÖ privatisiert, obwohl sie die meiste Wasserkraft in Österreich tatsächlich verwendet, einsetzt, und auch in Oberösterreich einen garantiert atomstromfreien Strom anbietet. Ich bin nur deswegen entsetzt, weil die Kollegin ist selbst in einem Aufsichtsrat tätig und kennt natürlich auch ganz genau die Rechte, (Zwischenruf Abg. Weinberger: "Vorsitzende des Aufsichtsrates!") Minderheitsrechte, Mehrheitsrechte, wie sich das abspielt. Jetzt möge mir bitte irgend jemand von der SPÖ einmal erklären, da gibt es eine Bundesverfassung, die vorsieht, dass wir mit 51 Prozent Gebietskörperschaftsbeteiligung beteiligt bleiben, da bleibt das Land Oberösterreich, Landesverfassungsgesetz, mit 51 Prozent jedenfalls Eigentümer. Wie sollte ein privater Spekulant tatsächlich gegen den Mehrheitseigentümer eine bösartige Übernahme, einen ruinösen Zustand, um entsprechende Übernahme zu tätigen, durchführen? Es ist auf Grund der Mehrheitsbedingungen absolut unmöglich, dass dieses Szenario eintritt. Und wenn das nicht eintreten kann, dann frage ich die SPÖ-Abgeordneten, und sie es auch wissen, und die Verfassung werden Sie kennen, Sie sind ja darauf auch angelobt, dass Sie die Verfassung kennen, warum Sie immer wieder behaupten, dass jemand als Minderheitenbeteiligter den Hauptaktionär wegspekulieren kann. Das ist nicht möglich. Ich bitte dann die Aufsichtsrätin Jahn herauszugehen und die Mehrheits- und Minderheitsrechte zu erklären, (Zwischenruf Abg. Mag. Jahn: "Mach ich gerne!") was kann einer mit 25 plus eins, was kann einer mit einem Drittel der Aktien, und was kann jemand, der halt 49 Prozent hat. (Zwischenruf Abg. Hirz: "Das wissen wir ja schon! Hör auf!") Und jetzt wissen wir auf Grund der institutionellen Anleger, dass wir nicht einmal einen 25 plus einprozentigen Beteiligten bekommen werden im Gegensatz zur EVN. Aber wenn die EVN jetzt als pfui Teufel vorgestellt wird, dann frage ich mich immer wieder, warum hat die SPÖ, Frau Kollegin, auch dabei gewesen, damals beim Verkauf an die EnergieAllianz zugestimmt, obwohl auch damals bereits der böse Atomriese bei der EVN beteiligt war und damit auch eine sogenannte durchgerechnete kleine Beteiligung von Baden-Württemberg in Oberösterreich bestanden hat. Das muss man doch einmal zur Kenntnis nehmen. Ich kann ja nicht die Vergangenheit komplett verleugnen. Ihr seid ja nicht seit heute Vormittag neue Abgeordnete, sondern Ihr habt eine gewisse Geschichte und eine gewisse Tradition. Und ich bitte endlich zu erklären, den nächsten Redner bitte ich zu erklären, wie lange diese hundertprozentige Eigentümereigenschaft des Landes Oberösterreich aufrecht erhalten werden soll. Danke. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Bis zum Schluss!" Beifall.) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Hirz. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Bis zum Schluss, Günther!") Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Durch die verschiedenen Beteiligungen, durch die Linz AG, durch die Mitarbeiterbeteiligung und das, was wir jetzt heute schon mehrmals diskutiert haben, durch einen starken oberösterreichischen Aktionärskern, kann verhindert werden, dass Neuaktionäre in einer bestimmenden Höhe einsteigen, also auch nicht entsprechend mitgestalten können. Und jetzt kann man natürlich das Argument nehmen und sagen, ja die können natürlich die Aktien auch wieder verkaufen. Ist richtig, aber es gibt die Möglichkeit, Vorverkaufsrechte auszumachen. Die gibt es ja auch bei der voestalpine. Wenn die voestalpine momentan verkaufen würde, müssten wir als Land Oberösterreich entsprechende Gelder in die Hand nehmen, zwischenfinanzieren, fremdfinanzieren, wie wir das jetzt tun, und dann eben versuchen, einen neuen Käufer zu finden, weil wir wahrscheinlich das Geld nicht hätten, dass wir eine Milliarde Euro jetzt aus dem Landesbudget abdecken. Da müssten wir relativ lange daran abzahlen. Aber wir können ein Stück regulierend darauf Einfluss nehmen, wer denn der nächste Käufer sein wird. Ich habe das zuerst schon gesagt, wenn das Beispiel EVN kommt, dann ist das genau der Punkt, warum die EnBW 25 plus ein Prozent überschreiten hat können. Und es wird sicherlich wichtig sein, dass wir in diese Richtung gehen, hier entsprechende Sicherheiten auch zu schaffen. Und ich möchte schon noch auf einen sehr entscheidenden Unterschied eingehen zwischen diesen beiden Privatisierungen voestalpine und Energie AG. Und da gebe ich dem Kollegen Sulzbacher Recht, dass das natürlich auch zwei verschiedene Dinge sind. Denn es ist ein wesentlicher Unterschied, ob ein dominanter Mehrheitseigentümer vorhanden ist, der 51 Prozent hält, oder ob es eine Vollprivatisierung ist, wie das zum Beispiel bei der voestalpine war. Und bei letzterem ist natürlich das Risiko einer wechselnden Eigentümerstruktur wesentlich größer als bei einer stabilen Mehrheitseigentümerstruktur. Und jetzt noch einmal zu den Spekulationsobjekten. Diejenigen, die alles herausziehen aus einer Firma, die sogenannten Heuschrecken, sind jene, die große Spekulationsgewinne machen wollen. Die suchen Unternehmen mit instabilen Mehrheitsverhältnissen, weil nur dort es möglich ist, zu übernehmen und die entsprechenden Eigenkapitalreserven abzuziehen und das Unternehmen mehr oder minder ausbluten zu lassen. Das ist aber nicht möglich, wenn es eine entsprechende 51-Porzent-Mehrheitseigentümerschaft gibt. Also insgesamt muss man sagen, wenn man die 75 Prozent Mehrheit anstrebt, kann erstens einmal die Energie AG nicht zum Spekulationsobjekt werden bzw. kann das Land Oberösterreich entsprechende Vorgaben machen, was die Versorgungsqualität und die ökologische Ausrichtung betrifft. Und ich mache noch einmal aufmerksam, weil da die Netze genannt werden, es gibt das ElWOG, und da ist sehr genau definiert, was für Verpflichtungen Energieversorgungsunternehmen haben. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Es kommt aber auf den Tarif an!") Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Kollege Stanek. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum vorliegenden Antrag denke ich, dass meine Vorredner ohnedies schon alles gesagt haben. Ich möchte nur einfach feststellen, diese Landtagssitzung, ich bin jetzt immerhin schon 16 Jahre im Landtag, ist für mich heute wirklich ein einmaliges Erlebnis. Und so sehr einmalige Erlebnisse im Leben eines Menschen eigentlich meistens schöne Erlebnisse sind, kann ich es für dieses Erlebnis leider nicht sagen. Seit mittlerweile 16 Anträgen versucht die SPÖ jetzt ihre jeweiligen Anträge zu begründen, und seit 16 Anträgen ist es so, dass hier jeweils ein FPÖ-Abgeordneter, ein Abgeordneter der Grünen und ein Abgeordneter der ÖVP dagegen argumentieren und auch entsprechende Argumente anführen, ja nicht nur Argumente sondern auch entsprechende Beweise anführen. Und Antrag auf Antrag wird inhaltlich abzulehnen sein. Das geht ja aus allen Wortmeldungen hervor. Wenn man genau hinhört, dann stellt man in ungemein vielen Wortmeldungen der SPÖ fest, dass sie glaubt, fürchtet, dass etwas sein mag, aber dass im Prinzip kaum tatsächlich gesagt wird, so ist es. Die SPÖ glaubt bei einem Börsegang, dass es finster wird, (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Glauben heißt nichts wissen!") sie glaubt, dass der Strompreis steigt, sie glaubt, dass die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben ist. Und das ließe sich jetzt in etlichen und mit etlichen Argumenten noch weiter führen. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Du bist der liebe Gott!") Ich bin nicht der liebe Gott. Ich mache auch mit dem überhaupt keine Späße, Herr Prinz. Das ist mir viel zu ernst. An den lieben Gott glaubt man. Mit dem macht man keine Späße. Ich kann mich nicht erinnern, dass es zum Beispiel bei der EVN in Niederösterreich einmal finster geworden wäre in Niederösterreich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Versorgungssicherheit in Niederösterreich oder in anderen Ländern, wo börsenotierte Versorgungsunternehmen tätig sind, nicht gegeben wäre. Faktum ist aber, und das ist heute schon zigmal gesagt worden, das ist mir aber wichtig, darum sage ich es noch einmal, dass der Stromkreis bei etlichen börsenotierten Unternehmen für die Endverbraucher günstiger ist. Faktum ist auch in Bezug auf den jetzt vorliegenden Antrag, dass genau das, was hier wieder von der SPÖ gefordert wird, für den Verbund genauso gegolten hätte. Da war es offensichtlich egal. Jetzt ist es auf einmal ein Casus belli. Und Faktum ist, wenn behauptet wird, dass der Einfluss durch Börsespekulanten weg wäre, dass das eben auch nicht stimmt, weil selbstverständlich die Aktienmehrheit beim Land bleibt und weil darüber hinaus durch Mitarbeiterbeteiligung und durch die Beteiligung der Linz AG auch eine weitere hohe Sicherheit auf alle Fälle einmal geschaffen ist. Wir werden daher wie üblich der Dringlichkeit zustimmen, inhaltlich die Sache ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1257/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle die mehrheitliche Annahme fest. Vom Schriftführer wurde angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1258/2007 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um den Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft. Es ist ein Geschäftsbeschluss notwendig. Und ich eröffne über den Antrag, dass dieser Beilage die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Kraler. Abg. Kraler: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! In unserem Initiativantrag geht es darum sicherzustellen, dass die bei einem Börsegang verkauften Unternehmensanteile und das daraus lukrierte Kapital nicht zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft verwendet werden kann. Die Entsorgungsgesellschaft AVE ist eine Konzerntochter der oberösterreichischen Energie AG. Von 2002 bis Ende des letzten Geschäftsjahres ist der Anteil des Segments Entsorgung am Grundumsatz der EAG von 12 Prozent auf knapp 20 Prozent gewachsen. Im laufenden Geschäftsjahr wird sich dieser Anteil voraussichtlich auf fast ein Viertel oder rund 280 Millionen Euro erwirtschafteten Umsatzes steigern, und auf längere Sicht strebt man in diesem Segment eine Steigerung auf ein Drittel an. Die AVE hat sich also zu einem Wachstumsmotor der EAG entwickelt. Die EAG erfährt daher einen kräftigen Expansionskurs in Osteuropa. In Tschechien, der Ukraine, in Ungarn, seit einem Jahr auch in Rumänien und in jüngster Zeit kam auch die Slowakei dazu. Und überall dort hat sich ein großer neuer Markt für die AVE bzw. die EAG aufgetan. Da will das Unternehmen laut Helmut Burger, er ist der Geschäftsführer der AVE, in Zukunft natürlich kräftig mitmischen. Wir haben natürlich grundsätzlich überhaupt nichts gegen den Ausbau des Geschäftszweiges, man muss aber dafür das Unternehmen EAG nicht an die Börse bringen, es der Spekulation und Unsicherheit aussetzen. Mir ist schon klar, dass man für diese Expansion auch in Zukunft viel Kapital benötigt, das soll jetzt unter anderem durch den Verkauf öffentlichen Eigentums bzw. durch die Hereinnahme von Investoren im Zuge des geplanten Börseganges aufgebracht werden. Es ist heute schon wiederholt und sehr klar gesagt worden, wir sind grundsätzlich gegen den Verkauf von Unternehmensanteilen aus dem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. Viele sehr schlüssige Argumente haben Sie bereits gehört. Die wiederhole ich jetzt nicht. Aber die Versorgungssicherheit in Oberösterreich ist auf alle Fälle über die unternehmerische Strategie einer Expansion in Osteuropa durch den Börsegang zu stellen. Die EAG ist ja bisher bei der Osteuropa-Expansion auch als Unternehmen der öffentlichen Hand aufgetreten und hat in dieser Rolle sehr gute Geschäfte abschließen können und war erfolgreich. Ich glaube sogar, dass die Tatsache, dass die ausländischen Partner bisher mit einem sehr vertrauenswürdigen österreichischen Unternehmen der öffentlichen Hand zu tun hatten, ein hervorragender Türöffner für diese Geschäfte war. Also gibt es keine Notwendigkeit des Unternehmens für einen Börsegang für diesen Geschäftszweig. Dagegen sprechen wir uns klar aus. Und daran wird sich auch nichts ändern. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Je länger die Sitzung dauert, je mehr Dringlichkeitsanträge wir diskutieren, umso dünner werden die Argumente und umso weniger werden die Beweise der Sozialdemokraten, dass sie mit ihrer Argumentation und mit ihren Angaben und Anträgen richtig liegen. Es bleibt nichts übrig, die Gegenbeweise sind schlagend und es ist schon interessant, wenn der Kollege Schenner, er ist gerade nicht hier, bei seiner Wortmeldung so schön sagt, wenn der Brunmair sagt, ihr seid am falschen Weg, dann wissen wir, dass wir am richtigen Weg sind. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Ist aber auch so!") Das ist ein plumper, – ja, ist richtig - ist ein plumper Beleidigungsversuch, der aber abprallt, meine lieben Freunde. Denn, wenn ihr behauptet, weil der Brunmair sagt, dann sind wir am richtigen Weg und keine anderen Argumente mehr habt als Großpartei mit Regierungsbeteiligung, mit einem Landeshauptmann-Stellvertreter, dann ist es um euch schon sehr schwach bestellt, würde ich sagen. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Das war jetzt nur eine Nebenbemerkung, oder?") Ist sehr schwach bestellt, wenn man nur mehr das Argument hat; das ist eine Aufwertung ja von mir, wenn ich etwas sage, so ist es richtig, wenn ich den Rat gebe, von eurem Sturmweg abzugehen und ihr sagt, der hat gesagt, das ist der falsche Weg, dann sind wir richtig. Wenn das die einzige Argumentationslinie ist, die am Schluss übrig bleibt, na Servus. (Zwischenruf Abg. Dr. Aichinger: "Servus, Tschüss, Baba!") Wir sind in der EU, und es ist bekannt, dass wir im freiheitlichen Landtagsklub immer kritisch waren, was die EU anbelangt. Wenn es darum geht, ganz egal, ob BZÖ, ob freiheitlich, das ist an sich eine gemeinsame Argumentation gewesen, und es war auch in der Zeit, wo wir also gemeinsam die Politik betrieben haben, und an der Grundeinstellung hat sich im Gegensatz zu den Sozialdemokraten, die einen Zickzackkurs offensichtlich fahren, bei uns wenig geändert oder gar nichts geändert. Wenn wir Nettozahler sind in der EU und in der Zwischenzeit sich heraus stellt, dass wir durch die EU-Osterweiterung gute Geschäfte machen, dass die prosperierende Wirtschaft in Oberösterreich durch die EU-Osterweiterung wirklich Gewinne erzielt und diese Gewinne durch die Exporte und durch die Expansion allen zugute kommt, dann steht hier, es ist nicht richtig und es ist falsch, dass also Unternehmensanteile und daraus lukriertes Kapital zur Finanzierung der Osteuropaexpansion im Entsorgungsgeschäft verwendet wird. Wovon leben wir gut? Es ist inzwischen die erweiterte europäische Union und die daraus gegebenen Geschäfte, die wir durch unsere Technologie und durch unsere Wirtschaft, wo wir also im Mittelpunkt stehen und wo wir also Großartiges leisten und Erfolg haben. Es ist nicht einzusehen, dass hier auch also die Expansion der AVE, der Abfallwirtschaft und der Abfallentsorgung gestoppt werden soll, nur weil die SPÖ da beharrlich darauf besteht, dass alles zu 100 Prozent im öffentlichen Eigentum bleiben muss. Ich bleibe dabei, es ist der falsche Weg, dieses akkurat auf 100 Prozent Eigentum und Re-Verstaatlichung, denn das ist ja nichts anderes, was von eurer Seite da gefordert wird und unentwegt gefordert wird. Diese Re-Verstaatlichung ist der falsche Weg, es bleibt dabei. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Frau Kollegin Schwarz das Wort. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Schmidt. Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Nein, da muss ich mich gar nicht winden. Das mache ich mit Begeisterung, Frau Kollegin Schmidt!" Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Schmidt. Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: " In dem Fall mache ich es mit Begeisterung, er hat etwa Richtiges gesagt!") Abg. Schwarz: Die Reverstaatlichung wäre für die privaten Energieunternehmer zum Beispiel gesagt worden. Die Re-Verstaatlichung wäre für die privaten Energieerzeuger wie die Kleinwasserkraftwerke. Das hat der Kollege Brunmair gemeint, oder? Ich helfe normal selten dem Kollegen Brunmair aus, aber in dem Fall wollte ich nur der Frau Landesrätin noch einmal mein Verständnis dieses Argumentes erklären. Liebe Frau Präsidentin, liebe Frau Landesrätin! Sie sind ja wirklich auch eine sehr Tapfere, die da ausharrt, nicht nur die Abgeordneten, sondern auch die Landesräte. (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Natürlich!") Das ehrt uns sicher sehr für den Landtag, dass der Herr Landeshauptmann, aber auch Rudi Anschober die ganze Zeit hier sind. Das ist wirklich sehr wichtig für die Debatte. Andere fehlen eigentlich in der Zeit. (Unverständliche Zwischenrufe links. Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "He, he, he, he. Das ist jetzt aber letztklassig!") Also der Punkt war jetzt bitte eine typische Bemerkung. (Unverständlicher Zwischenruf links) Darf ich bitte jetzt mit meiner Rede fortfahren, nachdem mir ja die Frau Kollegin Kraler ja eh bei ihrer Rede schon gesagt hat, dass die SPÖ grundsätzlich gegen einen Verkauf ist? (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Was hat er denn gesagt?" Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ihr habt ja keine Arbeit!") Also sind eigentlich alle sachlichen Argumente und Fakten, sehr geehrte Frau Landesrätin, eh verloren. Aber ich möchte trotzdem, und ich werde nicht müde werden heute, auch die Zeit bis Mitternacht nutzen und trotzdem versuchen, das nochmals darzustellen, wie gerade in Bezug auf Abfallentsorgung, worauf sich dieser Antrag ja auch wieder richtet, nochmals auf meine Rede zu Beilage 1243/2007 hinweisen, das nochmals zusammenfassen, welche Argumente hier einfach gebraucht werden. Das Ziel der Versorgungssicherheit im Abfallbereich ist über die unternehmerische Strategie einer Osteuropaexpansion zu stellen. Das ist das Argument der SPÖ, ja. Aber die Abfallentsorgungssicherheit ist nicht Sache der AVE oder nicht Sache der Energie AG, denn die Entsorgungssicherheit ist gewährleistet durch die oberösterreichische Mülllösung, Abfalllösung, um das richtige Wort zu gebrauchen. Ich bin auch noch nicht ganz so fit mit der neuen Bezeichnung, Kollegin Moser hat ja das auch schon ausbessern müssen. Die oberösterreichische Abfalllösung zeigt ganz klar, und das wissen wir alle und die Bürgermeister. Der Bürgermeister Öller, auch in seiner Gemeinde wird die Abfallentsorgung sicher durch den BAV geregelt sein und wird hier den Bürgerinnen und Bürger jede Woche der Abfall entsorgt. Der langjährige Vertrag, den Sie ansprechen, mit der AVE betrifft die Restmüllentsorgung, Restabfallentsorgung. Die wird mit einem langfristigen Vertrag zwischen AVE und dem Oö. LAV, Landesabfallverband, geregelt, der bis 2021 gilt. Diese Fakten habe ich schon einmal zur Kenntnis gebracht. Nun, zur Osteuropaexpansion möchte ich schon noch ganz kurz ein Wort reden. Ob die Energie AG Kapital für die weitere Expansion im Osteuropageschäft braucht, glaube ich, und ich habe heute nicht so oft vom Glauben gesprochen, nicht unbedingt. Gerade wie Sie ja dargestellt haben, Kollegin Kraler dargestellt hat, ist ja die Entwicklung im Osteuropageschäft sehr erfolgreich. Da kommt eines zum anderen. Wenn wir jetzt erfahren haben wie wir bei der Bulgarienreise waren, dass gerade die osteuropäischen Länder hier sehr hohen Nachholbedarf haben und sie sich mit Oberösterreich zusammensetzen wollen, die oberösterreichische Mülllösung anzudenken, nämlich diese Abfallentsorgung direkt bei den Kommunen zu lassen und nicht über einen ausländischen Partner, sondern nur das Know-how von uns zu kaufen und selbstverständlich dann diese Endverwertung im Bereich Restabfall dann an andere zu übertragen. Ziel muss es sein von einer Zusammenarbeit zwischen den Ländern, dass hier die Länder stark gemacht werden auch in Osteuropa, damit sie diese Müllentsorgung, Abfallentsorgung selbst machen können und nicht angewiesen sind auf Unternehmen aus dem Ausland. Ich glaube, nur dann können wir weiterhin gewährleisten, dass in Europa genau diese Standards einzuhalten sind. Der Know-how-Transfer und auch die Expansion der Energie AG, AVE in Richtung Osteuropa, was die Restabfallentsorgung betrifft, ist sehr zu begrüßen, hat aber nichts mit der Abfallentsorgungssicherheit für Oberösterreich zu tun. Ich hoffe, das kommt beim dritten Mal, wenn ich es sage, dann endlich an. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Strugl das Wort. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, Herr Landeshauptmann, meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine ganz kurze Vorbemerkung, der Zwischenruf von vorhin, dass der Landeshauptmann oder andere Mitglieder der Landesregierung hier sitzen, weil sie keine Arbeit haben, den weise ich zurück von dieser Stelle. Das ist kein guter Stil in diesem Haus, und es ist schon das zweite Mal passiert am heutigen Tag. Ich möchte daran erinnern, dass eingefordert wurde am Beginn der Debatte Sachlichkeit und die fordern wir auch ein. (Beifall) Zur Sache: Die Frau Abgeordnete Kraler hat über die Konzernstrategie im weiteren Sinn gesprochen, nachdem es in diesem Antrag um die Expansion der Geschäftsfelder des Konzerns Energie AG geht. Ich habe das interessant gefunden, was Sie gesagt haben, frage mich aber, sowohl wie bei manchen anderen Beiträgen am heutigen Tag von Ihrer Seite auch, auf welchen Fakten diese Aussagen gründen. Ich würde Ihnen empfehlen, nachdem es hier sehr stark auch um eine unternehmenspolitische Entscheidung geht, die übrigens von den Organen entschieden wurde, wo auch Sie vertreten sind, man kann hier auch eine sachliche Diskussion mit den Verantwortlichen führen, auf der Zuschauertribüne sitzt Mag. Helmut Burger, der Geschäftsführer ist in diesem Bereich, der kann Ihnen hier sicher erschöpfend Auskunft geben über wichtige Elemente dieser Strategie. Ich kann mich mit diesem Antrag überhaupt nicht, (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger unverständlich) wie meinen Sie, Frau Landesrätin?, ich habe Sie nur akustisch nicht verstanden im Gegensatz zu sonst, ich will damit sagen, dass ich manchmal ihre Argumente nicht verstehe, aber jetzt habe ich einfach nicht gehört, was Sie gesagt haben, (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger unverständlich) ja, genau. Also man könnte hier einige interessante Facetten diskutieren. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, die in diesem Antrag, auch in der Begründung zum Ausdruck kommt. Ich gehe davon aus, dass der Konzern Energie AG in seinem Kerngeschäft hier in einem, wie wir schon diskutiert haben, mittlerweile völlig liberalisierten Markt, der auch von Konsolidierung gekennzeichnet ist, sich bewegt, dort also auch gewisse Wachstumsgrenzen vorfindet. Das heißt, man hat sich schon ganz genau überlegt, wo sind Möglichkeiten des Wachstums für das Unternehmen und wo sind neue Märkte? Insofern finde ich es eine richtige Entscheidung, dass man versucht, eben in diesen Ländern in neuen Geschäftsfeldern zu wachsen. Ich traue mir jetzt einmal zu sagen, wenn man wirklich die ideologische Betrachtung zurückstellt und sich von wirtschaftlichen Überlegungen leiten lässt in dieser Frage, dann muss man meiner Meinung nach zu dem Schluss kommen, dass das auch richtig ist. Also, was spricht dann dagegen, dass man hier auch weiter investiert? (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Das sind ja keine Argumente. Das ist Ihre Meinung!") Wir waren vor kurzem in Bulgarien, Mitglieder des EU-Ausschusses. So wie in den letzten Jahren haben wir auch heuer ein neues Land besucht, das zur EU gehört. Wir stellen dort überall fest, Österreich ist in den meisten dieser Länder Auslandsinvestor Nummer eins, hat einen exzellenten Ruf und hat dort Chancen zu reüssieren. Und der Grund, Frau Landesrätin, warum zum Beispiel ein Börsegang die Marktchancen des Unternehmens erhöht, die habe ich am Beginn der Debatte schon erläutert, aber ich wiederhole sie gern für Sie. Es ist einfach auch im Wettbewerb, (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger unverständlich) ich weiß, ja, es hat ja auch die Frau Kraler gesagt, da sind wir dagegen, und das bleibt so. Das steht ja eigentlich im Widerspruch zu Ihrem ursprünglichen Anspruch, wir wollen diskutieren und die Argumente austauschen. Aber ich nehme das eh zur Kenntnis. Es ist halt einmal so, die ganze Diskussion ist davon gekennzeichnet. Darum habe ich Ihnen ja angeboten, reden Sie mit den Fachleuten, wenn Sie meine Meinung nicht akzeptieren, das ist ja Ihr gutes Recht. Ich versuche sie mit Fakten sozusagen zu unterlegen, aber reden Sie halt auch dann mit den Experten. Das wäre zum Beispiel ein neuer Zugang zur Diskussion, den würde ich empfehlen an dieser Stelle. Ein abschließender Satz. Wir sind uns alle einig gewesen, Sie sind nicht mit gewesen, Frau Landesrätin, aber von Ihrer Fraktion waren Vertreter dabei, die Frau Mag. Jahn war dabei, dass wir das als Chance verstehen, wenn diese Unternehmen auf diesen Märkten erfolgreich sind, und wir haben uns dort bemüht auch bei den zuständigen Stellen, das eine oder andere auch anzubahnen, weil wir einfach glauben, dass das Know-how unserer Unternehmen in diesem Bereich hier eingesetzt werden kann und uns neue Chancen eröffnet, auch indem dann die (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Das schafft die Energie AG jetzt noch nicht!") sie schafft es jetzt schon in hervorragender Art und Weise und sie wird es mit zusätzlichen Investitionen schaffen. Wissen Sie, ich rede zu dem Antrag von Ihnen, wo drinnen steht, man soll dieses Geld nicht einsetzen in dieser Expansion. Ich finde das einfach falsch, ja, sowohl von der Konzernpolitik her und von der Unternehmensstrategie, aber auch ganz grundsätzlich. Aber ich nehme zur Kenntnis, Sie sehen das anders. Gott sei Dank gibt der Erfolg dem Unternehmen Recht und nicht Ihnen. (Beifall) Und so ist es auch möglich, dass man dort auch Gewinne macht. Selbstverständlich, meine Damen und Herren, kommen diese Erfolge des Unternehmens auch dem Unternehmen am Standort Oberösterreich zugute. Wenn Sie es nicht glauben, fragen Sie dort nach, wo man es am besten weiß, nämlich im Unternehmen selbst. Wir werden auch diesen Antrag, nicht die Dringlichkeit, aber dann in der Sache ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1258/2007 zustimmen, dies mit einem Zeichen mit der Hand zu tun. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle die mehrheitliche Annahme dieses Antrages fest. Wir sind bei der Beilage 1259/2007. Für diese wurde ebenfalls vorgeschlagen, sie keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich. Es benötigt einen Geschäftsbeschluss des Landtags. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1259/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Bauer. Abg. Bauer: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wasser ist das Lebensmittel Nummer eins, das durch nichts ersetzt werden kann. Die Versorgung der Bevölkerung mit gesundem Trinkwasser ist für Leben und Gesundheit unabdingbar. Wasser bildet die Lebensgrundlage für Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus. Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Die Wassercharta des Bundes vom Jahr 2003 sieht unter anderem vor, dass Österreich auch in Zukunft eigenständig über seine Wasserressourcen entscheidet und dass Wasser eine Kernkompetenz unserer Gemeinden bleiben muss. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Die wird umgesetzt!") Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, diese Sätze sind nicht von mir, sondern sie stammen aus der Präambel der oberösterreichischen Landesstrategie "Zukunft Trinkwasser", die nunmehr vor zirka zwei Jahren hier in diesem Hause beschlossen worden ist. Es war, glaube ich, am 7. Juli 2005. Nur wie es ausschaut, ist es nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurde. So gesehen ist das heute wirklich ein schwarzer Tag für Oberösterreich, es ist ein schwarzer Tag für die Menschen in Oberösterreich. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Und zwar, warum?") Lieber Rudi Anschober, ich habe sehr viel recherchiert im Internet, habe mir die Medienberichte angeschaut (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Ja, warum?") über die Privatisierungen bei Betrieben, die Wasserversorgung anbieten. Es waren durchgängig negative Berichte, angefangen vom mangelnden Versorgungsangebot, die mangelnde Qualität beim Trinkwasser, Preissteigerungen sowieso bei allem. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Genau!") Gerade in Ländern, wo das durchgeführt worden ist wie Deutschland, England, Frankreich, aber auch in vielen anderen Ländern geht man jetzt wieder her und tut das rekommunalisieren. (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Aber im Zukunftsprojekt Trinkwasser steht nichts drinnen!" Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Und genau deswegen haben wir es ja zurückgekauft!") Nein, nein, aber jetzt will man an die Börse gehen und so gesehen ist das heute wirklich ein schwarzer Tag für Oberösterreich, ist ein schwarzer Tag für die Menschen in Oberösterreich, denn das Konstrukt, das hier zur Absicherung, lieber Rudi Anschober, unseres Trinkwassers von Schwarz und Grün gemacht worden, ist vielmehr nur ein aufwändiger Versuch, den Menschen Sand in die Augen zu streuen, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Wenn, dann Wasser!") denn wirkliche Absicherung unseres Trinkwassers gibt es nur, wenn die Energie AG nicht an die Börse geht, sondern in öffentlicher Hand bleibt. (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "So ein Blödsinn!") Das ist einfach einmal so. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Es muss halt so sein, weil nur das in eure Strategie passt!") Tatsache ist auch, dass mit diesem Börsegang der Energie AG (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ist die BAWAG auch durch den Cerberus schlechter geworden?") die gesamte Wassersparte, die Energie Wasser GesmbH, die WDL, alle Unternehmen die da mit dranhängen ja mit privatisiert werden. Und es gibt genug Beilspiele aus anderen Ländern, ich habe sie vorhin schon genannt, auch in Europa, in denen eine Privatisierung der Trinkwasserversorgung durchgeführt worden ist und die aufzeigen, mit welchen negativen Folgen die Bevölkerung zu kämpfen hat. Ich habe es schon gesagt, keine Versorgungssicherheit mehr, die Qualität des Trinkwassers leidet, massive Preiserhöhungen. In einem Bericht der Vereinten Nationen wird darauf hingewiesen, dass heute weltweit schon mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr haben. Bis zum Jahr 2025 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung an den Folgen ernster Wasserknappheit leiden (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Tut etwas für die Entwicklungshilfe! Da könnt Ihr noch etwas ändern!") und vor allem in Folge des Klimawandels Herr Landeshauptmann, auch wegen des Klimawandels. Und daher warnen die Vereinten Nationen seit langem, dass wahrscheinlich in Zukunft Kriege nicht mehr um knappes Öl, sondern um knappes Wasser geführt werden. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das Wasser bleibt ja eh beim Land Frau Kollegin! Haben Sie das nicht gelesen im Antrag?") Die Wasserversorgung ist eine große Herausforderung und vor allem ein großes Geschäft und auf das will ich hinaus, Herr Landeshauptmann. Weltweit sind Bestrebungen von großen Industriekonzernen im Gange, dass der Weg für die Liberalisierung der Wasserversorgung geebnet wird, ungeachtet der gravierenden sozialen und ökologischen Folgen, die damit verbunden sind. Und das möchte ich den Grünen schon in Erinnerung rufen und ans Herz legen, da Ihr ja diesbezüglich anscheinend wirklich alle eure Grundsätze über Bord geworfen habt, ihr sucht nach fadenscheinigen Argumenten um diesen Börsegang irgendwie begründen zu können. (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Bitte aufwachen!") Und das ist nicht das was wir wollen. Ein Börsegang für ein Unternehmen der Daseinsvorsorge bedeutet Gewinnmaximierung, bedeutet vor allem auch Preissteigerungen, ich habe es schon gesagt, infolge der höheren Dividendenerwartung der Aktionäre und keine gesicherte Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Der Milchpreis steigt wahrscheinlich!") Herr Landeshauptmann! Sie fordern immer Sachlichkeit ein und bleiben aber selber nicht sachlich. Und es ist nicht nachvollziehbar, warum von ÖVP, von Teilen der FPÖ und von den Grünen dieser Irrweg beschritten wird, wo es in Deutschland, Frankreich, England und in anderen Ländern diesbezüglich bereits ein Umdenken gibt und dort Betriebe der Daseinsvorsorge nach Möglichkeit wieder rekommunalisiert werden. Denn nur so kann beste Qualität ermöglicht werden, nur so kann es Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle geben und unsere hohen Umweltstandards finden ebenfalls Berücksichtung. Wasser ist Allgemeingut und vor allem lebensnotwendig. Und um den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern eine sichere und auch leistbare Versorgung mit dem unverzichtbaren Lebensmittel Trinkwasser zu gewährleisten, ist es oberstes Ziel für die SPÖ Oberösterreich, dass unser Paradeunternehmen, nämlich die Energie AG, in öffentlicher Hand bleibt. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich gehe davon aus, dass die Kollegin Bauer bei der vorhergehenden Debatte nicht dabei war, weil ich dachte, dass ich das hinsichtlich des Wassers ja bereits aufgeklärt habe. (Beifall) Aber ich bin aber gerne bereit Frau Kollegin, jeder hat bei einer längeren Sitzung einmal eine Pause, jeder hat das Recht, ich bin also gerne bereit die Argumente zu wiederholen, damit du es wirklich auch entsprechend hören kannst. Jetzt bist du da. Du hast behauptet, wenn die Energie AG an die Börse geht ist unser Wasser weg. Ist das richtig? Verstehe ich dich da richtig? (Zwischenruf Abg. Bauer: "Die Vermarktung wird schwieriger!") Die Vermarktung unseres Wassers wird schwieriger, wenn die Energie AG an die Börse geht. (Unverständliche Zwischenrufe) Na ich möchte dich ja richtig verstehen, damit ich da also keine falschen Auskünfte gebe. Also die Energie AG geht an die Börse, damit wird das Wasser schwieriger vermarktbar, obwohl wir es vorher zurückkaufen. Vielleicht könntest du dir den Hauptantrag, der hat die Nummer 1220/2007, genau ansehen, dann wirst du dort lesen, was eigentlich mit unserem Trinkwasser wiederum passiert. Aber, jetzt sage ich einmal unser Trinkwasser, wenn wir diesen Begriff formulieren, dann meinen wir, wir alle miteinander als Eigentümer der Energie AG, die einen Anteil an Wasserreserven in dem Ausmaß wie das ehemalige Wasserversorgungsunternehmen des Landes hat. Weil ich lege darauf Wert, wenn ich einen Brunnen in meinem Grundstück grabe, dass das mein Wasser ist und nicht dein Wasser, es ist auch nicht sein Wasser, auch wenn er Landeshauptmann ist, es ist mein Wasser. Aber er hat absolut mitzureden, denn er ist natürlich in der mittelbaren Bundesverwaltung für das Wasserrecht zuständig. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Das ist der Anschober!") Wir kennen die Problematik, wer wofür zuständig ist, Herr Landeshauptmann. Aber ich muss jedenfalls fragen gehen, wenn ich dort Wasser entnehmen möchte. Somit ist das Wasser und wenn du ein Grundstück hast und dort ein Loch gräbst und dort ist Wasser und du willst das Wasser entnehmen, musst du den Landeshauptmann und vielleicht auch noch den Rudi Anschober fragen, weil der sagt dir dann, wie viel du entnehmen darfst. So ist das mit unserem Wasser, deinem Wasser, meinem Wasser tatsächlich zu verstehen. Aber wenn es dir darum geht und ich gehe davon aus, dass die SPÖ eigentlich ein Sozialanliegen noch irgendwo haben sollte, dann bitte ich einmal in deiner Gemeinde – Frau Kollegin wo bist du zuhause? - (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Bad Wimsbach!") – Bad Wimsbach, dann frage bitte dort einmal nach, wie viel Rückstellungen für die Erhaltung der Wasserversorgungsleitungen und für die Abwasserkanäle deine Gemeinde hat! Frag bitte nach, ob deine Gemeinde eine kostendeckende Gebühr einhebt oder ob sie darüber hinaus mehr einhebt, sowohl bei der Wasserzulieferung als auch bei der Abwasserentsorgung! Denn eines ist klar, wenn man ein soziales Anliegen hat, dass die Wassergebühr und die Kanalgebühr günstig ver- und entsorgt, dann wird man noch viele Probleme bekommen und wenn wir nicht ein wirtschaftlich effizientes Unternehmen haben, das diese Bewältigung der Aufgaben durchführen kann, dann wirst du als Bürgerin in deiner Gemeinde, genauso wie ich in meiner Gemeinde, ordentlich für Kanal und Wasser zahlen müssen. Also sollte es eigentlich unser gemeinsames soziales Anliegen sein, dass man ein effizientes Wasserver- und entsorgungsunternehmen hat und nicht zu glauben, das muss alles hundertprozentig in öffentlicher Hand sein, weil marktwirtschaftliche Konkurrenz so richtig eine Dynamik erzeugt, damit also auch wirtschaftlich gearbeitet wird. Und wenn das nicht passiert und wenn diese Dynamik nicht passiert, dann bitte ich doch in den Versorgungsbereich der ehemaligen Bereiche hinzublicken, schau doch dort hin wo also alles verstaatlicht war, wie glücklich die jetzt sind, dass die Energie AG hilfestellend zur Verfügung kommt und denen hilft endlich günstiger entsprechend Wasser zu ver- und entsorgen. Das tun sie mit Erfolg in Tschechien und in anderen Bereichen. Kein Mensch verkauft unser Wasser, weil unser Wasser gibt es nicht, mit Ausnahme wenn man glaubt uns gehört das Unternehmen, aber der Eigentümervertreter sitzt hier. Mein Wasser verkaufe ich selber dann wenn ich es will. Und das Nächste ist, wenn du Interesse hättest und als Sozialdemokrat solltest du ja auch Interesse haben für Arbeitsplätze zu sorgen, dann bitte was hast du denn dagegen, dass wir Wasser in Flaschen abfüllen und verkaufen? Ich habe dir und das habe ich am Anfang ja bereits gesagt, da warst du nicht herinnen, Mineralwasserimport-, exportbilanz, wir exportieren aus Österreich 17,8 Millionen Liter und importieren nach Österreich 90 Millionen Liter und das vor allem aus Italien, weil die günstiger verpacken, eine bessere Logistik haben, billiger die Flaschen in den Vertrieb bringen und, und, und. Was spricht denn um Gottes Willen dagegen, wenn ich mein Wasser in Flaschen abfülle und ich würde dir das verkaufen? Würdest du mir das verbieten und sagen, ich darf mein Wasser nicht verkaufen? Denkt doch einmal nach, was ihr in euren eigenen Anträgen da hineinschreibt! Jetzt haben wir eine hundertprozentige Sicherung, es kann nichts passieren, wir haben ein Verfassungsgesetz, zurückkaufen tun wir es auch noch einmal, also der Kollege Trübswasser hat gesagt Hosenträger und Gürtel, aber ich glaube das ist, ich weiß es nicht, und irgendwo noch ein Kleid darüber, dass ja nichts rutschen und sonst wo passieren kann. Ich weiß nicht was ihr wollt, welche Sicherheiten ihr wirklich haben wollt. Wenn wir das Wasser in Oberösterreich sichern, dann sollten wir eines gemeinsam machen, aufpassen, dass nicht in der EU-Verfassung die Wasserrechte in die Kompetenz der EU wirklich fallen. Das ist das Problem und da erwarte ich dann, dass der Herr Bundeskanzler ordentlich in Brüssel bei der EU-Verfassung aufpasst, dass nicht unser Wasserrecht plötzlich ganz woanders mit beurteilt wird. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Kollegen Schillhuber das Wort. Abg. Schillhuber: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kollegen, geschätzte Zuhörer! Das Wasserrecht ist eines der heiligsten Rechte in Oberösterreich und in Österreich. Geschätzte Kollegin Bauer! Auch in Bad Wimsbach-Neydharting wird der Bürgermeister für seine Wasserrechte Genehmigungen eingeholt haben. Ich habe in den letzten drei Jahren in meiner Gemeinde zusätzliche Brunnen gebaut, (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Aber die verkaufen die Wasserleitungen nicht!") wir verkaufen sie auch nicht, darf ich kurz weiterreden einmal. Wir haben für einen Brunnen eine Einlitergenehmigung, bei den anderen Brunnen eine Zweilitergenehmigung und bei einem Brunnen eine Vierlitersekunden-Genehmigung bekommen. Und in unserer Region, gemeinsam mit der Stadt Steyr und wenn ich den ganzen Bezirk Steyr hernehme, versorgen alle Gemeinden die Leute mit Wasser. Die einzige Gemeinde Weyer hat mit der WDL einen Vertrag gemacht und hat sich lauter neue Wasserleitungen hineinlegen lassen können, weil sie früher ihre Eternitleitungen nicht selber begonnen haben zu reparieren, sondern wie es dann halt nicht mehr gegangen ist mit den Eternitleitungen, hat man Geld gebraucht und hat dieses Unternehmen beauftragt die Wasserversorgung sicherzustellen. Und es funktioniert bestens. Und jetzt muss ich sagen, wer kann denn die Wasserqualität sichern? Sie kann jeder Grundbesitzer sichern, indem er sich so verhält, dass keine Schadstoffe in das Grundwasser kommen. Es kann es die Landwirtschaft machen, weil sie eine solche Bewirtschaftung betreibt, dass nichts passiert und es können es die Unternehmen machen, indem die Abwässer so gereinigt werden, dass das Grundwasser nicht geschädigt wird. Und geschätzte Damen und Herren! Den Leuten heute draußen im Dorf zu sagen, dass das Wasser gefährdet ist, ist Lug und Betrug, weil wenn meine Leute beim Wasser etwas haben, dann kommen sie zu mir, da kommen sie nicht zum Landeshauptmann oder sonst zu wem. Wir sichern das Wasser und die Oberösterreichische Landesregierung hat dieses Wasser für Oberösterreich gesichert. Geschätzte Damen und Herren! Wasser ist in Oberösterreich zur Genüge vorhanden, in bester Qualität. Und streuen wir unseren Bürgern nicht Sand in die Augen, die Qualität stimmt und sie sind bestens versorgt. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag 1259/2007 plant eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung mit Trinkwasser. Sie meinen damit jene Versorgung für jene sieben Prozent oder 100.000 Menschen in Oberösterreich, die derzeit durch die WDL mit Trinkwasser versorgt werden. Aber ich frage mich und die Rede der Kollegin Bauer hat das bestätigt, haben Sie sich den Antrag, wo es um den Teilbörsegang der Energie AG, den Antrag 1220/2007, zu diesem Punkt wirklich durchgelesen? Ich denke die Frau Kollegin Bauer nicht, denn sonst hätte sie nicht diese Rede gehalten. Ja ich erlaube mir jetzt diesen Punkt Zwei, der sich auf den Rückkauf des Wassers bezieht, zu zitieren und kurz zu erläutern. Hier steht: Der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, dass sichergestellt wird, dass sämtliche der WDL- Wasserdienstleistungs GmbH zukommenden oberösterreichischen Wasserrechte und oberösterreichischen Trinkwasser-assets, wie Eigentum und Rechte an Liegenschaften, Anlagen und alle relevanten Wasserbenutzungsrechte, dem Land Oberösterreich oder einer eigenen vom Land Oberösterreich beherrschten Kapitalgesellschaft bei gleichzeitiger Begründung eines dauerhaften Pachtverhältnisses für den operativen Betrieb der Wasserversorgungsanlagen zugunsten der WDL- Wasserdienstleistungs GmbH bzw. des Energie AG-Konzerns übertragen werden. Bitte was heißt das? Das heißt, sämtliche Wasserrechte, das Eigentum und die Rechte an den Liegenschaften, alle relevanten Wasserbenützungsrechte kommen zum Land zurück. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Sind vom Land beherrscht!") Zweitens, diese Wasserrechte sollen zur Absicherung der Landesinteressen in einer vom Land Oberösterreich direkt oder im Rahmen der oberösterreichischen Landesholding GmbH indirekt beherrschten Kapitalgesellschaft (Oö. Wasserressourcen GmbH) gebündelt und damit soll die Landesstrategie "Zukunft Trinkwasser", von der heute schon so oft die Rede war, die 2005 einstimmig beschlossen wurde, umgesetzt werden. Das war damals einhellig die Meinung, alle vier Parteien haben am 7. Juli 2005 dieser Landesstrategie Trinkwasser zugestimmt. Dritter Bereich in diesem Punkt Zwei: Zur Sicherstellung des maßgeblichen Einflusses des Landes Oberösterreich und zur strategischen Ausrichtung wird die Oberösterreichische Landesregierung ersucht, dem Oberösterreichischen Landtag den Entwurf für eine landesverfassungsgesetzliche Bestimmung vorzulegen. Das heißt, das kann auch in der Landesverfassung, wenn Sie zustimmen, da brauchen wir natürlich eine Zweidrittelmehrheit dazu, alles noch rechtlich abgesichert werden. Und damit der Punkt Vier, jetzt ist im Rahmen der zuständigen Organe der Besitzgesellschaft letztlich auch der Einfluss auf die Tarifgestaltung gegeben. Also es ist klar, das Land bestimmt weiterhin mit bei den Wassertarifen. Somit ist es für mich klar, dass Sie hier eine Falschinformation verbreiten und verbreitet haben, dass die SPÖ nicht davor zurückschreckt die Menschen in Oberösterreich, was unser Trinkwasser betrifft, zu verunsichern. Und die verhandelte und erreichte Wasserlösung ist auf jeden Fall wasserdicht. In diesem Sinne stimmen wir der Dringlichkeit dieses Antrages zu aber lehnen ihn inhaltlich ab. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke es gibt keine weitere Wortmeldung. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1259/2007, diesem die Dringlichkeit zuzuerkennen, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen wurde. Wir behandeln die Beilage 1260/2007, für die ebenfalls vorgeschlagen wurde, dass sie keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen wird. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen Kohlendioxidbilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich. Für den erforderlichen Geschäftsbeschluss, dass dieser Beilage die Dringlichkeit zuerkannt wird, eröffne ich nun die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Kollege Mühlböck. Abg. Mühlböck: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor ich jetzt in die Lobeshymnen über die Energie AG, was den Umweltschutzbereich anbelangt, einstimme, möchte ich noch ganz kurz zum Kollegen Schillhuber etwas sagen. Du hast gesagt, Weyer hat zum Beispiel seine Wasserversorgung fremd vergeben. Wir waren oberösterreichsche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die nach Potsdam gefahren sind und die umliegenden Gemeinden dort besichtigt haben zum Thema Wasser. Es war so, dass man uns berichtet hat, dass eben nach der Ostöffnung die Gemeinden einfach rasch an den Standard des Westens anschließen wollten. Man hat geschaut, was kann man denn zu Geld machen und da waren auch die Wasserversorgungsunternehmen mit dabei. Was hat sich dann ergeben? Es wurde nicht in die Wasserversorgung investiert, von jenen die das Geld genommen haben, sondern es wurden wirklich die Unternehmen, die Leitungen ausgesaugt und wie alles sozusagen kaputt war, hat man es den Gemeinden zurückgegeben. Die haben zurückkaufen müssen, damit es für ihre Bürgerinnen und Bürger nicht noch teurer geworden wäre. Das am Rande. (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Ich möchte wirklich sagen, dass die Energie AG in Oberösterreich für einen sehr umweltfreundlichen, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen steht. Die Energie AG ist in Sachen Umweltschutz sehr aktiv und trägt mit ihren Wärme-, Sonnen- und 33 Wasserkraftwerken, sowie mit vielfältigen Effizienzmaßnahmen wesentlich zur Senkung des oberösterreichischen CO2-Ausstosses bei und dafür ein herzliches Dankeschön. Holt das Land Oberösterreich mit dem geplanten Börsegang private Eigentümer mit an Bord, gibt es aber seine weitgehend uneingeschränkten Steuerungsmöglichkeiten für eine aktive Klimaschutzpolitik aus der Hand. Institutionelle Anleger und private Aktionäre orientieren sich nicht primär oder vorrangig am Klimaschutz und an umweltpolitischen Zielen. Sie verfolgen primär das Interesse der Vermehrung des Eigentums und hier erwähne ich den Satz noch einmal, Börse ist Spekulation. Österreich hat sich mit Kyoto in der EU-internen Landesaufteilung zu einer Reduktion der Emissionen der so genannten Kyoto-Treibhausgase verpflichtet bis 2012 den Wert gegenüber 1990 um 13 Prozent zu verringern, das heißt, wenn wir unsere CO2-Bilanz verbessern wollen, wenn wir uns als Klimaretter geben wollen, wenn wir uns hohe Ziele gesteckt haben, die gerne als oberösterreichische Energiewende bezeichnet werden, dann wird dieses Ziel mit über 40 Prozent privaten Aktionären im Energie AG-Schlepptau nicht unbedingt möglich sein. Da haben doch unsere oberösterreichischen Haushalte in diesen Tagen eine interessante Broschüre erhalten. Der Umweltlandesrat Rudolf Anschober bittet am Titelblatt mit dem Text aufgedruckt auf einem grünen Rettungsreifen "Retten wir unser Klima". Im Inhalt findet man die Aussage, wir können alle etwas dafür tun. Ich hab es auch genau gelesen. Jeder und jede kann und muss jetzt einen Beitrag leisten, die Politik genauso wie die Wirtschaft steht drinnen, die Industrie genau so wie die Landschaft. (Unverständlicher Zwischenruf) Sehr gut, auch gut gelesen. Und abschließend heißt es dann und was man oftmals vergisst, durch Klimamaßnahmen sparen wir uns bares Geld. Super! Dieses Geld werden wir zukünftig nicht mehr so leicht in den weiteren Ausbau klimafreundlicher Energien investieren können. Da werden sich schon die neuen Energieaktionärinnen und Energieaktionäre melden, um die erwarteten Gewinne auch einzufordern. Und da gibt es in Oberösterreich Politikerinnen und Politiker, die den Menschen sagen, wie sie ihren Beitrag zu einer guten CO2-Bilanz leisten können. Die gleichen Politikerinnen und Politiker bieten dann aber so wichtige Einrichtungen wie die Energie AG, mit der sie ihrer Vorbildwirkung umweltfreundlicher Energien nachkommen sollten, den Börsehaien am Silbertablett an. Wenn wir unsere gesamte Daseinsvorsorge, die direkt oder indirekt auch mit einer guten CO2-Bilanz eines Landes in Zusammenhang steht, in diesem Fall in Form der vielen, 33 Energie AG-Wasserkraftwerke, der Wärme- und der Sonnenkraftwerke, der Stromleitungen, der Heizkraftwerke, dem hervorragenden Wasser und den dazugehörigen Wasserleitungen, den Gaskraftwerken leichtsinnig an der Börse feil bieten, dann ist das kurzsichtig und verantwortungslos. Traurig, möchte ich auch sagen ist, dass sich einige Grüne im Land Oberösterreich vom Parade- und Vorzeigeunternehmen Energie AG verabschiedet haben. Namhafte Grüne wie jene von Linz oder großer anderer Bezirke und Gemeinden, die über die Aufgabe und Ideale ihrer Landesspitze nur noch den Kopf schütteln, sind betroffen. Waren es die Grünen, die immer im Kampf gegen die Atomkraftwerke die Fahne hoch hielten, verkaufen sie heute schon bei Pressekonferenzen, dass nur kleinere Atomgiganten zukünftig in oberösterreichischen Energieunternehmen mitmischen werden, als Erfolg. Wenn wir die Energie AG in Teilen verkaufen – (Zwischenruf Landesrat Anschober: "Wer sagt das? Wo ist dieses gesagt worden? Das ist eine Lüge! Bei welcher Pressekonferenz? Man darf auf einem Rednerpult nicht lügen!") Bei einer Pressekonferenz wurde das gesagt! – dann unterminieren wir ein oberösterreichisches Paradeunternehmen, das für unser Land erfolgreich in Richtung des vorgegeben Weges Verbesserung unseres Klimaziels unterwegs ist. Ein jahrzehntelanger Ausbau der Kapazitäten der Energieversorgung in verschiedenste richtige Richtungen bei der Energie AG, die Modernisierung des Betriebs, beides hat sich voll ausgezahlt und man war am richtigen Weg, doch dies alles soll nun mehr Schnee von gestern sein. Wir Sozialdemokraten wollen auch in Zukunft mit ruhigem Gewissen vor die Menschen dieses Landes, vor alt und jung hintreten und ihnen erklären können, dass wir vielleicht bei einer Wasserknappheit, vor der wir bei einem Klimawandel nie gefeit sind, um jeden Tropfen Wasser dieses Landes froh sind, auf dem niemand anderer als unser Land seine schützende Hand drauf hat. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Wir schöpfen aber die Donau eh bei Wilhering nicht ab!" Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abg. Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Walter, sag ihm dass wir die Donau bei Wilhering eh nicht ausschöpfen.") Das Blöde ist ja, dass alles Wasser ins Schwarze Meer rinnt. Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei mir hat sich heute im Laufe des Tages ein sehr hübsches Bild entwickelt. Diese 22 SPÖ-Abgeordneten ziehen hinaus die Welt zu retten, schmieden 22 Dringlichkeitsanträge in Form von Schwertern, Dolchen und Schildern, je nachdem wie er angelegt ist, weil jeder hat ja seinen persönlichen Antrag. Es ist aber gut zu beobachten, dass nicht alle so überzeugt sind, die Argumente sind so halbherzig ein bisschen, manchmal muss man zu Halbwahrheiten greifen, wie wir es gerade erlebt haben, die man nicht belegen kann. Also, es ist schon ein bisschen eigenartig und mein Eindruck, wenn ich so in der Runde schau, der kommt ja nicht von ungefähr Dank eures Agitationssetzens. Ich habe das Gefühl, da in der linken Reichshälfte, da sitzt eine Taferlklasse. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Lehrer wärst du!") Nein, Lehrer bist du! Wenn man sich nämlich die Titel der Anträge so einmal vergegenwärtigt, ist ja wirklich herrlich z.B. Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser, Trinkwasserressourcen im Eigentum und so weiter und so fort, Sicherung des Stromleitungsnetzes, kein Atomstromkonzern, bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien, Stromunabhängigkeit für Oberösterreich. Wir sind alle davon überzeugt und ihr habt es ja auch gesagt, die Energie AG (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Tierkörperverwertung!") ist wirklich eine tolle Firma. Aber das, wenn sie nach euren Vorstellungen 100 Prozent öffentliches Eigentum bleibt, das wäre so etwas Ähnliches wie eine eierlegende Wollmilchsau. Das gibt es ja gar nicht, dass sie das alles erfüllen kann. Und zu dem CO2-Antrag, der jetzt gestellt wurde oder der zu diskutieren ist: Österreich hat sich verpflichtet die Treibhausemissionen im Zeitraum vom 2008 bis 2012 um 13 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Das Umweltbundesamt verzeichnet aber einen deutlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen im Jahr 2005. Die Gesamtmenge liegt nun bei 93,2 Millionen Tonnen und das entspricht einer Steigerung, eines Zuwachses gegenüber dem Kyoto-Basisjahr von 1990 um 18,1 Prozent. Woraus resultiert der Anstieg? Der Anstieg kommt aus dem Bereich der Industrie, natürlich, wir wissen auch in unserem Bundesland, die voest hat einen wesentlichen Anteil daran, aus den Kleinverbrauchern und aus dem Verkehr. Und ich hätte eigentlich heute Vormittag bei der Anfragebeantwortung von Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider erwartet, dass er einige seiner neuen Akzente setzt und hier uns verkündet, wie denn die CO2-Poblematik beim Verkehr reduziert werden kann oder wie das geändert werden kann. Das hat er aber nicht getan. Die sinkenden Treibhausgase, (Unverständliche Zwischenrufe) es war sehr ausführlich! Es war fast eine professorale Lesung, wirklich, war gut, nur das hat gefehlt, dass er da endlich einmal was sagt, wie kann er mit dem öffentlichen Verkehr oder mit der Forcierung des öffentlichen Verkehrs da einen Beitrag leisten, denn die sinkenden Treibhausgasemissionen, die kommen unter anderem von der oft so ach geschmähten Landwirtschaft, sie kommen von der oft so ach geschmähten Abfallwirtschaft und man staune und höre von den Energieversorgern. Das sind die drei Bereiche, die tatsächlich eine CO2-Reduktion zu Stande bringen. Der Effekt resultiert aus dem Einsatz weniger CO2-intensiver Brennstoffe in den kalorischen Kraftwerken. Und damit das auch in Zukunft passieren kann, braucht auch eine Firma wie die Energie AG Geld. Dieses Geld kann man sich holen von den Verbrauchern, in dem man die Preise entsprechend hinaufsetzt, dann kann man das machen oder man geht an die Börse und holt sich das notwendige Geld. Daher ist der Börsegang ein notwendiger und wichtiger Schritt. (Unverständliche Zwischenrufe) Aber um noch einmal auf das eingangs Gesagte zurückzukommen, aus diesen Titeln der ganzen Anträge könnte man ja so ein Psychogramm herstellen, ein Psychogramm des SPÖ-Klubs und man wäre eigentlich verleitet zu einer Art Diagnose zu kommen: Wundergläubige Fundis altlinker Prägung. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als nächster zur Wort gemeldet ist der Herr Abg. Brunmair. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Schon wieder eine Diagnose!") Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Der Kollege Aichinger hat ja schon mit scharfer Klinge, mit Skalpell die Diagnose verifiziert. Ich kann mich natürlich hier ergänzend einbringen, es wiederholt sich. Auch bei diesem Antrag ist ein krasser Widerspruch in der Begründung zu finden. Da wird mit Recht die Energie AG gelobt für umweltfreundliche, nachhaltige und verantwortungsbewusste Politik und Umgang mit den Ressourcen, dass in Sachen Umweltschutz eine hohe Aktivität gegeben ist, dass man mit Biomasse, Sonnen- und Wasserkraftwerken sowie vielfältigen Effizienzmaßnahmen wesentlich beiträgt zu dem großen Problem, das wir zu bewältigen haben, nämlich den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Und dann kommt es, wiederum die These, nur durch eine uneingeschränkte Steuerungsmöglichkeit für eine aktive Klimaschutzpolitik oder nur mit einer uneingeschränkten Steuerungsmöglichkeit für die aktive Klimapolitik ist das in Zukunft bewerkstelligbar und diese These ist wiederum als falsch einzustufen. Es ist interessant, da steht dabei sogar weitgehend uneingeschränkt. Über dies ließe sich natürlich diskutieren. Hat man mit 51 Prozent Anteilen nicht die weitgehende Steuerungsmöglichkeit, ich glaube schon, wenn man ein gewisses Selbstvertrauen hat, dann hat man mit 51 Prozent im politischen Sinne eigentlich alles in der Hand. Aber das scheint also bei den Sozialdemokraten derzeit nicht der Fall zu sein, dass man hier dann steuern könnte. Und ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Dass unsere Energiepolitik, die wir in Oberösterreich betreiben, das Vorzeigeland, wenn wir sagen, Wels ist alljährlich die Energiehauptstadt oder überhaupt die Energiehauptstadt Europas, wenn wir die Energiemesse jedes Jahr abhalten mit jedes Jahr größeren Erfolgen, wenn wir dieses Vorzeigeprojekt, das uns auch wirtschaftlich auf Erfolgskurs gebracht hat, wenn wir das in einem geschützten Bereich behalten, 100 Prozent in oberösterreichischer, in politischer, in staatlicher Hand, dann halte ich das für falsch. Unsere Energiepolitik, wenn sie die richtige ist, die muss auch die wirtschaftliche Reifeprüfung bestehen können und eine Teilprivatisierung ist eine Reifeprüfung. Aber ich bin überzeugt, dass wir und die Energie AG diese Reifeprüfung bestehen würden. Und noch einmal, unsere Energiepolitik muss offensiv sein und dazu, ich bin überzeugt davon, trägt auch eine offensive wirtschaftliche Politik bei der Energie bei, dass wir in Europa einfach wirklich anerkannt werden, als das Vorzeigeland was erneuerbare Energie anbelangt und aus diesem Grund werden wir auch diesem Antrag weder in der Dringlichkeit noch im Inhalt zustimmen können (Beifall). Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Abg. Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist glaube ich ja nicht ganz umsonst und hat ja auch einen Sinn, dass von drei Parteien die Gesundheitssprecher und Sprecherin zu dem Thema, das da angesprochen worden ist und zu diesen vielen Anträgen der SPÖ reden. Einerseits ist CO2 und Klimaschutz ja auch wirklich ein vorbeugender Gesundheitsschutz und daher ganz, ganz wichtig ist, dass es auch von der medizinischen Seite her beleuchtet wird. Weil wir ja wissen, dass gerade mit dem Klimawandel ja auch das Fortschreiten der Krankheiten, wie uns ja heute schon einmal gesagt worden ist, womöglich auch über das Wasser usw., was ja wieder für die Menschen schlecht ist. Aber eins glaube ich, schaffen wir drei Gesundheitssprecher trotzdem nicht, die Angstneurose der SPÖ irgendwie nur aufzuweichen. Ich weiß nicht, vielleicht gibt es da doch neuere Medikamente, mit Argumenten und fachlichen Statements schaffen wir es irgendwie nicht. Aber ich werde das nicht aufgeben und ich möchte einfach wirklich zu ein paar Sachen noch einmal Stellung nehmen. Ich verstehe die Angst der SPÖ nicht ganz, dieses Szenario, das gezeichnet wird, warum sich jetzt plötzlich ein Atomstromkonzern in den Streubesitz der Aktien bei dem abgesicherten Teilbörsegang einreihen wird. Nach den Argumenten, die uns immer wieder gesagt worden sind, was das Interessante an der Börse und an Spekulation ist, kann ich mir das nicht recht gut vorstellen. Aber es wird die Angst der SPÖ wahrscheinlich darin begründet sein, dass ja gerade Landeshauptmann Voves heute in der Steiermark gesagt hat, er versteht die Bedenken der Grünen nicht und auch die Bedenken des Bundesministers Bartenstein nicht, warum man plötzlich so gegen die EdF ist, die doch immer einer loyaler Partner der ESTAG war, wo doch die EdF auch mit dem Verbund Geschäfte macht. Mich hat das ein bisschen stutzig gemacht, weil ich habe immer geglaubt Anteile zu haben und Geschäfte zu machen ist immer wieder zweierlei, aber scheinbar dürfte das bei der SPÖ in einen Topf gehaut werden und die SPÖ in der Steiermark hat da scheinbar andere Zugänge zur Atompolitik als die SPÖ Oberösterreich. Die Grünen haben dagegen gestimmt, wegen der EdF – (Unverständliche Zwischenrufe) – wir sind dagegen, gegen die EdF. Aber in der Steiermark sind wir eigentlich sehr gut auf der Linie und wir haben uns auch da gewehrt, dass wir hier nicht einen Atomstromkonzern hereinlassen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "In der Steiermark seid's richtig, in Wien seid's richtig!") Genau deshalb wollen wir ja mit einem starken Kernaktionär und lieber Herr Klubobmann Frais sie können noch so viel reden, sie bringen mich nicht draus und Sie wissen, ich weiß was ich abgestimmt habe und was ich abstimmen werde. Wir haben für den abgesicherten Teilbörsegang gestimmt, weil genau das das Rezept ist, um einen Atomstromkonzern nicht als strategischen Partner womöglich hereinzunehmen, so wie es die ESTAG scheinbar machen will. Aber nichts desto trotz möchte ich noch mal erklären, dass die CO2-Bilanz und ich möchte die Energie AG wirklich nicht schlecht reden, im Gegenteil, die Energie AG fährt seit Jahren eine gute Strategie sowohl im ökologischen als auch im ökonomischen Bereich und ich weiß diese zu schätzen, welche Maßnahmen sie setzen sowohl in der Energieerzeugung aber auch in diesem wesentlich wichtigeren Teil der Energieeffizienz. Und ich möchte der SPÖ diese Eigentümerstruktur der Kraftwerke in Oberösterreich, gerade der Wasserkraftanlagen in Oberösterreich noch einmal nahe bringen. Ich habe das beim anderen Antrag 1249/2007 "Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG" schon aufgezählt. Also es gibt 590 Anlagen, allein Wasserkraftwerke und Frau Landesrätin, sie können noch so viel stöhnen, die sind im privaten Besitz und ich will die nicht verstaatlichen. Weil da kommen wirklich alle daher und sagen, das kann ja doch nicht sein, wenn ich ein Unternehmen mache, da will ich es plötzlich verstaatlichen so wie es die SPÖ ja verlangt, 100 Prozent Besitz der Daseinsvorsorge. Wir wollen das so in dieser Form nicht. Es ist auch schon angesprochen worden, wie können wir die CO2-Bilanz, die heimische verbessern? Nicht nur wenn 100 Prozent Eigentum der Energie AG bleibt. Genau die Eigentümerstruktur der Kraftwerke zeigt, dass sehr viele Ökostromanbieter eben im Privatbesitz sind. Gerade auch die Ökostrom AG und das können sie ja wirklich dann nicht leugnen, die Ökostrom AG bezieht ja 100 Prozent nur Ökostrom und verteilt auch an die Endkunden nur 100 Prozent Ökostrom und das die was für die CO2-Bilanz machen, ist auch klar und die Ökostrom-Aktiengesellschaft ist ja auch eben eine Aktiengesellschaft. Also hier zu sagen, dass eine nicht mehr zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum befindliche Energie AG plötzlich die Ökostromziele und die CO2-Ziele vernachlässigen wird, kann ich mir einfach nicht vorstellen und ich will es auch gar nicht glauben, weil ich bin sicher, dass die Unternehmensstrategie eine andere ist und dass der Aufsichtsrat in der Mehrheit sehr vernünftig und sehr bewusst, sowohl ökonomisch als auch ökologisch mit dem Vorstand gemeinsam die Strategien entwickelt und auch absegnet. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass das Energieszenario vielmehr ein sehr visionäres Ziel ist, das haben wir in Wahl-Aussagen ja auch gesagt und das hat genau auch Generaldirektor Windtner versprochen, dass es wirkliche Bestrebungen und Bemühungen braucht, um dieses Ziel zu erreichen, damit wir in Oberösterreich 65 Prozent weniger CO2-Emissionen haben und dass wir wirklich auch das Potential, was wir in Oberösterreich haben bestens nutzen durch unsere diversen Kraftwerksbetreiberinnen und -betreiber. Danke! (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe daher die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1260/2007 "Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich" zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeicherinnen und Unterzeichner der Beilage 1261/2007 "Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung" 1261/2007 im Rahmen ihres Antrags vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1261/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1261/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Kollege Lindinger. Abg. Lindinger: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Müll, vom Müll sind wir tagtäglich betroffen. Ich fange schon bei Rotlicht an, aber zu dem kommen wir heute noch. (Unverständliche Zwischenrufe) Auf der Homepage der AVE steht unter Mission, liebe Kolleginnen und Kollegen, profitables Wachstum bildet die Basis für kontinuierliche Weiterentwicklung der AVE-Gruppe. Das ist ein Slogan, der ist nicht verwerflich, weil Profit kann man auch hier erwirtschaften, aber dieser Profit soll im Land bleiben, und soll im Unternehmen bleiben, bei der Energie AG, und zu 100 Prozent dieser Profit auch im Land Oberösterreich. Aber weil wir schon so viel gehört haben von Sicherheit an der Börse. Alle reden heute von der Börse, alle sind Wirtschaftsexperten, von der EVN ist schon viel gesprochen worden, schauen wir einmal nach, heute, an der Börse in Wien, wie ist da die EVN vermerkt? Und die EVN ist dort als heutiger Flop, als Flopaktie vermerkt, nicht unter den Top, sondern als Flop. Und dass uns das nicht passiert, wäre es auch gut, die Energie AG nicht an die Börse zu geben, damit nicht auch einmal dort steht, Energie AG und Flop, denn Flop bedeutet Kursverlust, und bedeutet Verlust des Wertes der Unternehmen. Aber ein Teil dieses Unternehmens ist auch die AVE und die AVE hat an vielen Standorten in Oberösterreich verschiedene Unternehmen. In Andrichsfurt, in Attnang-Puchheim, in Bad Ischl, in Braunau, in Hörsching, in Katsdorf, in Lenzing, in Linz, in Regau die Tierkörperverwertung, in St. Martin im Innkreis, in Steyr, in Timelkam, in Wels und in Klaus mit der Speiserestentsorgung ab 1.4.2007 nach einem Konkurs eines Betreibers einer Biogasanlage. Die EVN bietet sehr viele Dienstleistungen an. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Die AVE!") Ah, die AVE bietet sehr viele Dienstleistungen an, und alle nehmen wir sie in Anspruch. In allen Kommunen, als Privatpersonen aber auch Firmen und Gewerbebetriebe und Industriebetriebe. Von den Dienstleistungen werden angeboten Erstellen von Abfallwirtschaftkonzepten, Abfallberatung, Abwasserentsorgung, Baustellenentsorgung, Behältertrennsysteme, Containermuldenservice, Entsorgungskonzepte, Ersatzbrennstoffe, Kompostierung, Sortierung, Straßenreinigung, Tankreinigung und Tierkörperverwertung. Geschätzte Damen und Herren! Müllentsorgung an der Börse bedeutet private Gewinninteressen und Verschlechterungen im System. Denn mit der AVE besitzt die Energie AG Oberösterreich ein führendes Entsorgungsunternehmen in Österreich, über 800 Mitarbeiter an 19 Standorten sichern die Entsorgung und Verwertung des Abfalls von 2 Millionen Privatkunden und 9.000 Gewerbe- und Industriekunden, und das zu fairen Preisen in Österreich. Die Entsorgung ist aber im ländlichen Raum gesichert, bis hin zum entlegensten Wohnhaus, bis hin zum entlegensten landwirtschaftlichen Objekt, und ist auch gewährleistet, dass das nicht so ist wie bei der Post in Zukunft, wo dann Postkästen abmontiert werden, oder wo Postämter geschlossen werden, und der ländliche Raum auch in der Entsorgung ausgedünnt wird, geschätzte Damen und Herren. Und der Kollege Schürrer war als langjähriger Obmann des Bezirksabfallverbandes immer bemüht, die Entsorgung im ländlichen Raum sicher zu stellen, und - (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Wer macht die Entsorgung bei euch?") - die Entsorgung machen in Zusammenarbeit mit AVE auch verschiedene Unternehmungen, aber auch wir entsorgen bei der AVE in der Verbrennungsanlage in Wels. (Zwischenruf Abg. Schwarz: "Das ist der Restmüll!") Restmüll, Gewerbemüll und sortenreinen Müll, der also verkauft wird, und so weiter. Und diese 15 Bezirksabfallverbände sind Partner, aber auch die drei Statutarstädte sind Geschäftspartner und Vertragspartner der AVE. Das Unternehmen ist erfolgreich und am Weg, und durch den Börsegang Spekulationen ausgesetzt in Zukunft. Spekulationen mit 2 Millionen Kunden, die Partner sind, aber auch mit jenen Gebühren, die die Gemeinden einheben, und dadurch auch indirekt die AVE bezahlen. Gewinnmaximierung bedeutet meistens weniger Leistung, aber die Gewinnmaximierung erhöht natürlich die Gewinne der Aktionäre an der Börse, die Bürgerinnen und Bürger werden dafür bezahlen müssen, geschätzte Damen und Herren! Bedeutet aber Gewinnmaximierung auch Mülltourismus nach Oberösterreich bringen? In die Verwertungsanlagen, die wir errichtet haben unter beträchtlichen Schwierigkeiten, aber auch mit unseren Finanzierungen? Bedeutet Gewinnmaximierung Verlust der dezentralen Standorte in Oberösterreich, oder Erhöhung der Gebühren und damit das illegale Entsorgen wieder fördern? Geschätzte Damen und Herren! Falls Ihnen an der bisherigen Qualität etwas liegt, dann stimmen Sie gegen einen Börsegang der Energie AG und sichern Sie auch damit die Entsorgung von Oberösterreich. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Bürgermeister Lindinger, lieber Kollege, sehr geehrte Frau Präsidentin! Sei nicht beunruhigt! Hoffentlich bist du jetzt nicht gerade eingestiegen bei der EVN, die Aktien, in den letzten zwei Jahren, wenn du schon länger dabei warst, hast du ja immerhin deinen Börsewert verdoppelt, und seit Beginn des Jahres - 83,5 - haben wir heute einen Wert von 90,5. Wenn du ein besseres Sparbuch hast, das also über 7 Prozent Zinsen im halben Jahr dir auszahlt, bitte verrate mir die Bank, ich wechsle gern dort auch hin. Also, insofern wäre also auch, wenn du also dein Vermögen in der Zwischenzeit nur heuer, im Jänner beginnend bis jetzt, bei EVN um etwa 7 Prozent gestiegen. Wenn heute vor kurzem 1 Prozent einmal weniger war, dann sollte man nicht nervös werden, nicht so wie der Herr Lacina damals bei der Intertrading eingegriffen hat, und sofort alles panikartig veräußern. Ich glaube, langfristig wird die EVN sich auch weiterhin gut entwickeln, im Übrigen hat sie eben den Wert seit Beginn, seit sie börseplatziert ist, verfünffacht, und das ist eigentlich eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Schade, dass also damals nicht die Energie AG gleich mitgezogen ist. Jetzt habe ich mir den Antrag angeschaut, und habe also jetzt den Umweltlandesrat Anschober gefragt, ob wir neue Begriffe haben, ob er vielleicht das Abfallwirtschaftsgesetz Neu, dass er novellieren wird, der SPÖ schon zukommen hat lassen, und vielleicht gibt es dort neue Begriffe, die ich nicht kenne, denn zu meiner Zeit gab es da ja Unterschiede. Denn was Müll betrifft ist eigentlich vieles von früher, und das haben wir dann getrennt in Reststoffe, die verwertet werden, in Restmüll, der halt verbrannt oder deponiert, entsprechend vorbehandelt wird, es geht um Papier, es geht um Altpapier, es geht um Kunststoff, es geht um Glas, und da gibt es also verschiedene Entsorgungssysteme, die teilweise mit der AVE, fast aber auch, oder andere Bereiche komplett ohne AVE funktionieren. Ich sage dir aber eines, und ich bin deswegen entsetzt, dass dieses Argument von der SPÖ jetzt noch gebracht wird, denn als ich selbst Umweltreferent war, und meine Vorgängerin, die Ursula Haubner die Ausschreibung gemacht hat, und wir dann die Entscheidung zu treffen hatten im Umweltressort, habe ich Gott sei Dank von der SPÖ immer wieder Unterstützung bekommen, denn hätten wir damals die Restmüllverwertung nicht ausgeschrieben, dann hätten wir unseren Bürgerinnen und Bürgern in Oberösterreich einen höheren Preis zumuten müssen. Denn die Ausschreibung, und erinnere dich, da gab es eine Firma Bernegger, die also durchaus ordentlich im Preis hineingefahren ist, das war ein Privatunternehmen, und das hat die Energie vielleicht durchaus einmal angespornt, noch etwas nachzulassen und Preis zu kalkulieren. Und der Vorteil ist an alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die von der Energie AG da mitbetreut werden, weitergegeben worden. Also, der Müll bitte, Kollege Lindinger, ist das beste Beispiel, dass privatwirtschaftlicher Einfluss ganz wichtig ist, damit man auch euren politischen, sozialen Auftrag erfüllt. Ich bitte, das nicht zu vergessen, und bitteschön verabschiedet euch nicht von dieser so gemeinsam vernünftigen sozialpolitisch richtigen Linie, die wir damals gemeinsam getragen haben. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Frauscher. Abg. Frauscher: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es wurde schon gesagt, Entsorgung in Oberösterreich klappt ja hervorragend, sowohl in ökologischer als auch in technischer, in logistischer Hinsicht. Und da gibt es natürlich viele Beteiligte und Verantwortliche. Zum einen natürlich die Gemeinden, die Verbände, Bezirksabfallverbände, Landesabfallverband, das LAVU, und natürlich in erster Linie die Betriebe. Und die AVE ist ein wichtiger Betrieb dieses Landes, ist ein großer, der größte Betrieb dieses Landes, auch ein sehr erfolgreicher, aber er ist trotzdem nur ein Betrieb dieses Landes. Und gerade die Abfallwirtschaft zeigt uns ja ganz prädestiniert, wie gut dieses Zusammenspiel von öffentlicher Hand und von privaten Betrieben funktioniert. Natürlich hat die AVE große Aufgaben im kommunalen Bereich, die Entsorgungslösung von Oberösterreich wurde bereits mehrfach angesprochen, die gemeinsame Firma Bernegger/Brandner entsorgt bis 2021 den kommunalen Hausmüll, obwohl sie sich auch da natürlich wieder privater Frächter bedienen muss, um diesen Abfall zu transportieren. Auf der anderen Seite betreibt sie natürlich auch die Abfallverbrennungsanlage, weil natürlich das nur mit so großem Kapitaleinsatz möglich ist. Diese Entsorgungslösung ist natürlich ein Meilenstein, das wird auch nur die AVE in dieser Größenordnung zusammenbringen, auf der anderen Seite und in allen anderen Bereichen, steht die AVE im direkten Konkurrenzkampf mit anderen Betrieben. Und wenn in diesem Antrag drinnen steht, es soll eine dezentrale Mülllösung hier ermöglicht werden, dann möchte ich schon erwähnen, Kollege Lindinger, du hast die Standorte aufgezählt, es sind gut 10 Standorte in Oberösterreich, St. Martin im Innkreis ist übrigens nicht dabei, das muss St. Martin im Mühlkreis sein. Auf der anderen Seite gibt es gegenüber 10, oder 12 oder 13 AVE-Standorten hunderte Standorte von kleinen Betrieben in Oberösterreich, und ohne diese Standorte wäre die Aufrechterhaltung dieser Entsorgung schon lange nicht mehr möglich. Das heißt, ich betone das besonders deswegen, um diese Fokussierung in diesem Antrag zu hinterfragen, es wird also dargestellt, also ob es nur durch die AVE möglich wäre, die Entsorgung in Oberösterreich aufrecht zu erhalten. Gerade diese breite Aufstellung, die wir hier haben, garantiert ja das gute Preisgefüge und die geringen Preise. Oder wollen wir ein Monopol, wollen wir einfach das, der Kollege Schenner hat zwar zuerst gesagt, wenn man ein Monopol hat, dann kann man wenigstens die Preise erhöhen, das wird er ja wohl nicht wollen im Abfallbereich, und vor allem wollen es wir nicht, dass hier ein Monopol kommt. Weil ich zum Beispiel möchte ja nicht meine Firma dann unten beim Portier im Landhaus abgeben müssen, weil nur mehr das Land Oberösterreich hier im Abfallbereich tätig sein darf. Und machen wir uns nichts vor, die AVE ist ja auch kein Sozialverein, die arbeitet ja heute schon privatwirtschaftlich, die muss Gewinne einfahren, und tut das auch. Ist ja auch ihre Aufgabe. Abgesehen davon haben wir durch die Vergabe dieser Leistungen, durch die Gemeinden, durch die Verbände, durch das Land ja ohnehin eine ganz enge Bindung an die öffentliche Hand. Und wenn man die AVE jetzt im internationalen Wettbewerb sieht, die muss sich ja heute schon dort dem Wettbewerb stellen, muss auf Ausschreibungen reagieren, und da ist es ja wichtig, dass wir sie stärken. Gerade wenn sie dort reüssieren kann, ist es ihr möglich, fremde Konzerne, Abfallkonzerne aus Oberösterreich herauszuhalten. Das heißt, wenn wir die künftigen Mehrheiten bedenken, und über die haben wir heute schon mehrfach gesprochen, ist hier eine sichere Entsorgungslösung in Zukunft auf jeden Fall möglich und auch sicher und durch das tatsächliche Kapital können wir auch modernisieren, können wir investieren, können wir die neuen Techniken forcieren, und eine kostengünstige Lösung für unsere Bürger bereit stellen. Ein kleiner Nachsatz noch, weil im Antrag auch drinnen steht praktisch, ohne den Börsegang der Energie AG wäre es leichter, die illegale Entsorgung von Problemabfällen zu vermeiden. Glauben Sie mir, demjenigen, der den Dreck in die Natur schmeißt, ist der Umstand, ob die AVE an der Börse ist oder nicht, auf österreichisch gesagt, ziemlich wurscht. Dankeschön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte noch einmal zu 1261/2007 das wiederholen, was ich bei zwei anderen Anträgen ja schon ausgeführt habe. Und ich möchte hier die Arbeit der AVE absolut nicht schlecht reden, im Gegenteil, die AVE, wie ja schon meine Vorredner, vor allem mein letzter Vorredner ausgeführt hat, trägt einen wesentlichen Beitrag zur oberösterreichischen Abfalllösung bei. Aber die AVE alleinig für die umweltfreundliche und wohnortnahe Müllentsorgung, lieber Bürgermeister Lindinger, das glaube ich dir einfach nicht. Weil ich glaube, du hast als Gemeindebürgermeister nicht einen direkten Vertrag mit der AVE, dass sie den Müll direkt bei den Häusern abholt, der wird immer noch vom BAV abgeholt. Und wie es schon genau ausgeführt wurde, das ist eine Trennung, eine Aufteilung bis hin zum Hausmüll, der dann verbrannt wird, weil er als Restmüll nicht mehr wiederverwertet werden kann. Ich glaube, das muss man sich ganz genau anschauen, wie wird denn der ganze Abfall, den die Konsumentinnen und Konsumenten, den wir alle produzieren, so wohnortnahe und so umweltfreundlich wie möglich abgeholt. Dass Oberösterreich so gut dasteht, und so wenig Mülltourismus, aber auch so wenig Ablagerungen in den Wäldern hat, ist, glaube ich, auf diese sehr gute oberösterreichische Abfalllösung zurückzuführen. Und was jetzt die umweltfreundliche Müllentsorgung betrifft, möchte ich einfach ganz kurz auf ein Beispiel, das ja vielleicht bei der SPÖ, weil sie ja keinen Abgeordneten im Bezirk Rohrbach hat, der im Landtag vertreten ist, das Beispiel des Bezirkes Rohrbach noch einmal anführen. Wir haben mit der Lösung, dass alle Gemeinden gemeinsam mit dem BAV die Abholung ausgeschrieben haben, nicht nur Kosten reduziert, dass ein Drittel der Gemeindebürgerinnen und -bürger eine Reduktion der Abfallkosten wirklich spürten in der Geldtasche. Sondern konnten auch bis zu einem Drittel an LKW-Fahrten einsparen, weil eben die LKW's nicht mehr wie vorher bei der Gemeindegrenze umdrehen, zur Übernahmestation fahren, abgewogen werden, und dann wieder bei der neuen Gemeinde anfangen. Durch diese gemeinsame Ausschreibung, auch durch diese gemeinsame Gebührenverordnung des Bezirkes Rohrbach, die ja auch vom Rechnungshof sehr wohl gelobt wurde, dass hier eine sehr gute, sowohl kostenfreundliche, als auch umweltverträgliche Müllentsorgung, Abfallentsorgung bei den Haushalten geschieht. Es war eine bezirksweite Ausschreibung, wo alle Gemeinden sich beteiligt haben, wo alle Gemeinden mitmachen, bis auf eine Gemeinde, die ausgeschert hat, und das aus einem Grund, was ich im Nachhinein gut verstehen kann, weil die hätten einfach - (Zwischenruf Abg. Lindinger: "Vergaberecht gebrochen in Rohrbach!") – ach so? Das hat uns aber noch niemand gesagt, dass das nicht stimmt. Aber wir haben das, glaube ich, ganz richtig ausgeschrieben, und es hat sich auch der private Müllentsorger, der vorher das abgeholt hat, auch gemacht. Vielleicht gibt es in der Gemeinde noch etwas anderes, im Salzkammergut, oder vielleicht lässt sich das noch klären. Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte noch einmal diese wirklich einfachen, trivialen Sätze, die in den Anträgen sind, noch einmal zu hinterlegen, bitte verkaufen Sie doch nicht ein X für ein U, wohnortnahe, umweltfreundliche die Müllentsorgung hat nichts mit der Eigentümerstruktur der AVE oder der Energie AG zu tun. Gerade der Umstand, dass wir mit der Abholung beim Biomüll sehr viel erreicht haben, gerade auch was CO2-Gase, CO2-klimaschädliche Gase betrifft, glaube ich, hat Oberösterreich gezeigt, dass wir sehr wohl mit einer guten Abfalllösung hier diese umweltfreundliche und diese CO2-Billanz sehr wohl verbessern. Ich bitte nochmals die SPÖ wirklich dringlich auf die Sache, auf den Boden zurückzukehren und nicht mit einfachen Sätzen die Menschen zu verwirren. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1261/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und die Unterzeichnerinnen der Beilage 1262/2007 im Rahmen ihres Antrages vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1262/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienischen und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1262/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zuhörer! Es sind nicht mehr sehr viele da. Abgesehen von der wirtschaftlichen Katastrophe für Oberösterreich durch den Börsegang der Energie AG gibt es auch, Ulli das wird sicher dich jetzt sehr interessieren, auch eine gesundheitspolitische, nicht gleich Katastrophe, aber doch sehr größere gesundheitspolitische Bedenken, und zwar gesundheitspolitische Bedenken im Bereich der Seuchenprävention und der Seuchenhygiene. Grundsätzlich ist ja die Tierkörperverwertung dafür verantwortlich für eine lückenlose Entsorgung von Tierkadavern und tierischen Abfällen unter Einhaltung der strengen gesetzlichen Bedingungen zu sorgen. Größte Probleme aus Sicht der Hygiene und aus Sicht der Seuchenprävention – also Herr Kollege Brunmair, du kannst dich dann wirklich zu Wort melden, ich glaube, das ist auch etwas für dich. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich habe wirklich nur fünf Minuten und ich habe noch viel zu erzählen. Wirklich. (Unverständliche Zwischenrufe. Zwischenruf Abg. Stanek: "Bleibt das so lustig?") Also wie gesagt, wir haben jetzt wirklich größte Probleme aus Sicht der Seuchenprävention und auch aus Sicht der Tierkörperverwertung. Wenn ich mich zurück erinnere: Vor zwei Jahren hat man noch die Tierkörperverwertung an die AVE verkauft, damit sie in öffentlicher Hand bleibt, weil wo kommen wir eigentlich hin, wenn Bereiche der Seuchenprävention wie die Tierkörperverwertung nicht mehr im öffentlicher Hand sind. Heißt das da jetzt, dass es nur mehr Gewinnmaxime und Versorgungsmaxime ist überhaupt nicht mehr wichtig? Ich denke, dass das eigentlich damals der Grund war, dass die Tierkörperverwertung in die AVE eingegliedert worden ist, damit sie eben in öffentlicher Hand bleibt. Und ich möchte jetzt nur in einem anderen Fall, ich gehe jetzt da natürlich ein bisschen außerhalb von Österreich, wenn man sich an England, BSE-Fälle denkt, dort ist die Tierkörperverwertung in privater Hand und dort hat es größte Probleme gegeben in der Entsorgung der Tierkadaver, weil wir wissen bei BSE, ich weiß nicht, ob das alle wissen, aber zumindest der Tierkadaver ist ein hochinfektiöses Agens und wenn der nicht eliminiert wird, dann bleibt hier keine suffiziente Agenseliminierung über und es ist weiterhin ein hochinfektiöser Tierkadaver, (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Das hängt ja nicht mit der Energie AG zusammen!") der übrig bleibt. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Deshalb sage ich, währet den Anfängen. Nur dieses Beispiel, dieser kleine Exkurs zeigt, wie wesentlich es ist, dass Bereiche im Gesundheitsbereich wie die Seuchenprävention nicht verkauft werden, sondern dass es hier in öffentlicher Hand bleibt. Ich glaube, das wäre nicht im Sinne des Genusslandes Oberösterreich. Nicht nur eine wirtschaftliche Katastrophe stellt der Börsegang der Energie AG dar, sondern eben auch eine gesundheitspolitische Kurz- bzw. Fehlsichtigkeit. Damals war das noch der Grundgedanke, dass die Tierkörperverwertung in öffentlicher Hand bleiben sollte. Heute gilt das nicht mehr und heute ist es auch nicht mehr notwendig. Mir macht das eigentlich nur umso mehr bewusst und uns vonseiten der SPÖ macht es nur umso mehr bewusst, die Politik von Schwarz-Grün in Oberösterreich zeigt die Diskrepanz zwischen einem geschmähten Versorgungsauftrag (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "Da hat Ihnen der Klub etwas Falsches gesagt!") und einer nicht mehr zurückhaltbaren Profitgier. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Frauscher. Abg. Frauscher: Sehr geehrte Frau Präsidentin, Kolleginnen und Kollegen! Wir sind einer Meinung, dass die Entsorgung von Tierkadavern und tierischen Abfällen durch die TKV gut funktioniert. Sie hat übrigens schon vorher gut funktioniert bevor die TKV bei der AVE war und der Grund warum die TKV zur AVE gekommen ist, ist nicht der, dass man das Gefühl hatte, das muss unbedingt bei der öffentlichen Hand sein, sondern Sie wissen, im Zug der BSE-Krise war es so, dass das Tiermehl, das vorher verkauft wurde um teures Geld, dann entsorgt werden musste und dadurch natürlich die Firma finanziell sehr stark unter Bedrängnis gekommen ist. Und die Firma AVE hat in die Firma TKV sozusagen durch ihre großen Möglichkeiten, durch ihre Synergiemöglichkeiten, in ihren Verband integriert und dort natürlich auch gut aufgestellt. Das war aber nicht der Grund, dass es in die öffentliche Hand muss, sondern das war ein finanzieller Grund, um diese Firma praktisch nicht in den Abgrund zu treiben. Natürlich ist es wichtig, dass man diese gesundheitlichen Aspekte und diese hygienische und gesundheitlich einwandfreie Entsorgung flächendeckend jetzt macht. Ich bin aber auch der Meinung, dass diese Leistungen selbstverständlich auch nach dem Börsegang weiter gewährt werden können. Ich muss schon noch einmal sagen, die Mehrheiten, die in Zukunft vorhanden sind, diese 51 Prozent vom Land, die Linz AG mit ihrer Mitarbeiterbeteiligung und zusätzlich dann eventuell noch Beteiligungen von landeseigenen Unternehmen, haben wir Mehrheiten, die weitaus ausreichend sind. Und ich weiß auch nicht warum 51 Prozent auf einmal so wenig sind, Kollegin Jahn? Wir haben schon öfters geredet, du forderst ja zum Beispiel immer eine Art Landesbeteiligungsgesellschaft, wo wir uns an relevanten Betrieben des Landes beteiligen sollten und wo du immer sagst, wir müssen dort unbedingt 51 Prozent haben, weil dann kann nichts mehr passieren. Und bei der AVE und bei der Energie AG gilt das auf einmal nicht? Da zählen die 51 Prozent nichts? Also da kann man nicht einmal so sagen und einmal so sagen. Selbstverständlich gibt es auch seitens der EU dementsprechend strenge Vorschriften. Die Richtlinie 1774, die für alle, für die öffentliche Hand und für Private, gelten und wo es keinerlei Ausweichmöglichkeiten gibt. Und ob jetzt BSE oder Vogelgrippe, ich sage jetzt einmal, von 100 Prozent oder von 51 Prozent Landesbeteiligung zurückschrecken, das traue ich mir auch zu bezweifeln. Das Land ist auf jedem Fall hier auch mit 51 Prozent gut aufgestellt und gut vorbereitet. Noch zu den Gewinnen der AVE im Ausland: Ja, selbstverständlich ist das positiv, dass die dort forcieren und dass die dort akquirieren. Und natürlich wird dort Geld investiert werden und natürlich ist es wichtig, dass Geld aus dem Börsengang lukriert wird, sonst brauchen wir es sowieso nicht machen. Natürlich will man neues Kapital schaffen. Und der Bruchteil was die Kollegin Jahn heute gesagt, das wären ungefähr 200 Millionen Euro, solche Bruchteile lasse ich mir gefallen, die werden die AVE dementsprechend und die Energie AG gut aufstellen, damit sie ihre Ziele und ihre nächsten Projekte gut und schnell verwirklichen können. Und ich sage jetzt aus tiefster Überzeugung und nicht wie heute gesagt wurde, weil wir nicht mitdenken, bin ich der Überzeugung, dass dieser Börsegang sowohl für das Unternehmen als auch für das Land und als auch für die Bevölkerung von Oberösterreich die bestmögliche Lösung ist. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Verehrte Präsidentin, meine Damen und Herren, Kollegin Röper-Kelmayr. Ich hoffe, du hast mich oder uns beim Ärztekammerfest kurz und würdig vertreten. Alle haben wir nicht runter können, die eingeladen waren, weil wir natürlich hier schauen müssen, dass die Diskussion nicht aus dem Ruder läuft und dass die Diskussion hier halbwegs sachlich bleibt, deswegen habe ich mich also den Wünschen meiner Landtagsfraktion gebeugt und bin also hier geblieben. Es ist irgendwie schon ein krönender Abschluss dieses Dringlichkeitsmarathons, dass man jetzt noch die armen toten Viecherl auch noch für einen eigenen Antrag herhalten lässt, wenn wir eh schon von der AVE oder über die AVE einen eigenen Antrag diskutiert haben und wir feststellen, dass also die Tierkörperverwertung einfach eine Untergruppe oder ein Teil dieses Mehrspartenbetriebes AVE ist. Und der letzte Satz entlarvt eigentlich die ganze Intention der SPÖ oder wo man sehen kann, dass sozusagen der Wille zum hundertprozentigen Behalt als Staatseigentum, zur hundertprozentigen Forderung, die heute durch den ganzen Tag gegangen ist, da schreibt sie beim letzten Satz, da dürfte sozusagen die Intensität und der Wille, das durchzuziehen schon etwas nachgelassen haben, wie wichtig dabei der Verbleib der Entscheidungsbefugnis ist. In den früheren Anträgen ist immer gestanden, hundertprozentige Einflussnahme, hundertprozentige Entscheidungsbefugnis, bei einem der dritt- oder fünftletzten Anträge ist weitgehend gestanden und hier steht nur mehr Entscheidungsbefugnis. Und ich stelle zum Abschluss noch einmal die Frage: Sind 51 Prozent Entscheidungsbefugnis, ist das ausreichend Ja oder Nein? Wir alle sind der Meinung mit Ausnahme der Sozialdemokraten, dass 51 Prozent genügen, um auch eine BSE-Krise und eine Vogelgrippe und die damit verbundene Problematik zu bewältigen ist wie in den vergangenen Jahren geschehen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist jetzt der Herr Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Ich habe versprochen noch einmal zu reden und halte mein Versprechen. Ich möchte mit dem beginnen, ich komme aus dem Bezirk Vöcklabruck und wir haben an der Vöckla, man wird es nicht glauben, einen Hai gefunden. Es war kein Kredithai, ich weiß nicht ob es so etwas gibt wie einen Süßwasserhai. Auf alle Fälle dürfte sich dieser Hai an einer kleinen Forelle die Zähne ausgebissen haben und er ist verendet. Und das schöne daran ist, dass dieser tote Hai geholt wurde von der TKV, die in Regau sich befindet. Und das zeigt wieder einmal wie wichtig es ist, dass es eine gut funktionierende Tierkadaververwertung gibt. Und ich kann anhand dieses Beispieles sagen, dass das sehr gut in Oberösterreich funktioniert. (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Es gibt einen Ammenhai, das ist ein Hai der beißt nicht, der ist gutartig!") Super. Nein, Spaß beiseite. Es steht in dem Antrag, dass mit dem Börsegang eine hygienisch gesundheitlich einwandfreie Entsorgung von Tierkadavern und tierischen Abfällen ein Stück gefährdet ist. Es steht da zu sichern, also wäre das Gegenteil, dass es ein Stück gefährdet ist. Und ich möchte an dieser Stelle sagen, dass natürlich das Land die volle Kompetenz der Gesetzgebung hat was die ordnungsgemäße Entsorgung betrifft. Es ist so wie beim ElWOG, das heißt, da sind die Rahmenbedingungen. Sie können sogar per Verordnung die Preise bestimmen, die verlangt werden, wenn man die entsprechenden Tierkadaver abholt. Es gibt das Tiermaterialien-, es gibt das (Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger: "Unterstützt für alle!") eh, aber klar ist, es gibt das Tiermaterialiengesetz und die Verordnung dazu, das heißt, es ist ganz klar geregelt was da zu passieren hat. Es gibt was die Tierseuchen betrifft, das Tierseuchengesetz. Und auch da ist vorgeschrieben, was da eigentlich stattzufinden hat. Und natürlich sind diejenigen, die dann die entsprechende Versorgung machen, auch verpflichtet, sich an diese Gesetze natürlich zu halten. Und die TKV in Regau war ja ein hochdefizitärer Betrieb, es ist ja mit zweistelligen Millionenbeträgen die TKV entsprechend saniert worden. Es wurde vor allen Dingen ganz stark auch in den Umweltbereich investiert, vor allem was die Geruchsbelästigung betrifft. Und es wäre natürlich schade, wenn dieser Betrieb nicht mehr die Arbeit leisten könnte, die er jetzt macht, weil es eine gute Arbeit ist, die geboten wird. Nur komme ich zurück auf meinen Vorredner. Hier gilt natürlich ganz genau so das Gesetz wie bei den anderen. Wenn das eine Hundertprozenttochter der AVE und die AVE wieder eine Hundertprozent- oder Neunzigprozenttochter der Energie AG ist, so stellt sich die Frage, wer hat das Mehrheitseigentum an dem Mutterkonzern, an der Energie AG? Und das bleibt halt auch beim Teilbörsegang das Land Oberösterreich. Und insofern glaube ich nicht, dass durch einen Teilbörsegang sich die hygienische Qualität der Tierkadaververwertung beziehungsweise was die Gefährlichkeiten bei Tierseuchen betrifft, dass sich das verschlechtern würde in Oberösterreich. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1262/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) War das jetzt einstimmig? Nein, mit Stimmenmehrheit ist dieser Antrag angenommen worden. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und die Unterzeichnerinnen der Beilage 1263/2007 im Rahmen ihres Antrages vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1263/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten auf den neuesten Stand der Technik. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1263/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Lischka. Abg. Lischka: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Mobiltelefonieren ist heute so selbstverständlich wie ein schneller Internetzugang am Arbeitsplatz oder zuhause. E-Mail-Marketing ist zeitgemäß, persönlich, nachweisbar erfolgreich und erfreut sich sowohl seitens der Sender als auch der Empfänger einer steigenden Beliebtheit. Somit ist das Medium Internet und E-Mail für jeden zum wichtigen Instrument geworden, der effizient und professionell mit seinen Kunden oder Interessenten kommunizieren will. Die Bevölkerung profitiert vor allem durch den schnellen und einfachen Zugang zu Erwachsenen- und Berufsausbildungsangeboten. Unternehmen mit hohen Innovationspotential benötigen optimale Voraussetzungen zur Nutzung des Internets und des Datentransfers. Wie schon erwähnt gerade im Bereich der Berufsaus- und -Weiterbildung sind die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien ein wesentlicher Schritt in die Zukunft. Lebenslanges Lernen und die Weiterentwicklung auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft sind Schlagworte der Europäischen Union. Und auch in Österreich sind innovative Schritte sichtbar. Meine Argumente sprechen in dreierlei Hinsicht dafür und Sie werden sich sicherlich nicht wundern, dass meine Argumente für eine hundertprozentige öffentliche Mehrheit an der Energie AG Oberösterreichs stehen, um die Versorgung Oberösterreichs mit Multimediadiensten zu erhalten in dreierlei Hinsicht dafür aus politischen Gründen. Zugang zu den neuen Informationstechnologien zu fairen Preisen in ganz Oberösterreich. Das sind Dinge, die die Politik regulieren muss, genauso wie die Möglichkeit und Angebote zur Schulung persönlicher Medienkompetenz, die in der heutigen Zeit immer wichtiger werden. Mehr Demokratie durch die Möglichkeit verstärkter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger und vor allem kleinerer politischer Gruppen, die sonst nicht die finanzielle Möglichkeit haben. Mehr Transparenz, direkter Dialog zwischen Bürgern und Politikern. Kommunikation über Grenzen hinweg, egal ob politische, institutionelle oder geografische. Aus wirtschaftlichen Gründen hochqualifizierte Arbeitskräfte auszubilden und zu nutzen. Das wird für das Wirtschaftsland Oberösterreich ein wesentlicher Punkt sein, um auch weiterhin international konkurrenzfähig zu sein. Und auch durch die Infrastruktur im Netz werden enorme Möglichkeiten geschaffen, wie ein globales Warenwirtschaftssystem. Jeder kann zum Content-Produzenten werden und jeder kann sich als selbständiger Unternehmer mit seinem Wissen und seinen Talenten an den Netzwerken beteiligen. Und zu guter Letzt aus sozialen Gründen. Mit flächendeckender Versorgung kann die Spaltung der Gesellschaft zwischen Wissenden und Unwissenden verhindert oder nahezu verhindert werden. Und wenn ich zwischen Wissenden und Unwissenden spreche und das meine, dann meine ich natürlich nicht Intellektuelle und weniger Intellektuelle, sondern in diesem Zusammenhang meine ich diejenigen, die die technischen Voraussetzungen haben, solche Möglichkeiten der Wissensaneignung auch effizienter nutzen und davon profitieren als diejenigen, die ausgeschlossen sind. Auch die Chance für Jugendliche aus sozioökonomisch schwachem Milieu Anschluss zu finden. Integration durch Partizipation sollte hier das Stichwort sein und auch gelebt werden. E-government, E-learning, E-health sind Begriffe, die die Zukunft dominieren, aber auch definieren werden. Für solche Technologie muss eine hundertprozentige öffentliche Mehrheit an der Energie AG sichergestellt werden, um eine flächendeckende Versorgung Oberösterreichs mit Multimediadiensten zu erhalten. Die Energie AG ist mit ihrer 44%igen Beteiligung an der Liwest, dem zweitgrößten Kabelbetreiber Österreichs und der Nummer Eins am oberösterreichischen Markt für Multimediadienste wichtiger und verlässlicher Partner heute und wir wollen, dass das auch in Zukunft weiterhin so bleibt. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Also jetzt wirds dann wirklich lustig, weil jetzt reden wir bereits über durchgerechnete Minderheitenbeteiligung von unter 20 Prozent bei einem Versorgungsgebiet von drei Statutarstädten und 17 oberösterreichischen Gemeinden plus drei niederösterreichischen Gemeinden. Das ist nämlich der Versorgungsbereich der Liwest und alle anderen, im Übrigen zum Beispiel Leonding hat einmal die Versorgung gehabt. Jetzt macht es wieder der Herr Nopp übers Kabel. Das ist das Problem. Wenn man das ganze Land anschaut und das genau das, was du richtigerweise gesagt hast, und eine gleiche Verteilung für alle haben möchte, da braucht man ganz was anderes. Da braucht man nämlich jenen Wettbewerb, den es Gott sei Dank gibt. Da gibt es Private, alle möglichen internationalen, nationalen Anbieter und die bieten genau das Breitband an. Es gibt aber von Eduhi zum Beispiel großartige Leistungen, wo die Energie AG wiederum nicht dabei. Es gibt von Liwest die ordentliche Versorgung für eben die drei Statutarstädte und 17 oberösterreichische Gemeinden. Aber wir haben bitte 444 Gemeinden. Wenn man jetzt meint, dass also hier wir hundertprozentiges Eigentum brauchen, um Breitband sicher zu stellen, logisch durchgedacht, brauchen wir das eigentlich dann für 444 Gemeinden und nicht nur dann von entsprechend wenigen Gemeinden. Ich bitte hier um Aufklärung, wo der qualitative Unterschied tatsächlich liegt in der Breitbandversorgung, ob es ein Privater macht oder ob es ein hundertprozentig öffentlicher Betrieb macht, denn dann müsste konsequenterweise die SPÖ einen Antrag stellen, dass man jetzig alle Kabelzurverfügungsteller entsprechend verstaatlicht, dass man also das gleiche Angebot genauso von Braunau bis nach Rohrbach hinauf anbietet. Das ist nicht der Fall. Derzeit, wie gesagt, nur für siebzehn Gemeinden in Oberösterreich. Da sieht man eigentlich, was eine hundertprozentige öffentliche Hand wirklich für eine Versorgungsbedeutung hat, eine wichtige, aber mit Garantie keine flächendeckende. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Lackner-Strauß. Abg. Lackner-Strauss: Geschätzte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich weiß nicht, was heute schon alles in Frage gestellt worden ist, welche Versorgung an und für sich nicht mehr gesichert sein sollte. Und gerade die Versorgung mit Breitband in Oberösterreich, ich glaube, die ist hervorragend und ist einfach am neuesten Stand der Technik und das ist eigentlich das Letzte, was man in Frage stellen sollte. Gerade die Energie AG ist da ein ganz verlässlicher Partner und ein innovativer Partner. Wir haben es schon gehört, sie ist 44 Prozent beteiligt an der Liwest. Eines ist klar, jedes innovative und zukunftsorientierte Unternehmen begrüßt einfach den Börsegang, um einfach Kapital frei zu machen für wichtige Investitionen für die Zukunft. Oberösterreich ist ja zu 99 Prozent flächendeckend mit dem Breitband versorgt, was ja die Initiative des Landes Oberösterreich war. Und die Investition hat 100 Millionen Euro betragen und ist mit Bund, Land und EU gefördert worden. Gerade Breitband, wie wir wissen, ist ja genau für den ländlichen Raum der Wettbewerbsfaktor und vor allen Dingen auch der Wachstumsmotor. Gerade die Energie AG ist ein wichtiger und verlässlicher Partner und vor allen Dingen hat gerade die Energie AG Pilotprojekte mit dem Breitbandinternet gemacht, und zwar Deutschkurse. Und die sind wirklich ein voller Erfolg gewesen. Mit dem Education-Highway hat die Energie AG Deutschkurse für die tschechischen Beteiligungen angeboten. Und die Ergebnisse überzeugen. Also der Fortschritt ist da bestens und die Kosten und der Zeitaufwand waren ganz gering. Die Energie AG wird dieses Modell auch auf die Beteiligungen in anderen Ländern erweitern, Slowakei und Ungarn. Und das kann sie nur machen durch den Börsegang, wenn einfach Geld freigesetzt wird. Es ist ja wirklich so, dass auch in Zukunft unser Wasser und auch das Breitband, das schnelle Breitband Internet versorgungsgesichert ist. Es wird auch in Zukunft abgesichert sein das Internet und genauso unser Wasser. Danke schön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zum Wort gemeldet ist Kollege Gunther Trübswasser. Wer schwätzt kommt als Letzter dran. So ist es. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, wo doch Breitband eines meiner Kernthemen ist, sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Steinkellner hat schon ein bisschen auf die Eigentümerstruktur in Oberösterreich hingewiesen. Er hat noch einige Beteiligungen der Energie AG vergessen, nämlich zum Beispiel die Telekom Beteiligungs GesmbH, wo die Energie AG mit 13,7 Prozent beteiligt ist. Also es ist schon wirklich erheblich. Wer die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandtechnologie kennt, weiß welcher Fleckerlteppich das ist. Wir haben eine Unzahl von Anbietern in Oberösterreich, wobei die Energie AG einer davon ist und ich sage nur eines. Ich kann mich sehr gut an die Zeit erinnern, Kollegin Lischka, als die Post- und Telegrafengesellschaft noch Monopol gehabt hat (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Hast um einen Viertelanschluss bitten müssen!") und du bist übersiedelt, dann hast drei Monate kein Telefon gehabt und wenn du jemanden gekannt hast, dann hast vielleicht Glück gehabt, und du hast es in zweieinhalb Monaten bekommen. Aber sonst hast keine Chance gehabt. Heute ist es, wenn ich ein Problem habe mit meinem Breitbandanschluss vom Laptop, dann gehe ich ins nächste A 1 Shop und innerhalb von zehn Minuten habe ich eine neue SIM Card oder hab das repariert. Es ist heute Gott sei Dank ein breites Angebot. Und Kollegen und Kolleginnen von der SPÖ, wissen Sie, Breitband-Anschluss, Technologie, Kommunikationstechnologie ist etwas und hat mit Informationsfreiheit, mit Meinungsfreiheit, mit Zugang zu Wissen zu tun. Und das ist etwas, je breiter das aufgestellt ist, je mehr Anbieter es gibt, desto besser. Genau an diesem Punkt zeigt sich, dass ein hundertprozentiger Staatsbesitz an einer Technologie, ein Monopol auf dem Gebiet, genau der falsche Weg ist. Wir sind froh, dass wir so viele Anbieter haben. Ich bin froh, dass ich mir aussuchen kann, welche Technologie die beste ist für mich und ich bin froh, dass ich auswählen kann, welchen Zugang ich zur Information haben möchte. Ich glaube, das ist eine der Grundlagen unserer Informationsgesellschaft heute. Wenn Sie Bedenken wegen anderer Bereiche, Geschäftsbereiche der Energie haben sollten und wir haben, glaube ich, sehr eindeutig heute jeden einzelnen Antrag widerlegen können, dass diese Befürchtungen, die Sie hegen, alle nicht begründet sind. Aber gerade der Letzte, der Breitbandantrag, der setzt eigentlich dem heutigen Tag die Krone auf. Weil das ist genau der Antrag oder genau der Bereich, wo ich froh bin, dass wir eine Fülle von Anbietern haben, wo wir ja erst am Anfang der Entwicklung stehen. Das wird ja noch weiter gehen und wir werden noch viel mehr in das tägliche Leben das Eindringen der Breitbandtechnologie oder der Kommunikationstechnologie erleben. Hier zu sagen, dass durch die Beteiligung der Energie AG, ich sage es noch einmal, an der Breitbandinfrastruktur GesmbH mit 40 Prozent, der Liwest mit 44 Prozent, jeweils also Minderheitenbeteiligungen, eine zweite, eine Tochterfirma der Energie AG noch einmal bei der Breitbandinfrastruktur GesmbH mit 15 Prozent und an der Telekom Beteiligungs GesmbH mit 13,7 Prozent, also auch innerhalb der Energie AG schon, sage ich einmal, schon ein sehr breites Spektrum mit lauter Minderheitenbeteiligungen. Das heißt nicht, dass es nicht funktioniert. Es funktioniert ja eh. Aber es funktioniert ja auch vor allem deswegen, weil es einen Wettbewerb gibt. Das müssen wir ganz ehrlich sagen. Warum ich heute bei A 1 oder bei der Telekom sehr rasch einen Anschluss bekomme und auch Dienstleistungen beim Übersiedeln und auch sehr rasch eine Reparatur bekomme, wenn es eine Störung gibt, das hängt sehr mit dem Wettbewerb zusammen. Weil es gibt klarerweise auf dem Markt heute eine Vielzahl von Anbietern und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist zum Nutzen aller Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen. Wir werden diesem Antrag selbstverständlich keine Zustimmung geben. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1263/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen der Beilage 1265/2007 im Rahmen ihres Antrags vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 1265/2007 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absatzbetrag mit Negativsteuerwirkung. Ich weise darauf hin, dass die heutige Obmännerkonferenz der dringlichen Behandlung der Beilage 1265/2007 einstimmig zugestimmt hat. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1265/2007 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen, werte Kollegen! Nach diesem Marathon, es ist jetzt 21.15 Uhr, seit Beginn der Landtagssitzung haben wir eine Menge dringlicher Anträge behandelt. Es hat unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Standpunkte gegeben und es freut mich daher, dass wir jetzt zu einem dringlichen Antrag kommen, der einhellig von allen vier Parteien unterzeichnet ist. Und zwar geht es bei diesem Initiativantrag um Folgendes: Der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, die Oberösterreichische Landesregierung wird ersucht, sich bei der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass das Pendlerpauschale in einen Absetzbetrag mit Negativsteuer umgewandelt wird. Alle hier herinnen wissen, dass gleichzeitig mit der Erhöhung der Mineralölsteuer auch die Pendlerpauschale um zehn Prozent erhöht worden ist. Aber gerade viele Pendler sind davon betroffen, dass sie keine Steuern zahlen, dass sie jetzt belastet sind, aber nicht in den Genuss einer Reduktion oder einer Vergütung kommen. Diesen Menschen kann man nur dadurch helfen, die eben den Absetzbetrag nicht ausnützen können, dass man ihnen ein Guthaben gibt, also dass es eine Negativsteuer gibt und sie dadurch mit den Kosten nicht belastet werden. Es ist sicher ein guter Antrag und ich freue mich und bedanke mich eben bei allen Fraktionen, dass sie mit unterzeichnet haben und ich hoffe, dass die Bundesregierung möglichst schnell aktiv wird. Daher auch dringlich. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Makor-Winkelbauer. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende dringliche Antrag zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuer ist ein grundvernünftiges Anliegen. Dieses grundvernünftige Anliegen ist auch der Grund, warum er gemeinsam eingebracht wurde und von der Sozialdemokratie unterstützt wurde. Die Forderung, die Pendlerpauschale in einen Pendlerabsetzbetrag umzuwandeln entspricht auch einer von der Arbeiterkammer am 23. 3. 2007 aufgestellten Forderung, weil es eine faire Entlastung vor allem jener Pendlerinnen und Pendler bewirkt, die im untersten Einkommen sind. Das sind jene, vor allem Teilzeitbeschäftigte und vor allem Frauen, die weniger als 1.130 Euro brutto verdienen und die so lange es eine Verminderung der Steuerbemessungsgrundlage war, also ein Freibetrag war, keinen Vorteil daraus lukrieren konnten. Diese Umwandlung der Pendlerpauschale in einen Pendlerabsetzbetrag macht auch wirtschaftspolitisch Sinn. Eine Entlastung dieser untersten Einkommensgruppe würde unmittelbar zur Ankurbelung des Konsums und der Nachfrage führen, weil die Kolleginnen und Kollegen nicht das Geld dazu hätten, sozusagen das Geld auf die Sparseite zu geben und die Sparquote dadurch nicht steigen würde. Also das würde sich unmittelbar positiv auf die Wirtschaft auswirken. Die Arbeiterkammer hat das in einem Modell berechnet, was denn das ungefähr ausmachen würde. Im Vergleich zu den Gesamtkosten handelt es sich um einen Bagatellbetrag im Vergleich zu den Gesamtkosten. Nach der zehnprozentigen Steigerung der Pendlerpauschale durch die Bundesregierung bzw. den Nationalrat betragen die Ausgaben 240 Millionen Euro. Eine Umwandlung in einen Pendlerabsetzbetrag würde dies nur um 10 Millionen Euro verteuern, aber gleichzeitig für 50.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen wesentlichen Vorteil bringen. Aus diesem Grund wird die SPÖ sowohl der Dringlichkeit als auch dem Anliegen die Zustimmung erteilen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Trübswasser. Abg. Trübswasser: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Ein Wort noch grundsätzlich zur Pendlerpauschale, die aus unserer Sicht eine sozial ungerechte Steuerpauschale ist und Steuerersparnis ist, weil genau die Personen, die möglicherweise teilzeitbeschäftigt sind, dadurch Anfahrtszeiten haben, die nicht in die üblichen Dienstzeiten oder Verkehrszeiten der Unternehmen fallen, wahrscheinlich auch von dieser Pendlerpauschale nichts haben, weil sie sowenig Lohnsteuer zahlen, dass es sich nicht auswirkt. Deshalb wäre grundsätzlich zu überlegen, wer profitiert von einem Zuschuss zum täglichen Arbeitsweg? Es gibt Teilzeitkräfte, die oft sechsmal in der Woche an den Arbeitsplatz fahren müssen und das zu Zeiten, wo sie womöglich keine Chance haben, ein öffentliches Verkehrsmittel zu benützen. Das muss sich grundsätzlich ändern. Wir stimmen diesem Antrag nicht deshalb zu, weil wir glauben, das ist jetzt die Lösung der Pendlerprobleme oder der Pendlerproblematik, sondern weil wir glauben, dass das ein Zwischenschritt ist, der eine gewisse Gerechtigkeit bringt. Die Negativsteuer bringt hoffentlich, so ferne sie eingeführt wird, und das hoffen wir sehr, wird doch den wenig verdienenden, gering verdienenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine gewisse Erleichterung bringen. Dazu kommt natürlich noch ein zweites Argument dazu, wie die derzeitige Situation ist. Es ist ein Ungleichgewicht zwischen den Pendlern und Pendlerinnen, die öffentliche Verkehrsmittel benützen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und jenen, die mit dem Auto unterwegs sind. Zugegebenermaßen macht das nicht jeder freiwillig und gern und würde vielleicht lieber mit einem bequemen Verkehrsmittel, mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Aber dennoch für die Strecken, für gleiche Strecken ab vierzig Kilometer bekommt jemand, der ein öffentliches Verkehrsmittel benützt, im Jahr 981 Euro Pauschale oder Steuerabsetzbetrag. Und einer, der mit dem Auto fährt, weil er kein öffentliches Verkehrsmittel benützen darf, 1.863 Euro. Es gibt da noch eine Kategorie, die nicht öffentliche Verkehrsmittel benützen können, weil sie behindert sind. Das ist auch noch eine Kategorie. Und ich kenne einen jungen Mann, der täglich von Steyr nach Linz pendeln muss und im Rollstuhl sitzt und der einiges erzählen kann, was er da in seinem Pendlerdasein erlebt. Er würde wahrscheinlich, er muss den Zug benützen, obwohl er ihn eigentlich nicht benützen kann nach dem Gesetz. Aber ihm wäre natürlich ganz massiv geholfen, wenn er barrierefreie Verkehrsmittel benützen könnte. Ich hoffe sehr, dass es gelingt. Herr Verkehrsreferent Haider, es stimmt nicht, es gibt derzeit noch keine Lösung für die Rampe. Die ist noch immer nicht da. Das habe ich erst vorige Woche erfahren. Sie ist noch immer nicht genehmigt. Also, die Lösung, dass der Tallinn wirklich noch umgebaut wird, soll kommen. Ich hoffe, dass das noch heuer kommt. Auf jeden Fall werden wir – und da ersuche ich, dass wir auf keinen Fall Fahrzeuge übernehmen, zu denen wir dazuzahlen, die keine befriedigende Lösung haben. Das ist die Bedingung unter der wir den Zuschuss geleistet haben. Also, da gibt es noch einiges zu tun. Das ist noch nicht im Trockenen, diese Frage. Und die Lösung der Rampe ist noch nicht ganz geklärt. Meines Wissens oder was ich gehört habe, liegt es an der Befestigung am Chassis des Fahrzeugs, das ist noch nicht geklärt. Zurück zur Pendlerpauschale, wir sind dafür, dass dieser finanzielle Ausgleich gerechter gestaltet wird. Dass er die Pendler und Pendlerinnen, die öffentliche Verkehrsmittel benützen nicht benachteiligt, um einen zusätzlichen Anreiz zu haben, öffentlichen Verkehr einerseits auszubauen und andererseits zu benützen. Und als Zwischenlösung – das ist jetzt mein letztes Statement dazu – als Zwischenlösung werden wir zustimmen, sowohl der Dringlichkeit als auch dem Inhalt, dass wir durch die Negativsteuer Ungerechtigkeit etwas mildern. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall) Dritte Präsidentin: Als Nächste zur Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Pühringer. Abg. Pühringer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Wir werden der Dringlichkeit die Zustimmung geben. Zum Dringlichkeitsantrag 1265/2007 – hier geht es um steuerliche Gerechtigkeit, insbesondere für Niedrigverdiener und Teilzeitkräfte. Es ist ein wichtiger Schritt und ich freue mich, dass wir hier – so nehme ich an – nicht nur der Dringlichkeit die Zustimmung geben, sondern auch nachher dem Antrag zustimmen, dieser Resolution an den Bund und wünsche mir auch, dass hier eine Ungerechtigkeit beseitigt wird. Dass Menschen, die wirklich jeden Zehn-Euro-Betrag spüren, dies auch bekommen. Und ich wünsche mir auch vom Bund, dass dies so rasch wie möglich umgesetzt wird und mit diesem Antrag wird auch eine Forderung des ÖAAB von Oberösterreich Rechnung getragen, dass hier steuerliche Gerechtigkeit gelebt wird. Wir werden dieser Dringlichkeit die Zustimmung erteilen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1265/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Ich teile mit, dass seit der letzten Sitzung wieder schriftliche Anfragen eingelangt sind. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Bitte!") Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Frais. Abg. Dr. Frais: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich stelle für die sozial-demokratische Fraktion folgenden Geschäftsantrag. Ich beantrage, die Beilage 1220/2007, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit bezüglich Trinkwasser und umweltorientierte Energiepolitik gemäß § 27 Abs. 4 der Oö. Landtagsgeschäftsordnung von der heutigen Tagesordnung abzusetzen und dem Ausschuss für Finanzen zur neuerlichen Behandlung vorzulegen. (Unverständliche Zwischenrufe) Dritte Präsidentin: Ja. Sie haben den Antrag gehört. Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe am Beginn darum gebeten, bei diesen vielen Anträgen nicht linear das Schafott der Abstimmungsmaschinerie einzusetzen mag vielleicht ein Missverständnis dabei gewesen sein, aber ich habe ersucht, frei mitzudenken und sich zu befreien von gewissen Vorgaben. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich stelle es nur richtig, weil ich ersucht wurde darum. Ich stelle fest, (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Ihr habt genug Zustimmung gekriegt, da kann so von keinem Schafott der Ablehnung die Rede sein!") Mit der Ankündigung des Hintennach, Kollege Stockinger. Wir sind jetzt beim Geschäftsantrag, Kollege Stockinger, und ich möchte begründen, warum wir diesen Geschäftsantrag gestellt haben. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Neun Stunden Zustimmung!") Meine Damen und Herren, neun Stunden – wie es der Kollege Stockinger sagt - wurden von drei Fraktionen in einer unwahrscheinlichen Eintracht, wie wir sie in ganz Österreich in dieser koalitionären Form nicht kennen, nämlich schwarz-blau-grün, wobei sich manche ja geradezu überworfen haben, einer den anderen zu überbieten in ihrer Argumentation. Darum würde ich nicht so laut schreien, denn Steiermark und Wien haben zu manchen Punkten völlig andere Auffassungen, ich weise nur darauf hin. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Spielt aber keine Rolle!") Ich stelle dabei fest, (Unverständliche Zwischenrufe) meine sehr verehrten Damen, (Unverständliche Zwischenrufe) ich sage es dazu, weil es ja Hauptargumente eurer Seite waren. (Unverständlicher Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer) Eurer Seite, da ich eigentlich – und ich habe sehr genau zugehört - (Unverständliche Zwischenrufe) darauf gewartet habe, wo sind denn eigentlich Anmerkungen, die Sinn ergeben. Ich habe viel Polemik gehört, (Unverständliche Zwischenrufe) Hinweise darauf, dass eh alles falsch ist. Ich habe nur eines vernommen, meine sehr verehrten Damen und Herren, und das war einfach die Feststellung, wie schaut der fiktive Goldesel in Oberösterreich aus? Das Prinzip ist "Watschen"-einfach. In Oberösterreich schafft man neues Kapital für die Unternehmungen, indem man an die Börse geht. Selbstverständlich (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Die voest hat das so gemacht!") werden die Aktionäre bestens bedient und selbstverständlich ist der Eigentümer das Land Oberösterreich auch noch bestens bedient. Großartig, meine sehr verehrten Damen (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Geschäftsordnungsantrag?") – das ist völlig korrekt Kollege Hiesl, wir sind im Landtag, solltest dich noch erinnern können, warst einmal Klubobmann - (Unverständliche Zwischenrufe) Faktum ist, alle sind bestens bedient. Und niemand, meine sehr verehrten Damen und Herren, stellt die Frage, wer bezahlt das? Ausgangslage ist auf jeden Fall die, dass die Bevölkerung Oberösterreichs, Herr und Frau Oberösterreicher, Eigentümer sind und dass plötzlich ein Unternehmen im Grund sagt, der Eigentümer nämlich, der es vertritt (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Der Herr und Frau Oberösterreicher ist nicht Eigentümer, sondern das Land Oberösterreich ist Eigentümer, das ist ein bisschen was anderes, rein juristisch!") der es vertritt. Wir haben es zur Verwaltung übertragen bekommen, das sollte man schon einmal auch entsprechend sagen. Wir werden es den Leuten eh sagen, Kollege Sigl, dass wir ihr Eigentum gut verwalten wollen. (Unverständliche Zwischenrufe) Natürlich kann man jetzt sagen, es gibt Aktionäre, die eine Freude damit haben, aber wir werden den Leuten sagen, dass es irgendwer bezahlen muss. (Unverständliche Zwischenrufe) Wenn jemand heraus gegangen wäre und hätte mir nur einigermaßen mit Hausverstand verständlich gesagt, dass wenn es nur Gewinner gibt und jeder Geld kriegt bei diesem großartigen System, (Unverständliche Zwischenrufe) das auch irgendwer bezahlen muss. Irgendwer wird es bezahlen! Und der Kollege Aichinger – es ist ihm ja fast ein bisschen herausgerutscht, er war ehrlich und hat gesagt: Naja, man geht natürlich zuerst zum Kunden, und wenn man das nicht will, dann muss man halt schauen, dass man eine andere Möglichkeit findet. Irgendwer muss es bezahlen! Diese Antwort, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist völlig offengeblieben. Es fehlt einfach jegliche Antwort darauf. Und wir werden es den Leuten halt sagen. Ich ersuche noch einmal, über eine Möglichkeit nachzudenken, die Kosten nicht nur bei den Menschen abzuliefern. Denn wenn das so funktioniert, wie es von drei Fraktionen heute dargestellt worden ist, meine Damen und Herren, dann würde ich den Finanzreferenten von Oberösterreich ersuchen, dieses Rezept insgesamt für das Budget anzuwenden, denn so viel Geld hätte er wahrscheinlich noch nie hereinbekommen. Großartig! Aber ich bin überzeugt, es würden die Steuerzahler aufschreien, weil die haben es nämlich zu bezahlen dann anschließend. (Beifall) Meine Damen und Herren, wir haben aber auch einige Punkte abzuklären, zu denen heute überhaupt kein Beitrag geleistet worden ist, sondern wo eher totale Verwirrung erzeugt worden ist. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Stimmt!") Der Herr Landeshauptmann, (Unverständliche Zwischenrufe) der Herr Landeshauptmann hat uns nicht einmal, sondern mehrmals gesagt, dass er sich bei seiner Entscheidung für den Börsegang an der Meinung des Vorstands und des Betriebsrates orientiert - und beide sind dafür. Heute, Herr Landeshauptmann, sind der Herr Betriebsratsvorsitzende und seine beiden Stellvertreter auf deren Wunsch in den SPÖ-Landtagsklub gekommen. Mit ihrer ersten Wortmeldung und auch vor den Medien dann, ist auch mittlerweile in der APA drinnen, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter: "Ja, die Aussendung von der SPÖ ist drinnen!") ich halte es, Kollege Hiesl, (Unverständliche Zwischenrufe) es sitzen genügend Leute hier oben, (Unverständliche Zwischenrufe) die anwesend waren, (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Jetzt brauchst mir nur mehr erklären, dass der Laherstorfer gegen den Börsegang ist, das ist dann der Höhepunkt!") Herr Landeshauptmann, (Unverständliche Zwischenrufe) hier scheint es eine gröbere Verwirrung zu geben. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Nein, da gibt es keine Verwirrung, ich bin ganz klar!") Der Herr Betriebsratsvorsitzende hat gesagt: es ist ausschließlich Sache des Eigentümers und der Betriebsrat ist weder für noch gegen einen Börsegang. Eine völlig andere Aussage. Punkt eins! Punkt zwei, Herr Landeshauptmann, und ich habe mich darauf verlassen, dass das richtig ist, was du uns gesagt hast. Punkt zwei: Vor drei Tagen am Abend in "Oberösterreich Heute" hat Generaldirektor Windtner den von den Grünen in den Raum gestellten Teil, sage mal diesen wichtigen Zustimmungsteil zu diesem Börsegang, nämlich die Energiewende als zwar ambitioniertes Ziel, aber unrealistisch dargestellt. Ich möchte wissen, was er im Konkreten damit gemeint hat? Viele offene Fragen – darum habe ich den Antrag gestellt im Finanzausschuss, mit dem Betriebsrat, mit dem Generaldirektor darüber zu reden. Denn sonst müssen die Grünen uns erklären, was von ihrer Forderung der Energiewende übrig bleibt. Meine sehr verehrten Damen und Herren, (Unverständliche Zwischenruf) das ist es aber, was im Grunde nicht erklärt wurde. Ein dritter Punkt, meine sehr verehrten Damen und Herren, ein dritter Punkt: Ich habe mehrfach vernommen und auch einem Schreiben entnommen, dass die Grünen von einer hundertprozentigen Absicherung des Wassers, von einer hundertprozentigen Absicherung der unabhängigen umweltorientierten Energiepolitik, von einem vollständigen Rückkauf des oberösterreichischen Trinkwasservorkommen werden und dass die Energie AG in Zukunft nur mehr saubere Energie produzieren wird. Das Land Oberösterreich verpflichtet sich zum Umstieg auf erneuerbare Energie im Bereich von Strom und Wärme bis zum Jahr 2030. Es ist dies ein Schreiben der Landesgeschäftsführerin Lätitia Gratzer an die Organisationen von GATS-Plattform. Ich frage, meine Damen und Herren, was ist daran richtig? Was ist nicht richtig? Stimmt es mit dem überein, was der Herr Generaldirektor gesagt hat? Oder ist es das, was Sie sehr ehrlich da herinnen schreiben? Sie sind deshalb für einen Verkauf, weil die Schuldenfreiheit des Landes seit 2002 damit endgültig und schlagartig zu Ende gewesen wäre. Ich zitiere einen Brief, meine sehr verehrten Damen und Herren, wie die Motive an andere Stellen hinausgetragen werden und wie hier in diesem Haus herinnen diskutiert wird. Meine Damen und Herren, ich möchte gerne wissen, und ich sage das wirklich mit Nachdruck, und ich fordere das auch für die anderen Bereiche: Gibt es dazu, weil ich es von mehreren Stellen immer wieder vernommen habe, zwischen der Koalition und vor allem auch der Energie AG, die nämlich die Betroffenen sind, einen Side-Letter? Weil ich mehrfach aus der Begründung gehört habe, dass es den gibt, und ob diese Absicherung dort vorgenommen wird, denn im Antrag ist nichts vorgenommen davon. Und ich weiß nicht, wer der Energie AG das ausrichten wird, dass das dann auch so umzusetzen ist, wie die Begründung hier aus diesem Brief heraus dargestellt worden ist. Meine Damen und Herren, ich fordere sie auf, wenn es einen derartigen Side-Letter gibt, uns bis zu dieser Sitzung, die sie kürzestfristig einberufen können, diese Finanzausschusssitzung, uns den vorzulegen. Wir werden aber auch, meine sehr verehrten Damen und Herren, einfordern und verlangen, dass jener Vertrag, der die Trinkwasserrückkäufe regelt, zunächst einmal auf den Tisch gelegt wird. Was wird an wen verkauft? Also, zunächst einmal die Frage, wird das nicht eine Art von einem Herausfiletieren, wenn es nicht mehr das Land ist, weil bei der Energie AG eine Zweidrittelverkaufsmehrheit besteht und diese aber zurückgeht an die Landesholding. Über das könnten wir ja dann diskutieren, da steht drinnen, dass hier Bestrebungen im Laufe sind, das vielleicht abzusichern. Aber auch dazu fehlt die Unterlage. Ich möchte aber wissen, wo ist und wie schaut dieser Pachtvertrag aus, meine sehr verehrten Damen und Herren? Es wird wohl dieser Landtag nicht zustimmen einer Ermächtigung in der so wichtigen und von ihnen heute beschworenen Frage des Trinkwassers, ohne den Pachtvertrag zu kennen. Wir wissen nicht, wie weit werden Ressourcen, wie weit werden Kompetenzen von der Besitzgesellschaft an die Betriebsgesellschaft übertragen? Ein ganz entscheidender Punkt! Zweiter Bereich: Wie hoch ist der Pachtzins? Und das bitte – für welche zu verwendenden Wasserressourcen? In welcher Größenordnung? In welchem Ausmaß? Und welche Wasserreserven sind in Hinkunft weiterhin dort noch vorgesehen? Auch das ist in einem solchen Vertrag zu klären. Und ein dritter, mindestens so entscheidender Punkt ist die Frage – wie lange dauert die Pacht? Meine Damen und Herren, das werden wir uns anschauen! Eine Pacht entweder kurzfristig gestaltet, dann warne ich sie heute davor. Und ich bin jetzt beim Kollegen Strugl, wenn nämlich ein privater Anteil bei der Energie AG in der Zwischenzeit umgesetzt ist, dann werden sie nämlich – Kollege Strugl, du wirst mir dann Recht geben – diese Wasserpacht gar nicht mehr an die WDL vergeben können, sondern da werden wir eine Ausschreibung vornehmen müssen. Das geht nur im Vorfeld, wenn man jetzt eine HHHHGrundfestlegung auf einen kurzen Zeitraum macht, wo man dann vielleicht die Pachtkonditionen festlegt und damit alles, die gesamte Bewirtschaftung der Energie AG überträgt. Meine sehr geehrten Damen und Herren, dann ist das eine Augenauswischerei! Wenn man erklärt, Eigentum haben wir zwar daran, aber alles, was zur Bewirtschaftung da ist, wird in Form eines Pachtvertrages, ohne ihn zu kennen - und darum meine Forderung, ihn uns endlich vorzulegen - ohne ihn zu kennen, an die Energie AG weitergeben. Meine Damen und Herren, wer macht den Gewinn? (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das Land Oberösterreich!") Nicht das Land Oberösterreich, Herr Landeshauptmann. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Die Mitarbeiter des Landes Oberösterreich!") Jenes an der Börse notierte Unternehmen Energie AG, das sich zu 51 Prozent ab dann, wenn der Beschluss so kommt, aus dem Land Oberösterreich zusammensetzt, minus aus Linz AG noch als öffentliche Hand und aus 42 Prozent privaten Aktionären. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Plus!“) Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, das wird mir niemand sagen können: Wenn ich heute einen Gewinn einnehme, dass das im Interesse des Gemeingutes Wasser ist, wie wir das auch in der Verfassung haben. Vor allem auch nicht dem entspricht, was der Kollege Anschober gesagt hat - ich bin damals in dem Unterausschuss mehrfach dabei gewesen, wo wir übereingestimmt haben, dass eine Liberalisierung des Trinkwassers nicht stattfinden darf. Wenn ich das durch einen Pachtvertrag löse, in dem ich es ausgliedere und eine völlige Freiheit gebe gegen einen Pachtschilling, meine sehr verehrten Damen und Herren, dann ist das eine Umgehung, die dieser Landtag wirklich niemals gewollt hat und auch so nicht kommen darf. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Das ist ein richtiger Holler!") Lieber Kollege Stockinger, hast du den Vertrag schon gesehen? Dann nenn das einen Holler. Wenn du ihn nicht gesehen hast, dann bemühe dich, dass der Vertrag da hier hereinkommt. (Beifall) Die Entscheidung triffst nicht du, sondern der Landtag. Aber die Grundlage dafür fehlt, Ihr seid nicht in der Lage, diesen Entwurf zu bringen. Ich lade euch ein. Nachdem Parameter über die Sicherheit, dass kein Atomstromkonzern in Österreich dazukommt, keine einzige Absicherung in diesem Raum hier herinnen gefallen ist, man hat nur davon gesprochen, dass man keine Großbeteiligung erreichen möchte. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Eh klar!") Meine Damen und Herren, ich habe die Protokolle vieler Jahre durchgelesen. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Jetzt werden es zehn Stunden, dass ihr immer das Gleiche sagt!“) In Jahren, was hier sowohl die ÖVP und insbesondere aber die Grünen gesagt haben, dass es unzumutbar wäre und unglaubwürdig für die oberösterreichische Anti-Atom-Politik, wenn wir um Himmels Willen nur irgendeinen Atomstromkonzern in unser Bett, in unser Nest herein holen würden. Denn eines ist ein Faktum, meine Damen und Herren, da können Sie herum reden, was Sie wollen, das hat die EVN ganz typisch gezeigt: Klein begonnen, nur wer sich einen Energie-Konzern, einen Atomstromkonzern in das Bett legt, Kollege Sigl, dann weißt du, dass du innerhalb kurzer Zeit neben dem Bett liegst. Denn das gilt, auch und der Vergleich, lieber Kollege Sigl. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Sozialisten holen die Franzosen, wir machen eine oberösterreichische Lösung, das ist der Unterschied!" Beifall) Ich stelle fest, Ihr könnt applaudieren, was immer Ihr wollt. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Oder holt den Cerberus, das wäre die nächste Lösung!") Ich erkläre dir eines, Herr Landeshauptmann, Kollege Sigl. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Nein, ich bin der Hiesl!") Kollege Hiesl, jawohl, so viel Unterschied ist bei den Pergern nicht, nehmt doch bitte zur Kenntnis, ihr könnt es nicht absichern. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Die BAWAG-Geschichte kann man nicht zur Kenntnis nehmen!") Ihr könnt im Grund, ich weiß, Ihr kommt auf die anderen Sachen, aber ich erinnere daran, dass die Raika bei der EVN, jener institutionelle Anleger Raika, ich will sie gar nicht anreden, bei der EVN die Anteile verkauft hat, im Geschäftsbericht nachzulesen und die EnBW hat es gekauft, so steht es eins zu eins. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Wer hat denn das beschlossen in Niederösterreich, wer?" Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Niederösterreich ist ein ÖVP-Land!“) Also, dass das nicht das Pröll-Reich wäre, ist mir wirklich das Neueste, Kollege Sigl, da muss ich dir schon klar widersprechen. (Unverständliche Zwischenrufe) Meine Damen und Herren, ich ersuche, den Geschäftsantrag ernst zu nehmen, Sie können heute darüber spötteln, ich sage Ihnen aber eines: Wenn es nicht so geschieht, werden wir alle demokratischen Mittel bis zur Beauftragung des Rechnungshofes mit der Prüfung im Grund ausschöpfen, wir möchten wissen, was dieser Landtag beschließt, und Sie haben die Möglichkeit, mit uns darüber zu reden. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Wir fürchten uns vor solchen Drohungen!“) Du brauchst dich nicht fürchten, aber wir möchten die Offenlegung haben, wir wollen sie der oberösterreichischen Bevölkerung, Kollege Hiesl, in jener Klarheit sagen und ihr auch mitteilen, dass drei Parteien in diesem Landtag heute hier herinnen über Trinkwasser abgestimmt haben, ohne den Vertrag zu kennen. Die heute abgestimmt haben, ohne die finanzielle Situation zu wissen, was für das Land Oberösterreich heraus kommt und was für die Energie AG genau heraus kommt. Im Grund haben wir die Börse als das fiktive Spiel, sie als Goldesel zu bezeichnen, doch letztlich bleibt er übrig als jenes Spekulationsspiel, in dem die Steuerzahler zahlen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die ÖVP wird diesem Geschäftsantrag, diese Beilage von der Tagesordnung abzusetzen, nicht zustimmen. Ich möchte auch begründen, warum wir das eigentlich für eine Zumutung zu dieser Stunde halten, das jetzt zu beantragen. Die SPÖ-Fraktion hat allein zur Energie AG 22 Dringlichkeitsanträge in dieser Landtagssitzung eingebracht, das wurde damit begründet vom Klubobmann Frais, dass man eine umfassende Diskussion wünscht, dass man die Argumente hören möchte und dass man sich mit diesen Argumenten sachlich auseinandersetzen möchte. Wir haben uns sehr bemüht, diesem Anspruch gerecht zu werden, wir diskutieren jetzt seit ungefähr elf Stunden und haben wirklich zu jedem dieser einzelnen Dringlichkeitsanträge auch Argumente vorgebracht. Ich habe mich selbst einige Male gemeldet, ich habe auch Zahlen präsentiert, um unsere Argumente zu begründen. Das heißt, wir haben uns bemüht, dem nachzukommen, was die Forderung der SPÖ war, nämlich, dass man sich mit der Sache auseinandersetzt und dass wir wirklich auf das Alles eingehen. Ich sage ganz ehrlich, natürlich haben wir darin eine taktische Ausreizung der Geschäftsordnung durch die SPÖ gesehen, weil selbstverständlich klar ist, dass man versucht, den Landtag in die Länge zu ziehen, um diesen Beschluss möglichst lange hinauszuzögern, die Geschäftsordnung eröffnet diese Möglichkeit, daher muss man sie zur Kenntnis nehmen. Ich heiße sie nicht gut, weil eigentlich das Instrument des Dringlichkeitsantrages, wie er in der Geschäftsordnung vorgesehen ist, an sich etwas anderes will. Wenn es um die Sache gegangen wäre, dann hätte man die ganzen Aspekte, die angesprochen wurden, auch in wenigen Anträgen fassen können und dann in der Wechselrede ausführlich erörtern können. Wir haben das zur Kenntnis genommen, wir haben uns dieser Diskussion auch gestellt, es ist halt, wie gesagt, eine Anwendung, die wahrscheinlich nicht im Sinne des Erfinders war. Dasselbe gilt übrigens auch für die Bürgerbefragung, auch die ist eigentlich in unserer Landesverfassung dazu da, und ich lese es wörtlich vor aus der Präambel: Dieses Recht soll in erster Linie jenen Landesbürgerinnen und Landesbürgern eine Möglichkeit zur rechtlich geregelten Verfolgung ihrer politischen Anliegen auf Landesebene, dem Landtag und der Landesregierung gegenüber eröffnen, die nicht in anderer Art und Weise, etwa in Parteien oder Interessensvertretungen organisiert sind. Eigentlich wollten die Väter dieser Landesverfassung damit etwas anderes, aber auch das ist eine Möglichkeit, nur was ich nicht verstehe, jetzt diskutieren wir sehr lange und haben uns sehr bemüht, jetzt kommt die SPÖ und sagt, jetzt möchten wir diesen Punkt absetzen von der Tagesordnung, nach dieser langen Diskussion, wo sich wirklich alle bemüht haben. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Ich habe das beim ersten Punkt eingefordert!“) Lieber Karl Frais, es ist halt ein Unterschied. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Ich bitte dich, ich habe dich ausreden lassen, und ich ersuche dich, dass du das jetzt auch tust, es ist ein Unterschied, ob man ein Argument politisch teilt oder nicht. Eines ist klar, wenn eine Mehrheit hier zu Stande kommt, die dann darüber abstimmt, dann ist das kein Schafott, sondern eine demokratische Entscheidung. Ich bitte, und ich appelliere an die SPÖ als Demokraten, die sie sind, dass sie das zur Kenntnis nehmen, wenn sich eine Mehrheit demokratisch bildet, dass das nicht diskreditiert wird als einzigartiges Drüberfahren, so ist es in einer Demokratie. Eine letzte Bemerkung. Es hat aus meiner Sicht einige Bemerkungen gegeben, die nicht gut zur Diskussion gepasst haben, weil sie Verbalinjurien darstellen. Ich sage auch noch einmal dazu, auch ich hätte mir gewünscht, dass die verwendete Formulierung Idiotenargumente hier widerrufen wird, das ist nicht geschehen, ich nehme das zur Kenntnis, ich bedaure es auch. Aber ich bitte noch einmal, wenn es eine demokratische Willensbildung gibt, dann sollte man sie unabhängig davon, welche Meinung man in der Sache vertritt, auch zur Kenntnis nehmen. Ich appelliere jetzt an die SPÖ, jetzt nicht mehr mit der Geschäftsordnung hier zu operieren, ich frage ganz offen, wir sind, wie gesagt, in der Lage, das in jeder Weise hier handzuhaben. Wenn die SPÖ die Debatte im Rahmen des Geschäftsantrages nutzen möchte, um in der Sache weiter zu diskutieren, ich habe es nicht getan, weil jetzt zum Geschäftsantrag diskutiert wird, dann können wir das machen, dann können wir hier wieder alle herausgehen, es ist kein Problem, dann ziehen wir das vor, ich möchte nur wissen, ob das so geplant ist, dann ist es auch in Ordnung, oder wir machen es dort, wo es auf der Tagesordnung steht, so wie es grundsätzlich vorgesehen ist. Ich bitte wirklich, dass man hier einiger Maßen auf die Spielregeln, die in dem Haus üblich sind, achtet, und wir werden, wie gesagt, diesem Geschäftsantrag nicht zustimmen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Klubobmann Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Lieber Karl Frais, ich glaube, dass das jetzt eine sehr, sehr durchsichtige Methodik ist, wie diese Landtagssitzung heute angelegt wurde von euch. Auf der einen Seite haben wir insgesamt 27 dringliche Anträge bekommen, um 10.00 Uhr vormittags am Dienstag, 22 davon ganz konkret und direkt zur Energie AG. Dann hat man als Mehrheit in diesem Haus verschiedene Möglichkeiten, eigentlich nur zwei, man steigt sozusagen in die Diskussion ein, in dieses Dringlichkeitsstakkato, dass man immer nur fünf Minuten hat, um irgend etwas zu erklären. Dann bekommt man den Vorwurf, eigentlich hat man das eine oder andere nicht besprochen, hätten wir nicht diskutiert, wäre der Vorwurf gekommen, die haben gar nicht diskutiert, die sind drüber gefahren. Jetzt haben wir zehn Stunden Diskussion hinter uns, wo wir wirklich jeden Antrag von euch inhaltlich auch abgearbeitet haben und dazu noch unsere Argumente genannt haben, warum wir glauben, dass wir heute diesen Antrag 1220/2007 beschließen sollen. Ich habe am Anfang meiner Rede auch darauf hingewiesen, dass ich nicht nur über eure Anträge diskutiere sondern dass ich immer auch den 1220er gegenüberstelle, so hat auch die Diskussion statt gefunden. Wir haben im Endeffekt diese 22 Anträge und den Antrag, den 1220/2007 zum gesicherten Teilbörsegang der Energie AG zur Sicherung des Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik gegenübergestellt und meiner Meinung nach entsprechend qualifiziert diskutiert. Ich kann auch nichts dafür, dass die Choreografie, die du gewählt hast, so schlecht ist, dass du nie dran kommst und jetzt um zehn Uhr erst heraus gehst und erklärst, was du für Probleme hast. (Beifall) Das muss ich dir schon sagen, das, was du an Problemen hast, das hättest du auch vorher einbringen können. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Er war der erste, der geredet hat!“ Unverständliche Zwischenrufe) Ich bin am Wort, ich kann nichts dafür, wenn er 22 Abgeordnete herausschickt und jetzt eine inhaltliche Debatte beginnt und sagt, wir haben nicht inhaltlich geantwortet, das halte ich wirklich nicht für demokratieverträglich. Ich behaupte, dass diese 22 Anträge, die ihr gestellt habt, eigentlich dazu gedient haben, zu verhindern, dass wir 1220/2007 beschließen. Das halte ich wirklich für den demokratischen Spielregeln nicht entsprechend, ich erkläre daher auch für unsere Fraktion, dass wir diesen Tagesordnungspunkt auf Absetzung nicht zustimmen werden. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubomann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wem tut die SPÖ jetzt noch einen Gefallen? Seit 1991 bin ich, genau so lang wie du, im Oberösterreichischen Landtag, seit damals bin ich in Opposition hier herinnen, manchmal in der Regierung, dann außerhalb der Regierung, aber das habe ich wirklich noch nie erlebt. Was ihr heute macht, das stärkt einen Haselsteiner in Kärnten, der sagt, dann überlegen wir uns wirklich, was die Landtage sollen, wenn wir 11 Stunden lang auf jedes einzelne Argument von euch, auf jeden einzelnen Antrag wirklich eingehen. Wir haben darauf Wert gelegt, dass wir diese Diskussion inhaltlich führen, weil ich mir den Vorwurf keinesfalls gefallen lassen wollte, dass wir parlamentarisch einfach auf diese Anträge nicht eingehen, nein, wir werden alles beantworten. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Dass wir dann um 10.00 Uhr in der Nacht eine Absetzungsdebatte führen müssen, nach elfstündiger Diskussion jetzt überlegen, wieder alles zurück und das gilt alles nichts. Die Regierungsmitglieder konnten bis jetzt nicht reden, ich habe dir von Vornherein gesagt, ich verstehe die Strategie nicht, denn ich hätte sehr gerne gewollt, dass die Verantwortlichen in der Regierung, denn die Eigentumsverwaltung des Landesvermögens liegt laut Verfassung an der Landesregierung, mitreden. Da gibt es unterschiedliche Auffassungen, das sollte der Erich Haider, der Landeshauptmann, Franz Hiesl, ihr sollt uns das mitteilen können, damit wir den richtigen Beschluss fassen können. Aber über Geschäftsordnungsstrategie, von dir ausgewählt, diskutieren wir elf Stunden, die Regierungsmitglieder haben bis jetzt nicht einmal reden können. Bevor sie zu Wort kommen, wird der ganze Tagesordnungspunkt abgesetzt? Wir gehen in den Urlaub oder was, und das ist die Philosophie der SPÖ? (Beifall) Karl Frais, du bist seit 1991 hier im Landtag, du warst früher Büroleiter, du kennst alle Fristen. Du hättest einen Antrag stellen können, nämlich die Absetzung, vorgestern. Du hättest heute in der Früh in der Klubobmännerkonferenz noch einmal ein Wort sagen können: Wir wollen es nicht, wir wollen es abgesetzt haben. Dann hätten wir einmal eine Absetzungsdebatte, aber nicht um zehn Uhr in der Nacht, sondern um elf Uhr am Vormittag geführt. Das wäre fair gewesen. Dass wir darüber reden, Ihr wollt es nicht, dann hätten wir eine Absetzungsdebatte noch einmal überlegt, du hättest gesagt warum, vielleicht hättest du auch Argumente gehabt warum wir vielleicht hätten etwas verzögern können. Aber nach elfstündiger Diskussion jetzt zu sagen, das, was diskutiert worden ist, ist alles ein Blödsinn, da führst du alle unsere Wortmeldungen samt die deiner eigenen Fraktion ad absurdum. Wozu haben die denn so oft begründet, was sie eigentlich wollen? Und das gilt jetzt alles nicht mehr? Das ist eine Pflanzerei des Parlamentarismus. Da kann ich dir nur sagen, diskutiere das mit deiner Fraktion und überlegt euch das, ob das Parlamentarismus der Zukunft ist. Da verdienen wir unser Geld nicht wirklich, werten das zu einem tragischen Schauspiel für die Bevölkerung ab. Wir lehnen den Antrag ab. (Beifall) Erste Präsidentin: Weitere Wortmeldungen gibt es nicht. Ich schließe daher die Wechselrede und lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag auf Absetzung der Beilage 1220/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile er freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Wir beginnen jetzt mit der Tagesordnung und kommen zu den Verhandlungsgegenständen, die Beilage 1217/2007 und die Beilage 1218/2007. Bei der Beilage 1217/2007 handelt es sich um den Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Polizeistrafgesetz 1979 geändert wird (Oö. Polizeistrafgesetz-Novelle 2007). Und bei der Beilage 1218/2007 handelt es sich um den Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz über die Sicherheit bei Veranstaltungen (Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz). Auf Grund des sachlichen Zusammenhangs werden wir über beide Beilagen eine gemeinsame Wechselrede abführen, aber selbstverständlich getrennt abstimmen. Den Herrn Abgeordneten Schenner bitte ich, über beide Beilagen zu berichten. Abg. Schenner: Beilage 1217/2007, Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Polizeistrafgesetz 1979 geändert wird (Oö. Polizeistrafgesetz-Novelle 2007). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1217/2007.) Der Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Polizeistrafgesetz 1979 geändert wird (Oö. Polizeistrafgesetz-Novelle 2007), beschließen. Beilage 1218/2007, Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz über die Sicherheit bei Veranstaltungen (Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1218/2007.) Der Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz über die Sicherheit bei Veranstaltungen (Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz), beschließen. Gestatten Sie mir, dass ich mich inhaltlich nicht mehr weiter zu Wort melden muss, das macht ein Kollege, dass ich mich herzlich bedanke bei allen, die in den fünf Unterausschusssitzungen mitgearbeitet haben, von der Landtagsdirektion angefangen über die Abteilungen bis zu den Kolleginnen und Kollegen. Danke. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Eisenrauch das Wort. Abg. Eisenrauch: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! In dieser Novelle zum Oö. Polizeistrafgesetz aus dem Jahre 1979 geht es darum, dass für die Gemeinden die Möglichkeit geschaffen wird, unter bestimmten Voraussetzungen in Gebäuden die Anbahnung und Ausübung der Prostitution bewilligen zu können und zweitens dass Peep Shows unter dem Gesichtspunkt der Sittlichkeit zu sehen sind und daher eine Regelung im Polizeistrafgesetz zweckmäßig erscheint. Bis jetzt sind Peep Shows im Veranstaltungsgesetz 1992 geregelt gewesen. Wir haben gehört, dass im nächsten Tagesordnungspunkt dieses Gesetz neu geregelt wird, und zwar in einem Veranstaltungssicherheitsgesetz. Und dort passen die Peep Shows eben aus dem Grund der Sittlichkeit nicht mehr hin, weil sie betreffen nicht die Sicherheit sondern eher den Aspekt der Sittlichkeit. Damit diese Regelungen der Peep Shows nicht in einem luftleeren Raum der Gesetzgebung sind, werden diese beiden Gesetze heute gemeinsam beschlossen. Was sind nun die bestimmten Voraussetzungen für eine Bewilligung der Gemeinde zur Ausübung der Prostitution in Gebäuden, in denen ein Gastgewerbe betrieben wird? Bisher war das laut dem Oö. Polizeistrafgesetz verboten. Es gab auch die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung für die Bewilligung in Gebäuden nicht. Es gab nur die Ausnahmebewilligung für bestimmte Orte. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass sich trotz dieses Verbotes eine Kombination von bewilligten Bordellbetrieben und Gastgewerbebetrieben eingebürgert hat. Und um diese Illegalität zu beseitigen und gleichzeitig eine bessere Kontrolle zu haben, soll nun in Zukunft den Gemeinden die Möglichkeit gegeben sein, die Anbahnung und Ausübung der Prostitution unter bestimmten Voraussetzungen in Gebäuden zu bewilligen. Was sind diese Gastbetriebe, in denen man diese Ausnahmebewilligung geben kann? Das sind zum Beispiel Betriebsarten wie Nachtklubs oder Bars etc. Im Hinblick auf die Aspekte der Überschaubarkeit, der Sicherheit und der Gesundheit, vor allem der Ausübenden wie aber auch der Besucher, stimmt die ÖVP dieser Gesetzesnovelle zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lindinger. Abg. Lindinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es war zuerst eine Vorahnung, dass wir heute noch zeitlich zur Polizeistrafgesetznovelle kommen, denn die regelt den Betrieb von Bordellen und die Durchführung von Peep Shows, die bis jetzt woanders geregelt waren. Die Praxis hat uns ja gezeigt, dass in den Gemeinden die sogenannten Klubs wie die Pilze aus dem Boden wuchsen und illegal betrieben wurden. Die Kontrollmöglichkeit wird mit dieser Novelle gegeben sein. Die Exekutive, die Finanz, die Bezirksverwaltungsbehörde haben also in Zukunft die Möglichkeit hier zu kontrollieren. Peep Shows wurden unter dem Aspekt der Sicherheit im Veranstaltungsgesetz geregelt in der Vergangenheit. Wir sehen hier die Peep Shows eher unter dem Gesichtspunkt der Sittlichkeit. Und deshalb erscheinen uns auch die Regelungen im Polizeistrafgesetz besser. Die Bewilligungsvoraussetzungen wurden für die Anbahnung und die Ausübung der Prostitution angepasst. Und mit dieser Novelle werden endlich klare Bedingungen für den Betrieb von Bordellen und Peep Shows dazu geschaffen. Was in diesem Gesetz auch neu ist und vorgesehen ist, ist das, dass man diese Bewilligung befristet erteilen kann, und jederzeit, wenn die Voraussetzungen wegfallen, wieder widerrufen kann. Wir werden dieser Vorlage zustimmen. Ich ersuche auch hier die anderen Klubs, der Vorlage die Zustimmung zu geben. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Hüttmayr. Abg. Hüttmayr: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Veranstaltungssicherheitsgesetz ist eigentlich eine Materie, die sehr viele Menschen betrifft und immer wieder betroffen hat und in den letzten Jahren zu manchen Problemen geführt hat. Es betrifft viele, und vor allem betrifft es viele Junge. Und darum bin ich ein bisschen traurig, dass wir jetzt zu diesem Zeitpunkt diese Materie diskutieren. Diese Materie hätte sich einen anderen Zeitpunkt verdient, aber das werden die Hauptverantwortlichen dieses heutigen Regieplanes schon zu beurteilen wissen. Ich persönlich bin ja davon überzeugt, dass das neue Veranstaltungssicherheitsgesetz viel klarer die Dinge regelt, einfacher und handhabbarer macht, dass die Behördenzuständigkeit klarer gegeben ist. Der Veranstalter hat mehr Verantwortung, hat auch mehr Möglichkeiten das unbürokratisch zu machen, aber letztendlich hat er anwesend zu sein. Das hat in der Praxis zu vielen oder zu manchen Problemen geführt. Weniger Bürokratie, das ist ein Gesetz in dieser Richtung. Und die Veranstaltungsstättenbewilligung als neues Instrument hilft hier, dass die Nachbarn und dass die Umwelt mit einbezogen sind, um vor allem, und das ist mir ganz besonders wichtig, besonders in meiner Funktion im Zivilschutzverband, dass der Jugendschutz sehr ernst genommen wird in dieser neuen Materie. Und da waren wir uns ja bei den Sitzungen sehr sehr einig, dass wir hier einen Riegel vorschieben wollen und der Jugend helfen wollen. Jugendschutz heißt ja Schutz der Jugend. Wir haben hier geregelt, dass das Locken mit Alkohol in jeder Form, Happy Hour als Stichwort, aber in vielen Ausformungen nicht mehr gestattet werden darf und hier zu Strafe führt. Ich würde alle ersuchen, die hier mithelfen können, diesen Punkt sehr ernst zu nehmen, um hier den jungen Menschen eine Handreichung zu geben. Ein wesentlicher anderer Punkt ist auch die Sperrstundenregelung. Ein Fest beginnt und ein Fest soll aufhören. Wir haben hier die Meinung vertreten, da ist die regionale Komponente sehr stark gefordert. Und die Gemeinde kann sich in ihrem eigenen Wirkungsbereich, der Bürgermeister, festlegen. Viele Bezirke haben sich ja hier gefunden um diese Materie zu regeln. Wie gesagt geht es darum, dass wir diese Veranstaltungen, zu denen wir uns bekennen, in einer sehr geordneten Weise abführen können, eine neue Qualität auf uns zukommt. Ich bitte, dass wir diese Materie zu den Verantwortlichen transportieren, damit wir denen, die eben dann Veranstaltungen durchführen, die eben sich Sorge machen als Erziehungsberechtigte oder die Jugendlichen selbst einfach Rechtssicherheit haben. Ich danke für die Mitwirkung. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Meine Damen und Herren! Ganz kurz möchte ich mich auch zu Wort melden, weil in diesen Unterausschüssen es eine sehr sehr sachliche, interessante, teils schwierige Diskussion gegeben hat, weil es zum Teil eine schwierige Materie ist, aber ich glaube sehr wohl, dass es uns gelungen ist, eine Deregulierung, eine Verwaltungsvereinfachung für alle Beteiligten herbeizuführen. Und das wurde bereits gesagt, ein sehr wesentlicher Aspekt war auch in allen Bereichen, die wir dort diskutiert haben, der Jugendschutz und die Wirksamkeit der Gesetzesmaterien, wie wir wirklich die jungen Menschen, die Kinder und die Jugendlichen schützen können. Es wird ja, der geht nicht heute ein, dieser Bericht, aber es wird ja noch einen weiteren Bericht, ein weiteres Gesetz, geben, das ist das Spielapparate- und Wettgesetz, das heute noch nicht den Eingang gefunden hat. Insgesamt, glaube ich, haben wir ein gutes Stück Arbeit geleistet in Richtung Deregulierung und Modernisierung dieser Gesetzeslage. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke sehr. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Damen und Herren! In den Vorreden wurden ja schon die Neuerungen angesprochen, die sowohl das Polizeistrafgesetz als auch das Veranstaltungssicherheitsgesetz in Umsetzung bringen. Ich glaube, es hat wirklich viele Vorteile, hier eine Verbesserung, vor allem eine Verwaltungsvereinfachung, vor allem eine Klarheit, gerade beim Veranstaltungssicherheitsgesetz, weiter zu bringen. Ich möchte nur auf einen Punkt, der uns ganz wichtig war, und es tut mir zwar immer wieder leid, dass wir aus Gründen der Erinnerung, der Sensibilisierung, das Thema Barrierefreiheit auch immer wieder ansprechen müssen. Aber es war uns auch wichtig, gerade bei den allgemeinen Erfordernissen wieder darauf hinzuweisen, nicht nur auf die Gesetze, die ja das barrierefreie Bauen und Umbauen ja vorschreiben, sondern wirklich auch klar zu machen, wenn die Veranstaltungsorganisatoren das lesen, dass sie wieder daran denken, es gibt Menschen, die eben bestimmte Voraussetzungen brauchen, damit sie auch bei der Veranstaltung teilnehmen können. Ich glaube, es ist im Sinne der breiten Zugänglichkeit, und wie es heute schon öfter angesprochen wurde, auch der Daseinsvorsorge, dass auch Menschen mit einer Einschränkung, mit einer Behinderung an den Veranstaltungen der Allgemeinheit teilnehmen können und so einen weiteren Aspekt des Wohlfühlens der wirklichen Lebensqualität erreichen. Ich bin sehr froh, dass es möglich war, diese Barrierefreiheit nochmals wirklich zu verankern im § 4, in den Allgemeinen Erfordernissen. Ich danke dem Ausschuss für diese konstruktive Arbeit und dem Verfassungsdienst dafür, dass sie es so formuliert haben, dass es wirklich für alle verständlich ist. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke auch. Es gibt keine Wortmeldung mehr. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen, zuerst über die Beilage 1217/2007, ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dieser Beilage zustimmen, das ist die Oö. Polizeistraftgesetz-Novelle 2007, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Das ist einstimmig angenommen. Und ich lasse jetzt abstimmen über die Beilage 1218/2007, das ist das Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz, wenn Sie dieser Beilage und diesem Gesetz zustimmen, bitt ich Sie ebenfalls um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Aus das ist einstimmig angenommen. Wir kommen zur Beilage 1219/2007, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2006. Die Frau Abgeordnete Brunner ist gebeten, über die Beilage zu berichten. Abg. Brunner: Beilage 1219/2007, Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2006. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1219/2007.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Der Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2006, dessen Wortlaut sich aus der Vorlage der Oö. Landesregierung vom 4. Juni 2007 (Beilage 1198/2007 zum Kurzschriftlichen Bericht des Oö. Landtags, XXVI. Gesetzgebungsperiode) ergibt, wird zur Kenntnis genommen. Erste Präsidentin: Danke vielmals. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Brunner das Wort. Abg. Brunner: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wie wir wissen ist der grüne Bericht eine jährliche Fortschreibung der sozialen und wirtschaftlichen Situation in der Landwirtschaft in Oberösterreich und beinhaltet wesentliche Kennzahlen. Wie jedes Jahr gibt es neben diesen Kennzahlen auch zwei sehr gute Sonderberichte zum Thema Agrarbefragung und agrarischer Außenhandel. Ich möchte ganz kurz auf die allgemeine Situation in der Landwirtschaft eingehen. So salopp betrachtet war 2006 ein relativ gutes Bauernjahr. Derzeit ist auch die Anzahl der Betriebe sehr stabil. Der Strukturwandel hält sich in der Landwirtschaft in Grenzen. Und ich glaube, das ist auch ein Verdienst der richtigen Agrarpolitik. Wir sind bäuerliche Familienbetriebe mit einer Durchschnittsgröße von 17,3 Hektar. Wenn man bedenkt, dass nur 3,3 Prozent der Betriebe über 50 Hektar bewirtschaften und gar nur 0,2 Prozent mehr als 100 Hektar, fehlt der Diskussion zwischen großen und kleinen Betrieben eigentlich jede Grundlage. Grundsätzlich ist die Tendenz so, dass die Betriebe unter 20 Hektar eher im Abnehmen sind und die mit über 20 Hektar im Steigen. 2006, wie gesagt, war ein relativ vernünftiges Bauernjahr. Es haben sich erstmals wieder die Märkte positiv entwickelt. Nach einer Zeit des Überflusses und der Überproduktion gibt es wieder Zeichen für die Bauern, dass sie gebraucht werden. Und diese Wertschätzung tut auch der Stimmung im ganzen Land sehr gut. Wir haben insgesamt im Vorjahr ein Einkommensplus je Arbeitskraft um 6,2 Prozent erzielt. Wir sind auch in Oberösterreich klar die Nummer eins in der Milch-, Rinder- und Schweineproduktion. Wir haben ein Drittel der Gesamtproduktion von Österreich in allen drei Bereichen. Ich glaube, ganz besonders erfreulich ist der Zukunftsmarkt Energie, wo wir bereits zehn Prozent unseres Einkommens erwirtschaften. Ganz kurz noch, Sorge bereitet mir persönlich, wenn ich mir das Auseinanderklaffen zwischen Erzeugerpreisen und Konsumentenpreisen anschaue. Da möchte ich ein Beispiel bringen. Es ist einfach nicht erklärbar, bei Brot, das eigentlich sehr dramatisch ist, haben wir im Jahr 2000 noch zehn oder fast elf Cent bekommen für ein Kilogramm Weizen, 2006 haben wir 95 Cent pro Kilogramm Weizen bekommen, das ist ein Minus von elf Prozent, und wir haben, wenn man das Mischbrot oder den Brotpreis anschaut, den man 2000 um 1,90 Euro bezahlt hat, stieg er 2006 auf 2,55 Euro, das ist ein Plus von 34 Prozent. Ich glaube, da gibt es wirklich Handlungsbedarf, dass auch diese Spanne wieder ins richtige Lot kommt. Ich möchte mich ganz, ganz herzlich bedanken bei allen Verfassern des grünen Berichtes, besonders bei der Agrarabteilung, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer in Oberösterreich und danke noch einmal allen Beteiligten für dieses Nachschlagewerk, das wirklich eine gute Sammlung von aktuellen Daten ist. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Peutlberger-Naderer. Abg. Peutlberger-Naderer: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es liegt uns der 28. grüne Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft vor. Seit 1997 setze ich mich für die Landwirtschaft ein als Sprecherin des SPÖ-Klubs. Die SPÖ-Bauern haben ganz besondere Ziele für die Bauern in unserem Bundesland. Auf die interessante Berichterstattung und die verschiedenen Sonderberichte, die sich mit dem agrarischen Außenhandel beschäftigen, werde ich dann noch eingehen. Zuallererst möchte ich meiner Freude Ausdruck geben, dass es uns in Österreich gelungen ist, endlich mehr soziale Gerechtigkeit unter den Bauern zu bekommen. Es ist wirklich aktuell, dass die beiden Regierungsparteien, SPÖ und ÖVP, auf Bundesebene gerade die letzten Tage erst bei den Verhandlungen der Marktordnung zu einer Einigung gekommen sind. Vielleicht ein bisschen zur Erinnerung für alle, die sich nicht mit der Landwirtschaft beschäftigen. Es war notwendig, durch die Neuerung des Gesetzes wegen der ungerechten Milchquotenverteilung eine Besserstellung zu bekommen. Bürgermeister Franz Hochegger, der SPÖ-Bauernobmann in Oberösterreich ist, hat wegen der ungerechten Milchquotenverteilung beim Verfassungsgerichtshof eine Klage eingereicht und dieser hat tatsächlich die Verordnung aufgehoben und eine Neufassung verlangt. Im Vorfeld zu diesen Verhandlungen gab Minister Pröll bekannt, dass keine inhaltlichen Änderungen vorgesehen seien und die aufgehobene Verordnung lediglich in den Gesetzesrang erhoben werden sollte. Der SPÖ, unseren Vertretern war das jedoch zu wenig, und es war uns auch wirklich wichtig, inhaltliche Ungerechtigkeiten zu beseitigen. So konnte in Zusammenarbeit mit betroffenen Bauern eine gute Lösung geschaffen werden. Das Ziel war auch, dem Strukturwandel entgegenzuwirken. Bekanntlich, und das kann man auch im Bericht nachlesen, sind die Milchlieferanten in Oberösterreich stark zurückgegangen. Auf Seite 39 ist sehr gut abgebildet in einem Diagramm, dass 1995 in Oberösterreich noch 23.408 Milchlieferanten waren, und 2006 gibt es nur mehr 12.971 Milchlieferanten. In den einzelnen Bezirken hat prozentuell auch die Anzahl der Milchlieferanten abgenommen. Die Milchquoten, die dann vergeben wurden, aufgeteilt wurden, haben zu einer zusätzlichen Verschärfung dieser Abnahme der Milchlieferanten beigetragen. Es war einfach wichtig, auch hier eine gerechte Verteilung der Milchquoten, nämlich allen bestehenden Milchbauern zugute kommen zu lassen. Es war bisher auch nötig, wenn man um eine Kalbinnenprämie ansuchte, dass man bei einem Zuchtverband Mitglied war und für Neueinsteiger wird es auch jetzt, nicht wie von der ÖVP verlangt ab zwölf Hektar, sondern bereits ab vier Hektar eine Prämie geben. Wir glauben, dass damit dem Strukturwandel etwas entgegengesetzt wurde und freuen uns auf diese auch inhaltliche Änderung und eben die bessere soziale Absicherung der Bauern. Es heißt, nur ein Teilerfolg, das ist mir klar. Es gibt für die Betroffenen der Betriebsprämien auch aus gemeinschaftsrechtlicher Sicht eine Annäherung an die Änderung des bestehenden Systems. Es wurde mit der ÖVP vereinbart, eine Kommission einzusetzen, die aus Vertretern beider Regierungsparteien, neutralen Experten und auch betroffenen Bauern beschickt wird. Die Aufgabe dieser Kommission wird es sein, alle Härte- und Problemfälle zu prüfen und zu lösen. Ja, trotz allem ist eine Überprüfung des bestehenden Betriebsprämienmodells erforderlich, um eben beim "Health Check" 2009 auch gerüstet zu sein. Es gibt eine Menge Ziele, die man ganz bewusst für mehr Gerechtigkeit, Transparenz und Mitbestimmung verfolgt. Ich sehe das wirklich als Erfolg für die kleinen Bauern, auch für die KonsumentInnen und für den Tierschutz, dass hier nach den monatelangen und zähen Verhandlungen, die bekannterweise ja kurz vor dem Abbruch standen, auch ein Weg gefunden wurde. Es ist einfach wichtig, hier breit zu diskutieren. Es ist auch besonders wichtig, jetzt im Blickpunkt auf die Lage der Landwirtschaft nach 2013, dass man eine spezifische Rechtsbasis für die Programme zur Entwicklung des ländlichen Raumes findet. Was die Offenlegung der Agrarförderungen für jeden bäuerlichen Betrieb betrifft, wird diese 2009 sicherlich eine weitere Diskussion um eine gerechtere Verteilung der Agrarförderung mit sich bringen. Wir sehen unsere Arbeit und die der SPÖ-Bauern natürlich gemeinsam mit den Betroffenen, auch unabhängigerer parteipolitischen Einstellung in den nächsten Jahren weitere Schritte zu setzen eben für ein faires, gerechtes und solidarisches Modell zur Unterstützung unserer Bauern . Und um ein bisschen über den Zaun hinaus zu blicken, ich war ja auch mit bei dieser interessanten Bereisung von Bulgarien und habe mir deswegen extra im grünen Bericht den Sonderbericht angeschaut, agrarischer Außenhandel in Österreich, und so bei der farblichen Betrachtung der Entwicklung zwischen Import und Export von den Jahren 1995 bis 2006 war ja augenscheinlich, dass sowohl im agrarischen Außenhandel mit dem Rindfleisch der Export einen starken Überhang hat gegenüber dem Import, dass der agrarische Außenhandel mit dem Schweinefleisch bei weitem im Export überwiegt als im Import und der agrarische Außenhandel Milch und Milchprodukte inklusive Käse genauso wie alleine die Betrachtung der Millionen-Euro-Balken im agrarischen Außenhandel mit Käse. Ich habe mir gedacht, ja, das ist wirklich interessant, und da stehen wir ja ganz toll da. Und dann habe ich mir gedacht, na ja, ausschlaggebend sind schon die Millionen Euro, und ein bisschen weiter nach vorne geblättert, und siehe da, da schaut der Exportwert nicht so schön aus wie auf den allein dargestellten Balken. Die Agrarhandelsbilanz wird dann insgesamt als beinahe ausgeglichen dargestellt. Der Exportwert in Milliarden Euro, möchte ich Ihnen auch nicht ersparen, ist 2006 bei 6,6 Milliarden Euro gelegen und der Importwert, also wir importieren ansehnliche 6,69 Milliarden Euro. Ich nehme, dass das schon ein bisschen der teurere Käse dann aus den bekannten Ländern sein wird. Der grüne Bericht im Gesamten ist eine wichtige und gute Fortschreibung der Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe in Oberösterreich, ihrer Beratungsinstitutionen und auch administrativen Hilfestellungen. Wir nehmen ihn gerne so zur Kenntnis. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Ing. Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag! Nachdem die Gisi Peutlberger-Naderer schon sehr ausführlich über den grünen Bericht 2006 berichtet hat, dafür möchte ich mich bei dir wirklich sehr herzlich bedanken, es ist ja alles erwähnt worden, aber wir werden ihm trotzdem nicht zustimmen diesem grünen Bericht 2006, du hast es wahrscheinlich eh nicht anders erwartet, Ferdl, weil das hier im Prinzip nur eine Fortschreibung der Berichte der Vorjahre ist. Seit 1995 geht es bergab mit der Landwirtschaft. Ich weiß nicht, die anderen Parteien sehen das nicht oder wollen das nicht sehen, und wir müssen mehr machen für die Landwirtschaft. Das kann es halt nicht sein und deshalb werden wir den grünen Bericht auch ablehnen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Wageneder. Abg. Wageneder: Sehr verehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde werde ich mich auch nur auf zwei Punkte, die mir besonders wichtig sind, beschränken. Es freut uns, dass die Biobauern zugenommen haben im Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr 2005 um vier Prozent. Es haben dabei eher kleinere Betriebe zugenommen, eher Betriebe im Bereich zwischen zehn und zwanzig Hektar. Bio ist überhaupt ein großer Gewinner im oberösterreichischen Lebensmittelmarkt. Bioprodukte stiegen um 4,8 Prozent. Die oberösterreichischen Haushalte, die oberösterreichischen KonsumentInnen, 4,8 Prozent, liegen beim Bioeinkauf im Bundesvergleich immerhin auf Platz drei. Ein zweiter Aspekt, der mich auch recht hoffnungsvoll stimmt, bei der Forstwirtschaft gibt es große Reserven beim Holz, bei der Holzgewinnung. Es werden derzeit bei den bäuerlichen Kleinbetrieben nur etwa 38 Prozent des Holzschnittes verwendet. Die Gesamtreserve wäre 147 Millionen Festmeter. Das ist aber wahrscheinlich auch eine Frage des Holzpreises, aber immerhin hier gäbe es große Reserven für die Biomasseheizungen und große Chancen. Ja, ich bedanke mich auch in diesem Zusammenhang ganz herzlich für den detaillierten und umfassenden Bericht, bei der land- und forstwirtschaftlichen Abteilung. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Schillhuber. Abg. Schillhuber: Geschätzte Frau Präsident, geschätzte Damen und Herren, hoher Landtag! Der Agrarbericht zeigt ganz deutlich auf, dass die Entwicklung der Landwirtschaft neue Formen annimmt. Gerade die Energieproduktion und die Biomasse zeigen neue Entwicklungen in der Landwirtschaft und neue Perspektiven. Es ist gelungen in dem Bericht, dass mit dem Einstieg in die Energieversorgung die österreichische Landwirtschaft einen neuen Markt bearbeitet, wo es gelingt, neue Kunden und neue Felder, Betriebe zu erschließen. Es ist vor allem die Installierung der Rapsmethylesteranlage mit der Beimischung zum Dieseltreibstoff, die Anlage in Pischelsdorf, wo Alkohol erzeugt wird, der Benzin beigemischt wird, und die neue Anlage in Oberösterreich, wo gemeinsam mit Energie AG, Ferngas und der Johannes-Kepler-Universität in Utzenaich die Produktion von chemischen Rohstoffen versucht wird, der Landwirtschaft neue Perspektiven zu geben. Mit diesen Aussichten, glaube ich, ist die Landwirtschaft in der Lage, auch in den kommenden Jahren erfolgreich zu wirtschaften. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Mayr. Abg. Mayr: Sehr geschätzte Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ausgehend vom grünen Bericht, der positiv ist, möchte ich noch einige Gedanken bringen zur Ausrichtung der Landwirtschaft in den nächsten Jahren bzw. bis 2013. Wir brauchen auch in Zukunft eine starke Landwirtschaft. Die haben wir dann, wenn wir sie auch stärken. Das heißt, die Landwirtschaft braucht Planbarkeit. Da gilt ein Aufruf an die Politik, dass wir diese politischen Rahmenbedingungen auch weiterhin unseren Bauern zur Verfügung stellen. Mit dem Marktordnungsgesetz, das angesprochen worden ist, ist Plansicherheit geschaffen worden, Rechtssicherheit für die ländliche Entwicklung. Die Investitionsförderung kann auch damit sozusagen in Zukunft gestaltet werden. In Oberösterreich haben wir sie bereits festgelegt. Da einen Dank auch an den Landesrat Dr. Josef Stockinger, da wir das erste Bundesland sind, das auch hier diese Akzente setzen kann. Wir haben das Motto Motivieren und Investieren. Zu diesem Bekenntnis wollen wir auch unsere Bauern motivieren. Wir brauchen aber auch diese steuerlichen und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen, dass auch diese Betriebe weiterhin stark investieren können. Wesentlich für uns ist auch diese schulische Ausbildung, dass auch diese Betriebe und diese Betriebsführer, vor allem die Bäuerinnen und Bauern eine ordentliche schulische Ausbildung erhalten können. Da auch einen Dank an das Land Oberösterreich, an den Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und an den Landesrat Dr. Josef Stockinger für die großen Investitionen in den Landwirtschaftsschulen in den nächsten Jahren, weil wir auch hier unseren Bäuerinnen und Bauern weiterhin eine ordentliche Ausbildung zur Verfügung stellen können. Wesentlich ist aber auch, dass wir am Markt ordentliche Preise erzielen können. Es ist zur Zeit die Trendumkehr vorhanden. Einen Dank auch hier nochmals wieder dem Landesrat mit seinem Genussland Oberösterreich, weil er hier diese Konsumenten sensibilisiert hat. Diese Konsumenten sehen immer mehr die Qualität der österreichischen und oberösterreichischen Produkte. Wir merken das in den Regalen, wir merken das bei den Handelsketten, die vermehrt auf diese Produkte setzen, und wir merken es ganz deutlich auch im Auslandsabsatz, dass unsere Produkte in den ausländischen Regalen verstärkt Platz finden. Das heißt in Österreich wird Qualität produziert in jede Richtung, nicht nur im Fleischsektor, auch im Verarbeitungssektor. Wir haben sehr, sehr viele Auszeichnungen und Preise auf internationalen Veranstaltungen, Ausstellungen und Messen und auch im Lebendtierbereich sind wir stark. Auch hier die Situation, jede zweite Kalbin zum Beispiel geht in den Export, ein Zeichen dass wir weltweit dort stark vorhanden sind. Mit dem Verarbeitungssektor kommen wir interessanterweise sogar bis Japan und Südkorea. Das zeichnet uns aus als oberösterreichische Landwirtschaft. In diesem Sinne wünsche ich mir auch in Zukunft dieses Vertrauen der Konsumenten, des Handels, der Verarbeiter und allen die hier in der Politik tätig sind, dass wir diesen Rahmen für die Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft sichern können. In diesem Sinne wünsche ich mir für die nächsten Jahre ebenfalls einen positiven grünen Bericht. (Beifall) Erste Präsidentin: Vorläufig letzter Redner ist Herr Landesrat Dr. Josef Stockinger. Landesrat Dr. Stockinger: Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich bedanke mich beim hohen Landtag, bei den Sprechern der Fraktionen für die recht positive Beurteilung des grünen Berichtes und für die anerkennenden Worte. In der Tat ist es so, dass das Jahr 2006 in die Agrargeschichte wahrscheinlich als Zäsurjahr eingehen wird, als ein Jahr wo sich die Dinge gedreht haben, wo aus der Zeit der Überschuss- und Überdrussdiskussion die neue Nachfrage und das neue Interesse an der Land- und Forstwirtschaft, an den Produkten der Land- und Forstwirtschaft entstanden ist. Das hängt mit der neuen Perspektive im Energie- und Rohstoffbereich zusammen. Lassen Sie es mich so sagen, die Landwirtschaft, Werkstatt unter freien Himmel, ist der erste Wirtschaftssektor der unmittelbar und ganz direkt vom Klimawandel und der Bedrohung des Klimawandels betroffen ist. Die Landwirtschaft ist aber auch einer der ersten Wirtschaftsbereiche der selbst etwas tun kann und selbst etwas tut im Energiebereich, im Rohstoffbereich, um dem entgegenzuarbeiten, um positiv klimaschützend unterwegs zu sein. Der Agrarsektor ist derzeit der einzige Wirtschaftsbereich, der voll auf Kyotokurs ist. Mit 11,3 Prozent Reduktion beim CO2 sind die Bauern für alle anderen Wirtschaftsbereiche Vorbild. Was mich besonders freut und das ist in der heurigen Agrarbefragung zum Ausdruck gekommen, dass sich dieser neue Rückenwind in der Landwirtschaft schon spürbar auch auf die Grundeinstellung, vor allem junger Bäuerinnen und Bauern auswirkt. Bei den Betriebsübernahmen unter 35 Jahren sagen mittlerweile 85 Prozent, ja ich bin positiv der Zukunft gegenüber eingestellt, ich glaube dass Landwirtschaft Zukunft hat. Und das ist eine ganz andere Zustimmung, ein anderer Grundzugang zur Zukunft in der Landwirtschaft, als wir ihn noch vor einigen Jahren hatten. Damit wir diesen Aufwind nicht verlieren, damit wir diese positive Stimmung nutzen können, haben wir ein Investitionsprogramm angeboten. Da ist aber auch jetzt notwendig, dass es Verlässlichkeit und Stabilität in den Rahmenbedingungen gibt. Und da war es sehr wichtig, dass es in diesen Tagen zur Marktordnungseinigung gekommen ist auf Wiener Ebene. Es war mir eh unverständlich, dass es diese Blockadesituation gegeben hat, denn in den Verhandlungen um das Regierungsprogramm ist eindeutig ausgemacht worden, Landeshauptmann-Stellvertreter Haider ist da Zeuge und Chefverhandler gewesen, dass die Marktordnung novelliert wird, und zwar ohne sachliche Veränderung, dass es hier eine rasche Reparatur der formellen Kritik gibt, die der Verfassungsgerichtshof gehabt hat. Die Blockade ist jetzt aufgehoben, es gibt Stabilität. Die Bauern sind nicht in die Geiselhaft des SPÖ-Klubs genommen worden. Das ist mir da schon auch sehr wichtig. Und ein Zweites ist noch wichtig, dass wir und ich hoffe, dass es da vor dem Sommer noch zu einer Lösung kommt, in Brüssel mit dem Umweltprogramm, mit jenem Teil des grünen Pakts der dort noch in Verhandlung ist, fertig werden und eine Genehmigung bekommen. Es ist heute von Demokratie viel die Rede gewesen, schon vom zur Kenntnis nehmen, dass wenn eine Abstimmung gewesen ist, dass man dann auch als Demokrat eine Abstimmung zu akzeptieren hat und das Ergebnis dann gilt in einer Demokratie. Beim grünen Pakt ist es ähnlich, das ist in Österreich intensiv diskutiert, vorbereitet, mit allen NGOs in vielen Verhandlungen besprochen worden, jetzt verhandeln wir es in Brüssel und es ist nicht besonders demokratiepolitisch und sachlich gut für Österreich, dass einzelne Aktivisten dann nach Brüssel fahren und dort gegen Österreich und gegen die österreichische Position Stimmung machen. Aber ich hoffe, dass auch dieser Punkt im Interesse der Stabilität und der künftigen guten Grünen Berichte das ÖPUL in dieser Woche finalisiert werden kann, denn es ist eine wichtige Säule der heimischen Agrarpolitik. Die Ernte 2007 ist im Gange. Es schaut nicht schlecht aus auf unseren Feldern. Wir haben die Trockenheitsperiode eigentlich recht gut, im Gegensatz zu Niederösterreich und vielen anderen europäischen Ländern, verkraftet. Ich hoffe, dass uns nicht die Witterung in den nächsten zwei, drei Wochen noch einen großen Strich durch die Rechnung macht. Denn ansonsten könnte auch der grüne Bericht des Jahres 2007 ein recht guter werden. Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1219/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir kommen nun zu den Beilagen 1220/2007 und zu den Beilagen 1242/2007 bis 1263/2007. Bei der Beilage 1220/2007 handelt es sich um den Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oberösterreichischen Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik. Bei der Beilagen 1242/2007 bis 1263/2007 handelt es sich um jene Initiativanträge, die durch Geschäftsbeschluss in die Tagesordnung aufgenommen wurden und direkt mit dem Börsegang der Energie AG im Zusammenhang stehen. Aufgrund des sachlichen Zusammenhanges werden wir über die Beilagen 1220/2007 sowie 1242/2007 bis 1263/2007 eine gemeinsame Wechselrede durchführen. Die Abstimmung erfolgt natürlich getrennt über die einzelnen Beilagen. Den Herrn Klubobmann Mag. Strugl bitte ich über die Beilage 1220/2007 zu berichten. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oberösterreichischen Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1220/2007.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: I. 1. Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, im Zusammenwirken mit der Energie AG Oberösterreich (im Folgenden auch kurz Energie AG) sämtliche notwendigen Maßnahmen für einen Börsegang (Wiener Börse) der Energie AG vorzubereiten und durchzuführen. 2. Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, nach der Neufestsetzung der Stückelung des derzeitigen Grundkapitals auf ein Ausmaß von 80,000.000 Stückaktien und der Erhöhung des Grundkapitals auf 80,000.000 Euro durch Kapitalberichtigung einer Ausgabe von voraussichtlich bis zu 9,000.000 Stück junger Aktien und einer Erhöhung des Grundkapitals der Energie AG auf voraussichtlich bis zu 89,000.000 Euro unter Verzicht auf seine Bezugsrechte zu Gunsten der Energie AG zuzustimmen. 3. Die Oö. Landesregierung wird im Zusammenhang mit der Einführung einer MitarbeiterInnenbeteiligung ermächtigt, die vom Land Oberösterreich gehaltenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien als Gesellschafterzuschuss der Energie AG unentgeltlich zu übertragen. Weiters wird die Oö. Landesregierung im Zuge der Ausgabe weiterer MitarbeiterInnenaktien ermächtigt, unter Verzicht auf seine Bezugsrechte zur Aufstockung der MitarbeiterInnenbeteiligung einer Erhöhung des Grundkapitals der Energie AG auf voraussichtlich bis zu 91,800.000 Euro und einer Ausgabe von voraussichtlich bis zu 2,800.000 jungen MitarbeiterInnenaktien zuzustimmen. 4. Die Oö. Landesregierung wird weiters ermächtigt, die im Eigentum des Landes Oberösterreich stehenden Altaktien der Energie AG in einem solchen Umfang, dass jedenfalls auch nach den Kapitalerhöhungen einschließlich der Einführung einer MitarbeiterInnenbeteiligung eine Beteiligung am Grundkapital der Energie AG in Höhe von zumindest 51 % beim Land Oberösterreich verbleibt, nach Maßgabe des unter Punkt 5. dargestellten Emissionskonzeptes und des unter Punkt 6. beschriebenen Verfahrens zu veräußern. Unter dieser Prämisse können vom Land Oberösterreich also höchstens 29,235.000 Stückaktien veräußert werden. 5. Für den Börsegang gilt im Wesentlichen folgendes Emissionskonzept: Das Verhältnis von vom Land Oberösterreich an der Wiener Börse für den Weiterverkauf (in einem oder mehreren Verkaufsschritten) im Rahmen des Börsegangs zu platzierenden Altaktien zu Neuaktien hat rund 3 : 1 zu betragen. Dies bedeutet, dass ungefähr für drei vom Land Oberösterreich zu verkaufende Altaktien eine junge Aktie ausgegeben wird.   Die Stückelung der Altaktien wird voraussichtlich von 8,000.000 auf 80,000.000 Stückaktien und das Grundkapital von 60,000.000 Euro auf 80,000.000 Euro durch Kapitalberichtigung gemäß den Bestimmungen des Kapitalberichtigungsgesetzes erhöht. Im Zuge des Börsegangs wird das Grundkapital der Energie AG zunächst durch Ausgabe von voraussichtlich 9,000.000 Stück jungen Aktien von 80,000.000 Euro auf 89,000.000 Euro erhöht.   Als erster Schritt der Einführung einer MitarbeiterInnenbeteiligung sollen sämtliche vom Land Oberösterreich gehaltenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien als Gesellschafterzuschuss unentgeltlich der Energie AG übertragen werden, mit der Auflage, diese im Rahmen eines vom Aufsichtsrat (und allenfalls der Hauptversammlung) zu genehmigenden MitarbeiterInnenbeteiligungsmodells anzubieten. Im Rahmen des Börsegangs sollen die stimmrechtslosen Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt werden. Zusätzlich sollen zukünftig zur Ausweitung der MitarbeiterInnenbeteiligung durch eine weitere Kapitalerhöhung bis zu 2,800.000 Stückaktien an MitarbeiterInnen des Energie AG-Konzerns ausgegeben werden können. Darüber hinaus wird - durch Aktienrückkaufprogramme der Energie AG - mittelfristig eine Ausweitung der MitarbeiterInnenbeteiligung über einen mit der Belegschaft auszuarbeitenden Etappenplan angestrebt. Damit eine Mehrheitsbeteiligung des Landes Oberösterreich von 51 % des Grundkapitals der Energie AG (nach Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsegangs) erhalten bleibt, können auf Basis der neuen Stückelung in einer oder mehreren Tranchen bis zu 29.235.000 Stückaktien, die einem rechnerischen Anteil von 29,235.000 Euro am erhöhten Grundkapital der Energie AG entsprechen, veräußert werden. Im Falle der maximalen Ausnutzung der Ausgabe zusätzlicher MitarbeiterInnenaktien würde sich das Ausmaß der verkaufbaren Aktien des Landes Oberösterreich auf 27.807.000 Stückaktien, die einem rechnerischen Anteil von 27,807.000 Euro am dann insgesamt erhöhten Grundkapital der Energie AG entsprechen, reduzieren. Der Umstand der Kapitalerhöhung führt letztlich zu einer anteiligen Erhöhung des Wertes jenes Aktienpaketes, das das Land Oberösterreich im Ausmaß von zumindest 51 % weiterhin halten wird. Die Kapitalerhöhung und die damit verbundene Ausgabe von jungen Aktien sowie der Verkauf von Altaktien über die Börse und die Einführung einer MitarbeiterInnenbeteiligung erfolgt jedenfalls unter der Prämisse, dass die Beteiligung des Landes Oberösterreich am Grundkapital der Energie AG nie unter 51 % fällt. Der im Zuge des Börsegangs zu erzielende Erlös aus der Ausgabe von jungen Aktien sowie aus dem Verkauf der MitarbeiterInnenaktien verbleibt bei der Energie AG. Das Land Oberösterreich verzichtet bei den vorgenannten Kapitalerhöhungen für den Börsegang und für die Ausgabe allfälliger MitarbeiterInnenaktien auf die ihm zustehenden Bezugsrechte. 6. Für den Börsegang ist folgendes Verfahren wesentlich: Zur Vorbereitung des Börsegangs wird mit einer auszuwählenden konsortialführenden Emissionsbank (lead manager) auf Basis einer Due Diligence (Prüfung der Energie AG insbesondere in wirtschaftlicher, technischer, rechtlicher und finanzieller Hinsicht) eine Unternehmensbewertung durchgeführt, die durch eine Fairness opinion der Emissionsbank ergänzt wird. Außerdem ist von der Energie AG eine umfassende Public- und Investor-Relations-Strategie festzulegen. Die endgültige Preisfindung erfolgt im Rahmen des Bookbuilding-Verfahrens. Dabei wird nach Einschätzung der konsortialführenden Emissionsbank beurteilt, zu welchem Preisband die Aktie bei institutionellen Investoren platziert werden kann. Auf Basis dieser Einschätzung wird gemeinsam mit der Energie AG unter Einbindung der Oö. Landesregierung das endgültige Preisband festgesetzt. Auf Basis der dann tatsächlich im Orderbuch einlangenden Kauf- bzw. Zeichnungsangebote wird von der konsortialführenden Emissionsbank gemeinsam mit der Energie AG der endgültige Emissionspreis festgelegt und über die Zuteilung der Aktien entschieden. Da der Börsekurs ohnehin den tatsächlichen Marktwert wiedergibt, ist gewährleistet, dass der Verkauf von Aktien durch das Land Oberösterreich, unabhängig davon, ob dieser in einer oder in mehreren Tranchen erfolgt, jedenfalls zu angemessenen und durch das Bookbuilding-Verfahren bzw. den Börsekurs bestimmbaren Bedingungen erfolgt. Im Zuge des Börsegangs ist darauf hinzuwirken, dass von den veräußerten Aktien ein entsprechender Teil zur Bildung eines starken oberösterreichischen Aktionärskerns zur Verfügung steht bzw. ein solcher gebildet wird, wodurch die langfristige Sicherung der oberösterreichischen Interessen erreicht und damit auch der Großeinstieg eines Atom(strom)konzerns in Form einer bestimmenden Beteiligung wirksam vermieden werden soll. Darüber hinaus ist die Bildung eines ausreichend breiten Streubesitzes (Kleinaktionäre) zu verfolgen, um vielen Landesbürgerinnen und Landesbürgern die Möglichkeit zu eröffnen, eine Beteiligung am wichtigsten oberösterreichischen Energie- und Infrastrukturunternehmen zu erwerben. 7. Die Landesregierung wird ersucht, unmittelbar nach dem Börsegang konkrete Schritte zu setzen, um mit der Linz AG sowie all jenen neuen Miteigentümern, die an einer langfristig orientierten und gemeinsam getragenen Eigentümerstrategie im Interesse Oberösterreichs mitzuwirken bereit sind, eine langfristig stabile Kernaktionärsgruppe zu bilden.   II. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, im Zusammenhang mit dem Börsegang der Energie AG, mit dieser und der Linz AG in Verhandlungen sicherzustellen, dass sämtliche der WDL-WasserdienstleistungsGmbH zukommenden oberösterreichischen Wasserrechte und oberösterreichischen Trinkwasserassets, wie Eigentum und Rechte an Liegenschaften, Anlagen und alle relevanten Wasserbenutzungsrechte, dem Land Oberösterreich oder einer eigenen vom Land Oberösterreich beherrschten Kapitalgesellschaft bei gleichzeitiger Begründung eines dauerhaften Pachtverhältnisses für den operativen Betrieb der Wasserversorgungsanlagen zu Gunsten der WDL-WasserdienstleistungsGmbH bzw. des Energie AG-Konzerns übertragen werden. Diese Wasserrechte sollen zur Absicherung der Landesinteressen in einer vom Land Oberösterreich direkt oder im Wege der OÖ Landesholding GmbH indirekt beherrschten Kapitalgesellschaft ("OÖ Wasserressourcen GmbH") gebündelt und damit die Landesstrategie "Zukunft Trinkwasser" umgesetzt werden. Zur Sicherstellung des maßgeblichen Einflusses des Landes Oberösterreich und zur strategischen Ausrichtung wird die Oö. Landesregierung ersucht, dem Oö. Landtag den Entwurf für eine landesverfassungsgesetzliche Bestimmung vorzulegen, mit der gewährleistet werden soll, dass alle Anteile des Landes Oberösterreich an der OÖ Wasserressourcen GmbH vom Land Oberösterreich oder von einer im ausschließlichen Eigentum des Landes Oberösterreich befindlichen Kapitalgesellschaft gehalten werden. Damit ist im Rahmen der zuständigen Organe der Besitzgesellschaft letztlich auch der Einfluss auf die Tarifgestaltung gegeben.   III. Die Landesregierung wird aufgefordert, im Rahmen der Ausübung ihrer (Mehrheits-) Eigentümerschaft sicherzustellen, dass die Energie AG auch nach dem Börsegang zentrale Partnerin der ambitionierten umweltorientierten oberösterreichischen Energiepolitik (mit den Säulen Energieeffizienz, Forcierung erneuerbarer Energieträger, Optimierung der Versorgungssicherheit durch Erhöhung des Eigenversorgungsgrades und konsequente Antiatompolitik) ist. Ziel ist es, im Sinne des dem vom Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten eingesetzten Unterausschuss am 31. Mai 2007 präsentierten Szenarios 4 zur "Energiezukunft OÖ 2030" schrittweise in Oberösterreich bei Wärme und Strom auf erneuerbare Energie umzusteigen und damit die CO2-Emissionen und die Energie-Importpotentiale zu senken. Erste Präsidentin: Danke. Herrn Klubobmann Dr. Frais bitte ich über die Beilage 1242/2007 zu berichten. Abg. Dr. Frais: Initiativantrag betreffend kein Börsegang der Energie AG Oberösterreich. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich durchzuführen und stattdessen die 100-prozentige öffentliche Eigentümerschaft an der Energie AG Oberösterreich abzusichern. Erste Präsidentin: Danke. 1243/2007 bitte Herr Abgeordneter Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Initiativantrag betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, keine Eigentumsanteile am Landesversorgungsunternehmen Energie AG Oberösterreich an Private abzugeben und dadurch sicher zu stellen, dass die Energie AG Oberösterreich als das Landesunternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge nachhaltig und unabhängig von privaten Gewinninteressen den bisherigen Versorgungsauftrag bestmöglich wahrnehmen kann. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Makor-Winkelbauer berichtet über die Beilage 1244/2007. Abg. Makor-Winkelbauer: Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, im Sinne der Staatszielbestimmung im Artikel 10 Oö. Landesverfassung dafür Sorge zu tragen, dass die derzeit in öffentlichem Eigentum befindlichen heimischen Trinkwasserressourcen und die in öffentlichem Eigentum befindliche heimische Trinkwasserversorgung (v.a. WDL Wasserdienstleistungs GmbH, Energie AG Wasser GmbH) sowohl beim Eigentum als auch bei der Bewirtschaftung zu 100 Prozent öffentlich bleiben. Erste Präsidentin: Danke. Frau Mag. Jahn berichtet über die Beilage 1245/2007. Abg. Mag. Jahn: Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozial verträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum zu belassen, um auf Basis der öffentlichen Eigentümerschaft nachhaltig für einen sozial verträglichen Strompreis zu sorgen. Erste Präsidentin: Danke. Frau Kollegin Weichsler bitte 1246/2007. Abg. Präsidentin Weichsler: Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um in den oberösterreichischen Versorgungsgebieten der Energie AG eine 100-prozentige Stromversorgung aus eigener Erzeugung zu realisieren. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Pilsner bitte zur Beilage 1247/2007. Abg. Pilsner: Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich zu 100 Prozent in öffentlicher Hand zu behalten, um den Ausbau, die Instandhaltung und die Instandsetzung eines qualitativ hochwertigen und krisensicheren Stromleitungsnetzes in Oberösterreich zu sichern. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Affenzeller bitte zur Beilage 1248/2007. Abg. Affenzeller: Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, von weiteren Schritten in Richtung Energie AG Oberösterreich-Börsegang unverzüglich Abstand zu nehmen und grundsätzlich dafür Sorge zu tragen, dass Unternehmen, die Atomstrom produzieren, keine Eigentumsanteile an der Energie AG Oberösterreich und deren Tochtergesellschaften erwerben können. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Peutlberger-Naderer bitte Ihren Bericht zu 1249/2007. Abg. Peutlberger-Naderer: Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, auf der Grundlage eines 100-prozentigen öffentlichen Eigentums an der Energie AG Oberösterreich die in Oberösterreich verfügbaren nachhaltigen Energieträger bestmöglich im Sinne ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Verträglichkeit zu nutzen. Ein realistischer Stufenplan auf Basis der tatsächlich für das Land Oberösterreich verfügbaren Energieressourcen ist dazu seitens der Oö. Landesregierung dem Oö. Landtag vorzulegen. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Ing. Sulzbacher bitte zur Beilage 1250/2007. Abg. Ing. Sulzbacher: Initiativantrag betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um die oberösterreichischen Arbeitsplätze bei der Energie AG Oberösterreich und deren Tochtergesellschaften nachhaltig zu sichern. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Eidenberger bitte zu 1251/2007. Abg. Eidenberger: Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um auf dieser Basis mit der Energie AG die notwendigen Maßnahmen im Bereich des Katastrophenschutzes und der Hochwasservorsorge - vielfach Folgen des Klimawandels - sicherzustellen. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Ing. Öller bitte den Bericht zur Beilage 1252/2007. Abg. Ing. Öller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichem Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um dadurch die Versorgung mit den Leistungen der Daseinsvorsorge durch den Energie AG Oberösterreich-Konzern mit seinen Tochtergesellschaften und Beteiligungen zu möglichst gleichen Bedingungen sowohl in den regionalen Ballungsgebieten als auch im dünner besiedelten ländlichen Raum abzusichern. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Schreiberhuber bitte zu 1253/2007. Abg. Schreiberhuber: Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum zu belassen, um so die Gewinne aus den Leistungen der Energie AG Oberösterreich weiterhin gezielt und in bisherigem Umfang zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben zum Nutzen aller Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher einsetzen zu können. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Prinz bitte den Bericht zu 1254/2007. Abg. Prinz: Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten und gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich die Versorgungs-Infrastruktur in Oberösterreich weiter zu optimieren. Erste Präsidentin: Danke. Herr Abgeordneter Schenner bitte zu 1255/2007. Abg. Schenner: Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten und damit sämtliche Dividendenzahlungen der Energie AG für die öffentliche Hand zu sichern. Außerdem soll das Land Oberösterreich bei der Bestimmung der Dividendenhöhe dafür sorgen, dass der Energie AG Oberösterreich ausreichend Kapital zur Erfüllung der energie- und versorgungspolitischen Zielsetzungen des Landes Oberösterreichs verbleiben. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Mag. Chansri bitte den Bericht zu 1256/2007. Abg. Mag. Chansri: Initiativantrag betreffend die Beibehaltung der Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis (In-House-Vergaben) zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um somit weiterhin die rechtlichen Voraussetzungen für Leistungsvergaben ohne dem Erfordernis einer europaweiten Ausschreibung (In-House-Vergaben) zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich sowie deren Tochtergesellschaften beizubehalten. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Dr. Schmidt zur Beilage 1257/2007. Abg. Dr. Schmidt: Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich zu hundert Prozent in öffentlichem Eigentum zu belassen, damit sie nicht zum Spekulationsobjekt institutioneller Anleger wird, die im Regelfall am internationalen Kapitalmarkt agieren und zwangsläufig den Gesetzen des freien Marktes unterworfen sind. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Kraler bitte zu 1258/2007. Abg. Kraler: Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, das 100-prozentige öffentliche Eigentum an der Energie AG Oberösterreich zu erhalten, um sicher stellen zu können, dass die bei einem Börsegang verkauften Unternehmensanteile und das daraus lukrierte Kapital nicht zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft verwendet werden kann. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Bauer bitte zur Beilage 1259/2007. Abg. Bauer: Initiativantrag betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich. Der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich im alleinigen Eigentum der öffentlichen Hand zu belassen, damit in Oberösterreich weiterhin eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet werden kann. damit in Oberösterreich weiterhin eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet werden kann. Erste Präsidentin: Danke! Herr Abg. Mühlböck bitte, Beilage 1260/2007 "Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich". Abg. Mühlböck: Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich. Die oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, der Energie AG Oberösterreich eine hundertprozentige öffentliche Eigentümerstruktur zu sichern, damit dem Land Oberösterreich wichtige Steuerungsmöglichkeiten zur Verbesserung seiner CO2-Bilanz bleiben. Erste Präsidentin: Danke, Herr Abg. Lindinger bitte Beilage 1261/2007 "Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung". Abg. Lindinger: Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung. Die oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, die Energie AG Oberösterreich im alleinigen Eigentum von Gebietskörperschaften zu belassen, damit die Energie AG und ihre Tochter AVE für die oberösterreichische Bevölkerung auch weiterhin eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung in zufriedenstellender Form bewerkstelligen können. Erste Präsidentin: Danke! Frau Abg. Dr. Röper-Kelmayr bitte Bericht über Beilage 1262/2007 "Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung". Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung. Der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, die oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert die Energie AG Oberösterreich zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum zu belassen, um in Oberösterreich weiterhin eine hygienisch und gesundheitlich einwandfreie Entsorgung von Tierkadavern und tierischen Abfällen zu sichern. Erste Präsidentin: Und die Frau Abg. Lischka berichtet über die Beilage 1263/2007 "Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten". Abg. Lischka: Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten auf dem neusten Stand der Technik. Der Oberösterreichische Landtag möge beschließen, die oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, eine hundertprozentige öffentliche Mehrheit an der Energie AG Oberösterreich zu sichern, um die Energie AG Oberösterreich als verlässlichen und innovativen Partner für die weiteren Entwicklungen im Bereich der flächendeckenden Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten zu erhalten. Erste Präsidentin: Danke! Ich teile Ihnen noch mit, dass zur Beilage 1220/2007 "Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oberösterreichischen Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik" ein Zusatzantrag eingelangt ist, den wir Ihnen als Beilage 1266/2007 "Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oö. Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik" auf Ihren Plätzen aufgelegt habe. Gemäß unseren Bestimmungen ist dieser Zusatzantrag in die gemeinsame Wechselrede miteinzubeziehen, die ich hiermit eröffne und dem Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer das Wort erteile. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, hohes Haus, meine sehr geehrten Damen und Herren! Oberösterreich hat Vollbeschäftigung. Diese Mitteilung hat vorgestern der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft bekannt gegeben. Seit fast 30 Jahren haben wir eine Arbeitslosenrate von 2,8 Prozent wieder erreicht. (Beifall) Das ist meine Damen und Herren, wenn man bedenkt, dass andere Bundesländer eine doppelt so hohe und mehr haben wirklich ein ganz, ganz großer Erfolg dieses Landes. Aber Erfolge wie diese, meine Damen und Herren, kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Ergebnis der Arbeit erfolgreicher Betriebe mit ihren tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind aber auch das Ergebnis einer Wirtschaftspolitik im Land, die alles tut, um erfolgsreiches Wirtschaften am Standort Oberösterreich möglich zu machen, denn Unternehmen sind keine anonymen Apparate. Sie sind vielmehr die Summe der Arbeit jener tüchtigen Menschen, die in dem jeweiligen Unternehmen ihre Existenzgrundlage haben. Sie dabei zu unterstützen, sich gegen Mitbewerber auf nationalen und internationalen Märkten durchzusetzen, war stets eines der ganz wichtigen Ziele der Landeswirtschaftspolitik. Dieses Ziel wurde bei allen ideologischen und sonstigen Verschiedenheiten über viele Jahrzehnte gemeinsam von allen politischen Kräften dieses Landes getragen. Diese Gemeinsamkeit hat uns stark gemacht und hat zur Erfolgsgeschichte Oberösterreichs entscheidend beigetragen. Drei Fraktionen dieses Hauses, ÖVP, Grüne und Freiheitliche stehen für diesen Konsens auch bei der so wichtigen Frage der Zukunft unseres größten Infrastrukturunternehmens des Landes, unserer erfolgreichen Energie AG. Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben es uns nicht leicht gemacht, wir haben eine Reihe von Optionen geprüft und sind letztlich zum Schluss gekommen, dass ein Börsegang der beste Weg für das Unternehmen, vor allem auch für die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Worum geht es eigentlich? Es geht um die Zukunft des Unternehmens, es geht um die Positionierung des Unternehmens, in Zeiten wo die Märkte offener, wo die Auseinandersetzung und die Konkurrenz größer wird, auch in den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Es geht darum, wie muss unsere Energie AG aufgestellt sein, damit sie die Chancen bestmöglich nützen kann, die der Markt am Beginn des 21. Jahrhunderts für das Unternehmen bietet? Das sollte uns einen. Meine sehr geehrte Damen und Herren, es geht um die Zukunft, um eine gute Zukunft für unsere Energie AG. Hier war natürlich die Meinung des Generaldirektors und Letztverantwortlichen dieses Unternehmens im Vorstand von entscheidender Bedeutung. Es hat eine ganze Reihe von Gesprächen mit ihm gegeben und er war der festen Überzeugung gemeinsam mit der Unternehmensführung, dass dieser Weg von allen möglichen, der bestmögliche für das Unternehmen ist. Und ich habe selbstverständlich, meine Damen und Herren, was wäre ich für ein Eigentümervertreter, ich habe selbstverständlich mit dem Obmann der Belegschaftsvertretung Gespräche geführt und ich habe selbstverständlich die Frage gestellt, ob er als Vertreter der Belegschaft einverstanden ist, wenn wir den Weg an die Börse beschreiten und er hat die bejaht. Meine sehr geehrten Damen und Herren, dass der Betriebsratsvorsitzende sagt, dass es eine Entscheidung des Eigentümers ist, ja meine Damen und Herren, was soll er denn sagen, natürlich ist es eine Entscheidung des Eigentümers, natürlich ist es ganz wichtig, was die Unternehmensführung sagt, aber eines ist klar, gegen den dezidierten Willen der Belegschaft wäre eine solche Entscheidung nicht erfolgt. Meine Damen und Herren, der Börsegang stellt darüber hinaus eine wichtige Entscheidung für die Versorgungssicherheit unseres Landes dar. Warum? Weil neues Geld, neues Kapital nicht nur zum Eigentümer wandert, sondern vor allem auch ins Unternehmen und Investitionen in die Versorgungssicherheit Oberösterreichs getätigt werden. Die Versorgungssicherheit ist für die Gesamtqualität des Wirtschaftsstandortes von ganz entscheidender Bedeutung. Die Kapitalstärkung führt aber auch zur Erhaltung der selbständigen Wettbewerbsfähigkeit und der Unabhängigkeit der Energie AG. Das ist insbesondere im immer stärker werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb von Versorgungsunternehmungen von zentraler volkswirtschaftlicher Bedeutung. Ziel des Börseganges ist auch die Schaffung eines stabilen heimischen Kernaktionärs in erster Linie aus exzellenten oberösterreichischen Unternehmungen und der Börsegang bietet natürlich auch den Menschen in Oberösterreich, den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern die Möglichkeit, Miteigentümer an diesem oberösterreichischen Paradeunternehmen zu werden. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Die hat er eh jetzt auch schon gehabt!"). Meine Damen und Herren, es ist heute von manchen Rednern die Frage eines stabilen Kernaktionärs in Frage gestellt worden, der kann ja wieder verkaufen usw. Ich rufe in Erinnerung, keiner jener stabilen Kernaktionäre, die ich im Zusammenhang mit der voest-Privatisierung organisiert habe und die den Vertrag mit dem Land Oberösterreich unterschrieben haben, haben eine Aktie, die in diesem Vertrag steht, bis zum heutigen Tag verkauft. (Beifall) (Unverständlicher Zwischenruf) Das sind Unternehmungen, meine sehr geehrte Damen und Herren, die identifizieren sich mit dem Unternehmen, an dem sie sich beteiligen, die bilden einen starken Kern für das Unternehmen und die wollen nicht abcashen. Das ist der grundlegende Unterschied. Frau Kollegin Stöger, ich habe Ihre Zwischenrufe nicht verstanden, aber falls Sie das was ich gesagt habe, was den stabilen Kernaktionär anlangt, in Zweifel ziehen sollten, Sie haben Recht, es hat natürlich jemand Aktien zurückgezogen, aber die sind von mir nicht unter Vertrag genommen worden, das war die BAWAG, das dürfte Ihnen bekannt sein. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Wo sind sie hingegangen?") Zum Cerberus! Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Notierung an der Börse bringt das Unternehmen auch international in eine neue Liga. Eine Konstellation mit 51 Prozent Landeseigentum als Hauptaktionär und einem Teil des Rests an der Börse, dazu die Linz AG, die ich von dieser Stelle aus nochmals herzlich einlade, sich in einem größeren Ausmaß am Unternehmen zu beteiligen, und natürlich die Mitarbeiterbeteiligung ergibt eine sichere und dynamische Struktur, die für den Marktauftritt der Energie AG im In- und Ausland absolut vorteilhaft ist. Das steigert die Attraktivität der Energie AG am Markt und das steigert die Attraktivität der Energie AG als Arbeitgeber. Fragen Sie bitte die Experten. Wer börsennotiert ist, spielt in einer anderen Liga. Und jene Unternehmungen, die börsennotiert sind in der E-Wirtschaft, nehmen Sie den Verbund und nehmen Sie die EVN, beide haben eine äußert erfolgreiche jüngste Vergangenheit. Meine sehr geehrten Damen und Herren durch die Einführung einer attraktiven Mitarbeiterbeteiligung können die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg der Energie AG mitpartizipieren, weil es ja auch ihr Erfolg ist. Das Modell der Mitarbeiterbeteiligung und durch das Modell der Mitarbeiterbeteiligung gewinnt der Börsengang an zusätzlicher Attraktivität. Und hier möchte ich etwas sagen, was mir in diesem Zusammenhang sehr, sehr wichtig ist. In den letzten Wochen habe ich von Seiten der SPÖ und auch ihres Vorsitzenden immer wieder die Aussage gehört, die Energie AG ist durch den Steuerzahler groß geworden. Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Energie AG hat im Lauf ihrer Geschichte nicht einen einzigen Euro Subvention aus öffentlichen Haushalten bekommen, sondern hat immer nur in diese öffentlichen Haushalte Dividenden abgeführt, das muss in aller Klarheit gesagt werden. (Beifall) Das muss in aller Klarheit gesagt werden, denn das ist – (Unverständlicher Zwischenruf) – In der zweiten Republik sicherlich nicht. – denn das ist meine sehr geehrte Damen und Herren schon eine Schmähung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Erfolg des Unternehmens ist der Erfolg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch Jahrzehnte hindurch in diesem Unternehmen unter einer guten Führung eine exzellente Arbeit geleistet haben und jeden Tag immer noch leisten. Das muss ganz klar gesagt werden. (Beifall) Die Energie AG war nie ein Fall für eine krisenhafte Entwicklung des Unternehmens, war nie ein Kandidat, den man durch öffentliche Mitteln aufpäppeln hat müssen, war nie ein Kandidat, der in öffentliche Budgets gegriffen hat. Die Energie AG ist ein ausgezeichnetes Unternehmen und das verdanken wir, ich sage es noch einmal, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und hier habe ich eine Bitte an die Sozialdemokraten – (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Stromkunden!") – und an Stromkunden – jawohl, aber es ist die Leistung der Unternehmensführung und die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass die Stromkunden eine so große Treue zum Unternehmen entwickelt haben, die kommt ja auch nicht von ungefähr, Herr Kollege Landesrat Ackerl. Ich habe in diesem Zusammenhang eine sehr ernste Bitte an die Sozialdemokraten, verunsichern Sie bitte diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht. Ich habe heute in der Debatte und in den davorgehenden Tagen immer wieder gehört, durch den Börsegang können die Arbeitsplätze unsicherer werden, weniger werden, werden die Arbeitsplätze gefährdet. Ich darf Ihnen in aller Klarheit sagen, dieses Unternehmen hat in den letzten Jahren eine exzellente Aufwärtsentwicklung gemacht, hat sich aufgestellt als umfassendes Infrastrukturunternehmen und wird auch in Zukunft wachsen und mehr Menschen Arbeit und Beschäftigung geben und wenn wir an die Börse gehen, dann wird dieser Modernisierungsschub dieser weitere, noch schneller gehen, als wenn wir das nicht tun. (Beifall) Verunsichern Sie nicht die Menschen, denken Sie daran, was am Sektor der Arbeitsplätze nach der Privatisierung der voest passiert ist. Meine sehr geehrten Damen und Herren, natürlich die Notierung an der Börse heißt auch mehr Wettbewerb. Wer an der Börse notiert ist, steht im permanenten Vergleich mit anderen börsennotierten Unternehmen, das ist keine Frage, das haben wir nie verschwiegen. Allerdings dürfen wir Oberösterreicher durchaus selbstbewusst von uns sagen, unsere jüngere Geschichte zeigt es, dass uns ein mehr an Wettbewerb eher genutzt hat. Ich erinnere an den EU-Beitritt. Auch der hat durch offene Grenzen mehr Wettbewerb für die heimische Wirtschaft ins Land gebracht. Seit dem EU-Beitritt liegen unsere Wachstumsraten aber deutlich über den Bundesschnitt und unsere Arbeitslosenraten – ich habe es am Beginn meiner Rede gesagt – sind absolut nach unten gegangen. Was marktökonomisch für unser Bundesland gilt, wird auch die Energie AG mikroökonomisch für sich nutzen können. Wer so gut aufgestellt ist, wie dieses Unternehmen, kann vom Wettbewerb im Form neuer Marktanteile nur profitieren, davon bin ich überzeugt. Sehr geehrte Damen und Herren, ein ernstes Wort zum Thema Wasser. Das ist mir sehr, sehr wichtig. Sieben Prozent des oberösterreichischen Wassers sind in der Hand der Energie AG. Diese sieben Prozent haben wir mit einer eigenen Lösung an das Land zurückgeführt oder führen es zurück in die alleinige Verfügbarkeit des Landes Oberösterreich. Mir ist schon klar, ich bin Jurist, so viel weiß ich noch vom Gesellschaftsrecht, dass mit 51 Prozent alles abgesichert ist und dennoch haben wir für das Wasser eine Hundertprozent-Lösung angestrebt. Wasser ist den Menschen sehr wichtig und daher haben wir uns zu diesem Schritt, der den Ertrag um ungefähr 20 Millionen Euro vermindert, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Ich sage an die Adresse der Sozialdemokraten schon in aller Klarheit, es ist nicht nur unfair, es ist ungeheuerlich, wie Sie versuchen, mit der Feststellung, dass wir das Wasser verkaufen, den Menschen die Unwahrheit zu sagen. Ich habe nicht viele Bitten an Sie, aber eine habe ich, bitte bleiben Sie bei so zentralen Fragen bei der Wahrheit (Beifall). Das ist Verunsicherung der Menschen und eines sollte Ihnen klar sein, gute Politik spielt nicht mit den Ängsten der Menschen, das tut man nicht. Wir wollten auch hundertprozentige Sicherheit haben, dass unsere Wasserlösung auch hält und haben eine wirkliche Koryphäe, den Professor Martin Karollus beauftragt, den Leiter des Institutes für Unternehmensrecht an der Uni Linz. Wir haben ihn gebeten, diese rechtliche Konstruktion, die wir gefunden haben zu prüfen. Ich zitiere aus seinem Gutachten, seiner juristischen Bewertung. Mit dieser Lösung kann eine vollständige Absicherung der rechtlichen Verfügbarkeit, Verfügungsgewalt des Landes Oberösterreich über ihre Trinkwasser-Assets erreicht werden. Das war der entscheidende Satz. Meine Damen und Herren! Ein zweites Zitat. Da gewährleistet ist, dass das Land 51 Prozent behält, ist klar, wer weiterhin das Sagen hat. Dieses Zitat stammt von Landeshauptmann Voves aus der Steiermark. Und meine Damen und Herren von der SPÖ, ich frage Sie jetzt ganz ehrlich, ich frage Sie jetzt, dass er glücklich wäre, wenn so wie die oberösterreichische ÖVP jemand auch eine steirische Lösung konstruieren würde für das steirische Energieunternehmen. Das hat er ganz deutlich gesagt. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Weil die ÖVP hat in der Steiermark den Atomkonzern bevorzugt!") Die SPÖ hat in der Steiermark auch vor Jahren über ihren damaligen sozialistischen Finanzreferent Ressel den Antrag gestellt, die Franzosen ins Land zu holen. Das ist die historische Wahrheit, nehmen Sie die zur Kenntnis, auch wenn es weh tut. (Beifall) Meine Damen und Herren! Ich will die Situation nicht unnötig anheizen. Wir tragen große Verantwortung für Oberösterreich, wir tragen große Verantwortung für dieses Land und seine Menschen. Und ich frage Sie, ich frage Sie wirklich, glauben Sie allen Ernstes, die Unternehmensleitung, die Belegschaft, die Grünen, die Freiheitlichen und die ÖVP, wir alle wollen eine schlechte Lösung für die Energie AG? Glauben Sie das wirklich? Und glauben Sie wirklich, dass wir uns nicht ernsthaft und intensiv mit der Frage auseinandergesetzt haben, was ist der bessere Weg für dieses Unternehmen? Und wenn wir dann alle gemeinsam, die dort tätigen Menschen, die Unternehmensleitung, die in erster Linie gefragt ist, weil die muss auch gerade stehen, der Vorstand trägt in der AG die Alleinverantwortung gegenüber dem Eigentümer, und drei Parteien dieses Hauses, streng genommen sogar vier mit dem BZÖ, sind für diese Lösung, und nur die Sozialdemokraten nicht, dass wir alle irren? Oder dass wir alle womöglich offensichtlich oder bewusst für dieses Unternehmen einen falschen Weg gehen? Herr Kollege Haider, meine Damen und Herren von der SPÖ, das tun wir ganz sicher nicht. Wir empfehlen diese Lösung, weil wir der festen Überzeugung sind, dass sie die bessere für das Unternehmen und die dort arbeitenden Menschen ist. Und ich sage Ihnen noch einmal, ich bitte Sie, bleiben Sie bei der Wahrheit bei der Wasseraussage, und bleiben Sie auch bei der Wahrheit bei der Gesamtlösung. Sie reden permanent, und ich habe es heute herausgesucht, vom Ausverkauf. Ein Ausverkauf ist, wenn ich die letzten Anteile eines Unternehmens unverantwortlich an einen Unverantwortlichen verkaufe. Wenn nichts mehr da ist. Und wir verkaufen eine Minderheit, und bleiben Mehrheitseigentümer dieses Unternehmens. Das kann nie im Leben ein Ausverkauf sein. Das wissen Sie hundertprozentig. Aber Sie wollen, noch einmal sage ich es, Sie wollen verunsichern. Politik muss aber Hoffnung geben, muss aber Wege aufzeigen, muss Lösungen bringen, und nicht Menschen verunsichern. (Beifall) Sie haben ja selbst als Alternative den Verbund immer wieder ins Spiel gebracht. Meine Damen und Herren, darüber kann man ernsthaft diskutieren und wir haben das auch getan. Wir haben auch begründet, warum wir nicht zum Verbund gehen. Aber eines kann man ganz sicher nicht. Eine Börsenlösung gekoppelt mit einer Mitarbeiterbeteiligung, gekoppelt mit der Stadt Linz, gekoppelt mit einem stabilen oberösterreichischen Kernaktionär verteufeln, und zugleich den Verbund akzeptieren, der an der Börse ist, und der nachgewiesener Weise einen beachtlichen Teil ausländischer Aktionäre bereits hat. Was dort möglich und von Ihnen offensichtlich als gut angesehen wird, kann nicht auf der anderen Seite verteufelt werden. Das ist vollkommen unlogisch. Wer so etwas tut, wer so etwas tut, der hat ein politisches Kalkül. Meine Damen und Herren! Unsere Lösung lautet, so viel Sicherheit wie nötig, aber auch so viel Chancen für das Unternehmen wie möglich. Zu dem sind wir verpflichtet, und zu diesem Konsens haben drei Fraktionen dieses Hauses gefunden. Es wurde heute zu Recht wiederholt an die voest und an die Auseinandersetzung vor den letzten Landtagswahlen erinnert. Uns wurden auch damals sehr glaubhaft die Expansionspotentiale dargestellt, die ein erfolgreicher Börsegang für das Unternehmen haben kann. Das Ergebnis ist heute bekannt, ich wiederhole es. Die voest hat das dritte Rekordjahr hintereinander, die voest hat in den letzten Jahren 3.100 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Erinnern Sie sich noch? Unbarmherzig wurde aus wahltaktischen Motiven heraus versucht, der voest diese Wachstumschance zu verbauen. Gott sei Dank hat ein grenzenloser Populismus bei uns nicht Eindruck gemacht. Gott sei Dank hat die ÖVP auf Bundes- und auf Landesebene Linie gehalten und diese unheimliche Erfolgsgeschichte mit ermöglicht. Ich sage mit ermöglicht, denn die Erfolge sind in erster Linie die Erfolge der voestlerinnen und voestler, die diese Arbeit leisten, einer guten Unternehmensleitung, aber der Generaldirektor hat es immer wieder deutlich gesagt, ohne den Weg an die Börse hätte die voest diesen Erfolgslauf nicht nehmen können. Um solche Erfolgsläufe zu ermöglichen, ist die Politik da, und nicht, um sie zu verhindern. (Beifall) Meine Damen und Herren! Mir ist schon bewusst, dass Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Parteien Politik ist, mir ist selbstverständlich auch bewusst, dass diese Auseinandersetzungen oft pointierter und auch oft akzentuierter stattfinden müssen in der Demokratie. Ich lehne es aber erstens zutiefst ab, auf Kosten von Menschen das zu machen, die damals in der VOEST, und die heute in der Energie AG arbeiten. Und die jeden Tag in der Zeitung lesen, dass ihr Unternehmen offensichtlich so schlecht aufgestellt ist, dass man es nicht an die Börse schicken kann. Meine Damen und Herren! Offensichtlich soll zweieinviertel Jahre Wahlkampf in Oberösterreich stattfinden. Der Landesrat Ackerl hat am Landesparteitag gesagt, Kampf ist angesagt. Ich sage Ihnen, meine Damen und Herren, im Interesse des Landes Oberösterreich, Nein, Kampf ist nicht angesagt, Arbeit ist angesagt, konstruktive Arbeit für Oberösterreich und für seine Menschen. (Beifall) Denn zweieinviertel Jahre Kampf, zweieinviertel Jahre Wahlkampf hat dieses Land nicht verdient und schadet auch, und schadet auch diesem Lande. Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! Ich sage hier auch abschließend sehr, sehr ernst, und als Landeshauptmann fühle ich mich für Oberösterreich natürlich letztverantwortlich, und daher sage ich Ihnen sehr, sehr ernst, ein sehr weises Wort sagt, bedenke bei allem, was du tust, immer auch das Ende. Und man darf sich nicht wundern, man darf sich nicht wundern, Brücken, die man in die Luft sprengt, Brücken, die man kaputt macht, tragen nicht mehr. Brücken, die man kaputt macht, kann man auch nicht mehr betreten. Auf Brücken, die kaputt sind, kann man auch nicht zusammenfinden. Bedenken Sie bitte diese Überlegung. Drei Fraktionen dieses Hauses fühlen sich der Energie AG als Leitunternehmen unseres Landes und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten verpflichtet. Sie wollen daher mit dem heutigen Beschluss einen Beitrag für eine gute Zukunft dieses Unternehmens, für die wirtschaftliche Zukunft und für die Sicherheit der Arbeitsplätze leisten. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns die wirtschaftliche Entwicklung der Energie AG in den nächsten Jahren Recht geben wird. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Um was geht es eigentlich? Warum verkauft man die Energie AG, vormals OKA? Wird das Unternehmen schlecht geführt, oder braucht das Land Oberösterreich Geld? Wir brauchen keine neue Führung in der Energie AG, das Management ist in Ordnung. Also geht es um fremdes Geld. Ein Verkauf über die Börse, meine sehr geehrten Damen und Herren, bedeutet aber, dass die Energie AG in fremde Hände kommt. Ich frage Sie, meine Damen und Herren von schwarz-grün, was können andere, was wir nicht auch können? Warum verkauft Dr. Pühringer, wenn wir keine Schulden und Vollbeschäftigung haben? Warum verheimlicht die ÖVP das Risiko an der Börse? Dr. Pühringer verspricht sogar Gewinne. Wenn wir weniger Anteile haben, machen wir mehr Gewinne an der Börse, hat es in einem Zeitungsinterview geheißen. Sicherheit an der Börse ist aber Augenauswischerei. Börse ist Spekulation, Börse bleibt Spekulation und Börse wird immer Spekulation sein, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall) Und wenn man einmal an der Börse ist, dann hat man keine Kontrolle mehr, in welche Hände in weiterer Folge die Aktien dann kommen. Und Sie, meine Damen und Herren von schwarz-grün, öffnen zum ersten Mal in der Geschichte des Landes Oberösterreich mit diesem Börsegang die Tür für Atomstromkonzerne in Oberösterreich. Es ist das erste Mal, dass es überhaupt möglich gemacht wird, dass diese Atomkonzerne in unser Bundesland kommen. Und meine Damen und Herren, Sie sprechen dauernd von Absicherungen. Wer dauernd das Wort Absicherungen verwendet, muss dauernd Gefahren sehen, und ich sage Ihnen, Absicherung braucht man nur dort, wo es Risiko gibt, und die Argumentation für den sicheren Börsegang erinnert mich an ein Beispiel. Der Herr Landeshauptmann schlägt einem Bürger vor, stellen sie sich in der Hauptverkehrszeit mitten auf die Straße, und wir sichern Sie ab. Das ist Ihr sicherer Börsegang. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Börsegang ist Geldbeschaffung mit Risiko. Ich sage es Ihnen noch einmal, es gibt Möglichkeiten, Lösungen für die Probleme ohne Risiko. Sie gehen den Weg des Risikos über die Börse, und verkauft ist verkauft, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Wohnung Oberösterreich wird durch den Verkauf der Energie AG, der OKA, kleiner werden. Und dieser Verkauf dient ausschließlich noch einem Wahltrick, nämlich der Sanierung des angeschlagenen Landesbudgets. (Beifall) Schwarz-grün will vor der Wahl noch einmal gut dastehen, die entsprechenden Briefe, die grünen Briefe, die mit der Budgetnot begründet werden, liegen ja in der Zwischenzeit vor. (Unverständliche Zwischenrufe) Wasser aber, meine Damen und Herren, Wasser ist der Blutkreislauf der Menschen. Und mit dem Wasser spekuliert man nicht, und Wasser verkauft man nicht für ein Wahlbudget, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall) Wie schaut die schwarz-grüne Wasserlösung aus? Das Land verkauft sein Wasser, das LWU an die WDL, das Land kauft das Wasser zurück, von der WDL in eine Kapitalgesellschaft der Landesholding, und diese Kapitalgesellschaft verpachtet es wieder an die WDL neu. Also verkaufen, zurückkaufen, und an den Verkäufer wieder verpachten. Ist das eine sichere Wasserlösung, meine sehr geehrten Damen und Herren? (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Professor Karollus bestätigt das!") Das soll Sicherheit sein, meine Damen und Herren? Und verpachten, meine sehr verehrten Damen und Herren, heißt ganz klar, ich kann es nicht selber, oder ich will nicht arbeiten, und daher frage ich Sie von schwarz-grün, können Sie es nicht, oder wollen Sie nicht arbeiten, weil Sie das Wasser des Landes verpachten? (Beifall) Das Land muss das Wasser rein halten, wir haben die Kosten für diese Reinhaltung, und die anderen haben die Gewinne, wo ist da das gute Geschäft, Frau Schwarz? Wo bleibt das gute Geschäft bei dieser Wasserverpachtung? Und bei diesen schwarz-grünen Wasserverpachtungsgeschäften, meine Damen und Herren, da bin ich mir ganz sicher, dass wir bald nach der Aktion Nachbar in Not auch eine Aktion Wasser in Not brauchen werden, so sind diese Geschäfte aufgebaut. Und ich sage Ihnen noch einmal, Wasser gehört uns allen, meine sehr geehrten Damen und Herren, lösen wir die Probleme des Landes selber, legen wir das Wasser und die Probleme nicht in fremde Hände, und daher sagen wir ganz klar Nein zum Verkauf und zur Verpachtung des Wassers. (Beifall) Meine Damen und Herren! Wir wollen aber auch keinen Börsegang der Kraftwerke, der Stromleitungen und der Fernwärmeversorgung der Energie AG. Denn ich muss es noch einmal ganz deutlich sagen, Börse ist Spekulation, wir wollen keine Börsespekulationen mit unserer Energie AG, vormals OKA. Wir wollen auf die eigenen Stärken setzen. Es ist eine Frage des Weges, wie gestalten wir das Budget? Brauchen wir fremde Hilfe und fremdes Geld, oder verlassen wir uns auf die eigenen Stärken. Wir, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind für den zweiten Weg. Wir wollen nicht verkaufen, verpachten, oder an die Börse gehen, wir wollen die eigenen Stärken und Möglichkeiten des Landes Oberösterreich nützen, das ist der richtige Weg, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall) Meine Damen und Herren! Ich möchte zum Abschluss noch eine goldene Bauernregel verwenden und benützen. Sie kennen sie, Frau Pühringer, mein Gewissen ist rein, denn das Wasser ist mein. Und daher sagen wir ganz klar, wir wollen die Energie AG nicht in fremde Hände geben, besser wirtschaften ist klüger als verkaufen, wir schätzen die Energie AG, die OKA ist ein tolles Unternehmen, wir sind für Innovation, für Investitionen, für sichere Arbeitsplätze bei unseren Unternehmungen, aber gegen einen Börsegang mit einer Spekulation. Wir wollen keinen Verkauf der Energie AG, wir wollen eine sichere Versorgung unserer Kinder und auch unserer Enkelkinder, und wir werden alles tun, dass diese Versorgung für die nächsten Generationen auch in unserem Bundesland sichergestellt wird. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Landesrat Anschober. Landesrat Anschober: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Haider! Wenn die Welt wirklich so einfach wäre. Schwarz, weiß, Paradies, Weltuntergang. So einfach ist es. Die SPÖ hat nie etwas verkauft, die SPÖ hat nur dafür gesorgt, dass 25 Prozent der Energie AG in der letzten Legislaturperiode verkauft wurden, und dass die gesamten Wasserressourcen Oberösterreichs verkauft wurden. Na bravo. Wie würden Sie das denn heute bezeichnen, verscherbeln von Familiensilber, Ausverkauf, (Unverständliche Zwischenrufe), Ausverkauf - (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Mit Rückkaufsrecht, sonst hätten wir es jetzt nicht wieder!") – Ja, da hat Sie die FPÖ dazu zwingen müssen damals, das war nicht Ihr Plan, Sie haben zu 100 Prozent zugestimmt, so wie in Niederösterreich dem Teilbörsegang, so wie in der Steiermark Sie den Antrag zum Verkauf an die EdF gestellt haben, Ihre Partei, die sozialdemokratische Partei, so wie in Kärnten, und so weiter. (Unverständlicher Zwischenruf) Ich verstehe schon, Kollege Ackerl, dass Sie das nicht gerne hören. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es war für mich persönlich, sage ich jetzt ganz offen und ehrlich, relativ schwierig, 10 Stunden hier zuzuhören, aber jetzt darf ich ja sagen, was meine Position dazu ist, und ich sage Ihnen aus meiner Sicht, es ist weder Paradies noch Weltuntergang, es ist weder schwarz noch weiß, sondern es ist eine sehr differenzierte schwierige Zukunftsentscheidung, vor der wir stehen und an der wir Monate gearbeitet haben, an der wir lange gearbeitet haben. Und für uns Grüne ist das kein Dogma, für uns Grüne geht es darum, was ist die bestmögliche inhaltliche Lösung in einer entscheidenden Weichenstellung für die Zukunft des wichtigsten und größten Landesunternehmens, das wir haben. Manchmal habe ich den Eindruck gehabt, dass derzeit alles rosarot ist, wenn ich mir die Debattenbeiträge der SPÖ-Abgeordneten angehört habe, dass derzeit die Energie AG so etwas wie ein Wohlfahrtsverein ist, der ohne jede Konkurrenzsituation und ohne Gewinninteressen, ohne Konkurrenzdruck, ohne Rahmenbedingungen eines liberalisierten Strommarktes und eines brutalen Wettbewerbs agieren könnte. Meine sehr verehrten Damen und Herren, all das, was Sie beschworen haben, ist jetzt die Realität der Energie AG. Ein liberalisierter Strommarkt, ein beinharter Konkurrenzwettbewerb in Europa, eine Situation, wo selbstverständlich auf Gewinne geschaut wird. Und die Energie AG macht aus meiner Sicht im Übrigen genau so wie die Linz AG, muss ich auch dazu sagen, eine sehr gute Arbeit, eine sehr gute Arbeit und eine Arbeit, die auf ganz bestimmten kontrollierten gesetzlichen Rahmenbedingungen aufbaut. Und diese Rahmenbedingungen sorgen für Versorgungssicherheit, sorgen für Wasserrechte, sorgen für den öffentlichen Einfluss, für eine klare inhaltliche Vorgabe im Energiebereich und daran Herr Haider wird sich nichts ändern, auch wenn Sie es den Leuten noch so oft einreden wollen und mit Unwahrheiten in Zeitungsinseraten ihnen vorspielen wollen. Die gesetzlichen Rahmen ändern sich nicht und die Auflagen des Eigentümers ändern sich nicht, ja sie sind in wesentlichen Bereichen sogar deutlich besser geworden. Denn beim Wasser werden wir in Zukunft nicht nur die Wasserressourcen wieder besitzen, sondern und das ist mir das Entscheidendste dabei, wir werden die politische Steuerungsoption wieder in Händen haben. Und das ist beim Wasser wichtig und das ist genau das, was diejenigen Damen und Herren des hohen Hauses, die drei Jahre an der Zukunftsstrategie Trinkwasser gearbeitet haben, wo unser Grundkonsens war und ist, keine Liberalisierung des Wassers, wo genau dies umgesetzt wurde und mit diesem Rückkauf und den Steuerungsoptionen im Bereich der öffentlichen Hand verwirklichen wir einen zentralen Punkt dieser Zukunftsstrategie Trinkwasser. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist richtig, dass man über eine derartig wichtige Entscheidung stundenlang diskutiert. Ich halte das für absolut legitim, aber ich hätte mir gewunschen, dass wir seriös uns die drei Optionen, die wir haben, angeschaut hätten. Die eine Option heißt Verbund und ich kenne mich ja bei der SPÖ-Linie nicht mehr wirklich aus, einen Tag ist es der Verbund als Lösungsoption, einen Tag ist es die Stand-alone-Option. Ok. Was hätte uns beim Verbund erwartet? Und ich muss dazu sagen, aus meiner Sicht haben alle drei Optionen Risken, alle drei Optionen Risken, aber alle drei Optionen auch Chancen. Die Verbundoption hätte bedeutet, es wäre bei uns ein Konzern eingestiegen, der auch 49 Prozent an der Börse hat, der auch unbekannte internationale Aktionäre hat, also kaum eine andere Situation im Vergleich zu ihren heutigen Argumenten gegeben wäre und wo es das große Fragezeichen gibt, dass ein Energiesprecher der SPÖ und das ist kein Niemand, das Runtergehen der öffentlichen Hand auf 25 Prozent sogar vor wenigen Monaten vorgeschlagen hat. Und das ist eine gefährliche Drohung, das ist eine wirklich gefährliche Drohung. Meine sehr verehrten Damen und Herren, und wir hätten eine Situation, dass mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit und das haben uns die Juristen und Sie und der Kollege Frais haben das mit uns ja gemeinsam, ich finde auf eine sehr sachliche Art und Weise damals diskutiert, wie Dr. Lauss und Dr. Windtner bei uns gewesen sind. Hätten wir die Situation gehabt, dass wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine Notifizierung und ich glaube, das ist so die korrekte Darstellung Karl Frais, eine Notifizierung mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nur bei einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen hätten können. Und das ist das Risiko in der Situation, denn wenn es eine europaweite Ausschreibung gibt, dann haben wir tatsächlich so wie in der Steiermark den Atommulti mit bestimmenden Anteilsmehrheiten und Anteilen hier bei uns sitzen. Das wäre aus meiner Sicht das größte Risiko gewesen, und für uns ist deswegen diese Option Verbund nach einem bestimmten Zeitraum der Verhandlung, der Prüfung, nicht mehr in Frage gekommen. Zweite Option die Stand-alone-Lösung: Die hat zwei große Problemfelder an sich, erstens die Aussage der Energie AG selbst. Die Energie AG lebt, ich habe es schon gesagt, in einer sehr, sehr harten internationalen Konkurrenzsituation durch einen liberalisierten Strommarkt seit 1995. Und die Energie AG hält sich bis dato in dieser Konkurrenz sehr, sehr gut. Wir haben deswegen die geringste Rate an Kundenwechsel etwa hin in Richtung des Verbundkonzerns. Aber dieser Wettbewerb wird härter, dieser Wettbewerb wird schwieriger und das ist für einen Konzern, der alleine bleibt und der nicht zusätzliches Geld in die Hand kriegt, um zu investieren, um die Eigenversorgung, die Energieautarkie auszubauen sehr, sehr schwierig. Aus diesem Grund keine optimale Variante. Dritte Variante, und auch die hat Risken und Chancen, ist die Variante Teilbörsegang. Und wir haben lange hart verhandelt darüber, haben fünf Bedingungen formuliert und für mich sind drei Bedingungen entscheidend. Erstens das Wasser. Beim Wasser darf es keinen Millimeter Spielraum für Geschäftemacherei geben. Was mich so stört bei ihrer Argumentation und bei ihren Inseraten, wo sie vom Ausverkauf des Wassers sprechen, ist, dass Sie damit eine doppelte Irreführung machen. Erstens, Sie stellen es so dar als würde die WDL der Hauptlieferant vom Wasser in Oberösterreich sein. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben zum Beispiel 1.500 Wassergenossenschaften in Oberösterreich mit 5.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die einen Gutteil der Wasserressourcen schützen, bearbeiten, für die Versorgung in dezentralen Strukturen sorgen. Bei denen sollten wir heute danke sagen, denn das sind die besten Garanten für unser Wasser. (Beifall) Wir haben viele Gemeinden, die selbständige Wasserversorgung und Wassersicherungen in ihrer Region betreiben. Und ich halte das für einen absoluten Trumpf Oberösterreichs, diese dezentrale kleinräumige Versorgungsstruktur. Warum? Weil erstens einmal (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Ackerl) Kollege Ackerl, weil erstens einmal durch diese dezentrale Struktur gesichert ist, dass wir flächendeckenden Grundwasserschutz betreiben, dass wir nicht bestimmte Regionen frei geben für eine industrialisierte Landwirtschaft, sondern in allen Landesbereichen auf Trinkwasserqualität des Grundwassers schauen und das auch schaffen und erreichen. Zweitens, wer eine derartig dezentrale Struktur der Versorgung hat, ist am besten gegen Liberalisierungstendenzen geschützt. Und deswegen tun wir alles in unserer Arbeit, um diese dezentrale Struktur, diese regionale Struktur auszubauen. Sieben Prozent - Kollege Ackerl, irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, es darf einfach nicht sein, dass es positive Entwicklungen gibt, weil sie nicht in euer Konzept passen, weil ihr Angst machen wollt, (Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Ackerl), weil ihr verunsichern wollt und weil ihr glaubt, ihr könnt nur damit die Landtagswahl 2009 gewinnen. Es kann nicht sein und es darf offensichtlich nicht sein, dass diese Ängste und dass diese Sorgen nicht zutreffen. Nur sieben Prozent des Wassers, meine sehr verehrten Damen und Herren, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Du gehst überhaupt nicht ein auf das was ich gesagt habe!") nur sieben Prozent des Wassers werden von der WDL derzeit an die Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen geliefert. Die gesamten Wasserressourcen werden zurückgekauft und aus meinem Verständnis, glaube ich, ist offensichtlich ein Missverständnis passiert. Herr Haider, Sie haben Ausverkauf mit Rückkauf verwechselt. Das ist genau das Gegenteil. Das ist genau das Gegenteil. (Beifall) Und letzter Bereich und für mich entscheidender Bereich, wir haben mit diesem Rückkauf die Steuerungshoheit wieder in unserer Hand und können damit die Zukunftsstrategie Trinkwasser umsetzen. Zweitens der Energiebereich, der wird in Zukunft einer der entscheidendsten gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen und wirtschaftlichen Bereiche werden. Wir haben eine ganz klare Zielvorgabe in diesem Antrag verankert, eine ganz klare Zielvorgabe, die ambitioniert ist, da teile ich die Meinung des Generaldirektors Windtner absolut, die ambitioniert ist, die sehr schwierig erreichbar ist, aber die notwendig ist in Zukunft. Und es ist wichtig, diese Klarlegung in diesem Antrag zu verankern, denn damit ist auch die Sicherheit gegeben, dass die umweltorientierte Energiepolitik Oberösterreichs fortgesetzt wird. Und drittens, wahrscheinlich der wichtigste Bereich überhaupt. Wir haben mit den Absicherungen, die wir verankert haben, damit auch die Gestaltungssicherheit, die Gestaltungsmehrheit abgesichert auch in Zukunft. Wir haben sichergestellt, dass kein unerwünschter Aktionär in Zukunft eine Größe erreichen kann, die ihm Mitsprache und Mitgestaltung ermöglicht. Und das halte ich für ganz wichtig und für ganz entscheidend. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt aus meiner Sicht für Energieversorger wie für die Energie AG, die im großen internationalen Match mittlere Unternehmen darstellen, eine große Zukunftschance. Eine große Zukunftschance, die heißt einerseits Diversifizierung, das macht die Energie AG auf eine sehr beeindruckende Art und Weise, und die heißt zweitens, sich möglichst rasch von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Warum? Weil wir wissen, dass fossile Energieträger in ihrer Preissituation in den nächsten Jahren massiv steigen werden, das heißt, es ist eine soziale Verantwortung aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schrittweise auszusteigen. Warum? Weil wir zweitens, Herr Haider, derzeit zwei Milliarden Euro bezahlen für Energieimporte nach Oberösterreich. Jetzt stellen Sie sich einmal vor wie positiv sich das auf die Wirtschaftssituation, auf die Beschäftigungssituation Oberösterreichs auswirken wird, wenn wir uns hunderte Millionen davon sparen können und selbst bei uns in Eigenerzeugung investieren, das heißt Wertschöpfung in den eigenen Regionen, das heißt die Chance auf tausende zusätzliche Arbeitsplätze. Und das wollen wir verwirklichen und da brauchen wir nicht nur die Energie AG, denn derzeit gibt es Gott sei Dank hunderte Genossenschaften, Interessensgemeinschaften, private Investoren, die bei diesem Programm mitmachen, aus dem bäuerlichen Bereich, aus den ganz verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen in Oberösterreich. Und das ist entscheidend, meine sehr verehrten Damen und Herren, umzustellen auf Energieeffizienz und auf die erneuerbaren Energieträger. Und damit endlich das zu tun, wovon ja alle am Sonntag reden, Klimaschutz zu betreiben und am Montag schaut es bei der Realpolitik, ich meine jetzt nicht nur die Regierungssitzung, manchmal ganz anders aus, Herr Haider. Wissen Sie aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten Politik zu machen. Die eine Möglichkeit ist, Politik auf die Art und Weise zu machen, dass es ausschließlich um die Maximierung der Wähler- und Wählerinnenstimmen geht und dass man damit sogar mit Verunsicherungen, mit Sorgen, mit Ängsten spielt, um Stimmen zu maximieren, Verunsicherung schürt, eine Politik mit Ängsten betreibt. In Österreich ist das bekannt geworden mit Jörg Haider. Die zweite Option ist, Kollege Ackerl, dass man versucht, Risken, die in dieser Welt da sind, in dieser globalisierten Welt, wir leben ja nicht mehr auf einer Insel, dass man versucht in einer Situation, wo wir eine Strommarktliberalisierung haben mittlerweile in Europa, die eine schwierige Konkurrenzsituation darstellt, bestmöglich Sicherheiten zu schaffen. Das sind die zwei Optionen. Und Herr Haider, wenn ich mir die heutigen Inserate von Ihnen anschaue, dann weiß ich, für welchen Weg Sie sich entschieden haben. Dass, wenn man sagt, wer für diesen Antrag stimmt, riskiert die Energieversorgung unserer Kinder, wer sagt, wer für diesen Antrag stimmt, verkauft unser Wasser. Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist politische Unanständigkeit, (Beifall) das ist politische Unredlichkeit. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Ich weiß nicht, was für ein Inserat Sie vorlesen. Das was mir vorliegt, da steht nichts. Wer dafür stimmt und wer das sagt ..!") Warum tun sie das mit dem Börsegang der Energie AG, verkaufen sie unser Wasser, riskieren sie die Energieversorgung unserer Kinder?. Sie werden doch Ihre eigenen Texte kennen, Herr Haider. (Unverständliche Zwischenrufe) Und Sie schreiben ja auch in anderen Zeitungen ähnliche Texte. Dann gehen Sie ja sogar noch einen Schritt weiter und sprechen davon, und der Jörg Haider würde blass werden, wenn er sehen würde, dass der Erich Haider ihn an politischer Demagogie in manchen Bereichen schon überholt. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Jeder wird blass, grüne Sicherheit!") Sie sprechen wörtlich davon. Ich verstehe, dass Sie nervös werden, dass Sie das nicht hören wollen, was Sie selbst geschrieben haben. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Nein, wir sind nicht nervös!") Das verstehe ich ja. Ich kann warten, schreien Sie ein bisschen aus, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Nein, wir sind nicht nervös!") das ist überhaupt kein Problem, schreien Sie sich ein bisschen aus und wenn Sie wieder ruhig sind, mache ich wieder weiter. Geht es schon? Gut. Also, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Ab an die Börse!") es geht um den Ausverkauf unserer Heimat und um den Ausverkauf unserer Heimat, Herr Haider. Das ist, ich sage es noch einmal, unerträglich, unanständig und Sie wiederholen Unwahrheiten in Serie, Sie wiederholen Unwahrheiten in Serie. Und wissen Sie, dieses durchsichtige Spiel mit den Sorgen und Ängsten, das ist Wahlkampf, Wahlkampf um zweieinviertel Jahre verfrüht. Sie wollen den voest-Effekt, Sie versuchen ihn zu wiederholen. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Nein!") Aber ich sage Ihnen, Sie wollen auch ablenken, was auf Bundesebene alles schief läuft bei ihrer Partei. Wissen Sie, ich verstehe ja, dass Sie das Gefühl haben und die Sicherheit haben, dass dieser laufende Umfaller ihres Bundeskanzlers, Eurofighter, Pensionsreform, was haben wir denn noch, die Studiengebühren, Studiengebühren, fällt uns noch etwas ein, (Unverständliche Zwischenrufe) ja danke, danke, bitte ein bisschen mehr. Es ist interessant, da hat jeder einen Zwischenruf, manchmal frage ich ja, ob er nicht überhaupt schon in der Waagrechten unterwegs ist. Und meine sehr verehrten Damen und Herren, dass Sie davon ablenken wollen, das verstehe ich ja, aber missbrauchen Sie dazu nicht ein Unternehmen (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Börsegang!") mit 4.700 Mitarbeiter. Das ist unredlich dem Unternehmen gegenüber. (Beifall) Und ich sage Ihnen, dieses Spiel, das wird durchschaut, das ist viel zu durchsichtig. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher fallen auf diesen hemmungslosen Populismus mit Sicherheit nicht rein. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Der sichere Börsegang!") Herr Haider, abschließend, ich appelliere an Sie, wenn Sie jetzt 2 1/4 Jahre Wahlkampf betreiben wollen, Sie wissen das ganz genau, ist das für das Unternehmen ein schwerer Schaden, für das Unternehmen. Sie machen das am Rücken eines des wichtigsten Landesunternehmens, Sie machen das am Rücken von 4.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Wer hat den gegen Lambach gekämpft, Herr Rudolf?") Herr Ackerl, also irgendwie müssen Sie schon sehr schmähstad sein, dass Sie zu solchen Zwischenrufen greifen. (Heiterkeit. Beifall) Wissen Sie, mein einziger Appell lautet, zeigen Sie Verantwortung für das wichtigste Landesunternehmen und für Oberösterreich und akzeptieren Sie eine (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Mit dem Börsegang!") demokratische Entscheidung. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Also das mit dem Wasser ist wirklich faszinierend. Wem gehört denn das Wasser? Erich Haider, Ackerl, hast du einen Brunnen im Garten am Froschberg? Dann wäre es dein Wasser. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ja!") Wann du einen Brunnen hast, (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ich war nämlich da!") dann warst du da. Glaubst du es mir wenigstens? (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Ja!") Also, Ackerl in der Zwischenzeit weiß, wem sein Wasser in seinem eigenen Garten gehört. Ich bin ja froh, wenn ich kleine Fortschritte bei der SPÖ im Wissensbereich (Heiterkeit) erzielen kann. Also, wenn du jetzt Wasser dort entnimmst und das füllst du in einer Flasche ab und verkaufst es, da brauchst, dann musst es dem Landeshauptmann-Stellvertreter Haider geben, nein, dann verkaufe es doch bitte. Ich möchte ja eigentlich von der SPÖ wissen, man stelle sich vor, es gibt ein Unternehmen und dass würde Mineralwasser in Oberösterreich abfüllen. Ich glaube, dann würde man auf keinen Fall die Arbeitsplätze in Oberösterreich haben wollen, weil oberösterreichisches Wasser darf nicht in Mineralwasserflaschen abgefüllt werden und darf nicht ins Ausland verkauft werden. (Unverständlicher Zwischenruf) Ist die SPÖ tatsächlich gegen den Verkauf von oberösterreichischem Mineralwasser ins Ausland? Ich bitte dann den nächsten Redner, dies zu erklären, weil es ist ja so eine Grundsatzposition, dass man da jetzt ins Eigentum auch eingreift. Ich bedaure, was da für Unsinnigkeiten wiederholt werden, das muss ja eigentlich körperlich irgendwann jedem einzelnen weh tun. Wir haben ja Gott sei Dank gute Ärzte, sind mental spezial betreut, dass wir es aushalten. Sogar nach einer vierzehnstündigen Debatte halten wir den Unsinn immer noch aus, aber wir versuchen natürlich trotzdem, parlamentarisch ist das notwendig, bis zuletzt die Hoffnung. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Gesunden Börsegang!") Weißt du, die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch Erich Haider kann noch zur Vernunft kommen und wenn es am frühen Morgen ist. Beim Wasser kommt mir die Diskussion so vor, wie wenn wir uns auf einer Oase befinden und jetzt müssen wir alle miteinander das Wasser rationieren in Achtelgläser. Es geht doch darum, dass wir unsere wichtige Lebensgrundlage entsprechend wirklich beschützen für uns. Aber wenn wir eine Chance haben, dass wir daraus Wertschöpfung schaffen, ja um Gottes Willen tun wir das nicht gleich von Vorneherein einmal ausschließen. Das kann man ja wohl andenken. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Leider ist der Saddam Hussein schon tot. Dem hättest du Wasser verkaufen können!") Josef Ackerl hat eine Ausführung zu Saddam Hussein und Wasser, wie auch immer. Ich sage dir nur eines, wenn du das Wasser dort in einer Leitung hintransportieren möchtest, das Wasser kommt nicht wirklich gesund an. Also wenn du das dann dem dort trinken lassen wirst, ob es der Saddam Hussein oder wer anderer ist, der wird das wahrscheinlich nicht lange überleben, weil das Wasser ist tot. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Saddam Hussein trinkt nichts mehr!") Was mich aber freut, der Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider hat ja auch was Positives gesagt. Du hast gesagt, das Management ist in Ordnung. Ja wunderbar. Wenn das Management in Ordnung ist, warum glaubst du dem Management dann nicht? (Beifall) Das Management ist Ordnung. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Weil es eine Eigentümerentscheidung ist!") Ja dann bitte, dann setzt euch bitte sofort zusammen in eine Energie AG-Klausur, weil ihr seid ja dann das bessere Management und überlegt euch selbst eine Unternehmensstrategie. Das ist ja genau mein Problem und genau das will ich nicht. Ich will ja, dass die Politik sich endlich zurückzieht aus dem Unternehmen, weil sonst seid ja ihr das Management. Wäre gescheiter, die machen es da oben, als wenn ich die Vorschläge, die ich heute gehört habe, dann wirklich noch umgesetzt sehe. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Musst ein bisserl differenzieren!") Du sagst selbst, das Management ist in Ordnung. Das Management hat ganz klare Vorstellungen für die Zukunft des Unternehmens. Ja, warum horchst du denn dann nicht auf das Management? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Ja, weil das Management zuerst den Verbund vorgeschlagen hat, dann noch einmal den Verbund, und dann die TIWAG und jetzt die Börse. Jetzt kennen wir uns nicht mehr aus, jetzt verkaufen wir gar nicht. Das ist der Grund.") Ja aber Entschuldigung, du bist ja bis jetzt auch immer nachgerannt und hast das gemacht, was gemacht haben. Warum setzt du jetzt den Stahlhelm auf? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Mit dir gemeinsam immer!") Ja selbstverständlich. Du glaubst dem Management und ich glaube der Landesregierung. Ist ja selbstverständlich. Ich folge da natürlich auch. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Er war immer für die Börse!") Ich werde dir was sagen, da werde ich mich schon noch bedanken. Leider Gottes, 1987 hast ja auch du und 1988 deine Kollegen, (Unverständlicher Zwischenruf) nein, du nicht, der Kollege Sulzbacher, der Kollege Kapeller, die haben 1988 auch schon für die Börse gestimmt, nachdem die Freiheitlichen damals, Achatz, Schender, Eitzinger den Antrag gestellt haben und es gab dann einen gemeinsamen Bericht im Finanzausschuss. Im Juli 1988 wurde dieser Antrag von den Freiheitlichen übernommen. Also, herzlichen Dank ÖVP, herzlichen Dank den Grünen. Wir brauchen immer etwas Zeit, damit wir euch überzeugen. Manchmal geht es schneller, manchmal geht es langsamer. Bei der Energie AG hat es sehr lange gedauert. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Börsefit hat sie werden müssen!") Aber jetzt. Ich glaube, weißt was, Herr Landeshauptmann, ich sage dir schon eines, das von Erich Haider so gelobte Management hätte doch nicht zwanzig Jahre gebraucht, dass sie das Unternehmen börsefit machen. Ich glaube und hätte dem Unternehmen einen früheren Börsegang durchaus zugetraut. Die brauchen nicht zwanzig Jahre. (Unverständlicher Zwischenruf) Da hätten wir ja fast drei oder vier Generaldirektoren verbraucht, bis die börsefit waren. Das geht also an und für sich doch etwas schneller. Also, wenn das Management das schon empfiehlt, dann sollte man diesem Management auch folgen. Man ist dem Management ja in diesem Haus mit Zustimmung der SPÖ auch gefolgt, an die EVN zu verkaufen, die börsenotiert ist und wo der böse Atomriese ja bereits mit im Boot war. (Unverständlicher Zwischenruf) Weißt eh, sie waren schon im Bett. Sie waren schon im Bett mit dir. Sie haben dich vielleicht noch nicht sehr gestört, aber sie waren schon dabei. Wenn man glaubt, dass man immer wieder den Kurs wechseln kann, dann frage ich mich, warum hat die SPÖ nicht damals das Management kritisiert, irgendwann einmal. Sie ist dem Management nachgelaufen. Sie ist nachgelaufen, wie an den Verbund verkauft werden sollte. Ja, die SPÖ wollte die Veräußerung an den Verbund. Die SPÖ, ja du selbst (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Das Management hat den Antrag gestellt, zweimal!") Es war schon wieder das Management. Gut, dann komme ich dir mit dem Aufsichtsrat. Du selber bist Mitglied. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "...und der Dr. Pühringer, die haben die Anträge gestellt!") Und wer hat den Antrag gestellt auf Cross-Border-Leasing? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Die haben alle miteinander zugestimmt!") Und Cross-Border-Leasing? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Auch das Management!") Bist du Aufsichtsratsstellvertreter damals auch schon gewesen? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Sicher!") Hast du damals zugestimmt, dass das Unternehmen die Kraftwerke an einen amerikanischen Investor per Cross-Border-Leasing veräußert und sofort wieder zurückleast? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Wir haben gesagt, wir möchten nicht an die Börse gehen!") Deswegen hast du dann den Cerberus, der heißt anders, veräußert und hast dir dann den Finanzgewinn in Amerika geteilt und das per Crossborderleasing. Ich verstehe nur die Strategie nicht. Wenn man glaubwürdig sein möchte und gar nichts verkaufen will, dann darf man auch nicht ein Crossborderleasing machen. Aber ich hätte ja gerne eine andere Frage beantwortet von der SPÖ, die ich seit gestern Vormittag gestellt habe. Ihr wollt jetzt hundertprozentig im Eigentum der öffentlichen Hand dieses Unternehmen belassen. (Unverständlicher Zwischenruf) Kollege Prinz, weißt du, ich habe mir zwölf Stunden Zeit genommen für deine Dringlichkeitsanträge, jetzt wirst du dir auch etwas Zeit nehmen müssen für mich und das ist parlamentarische Gepflogenheit. (Beifall) Die SPÖ hat in den letzten Jahren so oft ihre Meinung gewechselt, dass ich ganz einfach gerne von einem Entscheidungsträger der SPÖ, und diese Frage habe ich bereits am Vormittag auch gestellt, wissen möchte, wie lange jetzt diese Position aufrechterhalten wird, dass das Energieunternehmen unbedingt mit hundert Prozent in öffentlicher Hand behalten werden muss? Wie lange? Bis Herbst, bis zur Frage der Volksbefragung, bis hin zur nächsten Wahl oder bis zur nächsten Lösung, wo der Verbund vielleicht kommt oder wer anderer? Ich möchte irgendwann einmal wissen, dass ein Politiker was sagt und das dann auch eine gewisse Zeit lang hält. Das kann ja wohl nicht Gültigkeit haben, dass im Bund, und da darf man bitte dem Erich Haider keinen Vorwurf machen, wenn der Gusenbauer umfällt. Da kann der Erich Haider nichts dafür, können wir alle nichts dafür. Es passiert manchmal was beim Bund, was wir nicht wollen. Also bitte lasst ihn da aus dem Schneider. (Unverständlicher Zwischenruf) Ich hab da Erfahrung. Du wirst diese Erfahrung auch noch bald machen. Ich bin überzeugt davon, bis 2009 wird dein Herr Bundeskanzler noch so viel privatisieren, um sein eigenes Budget zu sanieren, dass dir noch ganz schlecht wird in Oberösterreich. Aber du wirst ja dann ordentlich dagegen auftreten können. (Unverständlicher Zwischenruf) Ich möchte ja nur wissen, wie lange wird es dauern, dass ihr diese Linie wirklich halten werdet. Was ich erwarte eigentlich durch einen Börsengang, und das sollten wir alle, wir sollten eigentlich formulieren, was wir vom Management und vom Betrieb erwarten. Eine effiziente wirtschaftliche Führung. (Unverständlicher Zwischenruf. Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Hat es sie gegeben oder nicht gegeben?") Der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider ist Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter. Also ich möchte noch mehr Effizienz. Ich möchte nämlich einen billigeren Strompreis. Der Verbund ist billiger und ich glaube, dass durch einen Börsegang, wenn sie auch an der Börse sind, müssen sie mitziehen. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: Na geh!") Also bis jetzt ist jedenfalls der Verbund billiger und die EVN ist auch billiger. (Unverständlicher Zwischenruf) Und du sagst, die sind gut genug. Du hast aber auch bis jetzt samt deiner Fraktion bei allen Preissenkungsanträgen der freiheitlichen Partei diese Anträge abgelehnt. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Ja selbstverständlich. (Unverständlicher Zwischenruf) Also ich erwarte mir, dass die Kennzahlen eines börsenotierten Unternehmens EVN gegenüber Energie AG selbstverständlich die Energie AG irgendwann die EVN überholen wird. Muss man ihnen ja eine Chance geben. (Unverständlicher Zwischenruf) Weil da oben das Management oder die Betriebsräte und was weiß ich in der Energie AG sitzen. Die nicken sogar. Die geben mir Recht. Die schütteln aber den Kopf, wenn du einen Zwischenruf machst. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Sag einmal, welche Kennziffern!" Erste Präsidentin: "Bei allem Respekt für lebendige Diskussionen. An sich sind das keine Zwischenreden und Zweierdiskussionen, sondern Sie sind am Wort und Sie sprechen und alle anderen sind eingeladen, sich auch zu Wort zu melden bitte.") Frau Präsidentin, ich habe Zeit. Ich habe ja die Zeit vorher nicht gehabt. (Erste Präsidentin: "Das ist nicht eine Frage der Zeitökonomie, das sei Ihnen unbenommen, so lange zu sprechen, wie Sie es möchten und auch allen anderen sei das unbenommen, aber es erleichtert auch das Zuhören der anderen und die Aufmerksamkeit, wenn immer nur einer am Wort ist. Bitte." Unverständlicher Zwischenruf) Frau Präsidentin! Ich komme ja gar nicht zu meiner Rede, weil ein Zwischenruf jagt den anderen. Also, ich will Leute abbauen, wurde also gerade vom Landesrat Ackerl behauptet. Der kann ja dann nachher reden. Ich will keine Leute abbauen, aber im Vergleich dazu sage ich dir, hat die EVN in der Zwischenzeit ihren Mitarbeiterstand verdoppelt und bietet trotzdem einen billigeren Strompreis an. Also wenn du von dem ausgehst, kannst du dir dort auch wieder ein Beispiel nehmen. (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "EVN ist der einzige ohne Atomstrom!") Wenn dein Zwischenruf jetzt wieder von mir beantwortet wird und das ist ja Parlamentarismus, dass man darauf eingeht. Wenn man Atomstrom anspricht, dann hat die Energie AG derzeit rund 1,3 % Atomstrom dabei, Verbund und EVN bietet es nicht an. Bitte wiederum die Gisi Naderer zu fragen, sie hat nämlich gerade das Internet offen. Ihr könnt da gerne beim Tarifregulator nachschauen, weil mir glaubt man nicht. Vielleicht glaubt man dem Internet. Was mich aber interessiert, ist genau das, was Rudi Anschober zuerst auch gesagt hat. Wir wollen Energieautarkheit haben und das Management hat uns zugesichert, du warst dabei, wenn der Börsegang kommt, dann werden wir energiepolitisch unabhängiger werden. Dann werden wir so wie im Winter 2005/2006 weniger zukaufen müssen. Das ist doch ein Ansporn, wo man sagt, bitte dem Management muss man folgen. Gehen wir an die Börse, schauen wir, dass wir weniger zukaufen müssen. (Unverständlicher Zwischenruf) Entschuldigung, die Frau Aufsichtsrätin hat einen Zwischenruf gemacht, den habe ich jetzt akustisch nicht ganz verstanden. Das Einzige, was mich daran stört ist, dass unabhängig der gesamten Entwicklung offensichtlich die politischen Parteien in diesem Haus weiterhin Politiker in den Aufsichtsräten und Entscheidungsgremien belassen werden. Deswegen stellen wir Freiheitlichen auch einen Zusatzantrag: Die Landesregierung wird aufgefordert, in der nächsten Hauptversammlung der Energie AG sicherzustellen, dass Abgeordnete zum Nationalrat, zu den österreichischen Landtagen, zum Europäischen Parlament und zum Bundesrat, sowie Mitglieder dieser Bundes- und der Landesregierungen künftig keine Funktion als Aufsichtsrat in der Energie AG ausüben können. Die Diskussionen in den letzten Wochen, aber vielleicht in den letzten Monaten, haben bewiesen, dass die Politik endlich raus soll aus den Aufsichtsräten. Wenn öffentliche Strategiediskussionen, Streitdiskussionen von Aufsichtsräten durchgeführt werden, ist das normalerweise der Ruin für ein Unternehmen. Insofern ist das Unternehmen besonders stark, das eine derartige Diskussion aushält. Liebe Kollegen aus der Politik geht raus aus den Aufsichtsräten, lasst bitte das Unternehmen arbeiten, schickt Experten rein, weil dann haben wir nicht eine derart unglückliche Diskussion wie in den letzten Monaten. Das würde ich mir noch wünschen. Sonst ist es das, was die Freiheitlichen seit über zwanzig Jahren fordern. Endlich gehen wir an die Börse. Noch einmal Dank an die ÖVP, Dank an die Grünen, dass ihr endlich auf diese Linie eingeschwenkt seid. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrte Präsidentin, hoher Landtag, meine sehr geehrten Kollegen! Viele sind gespannt, was jetzt der Aspöck von sich gibt (Zwischenruf Landesrat Dr. Stockinger: "Nein, du überschätzt dich!") oder wenige sind sicher gespannt, (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Leichter Anflug von Selbstüberschätzung!") ist der Aspöck aus der Freiheitlichen Partei jetzt von rechts nach links konvertiert. (Unverständlicher Zwischenruf) Ich bin über jeden Verdacht erhaben, Herr Landeshauptmann. Ich selbst stamme aus einer Unternehmerfamilie und ich weiß, was privates Unternehmen ist, ich weiß, wie man wirtschaftet. Ich bin auch ein Anhänger für schlanke Strukturen, für Effizienz. Aber ich sage ganz klar, man muss hier unterscheiden zwischen dem Beispiel voest, das heute auch immer wieder gebracht wird und der Energie AG. Die voest ist ganz anders ausgerichtet. Die voest muss bestehen am internationalen Markt weltweit (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Die Energie AG auch, mein lieber Freund!") und die Energie AG ist ein Versorgungsunternehmen für die Österreicher und Österreicherinnen. Und da muss man einfach unterscheiden. (Unverständlicher Zwischenruf) Die Börse ist hier gut geeignet, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Unverständlicher Zwischenruf) Herr Landeshauptmann, Sie können dann auch wieder herausgehen und antworten. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Da fehlen die über 2.000 Mitarbeiter bei deiner Rechnung!") Herr Landesrat Sigl, bei Ihnen ist es dasselbe. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei dem Unternehmen geht es um Versorgungssicherheit und nicht um die Maximierung der Rendite. Und auf das läuft es ja früher oder später hinaus. Da brauchen wir nicht in dem Sinn irgendwelche Märchen hier erzählen. Das ist ja alles Blödsinn. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das sind keine Märchen, die wir erzählen. Wir setzen uns qualifiziert auseinander. Märchenerzähler sind wir nicht!") Herr Landeshauptmann, da sind wir schon beim ersten Punkt, den ich Ihnen vorwerfe. Es ist im Prinzip dieser Börsegang ein Ausverkauf ans Ausland. Wenn auch nicht mehrheitlich, aber es ist immerhin die Möglichkeit vorhanden, dass sich über kurz oder lang ein Aktionär bildet, der meinetwegen über 30, 40 Prozent innehat. Denn schauen wir doch nur nach Niederösterreich, (Unverständlicher Zwischenruf) Herr Landeshauptmann. Da haben wir die EVN. Da haben wir auch früher eine Volksaktie gehabt. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Haben wir jetzt auch noch!") Und die Volksaktien, die sind aber jetzt weg. Weil das ist jetzt alles in der EnBW. Die haben innerhalb kürzester Zeit 36 Prozent zusammengekauft. (Unverständlicher Zwischenruf) Und das ist ja das Szenario, das auch in der Energie AG über kurz oder lang dann. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Einen stabilen Kernaktionär. Mitarbeiterbeteiligung!") Genauso wird es da passieren und Sie müssen auch die Öffentlichkeit unterrichten, dass es natürlich Interessenten gibt, die große, globale Player sind. Zum Beispiel die E.ON. Die sind Atomstromproduzenten. Die haben ein großes Interesse auch, dass sie einsteigen hier. Denn die können jetzt irgendwo diesen Schmäh erzählen mit den Kernaktionären und mit der österreichischen Kernaktionärsschaft. Aber das ist ja immer eine institutionelle Beteiligung. Da wird sich wahrscheinlich die RLB beteiligen, da wird sich die Oberbank beteiligen, da werden sich Versicherungen beteiligen. Das mag schon sein. Aber allen diesen Beteiligungen zählt die Rendite. Und wenn die nicht passt und niemand kann man zwingen dazu, dass er die Aktien behält. Der kann sie jederzeit abstoßen und dann wird sicher ein großer, globaler Interessent dran sein und der wird dann zuschlagen. Der wird zuschlagen und dann wird zum Beispiel eine E.ON sich beteiligen, da wird ein Ruhrgas interessiert sein, da gibts auch andere, zum Beispiel die CEZ noch. Die CEZ, da bin ich soundso noch gespannt auf die Grünen. Denn wie soll denn das gehen, erneuerbare Energie immer wieder in der Öffentlichkeit zu verkaufen und im Prinzip aber die Möglichkeit zu eröffnen, dass ein Atomgigant hier über die Hintertür nach Österreich kommt. Das ist ja alles wirklich fadenscheinig. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Hat Ihnen der Wimleitner das alles aufgeschrieben?") Sehr geehrte Damen und Herren, Herr Landesrat Hiesl! Die Mitarbeiteraktien, das ist ja der nächste Schmäh. Da wird ja auch wieder unterschieden zwischen verschiedenen Mitarbeitern. Wir wissen, dass die Energie AG Beteiligungen hat. Da gibt es die Ennskraftwerke, da gibt es die Ferngas, da gibt es auch die AVE. Mitarbeiter von der Ennskraft bekommen keine Beteiligungen, bekommen keine Aktien. (Zwischenruf Landesrat Sigl: "Wir sind bei der Energie AG!") Das gehört alles zur Energie AG, Herr Landesrat Sigl. Mitarbeiter von der Ferngas bekommen auch keine Aktien. Aber Mitarbeiter, meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist ja wirklich ein Skandal, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Jeder kann sie kaufen!") aus Tschechien, aus der Slowakei, aus Slowenien, die müssen ja nur drei Jahre bei einem Unternehmen angestellt sein, bekommen Mitarbeiteraktien. Und das ist wirklich ein Skandal. (Beifall) Zum billigen Strom, Herr Landeshauptmann. (Unverständlicher Zwischenruf) Wollen Sie wirklich hier allen Ernstes behaupten, dass der Strom billiger wird durch den Börsegang? Also das ist auch ein Humbug, muss ich wirklich sagen. Denn mit 0,9 Prozent Dividende, die im letzten Geschäftsbericht ausgeworfen sind, wird sich niemand zufrieden geben von den Aktionären in Zukunft. Also was kann man dann machen in Zukunft? Man kann auf der einen Seite die Erträge, sprich die Umsätze, sprich die Preise steigern und auf der anderen Seite kann man Kosten sparen. Kosten sind aber schon sehr gespart worden. Das ist ein gutes Unternehmen, das sich sehr gut mittlerweile aufgestellt hat, die Energie AG. Aber auf der anderen Seite bin ich einfach absolut felsenfest der Überzeugung und ich glaube nicht, sondern ich bin überzeugt, dass die Strompreise über kurz oder lang steigen werden. Denn Beispiel: Schauen wir doch nur nach Deutschland hinaus. Da ist alles privatisiert. Schauen Sie ins Internet, schauen Sie ins Satellitenfernsehen, da werden Sie erleben die Diskussionen. Da haben wir ein Riesenproblem. (Unverständlicher Zwischenruf) Das macht der Markt. Und da bin ich beim Nächsten, Herr Landeshauptmann. Was haben wir im letzten Winter erlebt? Wir haben eine große Diskussion zu den Pelletspreisen gehabt. Die Pelletspreise haben sich exorbitant erhöht. Und was ist das? (Unverständliche Zwischenrufe) Die Pellets (Zwischenruf Abg. Hirz: "Hatten eine Produktionssteigerung!") nein, Herr Landesrat, Sie müssten eh noch ein bisschen aufpassen da, weil das wäre für Sie glaube ich ganz von Nöten - (Beifall) Herr Landesrat, wir haben alles versucht vom Landtag, Herr Landesrat, wir haben vom Landtag alles versucht, hier entgegenzuwirken, dass die Pelletspreise reduziert werden. Wir haben nichts erreicht. Wir haben nichts erreicht. (Unverständliche Zwischenrufe) kartellmäßig hat der Herr Landesrat Anschober etwas versucht, hat nichts erreicht, null hat er geschafft. Die sind billiger geworden, aber da habt ihr nichts dazu getan. Denn, im Prinzip ist das eine saisonale Schwankung gewesen. (Unverständliche Zwischenrufe) Es hat sehr viele Stornierungen gegeben. Herr Klubobmann, es hat sehr viele Stornierungen gegeben im Bereich der Pelletskesseln, das wissen Sie selber auch. Und natürlich, jetzt ist es so, dass Lager eingerichtet worden sind und dass man sich besser vorbereitet auf den nächsten Winter. Aber, ich will nur das Beispiel bringen, die Pelletsindustrie ist absolut in privater Hand. Und hier kann man dann wirklich nichts mehr ausrichten, wenn die Preise steigen. Dann sind wir als Landtag machtlos. (Unverständliche Zwischenrufe) Und deswegen sage ich ganz klar, dass die Energie AG nicht an die Börse gehört, sondern ins Eigentum (Beifall) des Landes Oberösterreich. Und wenn wir hier mit knappen Mehrheiten uns über das Volk hinwegsetzen. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Knapp ist was anderes!") Herr Landeshauptmann, knappe Mehrheit! Und ich wünsche mir für ein solches Unternehmen einen Beschluss zumindest von einer Dreiviertelmehrheit oder Zweidrittelmehrheit. Das würde ich mir wünschen, dann kann man das sagen. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: "Sieben Fünftel-Mehrheit!") Aber dann finde ich es wirklich ideal, wenn man das Volk fragt. Denn, wir haben das selber schon gemacht. Sie wissen es noch sehr gut, mit der Linzer Oper. Die haben Sie sicher noch ganz gut in Erinnerung. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Jawohl, die bauen wir jetzt, dank ihrer Aktion um ein Drittel teurer – das war der Erfolg!") Die haben Sie sicher noch ganz gut in Erinnerung und das ist ja das Problem, Herr Landeshauptmann, und das ist ja das, auf das nämlich das hinausläuft. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Auf das können Sie heute noch stolz sein!") Herr Landeshauptmann, Sie brauchen Geld! Sie wollen mit diesem Geld Löcher stopfen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Nein, nein, ich brauche überhaupt kein Geld!") Sie wollen Löcher stopfen, ganz klar. Sie wollen Ihr Budget bis 2009 in Ordnung bringen. Sie wollen sagen bei der nächsten Landtagswahl. Das passt und Sie sind Finanzreferent und Sie waren dafür verantwortlich. Und Sie wollen auch natürlich das Geld für die Linzer Oper verwenden. Das ist auch logisch. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ja, eh klar!") Die Blackbox wird ja auch gebaut, natürlich. Und dafür soll dieses Geld verwendet werden. Und ich will ja nicht nur den Anschein erwecken, dass ich gegen alles bin. Das ist ja nicht so. Ich habe ja auch selber einen Vorschlag. Ich bin dafür, dass wir eine österreichische Lösung zusammenbringen. Ich bin ja nicht der Mensch, der sagt, um jeden Preis Verstaatlichung. Das halte ich auch nicht für gescheit. Aber, wir brauchen eine starke österreichische Lösung für die Energie AG. Und die müssen wir zustande zu bringen. Und da müssen Sie auch bereit sein, wieder zurück an den Start zu gehen, wieder zu verhandeln mit Diwag und so weiter und so fort. Und hier wirklich nicht nur auf den Vorstandsdirektor hören, weil irgendwelche Animositäten herrschen, sondern auch sich selbst als Eigentümervertreter auch der Verantwortung wirklich auch verantworten, dass man schaut, dass man die beste Lösung für Oberösterreich zustande bringt. Das wünsche ich mir für die Energie AG. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir keine weitere, Frau Kollegin Jahn, ich würde bitte, auch aufgrund der fortgeschrittenen Stunde, sich zu Wort zu melden. Frau Kollegin Jahn. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Nein, zurückgezogen!") Danke. Kollege Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, auch wenn es vorgerückt ist, aber die Äußerungen des sozialistischen Neuzugangs von der FPÖ, vom Kollegen Aspöck, die bedürfen schon noch, (Beifall) die bedürfen einer Wortmeldung, weil er hat seine Wortmeldung eingeleitet und hat gesagt, warum – fragen sich wahrscheinlich alle – hat der Aspöck heute nichts gesagt? Also, da fällt mir nur ein, lieber Kollege, Hochmut kommt vor dem Fall. Wir haben schon auch an andere Dinge gedacht, nicht nur daran, warum du dich nicht gemeldet hast. Aber, jetzt habe ich nachgedacht bei deiner Wortmeldung. Warum wirst du dich nicht gemeldet haben? Und wahrscheinlich hast du dich ganz stark konzentriert auf diese logisch stringente Wortmeldung, die du jetzt vorgebracht hast. Und du hast dich so stark konzentriert, (Unverständlicher Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider) und du hast dich so stark konzentriert, (Unverständliche Zwischenrufe) so stark konzentriert, so stark konzentriert, dass du einfach weite Teile der Debatten, weite Teile der Debatten verschlafen hast. Du sagst jetzt nach was weiß ich wie viel Stunden Energie AG-Debatte, du wünscht dir die Österreichlösung. Und alle Rednerinnen und Redner des Tages haben gesagt, die gibt es nicht mehr. Die ist jahrelang versucht worden. Also, ich sage dir das gerne im Nachhinein, weil dann kannst du dir vielleicht das Nachlesen im Protokoll sparen. (Unverständlicher Zwischenruf Landesrätin Dr. Stöger) Frau Landesrätin, ich nehme zur Kenntnis, dass Sie sagen, die sind so tief, diese Äußerung spricht für Sie als Ärztin. (Unverständliche Zwischenrufe) Zweite Sache, die du verschlafen hast. Du hast gesagt, die Energie AG ist nur da für die Versorgung der Österreicherinnen und Österreicher. Ja, selbstverständlich, Gott sei Dank. Aber, dass sie sich aufgestellt hat, in breiten Bereichen erfolgreich ist im Ausland und damit Geld verdienen kann, dass sie Versorgungssicherheit hier bei uns bieten kann, das hast du leider nicht mitvollzogen und das muss man bei der Energie AG auch dazu sagen. (Beifall) Ansonsten möchte ich nur sagen, deine Äußerungen, deine Logik, die zeigen, Erich Haider – Herbert Aspöck, das passt gut zusammen. Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Herr Kollege Stelzer, ich möchte nur erwähnen: Ich habe den Eindruck, dass Sie geschlafen haben. Denn, es war so, dass die Dringlichkeitsdebatte abgehandelt wurde und hier – Sie müssen es ja wissen, Sie sind ja schon länger im Landtag – dass nur pro Fraktion einer zu Wort kommen darf. (Unverständlicher Zwischenruf) Einer zu Wort kommen darf und da ist immer der Günther an der Reihe oder einer vom Klub. Also, nur zur Information. Ich weiß, (Unverständliche Zwischenrufe) ich weiß nicht, wer da eine Nachhilfe braucht. Danke. (Unverständliche Zwischenrufe. Beifall) Zweite Präsidentin: Es gibt keine weitere Wortmeldung mehr. Ich schließe somit die Wechselrede und ich komme zur Abstimmung. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des Landtags auf Ihren Plätzen der besseren Übersicht willen, Platz zu nehmen. Wir werden jetzt über alle Beilagen, die in der gemeinsamen Wechselrede behandelt wurden, der Reihe nach beginnend mit der Beilage 1220/2007 abstimmen. Bezüglich des Zusatzantrages der Beilage 1266/2007 darf ich Ihnen mitteilen, dass dieser Antrag unmittelbar nach Abstimmung über den Hauptantrag, also der Beilage 1220/2007 zur Abstimmung gelangt. Wir stimmen nun über den Hauptantrag ab und ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtages, die dem Antrag zur Beilage 1220/2007, es ist dies der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend einen teilweisen Börsegang der Energie AG Oberösterreich und die Sicherheit des oberösterreichischen Trinkwassers und der umweltorientierten Energiepolitik zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der Fraktion der Grünen und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. (Beifall) Wir stimmen über den Zusatzantrag ab. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtages, die dem Zusatzantrag zur Beilage 1220/2007, also der Beilage mit der Nummer 1266/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Zusatzantrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Wir stimmen nun über die Dringlichkeitsanträge ab und ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag 1242/2007, es ist dies ein Initiativantrag betreffend kein Börsegang der Energie AG Oberösterreich, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1243/2007, der Initiativantrag betreffend den Verbleib der öffentlichen Daseinsvorsorge zu hundert Prozent in öffentliches Eigentum, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1244/2007, es ist dies der Initiativantrag betreffend das Eigentum und die Bewirtschaftung der oberösterreichischen Trinkwasserressourcen in öffentlicher Hand, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1245/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung eines sozialverträglichen Strompreises durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1246/2007, das ist der Initiativantrag betreffend Stromunabhängigkeit für Oberösterreich durch öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1247/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung des Stromleitungsnetzes durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1248/2007, das ist der Initiativantrag betreffend den Ausschluss von Atomstromkonzernen als Aktionäre bei der Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1249/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energien in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist ebenfalls mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1250/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Sicherung von Arbeitsplätzen in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1251/2007, ein Initiativantrag betreffend die Sicherung der öffentlichen Energie AG für Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich jene Kolleginnen und Kollegen des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1252/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Versorgung von Ballungsgebieten und ländlichem Raum zu möglichst gleichen Bedingungen durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1253/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die nachhaltige Sicherung der Gewinne der Energie AG für öffentliche Aufgaben, zustimmen, dies mit einem Zeichen mit der Hand zu tun. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1254/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Sicherung der Versorgungsinfrastruktur in Oberösterreich durch die öffentliche Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtages, die dem Antrag zur Beilage 1255/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Dividendenhöhe der öffentlichen Energie AG, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1256/2007, ein Initiativantrag betreffend die Beibehaltung der Voraussetzung für Leistungsvergaben ohne Ausschreibungserfordernis, Inhausvergaben zwischen dem Land Oberösterreich und der Energie AG Oberösterreich, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1257/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Energie AG als Spekulationsobjekt institutioneller Anleger, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist ebenfalls mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1258/2007, ein Initiativantrag betreffend keinen Börsegang der Energie AG Oberösterreich zur Finanzierung der Osteuropa-Expansion im Entsorgungsgeschäft, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Wir stimmen ab über die Beilage 1259/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Sicherung einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser in Oberösterreich. Wer dem die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1260/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Verbesserung der heimischen CO2-Bilanz durch eine im öffentlichen Eigentum stehende Energie AG Oberösterreich, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des Landtages, die dem Antrag zur Beilage 1261/2007, das ist der Initiativantrag betreffend eine wohnortnahe und umweltfreundliche Müllentsorgung, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1262/2007, das ist der Initiativantrag betreffend den Erhalt einer hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Tierkörperverwertung, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen des Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1263/2007, das ist der Initiativantrag betreffend die Versorgung Oberösterreichs mit Breitbandinternet und Multimediadiensten auf den neuesten Stand der Technik, zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und Teile der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Wir kommen nun zur Beilage 1221/2007, es ist dies der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend den Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2006. Ich bitte Herrn Kollegen Weixelbaumer darüber zu berichten. Abg. Weixelbaumer: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend den Rechnungsabschlusses des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2006. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1221/2006.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der von der Landesbuchhaltung erstellte Bericht und Rechnungsabschluss des Landes Oberösterreich für das Jahr 2006 dargestellt in den Bänden eins bis drei sowie in diversen Erläuterungen und Berichten zur Kenntnis zu nehmen. Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich. Ich eröffne die Wechselrede und erteile Kollegen Weixelbaumer das Wort. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Damen und Herren, der Rechnungshof überprüfte den Abschluss 2006 und analysierte dabei die Haushalts- und Finanzsituation des Großbetriebes Land Oberösterreich. Wir geben heute, von dem gehe ich aus, die Zustimmung zum Rechnungsabschluss 2006. Wir beschließen heute aber kein Budget, wir beschließen keine Formalitäten, wir beschließen einen Rechnungsabschluss, der dem Budgetvollzug 2006 ein gutes Zeugnis ausstellt und dem wir unsere Zustimmung geben. Die Haushaltsrechnung ist bei Einnahmen und Ausgaben von jeweils 4.226.472.298,92 Euro ausgeglichen. Die wichtigsten Investitionsbereiche waren die Bildungsoffensive, die Spitalsoffensive, die Verkehrsinfrastrukturoffensive und der Weiterbau der dezentralen Forschungs- und Technologieninfrastruktur. Im Prüfbericht stellt der Landesrechnungshof unter anderem fest: Dass der Rechnungsabschluss 2006 ordnungsgemäß und sorgfältig erstellt wurde, dass das Maastricht-Ergebnis im Sinne der Vorgaben unterschritten wurde, das Ziel der Schuldenfreiheit wurde erfüllt, die Haushalts- und Finanzreserven rückläufig waren und ein konjunkturell bedingter Einnahmenzuwachs verminderte die Finanzsituation spürbar, um nur einige Aussagen zu nennen. Weiters regte der Landesrechnungshof in sieben Teilbereichen Veränderungen an. Sehr verehrte Damen und Herren, es ist erfreulich, dass der Rechnungshof die Finanzpolitik von Landeshauptmann Pühringer erneut bestätigt und in Zeiten, in denen so manches europäische Land die Steigerungsraten der Neuverschuldung nicht in den Griff bekommt, ist die vorausschauende und nachhaltige Budgetpolitik des Landes Oberösterreich keine Selbstverständlichkeit. Die ÖVP stimmt dem Bericht zu. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Landesrat Kepplinger das Wort. Landesrat Dr. Kepplinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich vertrete die Auffassung, dass die Beilagen 1220/2007 und 1221/2007 in einem unmittelbaren und direkten Zusammenhang stehen. Ich glaube, aus der Beurteilung der Fakten erkennen zu können, dass der Börsegang der Energie AG und der dadurch erhoffte Ertrag für das Budget das Hauptmotiv für diesen Börsegang darstellt, weil damit ganz wesentlich Lücken im Budget, erhebliche Lücken im Budget gestopft werden sollen. Wenn man sich die Situation anschaut und die Fakten beurteilt, dann wird klar, dass in etwa drei Viertel des Emissions-Volumens aus dem Börsegang in das Landesbudget fließen werden, daher glaube ich begründet behaupten zu können, dass dieser Zusammenhang gegeben ist. Aus der Beurteilung des Budgets wird auch deutlich, dass die Perspektive eine ist, die auch eine Anspannung der Haushaltslage in Zukunft verspricht, denn wir sind damit konfrontiert, dass wir in etwa ein strukturelles Defizit in der Größenordnung von 250 Millionen Euro haben. Wenn man sagt, dass der Rechnungshof die Situation der Landesfinanzen beurteilt hat und er ein sehr positives Zeugnis ausgestellt hat, dann muss man, glaube ich, doch auch feststellen, dass diese Sicht der Dinge und die Beurteilung der Analyse des Rechnungshofes doch einiger Maßen einseitig ist, Herr Kollege Weixelbaumer. Ich möchte es nicht lange machen, angesichts der fortgeschrittenen Zeit, aber ein paar Zitate doch: Die Haushalts- und Finanzreserven sind rückläufig, Zahlungsverpflichtungen, die als noch nicht fällige Verwaltungsschulden ausgewiesen sind und dass diese Verwaltungsschulden im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Milliarden Euro auf 2,4 Milliarden Euro angestiegen sind, dass der Rechnungshof sagt, dass nach Ansicht des Landesrechnungshofs einige mehrjährige Verpflichtungen in den nächsten Jahren das Budget zusätzlich belasten werden, dass nach Ansicht des Rechnungshofes bei der gegebenen Haushaltsstruktur der vereinbarte Stabilitätsbeitrag nicht zu erreichen ist und dass nach Ansicht des Landesrechnungshofes in Hinkunft von der Darstellung der Deckung des Betriebsabganges und des Trägerselbstbehaltes durch Darlehen, da ist die gespag gemeint, Abstand genommen werden soll. Ich denke, dass der Rechnungshof sehr wohl eine sehr kritische Analyse der Landesfinanzen vorgenommen hat, und ich glaube, dass damit, wenn der Landtag mit dem Beschluss des Rechnungsabschlusses auch diesen Bericht zur Kenntnis nimmt, alle Abgeordneten in diesem Haus auch zur Kenntnis nehmen, dass eine objektive Beurteilung der Landesfinanzen doch eine kritische ist und dass durchaus eine Sorge angebracht ist, was die zukünftige Entwicklungsperspektive betrifft. Es ist irgendwo ja auch seit dem Jahr 2000 zumindest in Österreich ein Markenzeichen konservativer Finanzpolitik, dass man das Nulldefizit glorifiziert, dass man die Schuldenfreiheit sozusagen sehr in den Vordergrund rückt, dass diese Schuldenfreiheit aber eine eher formale Schuldenfreiheit ist, weil die Schulden ausgelagerten Gesellschaften umgehängt werden, weil Verwaltungsschulden im beträchtlichen Ausmaß angehäuft werden. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Die höchsten in Ihrem Ressort, Herr Kollege!") Herr Landeshauptmann, hören Sie mir noch zu ein bisschen, ich brauche nicht sehr lange. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Gerne, ich bin ein geduldiger Hörer!") Weil über Einmaleffekte letztlich, da ist sicherlich das Thema Energie AG in diesem Zusammenhang relevant, weil über Einmaleffekte eben Haushaltslöcher gestopft werden sollen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Ich glaube, Sie reden vom Linzer Budget, das Sie lange verwaltet haben, nicht vom Landesbudget!") Herr Landeshauptmann, ich glaube, dass Sie mit diesen Zwischenrufen beweisen, dass Sie sich offensichtlich nicht mit kritischen Feststellungen des Rechnungshofes auseinandersetzen wollen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Sehr genau!") Sondern dass Sie halt damit auch den Rechnungshof irgendwo diskreditieren und mich offensichtlich diffamieren wollen mit solchen Zwischenrufen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Das geht nicht!" Beifall) Es ist doch klar, Herr Landeshauptmann, dass der Rechnungshof an den Methoden Ihrer Budgetpolitik doch massiv Kritik übt, was viele Darstellungsmethoden betrifft. Ich glaube, dass man im Sinne auch des Ernstnehmens der Kritik daraus auch Schlussfolgerungen zu ziehen hat für die Budgetierung in den nächsten Jahren. Es ist eine Tatsache, dass Vermögenswerte in massiver Form abgebaut wurden und dass eben die Nettofinanzposition, erstmals die Nettofinanzposition, nämlich der Saldo aus Verwaltungsforderungen und Verwaltungsverbindlichkeiten, erstmals negativ geworden ist und das in vier aufeinander folgenden Jahren, das Maastricht-Ergebnis auch negativ ausgefallen ist. Herr Landeshauptmann, Ihr Budgetkurs ist durchaus problembehaftet und der Versuch über Einmalerlöse, zum Beispiel durch die Teilveräußerung der Energie AG über die Börse, jetzt diese Probleme über das Jahr 2009 durchzutragen, ist ein Versuch, der jetzt auch aus Ihrer Sicht wahltaktisch ein vernünftiger ist, aber der die Probleme, die strukturellen Probleme, die wir im Landeshaushalt haben, sicherlich nicht lösen wird. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Eine ganz kurze Wortmeldung, wie bereits im Finanzausschuss angekündigt, werden wir den Rechnungsabschluss ablehnen, eine Grundvoraussetzung zur Prüfung der rechnerischen Richtigkeit ist der Subventionsbericht, ein ganz wesentlicher Teil davon liegt uns nicht vor. Im Finanzausschuss wurde vom Landeshauptmann bereits zugesichert, dass in Zukunft der Subventionsbericht gleichzeitig mit dem Rechnungsabschluss vorgelegt werden soll. Ich bitte, hier die Zusage auch vom Rednerpult zu wiederholen, weil wir als Abgeordnete natürlich für den Rechnungsabschluss genau diesen wichtigen Teil für die Beurteilung benötigen, deshalb jetzt die Ablehnung. Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer das Wort. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Frau Präsidentin, hohes Haus, meine Damen und Herren, Herr Kollege Kepplinger! Ich nehme den Landesrechnungshof sehr ernst, ich habe persönlich an der Abschlussbesprechung teilgenommen, ich habe mich mit dem prüfenden Fachbeamten über jedes Detail auseinandergesetzt, die haben mir bestätigt, und der Bericht hat es auch bestätigt, dass sie die Grundaussage, dass wir solide Landesfinanzen haben, auch in diesem Bericht niedergeschrieben haben. Wir haben eine selektive Wahrnehmung, die steht Ihnen zu, selbstverständlich, glauben Sie mir, dass ich mir das Ganze anschaue, der Grundtenor war solide Finanzen. Zweitens, ich nehme auch Ihre Überlegungen durchaus ernst, aber eines wird Ihnen auch klar sein, wenn Standard & Poors, eine internationale Rating-Agentur, nicht ein Sehr Gut, ein Gut oder ein Befriedigend hergibt, sondern ein Ausgezeichnet, eine Triple A nach eingehender Prüfung der Finanzen, dann muss ich Ihnen nur sagen, so schlecht kann das Budget und der Rechnungsabschluss nicht sein. (Beifall) Außerdem sage ich Ihnen, es kann auch deswegen nicht so schlecht sein, denn Sie haben die letzten zehn Jahre alle Budgets und alle Rechnungsabschlüsse mitbeschlossen, und ich gehe ja nicht davon aus, dass Sie schlechte Budgets und schlechte Rechnungsabschlüsse beschließen, da habe ich von Ihnen doch eine zu hohe Meinung. Meine Damen und Herren, natürlich habe ich immer dargestellt, auch im letzten Budget, das Sie mitbeschlossen haben, dass wir erwarten, dass der Rückkauf von der Energie AG nur eine Zwischenfinanzierung darstellt und dass wir das Geld wieder in das Budget hineinkriegen. Sie tun ja so, wie wenn die Energie AG bis voriges Jahr 100 Prozent im Eigentum des Landes gestanden ist, da waren 25 Prozent extern, das haben wir zurückgekauft, und das Geld haben wir in das Budget hineingestellt, das wissen Sie. Bitte die Dinge so darzustellen, wie sie sind, wiederholt habe ich Ihnen mein Budgetkonzept bis 2012 dargestellt, das also heißt, dass wir ab 2012 keine Rücklagenentnahmen mehr haben, wenn wir die Darlehen aus der Wohnbauförderung und den Börsengewinn wieder ins Budget hereinführen, dann ist wieder ein Budget da, ohne Rücklagenauflösung ausgeglichen, und wir werden bis 2012 und auch nach 2012 nicht verschuldet sein. Da ist ein ganz klares Konzept da, wenn Sie natürlich das eine oder andere vereiteln könnten, dann würde sich dieses Budgetkonzept natürlich nicht ausgehen. Es gibt auch einen zweiten Weg, eine restriktivere Budgetpolitik, auch den kann man gehen, ob man konjunkturell die richtigen Akzente, ob man für den Arbeitsmarkt die richtigen Argumente setzt, Herr Kollege Kepplinger, Sie wissen ganz genau, es ist ja das Geld nicht hinausgeschmissen worden, es ist investiert worden. Gerade Ihre Kollegen in der Fraktion waren die, die auch auf die höchsten Steigerungen bei den Ausgaben Wert gelegt haben, gestern hat der Kollege Ackerl mir sogar glaubhaft nachgewiesen, wenn wir all das im Sozialbereich machen, was für notwendig erachtet wird, auch von dem Haus, wie das Chancengleichheitsgesetz, werden wir mit Steigerungen von sieben Prozent nicht auskommen, da brauchen wir mehr. Jetzt sage ich Ihnen eines, ich traue mir schon einiges zu, aber das traue ich mir nicht zu, dass wir ununterbrochen beschließen, was wir ausgeben, wie wir steigern, in erster Linie aufgrund der Anträge Ihrer Fraktion und auf der anderen Seite sich dann herauszustellen und sagen, der Pühringer gibt zu viel Geld aus, das geht nicht. Entweder ich kann das Geld nur ein einmal ausgeben, dann ist es eben ausgegeben, oder wir können sagen, wir nehmen uns zurück, das trifft aber auch die Regierung, und das trifft vor allem Ihre Ressorts, denn die haben die überproportionalsten Steigerungen gehabt, dann werden wir das Ziel auch erreichen. Aber am Vormittag mehr Budget fordern und am Nachmittag herausgehen und sagen, da wird zuviel Geld ausgegeben, das geht nicht, das funktioniert nicht, da würde ich Sie um mehr Glaubwürdigkeit bitten. (Beifall) Herr Kollege Kepplinger, Sie wissen, 2,3 Milliarden Verwaltungsschulden sind mehrjährige Verpflichtungen, da sind einmal 1,1 Milliarden von Ihrem Ressort, von der Wohnbauförderung drinnen, dem stehen auch wieder 1,1 Milliarden Forderungen entgegen. Sie müssten auch nur dazusagen, dass den 2,3 Milliarden mehrjährigen Verpflichtungen auch über 2,3 Milliarden Forderungen des Landes an Dritte gegenüberstehen, und der Saldo ist der, dass von 2,3 Milliarden mehrjährigen Verpflichtungen von den SPÖ-Ressorts 1,5 Milliarden solcher Verpflichtungen eingegangen wurden. Das ist die Wahrheit, das kann man tun, das haben wir alles da herinnen einstimmig beschlossen, aber es ist einfach nicht ehrlich, wenn man es auf der einen Seite beschließt, und dann stellt man sich her und sagt, das ist gewachsen. Wieso ist eine Milliarde gewachsen? Weil wir bisher die Wohnbauförderung nicht drinnen gehabt haben, weil Ihre Abteilung es nicht als mehrjährige Verpflichtung angesehen hat, heuer haben wir die Wohnbauförderung hineingenommen, daher ist die Summe höher, die Dinge muss man ja sagen, sonst entsteht eine falsche Darstellung. Meine Damen und Herren, die Finanzen des Landes sind solide, sie sollen es auch bleiben, bitte tragen Sie alle dazu bei. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir keine weitere Wortmeldung mehr vor, ich schließe somit die Wechselrede, und ich lasse abstimmen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1221/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle die mehrheitliche Annahme dieses Antrages fest. Wir kommen zur Beilage 1222/2007. Das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zur Verlängerung der Option bis zum 30. Juni 2010 hinsichtlich des Erwerbes Grundstücks-Nr. 1139, EZ 20, GB 45517 Nöstlbach, im Ausmaß von 24.065 Quadratmeter durch die Firma Gruber & Kaja Druckguss- und Metallwarenfabrik GmbH, Obere Dorfstraße 1, 4050 Traun, zu den im Kaufvertrag vom 5./11. Juli 2001 vereinbarten Bedingungen. Ich bitte Herrn Kollegen Weinberger, darüber zu berichten. Abg. Weinberger: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung der Verlängerung der Option bis zum 30. Juni 2010 hinsichtlich des Erwerbes Grundstücks-Nr. 1139, EZ 20, GB 45517 Nöstlbach, im Ausmaß von 24.065 Quadratmeter durch die Firma Gruber & Kaja Druckguss- und Metallwarenfabrik GmbH, Obere Dorfstraße 1, 4050 Traun, zu den im Kaufvertrag vom 5./11. Juli 2001 vereinbarten Bedingungen. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1222/2007.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Landes-Immobilien GmbH wird ermächtigt, die im Kaufvertrag vom 5./11. Juli 2001, abgeschlossen mit der Firma Gruber & Kaja Druckguss- und Metallwarenfabrik GmbH, Obere Dorfstraße 1, 4050 Traun, vereinbarte Optionsfrist betreffend den Erwerb des Grundstückes-Nr. 1139, EZ 20, GB 45517 Nöstlbach, im Ausmaß von 24.065 Quadratmeter zu den im Kaufvertrag vereinbarten Bedingungen, bis zum 30. Juni 2010 zu verlängern. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede, es gibt keine Wortmeldung, ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1222/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme dieses Antrages fest. Wir behandeln die Beilage 1223/2007. Das ist der Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend den Bericht über den Ressourcenbedarf für die Errichtung einer Medizinischen Universität in Linz. Ich bitte Herrn Dr. Walter Aichinger darüber zu berichten. Abg. Dr. Aichinger: Bericht des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport betreffend den Bericht über den Ressourcenbedarf für die Errichtung einer Medizinischen Universität in Linz. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1223/2007.) Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Der Bericht betreffend den Ressourcenbedarf für die Errichtung einer Medizinischen Universität in Linz (samt Anlagen 1 und 2, Curricula Wien und Innsbruck) wird zur Kenntnis genommen. Außerhalb des Berichts darf ich noch informieren, dass auch dieser Bericht bzw. diese Studie im Unterausschuss weiter behandelt wird. Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich. Gibt es eine Wortmeldung? Herr Dr. Brunmair, bitte. Abg. Dr. Brunmair: Meine Damen und Herren, ich mache es ganz kurz, aber ich möchte wirklich hier alle auf eine Zahl hinweisen, die begründet, warum die Notwendigkeit einer medizinischen Universität in der medizinischen Versorgungsregion Nord, also Oberösterreich und Salzburg, notwendig ist. Im vergangenen Wintersemester haben nur 146 Studierende mit oberösterreichischer Herkunft das Medizinstudium an den diversen, an den drei bestehenden medizinischen Universitäten in Österreich begonnen. Wenn man das durchrechnet, wenn man die Quote berücksichtigt der Studenten, die aufgrund der Zulassungsbestimmungen aus dem EU-Raum in Österreich studieren, wenn man berücksichtigt, wie viele das Studium beginnen und dann tatsächlich abschließen und wie viele schlussendlich für Oberösterreich für die medizinische Versorgung zur Verfügung stehen, wenn wir uns das anschauen, dann ist hier Handlungsbedarf, dann ist zu erwarten, dass mittelfristig ein Mangel an Ärzten, an Medizinern eintreten wird. Das heißt, es ist schon wichtig, rasch hier die Entscheidungen herbeizuführen, um in langfristiger Sicht die medizinische Versorgung in Oberösterreich zu sichern. Zweite Präsidentin: Danke, als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Baier. Abg. Mag. Baier: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, hohes Haus! Ich nütze noch zu später Stunde die Möglichkeit, um meine erste Wortmeldung abgeben zu können. Und das zum Bericht über den Ressourcenbedarf über die Errichtung einer medizinischen Universität in Linz. Der vorliegende Bericht zeigt eindeutig und die Zahl wurde schon genannt, dass im letzten Wintersemester 146 Studierende oberösterreichischer Herkunft an anderen Universitäten in Österreich, medizinischen Universitäten, aufgenommen wurden und dass man, wenn man eine Vergleichsgröße, und wenn man hernimmt, man möchte eine Universität in Linz und in Oberösterreich, eine medizinische Universität, gründen, wenn man eine Vergleichsgröße wie etwa die medizinische Universität Innsbruck hernimmt, wo jährlich 350 Studierende neu beginnen, also wenn wir in dieser Größenordnung denken, und gleichzeitig uns den finanziellen Aufwand dafür ansehen, dann werden wir feststellen, dass mit 138 Millionen Euro jährlich an finanziellem Aufwand zu rechnen wäre. Im Vergleich dazu, was wendet denn die JKU, die Johannes-Kepler-Universität auf per anno, pro Jahr sind das 78 Millionen Euro. Ich will nur jetzt den Größenvergleich hier zeigen, was eine medizinische Universität der Größenordnung Innsbruck mit 350 Studierenden, das ist die von den drei öffentlichen die kleinste Universität, an finanziellem Aufwand hat, und die JKU als uns sehr bekannte Heimatuni. Das heißt also, die Finanzierbarkeit kann nicht alleinige Aufgabe, unmöglich, eine Sache des Landes sein, sondern das kann nur über eine Bundesfinanzierung sichergestellt werden. Wie das auch der Herr Landeshauptmann schon des öfteren getan hat, die Feststellung getroffen hat, dass wenn daran gedacht wird, dass von Bundesseite eine vierte staatliche medizinische Universität in Österreich gegründet werden soll, dass natürlich hier an erster Stelle Oberösterreich zum Zug kommen soll. Ich glaube, darüber herrscht Einigkeit und Konsens in diesem Haus. Das kann von dieser Stelle auch bekräftigt werden. Bis dort hin möchte ich aber schon bemerken, dass wir unser Augenmerk und die Priorität auf den Ausbau der bestehenden staatlichen Universität, der JKU, lenken sollen in ganz konkreten drei Schwerpunkten, in der Polymerchemie, in der Mechatronik und in der Informationselektronik. Das heißt also, dass man jetzt in der Prioritätenreihung, und da würde ich auch dem Landtag diese Meinung empfehlen, diese Prioritätenreihung ganz klar sagen, wir bauen jetzt die JKU aus, wir stärken jetzt die TMF in ihrer Entwicklungsstrategie, die sie ja vorgelegt hat bis 2012, und wenn von Seiten des Bundes daran gedacht wird, eine vierte staatliche Uni, medizinische Uni, zu gründen, dann muss Oberösterreich zum Zug kommen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte KollegInnen! Ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Es ist sicher wichtig, dass wir eine medizinische Universität bekommen oder sei es nur, dass wir eine medizinische Fakultät bekommen. Seit 1. Jänner 2004 sind ja aus den medizinischen Fakultäten Graz, Innsbruck und Wien medizinische Universitäten geworden. Und der Bericht des Ausschusses zeigt uns zum einen natürlich die rechtlichen Grundlagen, er zeigt uns aber auch die ganzen finanziellen Voraussetzungen. Was aber notwendig ist für Oberösterreich, ist, dass man sich noch anschaut eine Analyse der Lehrkrankenanstalten. Wir haben insbesondere im Zentralraum Linz, im Großraum Linz, sehr viele Lehrkrankenanstalten. Mit denen kann man zumindest Kooperationen machen. Bisher ist es möglich, den zweiten und dritten Abschnitt im neuen Curriculum der Humanmedizin dort zu absolvieren. Ich denke, dass es sicher sinnvoll ist, dass man diese, also nicht gerade eine Arbeitsgruppe, aber dass man alsbald Schritte setzt, dass eine Machbarkeitsstudie erstellt wird, um zu schauen, wie schaut es wirklich aus mit einer Analyse für die Universität Linz, sei es jetzt im Rahmen einer medizinischen Universität oder sei es im Rahmen einer medizinischen Fakultät. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es gibt keine weitere Wortmeldung. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1223/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme dieses Antrages fest. Wir behandeln die Beilage 1224/2007, das ist der Bericht des Ausschusses für EU-Angelegenheiten betreffend die Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gemäß Art. 15a B-VG über das Verwaltungs- und Kontrollsystem in Österreich für die EU-Strukturfonds in der Periode 2007-2013. Ich bitte Frau Kollegin Gabriele Lackner-Strauss um die Berichterstattung. Abg. Lackner-Strauss: Beilage 1224/2007, Bericht des Ausschusses für EU-Angelegenheiten betreffend die Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gemäß Art. 15a B-VG über das Verwaltungs- und Kontrollsystem in Österreich für die EU-Strukturfonds in der Periode 2007-2013. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1224/2007.) Der Ausschuss für EU-Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge die "Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gemäß Art. 15a B-VG über das Verwaltungs- und Kontrollsystem in Österreich für die EU-Strukturfonds in der Periode 2007-2013" gemäß Art. 56 Abs. 4 Oö. L-VG genehmigen. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede, die ich hiermit wieder schließe. Ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1224/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Wir kommen zur Beilage 1225/2007, das ist der Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend den Tätigkeitsbericht der Oö. Antidiskriminierungsstelle über den Zeitraum vom Juni 2005 bis März 2007. Ich bitte Frau Kollegin Eisenrauch um die Berichterstattung. Abg. Eisenrauch: Beilage 1225/2007, Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend den Tätigkeitsbericht der Oö. Antidiskriminierungsstelle über den Zeitraum vom Juni 2005 bis März 2007. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1225/2007.) Der Ausschuss für Verfassung und Verwaltung beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Der Bericht der Oö. Antidiskriminierungsstelle betreffend den Tätigkeitszeitraum Juni 2005 bis März 2007 wird in der aus der Beilage ersichtlichen Fassung zur Kenntnis genommen. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Kollegin Eisenrauch. Abg. Eisenrauch: Die Zeit ist schon so fortgeschritten, daher kürze ich sehr. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der Bericht liegt wirklich in einer umfassenden Form vor. Er ist hervorragend erstellt. Und ich bitte alle, sich diesen zu Gemüte zu führen, alle jene, die nicht im Ausschuss für Verwaltung und Verfassung sind. Wir danken, die ÖVP-Fraktion dankt, allen, die den Bericht erstellt haben, die die Antidiskriminierungsstelle aufgebaut haben, geleitet haben bis jetzt und jetzt leiten, da die Frau Dr. Breitwieser im Karenz ist. Ich bitte, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Ja ich danke. Nur kurz eine Anmerkung. Wir werden den Bericht zur Kenntnis nehmen. Er ist sehr umfassend, das ist richtig. Was man sagen könnte ist, dass die Beratungen nicht so zahlreich sind. Aber natürlich ist der Zeitraum auch nicht drei Jahre wie vorgesehen, sondern auf Grund der Karenz ein kürzerer. Außerdem meine ich, dass nicht alleine die Beratungen im Vordergrund stehen sollen, sondern letztendlich das Thema Antidiskriminierung. Daher habe ich mich gemeldet, weil ich mir denke, auch einen Appell an uns zu machen, dass wir das Thema auch weiter transportieren und weiter vorantreiben. Mir ist aufgefallen, dass im Tourismusimpulsprogramm sich ein Humanressourcenbonus wiederfindet. Mag sein, dass das auf Grund des Themas ist und auf Grund der Tätigkeit der Antidiskriminierungsstelle. Da soll jemand einen Bonus erhalten, wenn ein Nachweis über eine positive Gleichbehandlungsbilanz erbracht wird. Also, daher nicht alleine an den Beratungen aufhängen, sondern das Thema Antidiskriminierung weiter betreiben. Vor allem soll das Ziel sein, Diskriminierungen nicht entstehen zu lassen. Danke. Wir nehmen den Bericht zur Kenntnis. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Frau Kollegin Moser das Wort. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Auch wir werden den Bericht zur Kenntnis nehmen. Ich möchte aber doch zwei, drei vielleicht auch etwas kritischere Anmerkungen zu diesem Bericht machen. Der erste Kritikpunkt ist ein allgemeiner, dass wir eigentlich nicht in der Lage sind, das war auch beim Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft so, mit den zuständigen Verantwortlichen selber in den Dialog zu treten und den Bericht auch hinterfragen zu können. Ich weiß, die Frau Dr. Breitwieser ist in Karenz gegangen, aber vielleicht, wenn man ihn etwas früher vorgelegt hätte, dann hätten wir noch Zeit gehabt, mit ihr darüber zu diskutieren. Weil es sind schon Aussagen da oder Überlegungen von ihr, die wir einfach jetzt zur Kenntnis nehmen müssen. Für uns wäre es wichtig auch zu hinterfragen, was muss man ändern, was kann man ändern, damit, ich sage es jetzt ein bisschen provokant, die Antidiskriminierungsstelle, wenn sie das Land Oberösterreich jetzt schon eingerichtet hat, mehr wird als eine Durchlaufstelle. Im Bericht kommt eigentlich immer nur vor, dass sie beraten hat und dass sie weitergeleitet hat oder auch würde mich einmal interessieren, was zum Beispiel Beratung betrifft, was die Weltanschauung betrifft. Was das mit dem Landesdienst und was das mit dem Gemeindedienst zu tun hat, wo Probleme da sind. Ich finde es so schade, und eigentlich respektlos: Da haben wir Mitarbeiter im Land Oberösterreich, eben auch wie die Kinder- und Jugendanwältin, wir sagen dann, aha, brav, schön geschrieben, wir nehmen zur Kenntnis. Ist auch nicht sehr viel Wertschätzung. Die Berichte sollen ja doch auch uns dienen, etwaige Dinge vielleicht zu verbessern, zu verändern oder doch auch zu sagen, wir sind so gut. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es gibt keine weitere Wortmeldung. Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1225/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die Einstimmigkeit fest. Wir behandeln die Beilage 1229/2007, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Landwirtschaftliche Förderungen". Ich bitte Kollegen Hingsamer um die Berichterstattung. Abg. Hingsamer: Beilage 1229/2007, Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Landwirtschaftliche Förderungen". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1229/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Landesrechnungshofs betreffend die Initiativprüfung "Landwirtschaftliche Förderungen" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. 3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen zu veranlassen. Zweite Präsidentin: Danke. Es gibt keine Wortmeldung. Ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1229/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist ebenfalls einstimmig beschlossen. Wir kommen zur Beilage 1230/2007, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Flughafen Linz GmbH". Ich bitte Kollegen Alfred Rauscher darüber zu berichten. Abg. Frauscher: Beilage 1230/2007, Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Flughafen Linz GmbH". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1230/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Landesrechnungshofs betreffend die Initiativprüfung "Flughafen Linz GmbH" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. 3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen zu veranlassen. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist. Ich lasse abstimmen und bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1230/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Wir behandeln die Beilage 1231/2007, das ist der Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Nordumfahrung Enns". Ich bitte Kollegen Hüttmayr darum. Abg. Hüttmayr: Beilage 1231/2007, Bericht des Kontrollausschusses betreffend den Bericht des Oö. Landesrechnungshofs über die Initiativprüfung "Nordumfahrung Enns". (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1231/2007.) Der Kontrollausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Der Bericht des Landesrechnungshofs betreffend die Initiativprüfung "Nordumfahrung Enns" wird zur Kenntnis genommen. 2. Dem Landesrechnungshof wird für seinen Bericht gedankt. 3. Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, bis zur Folgeprüfung die Umsetzung der vom Kontrollausschuss festgelegten Empfehlungen zu veranlassen. Zweite Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede. Es ist niemand zu Wort gemeldet. Ich lasse abstimmen und bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1231/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Wir behandeln die Beilage 1235/2007, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats. Ich bitte, nachdem ich hier die Berichterstatterin bin, dass ich das von diesem Platz aus darf. Abg. Präsidentin Weichsler: Beilage 1235/2007, Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Schaffung eines Vaterschutzmonats. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1235/2007.) Der Oö. Landtag möge beschließen: Resolution: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, die arbeits- und sozialrechtlichen Möglichkeiten zur Inanspruchnahme eines Vaterschutzmonats zu schaffen. Jeder Arbeitnehmer soll das Recht auf eine Freistellung nach der Geburt seines Kindes erhalten und ab der Bekanntgabe des Wunsches auf Inanspruchnahme dieses Vaterschutzmonates kündigungs- und entlassungsgeschützt sein. Zweite Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Präsidentin Eisenriegler. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich weiß, dass ich mich äußerst beliebt mache mit einer Wortmeldung um diese Zeit. Aber ich werde diesem Antrag nicht zustimmen und ich lege Wert darauf, Ihnen das zu erklären warum, und werde mich auch kurz halten. Kinder brauchen Vater und Mutter. Und Väter sollen die Möglichkeit haben, bei der Geburt eines Kindes eine berufliche Auszeit zu nehmen. Alles was gestern an Argumenten gefallen ist, das teile ich auch. Aber, der Name Vaterschutz ist sehr unglücklich gewählt. Dieser Name ist eine Vereinnahmung der Einrichtung Mutterschutz, die für Frauen aus gutem Grund eingeführt wurde. Frauen brauchen in der Zeit vor und nach einer Geburt nicht nur den Schutz vor Arbeitsverlust, diese Zeit ist für eine Frau auch eine gewaltige Umstellung, es ist Schwerarbeit ein Kind auszutragen und zu gebären, und jede Frau hat mit gewaltigen hormonellen Umstellungen zu kämpfen und braucht daher Schonung. Alles spricht dafür, dass in dieser Zeit auch die Väter ihren Teil leisten. Aber Männer gebären nicht. Sie brauchen daher nur den Schutz vor Verlust des Arbeitsplatzes. Und der Name Vaterschutz ist deshalb nicht angebracht. Er bedeutet meines Erachtens eine Abwertung der Bedeutung des Mutterschutzes. Vaterschaftsmonat wäre eigentlich zutreffender. Da es im Vorfeld nicht möglich war, diese Änderung vorzunehmen, werde ich auch diesem Antrag nicht zustimmen, wie wohl ich mich mit dem Inhalt einverstanden erkläre, der ja auch mit den grünen Forderungen, bei den Grünen heißt das Papamonat, finde ich auch nicht ideal, aber immerhin besser, ident ist. Danke schön für die Aufmerksamkeit. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir keine weitere Wortmeldung dazu vor. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1235/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und Teile der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir kommen zur Beilage 1238/2007, das ist der Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Abteilung für den Öffentlichen Verkehr. Ich bitte Kollegen Kapeller, über diese Beilage zu berichten. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Beilage 1238/2007, das ist der Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend eine Abteilung für den Öffentlichen Verkehr. Der Oö. Landtag möge beschließen: Der Landeshauptmann bzw. die Oö. Landesregierung werden aufgefordert, im Rahmen der Amtsorganisation des Landes Oberösterreich eine eigene Abteilung für den Öffentlichen Verkehr einzurichten. Ich ersuche Sie zu später Stunde um Ihre Zustimmung. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne darüber die Wechselrede. Es liegt mir keine Wortmeldung vor. Ich schließe diese. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1238/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Wir kommen zur Beilage 1265/2007, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung. Ich bitte Herrn Klubobmann Steinkellner, über diese Beilage zu berichten. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend eine Resolution zur Umwandlung des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung. Der Oö. Landtag möge beschließen: Resolution - Die Oö. Landesregierung wird ersucht, sich bei der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass die Pendlerpauschale in einen Absetzbetrag mit Negativsteuer umgewandelt wird. Ich bitte um Unterstützung. Zweite Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede. Es gibt keine Wortmeldung. Ich schließe diese und lasse abstimmen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag zur Beilage 1265/2007 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die Einstimmigkeit dieses Antrages fest. Ich darf Ihnen mitteilen, dass seit der letzten Sitzung wieder schriftliche Anfragen eingelangt sind. Die Fragesteller, Gegenstände und Adresse der Anfrage können den Abschriften der schriftlichen Anfragen entnommen werden, die wir Ihnen gemeinsam mit zwischenzeitig eingelangten Anfragebeantwortungen in einer Sammelmappe auf Ihren Plätzen aufgelegt haben. Ich darf Ihnen noch mitteilen, dass im Laufe der Sitzung noch folgender Antrag eingelangt ist. Die Beilage 1267/2007, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend das Pilotprojekt "Kinderbeistand"; diese Beilage wird dem gemischten Ausschuss, dem Sozialausschuss und Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport zur Vorberatung zugewiesen. Bevor ich die Sitzung schließe darf ich, glaube ich, auch mich im Namen von Ihnen allen ganz herzlich bei den Bediensteten des Landes Oberösterreich für die heute sehr lange Mitbegleitung dieser Sitzung ganz herzlich bedanken. (Beifall) Ich wünsche einen angenehmen Nachhauseweg und einen angenehmen Sommer. Die Sitzung ist geschlossen. (Ende der Sitzung: 1.23 Uhr) 2 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 41. Sitzung am 5. Juli 2007 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 41. Sitzung am 5. Juli 2007 161