Kurzschriftlicher Bericht 40. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags XXV. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 8. November 2001 Inhalt: Angelobung eines neuen Mitgliedes des Oö. Landtags (Seite 6) Fragestunde: L-8235-XXV: Anfrage des Abg. Anschober an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 6). L-8236-XXV: Anfrage der Abg. Eisenriegler an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 10). L-8238-XXV: Anfrage des Abg. Mag. Steinkellner an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 10). L-8234-XXV: Anfrage des Abg. Hingsamer an Landesrat Ackerl (Seite 12). L-8237-XXV: Anfrage des Abg. Trübswasser an Landesrat Ackerl (Seite 16). L-8240-XXV: Anfrage der Abg. Moser an Landesrat Ackerl (Seite 18). Verlesung und Zuweisung des Einganges (Seite 21) Dringlichkeitsanträge: Beilage 1200/2001: Initiativantrag betreffend das Bildungskonto des Landes Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Mag. Steinkellner (Seite 24) Abg. Weixelbaumer (Seite 24) Abg. Schenner (Seite 25) Abg. Eisenriegler (Seite 26) Beilage 1208/2001: Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz. Redner: Abg. Dr. Stockinger (Seite 27) Abg. Dr. Frais (Seite 27) Abg. Anschober (Seite 28) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 29) Beilage 1220/2001: Initiativantrag betreffend eine Studie, welche Erschwernisse die Änderung der Organisation der Finanzämter für die oö. Bevölkerung erbringen wird und welche Maßnahmen das Land Oberösterreich zu deren Minimierung leisten kann. Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 30) Abg. Weinzinger (Seite 32) Abg. Stanek (Seite 33) Abg. Anschober (Seite 34) Beilage 1221/2001: Initiativantrag betreffend eine Studie inwieweit durch einen finanziellen Zuschuss des Landes die Schließung von Postämtern in Oberösterreich verhindert werden kann. Redner: Abg. Makor-Winkelbauer (Seite 36) Abg. Dr. Stockinger (Seite 37) Abg. Anschober (Seite 39) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 40) Beilage 1222/2001: Initiativantrag betreffend Landeskonzept für Schutz und Sicherheit. Redner: Abg. Pilsner (Seite 42) Abg. Dr. Watzl (Seite 43) Abg. Kreßl (Seite 44) Beilage 1223/2001: Initiativantrag betreffend Landeskonzept zur Bereitstellung von verbesserter Rechtsinformation und Rechtsberatung. Redner: Abg. Affenzeller (Seite 46) Abg. Bernhofer (Seite 48) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 50) Beilage 1226/2001: Initiativantrag betreffend die Einführung einer Sonderförderung für die Einrichtung von Postämtern. Redner: Abg. Walch (Seite 51) Abg. Kapeller (Seite 53) Abg. Obermüller (Seite 54) Beilage 1227/2001: Initiativantrag betreffend Rehabilitationsbetten für Kinder. Redner/innen: Abg. Moser (Seite 55) Abg. Dr. Schmidt (Seite 55) Abg. Trübswasser (Seite 56) Abg. Freundlinger (Seite 57) Beilage 1229/2001: Initiativantrag betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden. Redner: Abg. Lauss (Seite 58) Abg. Lindinger (Seite 59) Beilage 1230/2001: Initiativantrag betreffend (1) der Beibehaltung der strikten Anti-Atom-Linie Oberösterreichs, (2) die Einladung zu einer gemeinsamen Konferenz der von einem möglichen Unfall im AKW Temelin hauptsächlich betroffenen Regionen, (3) einen neuerlichen Appell an die Bundesregierung, der Resolution des Oberösterreichischen Landtags vom 4. Oktober dieses Jahres zu entsprechen sowie (4) einen weiteren Appell an die Bundesregierung, eine EU-weite Informationsoffensive über die Inhalte des Temelin-Expertenberichts zu starten. Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 59) Abg. Anschober (Seite 61) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 63) Abg. Mag. Gumpinger (Seite 64) Aktuelle Stunde über das Thema: " Was bringt der Euro für Oberösterreich?" Redner/innen: Abg. Steinkogler (Seite 66) Abg. Ing. Sulzbacher (Seite 68) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 70) Abg. Anschober (Seite 71) Landesrätin Haubner (Seite 73) Landesrat Fill (Seite 75) Abg. Schürrer (Seite 77) Abg. Walch (Seite 78) Abg. Herndl (Seite 79) Abg. Weinzinger (Seite 80) Dringlichkeitsantrag: Beilage 1225/2001: Initiativantrag betreffend Maßnahmen im Zusammenhang mit der EURO-Umstellung. Redner: Abg. Weinzinger (Seite 81) Abg. Mag. Stelzer (Seite 81) Ersatzwahlen in den Bundesrat und Ersatzwahlen in die Ausschüsse (Seite 82). Verhandlungsgegenstände: Beilage 1195/2001: Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung betreffend den Bericht der Volksanwaltschaft an den Oberösterreichischen Landtag für die Jahre 1999 bis 2000. Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 83) Redner/innen: Abg. Ing. Haimbuchner (Seite 83) Abg. Trübswasser (Seite 84) Abg. Weinberger (Seite 85) Abg. Moser (Seite 86) Beilage 1196/2001: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltenfonds-Gesetz geändert wird. Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 87) Redner: Abg. Dr. Entholzer (Seite 88) Abg. Dr. Brunmair (Seite 88) Abg. Trübswasser (Seite 90) Beilage 1197/2001: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die konkrete Einbringung der Oö. Landeskrankenanstalten in die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG sowie den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung. Berichterstatter: Abg. Dr. Stockinger (Seite 91) Redner: Abg. Dr. Brunmair (Seite 91) Abg. Trübswasser (Seite 93) Landesrat Dr. Aichinger (Seite 95) Beilage 1198/2001: Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Pflegegeldgesetz geändert wird (Oö. Pflegegeldgesetz-Novelle 2002). Berichterstatterin: Abg. Dr. Schmidt (Seite 97) Rednerinnen: Abg. Eisenrauch (Seite 97) Abg. Wohlmuth (Seite 98) Abg. Moser (Seite 98) Beilage 1217/2001: Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Gemeindeordnung 1990 geändert wird (Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002). Berichterstatter: Abg. Lindinger (Seite 99) Redner: Abg. Lindinger (Seite 100) Abg. Hingsamer (Seite 102) Abg. Ing. Kroismayr (Seite 103) Abg. Brandmayr (Seite 105) Abg. Anschober (Seite 106) Abg. Schenner (Seite 108) Landesrat Ackerl (Seite 111) Beilage 1208/2001: Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz. Berichterstatter: Landesrat Ackerl (Seite 114) Redner: Abg. Bernhofer (Seite 114) Beilage 1229/2001: Initiativantrag betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden. Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 115) Beilage 1230/2001: Initiativantrag betreffend (1) der Beibehaltung der strikten Anti-Atom-Linie Oberösterreichs, (2) die Einladung zu einer gemeinsamen Konferenz der von einem möglichen Unfall im AKW Temelin hauptsächlich betroffenen Regionen, (3) einen neuerlichen Appell an die Bundesregierung, der Resolution des oberösterreichischen Landtags vom 4. Oktober dieses Jahres zu entsprechen sowie (4) einen weiteren Appell an die Bundesregierung, eine EU-weite Informationsoffensive über die Inhalte des Temelin-Expertenberichts zu starten. Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 116) Mündliche Beantwortung einer schriftlichen Anfrage: Mündliche Beantwortung einer schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Anschober und Trübswasser an Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing. Haider betreffend betreffend "Durchgehender zweigleisiger Ausbau der Summerauerbahn". (Seite 117) Vorsitz: Erste Präsidentin Orthner Zweite Präsidentin Weichsler Dritter Präsident Mag. Bodingbauer Schriftführer: Erster Schriftführer Abg. Bernhofer Anwesend: Von der Landesregierung: Landeshauptmann Dr. Pühringer, die Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider und Hiesl, die Landesräte Dr. Achatz, Ackerl, Dr. Aichinger, Fill und Haubner Entschuldigt Landesrätin Dr. Stöger Die Mitglieder des Landtags mit Ausnahme des Abg. Rodek Landesamtsdirektor Dr. Pesendorfer Landtagsdirektor Dr. Hörtenhuber Amtsschriftführer: ORR. Dr. Grabensteiner (Beginn der Sitzung: 10.11 Uhr) Erste Präsidentin: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 40. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags, darf Sie noch einmal alle sehr sehr herzlich begrüßen, auch die Damen und Herren auf der Zuschauergalerie und die Vertreter der Presse. Heute sind von der Sitzung entschuldigt die Frau Landesrätin Dr. Stöger und der Herr Abgeordnete Rodek. Die amtliche Niederschrift über die letzte Sitzung liegt in der Zeit vom 9. bis 23. November 2001 in der Landtagsdirektion zur Einsichtnahme auf, und das Protokoll über die letzte Sitzung haben wir auf Ihren Plätzen aufgelegt. Den Mitgliedern des hohen Hauses ist bekannt, dass wir heute am Beginn unserer Landtagssitzung ein neues Mitglied angeloben. Vom Mitglied des Landtags, Herrn Mag. Gerhard Tusek, ist mir folgendes Schreiben zugegangen, das ich Ihnen zur Kenntnis bringen möchte. Er schreibt mir: „Ich verzichte hiermit mit Wirkung vom 8. November 2001 (mit Ablauf des 7. November 2001) auf mein Landtagsmandat im Wahlkreis 5, Mühlviertel. Mit vorzüglicher Hochachtung! Mag. Gerhard Tusek“ Zu dieser Verzichtserklärung stelle ich fest, dass sie mit heutigem Tag wirksam geworden ist. Herr Mag. Gerhard Tusek wird heute im Bundesrat als Mitglied des Bundesrates angelobt. Er war durch mehr als vier Jahre hindurch Mitglied des Oberösterreichischen Landtags, er war Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung und Sport und im Ausschuss für Verfassung und Verwaltung sowie im Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschuss tätig. Mag. Gerhard Tusek war auch Mitglied in den Unterausschüssen Anti-Atom-Linie, Lehrlinge, Kinofragen, im Oö. Landespersonalvertretungsgesetz und hat sich intensiv mit den Fragen der Landesverteidigung auseinander gesetzt. Ich möchte ihm für seine Arbeit hier im Oberösterreichischen Landtag herzlich danken und ihm in unser aller Namen für seine neue Aufgabe im Bundesrat viel Glück und alles Gute wünschen. Auf Grund der Verzichtserklärung, die ich verlesen habe, wurde Herr Mag. Michael Strugl in den Landtag berufen. Herr Mag. Strugl ist im Hause anwesend. Ich begrüße ihn recht herzlich als neues Mitglied des Oberösterreichischen Landtags und nehme gemäß den Bestimmungen unserer Geschäftsordnung seine Angelobung vor. Darf ich Sie bitten, sich von den Sitzen zu erheben. Herr Mag. Michael Strugl, ich ersuche Sie, im Sinne des Landes-Verfassungsgesetzes 1991 und der Landtagswahlordnung das Gelöbnis als Mitglied des Landtags in der Form zu leisten, dass Sie nach der Gelöbnisformel die Worte „ich gelobe“ sprechen. Die Gelöbnisformel lautet: „Ich gelobe unverbrüchliche Treue dem Land Oberösterreich und der demokratischen Republik Österreich sowie stete und volle Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten.“ Abg. Mag. Strugl: Ich gelobe. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich für das Gelöbnis. Ich wünsche dir für deine Tätigkeit hier alles Gute und viel Erfolg. (Beifall) Meine Damen und Herren! Wir kommen damit zur Fragestunde. Eine Zusammenstellung aller Anfragen haben wir auf Ihren Plätzen aufgelegt. Ich beginne mit der Anfrage des Herrn Klubobmannes Rudolf Anschober an den Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Abg. Anschober: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sie haben im vergangenen Jahr im Rahmen der Kampagne “Land zum Leben“ den Bürgerinnen wörtlich versprochen, "wir werden nicht zulassen, dass etwa Bezirksgerichte, Gendarmerieposten oder Postämter geschlossen werden." Welche konkreten Kosten an Steuergeldern, wie zum Beispiel Landesgelder für Öffentlichkeitsarbeit von Regierungsmitgliedern sind insgesamt aus dieser Kampagne entstanden? Erste Präsidentin: Bitte, Herr Landeshauptmann. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrte Frau Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Bevor ich die Antwort an den Herrn Klubobmann Anschober gebe, darf auch ich dir, sehr geehrte Frau Präsidentin sowie Herrn Präsident Bodingbauer für ihr zehnjähriges Wirken für das Land Oberösterreich herzlich danken und alles Gute für die Zukunft wünschen. Erste Präsidentin: Danke. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Klubobmann! Die Kampagne „Land zum Leben“ ist Ausfluss der Aufforderung des Europäischen Gerichtshofes, dass wir unsere Aktivitäten, die wir gesetzt haben, zum Teil auch mit Geldern der EU in Oberösterreich bekannter machen. Wir haben diese Kampagne geplant professionell mit einer Werbeagentur, das waren Schaltungen in den Zeitungen, waren Mailings, waren Großplakate, waren Inserate, waren spezifische Zielgruppenbriefe, waren entsprechende Spots in Radio und Fernsehen, und diese Kampagne hat insgesamt genau 4,5 Millionen Schilling gekostet. Abg. Anschober: Herr Landeshauptmann! Im vergangenen Jahr haben Sie also mit einem Aufwand von 4,5 Millionen Schilling den Bürgern versprochen, nicht zuzulassen, dass Bezirksgerichte, Gendarmerieposten oder Postämter geschlossen werden. Heute sagt Ihre ÖVP ja zur Schließung von Bezirksgerichten, ja zur Schließung von Gendarmerieposten, ja zur Schließung von Postämtern. Welche ganz konkreten Sachverhalte haben sich in diesem Jahr derart geändert, dass Sie nun Ihre Versprechungen nicht einhalten? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrter Herr Klubobmann! Auf Grund der Geschäftsordnung und der Kompetenzen wissen Sie, dass weder die ÖVP Oberösterreich, noch der Landtag, noch die Landesregierung ein Bezirksgericht, einen Gendarmerieposten oder ein Postamt schließt. Die Österreichische Bundesregierung und die Post AG haben hier gewisse Maßnahmen gesetzt, und es erscheint uns vernünftiger, im Dialog und in der Diskussion vieles für Oberösterreich zu erreichen, als ein komplettes Nein dem entgegenzustellen und damit für die Bürger wesentlich schlechtere Karten zu haben. Wir haben erreicht, dass in Oberösterreich nur 15 Gendarmerieposten geschlossen werden, während in der Steiermark und in Niederösterreich es zwischen zwei und drei Dutzend gewesen sind. Wir haben mit konstruktiven Verhandlungen mit der Post AG erreicht, dass sich das postalische Angebot in manchen Orten sogar verbessern wird. Reden Sie mit den Menschen, die dort wohnen, denn die können heute im Einkaufsgeschäft 60 Stunden ihre Postgeschäfte erledigen und nicht nur 12 oder 15 Stunden wie im bisherigen Kleinstpostamt. Wir haben erreichen können, dass bei der Gendarmerieorganisation die ursprünglich vorgenommene Streichung der Wachzimmer generell zurückgenommen wurde und neu verhandelt werden wird. Wir haben erreichen können, dass es zu keinen oder ganz wenigen Personaleinsparungen in der Gendarmerie kommen wird, weder zu 40 noch zu 50, also schöne Erfolge zusammengebracht. Bei den Bezirksgerichten wissen Sie, dass das Land nur ein Zustimmungsrecht hat, was den Gerichtssprengel anlangt, nicht jedoch - Abg. Anschober: Was dem Landtag gleich bedeutend ist. Landeshauptmann Dr. Pühringer: - nein, nicht jedoch, was den Standort eines Bezirksgerichtes anlangt. Wenn der Minister die Gerichtssprengel belässt, aber drei Sprengel zu einem Standort zuteilt, können wir uns überhaupt nicht wehren. Wir halten es daher für vernünftig, wenn wir in Verhandlungen einsteigen, noch dazu, wo repräsentative Meinungsumfragen in Oberösterreich ergeben haben, dass drei Viertel der Bevölkerung sagen, wir sollen das reformieren. Es haben sich halt in den letzten Jahren auch die Umstände geändert. Ich gebe aber ganz offen zu, wir hätten wahrscheinlich auch vor zwei oder drei Jahren bei der Gerichtsorganisation schon eine flexiblere Haltung einnehmen sollen. Man macht auch manchmal Fehler. Die relativ harte Haltung bei den Bezirksgerichten, ich betone Bezirksgerichten, in den letzten Jahren war und ist zu überdenken. Dazu bekenne ich mich. Abg. Anschober: Herr Landeshauptmann! Die Frage wäre gewesen, welche Faktoren sich verändert haben seit einem Jahr, seitdem Sie den Oberösterreichern mit einem Aufwand von 4,5 Millionen Schilling an Steuergeldern garantiert haben, dass Sie keine Schließungen von Bezirksgerichten, Gendarmerieposten oder Postämtern zulassen werden? Das war die Fragestellung und da hilft schön reden gar nichts. Die ÖVP fehlt offensichtlich hier. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Kollege Anschober! Ihre Polemik! Abg. Anschober: Sie sind nachher dran bei der Fragebeantwortung! Herr Landeshauptmann! (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Das ist eine Fragestunde!") Ich wünsche nur auszureden und ich glaube das ist legitim bei der Fragestellung. Herr Landeshauptmann! Die Schließungen, die von der ÖVP nun akzeptiert werden, würden mehr Verkehr, weniger Arbeitsplätze, vor allem für Frauen in den Regionen, und weniger Lebensqualität bedeuten. Eine Krise kann aber meiner Ansicht nach, und diese jetzige Diskussion auch, als Chance genutzt werden. Wir sollten daher unserer Ansicht nach nicht nur diese Zusperrpläne verhindern, sondern insgesamt ein Landeskonzept zur Aufwertung des ländlichen Raumes erarbeiten. Unterstützen Sie diesen Vorschlag auf Erarbeitung eines Landeskonzeptes zur Aufwertung des ländlichen Raumes? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei der Feststellung von 4,5 Millionen Schilling im Zusammenhang mit Bezirksgerichten, Gendarmerieposten und Postämtern um eine ausgesprochen unqualifizierte Parteipolemik handelt, denn es war ein einziger Satz im Rahmen einer umfassenden Kampagne. Der Satz steht hier. Das war alles, was im Rahmen einer Kampagne, die über die verschiedenen Medien gelaufen ist, zu diesem Thema überhaupt gesagt wurde. Und die Druckkosten für diesen Satz liegen vielleicht bei 20.000 Schilling. Abg. Anschober: Das sollen ja die Bürger glauben dürfen. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Vielleicht bei 20.000 Schilling aber nicht bei 4,5 Millionen. Sie haben mich nach den Kosten der Gesamtkampagne gefragt. Und hier haben wir unsere Aktivitäten des ländlichen Raumes dargestellt, vor allem die 5b-Projekte, die durch den Einsatz der Wirtschaftstreibenden und der Bauern immerhin 3.500 Arbeitsplätze im ländlichen Raum gebracht haben. Das haben wir der Bevölkerung näher gebracht. (Beifall) Zweitens, Herr Klubobmann, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Ihre Fraktion im Parlament schon vor uns, da waren Sie ausnahmsweise einmal früher dran, die Haltung vertreten hat, dass man die Organisation der Bezirksgerichte reformieren soll in ganz Österreich. Abg. Anschober: Aber nicht zusperren! Landeshauptmann Dr. Pühringer: Das was Sie im Parlament mit Ihrer Fraktion vertreten und gefordert haben, das wird hier später erst durchgesetzt. Außerdem habe ich mich dafür eingesetzt, dass der ursprüngliche Plan von Böhmdorfer, nur 11 Eingangsgerichte, nicht Wirklichkeit wird. Unsere Kompromissposition der ÖVP ist etwa bei 25 Gerichten und wie Sie aus Kontakten mit der Bevölkerung sicherlich wissen müssen, ist das im Einklang mit der Bevölkerung. Weil die auch sagt, wir brauchen heute im Zeitalter der Faxgeräte, des Internets, des Intranets, der elektronischen Datenverarbeitung, Datenübermittlung, des Zurückverlegens des Grundbuches auf die Gemeindeämter nicht mehr 42 Bezirksgerichte und 4 Landesgerichte. Das ist heute nicht mehr notwendig und wir stellen uns als ÖVP nicht stur jedem Fortschritt entgegen. Abg. Anschober: Wenn das Fortschritt ist? Erste Präsidentin: Danke. Gibt es weitere Wortmeldungen dazu? Bitte Frau Eisenriegler. Abg. Eisenriegler: Herr Landeshauptmann! Den Medien war zu entnehmen, dass Traun als Standort für ein Bezirksgericht vorgesehen ist. Kann man davon ausgehen, dass das ein Präjudiz für eine Bezirkshauptstadt Traun sein soll? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Von dieser Voraussetzung können Sie nicht ausgehen, weil ich dem Bürgermeister der Stadt Traun gesagt habe, dass wir über dieses Thema dann reden, wenn er innerhalb der 22 Gemeinden des Bezirkes darüber eine Übereinkunft gefunden hat. Diese ist bis jetzt nicht zustande gekommen. Daher stellt sich für mich dieses Thema zur Stunde nicht. Abg. Eisenriegler: Danke. Erste Präsidentin: Gibt es eine weitere Wortmeldung dazu? Bitte Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Trifft es zu, dass im Zuge der Verwaltungsreform, wo sich die Bundesregierung mit den Landeshauptleuten auch über eine neue Gerichtsorganisation geeinigt hat, die sozialdemokratischen Landeshauptleute von Wien und Burgenland einer Gesamteinsparnis bei den Gerichtskosten von 70 Millionen Schilling zugestimmt haben? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Das stimmt, das trifft zu. Allerdings muss ich fairerweise die Anmerkung machen, dass in dem Papier zur Verwaltungsreform drinnen steht, darauf habe auch ich großen Wert gelegt, dass die Umsetzung dieses Punktes davon abhängig gemacht wird, inwieweit mit dem jeweiligen Land eine Einigung bezüglich der Reformmaßnahmen erzielbar ist. Aber dem Einsparungsausmaß von 70 Millionen Schilling wurde zugestimmt. Erste Präsidentin: Danke, es gibt dazu keine Wortmeldung mehr. Ich schließe diese Frage und eröffne die nächste, das ist die der Frau Abgeordneten Eisenriegler an den Herrn Landeshauptmann. .Abg. Eisenriegler: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Das Finanzministerium hat angekündigt, bis 15. 11. 2001 das Einvernehmen mit den Bundesländern zu den geplanten Umstrukturierungen bei den Finanzämtern, wodurch die Gefahr besteht, dass es mittelfristig zu Austrocknungen der regionalen Finanzämter und sogar zu Schließungen kommen kann, herstellen zu wollen. Wie lautet da die entsprechende Stellungnahme der oberösterreichischen Landesregierung im Wortlaut? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Eine derartige Stellungnahme gibt es nicht. Das Land Oberösterreich ist im Wege der mittelbaren Bundesverwaltung aufgefordert worden, eine Stellungnahme abzugeben. Nachdem ich wusste, dass die Positionen der Fraktionen verschieden sind, habe ich in einem Schreiben vom 13. September, das ich Ihnen gerne in Fotokopie zur Verfügung stelle, den Standpunkt der SPÖ, der FPÖ und der ÖVP, wie er mir mitgeteilt wurde, dem Herrn Bundesminister Grasser und dem Herrn Staatssekretär Finz weitergegeben. Sie wissen, dass ÖVP und FPÖ grundsätzlich der Reform zusprechen, aber einige Anmerkungen hinsichtlich der Standorte und dergleichen angebracht haben und dass die SPÖ sich gegen eine Veränderung grundsätzlich ausgesprochen hat. Ich übergebe Ihnen gerne den Wortlaut der Antwort. Abg. Eisenriegler: Noch eine Zusatzfrage. Durch die geplante Zentralisierung werden bei den Finanzämtern ähnlich wie bei den Bezirksgerichten hohe Investitionen in Umbaumaßnahmen erforderlich. Liegen Ihnen entsprechende Erhebungen über die Wirtschaftlichkeit des Zusperrkonzeptes des Finanzministers überhaupt bereits vor? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Frau Abgeordnete! Es wird beim Finanzamt kein einziger Standort geschlossen. Außerdem ist das eine reine Bundesangelegenheit. Ich kann daher Ihre Frage nicht beantworten. Abg. Eisenriegler: Zweite Frage, die Personalvertretung strebt bei den Finanzämtern ein Regionalisierungskonzept als Reformmaßnahme zur Kosteneinsparung an. Aus welchen Gründen unterstützt das Land Oberösterreich diese tatsächlich zu Einsparungen führende und die derzeitigen Finanzämter erhaltende Reformabsicht nicht? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Der Obmann der Personalvertretung war vor drei Tagen bei mir, hat mir sein Konzept vorgelegt und ich habe ihm die Unterstützung zugesagt. Abg. Eisenriegler: Dankeschön. Erste Präsidentin: Gibt es weitere Zusatzfragen? Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die Anfrage des Herrn Klubobmannes Steinkellner an den Herrn Landeshauptmann auf. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Im Jahr 1998 wurden an Österreichs Außengrenze zu den MOE-Ländern insgesamt 19.000 illegale Flüchtlinge aufgegriffen. Im Jahr 2000 waren es 42.000, die an der Gesamtgrenze Österreichs zu den MOE-Ländern aufgegriffen wurden. Ein stetiger Zustrom von Illegalen nach Österreich ist hier in dem Sicherheitsbericht von Bundesminister Strasser manifestiert. Auch in Oberösterreich, auch wenn es wechselnde Zahlen gibt zwischen Volksblatt und Oberösterreichischen Nachrichten, ist eine Zunahme von illegalen Einwanderungen an unserer oberösterreichischen Grenze ins Mühlviertel bekannt gemacht worden. Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um die Exekutive bei Ihrer Arbeit zu unterstützen und damit die Zahl der Aufgriffe von illegalen Grenzgängern zu erhöhen? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Herr Klubobmann Steinkellner! Auch wenn es differenzierte Zahlen zwischen Volksblatt und Oberösterreichischen Nachrichten in dieser Frage geben könnte oder geben kann, eines glaube ich ist sicher, da sind auch wir uns einig, dass die vom Kollegen Achatz prophezeiten 50.000 Albaner bis heute nicht eingetroffen sind. (Zwischenruf Landesrat Dr. Achatz: "Es sind schon mehr da!") Zur eigentlichen Frage darf ich Ihnen sagen, dass die ausschließliche Kompetenz zur Regelung dieser Fragen beim Bund liegt. Dass das Land Oberösterreich, weil wir der Sicherheit einen so hohen Stellenwert geben, als einziges bisher freiwillig in die Grenzsicherheit investiert hat. Wir haben um 824.000 Schilling für die GÜP Bad Leonfelden und Rohrbach Infrarotkameras zur besseren Grenzüberwachung angeschafft. Wir haben darüber hinaus, über Vorschlag der Arbeitsgruppe Schengen, unserer Fachexperten, um 1,050.000 Schilling vor kurzem Bodensensoren angekauft, um ebenfalls die Arbeit der Beamten an der Grenze zu erleichtern. Wir haben eine Fachgruppe Sicherheit und Migration eingerichtet unter dem Vorsitz von Hofrat Mag. Heimo Siegel, und die erarbeiten jene Vorschläge, die auch von uns erfüllbar sind, die wir an die Sicherheitsorgane an der Grenze leiten. Ich glaube, dass das ein sehr sinnvoller Weg ist, ein Expertengremium, das uns immer rechtzeitig sagt, wenn eine Maßnahme notwendig ist. Ich kann Ihnen sagen, wir haben auch eine koordinierte Grenzsicherheitsübung durchgeführt, auch auf Kosten des Landes, um gerade an dieser sensiblen Grenze den Ernstfall zu proben. Die ist sehr erfolgreich verlaufen. Ich kann Ihnen sagen, dass wir uns laufend, sowohl im Landessicherheitsrat als auch in diesen Expertengruppen mit der Sicherheitsfrage an der Grenze beschäftigen und dass mir noch kein Wunsch dieser Experten vorgelegt wurde, der von der Landespolitik nicht erfüllt wurde. Ich halte mich hier an den Expertenrat. Abg. Mag. Steinkellner: Herr Landeshauptmann! Nachdem Sie ja offensichtlich sehr genau wissen wie viele Albaner nach Österreich nicht eingewandert sind, stelle ich an Sie die Frage, wissen Sie auch wieviel illegale Menschen aus Afghanistan zwischenzeitig nach Österreich eingereist sind? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Das kann ich Ihnen ohne Vorbereitung der Frage nicht sagen. Abg. Mag. Steinkellner: Oberösterreich ist stolz darauf, dass wir sehr viel Geld in einem Fonds entsprechend anlegen können, über 20 Milliarden Schilling. Halten Sie die Summe, die wir zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen an unserer Grenze gegenüber Tschechien ausgeben, für ausreichend? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Es ist Aufgabe des Bundes, die Sicherheitsorgane mit entsprechenden Mitteln auszustatten. Alles was das Land Oberösterreich tut, ist eine freiwillige Leistung. Und im Gegensatz zu anderen Ländern haben wir solche freiwilligen Leistungen erbracht, weil uns die Sicherheit sehr viel wert ist. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es dazu noch eine Wortmeldung? Bitte Herr Kollege Kreßl. Abg. Kreßl: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sollte es in Zukunft doch eine Zunahme von illegalen Grenzgängern geben, bist du dann bereit, dich für eine Assistenzleistung des Bundesheeres einzusetzen, um die Gendarmerie beim Grenzdienst zu entlasten? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Als Gendarmeriebeamter weißt du, dass die Gendarmerie an der Grenze einen hochqualifizierten Dienst leistet und ich habe keine Absicht und derzeit auch keinen Anlass, diese Leistung und die Qualität der Arbeit der Gendarmerie in Frage zu stellen. Ich habe aber vor diesem Hause schon immer gesagt, wenn die Experten, mit dem Sicherheitsdirektor an der Spitze, zu mir kommen und sagen, die Gendarmerie ist nicht mehr in der Lage, dieses Problem ordentlich zu lösen, dann werde ich keine Minute zögern und das Bundesheer anfordern. Abg. Kreßl: Ich glaube die Qualität ist nicht in Frage gestellt, es geht um die personellen Ressourcen. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Ich muss es dem Innenminister und dem Verteidigungsminister überlassen, wie sie die optimale Sicherheit organisieren. Ich muss nur dazusagen, dass vor einigen Monaten der Herr Verteidigungsminister Scheibner eine Presseaussendung hinausgegeben hat, wo er geschrieben hat, dass er sich nicht in der Lage sieht, mit den vorhandenen Ressourcen weitere Grenzsicherheitsdienste zu machen. Erste Präsidentin: Gibt es noch eine Wortmeldung dazu? Das ist nicht der Fall. Danke Herr Landeshauptmann. Landeshauptmann Dr. Pühringer: Bitte sehr. Erste Präsidentin: Ich rufe die Anfragen an den Herrn Landesrat Ackerl auf. Die erste stellt der Herr Abgeordnete Hingsamer. Abg. Hingsamer: Sehr geehrter Herr Landesrat! Derzeit fließt ein nicht unerheblicher Anteil der BZ-Mittel in den Zinsendienst. Finanzreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer hat den Gemeinden daher die Entschuldung des Gemeinderessorts aus Privatisierungserlösen angeboten. Sehr geehrter Herr Landesrat, mit welchem Zusatzvolumen bei der BZ-Mittelvergabe können die Gemeinden nach der Entschuldung rechnen? Landesrat Ackerl: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Gestatten Sie mir eine grundsätzliche Ausführung dazu, weil dieses Thema, im Zusammenhang mit der Verschuldung des Gemeindereferates des Öfteren auch in der Öffentlichkeit polemisch abgehandelt wurde. Das Gemeindereferat hat ja seine Schulden nicht für irgend etwas aufgenommen, sondern vorwiegend für die Erfordernisse des ländlichen Raumes. In der Zeit zwischen 1970 und 1999, also seit der Ära Wenzl, Fridl im besonderen Ausmaß, in sehr hohem Ausmaß. Aber beginnend mit Ratzenböck, Hartl und Grünner wurden vom Gemeindereferat im Einvernehmen mit dem Landesfinanzreferenten 4.131,322.600 Schilling an Darlehen genommen. In der selben Zeit wurden 3.023,622.600 Schilling wieder getilgt. Der Sinn der Darlehensaufnahmen und der Darlehenstilgungen lag ja darin, den Gemeinden für Kanal- und Wasserbauten auf der einen Seite und für Schulbauten auf der anderen Seite dringend benötigte zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Und in Wirklichkeit wurde lange Zeit hindurch getrachtet, es im Gemeindereferat zu keiner quasi Nettoneuverschuldung kommen zu lassen. Erst ab 1999 wurde für den Schulbau keine Darlehensaufnahme mehr genehmigt. Und ab diesem Zeitpunkt, ab dem der Herr Kollege Leitl diese Zusagen nicht mehr für die Aufnahmen gegeben hat, ist es zu Problemen im Gemeindereferat mit der Zuteilung von BZ-Mitteln gekommen. Die aufgenommenen Mittel von vier Milliarden Schilling haben hochgerechnet Investitionen von rund 20 Milliarden Schilling ermöglicht, weil ja besonders der Landesanteil an den Kanal- und Wasserbauten ja ein nicht sehr großer ist, sondern nur die Mittel des Wasserwirtschaftsfonds verstärkt werden. Die ursprüngliche Zusage für die Entschuldung des Gemeindereferates wurde von Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Leitl gegeben, und zwar im Jahr 1995 mit den ersten Gesprächen über den Energieanteilsverkauf bei der OKA. Und damals wurde vereinbart, dass 16 Prozent des Erlöses dem Gemeindereferat zufließen werden. Es ist einmal ein geringer Betrag, im Verhältnis zu den Darlehen, von rund 300 Millionen Schilling aus dem Verkauf von Wohnbauförderungsmitteln im Jahr 1997 zur Tilgung verwendet worden bzw. es wurden die Mittel verstärkt. Jetzt ist es so, dass durch die Darlehenstilgung in einem Zug, die allerdings nur Auswirkungen hat dann auf die jeweiligen Jahresraten, wir ersparen uns also die Zinsen, es möglich ist 1.107 Millionen Schilling plus die fiktiven jährlichen Zinsen, die es gegeben hätte, zur Verfügung zu haben. Der Nettobetrag ist aber 1.107 Millionen Schilling. Im nächsten Jahr wären das konkret rund 250 Millionen Schilling, im heurigen Jahr waren es rund 300 Millionen Schilling, die zu tilgen waren. 150 Millionen davon tilgt das Gemeindereferat, 150 Millionen fließen vom Verkaufserlös in die Tilgung, die dadurch ermöglicht wird, hinein. Ich mache aber auch darauf aufmerksam, dass aufgrund dessen, dass ja nicht genügend Mittel für die Sprechtage mit den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden, und ich das ganze Jahr eigentlich keine Besprechungen durchführen hätte müssen, natürlich bereits unter dem Gesichtspunkt, dass der Verkauf von Wohnbauförderungsteilen bzw. der Mittel aus dem Energieanteilsverkauf bereits die Zusagen getätigt wurden und daher nicht die Beträge, die jetzt frei werden, tatsächlich in dem Ausmaß in dem sie frei werden zur Verfügung stehen, sondern bereits durch eine Minusbuchung in eine Plusbuchung umgewandelt werden können und aufgebraucht sind. Abg. Hingsamer: Eine Zusatzfrage. Sehr geehrter Landesrat! Heißt das, dass eigentlich dieser Rückstau, wo Projekte warten in den Gemeinden sie zu realisieren, nicht wesentlich abgebaut werden kann oder mit welchem zeitlichen Horizont ist zu rechnen, wo anstehende Projekte dann wirklich auch realisiert werden können und Gemeinden mit BZ-Mittel betraut werden können? Landesrat Ackerl: Als amtierender Bürgermeister der Gemeinde Eggerding muss ich Ihnen, Ihnen kann ich bescheinigen, dass Ihre Wunschliste nicht überproportional ist, aber Sie kennen viele Ihrer übrigen 444 Kollegen sehr gut und wissen, dass den Wünschen keine Grenzen gesetzt sind. Und wir können tun was wir wollen, es wird also immer in einer Größenordnung vom dreifachen BZ-Volumen Wünsche geben. Was ich allerdings tun werde ist, dass ich je nach Sachgebieten, die in den Gemeinden zu erledigen sind, die Mittel intern budgetär zuteilen werde und es jedenfalls sein wird, dass für bestimmte Aufgaben in Gemeinden längere Wartezeiten bestehen werden, weil für dringliche Anliegen von Gemeinden Mittel des BZ-Referates früher zur Verfügung stehen müssen. Ich erinnere, wir haben 140 Amtsgebäude, die einer dringenden Renovierung oder eines Neubaues bedürfen, wir haben unzählige Volks- und Hauptschulgebäude, die saniert werden müssen, der Siedlungsstraßenbau und auch der Güterwegebau bedarf erheblicher zusätzlicher Zuschüsse. Es ist auch so, dass es nach wie vor notwendig ist, in Kinderbetreuungsmaßnahmen zu investieren, weil wir zwar in der Flächendeckung erheblich besser geworden sind als früher, aber dafür der Zustand etlicher Kindergartengebäude eine Sanierung oder einen Neubau erfordert und es werden die Schwerpunktsetzungen in diesen Aufgabengebieten erfolgen. Darüber habe ich als Gemeindereferent die Verpflichtung, für Eventualitäten, die auftreten können, die nötigen Mittel zurückzuhalten. Das sind in erster Linie die noch nicht bekannten Haushaltsabgänge des Jahres 2001, die im Jahr 2002 zu prüfen und zu finanzieren sind, dann auftretende unvorhergesehene Finanzierungsbedarfe, die in zwei Bereiche hineingehen, das ist die Frage des Winterdienstes, Kommunalfahrzeuge, weil es doch des Öfteren vorkommt, dass Private den Winterdienst einstellen und die Kommunen aufnehmen müssen oder vorhandene kommunale Fahrzeuge nicht mehr finanzierbar sind. Bei Gemeinden, die den Haushalt ausgleichen können oder Überschüsse erwirtschaften, empfehlen wir sowieso Leasing, aber bei allen anderen, also bei Abgangsgemeinden, müssen wir mit Direktfinanzierungen zur Seite stehen und für diese Aufgabenstellungen und möglicherweise auch für Grundkäufe, die dringend erforderlich sind, brauchen wir im nächsten Jahr nicht gebundene Mittel. Abg. Hingsamer: Eine Zusatzfrage noch bitte, Herr Landesrat. Der Name Bedarfszuweisung sagt ja schon, dass sich die Zuwendung nach dem Bedarf der Gemeinden richten soll und orientieren soll. Und bisher war immer auch die Finanzkraft eine Größe auch in der Zuwendung und sind dadurch durchaus finanzschwächere Gemeinden besser beteilt worden als finanzstärkere Gemeinden, was wirklich zu begrüßen ist. Nunmehr heißt es im BZ-Erlass aber auch, nach der Finanzlage hat man sich zu orientieren oder soll man sich orientieren. Würde das heißen, dass bereits stärker verschuldete Gemeinden mit schlechterer Finanzlage dann besser bedient würden oder Gemeinden, die etwas sorgloser mit dem Haushalt bisher umgegangen sind, jetzt besser bedient werden sollen in Zukunft, weil die Finanzlage statt der Finanzkraft mehr Bedeutung bekommt oder ist das nicht so zu sehen? Landesrat Ackerl: Nein, es ist das Gegenteil der Fall. Das erste geht um die gemeindenotwendigen Bedarfsdeckungen. Das heißt, es ist zu prüfen, ob in Gemeinden Aufgaben erledigt werden sollen, die schon zu den eher Freuden des Lebens in den Gemeinden gehören oder ob noch Pflichtaufwendungen erforderlich sind. Und die zweite Richtung in der Vorgangsweise geht natürlich dahin, dass es nicht zumutbar ist, dass Gemeinden, die in der Haushaltsführung nicht sorgsam und zweckmäßig genug wirtschaften, trotzdem die Mittel bekommen, während andere, die sich also sehr sparsam verhalten, nur sehr zurückhaltend bedacht werden können. Wir haben die Gemeindeprüfung in diesem Jahr umgestellt, das heißt also, wir gehen wie der Landesrechnungshof vor, prüfen nicht mehr Kleinlichkeiten, auch nicht in jeder Hinsicht, ob alle vorgegebenen Regeln eingehalten werden, sondern gehen in den Schwerpunktprüfungen in die Richtung, ob die Gemeinden ihre Aufgaben eben sorgfältig erfüllen, ob sie danach trachten, möglichst sparsam zu wirtschaften. Und die Finanzzuweisungen werden auch danach in Wirklichkeit bemessen werden, wobei ich nicht ausschließe, dass im Rahmen der notwendigen Entschuldung von Gemeinden es auch bei Gemeinden, die selbst ihren wesentlichen Teil dazu geleistet haben, dass sie in Schieflagen gekommen sind, wir trotzdem einspringen müssen, denn es hat sich in Wirklichkeit jeder eine zweite Chance verdient. Und wenn wir in Besprechungen feststellen, dass bei den Gemeinden, bei den Fraktionen der ernsthafte Wille vorhanden ist, in Zukunft anders vorzugehen als bisher, dann werden wir diese Entschuldungen durchführen. Und eines ist auch klar, die Gemeinden müssen eine mittelfristige Finanzplanung machen, ihre eigene Zumutbarkeit feststellen und dann wird es natürlich auch häufig so sein, dass Projekte nebeneinander, die vor allem dann auch in der Nachhaltigkeit Auswirkungen haben werden, nicht mehr so ohne weiters gehen können. Was ich zu berücksichtigen habe und auch tue ist, dass die Wachstumsgemeinden eine etwas andere Form von Zuwendung benötigen als Gemeinden, bei denen Stagnationen eintreten. Es ist zwar jetzt für mich auch als Referent der Gemeinden das Glück, dass die Volkszählungsergebnisse vorliegen und damit sich bei den Wachstumsgemeinden der vergangenen Jahre die Einnahmen durch die Bundesabgabenertragsanteile beträchtlich erhöhen werden, aber wir werden zum Beispiel keine Kürzungen bereits zugesagter Bedarfszuweisungen deswegen durchführen. Aber Unterschiedlichkeiten wird es immer geben, aber das Bemühen ist einigermaßen nachvollziehbar vorzugehen. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es dazu noch eine Wortmeldung? Bitte Herr Klubobmann Dr. Stockinger. Abg. Dr. Stockinger: Herr Landesrat! Du hast berichtet, dass im Bereich der BZ-Mittel in den nächsten Jahren schon einige Vorausplanungen und fixe Zusagen getätigt wurden von deinem Ressort. Du hast gleichzeitig gesagt, es wird von Minus auf Plus umgebucht, das heißt, diese Zusagen können jetzt auch durch die Entschuldung finanziert werden und du hast gesprochen davon, dass du einen gewissen Betrag zurückhältst für Eventualitäten und dieser Betrag noch als Spielraum für neue Zusagen zur Verfügung steht. Wie hoch wird dieser Betrag, den du zurückhältst, im Jahr 2002 und 2003 voraussichtlich sein? (Heiterkeit). Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat. Landesrat Ackerl: Man kann die Wahrheit sagen und auch nicht die Wahrheit. (Heiterkeit) Das was ich jetzt sage, liegt im Bereich der Wahrheit. Für das nächste Jahr stehen ungebunden hundert Millionen Schilling zur Verfügung und für das übernächste Jahr wird sich diese Summe um 50 Millionen erhöhen. Das Problem der Zurückhaltung liegt wirklich in der noch nicht Absehbarkeit der Haushaltsdefizite dieses Jahres. Wir wissen, dass die Gemeinden eigentlich die Profiteure der Finanzpolitik des Bundes sind, das heißt also, wenn die Steuern so sprudeln, wie sie jetzt sprudeln, sind die Bundesabgabenertragsanteile besonders hoch. Das Nulldefizit ergibt sich ja nicht aus sparsamem Wirtschaften, sondern aus überhöhten oder sehr hohen Einnahmen. Alleine die Unternehmenssteuern sind in diesem Jahr um 22 Milliarden Schilling gestiegen und das ist ja für uns auch sehr erfreulich, weil wir in den Gemeinden ja nicht unbeträchtliche Einnahmen aus allen möglichen Bundesabgabenertragsanteilen haben. Aber es kann sein, dass durch die Volkszählung im nächsten Jahr beträchtliche Verluste auftreten bei einigen Gemeinden, die sowieso schon in Schwierigkeiten gestanden sind. Ich möchte nur auf Hallstatt verweisen, minus 2 Millionen zu einem sowieso schon schwierigen Haushalt. Und daher ist da sehr viel Vorsicht angebracht. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass ich auch über die Periode hinaus Sperren durchgeführt habe, sodass selbst, wenn längerfristige Zusagen gemacht werden, wo es ja gerade für die mittelfristige Haushaltsplanung von Gemeinden Sicherheit geben kann, für die Zeit nach 2003, also ab 2004 proportional erheblich höhere Mittel gesperrt bleiben. Abg. Dr. Stockinger: Ich bedanke mich für die Wahrheit. Erste Präsidentin: Danke. Die nächste Anfrage stellt Herr Abgeordneter Trübswasser an den Herrn Landesrat Ackerl bitte. Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Derzeit werden in Oberösterreich zwischen den Trägern von Behinderten-, Alten- und Pflegeheimen und den BewohnerInnen keine Verträge, die so genannten ich möchte dazu sagen leidigen Heimverträge abgeschlossen, obwohl dies die Rechtssituation der Betroffenen wesentlich verbessern würde und obwohl dies in der Oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimverordnung vorgesehen ist. Welche konkreten Schritte werden Sie unternehmen, um auch in Oberösterreich bis zur möglichen Verabschiedung eines Bundes-Heimgesetzes den Abschluss von Heimverträgen flächendeckend auf Basis der Oö. Alten- und Pflegeheimverordnung durchzusetzen? Landesrat Ackerl: Herr Abgeordneter! Ich darf Ihnen folgende Mitteilung machen: Im März 1999 wurde von der Bezirkshauptleutekonferenz, die ja gleichzeitig Vorsitzende der Sozialhilfeverbände sind, ein Musterheimvertrag verabschiedet. In der Folge hat sich unter anderem die Frage der Notwendigkeit der Vergebührung dieser Verträge gestellt, die bisher unterschiedlichst beantwortet wurde. Uns ist als Mitteilung eine Entscheidung der Finanzlandesdirektion Salzburg zur Verfügung gestanden, dass Heimverträge als Verträge sui generis zu beurteilen sind, bei denen die bestandrechtlichen Elemente eine derart untergeordnete Rolle spielten, dass eine Vergebührung nach § 33 Gebührengesetz nicht in Frage komme. Demgegenüber vertritt die für Oberösterreich zuständige Finanzlandesdirektion die Ansicht, dass im Musterbetreuungsvertrag ein gebührenpflichtiger Bestandsvertrag im Sinne der Tarifpost 5 des § 33 Gebührengesetz enthalten sei. Als Gebührenbemessungsgrundlage sei das einheitliche Entgelt des Bewohners für die Grundtarifleistungen der jeweiligen Gemeinde nach § 9 des Betreuungsvertrags zugrunde zu legen. Vom Bundesministerium als dritten, der gefragt wurde, wird demgegenüber die Meinung vertreten, dass ein Heimvertrag in der Regel die Vermietung einer Wohneinheit als wichtigstes Element des Vertragswerkes zum Inhalt habe. Die Werk- und Dienstleistungsvereinbarungen treten dabei in den Hintergrund, daher seien die Heimverträge jedenfalls zu vergebühren. Daraufhin wurde Oberösterreich und damit ich als Vorsitzender der nächsten Landessozialreferentenkonferenz von den Ländern ersucht, eine Stellungnahme zur Rechtsansicht des Bundesministeriums für Finanzen an die Verbindungsstelle zu übermitteln. Diesem Ersuchen sind wir nachgekommen. Die Bundesländer treten geschlossen an das Finanzministerium heran mit der Bitte, diese Frage zu klären. Solange diese Frage nicht geklärt ist, kann ich im Interesse der oberösterreichischen Heimbewohner basierend auf der Auskunft der Finanzlandesdirektion keine Empfehlung an die Heimträger abgeben, Verträge abzuschließen, weil die dafür anfallenden Gebühren von den Heimbewohnern zu entrichten wären und Höhen erreichen könnten, die nicht vertretbar sind. Es ist natürlich der Auftrag an die Heime ergangen, und das ist einmal das Wesentliche, wie ich es sehe, die Passagen der oberösterreichischen Heimverordnung hinsichtlich der Rechte der Heimbewohner striktest einzuhalten und sich praktisch auch hinsichtlich des Inhaltes des Musterheimvertrags so zu verhalten, wie wenn es den in der Einzelausfertigung für jeden Bewohner bereits geben würde. Erste Präsidentin: Bitte Herr Abgeordneter. Abg. Trübswasser: Herr Landesrat! Der Wert solcher sozusagen freiwilligen Leistungen der Heimträger an die Heimbewohner ersetzt natürlich, das wissen Sie wahrscheinlich genauso, keinen zweiseitigen Vertrag, der natürlich eine ganz andere Rechtsposition für die BewohnerInnen darstellen würde. Wie erklären Sie sich, dass über doch einen relativ langen Zeitraum bei einem Bundesgesetz, und die Vergebührung basiert ja auf Bundesrecht, so unterschiedliche Auslegungen zwischen den einzelnen Finanzlandesdirektionen möglich sind und dass diese Klärung so lange Zeit in Anspruch nimmt? Wieso ist diese Abklärung nicht schon früher erfolgt, weil Sie haben ja selber gesagt, seit 1999 gibt es diese unterschiedliche Rechtsauffassung? Landesrat Ackerl: Ja Herr Kollege Trübswasser, wir haben uns ja bemüht, diese Abklärung herbeizuführen. Nur ich bitte um Verständnis dafür, dass zur selben Zeit auf Bundesebene auch die Diskussionen über ein Bundesheimgesetz in Gang gekommen sind. Da dieses Bundesheimgesetz natürlich auf Grund seiner Bedeutung mit eine Rolle spielt und ja auch darüber nachgedacht wurde, ob nicht durch ein allfälliges Bundesheimgesetz Initiativen des Landes auf dieser Ebene unterbleiben könnten. Es hat sich aber eindeutig herausgestellt gerade in der Diskussion der Sozialreferenten des letzten Jahres, dass es ohne eine eindeutige Klärung mit dem Bundesfinanzministerium nicht gehen wird und ich verstehe, dass da bereits Ungeduld besteht. Auch mir wäre lieber, es wäre diese Frage bereits gelöst, aber Sie müssen auch mich verstehen, ich kann in der Regel über 80-jährigen Menschen es nicht zumuten, dass sie ihr Recht in einem Prozess suchen, der bekanntlich über mehrere Instanzen gehen müsste, um zur endgültigen Entscheidung zu kommen. Und daher versuchen wir eben mit den Möglichkeiten, die wir haben, das auch in der anderen Form zu klären. Ich halte ein Gerichtsverfahren in diesem Fall für wirklich nicht zweckmäßig. Man kann ja ohne etwas herbeireden zu wollen sagen, wahrscheinlich würde die betreffende Person, die den Prozess musterprozessartig führt, das Ende des Prozesses nicht mehr erleben und ich halte das für wirklich nicht zumutbar. Abg. Trübswasser: Herr Landesrat! Es besteht ja zumindest in den Absichten zum neuen Oberösterreichischen Behindertengesetz oder wie immer es dann auch heißen mag die Absicht, eine Zusammenführung der aus unterschiedlichen Geschichten oder Vorgeschichten heraus betreuten Personen, die in diesen Kreis der Versorgung durch das Oö. Behindertengesetz fallen, zu treffen. Das heißt, psychische Erkrankungen gleichzustellen oder nicht zu unterscheiden, welche Art die Behinderung oder der Grund für eine Versorgung oder einer Sorge des Landes ist. Werden Sie auch, was die Unterbringung in Heimen, allein schon das Wort "unterbringen" ist schon ein altmodisches Wort, werden Sie das Wohnen in Heimen für sage ich einmal mehrfach Behinderte, geistig Behinderte, Körperbehinderte, ältere Menschen, egal aus welchem Grund auch immer, so gestalten, dass es eine einheitliche Rechtssituation der Betroffenen mit dem Land Oberösterreich oder mit den Trägern der Heime geben wird? Landesrat Ackerl: Grundsätzlich ist es so, dass ja Sie wissen, dass zur Zeit in einem partizipativen Prozess die Grundlagen ausgearbeitet werden, wo selbstverständlich auch die Frage der Wortwahl, also des Semantischen, eine wichtige Rolle spielt. Und es ist natürlich so, dass wir auch die rechtliche Situation der Menschen und auf der Ebene ihrer unterschiedlichen Bedürfnisse eine Leistung nach einem Gesetz brauchen, dass die eindeutig geklärt wird und dass es ja auf mittlere Sicht vorgesehen ist, ein Landessozialgesetz zu gestalten, das natürlich auch in dem Sinn die Vereinfachung bringen sollte, und das neue Gesetz würde wahrscheinlich in diese Richtung gehen. Nur ich bitte da, es wäre kein partizipativer Prozess, würde ich jetzt schon sagen, wie die Dinge wirklich aussehen würden. Ich möchte jetzt einmal in der ersten Phase Ergebnisse der inhaltlichen Diskussion und der Vorschläge, die an mich kommen, abwarten. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Freundlinger bitte. Abg. Freundlinger: Herr Landesrat! Haben Sie als Sozialreferent eine zeitliche Perspektive gerade was das Bundesheimvertragsgesetz anbelangt? Denn wir diskutieren jetzt zwei Jahre. Wie schaut es hier als Zeitvorgabe aus? Landesrat Ackerl: Na da haben wir keine Perspektive, weil wir dem Bund ja nichts vorschreiben können. Aber als Sozialreferenten haben wir den dringenden Wunsch an das Finanzministerium, diese Frage so rasch wie möglich und eigentlich auch in unserem Sinne zu klären. Das heißt mit einer eindeutigen Festlegung, was ist Vertragsbestandteil und wie ist die Größenordnung der Vergebührung. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr dafür die nötige Auskunft bekommen. Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Eisenriegler bitte. Abg. Eisenriegler: Ich hätte noch die Frage, aus welchem Grund wird eigentlich zwischen Altenheimbewohnern und -bewohnerinnen und Bewohnern und Bewohnerinnen von betreutem Wohnen unterschieden was die vertragliche Vereinbarung von Leistungen sowie die Nutzung des Wohnraumes betrifft? Es kann doch nicht die Hürde sein, die Gebühr, die Vertragsgebühr, wenn es um Rechte, wenn es um zivile Rechte von alten BewohnerInnen entweder von Altenheimen oder betreutem Wohnen geht. Landesrat Ackerl: Frau Abgeordnete! Die Juristerei ist halt ein Hund. Ich meine, das ist halt, wenn man fünf Juristen fragt kann es passieren, dass man an einem Tag zehn Meinungen kriegt. Und daher haben Sie natürlich in dieser Frage ja nur an mich auch wieder eine Antwort ausgelöst, die so lautet, dass zwischen einem Heim, in dem eine quasi Vollhotelversorgung angeboten wird und dem betreubaren Wohnen, in dem im Prinzip einmal gar nichts angeboten wird, sondern nur eine Verpflichtung besteht, einen Betreuungsvertrag abzuschließen, um als eine derartige Wohnform anerkannt zu werden, aus unserer Sicht ein wesentlicher Unterschied besteht. Betreubares Wohnen können Sie in Wirklichkeit in jeder Wohnung haben, ein Heim natürlich nur in einem nach dem Sozialhilfegesetz anerkannten Heim. Betreutes Wohnen ist keine Einrichtung der Sozialhilfe. Die Angebote des betreuten Wohnens gehören zu den sozialen Diensten nach dem Sozialhilfegesetz, und die sind meiner Meinung nach überhaupt nicht zu berücksichtigen. Aber aus den unterschiedlichen Auffassungen von zwei Finanzlandesdirektionen sind wir soweit klug geworden, dass wir von der Oberbehörde der Finanzlandesdirektionen eine eindeutige Klärung haben wollen. Erste Präsidentin: Gibt es noch eine Wortmeldung? Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die nächste Anfrage, das ist die der Frau Abgeordneten Moser an den Herrn Landesrat Ackerl auf. Abg. Moser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Im Zug der Diskussion rund um den Ombudsmann hast du wiederholt erklärt, dass dies nicht notwendig ist, weil du dich der Wünsche und Beschwerden von Heimbewohnern annimmst. In diesem Zusammenhang darf ich dich daher fragen, wie viele Beschwerden von Heimbewohnern, ihren Angehörigen und Mitarbeitern der Pflegeheime du seit 1998 erhalten hast? Landesrat Ackerl: Also die Aufzeichnungen, die ich selbst, also die wir führen, umfassen 14 Beschwerdefälle in den letzten zwei Jahren und in Summe dürften es an die 20 Beschwerdefälle gewesen sein, wobei Beschwerde nicht Beschwerde gleichzusetzen ist. Schwerwiegende Beschwerdefälle, die mit Pflegesituationen zu tun haben, waren in einer Größenordnung vorhanden, die ich mit ungefähr sechs bis sieben umschreiben muss. Es waren allerdings Beschwerdefälle, die in der Folge, auch wenn es einen Ombudsmann gegeben hätte, nur durch Aktivitäten der Landesregierung als Aufsichtsbehörde zu beheben gewesen wären. Abg. Moser: Ich möchte meine zweite Frage insofern einleiten, weil wir auch immer sagen, dass gute Arbeit geleistet wird. Aber die Fälle, von denen auch wir oft hören, kommen mir doch, wenn ich jetzt gehört habe, nur 14 Beschwerden oder 20 sind eingegangen, kommt mir das doch sehr gering vor. Wo wenden sich bitte dann die Menschen hin? Zweite Frage! Landesrat Ackerl: An die Sozialabteilung direkt kann es auch vorkommen. Abg. Moser: Liegen da Zahlen vor? Landesrat Ackerl: Nein. Abg. Moser: Danke. Erste Präsidentin: Gibt es dazu noch eine Wortmeldung? Herr Schenner bitte. Abg. Schenner: Herr Landesrat! Aus deiner Anfragebeantwortung habe ich ersehen, dass du den Beschwerden, die an dich gerichtet wurden, konsequent nachgekommen bist, und auch mit der entsprechenden Effizienz. Ich habe daher den Eindruck gewonnen, dass eigentlich du der ideale Ombudsmann wärst. Ist das auch deine Meinung? (Beifall) Landesrat Ackerl: Also, ich möchte mich nicht um die Volksanwaltschaft bewerben, aber ich sage grundsätzlich ja. Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Trübswasser bitte. Abg. Trübswasser: Herr Landesrat, was mich natürlich zu dieser Frage fast aufgefordert hat, als sozusagen Referent in Sozialangelegenheiten gleichzeitig der Obmann zu sein, das erinnert mich an den Chef, der gleichzeitig Betriebsratsobmann ist. Ist das nicht grundsätzlich eine Frage, wie man dieses Thema angeht und wie man den Wert der möglichen Beschwerden, glaube ich, gerade aus sozialer oder sozialdemokratischer Sicht diesen hohen Wert des Selbstvertretungsrechtes etwas missachtet? Landesrat Ackerl: Herr Kollege Trübswasser! Sie hätten dann Recht, würde es eine einzige Landeseinrichtung geben im Bereich der Alten- und Pflegeheime. Es gibt sie nicht. Und sie hätten auch dann Recht, würde ich bei Landeseinrichtungen in anderen Aufgabenbereichen eine Zuständigkeit haben. Ich bin für keine einzige Einrichtung, die für Menschen Leistungen erbringt, unmittelbar zuständig. Das heißt, ich bin überall Aufsichtsbehörde oder der Chef der Aufsichtsbehörde, und sehe natürlich unter diesem Gesichtspunkt keinen Widerspruch. Die Beschwerdesituationen haben nachweisbar, und das ist auch den Kollegen der Freiheitlichen Partei bekannt, dazu geführt, dass wir eingeschritten sind, und dass wir im Ausmaß dessen, was nachweisbar war, auch Veränderungsprozesse, die bis zur Kündigung von Heimleitern und Pflegedienstleitern geführt haben, durchgeführt haben. Das heißt also, es ist nicht zu befürchten, wenn die Oberbehörde ihrer Pflicht nachkommt, dass auch tatsächlich die Aufgaben so erledigt werden, wie es notwendig ist. Und ich bin ja gegen die Einrichtung eines Ombudsmannes nicht aus grundsätzlichen Erwägungen, sondern aus Erwägungen, die sich aus der Geschäftsverteilung der Landeregierung und der tatsächlichen Aufgabensituation ergeben. Denn wenn ich die Aufsicht über diesen Aufgabenbereich über habe und in keiner Weise zu befürchten ist, dass es durch andere Formen der Aufgabenstellung zu Problemen kommen könnte, ist nicht einzusehen, dass eine Einrichtung geschaffen wird, die selbst nichts erledigen kann, sondern die wieder nur für die Dritten tätig werden kann, und von uns dann einfordern muss, dass wir etwas tun. Dieser Aufforderung bedarf es nicht. Und die Erfahrung, die wir haben, ist eigentlich, bei Beschwerden, ob es jetzt größere oder kleinere Beschwerden sind, in der Regel die, dass sie sehr häufig Beschwerden sind, die nicht konkret sind, die von nicht Beauftragten gemacht wurden, die vom Hörensagen kommen, und dass nur die Beschwerden fundiert behandelt werden konnten, bei denen die konkreten Angaben so waren, dass wir im Zuge von Ermittlungsverfahren auch durch das entsprechend Hintergrundwissen gestärkt an den Kern der Problematik vordringen konnten. Es würde einen Ombudsmann oder einer Ombudsfrau nicht anders gehen. Ich halte es also, so wie es jetzt ist, für richtig, und glaube auch, dass wir aufgrund der Ausstattung der Sozialabteilung mit dem dafür qualitativ erforderlichen Personal die Arbeit in der Qualität machen können, wie sie erforderlich ist. Es ist immerhin in diesem Jahr aufgrund der Rechnungshofberichte des vergangenen Jahres gelungen, die entsprechenden Personalbereitstellungen im Dienstpostenplan zu erreichen. Die Ausschreibungen sind gemacht worden, wir haben uns zwischenzeitlich bei Beschwerdefällen, die es gegeben hat, mit der Zuziehung von Experten, die nicht dem Amt angehört haben, beholfen, aber in Zukunft wird es möglich sein durch ein eigenes Aufsichtsteam, das aus vier, gegebenenfalls fünf oder sechs Personen besteht, wenn zusätzliche Fachgebiete von anderen Bereichen des Landes herangezogen werden müssen, die Qualität der Aufsicht beträchtlich zu verbessern. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es noch eine Wortmeldung? Herr Klubobmann Steinkellner bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrter Herr Landesrat! Sie haben in der Anfragebeantwortung gegenüber der Frau Kollegin Moser gesagt, dass Sie nicht wissen, wie viele Beschwerden über Vorfälle in Altersheimen eingegangen sind. Ich gehe davon aus, dass Sie auch nicht wissen, wie viele Beschwerden bei den Bezirkshauptmannschaften dann eingegangen sind. Halten Sie ein System für zweckdienlich, wo der Sozialreferent gar nicht weiß, welche Beschwerden eingehen und nicht einmal die Zahl kennt? Landesrat Ackerl: Herr Klubobmann! Ich habe auf die Frage geantwortet. Und habe mich daher, was die Zahlen betrifft, auch nur nach dem erkundigt, nach dem ich gefragt wurde. Ich kann in der Regel davon ausgehen, und da kenne ich Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen gut genug, dass, würde es über das Maß dessen, was der Öffentlichkeit bekannt ist, hinaus Probleme in Alten- und Pflegeheimen geben, würden die auch nicht nur in diesem Haus, sondern auch öffentlich abgehandelt. Bekanntlich ist es so, dass auch die Staatsanwaltschaft entweder von uns eingeschaltet wurde oder es direkt Anzeigen zur Staatsanwaltschaft gegeben hat, auch von Rechtsträgern von Heimen. Und ich möchte den Rechtsträgern von Heimen und auch den Heimleitungen nicht von vornherein unterstellen, dass es nicht zur Meldung von Problemen oder Pflichtverletzungen kommt. Aber ich bin gerne bereit, wenn Sie es wünschen, auch bei den Bezirkshauptmannschaften bzw. bei der Sozialabteilung erheben zu lassen, wie viele Beschwerden bei diesen eingegangen sind. Wir halten es für notwendig, dass die Beschwerden, die qualitative hochwertige Fragen berühren, im Land bekannt sind, weil sie möglicherweise grundsätzlich zu behandeln sind, aber Kleinigkeiten von Beschwerden, die es natürlich auch geben kann, dass die an Ort und Stelle bereinigt werden. Darum haben wir auch in der Heimverordnung vorgesehen, dass es einen Heimbeirat geben soll. Und man soll nicht unterschätzen, auch die Rechtsträger der Heime, die Sozialhilfeverbände und die privaten Einrichtungen haben gegenüber ihren Mitarbeitern Leitungsaufgaben, und zu Leitungsaufgaben gehört auch, das Beschwerdemanagement durchzuführen. Aber diese Frage, die Sie da gestellt haben, werde ich beantworten lassen, es wird nur durch die Erhebung, die wir durchführen müssen, in etwa das Ausmaß des Zeitraumes einer schriftlichen Anfrage benötigen. Abg. Mag. Steinkellner: Ich glaube, es ist wichtig, dass Sie es einfach wissen. Landesrat Ackerl: Nein, Herr Kollege, konkret, was ich heute gefragt wurde, kann ich Ihnen die Antwort heute nicht geben, aber selbstverständlich werden die Erhebungen bei den Bezirkshauptmannschaften natürlich durchgeführt. Erste Präsidentin: Danke Herr Landesrat Ackerl. Die Fragestunde ist geschlossen. Den Herrn Schriftführer bitte ich den Eingang bekannt zu geben. Abg. Bernhofer: Der Eingang umfasst heute folgende Beilagen: Die Beilage 1199/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über Maßnahmen zum Schutz der Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen (Oö. Pflanzenschutzgesetz 2001 - Oö. PflSchG 2001), sie wird dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1200/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend das Bildungskonto des Landes Oberösterreich, soll gemäß 26 Abs. 6 der LGO keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1201/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend eine Novelle zum Oö. Objektivierungsgesetz wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1202/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Dauer von Verwaltungsverfahren bei den Bezirkshauptmannschaften wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1203/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend eine Änderung der Landtagsgeschäftsordnung wird dem bereits bestehenden gemischten Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1204/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Reform der Verwaltungsverfahren im Lande Oberösterreich wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1205/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Erleichterung des Zuganges der Bürger zum Recht wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1206/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Ermächtigung zum Verkauf von 40 Grundstücken im Flächenausmaß von rund 325,72 ha aus dem Areal des Landesforstreviers Leonstein im Gemeindegebiet von Grünburg wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1207/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Vereinbarung zwischen dem Bund, den Ländern und den Gemeinden über eine Verstärkung der stabilitätsorientierten Budgetpolitik (Österreichischer Stabilitätspakt 2001) wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1208/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz soll gemäß § 26 Abs. 5 der LGO keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1209/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend einen Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2001 wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1210/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2002 wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1211/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2002 wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1212/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Nachtrag zum Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2001 für die der Diensthoheit des Landes bzw. dem Land unterstehenden Lehrern an öffentlichen privaten Volks-, Haupt- und Sonderschulen, Polytechnischen Lehrgängen, sowie für die Lehrer an berufsbildenden Pflichtschulen mit Ausnahme der land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1213/2001, die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Schuljahr 2001/ 2002 bzw. das Verwaltungsjahr 2002 für die der Diensthoheit des Landes bzw. dem Land unterstehenden Lehrer an öffentlichen privaten Volks-, Haupt- und Sonderschulen, Polytechnischen Lehrgängen sowie für die Lehrer an berufsbildenden Pflichtschulen mit Ausnahme der land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1215/2001, die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Verwaltungssenatsgesetz 1990 sowie das Oö. Gehaltsgesetz 2001 geändert werden wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1216/2001, die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über das Inverkehrbringen, die Errichtung und den Betrieb von Heizungsanlagen, sonstigen Gasanlagen sowie von Lagerstätten für brennbare Stoffe (Oö. Luftreinhalte- und Energietechnikgesetz 2001 – Oö. LuftREnTG) wird dem bereits bestehenden gemischten Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1218/2001, die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Übereinkommen zwischen dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz über die Errichtung einer Tiefgarage im Bereich des Mutter-Kind-Zentrums und des AKh Linz wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1219/2001, die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Ausgliederung der Landeskuranstalten Bad Hall, Bad Ischl und Bad Zell wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1220/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend eine Studie, welche Erschwernisse die Änderung der Organisation der Finanzämter für die oö. Bevölkerung erbringen wird und welche Maßnahmen das Land Oberösterreich zu deren Minimierung leisten kann soll gemäß § 26 Abs. 6 der LGO keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1221/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend eine Studie inwieweit durch einen finanziellen Zuschuss des Landes die Schließung von Postämtern in Oberösterreich verhindert werden kann soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1222/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend Landeskonzept für Schutz und Sicherheit soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1223/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend Landeskonzept zur Bereitstellung von verbesserter Rechtsinformation und Rechtsberatung soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1224/2001, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Vertrag zwischen dem Bund und dem Land Oberösterreich über die Vorfinanzierung von Schulbauten des weiterführenden Schulwesens in Oberösterreich vom 3. Oktober 2001 wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 1225/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend Maßnahmen im Zusammenhang mit der EURO-Umstellung soll gemäß § 26 Abs. 6 der LGO keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Ebenso soll die Beilage 1226/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Einführung einer Sonderförderung für die Einrichtung von Postagenturen keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die gleiche Vorgangsweise ist für die Beilage 1227/2001, einen Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend Rehabilitationsbetten für Kinder vorgesehen. Auch sie soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 1228/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend den Beschluss einer Resolution für eine konzentrierte Zuständigkeit für die Gesamtkoordination der Klimaschutzaktivitäten wird dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zugewiesen. Und die letzte Beilage 1229/2001, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden soll, diese Beilage soll gemäß § 26 Abs. 6 der LGO keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich bei dir, lieber Herr Kollege Bernhofer, sehr herzlich für die Verlesung des Einganges. Alles, was er verlesen hat, liegt in schriftlicher Form auf Ihren Plätzen. Zusätzlich liegt noch dort die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Bericht über die Gebarung und Tätigkeit des Oö. Landes-Wohnungs- und Siedlungsfonds im Jahr 2000 als Beilage 1214/2001. Ich habe diese Beilage dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Als Eingang reiche ich noch nach, den Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend (1) der Beibehaltung der strikten Anti-Atom-Linie Oberösterreichs, (2) die Einladung zu einer gemeinsamen Konferenz der von einem möglichen Unfall im AKW Temelín hauptsächlich betroffenen Regionen, (3) einen neuerlichen Appell an die Bundesregierung, der Resolution des oberösterreichischen Landtags vom 4.Oktober dieses Jahres zu entsprechen sowie (4) einen weiteren Appell an die Bundesregierung, eine EU-weite Informationsoffensive über die Inhalte des Temelin-Expertenberichts zu starten, der ebenfalls als dringlich bezeichnet wird von den Einreichern, und die keinem Ausschuss zur Beratung zugewiesen wird, also heute behandelt wird. Diese Beilage bekommen Sie in den nächsten Minuten auf Ihren Plätzen aufgelegt, sie hat die Beilagennummer 1230/2001. Wir behandeln jetzt die Dringlichkeiten. Ich beginne mit der Beilage 1200/2001, es handelt sich hier um den Initiativantrag betreffend das Bildungskonto des Landes Oberösterreich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1200/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede, und erteile dem Herrn Klubobmann Steinkellner das Wort, bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Feuerwehrkommandant! Es geht heute um die Feuerwehren und das Öffnen des Bildungskontos für die Feuerwehren. In der Klubobmännerkonferenz hatten wir noch eine Diskussion darüber, ob es nicht in der Zwischenzeit bereits geregelt ist, dass der C-Führerschein, wenn ein Feuerwehrmann für seine Dienstausübung diesen braucht, vom Land bezahlt wird. Ich glaube, dass wir die Sicherheit und den Einsatz unserer Feuerwehrmänner wirklich immer wieder aufs Neue unterstützen müssen, signalisieren müssen, welch großartige Leistungen hier erbracht werden. Und wenn schon der zeitliche Einsatz viele Spannungen bringt, dann soll nicht auch noch eine zusätzliche finanzielle Belastung den Feuerwehrmännern zugemutet werden. Klubobmann Dr. Stockinger sagte, das sei geregelt. In der Zwischenzeit zahlt der Landes-Feuerwehrverband diesen Betrag. Das ist nach meiner Auskunft, nach der jüngsten telefonischen Rückfrage beim dafür zuständigen Schulungsleiter des Landes-Feuerwehrverbandes, eben nicht der Fall. Deswegen bitte ich alle Abgeordneten im Hinblick auf die Leistung unserer oberösterreichischen Feuerwehren, die Möglichkeit aufzumachen, wenn ein Feuerwehrkommandant bestätigt, dass ein Feuerwehrmann den C-Führerschein für die Ausübung seiner Feuerwehrtätigkeit benötigt, dass die Kosten dieses Kurses ersetzt werden. Das ist der Inhalt dieses Antrages. Und im Hinblick auf die Sicherheit Oberösterreichs, im Hinblick auf die Leistungen unserer Feuerwehren, glaube ich, dass dieser Antrag die Zustimmung finden sollte. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile Herrn Abgeordneten Weixelbaumer das Wort. Abg. Weixelbaumer: Sehr verehrte Frau Präsidentin, verehrte Damen und Herren! Die vielen Ehrenamtlichen in den verschiedensten Hilfsorganisationen und Vereinen finden, wenn auch noch verbesserungsfähig, im Großen und Ganzen gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit vor. Das spezielle Problem der Feuerwehren immer genügend Kraftfahrer zu haben, speziell während des Tages, ist fast ein Dauerbrenner und ist von den verantwortlichen Kommandomitgliedern schwer zu lösen. Ich war selbst zehn Jahre als Kassier in unserem Feuerwehrkommando tätig und kenne genau dieses Problem sehr gut. Es geht dabei, wie in vielen anderen Fällen, nicht um die Frage, mit welcher Förderhöhe ist diese Sorge wegzubringen, es geht in erster Linie um die Frage, wer ist während des Tages überhaupt einsatzbereit und zusätzlich gewillt als Kraftfahrer auszurücken. Bei der Suche nach Kraftfahrern ist erfahrungsgemäß eine kostengünstige Ausbildung sicher, bei dem einen oder anderen sehr hilfreich, aber nicht entscheidend. Der zuständige Feuerwehrreferent Landesrat Dr. Walter Aichinger hat bereits vor Wochen einen äußerst günstigen Tarif für unsere Feuerwehren mit den Fahrschulen ausgehandelt. Und mit diesen Rahmenbedingungen wurden die Voraussetzungen im Sinne des Antrages der freiheitlichen Abgeordneten bereits erfüllt, ja sogar eine bessere Lösung erreicht, weil sie wirtschaftlicher ist als die geförderte Förderungsschiene. Sollte es dennoch in Einzelfällen aus sozialen oder finanziellen Gründen notwendig sein, den Wunschkandidaten zu unterstützen, so hat die betroffene Feuerwehr sehr wohl durchaus Mittel und Wege, dies zusätzlich zu tun. Generelle Förderungen vorzusehen lehne ich in diesem Fall prinzipiell ab, weil sie, und auch das ist leider eine Erfahrung, keine Garantie sind, dass der ausgebildete Feuerwehrkraftfahrer dann auch wirklich zur Verfügung steht. Die ansonsten sehr teure Ausbildung für den Führerschein der Klasse C ist mit rund 12.800 Schilling einigermaßen verträglich. Über 40 Fahrschulen in Oberösterreich haben die Mitwirkung zugesagt. Das Angebot der beteiligten Fahrschulen läuft mit Juni 2002 aus oder kann vermutlich auch verlängert werden. Auf den Punkt gebracht ist das kein Thema mehr der Feuerwehren. Und wenn man weiß, dass von den rund 50.000 aktiven Feuerwehrmännern rund die Hälfte den Führerschein C oder C1 haben, so spricht das auch eine eigene Sprache. Und das Bildungskonto dafür zu öffnen, sehe ich absolut nicht ein und auch nicht als richtig. Den ausverhandelten Rahmenvertrag mit den oberösterreichischen Fahrschulen sehe ich somit als eine gute Basis für die Feuerwehren und er ist vor allem auch wirtschaftlicher. Aus diesen Gründen stimmt die ÖVP dem Dringlichkeitsantrag nicht zu. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile Herrn Abgeordneten Schenner das Wort. Abg. Schenner: Ein Zettel ist liegen geblieben. (Erste Präsidentin: "Vom Herrn Weixelbaumer!") Ja zum Schluss nehme ich mir dann das andere Konzept und rede von meinem Namenskollegen Arnold; Womöglich steht der Name auch noch darauf, sage ich etwas Falsches. Nein, ich sage sehr etwas Ähnliches. Liebe Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren! Die Forderung, dass jemand, der ehrenamtlich bei einer Einsatzorganisation tätig ist und dafür einen Führerschein C braucht, diesen möglichst kostengünstig erwerben soll, die ist sicher berechtigt und auch im öffentlichen Interesse. Der Lösungsvorschlag, der gleichzeitig mit diesem Antrag verbunden ist, ist aber diskussionswürdig. Erstens deswegen, weil wir gerade gehört haben, dass es schon finanzielle Verbesserungen gegeben hat und man darüber diskutieren muss, ob diese ausreichen oder nicht, also schon einmal der erste Diskussionsbedarf. Zweitens, ob damit, dass man das ermöglicht, man genügend Kräfte hat, die dann den Führerschein machen und auch bei der Feuerwehr bleiben und untertags dann zur Verfügung stehen, muss auch noch diskutiert werden. Drittens, und das ist mir auch ganz besonders wichtig, (Zwischenruf Abg. Moser: "Bei allen Bereichen!") das Bildungskonto für Arbeitnehmer heranzuziehen, um andere Aufgaben damit zu erledigen, halte ich nicht für richtig. Ich verrate allerdings kein Geheimnis, dass mir der Landeshauptmann-Stellvertreter Haider gesagt hat, wenn es sich herausstellen sollte, dass da noch ein finanzieller Bedarf ist, dass es durchaus andere Ansätze aus dem Gebiet der Sicherheit gibt, um da eine Finanzierung herbeizuführen. Aber auch das muss noch diskutiert werden. Und ich glaube, dass der Unterausschuss oder der Ausschuss, der das diskutieren wird, schon deshalb auch ganz wichtig ist, weil bei allem öffentlichen Verständnis für das Ehrenamt und für die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr oder auch beim Roten Kreuz durch den wirtschaftlichen Druck auch da und dort Schwierigkeiten entstehen, nicht nur beim Einsatz, sondern auch zum Beispiel, wenn man Urlaub nehmen will für eine entsprechende Bildungsmaßnahme. Und wir uns vielleicht auch darüber unterhalten könnten, wie wir als Land immateriell und eventuell auch materiell unterstützen können, dass so eine Tätigkeit auch ausgeübt werden kann. Daher zusammenfassend: Meine Fraktion unterstützt zwar grundsätzlich die Forderung, ist aber mit dem Lösungsvorschlag, der da vorgegeben ist, nicht einverstanden. Daher stimmen wir zwar nicht für die Dringlichkeit, freuen uns aber auf die Diskussion darüber. (Beifall. Zwischenruf Abg. Moser: "Jahr der Ehrenamtlichkeit!") Erste Präsidentin: Ich erteile Frau Abgeordneten Eisenriegler das Wort. Abg. Eisenriegler: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Thema Bildung und Bildungskonto ist unserer Meinung nach zu wichtig, als dass es im Schnellschussverfahren abgehandelt werden soll und kann. Wir stimmen zu, dass nach zahlreichen Kürzungen im Bildungsbereich, dass es hoch an der Zeit ist, dieses Thema zur Sprache zu bringen. Wir sollten uns aber sehr wohl die Zeit nehmen, die Bildungsdiskussion umfassend zu führen und nicht scheibchenweise. Und daher werden wir der Dringlichkeit dieses Antrages nicht zustimmen, obwohl wir der Meinung sind, dass auch die Maßnahmen der letzten beiden Jahre evaluiert, korrigiert und eventuell auch ergänzt werden müssen. Wir sind für eine umfassende Diskussion im Ausschuss und nicht für ein Schnellverfahren und das Herausgreifen einzelner Probleme, wenn sie auch noch so populär sind. Wir meinen, dass wir der Wichtigkeit dieses Themas nicht gerecht werden und wir stimmen dieser Dringlichkeit nicht zu, sind aber inhaltlich nicht (Zwischenruf Abg. Moser: "Wir belohnen die Ehrenamtlichkeit!") dagegen. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Wieso? Wir machen ja etwas!" Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse über diesen Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1200/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden. Ich weise die Beilage 1200/2001 dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1208/2001. Es handelt sich hier um die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz. Ich eröffne über diesen Antrag die Wechselrede und erteile dem Herrn Klubobmann Stockinger das Wort. Abg. Dr. Stockinger: Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Es ist eigentlich heute mit dieser dringlich vorgelegten Regierungsvorlage ein historischer Moment. Ich habe im Vorfeld dieser Sitzung nachgesehen. Das erste Mal kommt in einem Bericht des Finanzausschusses im Jahre 1988 der Gedanke der Privatisierung der damaligen OKA vor. Seit 1995 hat uns das Thema der Teilprivatisierung Energie AG beschäftigt, (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Da hat es noch OKA geheißen!") OKA und Energie AG in der Folge beschäftigt, und ich glaube, es ist durch die intensive Auseinandersetzung am Ende ein gutes Ergebnis herausgekommen. Wir können heute guten Gewissens den Bediensteten aber auch den Oberösterreichern sagen, dass diese Lösung, die in dem Dringlichkeitsantrag angesprochen wird und das Verhandlungsergebnis, das gemeinsam von allen vier Landtagsparteien unter der Führung unseres Landeshauptmannes erzielt worden ist, ein gutes Ergebnis ist, wo die energiepolitischen Interessen des Landes nicht nur gewahrt werden, sondern weiterentwickelt werden können, wo vor allem die Unternehmensinteressen und die Interessen der Mitarbeiter der Energie AG gewahrt sind und wo garantiert ist, und das war für uns ein ganz zentraler Punkt, dass dieser Unternehmens- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich für unser stolzes Landesunternehmen Energie AG beibehalten, gesichert, ja sogar als Kompetenzzentrum ausgebaut wird. Wir stimmen dieser Dringlichkeit heute mit Freude zu, können diesen Schlussstein unter eine mehrjährige intensive Debatte stellen und guten Gewissens sagen, dass der Schlussstein einer ist, der diesen Namen verdient. Und im Übrigen, ich appelliere von dieser Stelle aus auch an alle Verantwortlichen im Kartellprüfungsverfahren, dass man sich der getroffenen Lösung, der sich abzeichnenden Österreich-Lösung, nicht entgegenstellt, sondern die kartellrechtlichen Prüfungen möglichst rasch zu einem positiven Ergebnis führt, damit mit Jahresende und mit 1. Jänner 2002 die neue Lösung, die jetzt vorbereitet wird, und zu der wir heute die Ermächtigung geben, wirksam werden kann. Es ist heute schon angesprochen worden, wir werden die sechs Milliarden Schilling Einnahmen aus diesem Teilverkauf auch sehr sinnvoll für die Oberösterreicher anlegen, in dem wir erstens das Land Oberösterreich entschulden. Da beneiden uns alle darum. Und zweitens, auch in den Gemeinden dafür sorgen, dass neuer finanzieller Spielraum über die Entschuldung des Gemeindereferats für unsere Kommunen und gemeindepolitischen Verantwortlichen möglich wird. Und insofern ist es eine Lösung, die allen etwas bringt, nicht nur uns als Landespolitiker, sondern auch unseren Gemeinden draußen, weil wir alle oberösterreichischen Gemeinden an diesem Erfolg teilhaben lassen. Es ist eigentlich ein Tag der landespolitischen Freude heute. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Dr. Frais das Wort. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es hat echt wohl geklungen in meinen Ohren, Kollege Stockinger, wenn du jetzt gesagt hast, es ist nach langem Kampf eine höchst positive Entscheidung, ein positives Ergebnis herausgekommen. Sie hat tatsächlich sehr, sehr lange gedauert diese Auseinandersetzung. Und ich erinnere daran, dass es schon gravierende positionelle Unterschiede gegeben hat im Herangehen an diesen Verkauf. Ich erinnere daran, dass 1988 der Beschluss gefasst worden ist, wie von dir angesprochen, dass dann Landeshauptmann-Stellvertreter Leitl als Landesfinanzreferent eine leichte Uminterpretation dieses Beschlusses herbeigeführt hat, in dem nicht mehr der Börsengang, sondern ein freier Verkauf, wobei aus den 24 Prozent plötzlich 25 Prozent plus eine Aktie geworden wären. Und das hat auch dann dazu geführt, dass wir im Jahr 1998, als wir nämlich gemerkt haben, dass Landeshauptmann-Stellvertreter Leitl mit Atomkraftwerken als Partner in Diskussion getreten ist, einen Riegel vorgeschoben haben. Das waren damals die Bayern-Werke, ganz einfach darüber nachzulesen. Und wir haben damals einen Riegel vorgeschoben, dass die weiteren Verhandlungen in Abstimmung mit dem Finanzausschuss zu geschehen haben. Und am 8.7.1999 ist in diesem Haus aus meiner Sicht heraus ein denkwürdiger Beschluss gefasst worden und leider, lieber Kollege Stockinger, damals nicht mit der ÖVP, sondern mit den Stimmen von FPÖ, SPÖ und den Grünen. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Gott sei Dank. Sonst hättet ihr es verscherbelt!") Es ist, und das macht die heutige Freude aus, (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Sonst hätten wir nicht dieses Ergebnis!") dass wir, Kollege Stockinger, heute ein positives Ergebnis begrüßen können, nämlich, dass 6,01 Milliarden Schilling in die Landeskassa fließen, dass die Landesenergie AG mit 25 plus 1 Prozent nicht ausverkauft worden ist an das Ausland, sondern im Rahmen einer oberösterreichisch-österreichischen Lösung verblieben ist und dass wir, das halte ich genauso wichtig, letztendlich für die Stromkonsumenten mittel- und langfristig die weitaus beste Lösung gefunden haben. Denn wir haben Vorsorge getroffen, dass unsere Stromkonsumenten bei Abschaltung von AKWs nicht für die Müllentsorgung der AKWs über den Stromtarif aufkommen müssen. (Beifall) Ich freue mich, dass dieser lange zähe Kampf, wo ich persönlich häufig und wirklich sehr häufig auch vom Kollegen Leitl der Sturheit bezichtigt worden bin, dass er erfolgreich war. Ich bedanke mich aber ganz besonders, dass in dieser harten Zeit von 1999 bis zu den letzten Verhandlungen Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider es war, der mit vielen Unbillen, mit vielen Vorwürfen, bis in die Aufsichtsratssitzungen hinein fertig hat werden müssen und der sich durchgesetzt hat. Und dafür danke ich dir, lieber Erich. Du hast die oberösterreichisch-österreichische Lösung federführend durchgesetzt. Und ich glaube, der Dank Oberösterreichs ist dir gewiss. (Beifall) Aus dieser Darstellung heraus, meine sehr verehrten Damen und Herren, werden Sie sicherlich nicht überrascht sein, dass wir der Dringlichkeit dieses Antrages gerne zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Anschober das Wort. Abg. Anschober: Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Eine sinnvolle Lösung wurde von meinen beiden Vorrednern betont. Ich schließe mich dem durchaus an, denn diese Lösung, die heute fixiert wird, endgültig fixiert wird, ist eine Lösung, die in mehreren Bereichen eine Chance darstellt. Eine Chance, dass Oberösterreich seine Glaubwürdigkeit in der Anti-Atompolitik bewahrt, denn es hat ja, wie Kollege Klubobmann Frais richtig gesagt hat, einige Zeit hindurch das Risiko gegeben, dass die Energie AG an einen internationalen Atommulti teilverkauft wird. Und das wäre im Endeffekt das Ende einer Glaubwürdigkeit Oberösterreichs in unserem Anti-Temelin-Streit und insgesamt in der Anti-Atompolitik geworden. Wir haben hier eine Lösung, die eine Glaubwürdigkeit im Bereich der Anti-Atompolitik bewahrt. Zweitens haben wir eine Lösung, die eine Standortabsicherung ermöglicht, die Arbeitsplatzabsicherungen ermöglicht und die der Energie AG als Unternehmen wesentlich eine Vorbereitungschance gibt und eine Absicherungschance gibt gegenüber dem seit einiger Zeit wehenden, sehr rauen Gegenwind der Strommarktliberalisierung, eine nicht einfache Situation für das Unternehmen. Und diese Lösung ermöglicht hier, denke ich, eine Standort- und Firmenabsicherung. Und ein dritter Bereich, und das war immer unser Ziel von Anfang an, vom ersten Tag an, in diesem Haus 1997 artikuliert, ich glaube, das waren die ersten Anträge der Grünen insgesamt, wir wollten immer und wollen nach wie vor eine starke oberösterreichische-österreichische Energielösung und wir sind mit diesem heutigen Beschluss, dieser starken oberösterreichischen-österreichischen Energielösung um einen sehr großen wesentlichen Schritt weiter näher gekommen. Aber das ist noch nicht das Ende des Weges. Da muss noch einiges passieren und da muss sich noch einiges in die richtige Richtung weiter bewegen. Was ich auch sage, aber das ist nicht Gegenstand des heutigen Beschlusses, ein Wermutstropfen ist für mich, dass wir keine Mehrheiten für unseren Vorschlag erhalten, einen Teil der Einnahmen aus diesem Teilverkauf der Energie AG im Unternehmen zu belassen, so wie das in der Steiermark realisiert wurde, um die Energie AG weiter zu stärken, um die Energie AG vorzubereiten und ihr die Investitionen zu ermöglichen, die derzeit notwendig wären, etwa für die Errichtung eines Biomassekraftwerkes in Timelkam und für andere Vertiefungsmaßnahmen, was die Oberösterreichlösung betrifft, etwa in Richtung eines Einstiegs in die Energie Wels. Zweitens: Dies ist der Abschluss eines wesentlichen Schrittes in einer Entwicklung seit 1998, die schon viele Irrungen und Wirrungen mit sich gebracht hat, Entwicklungen, die mich sehr überrascht haben, wie die ÖVP plötzlich vor zwei Jahren zirka das Türl in Richtung einer internationalen Ausschreibung und damit in Richtung eines möglichen Einstiegs eines internationalen Atommultis aufmachen wollte. Deswegen ist für mich der heutige Tag auch ein Tag der Qualität des Parlamentarismus, ein Tag, wo sich gezeigt hat, dass freie Mehrheitsbildungen, dass das Suchen nach dem Wettstreit der besten Konzepte Erfolg haben kann und zu Qualität führen kann. Wir haben einen Mehrheitsbeschluss hier gegen die Stimmen der ÖVP getroffen für einen ganz bestimmten Weg. Das war ein richtiger Schritt, ein richtiger Weg und ich möchte mich sehr dafür bedanken, dass das in diesem Haus möglich ist. Das ist ein Aufbrechen eines sich emanzipierenden Parlamentarismus, der nicht immer nur das absegnet, was in Koalitionen paktiert ist oder was von Regierungen vorgegeben ist. Und das ist gut so und solche Entscheidungen brauchen wir mehr in diesem Haus, sage ich. (Beifall) Muss nicht immer gegen die ÖVP sein, aber in diesem Fall ist es gut, dass es gegen die ÖVP war. Gut. Letzter Punkt dazu. Ich möchte aber einen wesentlichen Punkt auch noch dazu sagen zum Schluss. Es war für mich ein wirklich ein ganz ein hervorragendes Erlebnis, bei diesem Verhandlungsmarathon im Bereich des oberösterreichischen Teams dabei sein zu können. Denn trotz aller Detailunterschiede, die wir als Verhandler hatten, war es trotzdem ein gutes Erlebnis, dass Oberösterreich mit einer Stimme in all diesen Verhandlungsstunden gesprochen hat und immer das Landesinteresse bei diesen Verhandlungen das war, was für alle Verhandler im Mittelpunkt gestanden ist, und ich glaube auch deswegen schaut am Schluss eine Lösung raus, die sich sehen lassen kann. Danke auch dafür. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Herr Klubobmann Mag. Steinkellner bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ja, was kann Besseres in diesem Haus passieren. Da wird die ÖVP überstimmt und am Schluss bedankt sie sich dafür und ist glücklich, dass der Beschluss zustande kommt. Ich finde das wirklich großartig. (Beifall. Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Wenn wir uns nicht gewehrt hätten, hättet ihr es ein Jahr früher billig verscherbelt!") Wenn die ÖVP in dieser Art Glücksgefühle bekommt, dann kann ich diesem Haus nur sagen, helfen wir der ÖVP zu den Glücksgefühlen, ab und zu ist es notwendig, dass auch die Mandatare hier wirklich glücklich sind und da muss man die ÖVP überstimmen und dann zur richtigen Entscheidung führen und dann sind alle glücklich. Frau Kollegin, schauen Sie mich nicht so an. Das ist so gewesen. Sie freuen sich ja jetzt auch über den Beschluss. Ganz entscheidend ist aber auch, wie sich hier manches wandelt, wie negativ die Energieallianz dargestellt worden ist am Anfang hier herinnen in diesem Haus. Und jetzt, glaube ich, haben wir eine solide Partnerschaft gefunden. Aber das Großartige überhaupt ist ja, dass erstens erstmals die SPÖ hier in Linz und die ÖVP im Land zusammen arbeiten können. Kein Mensch draußen hat verstanden, dass man diese beiden wichtigen oberösterreichischen Gesellschaften nicht zusammenführen kann. Nur die politischen Insider wussten, warum das so schwer durchführbar war. Jetzt erstmals, seit glaube ich vierzigjährigem Bemühen, in Oberösterreich energiepolitisch über die Parteigrenzen zu springen, ist es gelungen, dass eine wechselweise Beteiligung mit diesem Beschluss heute in Oberösterreich gefunden wird. Das ist eine historische Dimension, muss man schon sagen, wie lange hier diese Bemühungen bestanden haben. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, die diesen Beschluss tragen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1208/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die Einstimmigkeit fest. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1220/2001. Das ist ein Initiativantrag betreffend eine Studie, welche Erschwernisse die Änderung der Organisation der Finanzämter für die oberösterreichische Bevölkerung erbringen wird und welche Maßnahmen das Land Oberösterreich zu deren Minimierung leisten kann. Auch hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags notwendig, über den ich die Wechselrede eröffne. Ich erteile dem Herrn Klubobmann Dr. Frais das Wort. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die neue Bundesregierung blau-schwarz ist angetreten, neu zu regieren. Was ist herausgekommen? Neu regieren erinnert mich daran, einen Schützenklub gegründet zu haben, der sich ein einziges Ziel gesetzt hat: Ausdünnung, Aushöhlung der ländlichen Regionen. Es sind ja wahre Meisterschützen, meine sehr verehrten Damen und Herren, die ich da in den letzten Wochen vorgefunden habe in dieser blau-schwarzen Regierung. Nur ein Handikap ist dabei aufgetreten. Oberösterreich ist leider die Zielscheibe. Und sie haben sehr gründlich dabei geschossen bei ihrem Preisschießen. Sie haben nämlich den Schrott so verwendet, damit ja jede Region etwas davon abbekommt. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie schaut denn nun nach dem ersten Durchgang dieses Preisschießens, nach diesem blau-schwarzen Preisschießen Oberösterreich aus? Schauen Sie sich einmal diese Zielscheibe hier an. Es schaut doch geradezu sensationell aus, wie großartig die Trefferquote von Blau-Schwarz in Oberösterreich ist. 15 Gendarmerieposten und 44 Gendarmen weniger, (Zwischenruf Abg. Dr. Watzl: "66 hat er gesagt!"), zwei bis drei Polizeiwachzimmer - kein Schwachsinn, Kollege Watzl, wie du das letzte Mal noch gemeint hast - zwei bis drei Wachzimmer in Linz, zwei Wachzimmer in Wels, zwei Wachzimmer in Steyr. Das sind derzeit die Bedrohungspotentiale. Minus 21 Planstellen sowie minus fünf Wächter während der Nacht bei der Justizanstalt, 100 bis 130 Postämter, die geschlossen werden, Kollege Watzl. Und bitte jetzt nicht mit neumodischen Begriffen Postagentur, Shops oder Ähnlichem, es handelt sich einfach um ein Stück Verkaufspult zwischen Käsekrainern und Waschmittel, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall) Mich erinnert das Ganze an eine Zeit nach dem Weltkrieg, als man damals noch Verschleißstellen eingerichtet hat, weil man sich damals noch keine Postämter leisten hat können. Dann ist die Wachstumsphase gekommen, aber jetzt erleben wir das Umgekehrte. 26 Bezirksgerichte werden aufgelöst. Da bin ich schon beim positiveren Vorschlag, gar nicht mehr beim alten Vorschlag. Und aus den derzeit 15 Finanzämtern sollen sechs Leitfinanzämter werden mit einigen Kundenzentren mit Servicecharakter. Ja, meine sehr verehrten Damen und Herrn! Jetzt die Frage: Der Bund macht ein Preisschießen und warum lässt sich das Land Oberösterreich das alles gefallen? Wehrt sich denn niemand in Oberösterreich? (Zwischenruf Abg. Stanek: "Freilich, die SPÖ!") Ich habe es bereits mitbekommen, Kollege Watzl. Der oberösterreichische Landeshauptmann als Mitglied des Koalitionsausschusses ist halt ein ja-sagendes Lämmchen gegenüber all dem, was von Bundesseite kommt. In vorauseilendem Gehorsam hat er sofort den Kompromiss bereit. Tun wir zu dem, was eigentlich eh nie kommen kann, zwei, drei dazu, dann haben wir schon eine gute Lösung. ÖVP und FPÖ, leider in allen Bundesfragen, im Gegensatz zu dem, was wir zuerst diskutiert haben, haben ihre Unterwürfigkeit in ein Höchstmaß gesteigert, und ich erlaube mir ein Zitat von Christoph Leitl, das damals uns gegolten hat, jetzt für ÖVP und FPÖ abzuwandeln: "Sie haben leider Ihr Oberösterreichrückgrat an der Garderobe abgegeben." Ich danke Leitl für dieses Zitat, denn es ist sehr zutreffend. (Beifall) Warum wir, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute auch vier Anträge hier eingebracht haben? Weil wir darauf hinweisen wollen, dass es ein Gesamtpaket ist, nämlich das Paket der Ausdünnung und der Aushöhlung. Es geht nicht um Einzelmaßnahmen dabei, sondern man hat von der Bundesregierung flächendeckend und überschneidend alles genommen, wo man einsparen kann. Ich gebe zu bedenken, und das soll sich jeder wirklich überlegen, dass in Hinkunft nach der Einteilung in sechs Wirtschaftsräume in Oberösterreich nun für Braunau, Ried und Schärding ein Leitfinanzamt zur Verfügung steht, für die Bezirke Urfahr, Freistadt und Rohrbach ein Leitfinanzamt zur Verfügung steht, für die Bezirke Perg, Steyr und Kirchdorf ein Leitfinanzamt zur Verfügung steht, für die Bezirke Wels und Grieskirchen ein Leitfinanzamt zur Verfügung steht und für Gmunden und Vöcklabruck ebenfalls ein Leitfinanzamt. Unbestreitbar dürfte wohl für jeden sein, dass es für das, was derzeit als Teilfinanzämter und Service- und Kundencenter gehandelt wird, nur eine Frage der Zeit ist, bis sie geschlossen werden. Denn wenn ich die Regierung ernst nehme und sie davon ausgeht, dass in Österreich gut 2.500 weniger Finanzbeamte bis 2005 da sein sollen, dann kann das nur Schließung bedeuten. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das bedeutet nicht nur Schließung, sondern sowohl für Arbeitnehmerinnen als auch Arbeitnehmer wesentliche Erschwernisse, aber nicht nur für die, genauso für Dienstgeber. (Unverständlicher Zwischenruf) Wenn ein Braunauer nach Ried fahren muss, was er bisher in Braunau erledigen konnte, dann ist das eine Erschwernis. Du kannst es nicht beantworten, Kollege Steinkogler. Ich habe ja kein Problem. Deshalb stehe ich ja heute hier heraußen. Wir verlangen eine Studie, dass diese Erschwernisse erfasst werden im Rahmen einer Studie und dass das Land Oberösterreich bereit ist, sich endlich einmal nicht nur durch Buckeln, nicht nur durch Unterwürfigkeit auszeichnet, sondern sich Gedanken macht, wie die lastentragende Bevölkerung unterstützt werden kann und nicht allein alle Lasten auf ihren Schultern zu tragen hat. Deshalb ersuche ich, diesem Antrag die Dringlichkeit zu geben. Ich ersuche aber auch weiter insgesamt das Paket der Aushöhlung in Oberösterreich als Ganzes zu sehen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Weinzinger bitte. Abg. Weinzinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, Herr Klubobmann Dr. Frais, lieber Karl! Ja, natürlich es ist deine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, ordentliche Oppositionspolitik zu betreiben. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Du bist auch in Oberösterreich daheim!") Ist ja gar keine Frage und daher zieht ihr in diesen Landtag Probleme herein, mit Gewalt zum Teil, wo es auch gar nicht ganz stimmt, um hier die Bundesregierung anzupatzen. Ja, ist deine Pflicht und Schuldigkeit. Ist ja in Ordnung. Nur bei den Finanzämtern seid ihr vielleicht ein bisserl falsch gewickelt. Erstens, es wird kein Finanzamt aufgelassen. Zweitens, die Situation im Verkehr mit den Finanzämtern ist seit, und ich spreche ja aus wirklicher Erfahrung, ist schon seit langer Zeit ein bisserl eine andere. Der Verkehr mit dem Finanzamt geht also über das Telefon und geht über die sonstige Telekommunikation und was es da alles gibt. Und es gibt relativ wenig Dienstnehmer, die zum Finanzamt gehen. Aber die, die hingehen müssen und hingehen wollen, können auch weiterhin hingehen. Das ist ja gar keine Frage. Das ist ja das Wesentliche, das ist ja das Wesentliche. Und die Dienstgeber, wo es laut eurem Antrag dann keine -geberinnen gibt, die Dienstgeber, die haben ja ohnehin ihre Kommunikation zum Finanzamt. Im Bereich der Körperschaftssteuer war es ja schon immer so, dass man hier zentrale Finanzämter hatte und das ist ja auch richtig. Jetzt ist vor kurzem, was heißt vor kurzem, es ist Stunden her, ist davon gesprochen worden und erfolgreich davon gesprochen worden, dass wir das Nulldefizit erreichen. Eine schöne Sache. Es kam sofort die Kritik seitens der SPÖ, war zu erwarten, und da ist gesagt worden, aber hauptsächlich aus der einnahmenseitigen Lage ist diese Verbesserung und dieses Ergebnis erzielt worden und nicht aus der ausgabenseitigen. Ja da fragt sich der normale Bürger und der, der ein bisserl weiterdenkt, was wäre denn dann die Ausgabenseitige. Die Ausgabenseitige ist natürlich eine Verwaltungsreform. Es kann doch nicht so tragisch sein, wenn wir bei den Finanzämtern die Führungsebenen zusammenlegen, wenn wir die Finanzstrafangelegenheiten zusammenlegen. Das alles ist Verwaltungsreform und Verwaltungsreform führt auf Dauer gesehen zu Einsparungen. Und Verwaltungsreform führt auf Dauer gesehen dazu, dass dieser Staat seine sonstigen Aufgaben, seine sozialen Aufgaben, seine Aufgaben für seine Kinder, für die Ausbildung, für seine Jugend, für seine Alten, für seine Behinderten besser ausführen kann, weil er nicht so viel in Verwaltungsstrukturen setzen muss. Meine Damen und Herren! Das ganze Paket, alle vier Sachen, sind natürlich ein hervorragender Oppositionsbrocken und ich gebe es gerne zu, wären wir in der Opposition, würden wir es auch aufgreifen, vielleicht ein bisschen besser hinterfragen, vielleicht ein bisschen genauer nachschauen, (Beifall) aber im Endeffekt ist das Konzept, das wir hier sehen, das Konzept der Zusammenlegungen, das Richtige. Karl, bei mir wird es ja gleich da leuchten. Ich habe die nächste Sache, die mich als Regionalpolitiker schon berührt, dass wir draußen am Land weniger Strukturen haben, das ist ein Problem. Das gebe ich gerne zu. Das gebe ich nicht nur zu, darunter leide ich. Darum kämpfen wir, dass wir neue Sachen hereinbekommen. Da brauchen wir die Beweglichkeit der Kommunalpolitiker und da brauchen wir die Beweglichkeit der regionalen Politiker, ganz egal welchen Parteien sie angehören. Ich glaube, der Bezirk Schärding ist ein Zeichen dafür, dass hier Schwarz, Rot und Blau sehr gut zusammenarbeiten können, um das zu erhalten. Meine Damen und Herren! Es geht wirklich gerade in diesem Bereich, in dem Bereich der Beilage 1220 nur darum, eine Verbesserung durchzuführen. Wie heißt so schön das politische Wort, einen Synergieeffekt herbeizuführen. Daher können wir diesem Ihren Antrag wirklich nicht die Zustimmung zur Dringlichkeit geben. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Stanek bitte. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Nach der wirklich sehr blumigen Rede des Kollegen Frais werde ich diese jetzt ein bisschen zum Verblühen bringen, weil es schon ganz unwahrscheinlich ist, was hier gesagt wurde. Grundsätzlich bekennt sich ja die SPÖ bei Sonntagsreden immer wieder ganz großartig zu Reformvorhaben. Es ist nur immer interessant, dort wo wirklich die Kompetenz läge, und das war immerhin dreißig Jahre lang auf Bundesebene, ist es bei Sonntagsreden geblieben. Ich habe kaum Reformen gesehen. Jetzt ist es eben notwendig, dass entsprechende Reformen durchgeführt werden. (Zwischenruf "Deine Blüten stehen da drinnen und...!" Unverständliche Zwischenrufe. Erste Präsidentin: "Am Wort ist der Kollege Stanek bitte!") Vielleicht ist es wieder möglich, ein bisschen genauer zuzuhören. Wenn man nämlich zuhört, Kollege Frais, dann lernt man manchmal auch etwas Neues, in dem Fall, nach deiner Rede, wäre es nicht schlecht, jetzt ein bisschen genauer zuzuhören. Dann wirst du Dinge erfahren, die tatsächlich so sind und dann wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass du in Zukunft die Bevölkerung nicht falsch informierst. (Beifall) Und warum falsch informiert wird, das möchte ich jetzt einmal ganz klar darlegen. Wenn in diesem Antrag ... (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Was war falsch?") Das werde ich jetzt gleich sagen. Zuhören. Es ist eine Kunst, ich weiß es. Aber vielleicht probierst du es einmal. (Zwischenruf links: "Wir werden es nicht zulassen, dass...!") Jetzt kommt der Nächste, der Klubobmann-Stellvertreter, der mit Zwischenrufen stört. Es wäre gut, wenn Sie einmal zuhören bitte. (Zwischenruf Abg. Anschober: "Jetzt sind schon zwei Minuten vergangen und wir haben die Wahrheit noch immer nicht!") Eben. Das ist mein Problem. (Beifall. Heiterkeit.) (Erste Präsidentin: "Also, ich bitte dich jetzt zu beginnen. Weil der Abgeordnete Stanek ist am Wort und die anderen bitte ich um Ruhe, bitte.") So, jetzt ist dann wieder langsam Ruhe eingetreten, der Kollege Frais hat vom aktiven Reden auf aktives Zuhören umgeschaltet. Im Antrag steht in der Begründung herinnen, mit der vom Bund angekündigten Bildung einiger Schwerpunktfinanzämter sollen Zuständigkeiten verlagert und kleinere Finanzämter dem Sparstift zum Opfer fallen. Ich habe mich in der Vorbereitung auf meine Rede nicht damit auseinandergesetzt, wie ich etwas besonders polemisch darstellen kann, sondern ich habe mich dort erkundigt, wo die Entscheidungen derzeit fallen. Das ist das Finanzministerium bzw. der Staatssekretär Dr. Alfred Finz. Und der teilt in seinem Schreiben ganz eindeutig mit, dass erstens kein Finanzamt zugesperrt wird, österreichweit, und das gilt natürlich auch für Oberösterreich. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Hab' ich eh' gesagt. Du hast nicht aufgepasst!") Entschuldigung, da herinnen steht, dass kleinere Finanzämter dem Sparstift zum Opfer fallen. Das ist eindeutig eine Schließung. Nein, (Unverständliche Zwischenrufe) Entschuldigung, also bitte jetzt nicht herum interpretieren, das ist ganz offensichtlich falsch. Zweitens, hat es geheißen, heißt es von Finz, dass kein Mitarbeiter, keine Mitarbeiterin ihren Job verlieren wird. Drittens, heißt es ganz eindeutig, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Werden es weniger Mitarbeiter?") drittens, heißt es ganz eindeutig, ja, das heißt doch nicht, dass Leute ihren Arbeitsplatz verlieren. Und Reformen bedingen, wie Kollege Weinzinger es schon ausgeführt hat, wo ebenfalls nicht zugehört wurde, dass durchaus Einsparungen herbeigeführt werden können. Und das ist auch aufgrund der Budgetsituation, die ihr hinterlassen habt, in diesem Lande unbedingt notwendig. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Das wollen auch die Leute!") Ja! (Beifall. Unverständlicher Zwischenruf Landesrat Ackerl) Da ist es eh' besser geworden. Dritter Punkt: (Unverständliche Zwischenrufe) Interne Reformen, die zu mehr Kundenorientierung, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Herr Landesrat hat leider die Rede vom Herrn Frais nicht gehört!") zu flacheren Hierarchien, zu besseren Ergebnis- und Ressourcenverantwortungen führen, das kann ja doch wohl nicht schlecht sein, sondern das ist ausgesprochen notwendig. Und viertens, und jetzt kommt ein ganz entscheidender Punkt, ja, es wird eindeutig auch vom Herrn Staatssekretär Finz festgehalten, dass die Reformvorschläge zunächst in Pilotprojekten getestet werden sollen, um alle Auswirkungen abschätzen zu können, und erst nach der Erprobung ein Echtbetrieb erfolgen soll. Und da frage ich mich, warum man eine Studie machen soll? Warum man eine durchaus sehr konstruktive und intelligente Vorgangsweise aus reiner destruktiver Oppositionspolitik mies macht? Das ist bisher nicht der Weg gewesen, (Unverständliche Zwischenrufe) in dem wir in diesem Hause miteinander diskutiert haben. (Unverständliche Zwischenrufe) Und es ist ihnen nicht möglich, dass sie mir zuhören, weil sie glauben, dass sie mit dieser Oppositionspolitik einfach Sand ins Getriebe bringen können. (Unverständliche Zwischenrufe) Wir werden daher der Dringlichkeit nicht zustimmen. Auch wenn Sie noch so schreien, werden Sie mich nicht davon abbringen können, dass ich weiterrede, weil ich rhetorisch mindestens so gut bin wie Sie. (Beifall) Und jetzt hören Sie bitte noch einmal zu: Es ist daher so, dass wir diesem Antrag, dieser Dringlichkeit nicht zustimmen werden, weil wir der Meinung sind, dass nicht nur die Dringlichkeit nicht notwendig ist, sondern dass überhaupt der ganze Antrag entbehrlich ist. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Klubobmann Anschober bitte. Abg. Anschober: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Kollege Stanek jetzt bin ich wirklich erschüttert. (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Nein!" Zwischenruf Abg. Bernhofer: "So schauen Sie aber gar nicht aus?") Erschüttert! Die ÖVP sagt ja immer, sie ist die große Wirtschaftspartei. Jetzt sage ich Ihnen Folgendes, jeder Konzern der Welt – ausgenommen vielleicht ein paar österreichische Fußballvereine – aber jeder Konzern der Welt würde bei großen Umstrukturierungen selbstverständlich hergehen und die Folgewirkungen einmal untersuchen, Datenerhebungen machen. Welche Wirtschaftlichkeitseffekte hat diese Entwicklung, diese Umstrukturierung? Und Sie gehen her und sagen, Folge untersuchen, analysieren, abschätzen lassen, Experten ranlassen, Wirtschaftlichkeitseffekte für die Regionen untersuchen lassen. Das ist nichts anderes, als Sand ins Getriebe der Bundesregierung bringen zu wollen. Also, meine sehr verehrten Damen und Herren, was für jeden Konzern dieser Welt gut und richtig und selbstverständlich wäre, das muss doch diese Bundesregierung und dieses Land Oberösterreich auch selbstverständlich realisieren. Und in diesen Anträgen geht es ja um nichts anderes - und ich nenne die jetzt wirklich als Paket und werde mich dann nachher nicht mehr melden, weil diese Debatte ist eine etwas eigentümliche – geht es ja um nichts anderes, als die Folgewirkungen untersuchen zu lassen, damit es Entscheidungsgrundlagen gibt. Und das wird doch um Himmels Willen nichts Negatives sein, sondern es sollte für jede Regierung der Welt eine Selbstverständlichkeit sein. Meine sehr verehrten Damen und Herren, und sie kennen das ja mittlerweile schon, (Abg. Anschober zeigt ein Schriftstück.) sie kennen das mittlerweile schon. Vor einem Jahr stellt die ÖVP um 4,5 Millionen Schilling Steuergelder her - (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Haben wir heute schon gehört!") Wahrheit tut weh, Wahrheit tut weh, aber sie werden in diesem Haus noch oft daran erinnert, was sie versprechen und was sie brechen gleichzeitig - geht die ÖVP her und verspricht den oberösterreichischen Bürgerinnen und Bürgern, mit deren Steuergeld um 4,5 Millionen Schilling, wir werden es nicht zulassen, dass etwa Bezirksgerichte, Gendarmerieposten oder Postämter geschlossen werden. (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Unglaublich!") Und dann geht es weiter, die Behörden müssen dort sein, wo die Bürger sind. Ja, sage ich, da hat er Recht der Landeshauptmann. Aber, warum hat er diese Wahrheit, die er vor einem Jahr verkündet hat und den Bürgern versprochen hat, in der Zwischenzeit vergessen? Wir müssen den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen erleichtern, nicht erschweren, stellt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer fest, und er hat Recht. Er hat Recht, und wir wollen verhindern, dass der Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer wortbrüchig wird und umfällt. Und dazu soll es Argumente geben, nämlich konkrete Studien, Konzepte und Untersuchungen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ein Jahr nach dieser Versprechung will die ÖVP einer Schließungsorgie in vielen Bereichen im ländlichen Raum zustimmen. Denn es geht nicht nur um Finanzämter. Es geht um viele Bereiche: Es geht um Postämter, um Gendarmeriebereiche, es geht auch um den Regionalverkehr zum Beispiel. Es geht auch um die Frage der Dorfschulen. Der Landesschulratspräsident Oberösterreichs, der neue, hat es völlig richtig am Beginn seiner Antrittspressekonferenz dargestellt und hat auch dargestellt, was notwendig wäre, nämlich unter anderem die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen. Und was haben Sie heute in der Früh in der Präsidiale gemacht? Einen Antrag, der diese Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen von der Bundesregierung beantragen würde, genau im Sinne ihres Landesschulratspräsidenten, haben ÖVP und FPÖ abgelehnt. So schaut es mit der Glaubwürdigkeit aus. Das ist nicht stimmig, meine sehr verehrten Damen und Herren. Wenn man es ernst nimmt mit einer Aufwertung des ländlichen Raumes, dann müssen diesen Ankündigungen auch Daten folgen. Und Daten, die auf Basis konkreter Erhebungen, Untersuchungen und Studien stattfinden. Kollege Weinzinger glaube ich war es, der das Nulldefizit eingebracht hat. Nulldefizit schön und gut, aber es muss offensichtlich mittlerweile wirklich für alles herhalten. Kollege Weinzinger, ich würde mit Ihnen sehr gerne darüber im Detail diskutieren, aber Ihre Fraktion war es genau so in der letzten Ausschussrunde, die sogar die Untersuchungen der finanziellen Auswirkungen, ob es überhaupt zu Einsparungen kommt durch dieses sogenannte Reformkonzept im Finanzamtsbereich, abgelehnt hat. Also, sie verweigern nach wie vor sogar die Untersuchung, ob diese Konzepte auch nur einen Schilling bringen. Ich behaupte nämlich, in Wirklichkeit kommt es zu Verteuerungen, sowohl im Gerichtsbereich als auch bei den Finanzämtern, weil nämlich umfassende Umbaumaßnahmen unter anderem notwendig sind. Ganz zu schweigen vom volkswirtschaftlichen Effekt, dass Wertschöpfung den Regionen entzogen wird, dass Arbeitsplätze damit gerade für Frauen, die kaum eine Alternative haben, in ländlichen Regionen ruiniert werden und dass insgesamt der Verkehr stimuliert wird. Also die Gesamtbilanz ist eine äußerst negative. Noch einmal: Wir können über Reformen diskutieren und sollen über Reformen diskutieren, aber es darf doch nicht verboten sein, zu verlangen, dass Reformen auf Basis konkreter Untersuchungen und Erhebungen stattfinden. Das ist das Mindeste, was ich mir von Regierung erwarte und das heute in diesem Haus ÖVP und FPÖ - in einem wirklich überraschenden Gleichklang, der sich offensichtlich durch die ganze Sitzung heute erstmals durchzieht - hier sich dem gegenüber verschließen. Das kann wirklich nur als Koalitionstreue in Richtung Wien bezeichnet werden und als mangelndes Rückgrat als oberösterreichische Parteien. Das wundert mich schon sehr, ich hätte mir hier etwas anderes von ihnen erwartet. Zum Schluss noch etwas, (Unverständliche Zwischenrufe) was offensichtlich in der Debatte heute etwas untergegangen ist. Herr Landeshauptmann Pühringer hat auf unsere Anfrage bezüglich der Finanzämter und auf meine Fragestellung, was er vom Alternativkonzept der Personalvertretung, nämlich ein Regionalisierungskonzept umzusetzen, was er davon hält, wörtlich hier formuliert: Ja, vor drei Tagen ist der Chef der Personalvertretung bei ihm gewesen, und er unterstützt dieses Regionalisierungskonzept, was das völlige Gegenteil des Schließungskonzept der Bundesregierung ist. Genau darüber sollten wir reden. Was sind denn sinnvolle - (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Kein Finanzamt wird geschlossen! Unseriös, was du da machst!") was sind denn sinnvolle Reformmaßnahmen? Kollege Stockinger, ein Servicecenter ist kein Finanzamt. Wenn ich eine Hülle stehen lasse, kann ich dazu nicht nur Finanzamt sagen, denn die Distanzen für die betroffenen Kunden erhöhen sich ganz einfach. Darum geht es und das ist der Punkt. Sie wollen das nicht einmal untersucht haben, und das ist eigentlich eine sehr enttäuschende Angelegenheit. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede, um diese Diskussion zu beenden. Ich lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des Hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1220/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag abgelehnt worden ist. Ich weise diese Beilage dem Ausschuss für Finanzen zu. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 1221/2001. Es handelt sich hier um einen Initiativantrag betreffend eine Studie, inwieweit durch einen finanziellen Zuschuss des Landes die Schließung von Postämtern in Oberösterreich verhindert werden kann. Auch hierzu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Dringlichkeitsantrag die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Makor-Winkelbauer das Wort. Abg. Makor-Winkelbauer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Unverständliche Zwischenrufe) Nein, nein, weil es so wichtig ist, weil es so wichtig ist, liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP. Wir werden es nicht zulassen, dass etwa Bezirksgerichte, Gendarmerieposten oder Postämter geschlossen werden. Originalzitat des Landeshauptmanns vor einem Jahr. Und ich werde Ihnen jetzt die fünf Phasen erklären, wie sich diese Meinung und Position in der ÖVP in dem vergangenen Jahr gewandelt hat. Also, wie wir gerade das Zitat gehört haben, zuerst ist man der Kämpfer des ländlichen Raums, dann, und es ist ziemlich genau ein Jahr her, meine sehr geehrten Damen und Herren, da haben wir das erstemal die Postämter diskutiert im Landtag, wird von eurer Seite eine Ahnungslosigkeit vorgegeben. Wenn Sie es nachlesen, Herr Klubobmann Stockinger, in der Oktobersitzung des letzten Jahres haben Sie gesagt: Da gibt es überhaupt nichts, da wissen wir nichts, das kann nicht stimmen mit der Schließung der Postämter. Dann kommt Phase 2 in ihrer Entwicklung. Das ist jene, dass sie uns Panikmache, Schwarzmalerei und das Aufzeichnen von Schreckgespenstern vorwerfen. Weil es ist ein Schreckgespenst, wenn hundert Postämter allein in Oberösterreich gesperrt werden. Mittlerweile sind wir bei Phase 4, nämlich das Schreckgespenst tritt ein und verliert für die ÖVP den Schrecken. Dann wird verharmlost und gesagt, das ist alles halb so wild. Und ich wage die Prognose für die Zukunft, für die Phase 5. Der Landeshauptmann wird von euch dafür beklatscht werden als großen Erfolg, dass nur 95 statt 99 Postämter geschlossen werden. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind die Phasen in eurer Entwicklung und die Dramatik, die sich im ländlichen Raum angesichts dieses Kahlschlages – und wenn jedes vierte Postamt in Oberösterreich geschlossen wird, kann man nichts anderes sagen, als dass es ein Kahlschlag ist – völlig unterschätzt. (Unverständliche Zwischenrufe) Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, 40.000 Unterschriften mahnen euch dazu, das Problem ernst zu nehmen. Und beim heutigen Antrag der SPÖ geht es darum, endgültig eine Notbremse zu ziehen, um eine Studie erstellen zu lassen. Ja, wie ist es denn möglich, mit finanziellen Mitteln vielleicht des Landes, die Postämter zu mindestens in Oberösterreich zu erhalten? Und genau dafür treten wir ein, meine sehr geehrten Damen und Herren. Denn es trifft den Lebensnerv gerade der kleinen Gemeinden, wenn ihnen das Postamt nunmehr auch noch weggenommen wird. Und ich sage, auch noch weggenommen wird, weil wir die Diskussionen um die kleinen Lebensmittelhändler gehabt haben, weil wir die Diskussionen um die Tankstellen gehabt haben, weil Lagerhäuser geschlossen worden sind, Gendarmerieposten geschlossen worden sind, und nunmehr auch noch ein hundert Postämter in Oberösterreich für immer ihre Pforten schließen sollen. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn sie das Konzept der Postshops oder Postagenturen als positives Gegenkonzept präsentieren, dann verkennen sie die Tatsachen. Nämlich jene Tatsache, dass es erstens einmal ein Uraltkonzept ist, weil diese Postshops – nein, so neu modern haben sie nicht geheißen, sie haben geheißen Poststellen, ja – hat es vor zehn Jahren schon gegeben. Und wenn sie sich die Mühe machen, einmal zu recherchieren, wieviel dieser damals verbliebenen Poststellen heute noch offen sind, die waren auch beim Bäcker oder beim Lebensmittelhändler, dann werden sie zur Einsicht kommen, dass kein einziges mehr offen ist, weil das die ersten waren, die geschlossen worden sind. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn sie der Dringlichkeit dieses Antrags nicht zustimmen, dann verstehe ich in Wirklichkeit die Welt nicht mehr. Weil man kann in der Sache womöglich unterschiedlicher Meinung sein, aber dass die Angelegenheiten der Postämter, der Schließung der Postämter eine dringliche Frage ist, ich weiß zum Beispiel aus Peterskirchen, die treffen sich heute Mittag, also zur Zeit sitzen die gerade zusammen, Post AG und Bürgermeister, wenn sie das nicht als dringlich erachten, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann werden zu allermindest jene 40.000 Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Erhaltung der Postämter eingesetzt haben, auch das für die Zukunft zu werten wissen, was Sie im Zusammenhang mit den Postämtern vor einem Jahr gesagt haben und wie Sie jetzt agieren. Danke sehr. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Stockinger das Wort. Abg. Dr. Stockinger: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Einige grundsätzliche Bemerkungen vorweg: Es war heute viel von Glaubwürdigkeit die Rede. Ich hätte mir gewünscht, Stichwort Glaubwürdigkeit, dass die SPÖ ihre neue Liebe zum ländlichen Raum (Ist sie glaubwürdig?) schon bei den Verhandlungen um den Finanzausgleich entdeckt hätte. Dort seid ihr nämlich, wo es um die Beseitigung des ungerechten Bevölkerungsschlüssels für den ländlichen Raum und den kleinen Gemeinden gegangen ist, auf der Seite der Städte gestanden und habt weiter denen die Stange gehalten, die zweimal so viel für einen Einwohner aus dem Steuertopf kassieren als die kleinen Gemeinden. (Beifall) Aus dem heraus schließe ich, dass diese Kampagne, die von der SPÖ gegen leider notwendige Reformen geführt wird, die dort und da weh tun, den Hintergrund hat, dass es halt gut hineinpasst in ein Konzept der Fundamentalkritik an der Regierung. Soweit diese überhaupt selbst zuständig ist, denn in der Frage der Post haben wir es mit einem ausgegliederten Unternehmen zu tun. Zur Frage der Post, (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Wer ist denn Eigentümer?") zur Frage der Post: Ich habe mir das ganz genau angeschaut, lieber Kollege Makor-Winkelbauer. Seit 1945 haben prononcierte, deklarierte SPÖ-Verantwortliche, von der Gewerkschaft der Post rede ich nicht, Verantwortung in der Post getragen. Und jetzt ist die Frage, wie tun wir mit den Strukturen und den wirtschaftlichen Desaster dort weiter und wie bringen wir das in vernünftige Bahnen? (Unverständliche Zwischenrufe) Und das muss man auch einmal in aller Deutlichkeit sagen: (Unverständliche Zwischenrufe) Das ist nicht das Problem einer neuen Bundesregierung, sondern ein Problem, das halt in drei, vier Jahrzehnten dort an Strukturen aufgebaut worden ist. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: "Wieviel wird eingespart, will ich wissen?) Und zweitens, (Unverständliche Zwischenrufe) also Glaubwürdigkeit – ich sage es euch – ich war mit sehr prominenten Vertretern eurer Fraktion, Interessensvertreter, Gewerkschaftern, dieser Tage beisammen bei einem Gespräch rund ums Landesbudget. Ich nenne keine Namen, damit es nicht zu einer Verfolgung kommt (Unverständliche Zwischenrufe) in der eigenen Partei, aber ich sage euch sehr offen, dass im Gespräch dort selbstverständlich gesagt worden ist, ja, es führt kein Weg vorbei an Strukturreformen. Wir müssen etwas tun, weil wir es selber auch einsehen. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, und es steht die europäische Postmarktliberalisierung vor der Tür, dann gibt es eine Situation, wo unter Umständen droht, dass die Fahne der deutschen Post über Österreich weht und wir die gesamte Poststruktur verlieren, und das ist das Problem. Ich bin halt einmal dafür und glaube, dass es auch die Verantwortung eines Politikers ist, rechtzeitig zu handeln und sich rechtzeitig vernünftigen, realistischen Reformen zu stellen. Ich darf daran erinnern, dass noch in der alten Regierung unter einem Postminister, der der SPÖ angehört hat, die Post ausgegliedert wurde, in wirtschaftliche Eigenverantwortung geschickt wurde und dass die jetzt notwendige Reform, da tut mir auch das Herz weh, in den 99 Gemeinden das zu diskutieren, dass diese notwendige Reform eine Konsequenz der völlig unwirtschaftlichen Struktur ist. Es tut weh, wenn du aber die Dinge auf dem Tisch liegen hast, dass es Postämter gibt, die im Übrigen eh nur mehr 15 Stunden in der Woche offen haben, wo der Umsatz ein Drittel dessen ist, was das Postamt im Jahr kostet. Wir gehen halt den Weg, dass wir sagen, aus Verantwortung kann man sich Reformen nicht total verweigern, weil man dann auch die Rechnung sehen muss, die man später präsentiert bekommt. Denn wer vernünftige Reformen rechtzeitig verweigert, den wird die Geschichte strafen, das möchte ich nicht erleben in der Poststruktur. Wir gehen den Weg, das Thema konstruktiv an. Erstens dadurch, dass der Landeshauptmann im Gespräch mit dem Postvorstand dezitiert erreicht hat, dass es, was die werktägliche adressgenaue Zustellung an jeden Haushalt betrifft, keinerlei Veränderungen gibt. Das heißt, für den Bürger ist einmal klar, er kriegt seinen Brief, seine Zeitung, seine Unterlagen so wie bisher vom Briefträger. Zweitens, dass wir dafür eintreten, dass die Postdienste, das Postservice weiterhin zur Verfügung stehen und wir nicht soviel Wert darauf legen, ob dort das Schild Postamt oben ist oder Postpartner oder Landzusteller. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Oder Raiffeisenbank!") Für uns ist die Kombination von Nahversorgungsdiensten, Kollege Anschober, eine Lösung. Denn es wird jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, bestätigen, dass wir in kleinen Orten nur mehr in der Erwerbskombination mit zusätzlichen Standbeinen eine ordentliche Nahversorgungsfunktion aufrecht erhalten können. Daher ist der Postpartner eine sehr sinnvolle Einrichtung. Ich würde es nicht so "hinunterdodeln", Kollege Frais, wie du es gemacht hast, mit der Budel, fahr einmal nach Offenhausen, fahr einmal nach Geboltskirchen, schau dir das an und es wird dich überzeugen. Das ist nicht dumm, sondern vernünftig. Vor allem auch dadurch, da das Service für den Bürger eher ausgeweitet wird, weil er 50, 60 Stunden sich beispielsweise den hinterlegten Brief abholen kann und nicht auf die Mickymaus Öffnungszeiten der bisherigen Kleinpostämter angewiesen ist. Ich bitte euch dringend, verwehrt euch nicht grundsätzlich vernünftigen Reformen, denn sonst werden wir in ein paar Jahren dafür die Zeche zahlen. Ich bitte euch dringend, konstruktiv das mitzubegleiten. Ich bitte euch dringend auch den Reformbedarf bei den Bezirksgerichten zu sehen. Das ist eine Frage der Qualität. Wenn bitte sogar die Richtervereinigung, die Vertretung der Richter sagt, bitte tut etwas, liebe Politiker, legt etwas zusammen, wir brauchen gescheitere Strukturen, auch im Sinne der Qualität der Rechtssprechung, dann darf sich die Politik solchen Dingen nicht mehr verwehren. Dann muss sie entsprechend handeln und über die Dinge diskutieren. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Ich verlange Reformvorschläge!") Und ein letztes, die Mär von der Ausdünnung des ländlichen Raumes, schaut euch bitte ehrlich an, was in diesen letzten zehn Jahren in Oberösterreich, Gott sei Dank, an neuen Schulen, neuen Kindergärten, neuen Technologiezentren, neuen Spitälern, neuen Musikschulen, neuen Einrichtungen wie Fachhochschulen, HTLs und Berufsschulen geschaffen worden ist in den ländlichen Regionen. Ich werde, Kollege Frais, dich und euch beim Wort nehmen, wenn es beispielsweise um die Ansiedlung neuer Berufsschulen geht, ob wir die dann im ländlichen Raum ansiedeln, wie wir es wollen, oder wieder in Linz, wie ihr es wollt. Das ist dann die Nagelprobe, dort schaue ich es mir dann an. An den Taten sollt ihr sie messen, nicht an den Worten. (Beifall) Zweite Präsidentin: Herr Klubobmann Anschober bitte. Abg. Anschober: (Zwischenruf Abg. Dr. Watzl: "Sie haben gesagt, Sie melden sich nicht mehr!") Kollege Watzl, es freut mich, dass Sie wirklich aufpassen bei meinen Reden. Kollege Stockinger, ich glaube es geht, wir kommen jetzt in eine sehr spannende Debatte hinein, wo es mehr um die Substanz geht und um Weichenstellungen, ich glaube, es geht nicht darum, wer, wann, wo Generaldirektor war, welcher Partei der angehört hat, es geht nicht darum, dass es ein justament Nein zu Reformen gibt. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Offenbar, leider!") Es geht nicht darum, sondern Kollege Stockinger, wenn es Konsens in diesem Haus ist, dass der ländliche Raum nicht ausgedünnt, sondern aufgewertet wird, völlig gleichgültig, jetzt von der Analyse und Diagnose, was derzeit passiert, dann müsste es doch ein selbstverständlicher Konsens in diesem Haus sein, dass wir hergehen und ein Bündel von Maßnahmen paktieren, dass wir hergehen und statt einer Hick-Hack-Debatte sagen, okay machen wir drei konkrete Schritte. Erstens einmal ein Moratorium der derzeitigen Pläne, keine Zusperraktionen derzeit. Setzen wir uns zweitens an einen Tisch und lassen wir uns im Detail erheben, durch wissenschaftliche Studien, durch Experten und unter Einbeziehung der Betroffenen, was ja derzeit auch nicht im Mindesten passiert. Lassen wir uns erheben welche Detailauswirkungen, welcher Reformvorschlag, denn es gibt ja verschiedenste, Stichwort Personalvertretung im Finanzamtbereich, ich halte es für toll, dass die hergehen und selbständig ein Konzept vorbereiten und erarbeiten, welche Detailauswirkungen hat welches Reformkonzept und hat welcher Reformansatz. Machen wir dann drittens, das wäre das Wichtigste, denn es geht ja nicht nur darum, Verschlechterungen zu verhindern, sondern die Aufwertung des ländlichen Raumes zu erreichen, machen wir drittens dann miteinander ein konstruktives Landeskonzept, ein Maßnahmenpaket für die Aufwertung des ländlichen Raumes, wenn es genau um dieses geht und nicht darum, das zu verteidigen, was zufälligerweise in Wien von irgendwelchen Schreibtischen fabriziert wird. Wenn es uns allen miteinander darum geht, dass dieser ländliche Raum in Oberösterreich aufgewertet wird, dann wäre es selbstverständlich, dass wir hier einen konstruktiven Weg miteinander gehen, dass wir hier einen Lösungsansatz finden, der sagt: Priorität eins ist diese Aufwertung des ländlichen Raums, da können wir uns von den Berufsschulen bis zu anderen Bereichen sehr, sehr vieles anschauen, aber dann muss klar sein, Moratorium jetzt keine Schließungen, dann muss klar sein, Untersuchung der konkreten Auswirkungen der Reformschritte, und dann muss klar sein, drittens, wir wollen ein oberösterreichisches Landeskonzept zur Aufwertung des ländlichen Raumes. Wenn es darum geht, meine sehr verehrten Damen und Herren, dann einigen wir uns doch miteinander auf eine derartige Vorgangsweise, das könnte innerhalb weniger Monate realisierbar sein. Wir haben heute bereits einen Punkt gehabt, wo wir im Konsens eine sinnvolle Lösung in einem höchst umstrittenen Bereich, Stichwort Energie AG, erreicht haben. Warum sollte das nicht bezüglich der Zukunft des ländlichen Raumes auch machbar sein. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als letzter Redner zur Dringlichkeit, Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Manchmal ist dieses Haus wirklich unübertrefflich, da kommt der grüne Klubobmann heraus und fordert mit Begeisterung ein Reformmoratorium, (Zwischenruf Abg. Anschober: "Ein Zusperrmoratorium!") ein Reformmoratorium, weil ja was dahintersteckt, warum man etwas macht, weil ja sehr oft gesprochen wird. Bitte, die SPÖ verstehe ich da überhaupt nicht, weil die weiß offensichtlich nicht, für was die Landeshauptleute alles miteinander in der Reformkonferenz, im Reformdialog, im Verwaltungsdialog beschlossen haben. Ich bitte nur einmal, ich weiß, offensichtlich ist in der Zwischenzeit die SPÖ Oberösterreich eine eigene Gruppe innerhalb der Sozialdemokratie, weil der Bundesparteivorstand der SPÖ hat dem Reformdialog zugestimmt, nur die SPÖ Oberösterreich scheint davon nichts zu wissen, aber ich bin gerne bereit, in den sozialdemokratischen Klub zu kommen und ab und zu einen Vortrag zu halten, was die SPÖ Landeshauptleute auch alles mitbeschlossen haben. (Beifall) Schlecht informiert und ein kurzes Gedächtnis ist das, was die SPÖ auszeichnet, im Jahre 1996, nämlich am 18. April, darf ich auch noch erwähnen, hat der SPÖ Bundesparteivorstand die Ausgliederung der Post beschlossen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wir sind Oberösterreicher, Günther!") Wer hat den damals die Regierung geführt, weiß man das noch? Vranitzky war es, 1997 hat die Post die Möglichkeit bekommen, die Tarife selbst zu gestalten, Maßnahmen, die jetzt umgesetzt werden müssen, weil eine Totalliberalisierung der Post kommt, weil wir in einem gemeinsamen Markt leben, das wollen Sie einfach nicht wahrhaben, obwohl Sie die Reformen teilweise selbst eingeleitet haben, das verstehe ich nicht. Es ist aber heute eh schon dargelegt worden, bitte, Ihr spielt halt jetzt einmal ein bisschen Opposition, ich bitte nur, zuerst manchmal nachzufragen, denn der gesamte Verwaltungsdialog mit den Landeshauptleuten, auch mit der SPÖ in Wien und auch mit den Vertretern, wer immer bei der SPÖ beteiligt war, ist eben einstimmig beschlossen worden, eben auch mit den Stimmen der SPÖ, mit den entsprechenden Parteiobmännern in den Landesorganisationen Wien und Burgenland. Die haben dem Reformdialog zugestimmt und haben auch damit beschlossen, dass Reformen durchgesetzt werden müssen, weil die offensichtlich wissen, dass es notwendig ist, was die SPÖ Oberösterreich bis jetzt nicht erkannt hat. Die SPÖ Oberösterreich tut sich ja sehr leicht, denn dann, wenn ein Antrag kommt, Nahversorgung etwa über die Wohnbauförderung zu fördern, dann stimmt sie gegen den Antrag. Nein, das geht uns nichts an. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Was hat das mit dem Wohnbau zu tun?") Fragen Sie einmal einen Lebensmittelhändler, der ganz gerne eine niedrigere Miete zahlen würde, der würde sich freuen, wenn er in ein gefördertes Objekt entsprechend auch eine Geschäftsstelle haben könnte, aber die SPÖ wehrt sich dagegen. Wenn die SPÖ jetzt so argumentiert für den ländlichen Raum, dann erwarte ich aber auch im Budget einen Antrag, dass die Landwirtschaft wirklich besser unterstützt wird, weil da hat sich die SPÖ bis jetzt auch nicht ausgezeichnet für den ländlichen Raum, dass wir die Arbeitsplätze tatsächlich erhalten. Oder, kommt so ein Antrag? Nein, tiefes Schweigen. (Beifall) Wenn die SPÖ tatsächlich glaubt, dass durch die Gerichte und Aufrechterhaltung der Gerichte der ländliche Raum gesichert wird, dann darf ich Ihnen einmal sagen, dass Bezirksgericht Lembach hat eine Auslastung für den Richter von 0,4 Richter, 0,4 Richter sind dort tätig, wie soll denn dort eine qualifizierte Auskunft eines Richters erfolgen, etwa in einem Scheidungsfall, wo am Vormittag die Frau kommt und am Nachmittag der Mann kommt und sich beraten lässt. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wir reden von der Post!") Wir reden über das, was hier behauptet wird. Der Unterschied zwischen vorher und heute ist, das ist auch von manchen, die noch ein bisschen fair denken, manchen, die noch ein bisschen fair in der SPÖ denken, nicht mehr viele, dass der Minister Böhmdorfer beispielsweise bereits zwei Mal sich der Diskussion mit den verantwortlichen Bürgermeistern gestellt hat. Das hat es früher nicht gegeben, er hat erst vor kurzem wieder ein Gespräch geführt, und er ist auf Verständnis in verschiedenen Bereichen geführt worden. Die Postagenturen im Übrigen sind abgeschafft worden. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Karl Frais, weißt du, warum die Postagenturen abgeschafft worden sind? Weil die Gewerkschaft der Sozialdemokraten damals gesagt hat, kommt doch überhaupt nicht in Frage, die haben ja ein anderes Gehaltsschema draußen, das ist unser Bereich, das darf nicht passieren. (Beifall) Wenn man es sich in anderen Ländern in Europa ein bisschen anschaut, wie sich das dort entwickelt hat, wo entsprechend Poststellen eingerichtet sind, in Lebensmittelgeschäften, die ganz andere Öffnungszeiten haben, wo die Qualität für den Bürger besteht. Das ist Zukunft, der Bürger will eine entsprechend rasche Versorgung, der Bürger will eine entsprechend lange Öffnungszeit, damit er das auch abgeben kann, nicht zwei, drei Stunden am Vormittag, wo dann niemand dort ist, weil die Leute arbeiten, das sind Reformideen. Ich bedaure es wirklich, dass die SPÖ in Oberösterreich weder weiß, was im Reformdialog von ihren Parteifreunden in Wien beschlossen wird, wo sie zugestimmt haben. (Unverständliche Zwischenrufe von links) Sie schimpfen und schimpfen und bringen keine Vorschläge. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es ist niemand weiter mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des Landtags, die der Dringlichkeit zur Beilage 1221/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dies die nicht erforderliche Stimmenmehrheit ist und ich weise diese Beilage dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Die Beilage 1222/2001 soll laut Ankündigung des Herrn Schriftführers im Rahmen Ihres Antrages keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Es ist dies eine Beilage, ein Initiativantrag betreffend das Landeskonzept für Schutz und Sicherheit. Es ist hiezu ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich, und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1222/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordneter Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ein paar Worte noch zu dir, Kollege Stockinger, natürlich stehen auch die Sozialdemokraten für Reformen, nur ich sage dir eines, das, was jetzt passiert, ist absoluter Kahlschlag, das musst du akzeptieren, das siehst du. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Was sagt die Gewerkschaft der Post?") Du hast zum Beispiel Geboltskirchen erwähnt, der ÖVP-Bürgermeister von Geboltskirchen hat anlässlich einer Eröffnung ein Gespräch mit mir geführt, er hat mich ersucht, ich soll ihn unterstützen, dass er das leere Lokal, wo die Post jetzt ausgezogen ist, dass er das irgendwie besetzen kann und dass die Finanzierung gesichert ist. Also, das sind keine Strategien, das sind meines Erachtens Vernaderungen und Kaputtmachung des ländlichen Raumes. Aber die SPÖ-Landtagsfraktion fordert heute ein Landeskonzept für Schutz und Sicherheit, der ländliche Raum, das haben wir heute schon gehört, darf nicht zerstört werden. Die Behörden müssen dort sein, wo die Bürger sind, wir haben es heute schon so oft gehört und gesehen, was der Herr Landeshauptmann auch geschrieben hat. In Oberösterreich stehen 15 Gendarmerieposten vor der Schließung, bei der Justizwache wird eingespart, außerdem sollen 44 Gendarmerieplanstellen eingespart werden, 6 Polizeiwachzimmer in Linz, Wels und Steyr werden geschlossen, auch die mobilen Einsatzkommandos, MEK kurz genannt, werden aufgelöst. Heute habe ich in der Kronen Zeitung gelesen, ich habe nachgefragt, es soll auch wirklich stimmen, 12 Mann oder Frauen sollen mit einem Transporthubschrauber Salzburg und Oberösterreich schützen. Künftig dürfen sich Verbrecher 70 Minuten Zeit lassen, sozusagen, bis dass die Sondereinheit vor Ort ist, also eine ganz neue Qualität von Sicherheit. Es soll die Schließung folgender Gendarmerieposten mit einer hohen Überstundenanzahl, zu einer besseren Abdeckung der Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung führen. Ich habe mir da ein paar Fakten und Daten geben lassen. Alkoven wird geschlossen, 92,3 Überstunden pro Monat, Rainbach wird geschlossen, 52,5 Überstunden, Unterweißenbach wird geschlossen, 65,8 Überstunden, Wartberg an der Krems 69,2, Kronstorf 117,4, Baumgartenberg 66,6, Schwertberg 138,8, Haslach 61,9, Hofkirchen 71,2, Taufkirchen an der Pram 86,2, Feldkirchen 98,1, Regau 221,3, Attersee 164,2 Weyregg 224,9 und Stadl-Paura 194,2 Überstunden jeweils pro Monat. Es sind 15 Gendarmerieposten und insgesamt 1.724,6 Überstunden, das ist ein Anschlag auf die Sicherheit, den wir nicht unterstützen, wo wir auch nicht zustimmen können. Nicht nach objektiven Kriterien können maßgeblich für die ÖVP, für den ÖVP-Bundesminister Strasser angeordnete Schließungsaktionen sein. Wie ist es sonst möglich, dass zum Beispiel in Alkoven, und ich stamme aus dem Bezirk Eferding und kenne die Gemeinde Alkoven sehr gut, die fünfzehntgrößte Gemeinde in Oberösterreich mit über 5.000 Einwohnern, 146 Kilometer Gemeindestraßennetz, durchquert von einer verkehrsintensiven Bundesstraße, mit den größten Unfallhäufungsstellen, der Gendarmerieposten einfach geschlossen wird. Man denkt nur noch dazu an Hartheim oder auch an die kommende Landesausstellung, wird einfach geschlossen, der Bürgermeister hat dies alles aus der Zeitung erfahren, so schaut die Kooperation eines Bundesministers Strasser aus. Oder wie es zum Beispiel sachlich möglich ist, Polizeiwachzimmer in Linz zu schließen, wenn man dazu die Fakten kennt. Ich habe ein paar Daten dazu geholt, Erich vielleicht, ich gebe dir nachher die Daten, damit du sie nachher hast. Zum Beispiel Kfz-Einbrüche Steigerung von 2000 bis 2001 bis September 39,57 Prozent, Raubüberfälle plus 8,51 Prozent, sonstige Einbrüche plus 18,52 Prozent, Diebstähle plus 10,55 Prozent, Sachbeschädigung plus 4,47 Prozent, Körperverletzungen plus 12,83 Prozent und Ladendiebstähle plus 26,12 Prozent. Aber auch die Angst des internationalen Terrorismus oder der organisierten Kriminalität oder Bedrohungen anderer Art verleihen derzeit große Unsicherheit. Die drohende Schließungsaktion entspricht in keiner Weise den wachsenden Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger, gerade deshalb ist ein Zeichen der Politik zu setzen, an die Bevölkerung die notwendige Unterstützung zu geben und sie jetzt nicht im Stich zu lassen. Wir Sozialdemokraten sprechen uns gegen jegliche Schließungsaktionen der schwarz-blauen Regierung aus und werden auch keiner Schließung zustimmen. Ich ersuche daher, dem Initiativantrag der SPÖ-Fraktion die Dringlichkeit zu erteilen. Danke schön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Watzl. Abg. Dr. Watzl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Im gegenständlichen Initiativantrag wird begehrt, ein Landeskonzept für Schutz und Sicherheit in Auftrag zu geben. Und in der Begründung steht: Nicht nur die Angst vor dem internationalen Terrorismus, auch die organisierte Kriminalität und andere Bedrohungen verbreiten derzeit große Unsicherheit. Gerade deshalb ist ein Zeichen der Politik an die Bevölkerung notwendig, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Aber in die richtige Richtung!") dass diese in schwierigen Situationen nicht allein gelassen wird. Korrekt, stimme ich zu, dass genau in diesen Zeiten im Bereich der Sicherheit nicht Verunsicherung passiert, sondern ein ordentliches Miteinander. Konzepte sind gut, Kollege Anschober, keine Frage, nur wenn man Konzepte dem Grunde nach hat, wenn ein Prozess der konzeptiven Arbeit im Sicherheitsbereich vor Jahren bereits eingeleitet wurde, dann sage ich ganz ehrlich, dann ist mir das Steuergeld der Oberösterreicher zu wertvoll, dann brauche ich es nicht. Eine der ersten Aktionen des Landeshauptmannes Pühringer war 1996, alle politischen Kräfte waren eingebunden, dass wir eine Sicherheitskonferenz abgehalten haben. Und als Ausfluss aus dieser Sicherheitskonferenz wurde unter anderem der oberösterreichische Landessicherheitsrat auch gegründet, wo die politischen Kräfte, wo die Fachleute alle eingebunden sind. Er wird in den nächsten Tagen neuerlich zusammentreten und sich konzeptiv mit dieser Frage auch letztendlich auseinander setzen. Was mir überhaupt nicht gefällt ist, und das verspüre ich und das sage ich auch sehr sehr offen, dass gerade die Sozialisten in letzter Zeit (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Sozialdemokraten!" Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Sozialdemokraten!") im Bereich der Sicherheit, Entschuldigung, der neue Winterauer sagt, wir müssen uns wieder mehr um die Genossinnen und Genossen kümmern, ich habe nur seinem Auftrag entsprechend gehandelt, wenn die Genossen praktisch im Bereich der Sicherheit Verunsicherung betreiben und Polemik einfach wirklich in einer unqualifizierten Art und Weise vermitteln. Das Einzige, was wirklich dabei herauskommt, ist die Verunsicherung der Menschen, aber die nehmen es ohnehin nicht ab. Die Glaubwürdigkeit bei der SPÖ in dem Bereich ist einfach nicht gegeben. Wenn ich mir anschaue, dass halt seit 1985 bis 2000 ein Sozialdemokrat, vormals also Sozialist, eben verantwortlich war für diesen Bereich, und in Oberösterreich 66 Gendarmerieposten zugesperrt worden sind. (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: "Das ist Reform!") Es ist die Tatsache. Und daher war es auch überflüssig, dass in der ersten Propagandawelle der SPÖ (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Genau darum geht es!") von über 30 Gendarmerieposten die Rede war. In Gesprächen, in konstruktiven, auch mit dem zuständigen Innenminister, ist dann das Ergebnis, das ja ohnehin verkündet wurde, herausgekommen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "44 Wachzimmer!") Und das kann man sachlich auch vertreten. Zu den Polizeiwachzimmern: Es geschieht das Gleiche jetzt wieder. Ich halte es für nicht korrekt und nicht anständig, wenn man Menschen einfach die Dinge falsch benennt. Falsch benennt, wo man eine Verunsicherung betreibt, die so sicher nicht eintreten wird. Wenn man sagt am Beispiel Linz (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Pilsner), Erich hör zu, in Linz würden drei Wachzimmer gesperrt werden: sicher nicht! Und ich könnte mit dir gerne eine Wette abschließen, dass dies so sicher nicht kommen wird. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Pilsner) Nein, an den Daten müssen wir es auch messen letztendlich. Ich sage dir, es wird in Linz kein einziges Wachzimmer letztendlich geschlossen werden. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Dann haben wir sie erfolgreich verhindert, die Schließung!") Nein, aber sicher nicht, weil der Strasser Ernst einer ist, der als Innenminister sich sehr wohl die Dinge anschaut. Und wenn ein Diskussionspapier am Tisch liegt und der Landeshauptmann ihm sagt, lieber Herr Innenminister, das geht so nicht, er einen ganz klaren Auftrag gegeben hat, nämlich an den Polizeidirektor in Linz, und der, so nehme ich einmal an, wird Linz kennen und wird auch die Fachmeinung einbringen, ein Konzept auf den Tisch zu legen hat. Und dann werden wir sehen, was herauskommt. Und ich gehe auch davon aus, dass gerade im Süden von Linz, wo die Stadtentwicklung hingeht, in Zukunft mehr Personal, mehr Polizisten auf der Straße sein werden. Weil ich denke, das ist das Entscheidende, dass wir sachlich nachdenken, wie man den Polizisten, die gute Arbeit leisten, sie die Arbeit im Sinne der Sicherheit auch tatsächlich leisten lassen können, sie von Schreibtischtätigkeiten einfach entlasten, war nicht immer so, und einfach für das die Arbeit tun lassen kann, wofür sie letztendlich auch da sind und letztendlich auch gute Arbeit leisten. Ich denke, dass mit der Verunsicherungspolitik der SPÖ, gerade im Bereich der Sicherheit, den Menschen kein guter Dienst erwiesen wird, weil die Sicherheit einfach nicht aus parteipolitischer Brille heraus, sondern aus sachpolitischer Überlegung heraus zu lösen ist. Und nur darum geht es. Und man erweist letztendlich den Polizisten und den Gendarmen auch keinen guten Dienst, weil man damit ihre gute Arbeit, ihre gute Leistung, Kriminalitätsaufklärungsquoten sind ja bekannt und nachlesbar, wirklich ihr gutes Arbeiten, ihr Licht zu Unrecht unter den Scheffel rücken würde. Daher werden wir dieser Dringlichkeit nicht die Zustimmung geben, weil wir glauben, dass die sachlich notwendigen, richtigen Schritte vor Jahren bereits eingeleitet wurden, am Beispiel des Landessicherheitsrates festgemacht, und es notwendig ist, dass wir in dem Bereich ständig weiterarbeiten, und nicht jetzt einmal eine Studie, nur damit man einer Kampagnenplanung sozusagen auch hier einen Beitrag leisten kann, in Auftrag geben. Daher werden wir dem Dringlichkeitsantrag die Zustimmung nicht geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Kollegen Kreßl das Wort. Abg. Kreßl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich kann mich in einem einzigen Satz an den Kollegen Pilsner anschließen. Ich will auch keine schwarz-blaue Schließungsaktion, denn ich bin dafür, dass diese Regierung noch lange so in dieser Form weiterarbeiten kann (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Nein, das habe ich nicht gesagt!") wie bisher. (Beifall) Es ist notwendig, dass Reformen verwirklicht werden, zu denen die SPÖ nicht im Stande war, sie zu verwirklichen. Es ist bemerkenswert, die SPÖ sorgt sich plötzlich um die Sicherheit im Lande. Es ist noch gar nicht lange aus, hat die SPÖ eine Art Weltuntergangsstimmung erzeugen wollen, als es um den Lauschangriff gegangen ist, um die Rasterfahndung, um das Militärbefugnisgesetz und zuletzt um die Diskussion der Fingerabdrücke. Jetzt macht sich die SPÖ Sorgen betreffend Schließungen von Gendarmerieposten. 15 Gendarmerieposten sollen in Oberösterreich jetzt geschlossen werden. Ganz anders war die Argumentation 1991. Nach dem damaligen Dienststellenstrukturkonzept, damals unter dem SPÖ-Innenminister Franz Löschnak, sind damals sogar 66 Dienststellen in Oberösterreich geschlossen worden, aber damals war die Argumentation ganz anders. Die damaligen SPÖ-Slogans waren Effizienz, notwendige Strukturmaßnahmen, mehr Personal im Außendienst, weniger Verwaltung. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Ist aber keine Personaleinsparung gewesen!") Die nächste Reform ist prompt gefolgt 1993. Da hat es eine Verordnung des SPÖ-Innenministers Löschnak gegeben, dass Gendarmerieposten nicht mehr ständig besetzt sein müssen. Dann sind diese Anrufumleitungen eingeführt worden. Hilfesuchende Bürger mussten sich mit der Tonbandstimme begnügen, wenn sie eine Dienststelle angerufen haben. Nur noch die Bezirksleitzentralen sind seither durchgehend besetzt. Und jetzt werden 15 Gendarmerieposten in Oberösterreich mit anderen zusammengelegt, die schon damals auf der roten Liste des roten Innenministeriums gestanden sind. Und jetzt von einer Zerschlagung der Sicherheitsstruktur zu sprechen, ist völlig überzogen. Da sollte man schon die Kirche im Dorf lassen. Ich möchte hier nur eine kurze Passage zitieren aus der Gesetzgebungsperiode 1994, das war die Landtagssitzung am 7. Juli 1994, als der sozialdemokratische Landtagsklub eine Aussage gemacht hat unter dem damaligen Abgeordneten Block: Als sozialdemokratischer Landtagsklub erteilen wir aber klar, meine Damen und Herren, klar und deutlich jenen eine Absage, die aus eigennützigen Gründen wie Prestigedenken, Bequemlichkeit oder tagespolitischer Opportunität für die Erhaltung von veralteten Strukturen eintreten, noch dazu unter bewusster Falschinformation der Öffentlichkeit. Und jetzt frage ich mich, meine Damen und Herren, war der Herr Block damals bei der falschen Partei, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Aber Dienstposten sind keine aufgelassen worden!") hat sich die SPÖ um 180 Grad gewandelt, oder versteht sie ihre eigene Politik nicht mehr? (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Der hat sich wirklich gut ausgekannt!") Ein guter Tipp: Zu diesen Schachteln, die vorher da gestanden sind, möchte ich der SPÖ raten: Behaltet sie gut auf, damit ihr eure Propagandaflops dort sinnvoll entsorgen könnt! (Beifall) Meine Damen und Herren! Diese Angelegenheit, die in diesem Antrag formuliert ist, ist eine reine Bundeskompetenz. Es hat ja mittlerweile eine Einigung zwischen Innenministerium und Land Oberösterreich über diese 15 Dienststellen gegeben. Über die mobilen Einsatzkommandos wird ja noch verhandelt. Bundesminister Strasser hat angekündigt, dass er sie nicht schließen möchte, sondern eine gewisse Umstrukturierung durchführen möchte. Wir hoffen, dass diese Zusagen auch halten werden. Der SPÖ kann man nur raten, wieder zurückzufinden zur Sachlichkeit, zur Realität. Wir lehnen diesen Antrag, diese Dringlichkeit (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Sachlichkeit heißt Zustimmung zum Zusperren!") des Antrages ab. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es liegt mir keine weitere Wortmeldung vor. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse abstimmen und bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1222/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dies mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich weise die Beilage dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zu. Der Herr Schriftführer hat bereits angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 1223/2001 im Rahmen ihres Antrages vorschlagen, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es ist dies ein Initiativantrag betreffend Landeskonzept zur Bereitstellung von verbesserter Rechtsinformation und Rechtsberatung. Es ist hiezu ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich, und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1223/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede, zu der als erster Redner Herr Kollege Affenzeller zu Wort gemeldet ist. Abg. Affenzeller: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Es geht in dieser Beilage um einen Initiativantrag für ein Landeskonzept zur Bereitstellung von verbesserter Rechtsinformation und Rechtsberatung. Meine Damen und Herren! Ich möchte aber, bevor ich in die Diskussion über die Bezirksgerichte einsteige, vorher einen Dank aussprechen, auch namens vieler Betroffener und auch namens vieler Gemeinden, die betroffen sind, einen wirklich aufrichtigen Dank an den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider, (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Die üben schon für den Budgetlandtag!") der sich von Anfang an namens der SPÖ-Oberösterreich ganz klar und unmissverständlich auf die Seite der Gemeinden und der Regionen gestellt hat und erklärt hat, dass von Seiten der SPÖ einer Schließung von Bezirksgerichten keine Zustimmung gegeben wird. Ich danke dafür sehr herzlich, für diese ganz klare Positionierung. (Beifall. Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Ist der Affenzeller so umstritten in der Partei, dass er das braucht?") Meine Damen und Herren! Im Initiativantrag fordern wir die Landesregierung auf, ein Landeskonzept auszuarbeiten, das den Bedürfnissen der Bevölkerung nach einer verbesserten, flächendeckenden Rechtsversorgung durch Rechtsinformationen und Rechtsberatung Rechnung trägt. Ich kann es mir heute leicht machen, geschätzte Damen und Herren, denn ich möchte ÖVP und FPÖ daran erinnern, dass es bereits 1996 hier einen Antrag von diesen Fraktionen gegeben hat, der damals einstimmig beschlossen worden ist, und ich darf die Begründung, geschätzte Damen und Herren, wortwörtlich zitieren: Die kleinen Bezirksgerichte sind in den Regionen für die Bürger eine wichtige Anlaufstation für viele Rechtsbereiche. Die Absichten der Bundesregierung, die kleinen Gerichte aufzulösen, führen zu Zentralismus, bringen aber kaum Einsparungen. In vielen Bereichen der Verwaltung hat es sich gezeigt, dass große Einheiten für die Bevölkerung nur Nachteile bringen. Dem Bürger soll der Zugang zum Recht nicht erschwert, sondern erleichtert werden. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Wer hat das gesagt?") Die Bezirksgerichte begründen auch weitere Arbeitsplätze, wie etwa jener in Notariaten und Anwaltskanzleien. Die Kosten, die derzeit bei den kleinen Bezirksgerichten für Richter, Verwaltungspersonal und Räumlichkeiten entstehen, würden bei Schließung der kleinen Bezirksgerichte nur auf die Zentralstellen umgeschichtet, die Arbeitsplätze in den betroffenen Gemeinden gingen aber verloren. Wortwörtlich zitiert aus der Begründung des damaligen Antrages 1996. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Das ist richtig!" Zwischenruf Abg. Prinz: "Wer hat das gesagt?") Meine Damen und Herren! Vielleicht noch ein paar wörtliche Zitate, ganz wörtlich entnommen aus der damaligen Diskussion. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Wer war denn das?") Der Herr Magister Steinkellner! Er hat damals gesagt: Ich möchte mich vorerst bei der ÖVP und bei der SPÖ bedanken, dass sie nunmehr diesen Antrag auch mit unterstützen. Da gibt es also gewaltige Unterschiede zu heute. Heute trauen Sie sich nicht mehr, einen solchen Antrag zu unterstützen. Wir haben uns damals getraut, auch so einen Antrag gegen die Bundesregierung zu unterstützen. (Beifall) Oder, ein wörtliches Zitat, Herr Klubobmann Steinkellner wörtlich: Es ist ein Signal, und ich glaube, dass der Landtag auch hier richtig handelt. Bürgernahe Justiz, der Richter als Ansprechpartner vor Ort muss erhalten bleiben. Nicht wegen der Rechtssicherheit, dass möglicherweise zehn Richter auf einem Gericht qualitativ in einem schwierigen Prozess richtig entscheiden können. Wissen werden wir es nie, wie ein Richter entscheidet. Ich glaube, dass der Richter vor Ort eine derart wichtige Funktion in den Gemeinden hat, als moralische Autorität, als Ansprechpartner und nicht das anonyme Großgericht in der Zukunft die Vision darstellt. Oder weiter: Verwaltung, aber auch Justiz, soll beim Bürger bleiben. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Probleme, wenn ich Bezirksgerichte auflöse, und die damit verbundenen Arbeitsplätze, die bedroht werden und verlagert werden, die Kosten, die im Zentralbereich durch neue Gebäude, neue Verwaltungseinheiten entstehen und gleichzeitig neu sanierte Gerichte in den Orten, in den kleinen Gemeinden, zugesperrt werden, das ist der falsche Weg. (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Ein Horrorszenario!") Oder, der Herr Kollege Bernhofer von der ÖVP: Die ÖVP gibt der Dringlichkeit die Zustimmung, weil dieser Antrag der langjährigen ÖVP-Linie entspricht. (Heiterkeit.) Ich wiederhole: Die ÖVP gibt der Dringlichkeit die Zustimmung, weil dieser Antrag der langjährigen ÖVP-Linie entspricht. Der Bund wollte ja schon mehrmals die kleinen Bezirksgerichte auflösen, auch in den früheren Jahren. Der Herr Landeshauptmann Dr. Ratzenböck und auch unser jetziger Landeshauptmann Dr. Pühringer haben hier immer eine ganz klare Linie vertreten und sind für den Bestand der kleinen Bezirksgerichte eingeschritten. Meine Damen und Herren, ich frage Sie: Sind diese Argumente heute nichts mehr wert? Scheinbar nicht, sonst würden Sie unserem Antrag die Zustimmung geben. Geschätzte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf kurz ein Beispiel bringen aus einem Bezirk, nämlich aus meinem Bezirk, dem Bezirk Freistadt. Wir haben im Bezirk Freistadt die räumliche Einteilung in drei Gerichtsbezirkbereiche, nämlich Freistadt, der nördliche Teil des Bezirkes, der südliche Teil mit Pregarten und Unterweißenbach, der östliche Teil. In Unterweißenbach, geschätzte Damen und Herren, soll nicht nur das Gericht zugesperrt werden, sondern auch der Gendarmerieposten. Ist eine neue Qualität von dieser Regierung, dass die Gemeinde und die Betroffenen dies über die Medien erfahren haben, dass der Gendarmerieposten zugesperrt wird. Der Kollege Stockinger sagt als Antwort: Unterweißenbach bekommt ein Altenheim, ein Seniorenheim. Ja, geschätzte Damen und Herren, Gott sei Dank bekommt Unterweißenbach ein Seniorenheim, weil unsere Referenten, Landesrat Ackerl und auch der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Haider keine Zusperrpolitik betreiben, (Zwischenruf Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: "Aufsperren!") sondern in den Regionen investieren mit Bedarfszuweisungen, (Beifall) mit Investitionen in allen Bereichen. Aber, Herr Stockinger, die Frage sei schon erlaubt, wenn du als Antwort beim Gespräch mit Minister Böhmdorfer gesagt hast, Unterweißenbach bekommt ein Seniorenheim: Wird im Seniorenheim in Zukunft die Rechtsberatung stattfinden und werden vielleicht auch Dienste der Gendarmerie dort über die Bühne gehen? Weil was hat das Eine mit dem Anderen zu tun. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Wird dir der Bernhofer erklären!") Mehr Qualität in den Regionen! (Beifall) Meine Damen und Herren! Neben Unterweißenbach im Bezirk Freistadt soll nun auch Pregarten, der südliche Teil, laut den Plänen des Ministers zugesperrt werden. In diesem Bereich, meine Damen und Herren, wohnen zirka 20.000 Menschen und es ist dort noch die prekäre Situation gegeben, dass die Gemeinde ein Amtshaus errichtet hat und der Bund 100 Jahre Miete im Voraus bezahlt hat, und bei einem Zusperren dieses Bezirksgerichts die Gemeinde Pregarten jetzt diesen Betrag in Millionenhöhe zurückzahlen muss. Ich sage daher, die Auswirkungen auf die Regionen und die Gemeinden werden bei dieser Vorgangsweise völlig ignoriert, und es ist wirklich ein Gebot der Stunde, das heute schon andiskutiert worden ist, dass jetzt konzeptiv vorgegangen wird und unser Antrag wäre in diese Richtung. Auf Grundlage dieses Konzeptes könnten dann politische Entscheidungen für mehr Rechtsinformation und Rechtsberatung in den Regionen notwendig sein. Davon, geschätzte Damen und Herren, bin ich zutiefst überzeugt. Zum Abschluss noch eine kurze Bemerkung zur Umfrage der ÖVP, die in den Medien zitiert worden ist. Geschätzte Damen und Herren von der ÖVP! Das ist wirklich bewusste Irreführung. Wenn ich die Menschen frage, ob ein Bezirksgericht im Bezirk X genügt, (Zwischenruf Abg. Anschober: "Falsche Darstellung!") dann werden sie ja sagen. Sie müssen die Frage umdrehen (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Wie oft?"): Sind sie dafür, dass in Pregarten, in Leonfelden, in Unterweißenbach die Bezirksgerichte zugesperrt werden? Dann werden Sie sofort ein anderes Ergebnis bekommen. Also, verkaufen Sie die Menschen in den Regionen nicht für blöd. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Das tuts eh Ihr schon!") Das ist eine bewusste Irreführung, politische Manipulation wird hier betrieben. (Beifall) Aus all diesen Gründen, geschätzte Damen und Herren, und wenn Sie ihre eigenen Argumente ernst nehmen wollen, dann müssen Sie dieser Dringlichkeit die Zustimmung geben. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bedaure, nicht mit einer Dankesadresse an sozialdemokratische Regierungsmitglieder beginnen zu können. Die Debatte ist leider nicht in einer Form verlaufen bis jetzt, dass man Freude darüber bekunden könnte. Ich bedaure insgesamt, dass durch Bundesthemen, vor allem durch die Einleitungsrede vom Herrn Klubobmann Frais hier sehr viel Polemik hereingetragen wurde. Ich wollte sagen, Herr Landesrat Ackerl, weil Sie vorher, als sie kurz herinnen waren, sich stark erregt haben, es hat eben leider Gottes von Anfang an hier keine sehr sachliche Debatte gegeben, und der Herr Klubobmann hat leider dazu einen ganz ganz wesentlichen Beitrag geleistet. Herr Klubobmann, du hast erwähnt, dass du - (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Erinnere dich an das, was du 1996 gesagt hast!“) ich stehe ja deswegen da, weil ich selbst zu dem Thema etwas sage, weil ich annehme, dass das erwartet worden wäre. (Zwischenruf Abg. Affenzeller: „Darf ich Ihnen den Inhalt sagen, wortwörtlich?“) Ja, das Protokoll, Kollege, das Protokoll kann ich eh selbst auch lesen. Herr Klubobmann Frais, ich weiß auch, was ich in 22 Jahren als Bürgermeister in dieser Richtung alles getan und versucht habe. Ich melde mich ja heute zur Rechtsberatung für die Bürger, weil das ist Gegenstand des Antrages, den ihr eingebracht habt. Klubobmann Frais, du hast gesagt, vier Anträge für den ländlichen Raum sind heute eingebracht worden. Mir fehlt der Antrag fünf, in dem drinnen steht, dass du dafür eintrittst, dass bei der Kopfquote die kleinen Gemeinden genauso behandelt werden wie die großen Städte, die zum Großteil auch über sehr viel Geld verfügen. Das wäre eine Großtat für den ländlichen Raum. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Da hat sich der Gemeindebund mit dem Städtebund geeinigt!“) Da geht es nämlich um ungeheure Beträge, wo viele Gemeinden dann um kein Geld mehr bitten müssen. Ja, Herr Klubobmann, wo viele Gemeinden dann um kein Geld mehr bitten müssten, weil sie dann so viel bekämen, dass sie aller Sorgen entledigt wären. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Du bist im Gemeindebund!“) Bin ich nicht mehr tätig seit einigen Jahren. Und einen zweiten Punkt darf ich noch einbringen, das wäre der Antrag Nummer sechs. Ich wäre sehr dankbar für einen Antrag, der die Landesumlage in diesem Lande absichert, hier gibt es immer andere Töne, und zwar deshalb, weil die Landesumlage im Wesentlichen dazu dient, den kleinen und finanzschwachen Gemeinden bei wichtigen Projekten Förderungen zukommen zu lassen, ohne die sie diese Projekte nicht realisieren könnten. Das sind für mich zwei ganz ganz wichtige Punkte, wo man den Gemeinden wesentlich helfen könnte, wo dann auch Bedarfszuweisungen in der derzeitigen Größenordnung gar nicht mehr notwendig wären. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Da hat es eine Einigung gegeben. Das ist Bestand. Ich weiß nicht, was du redest!“) Ich darf dazusagen, Herr Klubobmann, das wären zwei Punkte, wo wir liebend gerne zustimmen würden und zustimmen könnten. Damit darf ich zum Thema kommen, ich muss leider auch weiterreden, weil, wenn ich an den Kollegen Stanek denke, der wäre auch sonst nicht zu Wort kommen, weil du die ganze Zeit dort eine Ko-Rede gehalten hast. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Das muss ich dir sagen, wenn du es nicht weißt!“) Ich möchte aber auch noch zu den Bezirksgerichten kommen und zur Rechtsberatung, weil ja der Kollege Affenzeller mich aufgefordert hat, dazu auch etwas zu sagen. Ich glaube, es ist ja hier im Hause bekannt, dass am Montag der Herr Justizminister Oberösterreich besuchen wird, um über die Gerichtsreform zu verhandeln. Ich glaube, es ist hier auch bekannt und schon mehrmals gesagt worden, dass andere Bundesländer bei dieser Gerichtsreform und bei der Verwaltungsreform insgesamt in diesen Verhandlungen schon sehr weit fortgeschritten sind oder diese Verhandlungen bereits abgeschlossen haben. Ich darf noch einmal daran erinnern, weil man sich davon nicht einfach entledigen kann, dass auch die Landeshauptleute von Wien und Burgenland sehr wohl ihre Zustimmung gegeben haben. Das sind einfach Fakten, die halt hier auch genannt werden müssen. Ich bitte aber, besonders auf einen Punkt zu achten, der ist heute noch zu wenig herausgekommen in diesem Zusammenhang. Der Justizminister hat die Möglichkeit, jederzeit bei Beibehaltung der bestehenden Gerichtssprengel die Beamten von den derzeitigen Ämtern abzuziehen, zum Beispiel in das Gericht auf Bezirksebene zu verlagern, womit es zwar dann immer noch die kleinen Sprengel gibt, aber keine Beamte mehr dort in den Ämtern und damit eine Gerichtsreform auf diese Art und Weise durchgeführt werden könnte. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Er wird das nicht machen!“) Ich stelle nur noch einmal fest, dass der Minister gesetzlich diese Möglichkeit hat, und ich stelle des Weiteren fest, dass zu einer derartigen Vorgehensweise der Herr Landeshauptmann keine Zustimmung geben bräuchte. Das heißt, diese Möglichkeit ist dem Justizminister jederzeit gegeben. Jetzt geht es um den Fall der Rechtsberatung, um die kostenlose Rechtsberatung für den Bürger und um eine Verbesserung dieser Rechtsberatung. Genau das bietet der Herr Justizminister für den Fall einer Einigung an. Ich glaube, das steht im Mittelpunkt, denn, bitte, das ist das Hauptanliegen der Bürger. Das Argument, dass jeder Bürger nur einmal im Leben zum Gericht kommt, das mag ja stimmen, aber das Zweite, dass er die Rechtsberatung derzeit dort stark in Anspruch nimmt, auch das ist eine Tatsache, weil wir ja sehen, dass an Dienstagen bei diesen Gerichtstagen die Leute dort sind und diese kostenlose Rechtsberatung in Anspruch nehmen. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Das heißt, sie sind jetzt schon dort, sonst könntest du sie nicht sehen!“) Jetzt geht es bitte darum, diese kostenlose Rechtsberatung für den Bürger an den bisherigen Gerichtsstandorten auch für die Zukunft abzusichern. Genau darum geht es. Das wird wahrscheinlich nur im Rahmen einer Verhandlungslösung möglich sein. Sonst könnte es nämlich passieren, dass es die bisherige Beratung gar nicht mehr gibt, und eine Verbesserung der Rechtsberatung, die man zum Beispiel im Wege durch die Notare durchführen möchte, in Zukunft nicht mehr gewährt wird. Mir wäre es ein Anliegen, dass die Bürger nach wie vor in diesen Gemeinden ihre kostenlose Rechtsberatung vorfinden und nicht in die Bezirksstädte fahren müssen. Mir ist es weiters ein Anliegen, den Notar an allen derzeitigen Gerichtsstandorten abzusichern, wozu diese Maßnahme beitragen würde. Und für den Bürger würde sich im Wesentlichen dann nichts ändern, weil er bei seinem Notar vor Ort die kostenlose Rechtsberatung auch in Zukunft bekommen würde, die er bisher erhalten hat. Genau auf diesen Punkt ist das besondere Augenmerk zu legen. Daher lade ich dazu ein, am Montag, wenn der Herr Justizminister hier im Lande ist, mit ihm zu verhandeln, alle Parteien mit ihm zu verhandeln, um möglichst viel für Oberösterreich und für die Bürger herauszuholen, einschließlich der Sicherung und der Verbesserung der kostenlosen Rechtsberatung, die euch ja auch offensichtlich ein ganz großes Anliegen ist. Und wenn diese Verhandlungen am Montag abgeschlossen werden können, was auch natürlich diese Sicherung der Rechtsberatung miteinschließt, dann glaube ich, dass die Dringlichkeit und der heutige Antrag damit hinfällig wäre. Aus diesem Grund werden wir diesem Antrag natürlich auch die Zustimmung heute nicht erteilen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin jetzt ein bisschen verärgert, weil der erste Zwischenruf, am Montag ist Böhmdorfer krank, unter dem Motto, stellt sich nicht der Diskussion, ist mehr als unfair. (Zwischenruf Abg. Schenner: „Und zwei Tage vorher einladen? Ist das anständig?“ Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer unverständlich) Vielleicht redest du jetzt einmal, wer gestern ein Gespräch geführt hat, extra in Oberösterreich. Kein Justizminister der Geschichte hat so viele persönliche Gespräche mit den Bürgermeistern und allen Fraktionen geführt. Ich bitte, diese Fairness zu haben und das auch anzuerkennen. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer unverständlich) Gestern hat er ein Gespräch geführt, zum Beispiel. (Zwischenruf Abg. Walch: „Die wissen das nicht einmal, super! Ihr habt schon einen Informationsnotstand!“) Ich würde den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider fragen, mit wem gestern ein Termin stattgefunden hat, gemeinsam mit dem Präsidenten. Im Übrigen habe ich in dem Protokoll 1996, im Protokoll 1996 hat der damalige Landeshauptmann-Stellvertreter Fritz Hochmair, kann man auch nachlesen, weil er heute schon viel zitiert worden ist, damals gemeint, na bitte, dann reden wir einmal über das Problem mit dem Präsidenten Hanke. Wir können sagen, das interessiert uns alles nicht. Wir wissen zwar, dass 54 Prozent der Menschen in Österreich nie ein Bezirksgericht im ganzen Leben besuchen, die Richter schreien auf, warnen uns und sagen, wir können die Rechtssicherheit und Rechtspflege in der Qualität, wie wir sie uns vorstellen, nicht mehr aufrecht erhalten, das sagen die Richter. (Zwischenrufe links unverständlich. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Ihr habt eine andere Meinung!“) Schau, Karl Frais, in fünf Jahren hat sich bedauerlicherweise hier auf Grund der Rechtsmaterien der Europäischen Union so viel geändert, dass es für den Einzelnen einfach Rechtssicherheit bedeutet, wenn hier eine Spezifizierung auch bei den Richtern stattfindet. Wer das nicht einsieht, wer meint, dass ein Anwalt alle Rechtsgebiete der Erde abdecken kann, wer glaubt, dass ein Richter, der 0,4 Richtertage bei einem Gericht beschäftigt ist, alle Rechtsmaterien abdecken kann, der verschließt sich einer sachlichen Diskussion. (Beifall) Da muss ich langsam sagen ... (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber: „Herr Klubobmann, wie ist denn das bei einer Rechtsberatung durch einen Notar? Und bei einer Scheidung, wo am Vormittag die Frau kommt und am Nachmittag kommt der Gatte, der sich scheiden lassen will?“ Zwischenruf Abg. Wimleitner: „Lässt sich eh keiner mehr scheiden!“) Dort gibt es ja dann die Möglichkeit, mehrere Rechtspersonen diesbezüglich zur Verfügung zu haben. Wenn ich nur einen Richter habe, geht das nicht. (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber unverständlich) Gehen wir einmal davon aus, dass ein Richter auch einen Laptop hat und diesen auch bedienen kann und dass er die technische Ausstattung hat, die also heute zeitgemäß ist. Frau Schreiberhuber, wenn Sie den Richtern unterstellen, dass sie das nicht können und das nicht haben, dann müssen Sie beim Präsidenten des Oberlandesgerichtes vorstellig werden. Ich glaube nicht, dass die Gerichte und die Richter schlecht ausgebildet und schlecht ausgestatten sind. (Zwischenruf Abg. Schreiberhuber unverständlich) Nein, Sie haben das jetzt gesagt. Ich möchte auch noch einmal zu Ihrer eigenen Information, weil Sie offensichtlich da wirklich Defizite haben, Folgendes sagen: Die ganze Diskussion hätte sich in der Zwischenzeit für Oberösterreich deswegen erübrigt, weil 1996 wurde der gemeinsame Beschluss gefasst, und im Jahre 1998 mit Unterstützung auch der sozialdemokratischen Abgeordneten aus Oberösterreich gab es im Nationalrat den Antrag, das Bundesgesetz diesbezüglich zu ändern, dass die Länder kein Mitsprache- und Mitwirkungsrecht mehr haben. So, das war also die Maßnahme, die die SPÖ, die die Diskussion hier nicht will, die einfach polemisiert, die sich jeder Reform verschließt, im Nationalrat wollte. Wir können in all diesen Bundesreformen in diesem Niveau in diesem Haus weiterdiskutieren oder wir reden tatsächlich einmal über notwendige Reformen und horchen auch zu, wenn Bundesregierungsmitglieder, die möglicherweise keine Sozialdemokraten sind, versuchen, Reformen für dieses Land zur Verbesserung des Landes herbeizuführen. Wenn die SPÖ einen Generalbeschluss fasst, wir wollen keine Reformen, weil es keine roten Reformen sind, dann tut es mir leid, dann können wir nicht darüber reden. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais unverständlich) Wenn die SPÖ bereit ist, endlich einmal Inhalte auch anzuerkennen, die auch von Richtern entsprechend transportiert werden, dann hat es wieder einen Sinn, dass wir ein sachliches Gespräch mit SPÖ suchen. Ich lade Sie dazu ein, aber Sie sollten sachlichen Argumenten auch gegenüber offen sein. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es ist keine weitere Wortmeldung mehr vorhanden. Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1223/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich weise die Beilage 1223/2001 dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zur Vorberatung zu. Die Unterzeichner der Beilage 1226/2001 haben im Rahmen ihres Antrages ebenfalls vorgeschlagen, diesen keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es ist diese Beilage ein Initiativantrag der unterzeichneten freiheitlichen Abgeordneten betreffend die Einführung einer Sonderförderung für die Einrichtung von Postagenturen. Es ist hiezu ebenfalls ein Geschäftsbeschluss erforderlich, und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1226/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede, zu der Herr Abgeordneter Walch zu Wort gemeldet ist. Abg. Walch: Werte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Es geht wieder um das leidige Thema der Post und um die Postämterschließung und vieles mehr, und heute war ja schon eine sehr hitzige Debatte über die ganzen Schließungen oder über die beabsichtigten Schließungen, Kollege Frais, Kollege Affenzeller, und vieles mehr. Ich kann euch nur eines sagen, wieviele Schließungen ihr gemacht habt in den letzten Jahrzehnten, ist unwahrscheinlich. Ihr dürftet euch eigentlich gar nicht mehr Sozialdemokraten nennen sondern unsozial. Weil, wenn ich mir einmal anschaue, eure Regierung und eure Verantwortlichen haben 56 Gendarmerieposten oder 66 geschlossen. (Zwischenruf Abg. Anschober: „Die sind gar nicht in der Regierung jetzt!“) Herr Kollege Anschober, ich würde dich bitten, sei einmal ein Demokrat, das bist du angeblich nicht, lass mich ausreden, ich mische mich auch nicht ein. 56 Gendarmerieposten geschlossen, dann nur mehr in der Nacht erreichbar mit dem Telefon. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: „66!“) 66! Postämterschließung, das ist ja überhaupt die größte Frechheit, die ihr euch erlaubt. Ihr habt gepackelt, ihr fahrt in die Bezirke herum und macht eine Unterschriftenaktion. Wie heißt denn euer Generaldirektor, der von der SPÖ bestellt ist? Ich glaube Wais heißt er, dieser Generaldirektor. Dieser Generaldirektor ist hergegangen, ihr unter eurem Bundeskanzler habt es privatisiert, hat euer Finanzminister Milliarden herausgezogen, hat die Post alleine dann stehen lassen in der Welt und lässt sie verhungern draußen. Und dann hat euer Generaldirektor mit euren Personalvertretern, auch wieder SPÖ, gemeinsam eine Liste erstellt, welche Postämter zugesperrt werden. Dann sind die hergegangen und haben ihre eigenen Mitglieder verkauft, hat man in allen Medien lesen können, damit sie fette Gehälter bekommen haben. Also, wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. (Beifall) Zu den Bezirksgerichten ein Wort noch: Ich weiß nicht, habt ihr geschlafen da drüben, wie der Bundesminister Böhmdorfer da war? Es war der Kollege Frais dabei. Was hat Böhmdorfer dort erklärt? Bitte passt ein bisschen mehr auf und schreit nicht immer drein. Horchen, Denken, Sprechen wäre die Devise. Der Böhmdorfer hat ausdrücklich erklärt dort, er will das Service verbessern, aufpassen. Nicht hergehen, den Bezirksrichter, damit der seine Ämter dort erhält, das ist schon recht, aber das Service soll man verbessern. Das Service ist für mich verbessert, wenn von mir aus monatlich oder je nach Bedarf in Unterweißenbach, Kollege Affenzeller, jetzt bist du wieder draußen, jetzt wäre es wichtig für dich, aber in Unterweißenbach, in Pregarten, im Bezirksgericht ständiges Service vorhanden ist bzw. je nach Bedarf, wo der Richter einen ganzen Tag da ist, ein Fachkundiger, der sich dementsprechend um diese Vorgangsweise kümmert. Und wenn wir vom Zusperren schon reden, da könnte ich eigentlich über eine Stunde jetzt reden und könnte ich erzählen, was ihr alles zugesperrt habt oder wo ihr mitschuldig seid. Wenn ich nur anfange von der AMAG, wenn ich nur hergehe, wie viele Arbeitsplätze vernichtet worden sind in der VOEST, von 30.000 auf 12.000, einen Konsum zusperren, eine DDSG zusperren, eine Geschichte in Wien, Eurotherm und vieles mehr. (Zwischenrufe links unverständlich. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Telekom verkaufen!“) Also nehmt euch ein bisschen zurück, arbeiten wir gemeinsam im Interesse der Bürger, speziell hier auch in Oberösterreich und in Österreich und verabschiedet euch ein bisschen von euren Bundespolitikern, weil die Polemik, die ihr darstellt, die glaubt euch sowieso schön langsam keiner mehr. Und jetzt komme ich zum Antrag von uns Freiheitlichen, Einführung einer Sonderförderung für die Einrichtung der Postagenturen. Da geht es ja auch wieder darum, wir wollen ja keine Postämter schließen. Ihr und euer General oder euer Finanzminister, der das Geld herausgezogen hat von der Post und hat sie geteilt, hat es so weit gebracht, dass sie nicht mehr existenzfähig sind. Ihr habt einen Generaldirektor hingesetzt, der nicht fähig war, diesen Betrieb zu führen. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: „Ihr habt alle ausgetauscht, und den einen habt ihr gelassen!“) In jeder Privatwirtschaft wird tagtäglich oder monatlich geschaut, wie kann ich effizienter arbeiten, wie kann ich besser arbeiten, wie kann ich schneller arbeiten, wie kann ich günstiger arbeiten. Bei der Post, der sozialdemokratische Vorsitzende, der da in der Post ist, ich glaube, der hat geschlafen, der hat zu viel mit dem Ofenrohr ins Gebirge geschaut. Der hätte mehr dort an der Basis arbeiten müssen, Verbesserungsvorschläge machen müssen, um mit der Zeit mitzugehen. Jeder Betrieb, der so arbeitet, ist pleite. Und das kann man sich nicht leisten. Man hat es ja gesehen, was herausgekommen ist unter der Führung, mit wie viel Schulden man in Österreich belastet wird unter einem sozialistischen Finanzminister. Na, jetzt schaut ihr aber schon ganz schön, was wir für einen Finanzminister haben, wir Freiheitliche, der ein Null-Defizit bringt. Der ist nicht gescheit, der ist noch fesch auch. Also der hat mehrere Sachen. (Beifall. Zwischenrufe links unverständlich) Um dieses Problem der Post zu erledigen und positiv für die Bürger das Service zu erhalten, würde ich ersuchen, unserem Antrag eine Zustimmung zu erteilen, weil man müsste jetzt für die Postagenturen, die errichtet werden, eine finanzielle Unterstützung geben. Jetzt komme zum Antrag, und da würde ich ersuchen unserem Antrag 1226/2001 die Zustimmung zur Dringlichkeit zu erteilen. Ich bedanke mich. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner zur Dringlichkeit ist Herr Kollege Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Lieber Kollege Walch, du hast ja jetzt eine Flut von Maßnahmen und von Anschuldigungen sowie Begründungen hier vom Rednerpult an dieses hohe Haus gerichtet. Du hast aber völlig vergessen, den Antrag der Freiheitlichen Partei sehr wesentlich zu begründen, warum er die Dringlichkeit brauchen würde. (Zwischenruf Abg. Walch: "Steht eh alles drauf!") Wenn man das so macht, dass man sagt, ja des steht eh drauf, na gut, dann machen wir das in Zukunft so, dann bleiben wir zu Hause, wir schicken die Anträge heim und der Frau Präsidentin gratulieren wir dann sehr höflich zum zwanzigjährigen Bestandsjubiläum. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Heute wäre es eh gescheiter gewesen!") Vielleicht ist das besser. Ich bekenne mich aber zum Parlamentarismus und für die Diskussion, auch von dieser Stelle. Ich möchte auch gar nicht eingehen auf das, was du gesagt hast, sondern nur auf eines hinweisen. Wenn du meinst und sagst, dass Sozialdemokraten sich Unsozialdemokraten nennen sollen, dann möchte ich das nicht nur zurückweisen, sondern ich möchte schon darauf hinweisen, dass es in Österreich eine politische Kraft gibt, die uns tagtäglich unsoziale Politik bringt. Und nun meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich zum vorliegenden Antrag Stellung beziehen, aus dem hervorgeht, dass gewerbliche Nahversorger bei der Einrichtung für die Übernahme von Postdienstleistungen eine Sonderförderung bekommen sollten. In der Begründung dafür werden namentlich die Lebensmittelhändler, die Gasthäuser oder die Trafiken genannt. Die Bürger, die vom Zusperren der Postämter betroffen sind, haben dann tolle Möglichkeiten in ihrer Gemeinde. Sie gehen zum Lebensmittelhändler, kaufen sich 10 Deka Bierkäse und gleichzeitig geben sie einen eingeschriebenen Brief an einen Rechtsanwalt auf. Toll, da kommt Neugierde auf beim Lebensmittelhändler, bei den Menschen, die dort einkaufen. In einer anderen Gemeinde haben die Bürger (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Sonst beim Postbeamten!"), ja Herr Landeshauptmann, in einer anderen Gemeinde haben die Bürger dann die Möglichkeit, wenn man die Schließungen durchführt, haben die Bürger dann die Möglichkeit, beispielsweise in das Gasthaus zu gehen, dort ein Bier zu trinken und gleichzeitig holen sie sich dann den blauen Brief von der Bezirkshauptmannschaft ab. Dann kann gleich der Inhalt am Stammtisch diskutiert werden. Ist ja auch toll, ist eine neue Qualität. Man kann ja über alles reden. (Beifall) Und schließlich haben dann die Bürger in einer anderen Gemeinde, wo ebenfalls das Postamt zugesperrt wird, auch dann die Möglichkeit in eine Trafik zu gehen. Sie können sich dann in der Trafik ihre Zigarren kaufen, der Herr Kollege Stockinger ist nicht da, ich rauche ja gern mit ihm ab und zu eine, und gleichzeitig können sie dann, wenn sie die Zigarren eingekauft haben, den Erlagschein aufgeben, die Ambulanzgebühr oder die Studiengebühr einzahlen. Ist ja auch toll, ist auch eine neue Qualität. Und wir können dann das so weiterspielen, dass wir sagen, na gut, dann gehen wir zu den Wirten, zu den Greißlern und holen uns dort die Pensionen ab. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es hat heute schon sehr viel Diskussion gegeben, auch über den Geist, der dahinter steckt. Und es ist viel über die Post gesprochen worden. Und ich erlaube mir daher ein Zitat im Originalton aus einer Zeitung zu zitieren, das die Salzburger Nachrichten am 8. 10. dieses Jahres veröffentlicht haben. Nämlich, ich zitiere: Von fünf Postlern tut einer telefonieren, einer jausnen und einer Zeitung lesen. Ein Zusperren der Postämter ist daher nicht so dramatisch. Und wenn der Kollege Walch jetzt gesagt hat, das ist meine Meinung, dann ist das genau das Zitat eines Parteifreundes von ihm aus Niederösterreich, nämlich vom freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ludwig Buchinger, der in der niederösterreichischen Landtagssitzung am 5. Oktober sehr zielsicher die Schließung der zahlreichen Postämter bundesweit so begründet hat. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir finden diesen Vorschlag, der heute hier zur Diskussion vorliegt, nicht für gut. Wir sehen viele Fragezeichen. Und wie Sie sicherlich wissen und aus der heutigen Debatte mitbekommen haben, haben wir eine andere Position zu diesem Thema und Sie werden daher sicherlich verstehen, dass wir der Dringlichkeit unsere Zustimmung nicht geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Obermüller. Abg. Obermüller: Nach so viel Polemik am heutigen Tag, wäre ich ganz gerne bereit wieder einmal zur Sachlichkeit zurückzukommen. Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum dringlichen Antrag der FPÖ darf ich Folgendes festhalten: Herr Landesrat Fill hat in dieser Förderangelegenheit schon längst die Initiative ergriffen. Sollte die Post AG, und die Verhandlungen sind ja bereits im Gange, die Investitionskosten, die unseren Nahversorgern entstehen, nicht zur Gänze übernehmen, hat sich das Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich bereiterklärt, Förderungen an Postdienststellen zu gewähren. Eine diesbezügliche Sonderförderung ist derzeit in Ausarbeitung. Es freut mich aber an dieser Stelle feststellen zu können, dass es wieder einmal die Nahversorger und die Klein- und Mittelbetriebe sind, die bereit sind, die Lebensqualität in den ländlichen Gemeinden aufrechtzuerhalten, und daher wir Kunden auch in Zukunft auf die gewohnten Leistungen der Postdienste in unmittelbarer Nähe nicht verzichten müssen. (Zwischenruf Abg. Prinz: "Wenn es sie noch gibt!") Ich wiederhole, da die Fördermaßnahmen bereits vom Herrn Landesrat Fill in die Wege geleitet wurden, wird meine Fraktion der Dringlichkeit keine Zustimmung geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Ich sehe keine weitere Wortmeldung. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse über den Antrag auf die Dringlichkeit abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1226/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Ich weise die Beilage 1226/2001 dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Der Schriftführer hat weiters angekündigt, dass die Beilage 1227/2001 keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist. Bei dieser Beilage handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend Rehabilitationsbetten für Kinder. Es ist ein Geschäftsbeschluss notwendig über den ich die Wechselrede eröffne. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Moser. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsident, werte Kolleginnen, werte Kollegen! Wir haben jetzt in den letzten zwei Stunden intensiv über Themen diskutiert, die sehr stark bundespolitischen Charakter haben. Und daher bin ich überzeugt, dass unser Antrag, den wir heute einbringen werden, der sich mit einem Landesthema auseinandersetzt und der vor allem eine Initiative für Kinder, für Familien beinhaltet, dass wir hier auf Verständnis stoßen werden. Es ist so, dass pro Jahr, und wir wissen das ja auch von Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider, die Unfallzahl der Kinder sehr zunimmt. Wir wissen wie viele Kinder im Haushalt verunfallen. Es ist aber bis heute in Oberösterreich keine Kinder-Rehamöglichkeit geschaffen worden. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass Kinder, wenn sie auf Rehabilitation, wenn sie Rehabilitation brauchen, oft wochenlang ferne von ihrem vertrauten Umfeld sind, ferne von der Familie. Werden sie begleitet, dann kommen unheimlich hohe finanzielle Belastungen auf die Familien zu, wenn zum Beispiel eine Mutter bei einem jungen Kind die Reha-Maßnahmen begleitet. Es ist auch so, dass natürlich, und wir haben diese Entwicklung, ich sage jetzt einmal ein bisserl verschlafen, dass da Initiativen gesetzt werden. Warum es jetzt so dringlich ist, hängt aber natürlich auch noch damit zusammen, dass wir in Oberösterreich einen Beschluss gefasst haben im Zusammenhang mit dem Bund, dass Spitäler immer mehr zu Kompetenzzentren ausgebaut werden sollen. Das heißt in den 15a-Verträgen ist ja festgelegt worden, eine Umstrukturierung und eine Neustrukturierung. Es geht auch darum, und darum haben wir auch in unsere Begründung hineingeschrieben, dass die Reha-Einrichtungen im Umfeld der Kinderklinik eingerichtet werden sollen, dass im Zuge des Mutter-Kindbaues Umstrukturierungsmaßnahmen auch im Landeskinderspital stattfinden und dort, wir haben uns erkundigt, Platzressourcen möglich wären für 10 Reha-Betten. Von ärztlicher Seite her, von der Pediatrie, von Unfallärzten ist uns gesagt worden, mit diesem ersten Schritt würde man einigermaßen das Auslangen finden. Deshalb auch in der Nähe des Kinderspitals oder auch eines etwaigen Unfallkrankenhauses, weil in der Kinder-Reha im Gegensatz zur Erwachsenenrehabilitation sehr oft der behandelnde Arzt, der zuerst beim Spitalsaufenthalt der begleitende Arzt war, beigezogen werden muss, weil es immer wieder in der Reha zu Rückfällen kommt, ist uns von Ärzten gesagt worden. Und ich glaube deshalb, dass wir ihre Zustimmung bekommen, wenn wir heute folgenden Antrag stellen: Die Oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass in der Landeskinderklinik Linz 10 Rehabilitationsbetten für Kinder geschaffen werden. Ich danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Schmidt. Abg. Dr. Schmidt: Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Grundsätzlich muss man einmal für jede Maßnahme sein, glaube ich, die dazu beiträgt, die Gesundheit zu erhalten oder wieder zu erlangen. Und ich glaube auch, dass insbesondere bei Kindern sich da schon gar niemand dagegen verschließen wird. Auch wir haben uns erkundigt. Gerade bei Kinderrehabilitationsbetten ist uns wiederum gesagt worden, dass die nicht so ohne weiteres hergestellt werden können. Sie dürften ganz besondere Funktionen haben, ganz besondere Herstellungsmaßnahmen erfordern. Daher sind wir für eine sorgfältige Prüfung und können daher in dem Fall die Dringlichkeit nicht zuerkennen, oder glauben, dass die Dringlichkeit, wenn man sorgfältig prüfen will, da nicht gegeben ist. Landesrätin Stöger weiß auch über die Notwendigkeit dieser Kinderrehabilitation und dass auch Qualitätsverbesserungen gemacht werden sollen. Sie ist auch diesbezüglich schon in intensiven Kontakt mit dem österreichischen Institut für Gesundheitswesen. Es wäre jetzt glaube ich kontraproduktiv, zwar in bester Absicht, schnell teure Hilfsmittel anzuschaffen, (Zwischenruf Abg. Moser: "Das haben wir nicht gesagt, das steht nicht im Antrag drinnen, da steht Schritte setzen!") ich weiß, ich beziehe es auf schnell nur insofern, auf Dringlichkeit an und für sich, (Zwischenruf Abg. Moser: "Ja anfangen müssen wir!") ja und jetzt sage ich, es wäre kontraproduktiv in bester Absicht, teure Hilfsmittel anzuschaffen, die dann vielleicht nicht den optimalen Nutzen bringen können. Ich glaube wir sind uns alle einig, dass den Kindern schließlich bestmöglich geholfen werden soll. Laut Experten wäre eine Reha-Stelle für Österreich notwendig. Landesrätin Stöger ist auch in Verhandlungen mit den zuständigen Sozialversicherungsträgern. Auch wenn man jetzt verleitet ist, nach dem Motto, wer schnell hilft hilft doppelt, die Dringlichkeit zuzuerkennen, glaube ich, muss man ehrlicherweise sagen, dass die Umbaumaßnahmen lange dauern werden, bis die einmal abgeschlossen sind. Um wirklich glaube ich zweckmäßige und ausreichende Rehabilitationsmöglichkeiten zu gewährleisten, halte ich es für sinnvoll, eventuell mit Hilfe von Spezialisten in einem Ausschuss darüber zu beraten und zu klären, wie diese Rehabilitation gemacht werden kann, welche Betten dann konkret notwendig sind und was noch notwendig ist. Und Landesrätin Stöger kann glaube ich, (Zwischenruf Abg. Moser: "Das ist aber alles im Antrag drinnen, dafür Sorge zu tragen, dass da was in Fluss kommt!") ich habe den Antrag so gelesen und für uns steht das so drinnen: "einfach 10 Betten anzukaufen", mir ist das zu wenig, 10 Betten anzukaufen, sondern ich will klären, welche Maßnahmen notwendig sind. Ich glaube, dann kommen wir auch schneller zu einem bestmöglichen Ergebnis. Und vor dem Hintergrund geben wir der Dringlichkeit nicht die Zustimmung. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe den Antrag der Freiheitlichen auch gelesen Frau Kollegin. Ich habe ihn ein bisserl anders gelesen. Da muss ich der Kollegin Moser durchaus Recht geben. Ich verstehe unter dafür Sorge zu tragen nicht, dass die schon morgen bei der Firma Haindl oder wo auch immer bestellt werden, sondern Sorge zu tragen heißt für mich, in die Wege leiten, Rahmenbedingungen schaffen, dass es passiert. Und das halte ich wirklich für dringend notwendig, wie überhaupt die Rehabilitation für Unfallopfer in Oberösterreich nicht zum Besten steht. Die Frau Landesrätin Stöger hat mir durchaus zugeben müssen, dass auch für Erwachsene, zum Beispiel für Schädel-Hirn-Traumen, durchaus Bedarf besteht an Erstversorgung, frühe Nachversorgung. Da gibt es ja bekanntlich drei Stufen, die wichtig sind. Für die erste und zweite Stufe haben wir so gut wie nichts in Oberösterreich. Bei Kindern ist das besonders tragisch finde ich, weil ja Kinder erfahrungsgemäß ein hohes Maß an Selbstheilungskraft haben. Und wenn da nicht rechtzeitig eingegriffen wird und Verzögerungen eintreten, dann gibt es Dauerschäden, dann gibt es Folgeschäden. Und ich weiß schon, dass man ausweicht in vielen Fällen, nicht nur nach Deutschland, sondern auch bei Schädelverletzungen nach Mauer-Öhling oder weiß ich wo hin. Nur zugegebenermaßen, alle diese Stellen, die nicht in Oberösterreich liegen, sagen natürlich unsere Patienten und Patientinnen gehen voraus, also sie werden nicht jemanden aus Oberösterreich übernehmen, wenn die Kapazität nicht ausreicht. Ich glaube, dieser Antrag ist um so wichtiger, als er in eine Zeit fällt, wo es um die Gründung und um den Betriebnahme der GESPAG geht. Und wie Sie alle wissen, sind wir sehr konstruktive Kritiker dieser GESPAG, weil wir sagen, wir wollen keine AG, die möglichst ökonomisch vorgeht und möglichst in der Ökonomie vergisst, dass es einen Auftrag für die Gesundheitsversorgung in diesem Lande gibt. Dieser Gesundheitsauftrag, die Verantwortung dafür liegt beim oberösterreichischen Landtag, die liegt bei Ihnen meine Damen und Herren, und die liegt nicht bei der Geschäftsführung der GESPAG. Wir müssen sagen, wie wir Gesundheitspolitik definieren. (Beifall) Und wenn wir Gesundheitspolitik definieren, dann muss auch drinnen stehen, wie sie in der Praxis umzusetzen ist. Ich halte diesen Antrag für wichtig. Es steht nicht drinnen, ich hätte mir vielleicht wünschen können, dass keine Zahlen drinnen stehen, ja. Aber ich will jetzt nicht da herummeckern, weil er grundsätzlich richtig ist und weil er grundsätzlich dringend ist. Es bringt nichts noch einen Monat, Sie wissen genau, jetzt haben wir einen Monat Pause nach der Budgetlandtagssitzung, ist mehr oder wenig Ruhephase. Das heißt, vor Februar würde dieser Beschluss im Landtag nicht gefasst werden. Deswegen, ich halte es für richtig, der Landesregierung den Auftrag zu geben. Was dann daraus wird, da werden sicher die Expertinnen und Experten, die Frau Landesrätin Stöger auch dabei mitzureden haben, selbstverständlich. Aber das etwas in Gang kommt, dass die GESPAG mit diesem Auftrag ihre Arbeit aufnimmt am ersten Jänner, das halte ich für notwendig. Und das halte ich überhaupt nicht für einen Schnellschuss oder sonst etwas, das halte ich für einen Startschuss, der etwas in Gang setzt, das dringend notwendig ist. Und damit werden wir dieser Dringlichkeit gerne die Zustimmung erteilen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzte Rednerin zur Dringlichkeit ist Frau Kollegin Freundlinger. Abg. Freundlinger: Meine Damen, meine Herren, Frau Präsidentin! Wir sind verpflichtet als Abgeordnete alles zum Wohle der Kinder zu tun. Die andere Seite heißt Dringlichkeit, jetzt, sofort, unmittelbar, SOS. Auf dieser einen Seite sehe ich Ihren Antrag und auf der anderen Seite bitte ich jetzt um Verständnis und um Nachsicht, denn Rehabilitationsbetten heißt Kompetenz. Wo liegt sie? Der Träger, die Gebietskrankenkasse, die ist hier verantwortlich, diese Reha-Maßnahmen umzusetzen, durchzusetzen, mit einer Achse, wo wir weiterdenken sollen. Ich bitte noch einmal um Verständnis, dass wir der Dringlichkeit nicht zustimmen können, um das seriös abzuprüfen, im Auftrag und im Sinne zum Wohle unserer Kinder. Wir können mitandenken, und da bin ich beim Kollegen Trübswasser, in unsere Gesundheits- und Spitals AG den Vorschlag einzubringen. Wir müssen dann gleich weitergehen, nicht nur, sondern auch für unsere Schlaganfallpatienten. Wir können uns nicht einschränken, alleine das sind Reha-Betten für Kinder, sondern auch für Schlaganfallpatienten. (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: "Da wird gerade gebaut!") Das ist richtig, aber wenn wir Reha, dann ein Segment dazu. Wenn wir das Mutter-Kind-Zentrum jetzt beginnen, denken wir in diesem Bereich Reha-Betten für Kinder mit, die eine hohe Qualität an Reha einfordern können, ja müssen, wenn wir es im Land Oberösterreich installieren. Die Qualität in Deutschland ist sehr, sehr, sehr gut und sehr, sehr hoch. Auf die Schnelle unmittelbar zu sagen, das können wir leisten, das wäre vermessen, das können wir noch nicht leisten. Aber den ersten Schritt können wir miteinander tun, dass wir Perspektiven aufzuzeigen im Bereich unserer Gesundheits- und Spitals AG und mitzubedenken bei unserem Mutter-Kind-Zentrum, wenn wir Reha-Betten installieren. Denn es gehören die fachlichen, sachlichen und die finanziellen Leistbarkeiten abgeprüft, wir werden deshalb auch der Dringlichkeit nicht zustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es war dies die letzte Wortmeldung zur Dringlichkeit. Ich schließe somit die Wechselrede und ich lasse abstimmen und bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1227/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Es ist dies nicht die erforderliche Mehrheit, ich weise die Beilage 1227/2001 dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zu. Die Unterzeichner der Beilage 1229/2001 haben im Rahmen ihres Antrages ebenfalls vorgeschlagen, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei dieser Beilage handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden. Es ist ein Geschäftsbeschluss erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1229/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede, zu der Herr Abgeordneter Lauss zu Wort gemeldet ist. Abg. Lauss: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Die Volkszählung 2001 hat nunmehr ein vorläufiges Ergebnis erbracht. Vorläufig deshalb, da noch zahlreiche Reklamationsverfahren im Gange sind. Die Bundesertragsanteile als die wesentlichsten Einnahmen der Gemeinden werden ab Jänner 2002 bereits nach diesem vorläufigen Ergebnis festgelegt, ausbezahlt und nach Vorliegen des endgültigen Ergebnisses rückverrechnet. Während bereits bei einigen Landesgesetzen wie dem Oberösterreichischen Landeskrankenanstaltengesetz oder dem Oberösterreichischen Rettungsgesetz die Regelung verankert ist, dass das Ergebnis einer Volkszählung mit dem auf den Stichtag folgenden Kalenderjahr bei der Kostenberechnung anzuwenden ist, fehlt in den übrigen Landesgesetzen eine solche Regelung. Sinn und Ziel dieses Dringlichkeitsantrages, für diesen Initiativantrag, ist es daher zu erreichen, dass das Oberösterreichische Behindertengesetz 1991, das Oberösterreichische Pflegegeldgesetz, das Oberösterreichische Sozialhilfegesetz, das Oberösterreichische Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oberösterreichische Gemeindeverbändegesetz dahingehend abgeändert werden, dass die Kostenbeiträge zunächst auf Basis der vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung 2001 ermittelt und nach Vorliegen des endgültigen Volkszählungsergebnisses rückverrechnet werden. Im Sinne einer einheitlichen Grundlage sowohl bei der Berechnung der Ertragsanteile als auch bei der Berechnung der Kostenbeiträge stimmt die ÖVP-Fraktion der Dringlichkeit zu. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner zur Dringlichkeit ist Herr Abgeordneter Lindinger. Abg. Lindinger: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Bei der letzten Volkszählung, die im heurigen Jahr stattgefunden hat, gab es Gewinnergemeinden und Verlierergemeinden. Um das nicht weiterhin fortzusetzen ist es notwendig, heute diesen Initiativantrag und das Landesgesetz zu ändern. Warum soll das nicht fortgesetzt werden oder wie würde das fortgesetzt? Dass Beiträge, landesgesetzliche Kostenbeiträge für jene Gemeinden, die Gewinnergemeinden sind, jetzt weil mit 1. Jänner 2002 schon die Bundesertragsanteile ausbezahlt werden, die erhöhten Bundesertragsanteile auf Grund der alten Regelung für Behindertengesetz, Pflegegeldgesetz, Sozialhilfegesetz, Gemeindesanitätsdienstgesetz und Gemeindeverbändegesetz entrichten. Das würde bedeuten, dass die Gemeinden bei einem endgültigen Ergebnis der Volkszählung eine Nachzahlung zu leisten hätten. Umgekehrt die Verlierergemeinden müssten dann im Nachhinein Rückzahlungen leisten für Beiträge, die sie eigentlich schon im Budget verplant haben und eigentlich in den Gemeinden schon ausgegeben wurden. Um dem entgegenzuwirken, ersuchen die Unterzeichneten und ersuchen die Abgeordneten der SPÖ-Fraktion, diesem Landesgesetz die Zustimmung bzw. der Dringlichkeit die Zustimmung zu geben. (Beifall) Zweite Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen gefasst werden kann. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 1229/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner der Beilage 1230/2001 im Rahmen ihres Antrages vor, diese keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich um den Initiativantrag betreffend das AKW Temelin. Es ist hiezu ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich, wobei ich feststelle, dass die heute stattgefundene Obmännerkonferenz der dringlichen Behandlung einstimmig zugestimmt hat. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1230/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe mir gestern erlaubt, meinen Klubobmann-Kollegen einen Entwurf für einen Antrag zu übermitteln und ich bedanke mich beim Kollegen Steinkellner, dass er mit der Ergänzung eines Punktes der Zulassung dieses Antrages zur heutigen Sitzung zugestimmt hat. Ich glaube, es war eine zwingende Notwendigkeit in der gegenwärtigen Situation, wo Gesamtösterreich, ja Europa, ein Temelin-Problem zu bewältigen hat, das zum Teil nicht gerade mit tauglichen Mitteln angegangen wird, dass sich der Oberösterreichische Landtag, der eigentlich die Bastion gegen das AKW Temelin bisher war, sich heute damit auch beschäftigt. Auslösend war zweifelsohne die sehr wenig geglückte Aussage und meines Erachtens auch zu völligen Missverständnissen führende Aussage von Bundesminister Molterer und ich denke, dass eine zweite Aussage genauso verwirrend war. Wenn gestern der Herr Landeshauptmann im O-Ton im ORF erklärt, dass eine EU-Osterweiterung ohnedies nicht vor 2003/2004 zustande kommen wird und eine halbe Stunde später Herr Bundeskanzler aus Brüssel ebenfalls wieder über ORF ausrichtet, so rasch wie möglich zum Abschluss zu kommen, so ist zweifelsohne hier eine gewisse Verwirrung gegeben und ich glaube, wir sind jetzt gefordert, meine sehr verehrten Damen und Herren, darauf zu drängen, dass es zu klaren Positionen kommt. Wir brauchen auch in der Bundesregierung einen klaren Kopf und keine kalten Füße. Wir brauchen keine Verzögerungs-, keine Ausredenstrategien, keine Ausweichstrategien, sondern wir brauchen eine klare österreichische Position. Als wir bei Verheugen in Brüssel waren, ist uns allen mitsammen völlig bewusst geworden, dass der Sicherheitsbericht Österreichs auf EU-Ebene nicht bekannt ist. Und es war eines der größten Versäumnisse, von August bis Oktober diesen Bericht unter Verschluss zu halten. Und deshalb, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich heute als unser Anliegen noch einmal versuchen, und wir werden das am Montag im Temelin-Gipfel des Landes erneut versuchen, eine gemeinsame Positionierung in wirkungsvoller Art und Weise zustande zu bringen. Ich halte ein Veto für keine Lösung. Veto, meine sehr verehrten Damen und Herren, spricht Gefühle an, bringt uns aber in einem Denkprozess, in einem Verhandlungsprozess weder mit Tschechien noch auf europäischer Ebene weiter. Ich sage deshalb, für die Sozialdemokratie sind die Positionen sehr, sehr klar. Wir bekennen uns dazu, dass wir für die Stilllegung von Temelin eintreten. Zweitens: Wie lautet der Weg dorthin? Wir sagen klar und deutlich, kein Abschluss des Energiekapitels, solange die Forderungen des Expertenberichts nicht erfüllt und total ausgeräumt sind. Und jeder, der den Expertenbericht, der von internationalen Experten erstellt worden ist, im Schwarzbuch zusammengestellt, gelesen hat, wird wissen, dass die Erfüllung durch CEZ, durch die Betreiber von Temelin, nur schwer möglich sein wird. Es gibt darin derartige Bedenken und Mängel, dass jeder, der realistisch an dieses Werk oder an diese Aufgabe herangeht, einsehen wird müssen, dass eine Reparatur mit riesigen Kosten verbunden ist. Und da, meine sehr verehrten Damen und Herren, setzt bei uns Punkt drei an, nämlich der Schritt des Auswegs. Europa möchte gerne die Erweiterung. Wir Österreicher möchten gerne die EU-Osterweiterung. Und da sollte und muss jetzt durch ganz klare Festlegung von Ausstiegshilfen der Weg von uns angeboten werden. Um aber in diese Schrittabfolge zu kommen, ist es als erstes notwendig, auf der gesamten europäischen Ebene klarzumachen, dass wir nicht aus dem Bauch heraus gegen Temelin sind, sondern wir ganz begründete Ursachen, ganz begründete Anliegen haben, warum Temelin nicht in Betrieb gehen darf. Und das haben Experten, Fachleute festgelegt. Und das gehört in die Bevölkerung. Es sollte nicht nur einfach ja oder nein zu Temelin heißen, sondern unsere Aufgabe ist es, diese sieben Punkte, die so gravierender Art sind, die Forderung nach Messungen und Analysen klar und deutlich in den Raum zu stellen. Das muss die österreichische Position sein. Deshalb erster Punkt: Temelin-Gipfel in Wien zur klaren Festlegung, dass die österreichische Bundesregierung hinter ihrem eigenen Expertenbericht steht und diesen Expertenbericht zur Position Österreichs erhebt. Zweitens: Diesen Expertenbericht auf europäischer Ebene mit allen nationalen Regierungen in Diskussionen, in Verhandlungen durchzugehen und den Regierungen auch klarzumachen, dass wir berechtigte Ängste vor der Inbetriebnahme haben. Dritter Punkt: Um aus oberösterreichischer Sicht ein Zeichen zu setzen, schlagen wir in diesem Antrag vor, in der unmittelbar betroffenen Region, sprich Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Böhmen und Bayern, eine große Konferenz zu veranstalten, wo die Experten selbst ihre Bedenken darlegen. Ich erwarte mir als einen ersten Schritt auch im Öffentlichkeitsbereich Erfolge sowie die Erkenntnis der Menschen, vor allem der in Böhmen, dass sie nicht Österreicher als Gegner haben auf der anderen Seite, sondern Österreicher, die über die Sicherheit auch der Menschen in Böhmen nachdenken. Auf diese Art und Weise sollten wir trachten, Partnerschaften im Sicherheitsdenken zu erzeugen. Und der dritte Punkt ist unser Beitrag. Es könnte ja einer sagen, wir sind nur Verhinderer. Aber wir sagen: Silllegung und dafür Ausstiegshilfen. Und da hat der Landeshauptmann-Stellvertreter Haider bereits vernünftige Vorschläge in diese Richtung gemacht. Wir sind offen für andere Vorschläge, aber es wird einfach notwendig sein, und da denke ich auch an Christoph Leitl, der ebenfalls gesagt hat, Österreich wird sich hinsetzen müssen, auch der Herr Finanzminister Grasser, der gesagt hat, Ausstiegshilfen sollten uns etwas wert sein. Und ich denke, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn wir heute von dieser Stelle weggehen, dann sollten wir wissen: Wir müssen nach Wien, wir müssen nach Europa, wir müssen überall eine Großinformationskampagne veranstalten. Uns muss aber auch klar sein, dass wir den Weg mit den Ausstiegshilfen gemeinsam mit den Partnern finden müssen, damit wir unser Ziel erreichen, denn damit schließt sich der Kreis, dass Temelin nicht in Betrieb geht und still gelegt wird. Ich bedanke mich noch einmal und ersuche, diesem Dringlichkeitsantrag heute zuzustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner zur Dringlichkeit ist Herr Klubobmann Anschober. Abg. Anschober: Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist seit drei, vier Wochen sehr klar absehbar, dass seitens der Europäischen Union, vor allem seitens des Erweiterungskommissars, der Druck in Richtung Österreich in Sachen Temelin akut zunimmt, dass der Erweiterungskommissar Verheugen alles andere als unser Partner in diesem Zusammenhang ist und die Einsichten, die Sorgen, die Ängste, die Befürchtungen, die hier in diesem Land, und ich denke voll mit Fug und Recht entstanden sind und vorherrschen, nicht im mindesten teilt und nichts dazu tut, um hier diesen Prozess in eine positive, konstruktive Richtung hin zu entwickeln. In dieser Zeit des zunehmenden Drucks hat Verheugen am Dienstag dieser Woche, also vorgestern, einer tschechischen Nachrichtenagentur angekündigt, dass das Energiekapitel in den Beitrittsverhandlungen bis Jahresende abgeschlossen ist. Und genau in dieser Situation seitens eines österreichischen Regierungsmitglieds auch nur zu signalisieren, wir geben nach oder wir gehen in die Knie, ist das falscheste Signal zum falschesten Zeitpunkt. Gerade jetzt brauchen wir eine Haltung mit Rückgrat, ein Demonstrieren Brüssel gegenüber, Verheugen gegenüber, denn das ist ja nicht Brüssel, das Europaparlament hat eine völlig andere Position, ein Demonstrieren Verheugen gegenüber, wir werden in dieser Situation, wo es um die Sicherheitsinteressen der österreichischen und der tschechischen Bevölkerung geht, nicht klein beigeben, nicht in die Knie gehen, sondern wir werden die Verhandlungsmöglichkeiten effizientest nutzen. Und das muss die Zusage sein und das muss auch das Signal heute sein an die Bevölkerung und deswegen ist es so wichtig, dass wir heute nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern dass es heute ein ganz konkretes Zeichen gibt, ein ganz konkretes Signal. Und dieses Signal heißt, wir werden Wien wachrütteln, wer auch immer hier einen Umfaller macht, mir ist das völlig wurscht von welcher Seite und in welchem politischen Lager der Umfaller oder die Umfallerin steht, das wird mit uns in Oberösterreich nicht machbar sein und nicht gehen. Und ich glaube, dass ganz einfach jeder in seinem Bereich dafür sorgen muss, dass hier Rückgrat auch in Wien vorherrscht in dieser Phase, wo der Druck groß ist. Das muss man auf jeden Fall zugestehen. In dieser Situation müssen wir zu allererst einmal das Energiekapitel offen lassen. Das kann und darf nicht abgeschlossen werden, das ist der Faustpfand der österreichischen Verhandlungssituation. Und meine sehr verehrten Damen und Herren! Warum soll denn nicht das Energiekapitel eines der allerletzten Themen sein, die schlussverhandelt werden? Warum soll denn das Energiekapitel im Vorfeld der Schlussverhandlungen abgeschlossen werden müssen? Spricht überhaupt nichts dafür. Wir haben im kommenden Juni in Tschechien Wahlen. Nach einem derartigen Wahlgang kann, wir wissen alle nicht, wie es ausgeht, kann die politische Situation in Tschechien völlig anders auch sein. Wir alle wissen auch von der österreichischen Erfahrung, dass es möglicherweise nach Wahlen einfacher ist, politische Kompromisse und konstruktive Lösungen zu realisieren und von einem Justamentstandpunkt, wie ihn Zeman jetzt eingenommen hat, herunterzugehen. Das heißt, wir müssen auf jeden Fall einmal erreichen, dass die österreichische Bundesregierung dieses Energiekapitel zumindest bis nach den tschechischen Wahlen offen lässt. Das ist die Minimalforderung Nummer eins, denke ich, auf die wir uns einigen müssen, auf die wir uns einigen können. Der zweite Punkt ist, wir brauchen in dieser Situation eine umfassende Informationsoffensive. Mir ist ja das so schleierhaft, was rund um dieses Schwarzbuch, das Ergebnis der Sicherheitsanalyse der internationalen Expertenkommission im Auftrag der österreichischen Bundesregierung, was rund um dieses Schwarzbuch seit Juli dieses Jahres passiert ist. Da wird im Juli dieses Schwarzbuch mit hochgradig alarmierenden Ergebnissen, mit der Schlussfolgerung, es hätte Temelin nicht einmal mit Brennstoff beladen werden dürfen angesichts der vielen offenen Sicherheitsfragen und Sicherheitsprobleme, wird dieses Schwarzbuch im Juli der Bundesregierung übergeben. Und was ist dann passiert? Nichts! Überhaupt nichts! Von Juli bis September war dieses Schwarzbuch zunächst einmal unter Verschluss. Sie alle können sich erinnern, dass es in der Öffentlichkeit eine heftige Diskussion gegeben hat, mit dem dringenden Appell an die Bundesregierung, doch endlich die Ergebnisse des Schwarzbuches offen zu legen. Und wir haben das Gott sei Dank erreicht, Kollege Gumpinger, alle miteinander in Oberösterreich, dass das Schwarzbuch dann dem Unterausschuss, dem Anti-Atom-Unterausschuss, vorgelegt wurde. Und ich glaube, es ist jedem da drinnen so gegangen wie mir, und jeder so gegangen wie mir, dass man in dieser Situation, spätestens in der Situation erkannt hat, so kann dieses AKW doch um Himmels Willen nicht in Betrieb gehen. Und es müssen doch als Minimalstforderung die Forderung dieser renommierten, anerkannten, internationalen Experten umgesetzt werden. Und ich bin mir völlig sicher. Jeder und jede, ob das ein EU-Kommissar ist, ob das ein tschechischer Bürger, eine tschechische Bürgerin ist, oder wer auch immer, wer auch immer diesen Inhalt liest, versteht unsere Sorgen, teilt unsere Befürchtungen, und wird mit uns streiten für eine Stillegung von Temelin. Und deswegen ist es so verantwortungslos, dass es bis zum heutigen Tag keine Informationsoffensive über dieses Trumpf Ass unserer Anti-Temelin-Politik, über dieses Schwarzbuch gegeben hat. Das gehört bei jeder nationalen Eu-Mitgliedsregierung auf den Tisch, das gehört in den Medien in Belgien, in Frankreich, in Deutschland, und, und, und präsentiert. Das gehört in Tschechien in die Zeitungen, gehört inseriert in den Zeitungen. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Da ist viel zu tun, und das ist gerade in dieser Entscheidungsphase enorm wichtig. Und dritter Punkt, für mich ist der Melker Prozess seit langer Zeit gescheitert. Wenn man sich die Umsetzung des Melker Prozesses anschaut, dann sieht man, dass weder die ESPO-Konvention eingehalten wurde, noch die UVP-Richtlinien der europäischen Union eingehalten wurden. Bei der UVP ist seit April nichts weitergegangen, bei der sogenannten UVP, ich sage immer nur mehr Schwindel-UVP dazu, es hat sich nichts bewegt, nicht einmal die Quellterme sind bis zum heutigen Tag offengelegt worden, es ist keine Null-Option untersucht worden, also, all das, was Minimalstansprüche an eine UVP-Überprüfung eines derartigen Reaktors sein müsste. Das heißt, es ist alles offen geblieben. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Energiekapitel, Ausstiegverhandlungen, Ausstiegshilfen, das sind die drei Eckpfeiler, wo wir Chancen haben, und dazu eine umfassende Informationsarbeit, und ich sehe in der Situation, die wahrscheinlich die Phase der Vorentscheidung über Temelin ist, eine wesentliche Notwendigkeit, und die bedeutet, wir brauchen Entschlossenheit, und wir brauchen Geschlossenheit. Und umso wichtiger wäre es, dass endlich am Montag in Wien, im Parlament, bei den nächsten Verhandlungen eine einhellige österreichische Position herauskommt. Eine einhellige entschlossene gemeinsame österreichische Position herauskommt und dieser billige Streit, der da teilweise passiert, vom Tisch kommt. Was gibt es denn sonst für ein Thema, wenn nicht dieses Lebensthema Temelin, wo man bereit sein muss, über die Parteigrenzen und über diesen Tellerrand der Parteipolitik hinweg zu schauen und gemeinsam Politik zu machen, und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Meine Aufforderung und mein Ersuchen an Sie ist heute, beweisen wir unseren Kolleginnen und Kollegen in Wien, dass wir das in Oberösterreich können, was wir von unseren Kollegen in Wien fordern, und beweisen wir Entschlossenheit und Geschlossenheit. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Das Kraftwerk Temelin stillzulegen bedeutet, das Volksbegehren vom 14.1 bis 21.1.2002 zu unterstützen. Ich rufe Sie auf, unterstützen wir gemeinsam das Ziel, Temelin still zu legen, unterstützen Sie alle das Volksbegehren. (Beifall) Ich möchte Ihnen den Text (Beifall), der Oö. Landtag fordert die Oö. Landesregierung auf, beim Nationalrat dafür einzutreten, dass die Forderung des Temelin-Volksbegehrens mit dem Wortlaut „Durch das Bundesverfassungsgesetz ist Folgendes sicherzustellen: Die bundesverfassungsmäßig zuständigen Organe werden ermächtigt, den Staatsvertrag über den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union abzuschließen, sobald eine völkerrechtlich bindende Erklärung der Republik Tschechien vorliegt, das AKW Temelin auf Dauer stillzulegen, und diese Stillegung auch tatsächlich erfolgt ist.“ Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte Ihnen einmal einen Brief vorlesen, den Brief eines betroffenen Anrainers an der Grenze. Noch am Sonntag bin ich hinter Landesrat Dr. Achatz und Max Walch mit dem Transparent zur Grenze gewandert und über alle Parteilinien hinweg dachte ich, wäre ein Ziel zu verfolgen, nämlich stoppt Temelin. Ich versichere auch Ihnen, dass mir persönlich jeder Weg willkommen ist, der zum Ziel führt, und das Ziel kann nur heißen, stoppt Temelin. Wenn Molterer den EU-Beitritt Tschechiens nunmehr auf dieser Ebene verfolgt, sehe ich dies als Verrat an der fast gesamten österreichischen Bevölkerung, insbesondere aber an unserer Grenzregion. Ich kann einfach nicht daran glauben, dass der Verhandlungsspielraum mit Tschechien erhalten bleibt, und womöglich größer ist, wenn diese bei der EU sind, gerade dann, wenn diese unseren kriechenden Volksvertretern auf den Buckel treten. Eine Empfindung eines Demonstranten an der Grenze. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: „Jedes Mittel recht! Jedes Mittel!“) Veto ist ein Mittel, das legitim ist, und das immer wieder in Europa bereits ergriffen wurde. (Beifall) Die Griechen setzen die Vetodrohung wegen Zypern ein, gibt es da Aufregung? Nein, es gibt ein selbstbewusstes Verhandeln der Griechen. Irland setzt das Veto wegen Finanzen ein, und hat eine Abstimmung bei sich durchgeführt, wenn diese Abstimmung nicht geändert wird, gibt es auch keinen Beitritt der MOEL-Länder. Weil die Iren das Veto bereits eingesetzt haben. Spanien setzte das Veto ein damals in einem Fischereistreit gegenüber anderen Fischerstaaten, Fischernationen in Europa. Was ist so schlimm daran, wenn man eine harte Verhandlungsposition hat? Es ist wohl selbstverständlich, dass die Vertreter eines Landes, die demokratisch gewählten Vertreter eines Landes jedes demokratische Mittel ausnützen, um die Interessen der eigenen Bevölkerung wahrzunehmen. Das erwartet auch die Bevölkerung. (Beifall) Wir wollen auch einen Nachbarn, der unsere Sicherheit schützt, wir wollen einen Nachbarn, der auf uns hört, wenn es um unsere Existenz und um die Existenz unserer Kinder geht. 25 Störfälle haben wir bis jetzt. Sicherheitsexperten aus ganz Europa warnen, welchen Schutz haben wir bei einem Terroranschlag aus der Luft? Vielleicht gibt es dann noch Anträge von den Grünen und der Sozialdemokraten, die österreichische Luftwaffe dementsprechend aktiv auszustatten, um den Luftraum im Mühlviertel entsprechend zu überwachen. Man soll sich der Gefahr bewusst sein, in der wir leben. Aber ich bin auch enttäuscht über das Verhalten unserer Europaparlamentarier. Am 16. Oktober war es wieder einmal so weit. Da hätte es eine Möglichkeit gegeben, im Zuge der Verhandlungen einen Ausstieg aus dem EURATOM-Programm abzustimmen. Das ehemalige Mitglied des Oö. Landtags Dr. Rübig war in der Ausschusssitzung bei der Abstimmung nicht anwesend. Sein Stellvertreter, der sozialdemokratische Abgeordnete Martin war ebenfalls bei der Abstimmung nicht anwesend. Die einzige Gegenstimme kam von der freiheitlichen Abgeordneten Daniela Raschhofer. Ich kann Ihnen nur sagen, wenn Schlagzeilen, "Temelin steht wieder - fünfundzwanzigste Panne", und wenn ich jetzt nur ein paar Zeitungsartikel noch zitieren darf, Molterer: "Ausstieg aus Temelin ist nicht mehr realistisch", "Molterer findet sich mit Temelin ab", "die ÖVP gibt den Kampf offiziell verloren", "Leitl hält Veto-Drohung wegen AKW Temelin für blamabel", dann verstehe ich am Schluss die Schlagzeile der Kronen Zeitung: "Prager von Molterer begeistert." Wenn dieser Eindruck in der Außenpolitik bei unseren Nachbarn erweckt wird, dass die Tschechen sich freuen können über die Aussagen unseres österreichischen Umweltministers, dann frage ich mich, wo bleibt hier der Aufschrei der oberösterreichischen Volkspartei, des Landeshauptmannes, dass er seinem Parteifreund, der in Wien sitzt, sagt, so kann es wohl nicht gehen. Es bleibt nur eine Sprache, Veto gegen Temelin. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzter Redner zur Dringlichkeit ist Herr Kollege Gumpinger. Abg. Mag. Gumpinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hohes Haus! Ich möchte beginnen beim Klubobmann Frais, der von Missverständnissen in den letzten Tagen gesprochen hat. Das kann ich durchaus konzertieren, es hat verschiedene Missverständnisse gegeben, und ich möchte einmal sagen aus persönlicher Sicht, da bin ich aber auch eins mit unserer Fraktion und mit der gesamten ÖVP Oberösterreich, dass derzeit einlenkende Signale gegenüber der tschechischen Regierung nicht angebracht sind. (Beifall, der Dritte Präsident übernimmt den Vorsitz.) Das ist unsere Meinung, und ich kann nicht in jedem Fall eruieren, wie sie zu Stande gekommen sind, und da gibt es verschiedene Interpretationen, aber das ist die Linie, die wir auch in Oberösterreich weiter verfolgen werden. Und es ist gesagt worden, und es ist jetzt von allen Rednern das Positionspapier, das erstellt worden ist, erwähnt worden. Und alle, glaube ich, konzertieren, dass es ein ganz wichtiges Papier ist, dass es uns die fachliche Grundlage liefert, inhaltlich gegen Temelin weiter zu argumentieren, und auch wirklich die Mängel anführen zu können, die dort bestehen, und die die Sicherheit und Gesundheit unserer Bevölkerung gefährden. Und dieses Papier ist von dieser Bundesregierung, und ist vom Bundesminister Molterer in Auftrag gegeben worden, und das soll man (Zwischenruf Abg. Anschober: „Und dann verschlossen worden!“), es ist aber vorhanden, und das ist das Entscheidende, das sind Dinge, über die man diskutieren kann, aber diese Grundlage besteht, und das ist unsere Position, und von dem aus können wir überhaupt erst weiter agieren. Und ich glaube, das möchte ich auch einmal positiv anerkennen, dass das von dieser Bundesregierung, vom Umweltminister Molterer letztlich geschaffen wurde und uns zur Verfügung steht. (Beifall) Es ist auch mehrfach gesagt worden, und das jetzt auch von den Stimmen, die wir in den letzten Wochen und Monaten gehört haben, dass wir uns ausschließlich von den Sicherheitsinteressen unserer Bevölkerung zu leiten haben, nicht von einem Erweiterungsfahrplan, nicht von einem Druck von Kommissar Verheugen, sondern von den Sicherheitsinteressen unserer Bevölkerung. Und das wird auch Grundlinie unserer oberösterreichischen Politik sein. Und was jetzt den Klubobmann Steinkellner und das Veto-Volksbegehren betrifft. Ich konzertiere durchaus, dass man über Veto prinzipiell diskutieren kann, und es ist angeführt worden, in Europa wurde es schon angewendet. (Beifall) Nein, bitte nicht voreilig klatschen, der Satz ist nicht zu Ende. Aber ich glaube, dass das Generalveto in der jetzigen Situation und unter diesen speziellen Umständen, die wir jetzt haben, das falsche Signal darstellt. Es ist das falsche Signal, weil es zu einem Abbruch der Verhandlungen führt, und Abbruch der Verhandlungen, jeder Verhandlung, EU-Beitritt genauso wie auch über Temelin im Speziellen, heißt ja, dass Temelin in Betrieb geht, so wie es jetzt dasteht, und dass es damit die Sicherheit und Gesundheit unserer Bevölkerung gefährdet. Und ich meine, dass einfach der Weg, den letztlich ja auch alle Parteien unterschrieben haben, und ich habe es ja auch so quasi als alleiniges Ergebnis der Vier-Parteien-Gespräche im Parlament ja so vernommen, dass das Offenhalten des Energiekapitels eine ähnliche Wirkung erzielt, aber das bessere Signal ist, und die bessere Strategie ist, weil es sachlich bezogen ist, weil es nicht im Geruch steht, auch andere Motive seien damit verbunden, generelle gegen die Osterweiterung, dass es der bessere Weg ist, um in Temelin weiterzukommen. Und deshalb unterstützen wir diesen Weg nicht aus irgendwelchen Justamentüberlegungen, sondern weil er in der jetzigen Situation am ehesten geeignet ist, Temelin zu kippen, und unseren Weg voranzubringen. Und noch einmal, keine einlenkenden Signale, die sind sicher derzeit unangebracht, Energiekapitel nicht schließen, solange nicht alle unsere Sicherheitsforderungen mit Punkt und Beistrich erfüllt sind. Und was jetzt noch das Schwarzbuch betrifft, es hat schon zwei konkrete, oder ganz wesentliche Auswirkungen auch gehabt in dieser Zeit, die du apostrophiert hast. Der inhaltliche Kern dieses Schwarzbuches ist ja Teil des Berichtes der trilateralen Sicherheitskommission. Es ist Tschechien übermittelt worden, und es wird ja jetzt argumentiert, auch ganz aktuell, dass jetzt an Tschechien es liegt, darauf zu antworten, Vorschläge zu machen, wie können diese Sicherheitsmängel beseitigt werden, können sie überhaupt beseitigt werden, und mit welchen Vorschlägen, und mit welchen Mitteln. Und ich stimme auch durchaus überein, dass wir eine Informationsoffensive brauchen auf verschiedensten Ebenen. Und ich habe auch schon Vorschläge gemacht, und ich hoffe, dass wir am Montag da einiges Konkretes festlegen, dass wir in Europa informieren über diese Sicherheitsmängel, weil uns überall Unverständnis entgegenschlägt, auch deshalb, weil man gar nicht weiß, dass es diese Dokumente gibt. Ich meine trotzdem, dass der Melker Prozess nach wie vor der einzige, konkrete Weg ist, auf dem wir mit Tschechien verhandeln. Wir haben keinen anderen Weg, keine andere Realität, die gegeben ist, und wir müssen darauf drängen, und das ist ja auch gesagt worden, bevor der Melker Prozess nicht zufriedenstellend abgeschlossen ist, kann über das Energiekapitel nicht weiterverhandelt werden. In diesem Sinne meine ich, dass diese Resolution heute ganz richtig ist, dass sie weiter unsere Position klarlegt, dass sie weiter Impulse liefert, und dass wir in diesem Sinne die größten Chancen haben, unserem Ziel näher zu kommen. Dankeschön. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 1230/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Ich teile mit, dass heute eine Sitzung des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten stattgefunden hat. Dabei wurde beschlossen, dem Landtag für die heutige Sitzung die Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002 zur Beschlussfassung vorzulegen. Wir haben Ihnen die Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002 als Beilage 1217/2001 auf Ihren Plätzen aufgelegt, für die Aufnahme der genannten Beilage ist ein Geschäftsbeschluss des Oö. Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Geschäftsantrag, dass die Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002 in die Tagesordnung aufgenommen wird, die Wechselrede. Es ist niemand zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Wobei ich feststelle, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen angenommen werden kann. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Geschäftsantrag zur Aufnahme der Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002 in die Tagesordnung der heutigen Sitzung zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle Einstimmigkeit fest. Ich teile mit, dass seit der letzten Sitzung wieder schriftliche Anfragen eingelangt sind. Die Fragesteller, Gegenstand und Adresse der Anfrage können den Abschriften der schriftlichen Anfrage entnommen werden, die wir Ihnen gemeinsam mit zwischenzeitig eingelangten Anfragebeantwortungen in einer Sammelmappe auf Ihren Plätzen aufgelegt haben. Wir kommen nun zur Tagesordnung und somit zur aktuellen Stunde mit dem Thema „Was bringt der EURO für Oberösterreich“. Ich erteile Herrn Abgeordneten Josef Steinkogler als Sprecher des antragstellenden Klubs das Wort. Abg. Steinkogler: Sehr geehrter Herr Präsident, hoher Landtag! In 53 Tagen genau geht die Schilling-Ära, die rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte der zweiten Republik zu Ende. Natürlich gibt es bei so einem Übergang vom Schilling zum EURO Skepsis und Wehmut. Der Schilling ist und war für uns Identität, er steht und stand für wirtschaftlichen Aufschwung, für Sicherheit und Wohlstand. Und diese rot-weiß-rote Identität geht mit 1. Jänner 2002 in die gesamteuropäische Identität über. Und darüber können wir stolz sein, gerade als Oberösterreicher selbstbewusst ins EURO-Zeitalter eintreten. Auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen und landesbudgetären Situationen in Oberösterreich. Ängste vor der Bargeldumstellung, gerade der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, wie die Sorge vor Geldentwertung, sind natürlich völlig unbegründet. Die ältere Generation hat bereits einige Währungsumstellungen miterleben müssen. Und trotz so mancher Sorgen und Ängste muss immer wieder betont werden, dass es sich bei der EURO-Einführung nicht um eine Währungsreform, sondern um eine Währungsumstellung ohne jeden Wert- und Kaufkraftverlust handelt. Und die neue EURO-Ära ist auch für uns Oberösterreicher der Aufbruch in eine neue Dimension, bei der in der ersten Phase zwölf Länder mit über 300 Millionen Bürger die gleiche Währung haben werden. Und es bringt gerade für uns in Oberösterreich, angefangen von den Betrieben der Landwirtschaft, der Industrie, den Konsumenten, dem Tourismus große Vorteile. Alleine durch die Konvergenzkriterien wurden die Zinsen und die Inflation in den letzten Jahren so niedrig wie nie zuvor gehalten. Und die Einführung wurde nicht halbherzig, sondern professionell vorbereitet. Sechs Jahre wurde Schritt für Schritt auf den 1.1.2002 hingearbeitet und diese Umstellung ist in vielen Bereichen notwendig und wichtig. Gerade für uns in Oberösterreich, dem Exportland Nummer eins, ist der Euro wichtig. Dies hängt natürlich mit der niedrigen Arbeitslosenquote in unserem Bundesland eng zusammen, wenn man bedenkt, dass jeder zweite Arbeitplatz in Oberösterreich direkt oder indirekt mit der Exportwirtschaft verbunden ist. Und auch für den oberösterreichischen Tourismus ist es eine Chance, wenn dieser Euromarkt auf 300 Millionen Bürger mit gleicher Währung anwächst. Meine Damen und Herren! Das Spannende an Europa ist die Vielfalt und sind die kleinen Unterschiede und davon gibt es viele. Die Euromünze von Irland zum Beispiel hat auf der Rückseite eine Harfe, in Spanien ist der König abgebildet, in Deutschland das Brandenburger Tor und wie sollte es in Österreich sein, natürlich Wolfgang Amadeus Mozart und Bertha von Suttner. So unterschiedlich wie Kultur und Sprachen oder die Eurorückseiten sind, so ist auch nach wie vor die Eurostimmung. Eigentlich ist der Euro ja schon da, nur wir haben ihn noch nie in den Händen gehabt. Und trotzdem kann man schon seit einiger Zeit richtig Geld damit machen. Und ich habe schon vor dem 1.1. echte Banknoten hier und kann Ihnen diese vor Augen führen. Es sind genau diese Scheine, diese sieben Scheine, 885 Euro, 12.177 Schilling. Natürlich darf ich sie noch nicht hergeben. Ab gestern dürfen die Kommerzkunden, also die Betriebe die Euroscheine, die echten Euroscheine haben, und der Konsument bekommt ab 15. Dezember das Startpaket. Aber es gibt natürlich auch Euromünzen, die bis 1.1. noch süß schmecken. Das sind sogenannte Einführungsschokolademünzen. Meine Damen und Herren! Es gibt, wie gesagt, sieben verschiedene Banknoten und acht verschiedene Münzen. Und ich glaube, es ist wichtig, dass es auch in Zukunft eine achte Banknote gibt, nämlich den Zwei-Euro-Schein, um vom Münzgeld "vom Kleingeld" etwas entlastet zu werden. Und es gibt ja bei uns jetzt schon Zwanziger und Fünfziger und in Amerika den Ein-Dollar-Schein. Und hier hat bereits unser Wirtschaftslandesrat Kommerzialrat Josef Fill und früher in den letzten zwei Jahren bereits Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christoph Leitl Initiativen in Wien und Brüssel gesetzt. Und heute wird ja bekanntlich auch eine Resolution beschlossen. Jetzt ist der Finanzminister Dr. Grasser am Zug. Und ich kann mich erinnern, auch Kollege Steinkellner hat sich vor kurzem dieser Initiative unserer Wirtschaftslandesräte angeschlossen und ich erwarte mir aufgrund seiner guten Verbindungen zum Finanzminister, dass dieses Anliegen, das sicherlich ein gesamtoberösterreichisches ist, auch dementsprechend beim Finanzminister zu vertreten. Meine Damen und Herren! Der Euro ist eine starke und wettbewerbsfähige Währung, die durch die konsequente Stabilitätspolitik der europäischen Zentralbanken garantiert ist. Dafür war natürlich auch die Konsolidierung des Budgets von größter Bedeutung. Und es ist ja heute schon einige Male angesprochen worden, wie gut und positiv es ist, dass wir heuer schon das Nulldefizit erreicht haben. Aber auch durch die Einführung des Kindergeldes, des Kinderbetreuungsgeldes, wird ein neuer Impuls gesetzt und gerade die Kaufkraft schwächerer Jungfamilien dadurch unterstützt. Und durch diese Maßnahme wird auch zugleich mit der Euroeinführung ab 1.1.2002 alleine in Oberösterreich 145 Millionen Euro mehr in Umlauf gebracht. Auch das ist sicherlich eine sehr positive Maßnahme ab dem kommenden Jahr. (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schreiberhuber) Für die Kaufkraft schwächerer Jungfamilien werden in Oberösterreich 145 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Kinderbetreuung zahlt ja jetzt die Bundesregierung ab 1. Jänner. Wissen Sie das nicht?" Unverständlicher Zwischenruf Abg. Schreiberhuber) Das fließt zu den Personen, die dadurch die Möglichkeit haben, dementsprechende notwendige Anschaffungen zu tätigen. So ist es. Der Euro darf und wird auch keinen Nachteil für die Konsumenten bringen. Zum Einen darf nicht aufgerundet werden und zum Anderen ist durch die doppelte Preisauszeichnung für den Konsumenten gewährleistet, dass er sowohl Übersicht und einen dementsprechenden Überblick vor der Bargeldeinführung hat. Auch die oberösterreichische Preisüberwachung wird bei der Euroumstellung die Beratung in den Vordergrund stellen. Und es ist auch gesetzlich verankert, dass anlässlich der Währungsumstellung keine Preiserhöhungen zum Anlass genommen werden dürfen, um damit negative Folgen zu verhindern. Die beste Kontrolle natürlich und das wissen wir alle und der beste Regulator bei der Währungsumstellung ist aber der Konsument, der Käufer, selbst. Meine geschätzten Damen und Herren! Die Einführung des Euro ist für uns alle, auch für uns Oberösterreicher ein historisches Ereignis. Durch die professionelle Vorbereitung dieses Jahrtausendprojektes haben wir bereits eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht. Und ich bin auch überzeugt, dass ab dem 1.1. die Einführung des Euro als Bargeld praktisch klappt und funktioniert, nicht auch deshalb oder gerade auch deshalb, weil sich auch die Banken sehr stark in den Dienst der Information und Aufklärung gestellt haben. Der Euro bringt praktisch für uns in Oberösterreich weiterhin Wohlstand und Sicherheit. Und es gilt zum Abschluss das abgewandelte Bibelzitat: Fürchten wir uns nicht vor dem Euro, denn wer mit dem Schilling umgehen konnte und kann, wird es auch mit dem Euro können. Denn der Euro ist der neue Stern am Währungshimmel, der aufgeht, wenn der Schilling verglüht oder wie es auf den Plakaten heißt, wenn er nach Hause geht. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Fritz Sulzbacher. Abg. Ing. Sulzbacher: (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Euro in Stahl!") Ja, liebe Kolleginnen und liebe Kollegen! Natürlich, wenn man einige Passagen vom Kollegen Steinkogler nimmt, wäre es schon gerechtfertigt, Euro in Stahl. Man könnte auch sagen, vielleicht sind die Belastungen der Regierung im nächsten Jahr leichter erträglich, wenn sie es uns in Euro abziehen, aber ich habe das Thema nicht so verstanden. Ich glaube, es ist auch gut und wichtig, sich 50 Tage oder 53 Tage vor der Einführung des kennbaren und greifbaren Euro, weil eigentlich haben wir ihn ja schon seit 1999. Und ich glaube, das sollte man auch einmal allen bewusst machen. Wir haben es nur vielfach nicht gespürt, aber seit dem 1. Jänner 1999 ist es ja natürlich vorwiegend in den Betrieben schon längst passiert, dass die Systeme umgestellt sind und dass zuerst Schilling- und Eurowährung, aber dann auch vorwiegend in Eurobuchgeld abgerechnet wird. Also der Euro ist längst im Lande, die Vorbereitungen sind längst getroffen, man muss sagen, eigentlich abgeschlossen, weil wenn man jetzt anfangen würde, wäre es wahrscheinlich längst zu spät. Und es wäre wahrscheinlich einmal interessant eine Rechnung anzustellen, so habe ich ein bisschen auch die Überschrift verstanden und eigentlich auch erwartet, dass da Ausführungen kommen einmal einzuschätzen: Was hat uns das bisher gekostet seit 1999? Oder die Einführungen, wie der Kollege Steinkogler gesagt hat, dauern ja schon sechs Jahre, also was hat uns der Aufwand gekostet? Es war ja ursprünglich ein großes Thema. Aber was hat uns das vor allem, wo ich auch vielmehr überzeugt bin, schon gebracht, dass die Firmen seit 1999 schon in Euro verrechnen können? Wo wir ja alle wissen, dass das sicher gerade in einem Exportland wie Oberösterreich und in unserer Exportwirtschaft wahrscheinlich viele Einsparungen und Kostenvorteile schon gebracht hat, also so eine Rechnung einmal anzustellen. In einiger Zeit wäre es wahrscheinlich auch sehr interessant und es würde vor allem dann die unmittelbaren Auswirkungen zeigen. Die Betriebe, wie gesagt, sind längst mitten drinnen. Es sind die Konsumenten, die jetzt in die Lage versetzt werden, sozusagen schon am 15. Dezember das erste Mal, sozusagen mit diesen Paketen das Hartgeld zu spüren. Du hast schon aufgrund deiner beruflichen Tätigkeit den Vorteil, dass du schon Scheine in der Hand hast. Das kann ich nicht bieten. Wir werden warten müssen bis am 1. Jänner. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "15. Dezember!") Ab 1. Jänner werden wir erst zahlen können damit. Nicht? Also zahlen dürfen wir nicht früher damit. Ich weiß nicht, ob sie es da annehmen. Das glaube ich, wird der Bankenspezialist sagen können, auch wenn es der Herr Landeshauptmann gerne haben möchte. (Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Anschauen und greifen üben!") Anschauen können wir es, und üben können wir schon und schauen, ob sie echt sind. Ja. Also es wird diese Einführung des Euro sicher vor allem eine starke psychologische Wirkung bei unseren Bürgerinnen und Bürgern bewirken. Und ich hoffe, dass die Wirkung nicht nur in die Richtung geht, was ersparen wir uns an Wechselkosten, was vereinfacht sozusagen unser Leben damit, was ist die Kosten-, die rein wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung, sondern vor allem auch das Bewusstsein des Friedensprojektes Europa, sozusagen wir spüren das erste Mal im großen Umfang. Die gesamte Bevölkerung spürt den Euro und der Wunsch wäre, wenn man gleichzeitig verspüren könnte und wenn wir als Abgeordnete in die Richtung auch unseren Beitrag leisten würden, dass wir damit auch Europa wirklich alle spüren und den Gedanken des vereinten Europas spüren und dabei empfinden dieses wichtige nicht nur wirtschaftliche Projekt, nicht nur logistische Projekt, sondern auch vor allem dieses wichtige Friedensprojekt, gerade in der heutigen Zeit, dass wir auch das damit verbinden, wenn wir die ersten Scheine oder Münzen in Händen halten. Und unterschätzen wir nicht die Auswirkungen dieses Euro, dieses Zahlungsmittels, dieses sozusagen geldgewordenen Europas, die Auswirkungen der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung insgesamt. Globalisierung ist ein Schlagwort. Globalisierung wird vielfach laufen, ob wir es wollen oder nicht. Ob es immer in die Richtung läuft, wie wir uns das vorstellen, wird sehr wesentlich an uns selber liegen, ob wir einfach nur globalisierungsgläubig sind und glauben, alles was groß ist und noch größer wird und international ist, ist gut. Wir wissen aus der Vergangenheit, ich weiß es aus unserer eigenen Branche, der Stahlbranche, dass das sicher nicht immer der Fall ist. Wir sind einer der wenigen, die nicht diesem Größenwahn verfallen sind, und sind in der heutigen Zeit, wo man eigentlich von einer Stahlkrise spricht, die ganz wenigen auf der Welt, die trotzdem hervorragende Ergebnisse machen. Und auch die Bankenzusammenschlüsse und Versicherungszusammenschlüsse und es gibt ja viele Bereiche, wo diese Großfusionen erfolgt sind, erfolgen, und wahrscheinlich noch verstärkt erfolgen werden, werden auch gewaltige Veränderungen am Arbeitsmarkt bewirken. Das muss uns auch bewusst sein damit. Es ist das sicher kein Nachteil, wenn Beschäftigungen in Verwaltungsbereichen abnehmen durch Vereinfachungen im Zahlungsverkehr, aber klar muss uns sein, dass wir Ersatzarbeitsplätze schaffen, vor allem im produktiven Bereich, im Dienstleistungsbereich und dass auch diese Forderung nach verstärkter Bildung, Aus- und Weiterbildung, um diesen Strukturwandel, der auch durch diese Internationalisierung am Geldmarkt hervorgerufen wird, dass wir tatsächlich hier nicht vor allem nur die Nachteile konsumieren, sondern verstärkt in der Wirtschaft auch die Arbeitsplätze wieder finden, die wir brauchen. Zum Abschluss, glaube ich, kann man sagen, dass von der ursprünglichen Stimmung in Europa, wo doch sehr stark man an dem Schilling gehangen ist und sich eigentlich, und ich habe mir selber auch nicht vorstellen können, dass wir nächstes Jahr wirklich den Euro in Händen haben. Also für mich ist da auch irgendwo die Welt zusammengebrochen, wie es geheißen hat, der Schilling muss weg. Heute glaube ich, haben wir ein völlig anderes Stimmungsbild und da haben viele daran mitgewirkt, da haben viele sicher auch aus der Politik mitgewirkt. Ich glaube, das war ein gemeinsames Anliegen, und auf das können wir stolz sein. Glaube ich auch zu diesem Zeitpunkt, dass uns das gelungen ist, dass Gefühle, Emotionen, die sicher da waren, überwunden werden konnten im Sinne eines Projektes, wo wir ja der Auffassung sind, dass es vernünftig und dass es richtig ist. Und zum Abschluss noch einmal meine erste Vorstellung: Ich würde mir wünschen, dass wir nicht nur das Geld sehen, sondern, wenn wir sozusagen den Euro das erste Mal in Händen haben, spüren, Europa spüren, dass unsere Bürgerinnen und Bürger auch spüren dieses große Friedensprojekt, das Europa darstellt. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Günther Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Wenn ich das Zitat vom Kollegen Steinkogler fortsetzen dürfte, dann fällt mir ein: Fürchten wir uns lieber vor Basel II, denn da haben die Banken wirklich etwas vor mit uns Kleinen! Das macht mir eher Sorgen. Ich meine, nicht alles was groß ist und was zusammenfindet, ist sofort ein Vorteil für uns. Und Basel II ist etwas, was also bitte eher besorgniserregend in der Kreditzinserhöhung und Anpassung betreffend der Sicherstellung darstellt. Ich hoffe, dass es hier gerade von den Bankexperten doch einen vehementen Widerstand gibt, weil da geht es um unsere kleinstrukturierte Wirtschaft. Ich möchte mich heute bedanken bei der österreichischen Volkspartei, dass wir einen gemeinsamen Antrag an unseren Finanzminister, an die Regierung, zustande gebracht haben, einen Zwei-Euro-Schein einzuführen. Nachdem wir im gemeinsamen Boot sitzen, wird es der Finanzminister Grasser gemeinsam mit Staatssekretär Finz in der Regierung sicherlich vertreten. Da bin ich davon überzeugt. Ich denke, dass wir da diesen Kampf wirklich nicht aufgeben sollten, weil die Frauenlandesrätin möge entschuldigen, wir Männer haben die Gewohnheit bei Sakkos, die Geldtasche im Sakko zu tragen und umso schwerer das ist, desto schlimmer ist es. Manche können auf dem Geld sitzen, manche haben es in der Tasche eingesteckt und das ist also für uns etwas unglaublich Unangenehmes, wenn man zu viele Münzen mit hat. Wir sind den 20-Schilling-Schein gewöhnt und deswegen wollen wir einen Zwei-Euro-Schein. Der entspricht halt dann etwas mehr. Aber ich glaube, das wäre sehr praktikabel. Ich möchte mich aber bei der Frau Landesrätin Haubner als Konsumentenlandesrätin bedanken. Sie hat durchgesetzt, dass es zehn weitere Preiskontrolleure im Zuge der Euroumstellung gibt. Und ich finde, das ist ein ganz wesentlicher Schritt gewesen, um entsprechende Preiserhöhungen im Zuge der Euroanpassung zu verhindern. Danke, das nutzt uns allen und dient uns allen. (Beifall) Im Übrigen zur Zwei-Euro-Schein-Disskussion noch ein Wort. Mich freut es auch, dass die Südtiroler (Unverständliche Zwischenrufe) nein, nein, die burgenländische SPÖ hat auch einen Antrag eingebracht diesbezüglich und die Südtiroler Freunde haben eine gleichlautende Resolution eingebracht, die an das römische Parlament gerichtet ist. Vielleicht gibt es noch ein paar Freunde da im Innviertel, die nach Bayern hinüberwirken können, sodass wir auch einen bayerischen Antrag nach Berlin stellen können. Dann ufert das aus und dann haben wir einmal den Zweierschein. Also da habe ich tatsächlich noch Hoffnung. Nicht ganz verstehen konnte ich Landesrat Fill, warum eine Initiative der Wirtschaftskammer nicht umgesetzt worden ist. Ich dachte, da gäbe es einen besonderen Euroumstellungstag. Der wurde dann für den Handel abgesagt. Die Hintergründe weiß ich nicht, warum das gemacht worden ist, denn natürlich bedarf es einer entsprechenden weiteren Unterstützung gerade der kleinstrukturierten Wirtschaft bei uns. Ich glaube auch, dass die Förderung für die Investitionskosten bei den Kleinstbetrieben mit 18,75 Prozent der notwendigen Investition eine sehr sparsame Unterstützung war, weil man darf nicht vergessen, was da für ein zusätzlicher Arbeitsaufwand für Kleinbetriebe wirklich notwendig war und da war 18,75 Prozent ein wenig spärlich. Ich glaube, und wir alle wissen es nicht, die Hoffnung besteht, dass diese gemeinsame Währung von beinahe 300 Millionen Menschen eine sichere Währung ist, eine Währung, die ihren Wert behält, eine Währung, die hoffentlich auch gegenüber dem Dollar den Wert halten wird. Und jetzt, in den letzten Tagen, ist ja im Vergleich der Euro wieder etwas gestiegen. Aber entscheidend ist natürlich, dass wir eine harte Währung dann haben, denn sonst zahlen wir das sehr rasch mit den Betriebsmitteln, wir zahlen es sehr rasch beim Öl. Und wir haben das alle bereits gespürt, also es wird der Euro oder der gemeinsame Markt, in dem wir uns ja bereits befunden haben in der Eurowelt, weil wir so kalkuliert haben, gespürt haben gegenüber dem Dollar, nach dem Dollar auch die Ölwährung ist, wenn wir schwächer werden, zahlen wir mehr für derartige Grundstoffe und da belasten wir unsere Konsumenten. Ich denke, das ist die Hoffnung, die wir haben, dass es eine gute Währung wird für uns alle, dass es eine Chance gibt. Und ich hoffe, dass die Finanzpolitiker Rücksicht darauf nehmen, dass die Finanzpolitik eines ist, dass wir aber auch in einem sozial gerechten Europa leben wollen mit den Möglichkeiten, dass der Konsument, der kleine Konsument, nicht durch eine zu große Größe draufzahlen wird. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Klubobmann. Nächster Redner ist Herr Klubobmann Rudolf Anschober. Abg. Anschober: Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Hätten wir diese aktuelle Stunde vor einigen Jahren durchgeführt, dann wäre vermutlich die Rede meines Vorredners etwas anders ausgefallen, glaube ich zumindest, wenn ich mich erinnere an das Volksbegehren der FPÖ in diesem Zusammenhang. Ich bin froh darüber, dass hier die FPÖ eine gewisse Beweglichkeit und Entwicklungsfähigkeit zeigt. Das ist gut so. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Wegen dieser Beweglichkeit bin ich heute schon beschimpft worden!") In dem Fall finde ich es gut so, weil es wird ja niemand ernsthaft bestreiten und von da her habe ich die Kampagne ja auch nicht verstanden damals zum Volksbegehren, dieses Euro-Nein-Volksbegehren, es wird ja niemand ernsthaft bestreiten zumindest die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit dieses Projektes. Dass hier ein wirtschaftlicher enormer Nutzen vorhanden ist, ist unbestritten. (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Sie sind ein großer Antikapitalist!") Bitte? Ein großer Antikapitalist? Diese Gedankengänge sind mir etwas zu hoch, Kollege Weinzinger, dem kann ich jetzt wirklich nicht ganz folgen. Wirtschaftlicher Sinn ist einmal unbestritten und ich glaube, da ist von meinen Vorrednern auch sehr viel Richtiges und Korrektes gesagt worden. Natürlich ist es auch politisch ein wichtiger Begleiteffekt und eine wichtige Begleitmaßnahme, dass der mögliche Missbrauch in Richtung Verteuerung etc. vermieden wird, dass es eine möglichst professionelle Vorbereitung gibt, auch was die Bevölkerung betrifft selbstverständlich. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn wir uns die Entwicklung Europas anschauen, ist es nicht ein bisschen wenig, dass die Entwicklung in Richtung der Wirtschaftsunion sehr, sehr rasch voranschreitet, okay begrüßen wir, ist gut so, aber dass gleichzeitig dazu die notwendigen weiteren Schritte zu einer politischen Union sehr langsam, manchmal in einem Schneckentempo vor sich gehen, zumindest mit dem Tempo der Entwicklung der Wirtschaftsunion überhaupt nicht Schritt halten können. Wo bleibt denn die soziale Union zum Beispiel in vielen Bereichen? Wo bleibt denn das große europäische Beschäftigungsprojekt zum Beispiel? Einen Sozialeuro sozusagen, ein Projekt Sozialeuro, wo bleibt das? Ich glaube, das würde die Glaubwürdigkeit Europas enorm stärken, die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union und des politischen Projektes EU enorm stärken. Wo bleibt denn die Entwicklung einer europäischen Identität zum Beispiel? Kann Euro, Champions League und Ähnliches, kann das alles sein? Ich glaube, da ist sehr, sehr viel zu tun und da gibt es ein gewisses Nachhinken der politischen Entwicklungsbereiche gegenüber den wirtschaftlichen. Wo bleibt zum Beispiel die Politisierung einer Europäischen Union, die einhergehen muss mit einer Demokratisierung der europäischen Willensbildungsprozesse? Das Europaparlament in seinem derzeitigen Zustand hat mit dem, wie wir alle uns einen aufgeklärten, hochdemokratisierten, modernen Parlamentarismus vorstellen, sehr wenig zu tun. Wo bleibt die Entwicklung, Kollege Sulzbacher hat es kurz angeführt, wo bleibt denn die Entwicklung des Friedensprojektes Europäische Union? Mit welchem Tempo geht die voran? Denken wir nur an die Schwierigkeiten des Integrationsprozesses, der wahrscheinlich der Schlüssel in Richtung des Friedensprojektes, des Vorantreibens des Friedensprojektes Europäische Union ist. Und wo bleibt denn zum Beispiel und ich führe es nicht in einer Skala der Wertigkeiten an und deshalb zuletzt, sondern ganz im Gegenteil, wo bleibt die Entwicklung einer europäischen Umweltunion zum Beispiel? Wenn ich mir eine Energiekommissarin Palacio anhöre, was sie zur Energiepolitik der nächsten Jahrzehnte sagt. Mit der Notwendigkeit, wie sie es beschreibt, dass es langfristig einen Atomanteil von 20 bis 30 Prozent in der Union geben muss, ihren Worten nach. Wo bleibt denn die Glaubwürdigkeit einer Umweltunion, wenn wir uns ansehen, wie "ernst" ein Erweiterungskommissar Verheugen unsere Sorgen nimmt, die Sorgen der österreichischen Bevölkerung nimmt? Ist das wirklich schon eine Umweltunion? Das hat damit eigentlich noch sehr, sehr wenig zu tun. Das heißt, wir haben ein Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten. Im Wirtschaftsbereich mit einer beachtlichen Entwicklung, die Sinn macht und die da nicht herabgewürdigt und minimalisiert werden soll. Aber wo es Aufgabe der Parlamente der Mitgliedstaaten sein müsste und sein sollte und deswegen suchen wir auch das Forum dieser aktuellen Stunde hier dafür, Druck, politischen Druck auf allen Ebenen zu machen, damit im gleichen Tempo wie bei der Entwicklung der Wirtschaftsunion auch die Friedensunion, die Umweltunion, die Sozialunion fortentwickelt wird. Da ist noch sehr, sehr viel zu tun. Wenn wir es eines Tages schaffen sollten, ein wirkliches Selbstverständnis der Europäer zu erreichen, dann glaube ich, ist der Euro, ist die Entwicklung der Wirtschaftsunion zu wenig und dann müssen wir im Bereich dieser Politisierung der Europäischen Union noch sehr, sehr viel tun, wir alle, die wir Politik im Rahmen der EU insgesamt, ganz gleichgültig auf welcher Ebene, machen. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Klubobmann. Nächste Rednerin ist Frau Landesrätin Ursula Haubner. Landesrätin Haubner: Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen! Das Thema der heutigen aktuellen Stunde ist "Was bringt der Euro für Oberösterreich?" Ich sage aus der Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher, aus der Sicht der Familien, aus der Sicht der jüngeren und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die tagtäglich jetzt mit dieser Umstellung auch konfrontiert sind, kann es nur eine Antwort geben: Der Euro darf keine Nachteile für die Konsumenten bringen. Dass wir uns bald und endgültig von unserem Schilling verabschieden müssen, ist eine Tatsache, mit der wir uns, die einen leichter, die anderen schwerer abfinden müssen. Wir Freiheitlichen haben seit jeher eine kritische Einstellung gegenüber dem Euro gehabt. Die Entscheidung für den Euro ist mehrheitlich gefallen und daher sehen wir und im Besonderen ich als diejenige, die für die Preisüberwachung in Oberösterreich zuständig ist, als meine Aufgabe, für bestmögliche Information und Sicherheit zu sorgen. Seit Juli dieses Jahres und seit Beginn der doppelten Preisauszeichnung seit dem 1. Oktober ist auch die Preisbehörde des Landes besonders gefordert. Unser Arbeitsauftrag für die Behörde lautet, die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor den Nachteilen und Schäden durch die Währungsumstellung zu schützen. Dazu bedarf es objektiver umfassender Information, so wie die Beleuchtung sämtlicher Aspekte aller Chancen und Risken für die Lebensbereiche. Im Mai dieses Jahres hat bereits eine sehr umfassende Infokampagne der Euroinitiative der Bundesregierung begonnen. Informationen bieten aber auch weitere Organisationen wie Arbeiterkammer, VKI und die Banken an. Hinweisen darf ich auch auf die neue Aktion, die unter dem Titel "Euro ehrlich" vom Finanzminister ins Leben gerufen wurde, der vor allem Betriebe motivieren möchte, bei der Umstellung korrekt vorzugehen. Wir haben auch im Land Oberösterreich eine Homepage eingerichtet als Serviceleistung für die Bevölkerung mit entsprechenden Informationen und auch die doppelte Preisauszeichnung und die Euro-Umstellung wird hier präsentiert und die Daten werden laufend aktualisiert und ergänzt. Meine Damen und Herren! Laut einer letzten Umfrage des Marketinstitutes vom August 2001 finden 79 Prozent der Befragten die Informationsmaßnahmen der Regierung als nützlich und wünschen sich 83 Prozent, dass diese Informationstätigkeit auch weiter geführt wird. Also ich denke, es gibt hier noch einiges zu tun. Wie meine Erfahrungen aus meiner politischen Tätigkeit, aber auch in Gesprächen mit den Preisüberwachungsorganen immer wieder zeigt, sind die Konsumenten in den letzten Wochen sehr stark sensibilisiert, was Preiserhöhungen anbelangt. Die Euro-Umstellung und das ist ja auch erfreulich, weil es auch in Richtung Mündigkeit der Bürger geht, hat die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger deutlich verstärkt. Ich möchte darauf auch hinweisen und das muss ich immer wieder bei den verschiedenen Anfragen machen, dass seit der Neuregelung des Preisgesetzes 1992, die eine weitgehende Aufhebung der staatlichen Preisregelung zur Folge hatte, die Preise in Österreich frei kalkuliert werden können. Dadurch ist es ausschließlich Sache der Konsumenten, auch durch Preisvergleiche vom Wettbewerb zu profitieren bzw. auch günstig einzukaufen. Wir wissen auch, dass Österreich als einziges Euroland mit dem Eurowährungsangabengesetz die Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung gesetzlich verankert hat. Ich weiß aus früheren Diskussionen und auch mit Betrieben, dass es für die Betriebe am Anfang als große Mehrbelastung empfunden wurde, aber ich denke, es ist mit dieser Verpflichtung doch rechtzeitig sichergestellt worden, dass sich die Konsumenten besser an die neue Währung gewöhnen und dass sie vor allem die korrekte Umrechnung vergleichen können. Um allfällige Preiserhöhungen nachvollziehen zu können, haben wir seitens der Preisbehörde des Landes Oberösterreich auch einen Warenkorb zusammen gestellt, einen Warenkorb mit Gütern des täglichen Bedarfes und Preise von Waren, wie zum Beispiel Zucker, Milch, Mehl und Mineralwasser erhoben. Die erste Erhebung erfolgte im Juni, eine weitere wird gerade jetzt nach Beginn der doppelten Preisauszeichnung durchgeführt und eine weitere erfolgt nach Einführung des Eurobargeldes Anfang 2002. Bereits seit Juli dieses Jahres führt die Preisbehörde des Landes eine Statistik über falsche bzw. fehlende doppelte Preisauszeichnung, Umrechnungsfehler und Ähnliches. Wir haben bereits 17 Fälle wegen eurobedingter Preiserhöhungen an die Europreiskommission beim Bund weiter geleitet. Dass die Kommission auch tatsächlich aktiv wird und das fragen auch immer wieder Bürger, nützt es etwas, wenn wir etwas melden, auch tatsächlich vor der eigenen Verwaltung nicht zurückschreckt, zeigt eine Anfrage vom 17. Oktober seitens des Bundes betreffend die Erhöhung der Parkgebühren des Landes bei den öffentlichen Badeseen. Ich denke daher, gerade in diesem Zusammenhang haben öffentliche Stellen wie das Land, die Magistrate und die Gemeinden Vorbildwirkung. Deshalb habe ich auch darauf eingewirkt, dass die Tarifanpassungen in meinem Ressort zugunsten der Bürger vorgenommen werden. Als Beispiel darf ich nur erwähnen die Funktionsentschädigungen für die Funktionäre der BAVs, die abgerundet wurden. Ich habe im Juli auch eine flächendeckende Erhebung der Parkgebühren durchführen lassen und den Gemeinden im Anschluss daran empfohlen, entweder abzurunden oder die Parkzeit anzugleichen. Es ist sehr erfreulich, dass es Positivbeispiele gibt. Positivbeispiele in den Gemeinden Bad Hall, der Gemeinde Freistadt oder der Gemeinde Mattighofen, die dieser Empfehlung gefolgt sind und entweder abgerundet haben so wie Freistadt oder die Parkzeit entsprechend verlängert haben. Ich denke, das ist für die Konsumenten grundsätzlich eine gerechte Lösung und unter dem Strich bleibt für gleich lang Parken gleich viel Geld notwendig. Meine Damen und Herren! Wie Klubobmann Steinkellner schon gesagt hat, um in Oberösterreich den bestmöglichen Schutz und Information der Konsumenten zu gewährleisten, ist auch das Team von drei Preisüberwachungsorganen des Landes für die nächsten sechs Monate um zehn Assistenten verstärkt worden. Wir haben hier in Kooperation mit dem AMS Oberösterreich qualifizierte langzeitarbeitslose Personen ausgewählt. Es erhalten damit je fünf arbeitssuchende Frauen und fünf arbeitssuchende Männer eine qualifizierte Beschäftigung und die verstärkten Kontrollen bringen mehr Sicherheit für die oberösterreichischen Verbraucherinnen und Verbraucher. Ich denke auch, dass den ausgewählten Personen durch diese Beschäftigung für einen bestimmten Zeitraum auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert werden kann und so hat auch die Währungsumstellung in diesem Fall einen zusätzlichen sozialen positiven Aspekt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Mitarbeitern der Preisüberwachung und Preisbehörde recht herzlich bedanken für ihre gute Arbeit und vor allem, dass sie nicht als Hilfssheriffs unterwegs sind, sondern dass sie den Konsumenten, aber auch den Betrieben mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn die Aufgabe der Preisbehörde muss und wird immer sein, dass der Euro kein Teuro wird und dass die Konsumenten Sicherheit, Schutz und Information bei der Währungsumstellung erhalten. Danke schön. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Frau Landesrätin. Nächster Redner ist Herr Landesrat Kommerzialrat Fill. Landesrat Fill: Sehr geschätzter Herr Präsident, verehrte Kolleginnen und Kollegen! In wenigen Tagen ist es so weit, sagen wir von der Wirtschaft, ist es endlich so weit, dass wir nicht nur den Euro als Buchwert haben, sondern dass wir auch den Euro in bar haben. Wir sind natürlich in der Vorbereitungsphase immer bemüht gewesen, dass wir die Bürgerinnen und Bürger informieren, weil die Vorbereitungsphase war doch eine relativ kurze. Auf der einen Seite hat man sich in gewissen Bereichen doch Zeit gelassen. Im Juli waren es noch 27 Prozent, die über den Euro Bescheid wussten und über den Umwechselkurs Bescheid wussten. Jetzt sind es immerhin schon 40 Prozent. Was ganz wesentlich und wichtig ist, dass wir eine doch, sagen wir, relativ kurze Einführungsphase haben, eine Einführungsphase von zwei Monaten, das heißt Jänner, Februar und ab 1. März 2002 gilt nur mehr der Euro. Bis dorthin haben wir den Schilling und den Euro. Der Info Point hat in seiner Funktion eine Vielzahl von Veranstaltungen vorgenommen, weil Wissen schafft auch Vertrauen. Das Vertrauen war gerade bei den älteren Menschen doch etwas in den Vordergrund gestellt, weil die haben Ängste gehabt, seit dem Weltkrieg Umrechnungskurse, jetzt haben wir wieder etwas Neues, wie werden wir uns damit abfinden. Es gab Euroinformationstage, Euroquiz, usw. und es wurden ungefähr 150 Euro-Vorträge, besonders bei den Senioren abgehalten. Wir waren auch bei den Messeständen, usw. Die Wirtschaft hat ja schon seit längerer Zeit mit dem Euro zu tun. Dadurch gab es auch im Februar, März heuer einige Probleme, weil eine Umfrage ergeben hat, dass 80 Prozent der Wirtschaft noch nicht auf den Euro vorbereitet sind. Das bedeutet aber, dass trotzdem sehr viel aufgeholt wurde und heute sind 75 Prozent der Wirtschaftsbetriebe eurofit. Das bedeutet eigentlich, dass wir unter eurofit verstehen, dass die Software umgestellt, dass die Listen vorhanden sind, usw. Was bringt der Euro für österreichische bzw. oberösterreichische Wirtschaft? Wir haben eine Eurowährungsunion. Das ist eine einheitliche Geldpolitik. Eine Notenbank, eine europäische Zentralbank sorgt dafür, dass alles in Ordnung geht und eine Währung Euro. Zwölf Mitgliedstaaten sind bei diesem Euro bis jetzt dabei. Das bedeutet, dass 300 Millionen Einwohner im Eurofeld dabei sind. 270 Millionen Amerikaner stehen uns gegenüber und 127 Millionen Japaner stehen in den großen Währungsbereichen gegenüber. Das heißt, wir haben einen sehr großen Markt, einen wirklich sehr großen Markt. Es gibt hier die Preisvergleichbarkeit und besonders im Grenzbereich und wir haben immer wieder geglaubt, es wird für uns ein Nachteil sein. Ich war vorige Woche in Passau und da wurde mir mitgeteilt, dass gerade die Passauer Wirtschaft, die Handelsbetriebe Angst haben, weil der Euro vergleichbar wird, dass die Preise eigentlich jetzt eher vergleichbar sind und dass weniger Österreicher nach Bayern zum Einkaufen fahren. Die Preise haben sich doch sehr stark dann angepasst. Ja, verehrte Damen und Herren! Der Euro wird nicht nur in den zwölf Ländern eingeführt, sondern dient auch als indirekte Währung in mehreren Ländern. Ich glaube, es sind fünf bis sechs Länder, die auch den Euro als indirekte Währung mitnehmen. Das heißt, dass in diesen Ländern zwei Drittel derzeit in DM gehandelt wurden und ungefähr ein Fünftel in Schilling. Und so ähnlich wird es wahrscheinlich auch mit den Euro sein. Es gibt natürlich und es wurde besonders schon erwähnt, keine Wechselspesen mehr. Gerade im Grenzbereich haben wir immer wieder das Problem, dass wir die DM und den Schilling im Geldbörsel gehabt haben. Gerade auch bei Geschäftsreisen in die europäischen Länder hatten wir mehrere Währungen mit. Auch die Währungsspekulation ist Vergangenheit. Österreich kam ja vor einiger Zeit einmal doch in leichte Turbulenzen, als so manche begonnen haben, mit dem Schilling zu spekulieren. Gott sei Dank, sind wir sehr stark an der D-Mark dran gehangen. Das heißt eigentlich, es wurde abgewürgt, aber wären wir nicht dabei, könnte das natürlich für uns ein größeres Problem sein. Auch das Ausmaß der Abwertungen wurde heute schon besprochen. Und ich denke immer nur daran, dass wir gerade im Geschäftsbereich mit Italien, mit den skandinavischen Ländern, immer wieder abgewertet haben, ihre Währung sich gerichtet haben, haben wir von der Wirtschaft große Probleme bekommen. Das ist nicht nur die Wirtschaft alleine, sondern auch die Landwirtschaft hat dadurch wesentlich schlechtere Bedingungen bekommen. Es wird in der nächsten Zeit drei Weltwährungen geben: den Dollar, den Euro und den Yen. Der Dollar hat derzeit Schwächen, der Yen hat gewaltige Schwächen und am besten steht noch immer der Euro da. Und ich bin der Meinung, dass gerade der Euro in der Weltwirtschaft eine ganz wesentliche Rolle spielen wird. Wenn wir Österreicher versucht haben in Schillingen anzubieten, haben wir meistens einen negativen Erfolg gehabt. Mit der D-Mark ist es vielleicht ein bisschen besser geworden, aber in der Regel musste man in Dollar abschließen. Und das war natürlich ein großes Problem vom Kursrisiko. Und so manche Firmen hatten hier ein Kursrisiko mit eingerechnet von ungefähr zehn Prozent. Das bedeutet aber auch, dass die Konkurrenzfähigkeit eine wesentlich schlechtere war. Und das ist mit dem Euro inzwischen dann bereits erledigt, weil in der Wirtschaft konnte man bis jetzt schon, in der Weltwirtschaft bzw. im Export, mit Euro dann anbieten bzw. auch verrechnen. Wie der Euro eingeführt wurde, stand er ja bei 1,15 zum Dollar, inzwischen im April 2000 auf 0,9 heruntergesackt, das hat sich dann eingependelt und bis heute bleibt das ungefähr gleich, einmal noch oben und einmal wieder nach unten. Das heißt eigentlich, dass wir nach außen hin doch einigermaßen vertraute Verhältnisse und sichere Verhältnisse haben. Und seit dem Beitritt von 1995 zur Europäischen Union, verehrte Damen und Herren, hat gerade die oberösterreichische Wirtschaft ganz gewaltig profitiert. Wir Österreicher exportieren in die europäischen Länder 71,5 Prozent. In die Reformstaaten und Erweiterungsstaaten sind es zwanzig Prozent. Das heißt aber auch, dass hier gerade die wirtschaftliche Entwicklung für Oberösterreich und für Österreich eine ganz positive ist und war. Der Beitritt zur Europäischen Union hat uns sehr stark geholfen, auch der Handel mit den Reformländern hat sich bis jetzt sehr stark positiv ausgewirkt. Ja, verehrte Damen und Herren, wie können wir derzeit Verbesserung brauchen? Ich glaube, dass der Euro eine Verbesserung der Wirtschaft herbeiführen wird, nicht nur im nahen Grenzbereich, sondern auch im weiteren Export. Es gibt eine gewisse Abschwächung in der Konjunktur, und die letzten Umfragen bzw. Ergebnisse sagen ja aus, was die Beschäftigung angeht, dass Oberösterreich mit drei Prozent Arbeitslosenrate im Oktober 2001 noch immer zu den besten Bundesländern zählt, dass Oberösterreich auch hier zu den besten Regionen der Europäischen Union zählt. Das heißt eigentlich, auf unsere Stärken müssen wir aufsetzen, müssen unsere Stärken weiter bewerben und auch festlegen. Das heißt aber auch, dass wir mit dem Euro sicherlich etwas dazu beigetragen haben. Und in wenigen Monaten werden wir den Euro in den Händen haben, und niemand wird mehr umrechnen. Es wird einmal in der Wechselzeit, wird man immer wieder sagen, was war das in Schilling, heut ist es ein Euro usw., aber das wird sich sehr rasch einpendeln und die Jugend nimmt das sowieso lockerer hin, für die ist das überhaupt kein Problem. Auch die älteren Menschen werden ein bisschen ein Problem haben, aber das wird sich in der nächsten Zeit ergeben. Was auf uns aber zukommt, wurde bereits von Klubobmann Steinkellner angesprochen, das ist Basel II. Basel II wird für die Wirtschaft sicherlich nicht sehr positiv sein. Immer muss alles groß sein! Ich sage immer wieder, die großen Einheiten werden besonders gefördert. Aber auf der einen Seite, um so größer die Blöcke werden, um so größer auch die Nischen. Und die Nischen nützen derzeit einige unserer oberösterreichischen Banken bereits in Bayern aus und sind sehr erfolgreich. Das sogenannte Basel II wird auch eine gewisse Chance für unsere Banken, Bankengruppen sein, die in Oberösterreich angesiedelt sind. Auf der einen Seite wird natürlich das Wirtschaften wieder etwas schwerer, was die großen Betriebe usw. anbelangt. Ja, verehrte Damen und Herren, wir von der Wirtschaft, wir freuen uns auf den Euro, weil er dazu beitragen wird, dass die Beschäftigung noch eine bessere wird, weil wir endlich eine Währung im Geldbörserl haben, nicht nur zwei, drei oder auch vier – je nachdem, wo man gerade hinreist – ich bin aber auch der Meinung, dass die Einführung sehr rasch erfolgen wird, dass wir in einigen Monaten nicht mehr dran denken, was war früher der Schilling wert, was ist heute der Euro wert. Vielen Dank. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Landesrat. Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schürrer. Abg. Schürrer: Sehr geehrter Herr Präsident, meine geschätzten Damen und Herren! Jetzt kommt die Zeit, wo der Konsument sich mit dem Euro noch intensiver auseinandersetzt, weil die Wirtschaft schon des längeren sich natürlicher Weise damit auseinandersetzen hat müssen. Und draußen im Steinernen Saal haben wir den Euro heute zum Angreifen, nicht zum Mitnehmen noch, und die Nationalbank und unsere Euroinformationsstelle präsentiert heute diesen Euro, der in Zukunft unsere Währung sein wird. Ich möchte, bevor ich auf das Thema Tourismus und Euro eingehe, noch kurz auf deine Frage, Fritz Sulzbacher, eingehen. Was hat das bisher gekostet? Also, ich kann es nicht aus oberösterreichischer Sicht sagen, aber aus österreichischer Sicht hat die Umstellung auf Euro der Wirtschaft zirka zwanzig Milliarden Schilling gekostet, aber seit dem 1.1.1999 bringt der Euro der Wirtschaft jährlich zirka zehn Milliarden Schilling, jährlich. Also, diese Umstellungskosten werden in zwei Jahren kompensiert sein, und dann haben wir durchaus auch einen Vorteil. Und dieser Vorteil wird sich auch im Tourismus zum Beispiel bemerkbar machen. Wenn ich auf einige Faktoren da eingehen darf, und wir aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft waren immer sehr positiv zur Euro-Umstellung eingestellt, weil es eine Chance für den österreichischen Tourismus bedeutet. Und ich werde nur einige wenige Punkte dabei anführen, die für mich aber besonders wichtig sind, weil vor allem einmal auch eine gewisse Preistransparenz im Tourismus und der Freizeitwirtschaft eintreten wird. Natürlich haben wir auch einige Hürden, die aber meisterbar sind, zu bewältigen. Es ist ja bekannt, dass zirka achtzig Prozent der ausländischen Gäste in Oberösterreich, aber auch in ganz Österreich, aus dem Euroland kommen und daher natürlich es sehr wesentlich ist, dass wir in diesem Bereich dann auch dementsprechende Vergleiche haben. Der Euro bringt zum Beispiel eine unausbleibliche und für mich aus der Tourismusbranchesicht her notwendige Steuerharmonisierung, weil derzeit ist es ja so, dass in Österreich in der Tourismusbranche die höchste oder eine sehr hohe Steuerbelastung vorhanden ist und durch diese Steuerharmonisierung auch der Tourismussektor in Österreich wieder verbesserte Wettbewerbschancen gegenüber den anderen europäischen Ländern erringen kann. Der durch den Euro entstehende Preisvergleich, den ich schon angesprochen habe, wird mit einigen derzeit negativen Meinungen aufräumen. Zum Beispiel halten die deutschen Gäste Österreich im Vergleich mit Italien als ein teures Land, und wir wissen, dass das nicht stimmt. Und wir werden, auch wir Österreicher werden drauf kommen, dass Österreich nicht teuer ist, sondern, wenn dann qualitativ hochwertiger und letztlich ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis und Italien keineswegs billiger ist. Ein weiterer Vorteil wird sein für die Tourismuswirtschaft: Der Wegfall verschiedenster Transaktionskosten bzw. Umwechselaufwände. Und es gibt auch hier Schätzungen, die sehr interessant sind, dass europaweit nach den derzeitigen Kenntnissen durch die Euro-Einführung sich die Gäste europaweit zirka 30 Milliarden Schilling durch Transaktionskostenwegfall und Wechselgeldwegfall sparen werden. Das heißt, mehr in der Tasche haben und hoffentlich in Österreich die Urlaubsgäste das Geld dann mehr in der Gastronomie und Hotelerie und sonstigen Freizeitwirtschaft ausgeben. Der Euro wird auch in unserem Land durch den Import, den manchmal notwendigen Import von Gütern profitieren, weil es dadurch zu billigeren Importmöglichkeiten kommen wird. Der Euro wird auch als Impulsgeber, sind wir davon überzeugt, und für neue Innovationen und für neue Strategien im Tourismus sorgen. Die Unternehmer im Tourismus, in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, sind gut vorbereitet. Es war nicht einfach und es ist nicht einfach, aber trotzdem werden wir es schaffen, auch Dank der guten Beratung der Wirtschaftskammer, der Kreditinstitute oder verschiedener Beratungsfirmen. Nur vereinzelt, Frau Landesrat, gibt es auch Beschwerden von Konsumenten, was die Preisauszeichnung betrifft. Ich denke mir aber, dass wir das gut meistern, und ein paar wird es immer geben, aber in Summe, glaube ich, geht das durchaus in Ordnung. Für die Wirtschaft brachte die Euro-Einführung natürlich Kosten. Zum Beispiel für die Anpassung von Rechnungssystemen, für Druckwerke, bei uns für Prospekte und Speisekarten usw., aber auch die Einführung vielleicht notwendiger, aber empfehlenswerten Anlagen für bargeldlosen Zahlungsverkehr. Insgesamt, meine geschätzten Damen und Herren, erwarte ich für die oberösterreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft durchaus positive Auswirkungen durch die Währungsunion, und ich bin sicher, dass wir auch die Umstellungsphase gut meistern. Und ich freue mich persönlich auf die tatsächliche Wirkung unseres Euro. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Walch. Abg. Walch: Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Alles ist nicht Gold was glänzt. Jetzt muss ich einmal nicht gegen den Euro direkt reden, aber wenn wir einmal Gewissen erforschen tun, wie war es denn, wie wir zur EU beigetreten sind? Wie wir vorher Diskussionen in der Öffentlichkeit gehabt haben? Ich habe mit vielen Leuten was zu tun, und wenn du so in die Bevölkerung hinaushörst, die Angst ein bisschen, was wird mit dem Euro? Was ist uns versprochen worden? Was ist denn versprochen worden? Ich kann mich auf die Stimmen noch erinnern, der Schilling wird bleiben. Es gibt keine Abschaffung des Schillings, haben vor fünf oder sechs Jahren Bundeskanzler Vranitzky und Klima einmal so gesagt, (Unverständliche Zwischenrufe) aber die Leute vergessen das nicht. Und die haben zu mir gesagt, was stimmt da überhaupt? Was kann man denn Politikern noch glauben? Das ist einmal die erste Situation, wo die Leute Skepsis haben. Die nächste Situation - (Unverständlicher Zwischenruf Abg. Dr. Frais) Kollege Frais, ich weiß nicht, was du heute hast? Ich verstehe dich gar nicht. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kannst du dich noch erinnern ans Volksbegehren?") Das Volksbegehren? Jetzt hat es sich eigentlich bestätigt, (Heiterkeit) weil vor dem Volksbegehren habt ihr gesagt, der Schilling bleibt. Jetzt muss euch ich sagen, es ist nicht so gewesen. Wir haben es aber damals schon gesagt, weil beim Beitritt habt ihr euch automatisch verpflichtet, dass der Schilling abhanden kommt. (Unverständliche Zwischenrufe) Die nächste Situation ist das, ältere Leute, die was nicht dementsprechend sich bewegen, was heißt bewegen, die was Schwierigkeiten haben mit dem Geld und sagen, wie ist es mit der ganzen Umrechnungsgeschichte? Das wird natürlich auch am Anfang des nächsten Jahres ein bisschen schwierig werden. Und ich verstehe schon, dass es für Teile der Wirtschaft positiv ist, aber für Teile wird es auch negativ werden. Und ich sage euch nur eines, wenn wer erzählt, dass das nichts kostet und dass die Banken das tragen und dass die Wirtschaft das tragt. Das glaubt euch nicht einmal der Onkel von Amerika, (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Aber der Grasser glaubt es!") das tragt immer der Endverbraucher. Der Endverbraucher ist immer der Zahler. Ob das jetzt zeitgerecht aufgeschlagen worden ist, ob das – irgendwann wird es einmal aufgeschlagen auf den Preis und der Endverbraucher wird es zahlen. Aber, es nutzt einfach nichts, wir haben jetzt dann ab 1.1.2002 diese Währung. Wir müssen damit fertig werden, und darum ist das sehr wichtig. So wie unsere Frau Landesrätin Haubner sich dafür dementsprechend einsetzt, dass dementsprechende Preiskontrollen durchgeführt werden, dass nichts ungerechtfertigt erhöht wird, wo die Möglichkeit besteht und vieles mehr. Und daher sage ich, es ist ganz wichtig. Es hat Vorteile und es hat auch dementsprechende Nachteile für gewisse Personengruppen. Daher sage ich, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Und da müssen wir alle zusammenhelfen, damit das Geld im Sackerl des kleinen Mannes bleibt und nicht weiterhin belastet wird. (Zwischenruf Landesrat Ackerl: "Jawohl, sauber!") (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Herndl. Er ist der vorläufig Letzte zur aktuellen Stunde. Abg. Herndl: Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Aus verschiedenen Blickwinkeln ist jetzt die Einführung des Euros betrachtet worden, aus der Konsumentschaft, aus der Wirtschaft, aus der Familie, von der Jugend aus und ein Teil fehlt aus meiner Sicht noch, das ist der agrarische Teil. Die Bedeutung des Euros für die Landwirtschaft. Die Landwirtschaft war bei der Schaffung des europäischen Wirtschaftsraumes gewissermaßen mit ein Vorreiter. Denn, seit über dreißig Jahren gibt es gemeinsame Marktordnungsregelungen für agrarische Produkte, für Preise, Ausgleichszahlungen, die schon in der Vergangenheit in der gemeinsamen Verrechnungseinheit ECU festgelegt wurden. Das wird nun durch den Euro abgelöst. Die österreichischen Bauern haben in der Vergangenheit auf den Agrarmärkten durch das Nebeneinander von Hart- und Weichwährungspolitik gelitten. Hartwährungspolitik hat insbesondere, bei dem für die Landwirtschaft wichtigen Italien-Exporten erhebliche Probleme gebracht, zuletzt vor allem im Jahre 1995. Mit der Einführung des Euro wurden diese Wettbewerbsverzerrungen beseitigt. Daher, der Euro stärkt auch die Position der europäischen Landwirtschaft in der Weltwirtschaft, besonders Wechselkursschwankungen bei Drittlandexporten können damit beseitigt werden. Die Euro-Dollar-Relation spielt nach wie vor eine zentrale und preisbestimmende Rolle. Ein Vorteil, der Euro bringt auch bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln eine bessere Preistransparenz, also Preisvergleiche werden leichter möglich. Aus der agrarischen Sicht ist der Euro ein Vorteil, aber kein Problemlöser. Die Euro-Einführung ist aber nicht im Stande, für die großen Probleme in der Landwirtschaft wie zum Beispiel die Absatzkrise am Rindermarkt, die Handelsglobalisierung im Rahmen der bevorstehenden WTO-Runde bestehende Benachteiligungen bei Betriebsmitteln usw., einen nur annähernden Einkommensausgleich zu bieten. Ich möchte daher noch einmal abschließend feststellen, die Bilanz der Euro-Einführung für die Landwirtschaft ist positiv, aber kein allgemeiner Problemlöser für die anstehenden schwierigen Aufgaben. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Weinzinger. Er ist der vorläufig Letzte zur aktuellen Stunde. Abg. Weinzinger: Herr Präsident, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Der Euro hat offensichtlich auch in diesem Haus eine starke Lobby, weil, was wir jetzt alles gehört haben, dann ist das eben hervorragend, wenn dieser Euro kommt. Dann sind wir alle offensichtlich viele unserer Sorgen los, nur die Landwirtschaft nicht, wie ich jetzt gehört habe. (Unverständliche Zwischenrufe) Nur die Landwirtschaft nicht. Ich frage mich daher, warum haben wir es nicht geschafft, wenn der Euro so eine tolle Sache ist, es demokratisch durchzusetzen, dass der Euro kommt? Warum haben wir die Volksabstimmung tatsächlich nicht gemacht? Wenn das so gut ist, dann hätten wir ja auch unsere Bevölkerung überzeugen können. Und wir Freiheitlichen bestehen nun einmal auf demokratischen Vorgängen. Und der demokratischte Vorgang wäre gewesen, genauso wie für oder gegen die EU, auch für oder gegen die Einführung des Euro zu stimmen. (Beifall) Das war unsere Überlegung. Das war unsere Überlegung und jetzt kommt meine persönliche Überlegung, meine Damen und Herren. (Unverständliche Zwischenrufe) Ich weiß, Euro-Einführung ist nicht mehr abzuwenden, sie kommt. Ich weiß. Ich kann mich auch über die Namensgebung nicht mehr beschweren, das heißt, beschweren kann ich mich schon, aber ich kann nichts ändern daran. Die Europa, die vor etwa 2500 Jahren ein offensichtlich fröhliches Liebeserlebnis mit einem Stier hatte, wer dahinter steckte wissen wir, hätte nie gedacht, dass eines ihrer Kinder 2500 Jahre später eine gemeinsame Währung werden würde. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Stier hätten wir ihn ja nicht nennen können!") Stier hätten wir ihn nicht nennen können, aber nur die Identität der europäischen Völker hätten wir wahren können, in dem wir einen der historischen Namen übernommen hätten und statt einem Kunstnamen den Euro, aber gut, lassen wir den Euro. Dass das Enkelkind unser Europa nämlich der Cent wurde, das hat mich schon sehr gewundert, weil damit unterscheiden wir uns nicht einmal mehr von den Amerikanern, dann haben wir schon die Unterwährung Cent übernommen, da hätten wir uns wirklich etwas einfallen lassen können, ob Groschen, ob Pfennig, ob Sou oder was auch immer, aber Cent nennen wir es. Auch der Taler ist nicht so außergewöhnlich, sehr geehrter Herr Landesrat, bloß den haben wir schon, denn der Dollar heißt nichts anderes als Taler, der Dollar ist die Abwandlung vom Taler, der Taler kommt aus dem Joachimstal, wie Sie sicherlich wissen. Was mich weiters irritiert hat heute, dass einfach hingenommen wird, dass wir in Europa in Zukunft große Wirtschaftsblöcke und Finanzblöcke haben, und ich bin nun einmal ein Antikapitalist in Sachen Haifischkapitalismus, dass wir in Europa große Blöcke haben in Zukunft, dass das hingenommen wird, dass wir das einfach akzeptieren und sagen, aber es ist schön, wir haben Nischen, wir können Nischen finden. Meine Damen und Herren, soll das die Zukunft der europäischen Wirtschaft und der Finanzwirtschaft sein, dass wir uns in Nischen bewegen und ansonsten von irgendjemanden beherrscht werden? Wir werden von der Bürgergesellschaft zur Konsumentengesellschaft und der Konsument ist dazu da, dass er zahlt und schön brav ins Geschäft geht und das nimmt, was ihm die Werbung einredet. Meine Damen und Herren, auch das ist ein Kritikpunkt in Richtung Einführung des Euros, wir müssen aufmerksam bleiben, dass wir unsere Identität, und zwar die Identität der Landschaften, aus der wir stammen, in unserem Fall die oberösterreichische, die österreichische Identität nicht verlieren. Geld und Währung sind identitätsstiftend, Autokennzeichen sind identitätsstiftend, Sprache ist identitätsstiftend und Kultur ist identitätsstiftend. Passen wir auf, dass wir nach der Währung, nach der Wirtschaft und nach den Autokennzeichen, nicht auch noch Sprache und Kultur verlieren. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet, ich schließe daher die aktuelle Stunde. Ich weise darauf hin, dass auch noch ein Initiativantrag vorliegt, der in einem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Thema der aktuellen Stunde steht. Es handelt sich dabei um die Beilage 1225/2001, das ist der Initiativantrag, betreffend Maßnahmen im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung, gemäß den Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung ist unmittelbar nach der aktuellen Stunde, über die Dringlichkeit derartiger Anträge, Beschluss zu fassen. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 1225/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Lutz Weinzinger. Abg. Weinzinger: Herr Präsident, geschätzte Damen und Herren Abgeordnete! Ich dachte eigentlich, ich würde heute nur zwei Mal reden, aber Sie haben das zweifelhafte Vergnügen, mich wieder zu hören, aber nur ganz kurz. Es geht um einen Initiativantrag betreffend Maßnahmen im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung. Im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung gibt es ein Euro-Währungsangabengesetz nach Bundesgesetzblatt-Nr. 110/1999, es heißt in einer wunderhübschen Abkürzung EWAG, und dieses EWAG verbietet es Unternehmern, anlässlich der Euro-Umstellung eine ungerechtfertigte Preispolitik zu verfolgen, das heißt Preiserhöhungen vorzunehmen. Dass das nicht geschieht, darüber achtet nicht nur das EWAG, weil hinter all diesen Dingen sollten Menschen stehen, sondern auch unsere Landesrätin Haubner, die leider nicht hier ist im Augenblick und alle anderen Konsumentenschützer, wie die Arbeiterkammer und ähnliches. Nur, wer achtet darauf, dass unsere Gemeinden nicht eventuell diese Möglichkeit beim Schopf packen, um die eine oder andere Gebühr klammheimlich anzupassen, vielleicht nach oben? Wir wollen es nicht annehmen, aber es könnte passieren, und daher wollen wir, dass die Landesregierung aufgefordert wird, anlässlich der Prüfung von sogenannten Euro-Umstellungsverordnungen der Gemeinden ein besonderes Augenmerk auf allfällige Gebührenerhöhungen zu legen. Gebührenerhöhungen, die nicht durch Förderrichtlinien begründet sind und über Indexanpassungen hinausgehen, sind dem Oberösterreichischen Landtag bekannt zugeben. Die Sache ist natürlich dringlich, weil in zwei Monaten ist es soweit, wie wir alle wissen, in weniger als zwei Monaten. Wir wollen daher, dass Sie uns die Dringlichkeit geben, dass wir dann anschließend über diesen Antrag, der ja nichts anderes ist als eine Aufforderung an die Landesregierung etwas zu tun, was zu diesem Anlass besonders passt, dass Sie uns dazu die Dringlichkeit geben. Ich danke Ihnen. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Mag. Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Nachdem wir im Landtag ja mittels Gesetzesbeschluss unsere Aufgaben in diesem Bereich zeitgerecht und auch sehr korrekt erledigt haben, haben wir zumindest seitens der ÖVP-Fraktion überhaupt keinen Anlass, sozusagen in einem Akt vorauseilenden Misstrauens, allen Gemeinden und den dortigen Gemeindevertretern zu unterstellen, sie würden also nicht gesetzeskonform und mit dem Recht im Einklang vorgehen. (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Schön gesagt!") Ganz im Gegenteil, wir glauben, dass gerade die Gemeindevertreter, die ja im hautnahen Kontakt mit der Bevölkerung, die sie vertreten, stehen, hier sehr bewusst vorgehen und auch im Interesse für die Bevölkerung. Und zweitens, Herr Kollege Weinzinger, Sie haben gesagt, wir wollen es nicht annehmen, und wir von der ÖVP nehmen es nicht an, sondern wir gehen selbstverständlich davon aus, dass die Gemeinden rechtskonform handeln und die Euro-Anpassung nicht zum Anlass nehmen, um hier ungerechtfertigte Preispolitik in irgendeiner Form zu betreiben, daher werden wir der Dringlichkeit Ihres Antrags nicht zustimmen. Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet, ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zustimmen, dass der Beilage 1225/2001 die Dringlichkeit zuerkannt wird, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich weise die Beilage 1225/2001 dem Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Wir kommen nun zu den Ersatzwahlen in den Bundesrat. Ich teile mit, dass Landtagsabgeordneter Mag. Michael Strugl mit Ablauf des 7. Novembers 2001 sein Mandat als Mitglied des Bundesrates zurückgelegt hat, auf das dadurch frei gewordene Mandat ist ex lege Mag. Gerhard Tusek nachgerückt, sodass wiederum die Position des Ersatzmitgliedes neu zu besetzen ist. Über Vorschlag des Klubs der ÖVP-Landtagsabgeordneten Oberösterreichs hat die Obmännerkonferenz für die Wahl eines Ersatzmitgliedes durch einstimmigen Beschluss einen Wahlvorschlag erstattet, dieser Vorschlag lautet für das an zehnter Stelle zu entsendende Ersatzmitglied Mag. Michael Strugl. Gemäß den Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung ist die Wahl aufgrund des Wahlvorschlages durchzuführen, die Wahl erfolgt durch Zustimmungserklärung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, welche dem verlesenen Wahlvorschlag der Obmännerkonferenz bezüglich der Wahl von Mag. Michael Strugl zum Ersatzmitglied des Bundesrates Ihre Zustimmung erteilen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser einstimmig angenommen worden ist, damit ist Herr Landtagsabgeordneter Mag. Michael Strugl zum Ersatzmitglied des Bundesrates, und zwar an zehnter Stelle gewählt. Wir kommen nun zu den Ersatzwahlen in die Ausschüsse. Aufgrund des Ausscheidens des Abg. Prof. Mag. Gerhard Tusek aus dem Oberösterreichischen Landtag ergeben sich auch Änderungen in der Zusammensetzung von einzelnen Ausschüssen. Über Vorschlag des Klubs der ÖVP-Landtagsabgeordneten hat die Obmännerkonferenz durch einstimmigen Beschluss entsprechende Wahlvorschläge erstattet, die Zusammenfassung lautet: Abgeordneter Michael Strugl wird Mitglied im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport, im Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschuss, im Ausschuss für Verfassung und Verwaltung, sowie Ersatzmitglied im Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten, im Geschäftsordnungsausschuss und im Ausschuss für Umweltangelegenheiten. Die Wahl erfolgt gemäß den Bestimmungen der Landtagsgeschäftsordnung durch Zustimmungserklärung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, welche den verlesenen Wahlvorschlägen ihre Zustimmung erteilen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle auch hier Einstimmigkeit fest, damit ist Herr Mag. Michael Strugl als Mitglied bzw. Ersatzmitglied der genannten Ausschüsse gewählt. Wir kommen nun zu den Verhandlungsgegenständen und behandeln die Beilage 1195/2001, das ist der Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung, betreffend den Bericht der Volksanwaltschaft an den Oberösterreichischen Landtag für die Jahre 1999 bis 2000. Da der vom Ausschuss bestellte Berichterstatter Abg. Peter Rodek für die heutige Sitzung entschuldigt ist, bestelle ich mit Zustimmung der Klubobmänner Abg. Franz Weinberger zum Berichterstatter. Ich bitte um Ihren Bericht. Abg. Weinberger: Bericht des Ausschusses für Verfassung und Verwaltung, betreffend den Bericht der Volksanwaltschaft an den Oberösterreichischen Landtag für die Jahre 1999 bis 2000. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1195/2001.) Der Ausschuss für Verfassung und Verwaltung beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: Der Bericht der Volksanwaltschaft an den Oberösterreichischen Landtag für die Jahre 1999 bis 2000 (19. und 20. Bericht) für den Bereich des Landes Oberösterreich wird zur Kenntnis genommen. Der Volksanwaltschaft wird für die Mühewaltung gedankt. Dritter Präsident: Danke dem Berichterstatter, als erster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Ing. Haimbuchner. Abg. Ing. Haimbuchner: Geschätzter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der vorliegende Bericht der Volksanwaltschaft befasst sich auch unter anderem mit dem Raumordnungsrecht und mit dem Oberösterreichischen Baurecht. Die Beschwerde über den ehemaligen Bürgermeister von Oberneukirchen beweist einmal mehr, wie leichtfertig mit den Flächenwidmungen umgegangen wird. Hier teilt der Bürgermeister dem Antragsteller mit, dass seinem Antrag auf Änderung der Flächenwidmung positiv entsprochen wurde, tatsächlich wurde jedoch der weitaus größte Teil des Grundstückes wiederum in Grünland umgewidmet, außerdem wurden dem Antragsteller auch die Kosten für die beantragte Flächenwidmungsplanänderung vorgeschrieben, die jedoch später wieder rücküberwiesen wurden. Der hier aufgezeigte Fall ist jedoch kein Einzelfall, das Spiel mit den Rückwidmungen wird rege praktiziert, und so wird mancher Grundeigentümer in kürzester Zeit vom Baulandbesitzer zum reinen Grünlandbesitzer degradiert. Dass es hier zu finanziellen Auswirkungen bis zum neunfachen Betrag nach unten kommen kann, ist natürlich selbstverständlich. Ich habe manchmal den Eindruck, dass bei uns in Oberösterreich kein einheitliches Raumordnungsgesetz vorhanden ist, sondern je nach Region verschiedene Maßstäbe bei der Beurteilung von beantragten Baulandwidmungsanträgen herangezogen werden. Wenn man mit offenen Augen durch unser Bundesland fährt, kann man dies immer wieder feststellen, es könnte der Eindruck erweckt werden, dass auch die Parteipolitik hier eine gewisse wesentliche Rolle dabei spielt, nach meinem Dafürhalten müsste man dem Grundeigentümer auch ein Mitspracherecht zugestehen bzw. weiters sogar die Parteistellung einräumen. Die Gemeinden sollen mit aller Sorgfalt ihren Flächenwidmungsplan, so wie es im Gesetz vorgesehen ist, überprüfen, damit es nicht, so wie in der Gemeinde Ried im Traunkreis, zu einer irrtümlichen Rückwidmung in Zukunft kommen kann. Der betroffene Grundeigentümer könnte sich natürlich jederzeit über die tatsächliche Widmung seiner Grundstücke informieren, davon machen jedoch erfahrungsgemäß die wenigsten Gebrauch, nachdem das Vertrauen unserer Bürger zu ihrer Gemeinde noch immer einen großen Stellenwert hat. Der Bericht befasst sich auch mit den Lärm- und Schallschutzwänden, die seit dem 1. Jänner 1999 vom Anwendungsbereich der Oberösterreichischen Bauordnung aus 1994 ausgenommen sind. Uns allen ist der Fall aus der Stadtgemeinde Ansfelden bekannt, wo eine 115 Meter lange und 5 Meter hohe Lärmschutzwand in einem Abstand von ca. 50 cm bis zur Nachbargrundgrenze errichtet wurde. Die Anrainer haben sich in ihrer an den Petitionsausschuss eingebrachten Beschwerde dahingehend beklagt, dass sie ihre Interessen nicht im Rahmen eines baubehördlichen Verfahrens vorbringen konnten. Gerade aufgrund dieses Anlassfalles sind wir aufgefordert, die oberösterreichischen Bauvorschriften umgehend zu überdenken bzw. zu überarbeiten. Dabei wird sicherlich sehr viel Sachverstand und der nötige Hausverstand von uns allen gefordert werden, damit die ganze Problematik nicht zu einer unlösbaren Sache wird. Vielleicht helfen uns dabei die Regelungen aus den anderen Bundesländern, ich ersuche den zuständigen Baureferenten um eine rasche Erledigung dieser Thematik, damit es in Zukunft zu keinen ähnlichen Lärmschutzanlagen kommen kann. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Gunther Trübswasser, er ist der vorläufig Letzte zu diesem Verhandlungsgegenstand. Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe mit großer Aufmerksamkeit auch heuer wieder den Bericht der Volksanwaltschaft gelesen, der sich, glaube ich, sehr eingehend mit dem Vollzug und auch mit der Gesetzgebung im Land Oberösterreich auseinandersetzt. Denn er nimmt auch Stellung zu gesetzlichen Regelungen in diesem Land, und die interessieren mich ganz besonders, natürlich das eine oder andere, was individuell zu verbessern ist in der Vollziehung, im Umgang mit den Parteien, mit den Antragstellerinnen ist klar, dass etwas geschehen wird und muss. Aber, der Bericht der Volksanwaltschaft hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen, Vorschläge hinsichtlich gesetzlicher Änderungen sind, glaube ich, sehr gravierend. Wir haben in der Ausschussrunde versucht, über diesen Bericht eine Debatte in Gang zu setzen, und das nur mit mäßigem Erfolg, weil wir gewohnt sind, dass die Berichte der Volksanwaltschaft doch sehr viel Lob über die Beamtenschaft, über das Land Oberösterreich ausschütten, dieses Lob ist diesmal etwas dünner ausgefallen, finde ich. Wie mir ein Vertreter der Volksanwaltschaft, also der Beamtenschaft gesagt hat, bezieht sich das Lob immer in erster Linie auf die Korrektheit bei der Übersendung der Akten und der Unterlagen. Aber das Lob dem Gesetzgeber gegenüber, der Formulierung der Gesetze hält sich meines Erachtens in Grenzen, besonders im Baurecht gibt es eine ganze Reihe, Kollege Haimbuchner hat ja schon ein Beispiel, ein gravierendes Beispiel angeführt, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Wir nehmen diesen Bericht der Volksanwaltschaft zum Anlass und haben heute zwei Bereiche, einen aus der Bauordnung, aus dem Bereich der Bauordnung und einen aus dem Bereich des Oberösterreichischen Pflichtschulorganisationsgesetzes herausgenommen und Initiativen auf Basis des Berichts der Volksanwaltschaft ergriffen. Was mich aber weit bedenklicher stimmt, ist die permanente Weigerung der Mehrheit in diesem Haus und in Mehrheit im zuständigen Ausschuss, die Volksanwaltschaft zur Berichterstattung und Diskussion einzuladen. Und jetzt, meine Damen und Herren, habe ich etwas, nachdem ich ja erst vier Jahre, kürzer als manche andere, die in diesem Hause schon länger tätig sind, diesem Hause angehöre, in Erfahrung bringen müssen, dass Oberösterreich das einzige Bundesland ist, das das Angebot der Volksanwaltschaft nicht in Anspruch nimmt, in Diskussion zu treten. Zwei Bundesländer, nämlich Wien und Steiermark, haben sogar in der Landtagsgeschäftsordnung niedergeschrieben, dass ein Vertreter der Volksanwaltschaft Rederecht im Plenum des Landtags hat. Also, nicht nur im Ausschuss, sondern im Landtag Rederecht hat, und das halte ich tatsächlich für eine Vorgangsweise, die eine sehr enge Verknüpfung zwischen Gesetzgebung, Vollziehung und Kontrolle der Vollziehung ergibt. Wir haben daher mit heutigem Tag auch einen Antrag zur Änderung der Landtagsgeschäftsordnung eingebracht, und wir wollen die Volksanwaltschaft nicht nur zur Begrüßung und zur Gesichtswäsche hier haben, sondern wir wollen mit ihr diskutieren zu aktuellen Beispielen, zu aktuellen Berichten. Und wir werden dieses auch öffentlich machen, weil ich glaube, die Bevölkerung hat ein Recht darauf zu wissen, dass es eine Partei, eine Fraktion, in diesem Haus sehr ernst nimmt mit den Berichten. Und ich hoffe, meine Damen und Herren, dass wir nicht alleine sind, dass wir Ihre Unterstützung dazu bekommen. Denn ich glaube, so wie wir jetzt mit den Berichten der Volksanwaltschaft umgehen, wir bringen ihnen sozusagen nicht den Respekt entgegen, den diese Berichte brauchen. Es gibt Bereiche, wie zum Beispiel im Sozialbereich, wo Personalnotstand aufgezeigt wird, und ich glaube, wir müssen wirklich diese Kritik sehr ernst nehmen. Wir müssen diese Kritik natürlich auch überprüfen. War sie gerechtfertigt? Was sagt der Referent dazu? Wie können Änderungen stattfinden, dass solche Vorkommnisse nicht mehr passieren? Ich habe mich überzeugt, wie es in anderen Bundesländern geschieht. Es entstehen dem Land Oberösterreich keine Kosten. Die Volksanwaltschaft kommt gerne nach Oberösterreich. Es findet sich immer ein Termin. Und es gibt keinen Ersatz, weil immer gesagt wird, der Bericht ist ausführlich, er würde genügen, es gibt keinen Ersatz für eine Aussprache, sie wird ja in anderen Bereichen auch gesucht. Ich schließe daher meinen Beitrag zur Kenntnisnahme dieses Volksanwaltschaftsberichts damit, dass ich sage, wir nehmen diesen Bericht zur Kenntnis, aber nicht nur das, wir nehmen ihn ernst. Wir nehmen ihn so ernst, dass wir daraus, aus den Kritikpunkten, Formulierungen gefunden haben, die sowohl in der Landtagsgeschäftsordnung als auch in der Gesetzgebung dieses Landes ihren Niederschlag finden sollten. Und ich ersuche Sie jetzt schon, konstruktiv an diesen Änderungen, an diesen Initiativen, mitzuarbeiten. Ich danke. Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Weinberger. Abg. Weinberger: Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende Bericht der Volksanwaltschaft für die Jahre 1999/2000 zeigt auf, dass die Beschwerden über die oberösterreichische Landes- bzw. Gemeindeverwaltung in den letzten sechs Jahren relativ konstant waren, in diesen zwei Jahren wurden 369 Beschwerdefälle eingebracht, wobei man wieder relativieren muss, dass hier weitestgehend, rund zwei Drittel, als Beschwerde nicht berechtigt waren, keine Beanstandungen ergeben haben. Berechtigte Beschwerden und Beanstandungen waren nur in einem Umfang von 25 gegeben. Ich schließe mich dem Kollegen Trübswasser schon an, ich glaube, alle, die wir hier heute vertreten sind, nehmen diesen Bericht sehr ernst. Ich glaube, dass auch in der Ausschussrunde die Debatte schon gezeigt hat, was den Bereich der Referenten anbelangt, man sich bemühen wird, diese Anregungen, diese Beschwerden, Beanstandungen möglichst mit einzuarbeiten in Novellen oder in neue Gesetze. Ich schicke in diesem Zusammenhang auch voraus, dass ein ständiges, intensives Bemühen des Landes, der gesetzgebenden Körperschaften, aber auch der Beamten und Beamtinnen hier vorliegt, dass man in Anwendung dieser Beschwerden, in Anwendung dieser Verwaltungsverfahren, gemeinsam doch auch das Beste erreichen will und zukünftig Beschwerden möglichst verhindern will. In gleicher Weise darf man das für die Gemeinden sagen. Denn es wird ja immer wieder versucht, für die Bürgerinnen und Bürger deren Anliegen bestmöglich zu behandeln. Es kann nicht alles positiv abgeschlossen werden, fallweise gibt es auch Auslegungsprobleme und damit Schwierigkeiten. Trotz alledem, auch Kollege Trübswasser hat es schon gesagt, wir werden ganz individuelle Probleme nicht immer lösen können, gesetz dem Grundsatz "Jedem Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann". Auch in der Politik werden wir nicht immer alles zur Zufriedenheit aller schaffen. Wenn man zusammenfassend den Bericht betrachtet, gibt es gerade in der Sozialgesetzgebung, länderweise in der Gesetzgebung, im Inhalt, im Ausmaß der Leistungen, Unterschiede. In den heutigen mündlichen Anfragen wurden ja auch schon einige Punkte behandelt. Wohin soll zukünftig in der Sozialgesetzgebung gearbeitet werden? Man wird versuchen, auf möglichst einheitliche Richtlinien, auch auf Sozialhilferichtsätze zu kommen. Hier darf man dem Land Oberösterreich attestieren, dass wir hier in der Höhe der Richtsätze vorbildlich sind. Es sind sicher alle bemüht, die einheitlichen Qualitätsstandards weiter zu entwickeln, dass diese verbessert werden können und sollen. Der Kollege Haimbuchner hat besonders die Raumordnung und das Baurecht angesprochen. Ich habe es mir auch vorgenommen. Ich glaube aber, dass durch das Ortsentwicklungskonzept, dass ja in sehr sehr vielen Gemeinden fertiggestellt ist, die Neuerstellung bzw. Überarbeitung der Flächenwidmungspläne, für die Bürgerinnen und Bürger des Landes mehr Sicherheit geboten ist, zumal ja all diese Ortsentwicklungskonzepte und Flächenwidmungsplanungen der Bewilligung, der Überprüfung des Landes unterliegen. Auch auf diesem Weg können wir gewisse Problemstellungen herausarbeiten. Zum Problem der Lärm- und Schallschutzwände, welche nicht nach der Oberösterreichischen Bauordnung 1994 bewilligungspflichtig sind, gibt es die Anregung der Volksanwaltschaft, in Abstimmung mit der Baurechtsabteilung, die geforderten legistischen Klarstellungen im Zuge der anstehenden Evaluierung der Oberösterreichischen Bauordnungsnovelle 1998 vorzunehmen. Auch Baureferent Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl steht dieser Auffassung positiv gegenüber. Man kann nur einige Punkte aus diesem Bericht, glaube ich, herausnehmen. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass für die Bürgerinnen und Bürger die Volksanwaltschaft ein sehr sehr wichtiger Bereich, eine Anwaltschaft, sich an sie zu wenden. Wir im Landtag, wir in den Gemeinden, werden uns bestens bemühen, diesen Anregungen auch weitestgehend Rechnung zu tragen, unsere Fraktion wird diesen Bericht zur Kenntnis nehmen. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Helga Moser. Sie ist die vorläufig letzte zu diesem Verhandlungsgegenstand. Abg. Moser: Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kolleginnen, werte Kollegen, Kollege Trübswasser! Sie haben begrüßt, dass wir jetzt eine Regelung gefunden haben, dass die Volksanwälte an den Diskussionen teilnehmen können und hier auch ihre Meinung kundtun können. Sie sind noch nicht so lange im Landtag, ich auch noch nicht, aber ich habe mir sagen lassen, dass die Freiheitlichen seit 1988 Vorstöße gemacht haben. Also man sieht, gut Ding braucht Weile. Nur als Zusatzinformation. Kollege Weinberger! Du hast gesagt, man wird nicht alles zur Zufriedenheit aller schaffen. Ich glaube, wir Freiheitlichen sehen den Bericht der Volksanwaltschaft so, dass ein außenstehendes Fachgremium uns zwischenzeitlich auch einmal hilft, eine gewisse Betriebsblindheit zu sehen, die wir vielleicht entwickeln, auch wenn wir versuchen, sehr konstruktiv und innovativ zu arbeiten, dass einfach jemand von außen uns darauf hinweist, wo vielleicht Problemstellen sind. Und ich glaube, wenn man den Bericht der Volksanwaltschaft unter diesem Aspekt diskutiert, dann kann sich jeder einfach das herausnehmen, was ihm wichtig erscheint in den einzelnen Fragen. Ich möchte nur einige Bereiche jetzt der Sozial- und Behindertenhilfe ansprechen. Eine Forderung, und ich weiß, dass das von allen Fraktionen hier im Haus getragen wird, ist natürlich der Ausbau der zeitgemäßen Betreuungsformen. Und ich glaube, da müssen wir wirklich schauen, dass wir in den nächsten Jahren genügend Gelder noch zur Verfügung stellen, um zu kleineren Betreuungseinrichtungen zu kommen, weil eben die Volksanwaltschaft darauf hinweist, welche Probleme einfach auftreten durch einen langen Hospitalismus, dem man durch andere Betreuungsmaßnahmen entgegenwirken kann. Ein weiterer Punkt unter 4.1.4 ist die Benachteiligung behinderter Sonderschüler wegen Nichtbeachtung des Gebotes der Schulgeldfreiheit. Ich glaube, das ist ein Punkt, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, weil es ja auch da zu differenzierten Meinungen, wie auf Seite 18 angeführt, mit der Oberösterreichischen Landesregierung gekommen ist. Sie hat den Empfehlungen der Volksanwaltschaft in dem Sinn nicht entsprochen. Und die Forderung, die dann angegeben ist, Diskriminierung von Sonderschülern mit zusätzlichem Betreuungsbedarf sollte geändert werden, ist, glaube ich, ein wichtiger Arbeitsauftrag von uns. Konsumentenfreudiges Bundesheimvertragsgesetz, Heimvertragsgesetz in den Ländern, das ist heute schon lang und ausführlich diskutiert worden, da möchte ich nicht weiter darauf eingehen, was Tarife betrifft, um auf das Beispiel im Bericht hinzuweisen, dass die Auseinandersetzung bei der Tarifgestaltung nicht nur zwischen Gemeinde- und Sozialhilfeverband stattfindet, sondern auch zwischen den betroffenen Bewohnern des Heimes oder seinen Angehörigen. Über Beschwerden von Angehörigen in Alteneinrichtungen, in Pflegeheimen, in Behindertenheimen, haben wir heute auch schon gesprochen. Ich möchte mich auch hier nicht wiederholen. Zum Kapitel Jugendwohlfahrt 4.2 wird aufgezeigt, wo Schwierigkeiten waren, auch im Zuge von Scheidungen, von Trennungen. Und es wird hier auch darauf hingewiesen, und das freut mich natürlich schon sehr, dass durch den Paragraf 185 b des Kindschaftsrechtsänderungsgesetzes sehr wohl eine Verbesserung für Eltern, aber natürlich auch für die Kinder, vonstatten gesetzt wird. Es wird ein kritischer Hinweis gegeben in diesem Bericht, dass die Ämter für Jugend und Familie, und ich zitiere wörtlich, zwar den gesetzlichen Auftrag haben, jeweils die gelindesten noch zum Ziel führenden Maßnahmen zu treffen haben, doch gibt es im Zuge längerer oder kürzerer Entscheidungsprozesse keinerlei Möglichkeit, die Legitimation der Eingriffe durch verfahrensrechtliche Zwischenschritte zu hinterfragen und zu überprüfen. Gerade in letzter Zeit bin ich immer wieder damit konfrontiert worden, dass sich Eltern beklagt haben in einem Verfahren, dass ihnen die Hände gebunden sind. Sie fühlen sich im Stich gelassen, weil zu wenig Auskunft gegeben wird und sie keinen Rechtsanspruch haben. Wie ich einleitend gesagt habe, greifen wir die Punkte auf, an denen wir etwas ändern können und etwas ändern wollen. Versuchen wir, sie möglichst bald umzusetzen. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Frau Kollegin. Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1195/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle Einstimmigkeit fest. Wir kommen zur Beilage 1196/2001, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltenfonds-Gesetz geändert wird. Ich bitte Herrn Abgeordneten Franz Weinberger über diese Beilage zu berichten. Abg. Weinberger: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltenfonds-Gesetz geändert wird. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1196/2001.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Krankenanstaltenfonds-Gesetz geändert wird, beschließen. Dritter Präsident: Ich danke dem Berichterstatter. Ich eröffne die Wechselrede. Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Dr. Entholzer. Abg. Dr. Entholzer: Sehr geehrter Herr Präsident, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei der vorliegenden Gesetzesänderung, das Krankenanstaltenfonds-Gesetz betreffend, gibt es im Wesentlichen drei Änderungen, auf die man hinweisen sollte. Und zwar kann erstens der Fonds auch in Zukunft für Planungen Mittel einsetzen, was bisher nicht möglich war, und zwar im Ausmaß von maximal fünf Prozent des Fonds. Zweitens erhält der Vorschlag die Ausweitung des Sanktionsmechanismus bei Verstößen bei der Qualitätssicherung. Es wird finanzielle Auswirkungen haben, und diese sind vorgesehen. Und was mir ganz wichtig ist, auch bei unkorrekter Bepunktung und Abrechnung der Punkte, die ja Geld bedeuten für die einzelnen Krankenanstalten, kann es zu diesem Sanktionsmechanismus kommen. Und drittens ist durch die Veränderung im Bereich des Rechtsträgers der oberösterreichischen Landeskrankenanstalten, der zukünftig ja die oberösterreichische Gesundheits- und Spitals AG sein wird, durch diese Veränderung soll an Stelle des Vertreters des Landes Oberösterreich als Träger nun ein Vertreter dieser GESPAG in die Landeskommission entsendet werden, und zwar auf Vorschlag des Eigentümers dieser Gesellschaft, und zwar des Landes Oberösterreich. Und diese Auswirkung ist nur geringfügig, denn die Landesmehrheit in dieser Landeskommission ist nach wie vor gegeben. Sie sehen, es sind einige notwendige Änderungen, die hier rückwirkend in Kraft treten sollen. Der Berichterstatter hat ja das schon angekündigt. Und ich bitte Sie daher um Ihre Zustimmung. (Beifall) Dritter Präsident: Danke Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werter Präsident, meine Damen und Herren! Bekanntlich ist der Grund für die Änderung dieses Gesetzes ja die neue Vereinbarung, die für die Jahre 2001 bis 2004 gilt, wobei es um die Neustrukturierung des Gesundheitswesens und um die Krankenanstaltenfinanzierung geht. Mein Vorredner hat ja bereits die zwei inhaltlichen Schwerpunkte herausgegriffen. Ich möchte aber doch noch ein bisschen gerade auf zwei Schwerpunkte im Detail eingehen. Der erste Schwerpunkt für mich ist die Tatsache, dass also neben Mitteln für die Strukturreformen auch Planungen finanziell zu unterstützen sind, wobei hier ausgeführt wird, dass davon nunmehr auch neben Strukturmitteln Geldmittel für Planungen gewährt werden können, wobei für beide Möglichkeiten zusammen jeweils höchstens fünf Prozent verwendet werden können. Der zweite Punkt, ein sehr wesentlicher Punkt, dass Sanktionsmechanismen anzuwenden sind, wenn vereinbarte Strukturvorhaben eben nicht zur Erhaltung der Qualität eingehalten werden. Hier wird ausgeführt, also die Sanktionsmechanismen kommen nunmehr auch dann zur Anwendung, wenn einvernehmlich zwischen Bund und Ländern verbindlich vereinbarte strukturelle Vorhaben und Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der systematischen Qualitätsarbeit nicht eingehalten werden. Dabei ist der Gegenstand der Sanktionen nicht die operative Ebene bzw. die einzelnen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, sondern die Umsetzung struktureller Vorgaben und Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Strukturkommission werden bundeseinheitliche Grundsätze festzulegen sein und Vorgaben für die Vorgangsweise bei der Umsetzung samt Zeitplan einvernehmlich zu vereinbaren sein. Das sind also die Grundaussagen oder die Erläuterungen dazu. Meine Damen und Herren, beide Gesetzespassagen oder –inhalte sind offensichtlich eng miteinander verflochten. Sie nehmen praktisch die gesundheitspolitisch Verantwortlichen in die Pflicht, unser zwar sehr gutes Gesundheitssystem trotz der vorhandenen Qualität weiter zu entwickeln, immer wieder zu optimieren und zu koordinieren. Vor allem deshalb, und das wissen wir auch alle ganz genau, weil die finanzielle Situation es verlangt, an den gegebenen Strukturen immer wieder konstruktiv zu arbeiten und weil die Qualitätssicherung grundsätzlich und permanent es erfordert, zu jeder Zeit die gegebenen Strukturen zu hinterfragen. Alle, die tatsächlich Kenner des Gesundheitssystems sind und die es auch ehrlich mit dem Fortbestand eines sozialen Gesundheitswesens meinen und darum bemüht sind, wissen sehr genau, dass es hier ein sehr weites und nie endendes Betätigungsfeld gibt. Was sind nun, ich möchte kurz darauf eingehen, die wesentlichen Bundesvorgaben, die teils beschlossen wurden, teils auch auf Bundesebene noch in Diskussion stehen? Ich möchte kurz auf die Inhalte der Schladminger Gesundheitstage, die im September stattgefunden haben, eingehen. Thema und Titel dieser Gesundheitstage war „Gesundes Holding – vernetzte Finanzierung“. Für uns in Oberösterreich zwei Titel, die für uns durch die notwendigen Landesreformen, die wir ja jetzt auch absolvieren, nichts Neues sind. Ziele und Zukunftsvisionen unter diesem Titel sind, den Kompetenzdschungel abzubauen, das heißt, die Zahl der Finanzierungsträger, der Entscheidungsträger und der Interessensträger abzubauen, eine Konzentration der Verantwortung herbeizuführen, dadurch die Finanzmittel flexibler einsetzen zu können, die Planung und Steuerung erleichtern. Wie können wir das? Indem wir die tödlichen parteipolitischen und sozialpartnerschaftlichen Blockademethoden allmählich abbauen. Optimierung der Versorgungsstrukturen, um Gesamtökonomieeffizienz und –qualität gemeinsam in den Vordergrund zu stellen und diese als Eckpfeiler dieser Reform herzunehmen. Grundsatz muss sein, ein freier Zugang für alle Bürger durch gleichwertige Versorgungsstrukturen und –standards für alle, basierend auf einer abgestuften Versorgungsstruktur, die von der medizinischen Basisversorgung, also von unten nach oben zur Spitzenmedizin aufgebaut werden muss. Und das ist Aufgabe der sogenannten operativen Ebene, und das sind wir. Unter dem Schlagwort „vernetzte Finanzierung“ denkt man im Bund und Staatssekretär Wanek vor allem an eine österreichweite Zusammenarbeit von Sozialversicherungen und Finanzierungssystemen mit einer überregionalen Planung. Man denkt an eine einheitliche Finanzierung der Leistungen, an einen einheitlichen Leistungskatalog, an einheitliche Qualitätskriterien, an den Abbau von Verwaltungskosten und dadurch Ermöglichung weiterer Reformschritte und Umsetzung neuer Ideen und vor allem, das ist ein Knackpunkt, um die Umwandlung der derzeitigen Schnittstelle, der finanziellen Schnittstelle zwischen der Versorgung im Spital und im niedergelassenen Bereich, wir sagen auch gern intra- und extramoralem Bereich, und dass hier diese Schnittstelle zu einer Nahtstelle des medizinischen Systems und der medizinischen Versorgung werden muss. Bei diesen weit reichenden Reformvorhaben des Bundes stellen wir in der Landespolitik nach den Vereinbarungen gemäß Artikel 15a die operative Ebene dar. Unsere Aufgabe besteht bei diesen Reformplänen also im Wesentlichen darin, eben diese erwähnten abgestuften, vernetzten Versorgungsstrukturen aufzubauen. Ich habe es schon gesagt, von unten nach oben zu arbeiten. Wir müssen sozusagen die individuelle regionale, geografisch sinnvolle Antwort auf die Bundesvorgaben geben. Damit sind wir dort, bei jenem Kapitel oder bei jenem Titel, den ich immer wieder in den Mund nehme, nämlich die regionalen Versorgungsverbünde, die Gesundheitscluster, die ich immer wieder anspreche, thematisiere und anpreise, weil ich sie einfach für das Herzstück der zukünftigen Gesundheitspolitik auf der operativen Ebene, auf Landesebene hier in Oberösterreich halte. Sie sind auch die logische und sachliche Antwort auf alle jene Missstände der Vergangenheit, dem Revierdenken, dem parteipolitischen Proporzdenken und dieser Schrebergartenpolitik mit Doppelgleisigkeiten, Eifersüchteleien und Konkurrenz überall, wie wir es bisher gehabt haben. Missstände, wie wir alle wissen, die uns in Oberösterreich große Probleme bereitet haben. Ich zähle auf Freistadt, AKH Linz und zuletzt Gmunden. Aber, meine Damen und Herren, wir haben in Oberösterreich einen großen Vorteil. Mit der Auslagerung der Landeskrankenanstalten, das nächste Thema, das wir heute diskutieren und beschließen werden, befinden wir uns bereits in einer Generalprobe für ein funktionierendes Gesundheitssystem und vor allem für eine funktionierende Gesamtreform unseres Gesundheitssystems, denn alle, die sich mit diesem Thema nur ein bisschen auseinander gesetzt haben und die auch jetzt zugehört haben, sehen die Parallelitäten zwischen dem, was wir auf Landesebene bereits machen seit zwei Jahren, und was gesamtösterreichweit zu tun ist. Ich glaube daher, wir haben alle den Grund, nicht pessimistisch zu sein, sondern optimistisch zu sein für die Gestaltung des zukünftigen Gesundheitswesens in Oberösterreich und in Österreich. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Nächster Redner ist Herr Kollege Gunther Trübswasser. Er ist der vorläufig Letzte zu diesem Verhandlungsgegenstand. Abg. Trübswasser: Frau Präsident, meine Damen und Herren! Wir haben heute schon sehr viel über Reformen gesprochen, über eine reformfreudige Regierung. Ich stehe vor einer Reform, die einen ganz besonderen Charakter hat, nämlich die Fortschreibung des Gewesenen. Das ist eine ganz interessante Reform. Herr Kollege Brunmair, wenn du das als Reform ansiehst, oder Kollege Weinberger, du hast das auch als Reform tituliert, ich sehe keine Reform, denn das Herzstück dieses Gesetzes oder dieses Berichtes aus dem Ausschuss ist, dass es eine Fortschreibung der Krankenanstaltenfinanzierung gibt. Ich kann nur hier wiederholen, dass wir zwar grundsätzlich mit einer Finanzierung über Bewertung der Leistungen sehr wohl d’accord gehen können, aber nicht mit der Einstufung der Leistungen. Landesrat Aichinger weiß noch, noch ist er ja Referent der Landesspitäler, und wir haben viele Diskussionen gehabt, und Sie haben mir oft und oft auch zugestimmt, was die psychiatrische Betreuung betrifft, was die Langzeitpflege betrifft, was die ambulante Psychiatrie betrifft, dass hier Bereiche sind, die stark unterbewertet sind, das sind Bereiche, die in der nächsten Zeit stark zunehmen werden an Bedeutung, besonders für die Menschen, die sie in Anspruch nehmen. Ich sage, nicht nur die pflegeintensiven Bereiche, die Psychiatrie, sondern auch generell die nicht medikamentösen Behandlungen, die Therapien oder Medizin ohne Geräte sind massiv unterbewertet. Diese Form der Wertschätzung von bestimmten Maßnahmen, die in den Spitälern getroffen werden, das drückt sich natürlich dann auch aus in einer Mehrzahl oder in einem Hinwenden zu medizinischen Methoden, die dann oft zu raschen Operationen führen, zu Operationen, die eher dazu führen, dass man Patientinnen und Patienten, wenn der Pflegezeitraum einsetzt, rasch entlässt, das Problem vor Ort, die Versorgung von Patientinnen und Patienten, die dann noch als Pflegefälle bereits entlassen werden. Wir werden daher dieser als Reform angepriesenen Fortschreibung eines status quo nicht zustimmen. Wir werden quasi dieses Lob, das auf diese Fortschreibung, auf diese angebliche Reform geschüttet wurde, nicht bestätigen und nicht uns diesem Lob anschließen. Ich ersuche Sie eindringlich, den Druck auf die Regierung, den Druck auf die Landesregierung und den Druck in Richtung Änderung der Bepunktung einer Evaluierung der Krankenanstaltenfinanzierung zu erhöhen, denn ich glaube, im Sinne einer modernen Gesundheitspolitik, im Sinne der Erkenntnisse der Medizin und der Notwendigkeiten, die sich auf Grund eines immer höher werdenden Lebensalters ergeben, die Änderungen durchzuführen, um den Menschen jene Betreuung und jene Therapien zu geben, die sie tatsächlich brauchen. Noch einmal: Wir sind für Reformen, wir sind für die leistungsorientierte Finanzierung, aber wir sind gegen den status quo, der, meines Erachtens, in ein Gesundheitssystem führt, das Gerätemedizin bedeutet und das eher im operativen Bereich, aber jetzt meine ich im schneidenden Bereich landen wird. Diesen Weg wollen wir nicht mitgehen und unterstützen. Danke. (Beifall) Dritter Präsident: Danke, Herr Kollege. Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1196/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1197/2001, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die konkrete Einbringung der Oö. Landeskrankenanstalten in die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG sowie den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung. Ich bitte Herrn Klubobmann Dr. Stockinger, über diese Beilage zu berichten. Abg. Dr. Stockinger: Ich berichte zur aufgerufenen Beilage, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die konkrete Einbringung der Oö. Landeskrankenanstalten in die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG sowie den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1197/2001.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Der Oö. Landtag genehmigt die Einbringung des gesamten Betriebes der Oö. Landeskrankenanstalten in die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG zu den in der auf den Stichtag 31.12.2001 zu erstellenden Einbringungsbilanz auszuweisenden Werten und den Abschluss des beiliegenden Einbringungs- und Sacheinlagevertrages sowie der beiliegenden Finanzierungsvereinbarung samt der dazugehörigen 5-Jahresplanung für die Jahre 2002 bis einschließlich 2006, deren Rahmendaten für die Jahre 2002 und 2003 als verbindlich anerkannt werden. Ich bitte um Zustimmung. Dritter Präsident: Danke dem Berichterstatter. Ich eröffne die Wechselrede. Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der heute anstehende Beschluss, Einbringungsgesetz und Finanzierungsvereinbarung, das möchte ich eingangs betonen, ist sicherlich nicht der Abschluss und die Erledigung der Arbeit des Reformausschusses. Ich glaube, wir können uns nicht zufrieden zurücklehnen und das Thema abhaken. Im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass wir erst einen ersten Schritt oder die ersten Schritte getan haben und das Grundgerüst und die gesetzliche Voraussetzung geschaffen haben für den noch sehr langen Weg oder Marsch von der oberösterreichischen gesundheitspolitischen Kompetenzverwirrung und von diesem Kompetenzdschungel hin in die lichten Höhen einer verantwortungsvollen Professionalität. Wir haben zwar die personellen Weichen gestellt. Wir haben die Vorstandsebene und Managementebene, ich glaube, für meine Begriffe ausgewogen und gut durchdacht besetzt. Die gesundheitspolitische Aufsicht und Einflussnahme wurde weitgehend auf den Aufsichtsrat konzentriert, und aus dem Grund haben wir Freiheitliche uns bei der Besetzung dieser unserer Aufsichtsräte sehr viel Zeit genommen und haben das sehr ernst genommen. Ich bin überzeugt, dass unsere zwei Vertreter, ein Wirtschaftsfachmann und ein praktischer Arzt, dass wir hier richtig liegen und dass uns hier ein großer Wurf gelungen ist. Wir besprechen sehr viel mit diesen beiden Herren, und die Gespräche sind sehr fruchtbar und auch sehr ermutigend, wenn man also in die Zukunft schauen muss. Mit Univ.-Prof. Mandl, einem Wirtschaftsfachmann und einem anerkannten Experten im Bereich Gesellschaftsrecht, haben wir wirklich jemanden aus Graz gewonnen, der große Erfahrungen bereits hat bei der Neustrukturierung der Krankenanstalten in der Steiermark und in Kärnten. Das kommt uns mit Garantie in Oberösterreich zu Gute. Und mit Dr. Hutgrabner, einem praktischen Arzt, haben wir die medizinische Kompetenz etabliert, einem Mann, der sicher als praktischer Arzt gegenüber dem Spitalswesen nicht befangen ist, der politische Erfahrung auch ein bisschen mitbringt aus der Kommunalpolitik und aus der Standespolitik, der also auch hier mitreden kann. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Aber es gibt, um von der personellen Besetzung und dem, was bisher geschehen ist, abzukommen, auch bereits ein aktuelles Problem, über das ich jetzt sprechen möchte und mit dem sich die bald aus der Taufe zu hebende GESPAG und auch wir, die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, rasch beschäftigen müssen. Es kann sein, dass das eine erste Nagelprobe wird und darum möchte ich darauf heute eingehen. Es ist in Linz ein Krankenhausverbund im Entstehen begriffen. Wir wissen, AKH Linz besteht, das Kinderspital besteht, ein Mutter-Kind-Zentrum wird gebaut, und ein Unfallkrankenhaus-Neu wird gebaut. Wir haben dort drei verschiedene Spitalsträger und –erhalter. Ich habe diesbezüglich bei Herrn Landesrat Aichinger eine schriftliche Anfrage gestellt, drei Fragen. Die erste Frage war, da geht es also um die Unfallchirurgie des AKH Linz und den UKH-Neubau und ob im Mutter-Kind-Zentrum eine unfallchirurgische Versorgung vorgesehen ist. Die Antwort darauf war, im Gebäude des Mutter-Kind-Zentrums wird auch die unfallchirurgische Ambulanz des AKH Linz, der Stadt Linz neu errichtet, Bauherr, und damit Ansprechpartner für nähere Anfragen zur unfallchirurgischen Versorgung wie Schwerpunktsetzung ist daher der Rechtsträger des AKH Linz, die Stadt Linz. Zweite Frage war, bleiben nach der Fertigstellung des Mutter-Kind-Zentrums mit zirka 70 Betten, Gynäkologie, Geburtshilfe die bestehenden gynäkologischen und geburtshilflichen Abteilungen des AKH Linz als Parallelversorgung erhalten? Antwort: Im Interesse einer möglichst optimalen Patientenversorgung wird die Landesfrauenklinik auf dem Areal zwischen AKH Linz und Landeskinderklinik im Rahmen des Mutter-Kind-Zentrums neu errichtet. Dabei erfolgt entsprechend dem Bedarf im Linzer Einzugsbereich die Rücknahme der stationären Kapazität dieser landeseigenen Einrichtung von 120 auf 70 Betten. Aus der Sicht des Landes als Krankenhausträger sollte eine rasche Verschmelzung der gynäkologischen geburtshilflichen Abteilung des AKH und des Mutter-Kind-Zentrums angestrebt werden. Und eine dritte Frage, ist beabsichtigt, eine zentrale kinderradiologische Versorgung zu installieren, da wird darauf hingewiesen in der Antwort: Die in der Kinderklinik bestehende und den modernen Erfordernissen voll entsprechende Radiologie soll vor allem als Spezialeinrichtung für die Kinderradiologie bestehen bleiben. Personell gibt es bereits enge Kooperation mit dem AKH Linz und so weiter. Meine Damen und Herren! Diese Antworten sind alle nicht sehr zufriedenstellend, wenn man das einmal gelinde ausdrücken darf. Ich glaube hier besteht umgehend Handlungsbedarf und ich glaube hier gehören die Betroffenen und auch die Verantwortlichen, und zwar alle, rasch an einen runden Tisch, bevor Baufortschritt und Planungsfortschritt hier keine Möglichkeit einzugreifen mehr zulassen. Oder wollen wir wirklich akzeptieren, dass in einem derartigen Krankenhausverbund die unfallchirurgische Versorgung dreigleisig auf engstem Raum stattfindet, in drei verschiedenen Schwerpunkten sozusagen oder dass die gynäkologische und geburtshilfliche Versorgung zweigleisig auf engstem Raum stattfindet? Oder ist es wirklich so schwierig, wenn wir schon eine hervorragende kinderradiologische Versorgung haben, dass man hier auch einmal klar zu erkennen gibt, ob diese weiter Bestand hat auch dann, wenn die dort die Aufgaben zu erfüllende Primaria eine freiheitliche Mandatarin ist? Meine Damen und Herren! Hier tun sich, ich muss wieder in die Vergangenheit blicken, doch noch immer Abgründe von parteipolitischem Revierdenken auf, die unweigerlich, (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Ja mei!") nicht nur ja mei, es ist so, die unweigerlich einfach zu Doppelgleisigkeiten führen und die auch was kosten, meine Damen und Herren. Und wenn wir heute einen Antrag stellen, dass anstelle dessen eine Kinderrehabilitation eingerichtet wird, dann wird das abgelehnt. Ich glaube das ist falsch, wie hier agiert wird. Es wird die Dringlichkeit abgelehnt. Es ist mindestens so dringlich wie das was ich jetzt gesagt habe, dass das dringlich beseitigt, gelöst werden muss. Ich erwarte mir hier von der GESPAG-Führung und auch von der Landespolitik rasch klare Worte, die zu einer raschen Lösung und meiner Meinung nach zu einer Beseitigung dieser Altlasten, dieser Probleme führen. Denn es gibt viele weitere Aufgaben, wie die Diskussion der kollegialen Führung, die zwangsläufig kommen muss oder dem Ausbau des Krankenhausverbundes Salzkammergut, der ja bereits von der GESPAG und von den Herren der GESPAG angekündigt wurde. Dort ist es natürlich einfacher, dort haben wir drei Spitäler und den gleichen Träger, nämlich die GESPAG bzw. jetzt Landeskrankenhäuser selber. Dort tun wir uns leichter. Aber es ist einfach abschließend notwendig zu sagen, die Kostenentwicklung und das werden wir bald jetzt beim Finanzlandtag und beim Budgetlandtag ja zu diskutieren haben, erfordert, dass wir über die Strukturen, über mehrgleisige Strukturen, über veraltete Strukturen nachdenken. Und wir müssen einfach auch dort und da nein sagen können, wenn es sich um nicht akzeptable Altlasten und um nicht akzeptable Neuentwicklungen handelt. Mit diesem Auftrag werden wir aber diesem Antrag und diesem Gesetz, der Einbringungs- und der Finanzierungsvereinbarung, zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Trübswasser bitte. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Lassen Sich mich ganz kurz zusammenfassen, was wir in vielen Diskussionen im Ausschuss und auch in Gesprächen mit dem Vorstand der GESPAG gesagt haben. Und ich bedanke mich für die guten Gespräche, die wir gehabt haben, für die Informationen, die wir bekommen haben. Und wir werden auch diese Ebene gerne weiter bemühen, weil ich denke dass, Kollege Brunmair hat das schon ausgedrückt, wir erst am Anfang stehen, was die Ausgliederung betrifft und sehr viel lernen müssen. Zwei Punkte sind es, die uns diesen umfangreichen, glaube ich sehr komplizierten, zumindest für Laien wie mich was das Aktienrecht betrifft, sehr komplizierten Vorgang, nicht ablehnen läßt. Aber wir verweigern dieser Vorlage, diesem Bericht die Zustimmung aus zwei Gründen. Der eine Grund ist und das habe ich auch schon sehr oft gesagt, dass uns die eindeutige Definierung des Zieles des Unternehmens fehlt, wiewohl etwas in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates steht. Aber nicht dieses ganz klare Ziel, das der Landtag bei der Ausgliederung der GESPAG hätte mitgeben können. Und das zweite ist, ich hätte mir gewünscht zu diesem Zeitpunkt, quasi eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Zustandes, nicht nur was das Vermögen betrifft, sondern auch was die Qualität des Personals, die Personalausstattung betrifft. Ich weiß, dass viele Posten, viele Stellen die ausgeschrieben wurden, nicht besetzt werden konnten, im Pflegebereich, im ärztlichen Mittelbau. Und eigentlich beginnt die GESPAG mit einem Minus an Personalstand. Gerade im Bereich der Pflege wird es in der nächsten Zeit notwendig sein, die Ausbildung massiv zu erhöhen, nicht nur für die Landesspitäler, sondern weit darüber hinaus auch für den mobilen Bereich, für die mobile Altenpflege und für die Behindertenhilfe. Nachdem der mobile Bereich, wie Landesrat Ackerl ja in einer Pressekonferenz bereits angekündigt hat, massiv ausgebaut wird, werden wir viele, viele Kräfte brauchen, die ausgebildet werden müssen, die über den eigenen Bedarf der Landesspitäler hinaus ausgebildet werden müssen. Und da wird es Aufgabe des Landtags sein, ständig der Begleiter und der Mahner und der Forderer zu sein. Natürlich mit Recht wird die GESPAG sagen, das wird kosten, das wird Landesmittel zusätzlich brauchen, um diese zusätzlichen Aufgaben erfüllen zu können. Dazu stehe ich. Aber da braucht es klare Vereinbarungen und klare Aussagen des Landtags, um die ich Sie sehr ersuche. Wie das heutige Beispiel gezeigt hat, Kollege Brunmair hat es angeführt und wir haben schon länger darüber gesprochen, Kollegin Moser ebenfalls, diese Rehabilitationsbetten in der Kinderheilkunde. Ja ich glaube, dass das ganz wichtige Impulse sind. Das kann nicht das ureigenste Interesse eines Unternehmens sein, wie es jetzt definiert ist. Deswegen hätten wir uns eine andere Definition gewünscht. Aber jetzt, so wie es definiert ist, ist es die Aufgabe des Eigentümers, des Eigentümervertreters, das heißt der Landtag muss den Landeshauptmann, die Landesregierung dazu motivieren, den Auftrag erteilen und auch die Mittel bereitstellen, damit diese gesundheitspolitischen Maßnahmen geschehen. Sie sind unbedingt notwendig. Ich glaube was die Geschäftsführung betrifft, was die ökonomische Führung des Unternehmens betrifft, mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Da sind Fachleute am Werk, keine Frage. Aber die Gesundheitspolitik, die wird hier in diesem Haus gemacht. Und dieses Haus muss bestimmen, wo diese Reise der GESPAG hingeht. Wir werden diesem Bericht nicht zustimmen. Das ist kein Misstrauen gegenüber dem Vorstand, das ist ein Misstrauen gegenüber der Entwicklung der GESPAG und auf ihrem weiteren Weg. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Wem darf ich das Wort erteilen? Bitte Herr Landesrat Dr. Aichinger. Landesrat Dr. Aichinger: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, geschätzter Doppelkollege Dr. Josef Brunmair! Selbstverständlich muss ich zu deinen Ausführungen noch einige kurze Bemerkungen machen. Und zwar zur Planung und zur Qualität der Planung, was das Mutter-Kind-Zentrum betrifft. Das Mutter-Kind-Zentrum ist klarerweise aufgrund des österreichischen Krankenanstaltenplanes und nach Vorgaben des oberösterreichischen Krankenanstaltenplanes konzipiert worden. Das Rohkonzept wird zunehmend mehr verfeinert und selbstverständlich sind auch die übrigen Rechtsträger, in dem Fall das sich in unmittelbarer Nähe befindliche AKH und damit die Stadt Linz in diese Gesamtplanung eingebunden gewesen. Das dokumentiert sich auch darunter, dass wir zum Beispiel eine gemeinsame Garagenlösung anstreben, dass wir sehr vieles an Gemeinsamem im Servicebereich erarbeitet haben und auch umsetzen werden. Die von dir angesprochene Lösung im Bereich der unfallchirurgischen Versorgung ist eine nur raummäßige Übernahme der unfallchirurgischen Ambulanz. Die Ambulanz des UKHs wird als solche geschlossen und verlegt in einen Teil dieses Gebäudes. Da gibt es also keine Dreigleisigkeiten, sondern maximal im Zusammenhang mit dem UKH eine Doppelgleisigkeit. Aber diese ist ja von mir persönlich mehrmals als solche schon bezeichnet worden. Nur gibt es auch politische Realitäten, die zur Kenntnis zu nehmen sind. Was aber dann nicht unbedingt für die Qualität der Versorgung eine Verschlechterung bedeutet. Im Gegenteil, hier wird die Konkurrenz sicherlich auch befruchtend sein und ähnlich ist es sicherlich auch mit dem Bereich der gynäkologischen bzw. der geburtshilflichen Versorgung. Auch hier gibt es durchaus positive Aspekte, wenn die Rechtsträger in unmittelbarer Nähe diese Arbeit erledigen. Was aber nicht heißt, dass es damit einen Stopp der gemeinsamen Entwicklung gibt. Ganz im Gegenteil, wenn die personellen Voraussetzungen, wenn die finanziellen Voraussetzungen gegeben sind, so kann es sich hier sehr wohl in eine gemeinsame Zukunft entwickeln. Niemand wird von heute aus behaupten können, dass nicht irgendwann einmal die beiden Rechtsträger Stadt Linz und Land Oberösterreich oder in dem Fall unsere GESPAG, nicht eine weit tiefere und intensivere Zusammenarbeit in diesem Kompetenzzentrum erarbeiten werden. Ich glaube, das ist ein Weg, der in der Zukunft schon vorgezeichnet wird, wenn er auch von manchen noch nicht gedanklich nachzuvollziehen ist. Aber was wir dort schon dokumentieren durch dieses Mutter-Kind-Zentrum, ist quasi die Bau gewordene Symbiose dieser Kooperation. Sie ist eine Vorwegnahme. Organisatorisch und finanziell haben wir hier sicherlich noch einen längeren Weg zu beschreiten. Noch einige kurze Bemerkungen zum heutigen Beschluss der Einbringungs- bzw. der Finanzierungsvereinbarung. Natürlich gäbe es über diese Diskussion der vergangenen Jahre abendfüllende Seminare zu halten, über das was gesagt wurde zu diesem Thema, noch mehr über das was nicht gesagt wurde. Aber ich glaube, das ist heute nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort darüber nachzudenken und zu diskutieren. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass es Ausgliederungsbemühungen schon seit vielen, vielen Jahren gegeben hat. Seit 1991 konkret, wo diverse Studien angefertigt worden sind, die Landeskrankenanstalten in ihrer Struktur zu reorganisieren, in ihren Kompetenzen zusammenzuführen. Letztendlich hat sicherlich die Diskussion um Freistadt die Entwicklung beschleunigt, wenn wir auch festhalten müssen, dass inzwischen in allen Bundesländern Österreichs die Landeskrankenanstalten in irgendeiner Form ausgegliedert sind in verschiedene Gesellschaftsformen. Wir in Oberösterreich, mit unserer Lösung als Aktiengesellschaft, sicherlich in der radikalsten Form der Verselbständigung der operativen Eigenständigkeit. Und ich halte diese Entwicklung auch für sehr gut. Die konkreten Details des Einbringungsvertrages und des Finanzierungsvertrages sind aus meiner Sicht sehr zukunftsweisend und auch die Vergleiche mit den vertraglichen Regelungen in den anderen Bundesländern zeigen hier, dass es durch diese Vertragsgestaltung möglich wird für die Entscheidungsträger in der GESPAG, mehrjährige Planungen durchzuführen. Was positiv ist und was bei der Größe des Unternehmens eine Notwendigkeit darstellt. Bedenken wir, dass hier viele Milliarden Schilling bewegt werden, dass es um die Arbeitsplätze von sehr vielen Menschen geht, über 8.000, dass es um Dienstleistungen geht, die im Gesamtspektrum der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich einen doch sehr, sehr wesentlichen Stellenwert haben. Daher mehrjährige Planungen, wo auch der Landtag einen Teil seiner Kompetenz etwas zurückschraubt. Das ist ein zukunftsweisender und richtiger Schritt. Das was an Struktur festgeschrieben wurde, ermöglicht es den Verantwortungsträgern innerhalb der GESPAG, den Vorständen, den Direktionen, sehr rasche, sehr gute und sehr schnelle Entscheidungen zu treffen. Wenn die Dezentralisierung weiter fortschreitet, wenn es gelingt, mehr - und du hast es ja auch schon in deiner Rede kurz angeführt - wenn es gelingt, mehr an Kooperationen mit anderen Rechtsträgern aber auch mit anderen Formen der medizinischen Versorgung, im Konkreten im niedergelassenen Bereich, zu etablieren, dann sind das die Wege in die Zukunft. Diese Entscheidungen können in sehr unbürokratischer Form von den Verantwortlichen innerhalb der GESPAG in der Zukunft gemacht werden. Das bedeutet mehr Geschwindigkeit, bedeutet letztendlich auch mehr Qualität in der Versorgung, und zwar in einem umfassenden Sinn. Ich habe nicht diese Zweifel wie Sie Kollege Trübswasser, was die konkrete Aufgabenstellung der GESPAG bedeutet, dieser neuen Landesgesellschaft. Denn ich denke, dass gerade im Gesundheitsbereich vieles in einer bewussten Unschärfe formuliert werden muss. So viele Möglichkeiten, so viele Entwicklungen stehen dieser Wissenschaft offen, so viel Dynamik ist in den Versorgungsmöglichkeiten gegeben, dass es undenkbar ist, quasi im Sinne eines statischen Konzeptes vorzugehen, welche Leistungen erbracht werden müssen, an welcher Stelle erbracht werden müssen. Darum sind ja die Kontrollinstrumente, die der GESPAG aufgesetzt sind, sehr umfassend und eigentlich in einem doppelten bzw. sogar dreifachen Sinn angelegt. Es ist zum Einen der Aufsichtsrat, der selbstverständlich auch hier ein wesentliches Mitsprache- und Gestaltungsrecht über die gesamte Versorgungssituation in Oberösterreich hat und an dem hat sich ja nichts geändert und wird sich auch durch diese Einbringung nichts ändern. Es ist natürlich das Primat der Behörden, der Gesundheitsbehörden, auch in Zukunft gegeben und die Sanitätsrechtsbehörde hat als Behörde auch in Zukunft die Möglichkeit mitzugestalten, wenn es darum geht Leistungen auszuweiten, Leistungen zurückzunehmen, hat die Möglichkeit der Kontrolle so wie bisher auch in der Zukunft, unabhängig von der Rechtsträgerform. Ich glaube und halte es für gut, dass es in Zukunft bei den Landeskrankenanstalten im Verhältnis zu den anderen Rechtsträgern bzw. zu den Krankenanstalten der anderen Rechtsträger eine gewisse Chancengleichheit gibt. Und das ist insgesamt für die Entwicklung dieser doch sehr wesentlichen infrastrukturellen Einrichtungen in unserem Bundesland ein ganz, ganz wesentlicher Aspekt. Die Grundlagen sind dafür geschaffen, sowohl was die Struktur betrifft, hier hat der Landtag schon wesentliche Entscheidungen vorweggenommen, auch was die Personalbereitstellung betrifft, auch hier sind glaube ich gute und wichtige und vernünftige Beschlüsse gefasst worden, die auch diese Arbeitsplatzsicherheit garantieren, die wir ja alle für unsere Mitarbeiter in den bisherigen Landeskrankenanstalten haben wollen. Und wenn es heute Beschlüsse gibt was die Finanzierung, auch im Sinne einer Nachhaltigkeit und damit auch einer Beständigkeit für diese Einrichtungen bedeutet, dann sind das gute und richtige Diskussionen der letzten Jahre gewesen, sind das gute und richtige Entscheidungen, die gerade auch in diesem Jahr vom Landtag getroffen worden sind und heute noch getroffen werden. Und damit ist die Voraussetzung ja eigentlich auch dafür geschaffen, dass dieser für die Menschen in unserem Bundesland so wesentliche Bereich, nämlich der der Krankenanstalten und damit meine ich umfassend natürlich das Gesundheitswesen, in eine zukunftsfähige Form gebracht wird, wo wir keine Sorge haben müssen, dass hier Missstände auftreten, dass hier Missstände aufgrund von finanziellen Engpässen oder was auch immer deutlich werden. Wir haben die Kontrollmöglichkeiten, sowohl im Bereich des Landtags, sowohl im Bereich der Regierung, sowohl im Bereich der Behörden, als auch im Bereich des Eigentümers und des Aufsichtsrates. Ich denke, dass es ein guter Weg ist, der hier eingeschlagen wird und wo der Wegweiser für die Bürger in unserem Land, für die Mitarbeiter in den Landeskrankenanstalten in eine gute Zukunft zeigt. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Mir liegt keine weitere Wortmeldung mehr vor. Ich schließe die Wechselrede und lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1197/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1198/2001. Das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Pflegegeldgesetz geändert wird (Oö. Pflegegeldgesetz-Novelle 2002). Ich bitte die Frau Abgeordnete Dr. Schmidt darüber zu berichten. Abg. Dr. Schmidt: Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Bericht des Sozialausschusses betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Pflegegeldgesetz geändert wird (Oö. Pflegegeldgesetz-Novelle 2002). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1198/2001.) Der Sozialausschuss beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Pflegegeldgesetz geändert wird (Oö. Pflegegeldgesetz-Novelle 2002), beschließen. Erste Präsidentin: Danke Frau Dr. Schmidt. Ich eröffne über diesen Antrag die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist die Frau Abgeordnete Eisenrauch bitte. Abg. Eisenrauch: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Die Anpassung des Oberösterreichischen Pflegegeldgesetzes an das Bundespflegegeldgesetz kommt erstens den Betroffenen zugute und zweitens jenen, die damit ständig zu tun haben. Das sind zum Beispiel wir draußen bei unseren Sprechtagen, die wir immer wieder mit dieser Altersgrenze konfrontiert waren. Wir sind über den Entfall dieser Altersgrenze sehr froh, und zwar froh auch im Sinne für die Betroffenen, für die Familien. Obwohl bei uns in Oberösterreich war das Thema der Altersgrenze ja nicht wirklich ein Thema, da die praktische Handhabung bereits jetzt schon eine andere war. Mit dem heutigen Beschluss aber ist die Einräumung des Rechtsanspruches auf das Pflegegeld ab Geburt gesetzlich manifestiert. Und zweitens kommt die Anpassung auch jenen zugute, die die Pflege und Betreuung unserer älteren Mitmenschen draußen übernommen haben, und zwar egal ob Vereine oder öffentliche Einrichtungen oder Privatpersonen. Der Vorschlag, die zwingende Einbeziehung der an der konkreten Pflegesituation beteiligten Personen per Gesetz zu verordnen, wurde nach reiflicher Diskussion und nach der Abwägung der Für und Wider fallen gelassen und stattdessen wird in den Erläuterungen aber ausdrücklich klargestellt, dass grundsätzlich eine Einbeziehung dieses Personenkreises zu erfolgen hat. Mit den genannten Veränderungen im Oberösterreichischen Pflegegeldgesetz wurden wichtige Schritte gesetzt, wie Schritte der Anpassung, der Kontrolle und der Qualitätssicherung wurden somit gesetzt. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Wohlmuth bitte. Abg. Wohlmuth: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Mit Wirksamkeit vom 1.7. hat der Nationalrat das Bundesgesetz novelliert. Auf Grund des 15a-Vertrags sind die Länder verpflichtet, das Pflegegeld auch nachzuvollziehen. Daher kann ich nicht ganz verstehen den Antrag der FPÖ. Im Juli ist das wirksam geworden und im Juli hat die FPÖ bei uns in Oberösterreich den Antrag gestellt, dass die Altersgrenze wegfallen soll. War das jetzt eine Fleißaufgabe? Ich weiß nicht, was man damit bezwecken wollte. Die wichtigsten Bestandteile dieser Novelle sind eben die gesetzliche Verankerung der Qualitätssicherung, der Wegfall der Altersgrenze, die Umstellung auf Euro-Beträge und die Regelung der EWR-Bürger. Bei uns in Oberösterreich hat es jetzt schon für unter Dreijährige, auf dem Wege eines Härteausgleichs Pflegegeld gegeben. Natürlich ist für Eltern besser, wenn sie einen Rechtsanspruch haben. Natürlich ist es für Eltern sehr wichtig und richtig, dass die Altersgrenze weggefallen ist und sie eben einen Rechtsanspruch haben. Generell ist es auch so, dass bei den EWR-Bürgern jetzt die Grenze gefallen. Es ist so, dass jetzt nicht mehr das Land Oberösterreich zuständig ist, sondern durch die neue Regelung, das ist der einzige Paragraph, der hineingekommen ist vom Land Oberösterreich, vom Landesrat Ackerl, dass in Zukunft der Bund dafür zuständig ist. Leider muss ich sagen, dass das Bundesgesetz Lücken hat. Es ist versäumt worden, dass auch Hörbehinderte in den Personenkreis miteinbezogen worden sind. Es ist versäumt worden, dass die jährliche Valorisierung des Pflegegeldes durchgeführt wird und es ist versäumt worden, das Pflegetaschengeld zu erhöhen. Der SPÖ-Landtagsklub hat einen Antrag im Parlament eingebracht. Leider haben sie nicht die Mehrheit gefunden und so sind eben diese Sachen, die sehr wichtig wären, nicht in diese neue Novelle mit hineingekommen. Ich denke mir, das sind genug Themen für weitere Initiativanträge für das Land Oberösterreich. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Moser bitte. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Kollegin Wohlmuth! Ich habe ein Problem gehabt, ich habe nicht ganz verstanden, was du gemeint hast mit dem 8. Juli. Der Antrag von uns, den ja alle Fraktionen unterstützt haben, ist von uns mit der Beilage 597 am 8. Juli 1999 eingebracht worden. Also ich glaube, da ist schon ein zeitlicher Unterschied, vor allem ist ein Unterschied in der Besetzung der Ministerien. Es hat nämlich der jetzige Sozialminister diese Causa, und die ist bitte bei der seinerzeitigen Einführung des Pflegegeldes verbockt worden, jetzt repariert. Und du hast ganz recht wenn du sagst, in Oberösterreich hat es das so genannte Härteausgleichsverfahren gegeben. Aber man vergisst dann in der Situation immer eines, man degradiert Eltern zu Bittstellern, die um Almosen ansuchen müssen, während andere, eben die eine Pflegebedürftigkeit haben, einen Rechtsanspruch gehabt haben. Und das war eben für uns der Auslöser und er ist ja unterstützt worden, wir reden dann privat weiter, dass wir eben gesagt haben, es muss sich auf Bundesgesetzebene etwas ändern. Klar, es wird immer wieder sein, dass es Verbesserungen gibt. Aber eigentlich hat mich jetzt schon eines sehr überrascht. Wenn es jetzt heißt Valorisierung des Pflegegeldes, dann denke ich mir, warum ist das bitte in der Vergangenheit nicht gemacht worden? Wir haben da immer wieder Vorstöße gemacht, bevor die neue Regierung auch gekommen ist. Wenn jetzt kommt Erhöhung des Pflegegeldes bitte, welche Koalition hat denn das Pflegegeld, das Taschengeld, um 50 Prozent reduziert aus Sparmaßnahmen? Also man muss da jetzt schon die Kirche im Dorf lassen, denn selber einer Partei anzugehören, die eine Halbierung des Taschengeldes beschlossen hat, jetzt zu sagen, aber jetzt wollen wir die Erhöhung, ich weiß nicht, das kommt mir schon ein bisschen polemisch vor. (Beifall) Ich glaube, dass mit dem Oberösterreichischen Pflegegeldgesetz ein guter Schritt gegangen wird. Wir haben neben der Umstellung auf den Euro eben auch dann die Verbesserung der Rechtsschutzpositionen drinnen. Wir haben den gesetzlichen Auftrag, geeignete Schritte in der Qualitätssicherung zu setzen und wenn heute das eine oder andere noch nicht drinnen ist, dann kann ich auch dir oder deiner Fraktion sagen, wir werden mitarbeiten in einer weiteren Verbesserung und werden auch versuchen, Lücken zu schließen. Aber trotz allem freut es mich natürlich, dass auf Grund unserer Initiative dieses Bundesgesetz als Vorgabe für das Landesgesetz geändert worden ist. Ich danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Mir liegt keine Wortmeldung mehr vor, ich schließe die Wechselrede, ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1198/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1217/2001, das ist der Bericht des Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Gemeindeordnung 1990 geändert wird (Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002). Ich bitte den Herrn Abgeordneten Lindinger zu berichten. Abg. Lindinger: Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem die Oö. Gemeindeordnung 1990 geändert wird (Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1217/2001.) Der Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: 1. Die Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002 wird in der Sitzung des Oö. Landtags am 8. November 2001 beraten; 2. das Landesgesetz, mit dem die Oö. Gemeindeordnung 1990 geändert wird (Oö. Gemeindeordnungs-Novelle 2002), wird beschlossen. Erste Präsidentin: Danke Herr Abgeordneter Lindinger. Bevor ich Ihnen das Wort erteile als ersten Redner teile ich Ihnen mit, dass es zwei Abänderungsanträge und einen Zusatzantrag zur Gemeindeordnungs-Novelle gibt. Diese Abänderungsanträge bzw. den Zusatzantrag haben Sie auf Ihren Plätzen als Beilagen mit den Nummern 1231/2001 bis 1233/2001. Diese Anträge werden wir in der Wechselrede mitbehandeln, die ich hiermit eröffne und dem Herrn Abgeordneten Lindinger das Wort erteile. Abg. Lindinger: Wie aus der Berichterstattung hervorgegangen ist, meine Damen und Herren, war mit der Bürgermeisterdirektwahl die Gemeindeordnung 1990 anzupassen. Wir wussten aber auch, dass in den Gemeinden verstärkt nach mehr Gemeindeautonomie gerufen wurde, dass in vielen Bereichen die Verwaltungsabläufe vereinfacht gehören, aber auch die Zuständigkeiten verändert gehören. Zuständigkeiten vom Gemeinderat auf Gemeindevorstand, vom Gemeindevorstand zum Bürgermeister verlagern, das war also auch die Intention bei den Beratungen im Unterausschuss. Es haben sich hiermit in der Diskussion, in der Beratung sehr positive Ergebnisse ergeben und ich darf Ihnen auszugsweise ein paar für mich wichtige Veränderungen berichten. Für mich als Bürgermeister einer mittleren Gemeinde ist es wichtig, dass zum Beispiel Bauvorhaben in Zukunft vom Gemeinderat beschlossen werden, vom Gemeinderat ein Finanzierungsplan beschlossen wird, aber der Gemeinderat kann auch in Zukunft die Durchführung dem Gemeindevorstand oder dem Bürgermeister übertragen. An einem Beispiel, das haben wir sehr oft im Unterausschuss beraten, ein Kindergarten wird errichtet, im Sommer geht es ins Finale bei der Ausstattung des Kindergartens, der Gemeinderat tritt nicht zusammen im Sommer, wie das meistens üblich ist, aber es fehlen noch einige Dinge im Kindergarten, die sehr wichtig sind bei der Inbetriebnahme, einige Bücher, einige Ausstattungen für Spiele, die in den Gruppen benötigt werden, einige kleinere Ausstattungen. Mit dieser Übertragungsmöglichkeit kann in Zukunft für diese Maßnahmen der Bürgermeister oder der Gemeindevorstand mit der Abwicklung betraut werden und die Verantwortung auch dafür übernehmen. Aber auch in Zukunft werden wir uns nicht mehr im Gemeinderat mit Subventionsvergaben, und da gibt es einige, zum Beispiel Erlassung der Lustbarkeitsabgabe für Vereine, die sich im Ort befinden und eine kleine Veranstaltung machen, Lustbarkeitsabgaben an der Tagesordnung, 57,62 Schilling Subvention an einen Verein, das wird nicht mehr der Gemeinderat machen müssen, es kann dies der Gemeindevorstand bis 500 Euro bzw. bis 0,05 Prozent der Einnahmen des ordentlichen Haushaltes, aber höchstens, und das ist auch sehr wichtig, höchstens 2.000 Euro kann in Zukunft der Gemeindevorstand an Subventionen vergeben, meine Damen und Herren. Der Erwerb und Veräußerung von beweglichen Sachen, und das ist heute sehr viel, und die Vergabe von Arbeiten und Lieferungen, die oft sehr kurzfristig zu vergeben sind, damit Bauvorhaben, aber kleinere Sachen rasch abgewickelt werden können, können in Zukunft bis 10.000 Euro bzw. bis ein Prozent der Einnahmen des ordentlichen Haushaltes, bisher 0,5 Prozent, aber höchstens bis 100.000 Euro vom Gemeindevorstand beschlossen werden. Und der Bürgermeister kann in diesem Fall auch bis 1.000 Euro in Zukunft veräußern bzw. einen Erwerb oder Arbeiten und Lieferungen vergeben. Das Prozedere bisher bei der Genehmigung zur Führung des Gemeindewappens, dass ein örtlicher Verein in seinem Briefpapier, in seinem Vereinslokal das Gemeindewappen führen darf oder auf seiner Kleidung. Der Gemeinderat war damit beschäftigt, in Zukunft ist es nur mehr anzeigepflichtig und wenn nach vier Wochen der Gemeindevorstand dies nicht untersagt, dann ist hiermit die Genehmigung erteilt. Wesentlich verhält es sich auch bei dem Personal. Der Gemeindevorstand wird in Zukunft Dienstbehörde und Dienstgeber sein für Vertragsbedienstete, ausgenommen haben wir die Besetzung und Weiterbestellung des Leiters des Gemeindeamtes. Aber es ist sehr wichtig, dass der Gemeindevorstand die Geschäftsführung einer Gemeinde, auch Dienstbehörde und Dienstgeber sein kann in der Gemeinde. Und wir wissen auch, dass es sehr schwierig ist, immer alle Gemeindevorstandsmitglieder in einer Sitzung zu haben. Auf Grund vieler beruflicher Tätigkeiten sind Mitglieder des Gemeindevorstandes nicht immer in der Lage, an den Sitzungen teilzunehmen und in Zukunft hat jeder die Möglichkeit, einem anderen Gemeindevorstandsmitglied das Stimmrecht zu übertragen oder auch während einer Sitzung, wenn er früher weg muss, dann hat er auch die Möglichkeit, dies mündlich zu tun. Bei den Urkunden, Vertragsurkunden, Darlehensurkunden, die der Gemeinderat beschlossen hat, muss immer der Bürgermeister, der Gemeindevorstand, zwei Mitglieder des Gemeinderates unterschreiben. Dies entfällt in Zukunft. Es genügt die Unterschrift des Bürgermeisters mit dem Vermerk der Beschlussfassung oder mit dem Genehmigungsvermerk der Aufsichtsbehörde. Das führt zur rascheren Abwicklung von Verträgen. Die Reduzierung von bisher unverständlichen Verwaltungsabläufen bei aufsichtsbehördlichen Genehmigungen wird also nur mehr beim Liegenschaftsverkehr von den Gemeinden notwendig sein, aber in Zukunft entfällt die aufsichtsbehördliche Genehmigung bei Darlehen, die von Bund, Land gewährt werden im Rahmen der Siedlungswasserwirtschaft. Entfall der Genehmigung für die Aufnahme von Darlehen, die in einem genehmigten Finanzierungsplan dargestellt sind und so hiermit auch genehmigt würden. Diese Urkunden müssen wir nicht mehr vorlegen. Der Entfall bei Bauvorhaben, die weniger als ein Drittel der Einnahmen des ordentlichen Haushaltes ausmachen. Der Entfall bei der Erweiterung von wirtschaftlichen Unternehmungen in den Gemeinden, das ist nicht mehr aufsichtsbehördlich zu genehmigen, und bei Beteiligungen an Wohnbaugenossenschaften brauchen die Gemeinden nicht mehr um aufsichtsbehördliche Genehmigung ansuchen. Und auch die Gemeindeautonomie wurde gestärkt, dass es den Gemeinden überlassen wurde, wer die Ehrenbürgerschaft erhält, die aufsichtsbehördliche Genehmigung ist nicht mehr erforderlich, wenn die Zustimmung drei Viertel der Gemeinderäte gegeben haben. Der Entfall der Zahlungsfreigaben bei beschlossenen Ausgaben, der Gemeindevorstand hat in jeder Sitzung Zahlungsfreigaben beschließen müssen, in Zukunft wird das bei beschlossenen Ausgaben wegfallen. Der Bürgermeister kann das Anweisungsrecht übertragen, z.B. einem anderen Gemeindevorstandmitglied, einem Finanzreferenten, einem Gemeinderat oder einem Gemeindebediensteten. In der Vergangenheit war die Zustimmung des Gemeinderates notwendig. Eine Verwaltungsvereinfachung auch bei der Voranschlagserstellung, der Rechungsabschlusserstellung. Diese müssen nicht mehr jedem Gemeinderat zugesandt werden. Wir wissen, was mit den großen Konvoluten Voranschlag, Rechnungsabschluss geschieht, wenn zum Beispiel in meiner Gemeinde 31 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte diesen erhalten. Es werden in Zukunft nur mehr die Fraktionsobmänner erhalten, oder deren Vertreter. Und jeder Gemeinderat hat natürlich das Recht, über Antrag einen Voranschlag, einen Rechnungsabschluss zu erhalten. Die Erstellung des Nachtragsvoranschlages wurde erleichtert, weil die Prozentgrenze von 5 Prozent auf 10 Prozent bei Kreditüberschreitungen erhöht wurde. Und bei den Angelobungen von neuen Mitgliedern des Gemeindevorstandes oder eines neuen Vizebürgermeisters braucht nicht mehr der Herr Bezirkshauptmann in die Gemeinde kommen. Wir werden diese Aufgabe als Bürgermeister wahrnehmen und gerne wahrnehmen, meine Damen und Herren. Die Gemeinden gehen mit dieser Novelle gestärkt heraus. Die Autonomie ist verstärkt worden, Verwaltungsabläufe wurden vereinfacht, die Minderheitenrechte wurden gestärkt, der Gemeinderat soll in Zukunft gestalten, und der Gemeindevorstand gemeinsam mit dem Bürgermeister die operativen Aufgaben in einer Gemeinde wahrnehmen. Darum ersuche ich um Zustimmung zu dieser Novelle der Gemeindeordnung. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich erteile dem Herrn Abgeordneten Hingsamer das Wort. Abg. Hingsamer: Geschätzte Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Nach intensiver Beratung, nach 17 Unterausschussrunden können wir heute sagen, dass ein gutes Werk für die Gemeinden zu beschließen ist. Ein Werk, das den Gemeinden durchaus mehr Gestaltungsspielraum, mehr Freiheit in der Entscheidung, auch mehr Autonomie, dadurch aber auch mehr Verantwortung den Gemeinden überträgt. Und mit dieser Novelle, glaube ich, wurde dieses wesentliche Ziel, das wir uns alle gestellt haben, erreicht. Weniger Bürokratie, mehr Freiheit, mehr Verantwortung bedeutet in Zukunft auch ein korrekt geregeltes Verhältnis zwischen den Gemeinden und der Gemeindeaufsicht des Landes Oberösterreich. Aber diese Autonomie, von der wir so gerne sprechen, funktioniert nur dann, und kann nur dann funktionieren, wenn auch ein entsprechender finanzieller Spielraum für die Gemeinden vorhanden ist, um auch wirklich einigermaßen frei zu entscheiden und nicht zu stark am Gängelband zu hängen. Und so bin ich froh darüber, dass begleitend mit der neuen Gemeindeordnung, die dann ab Jänner 2002 gilt, begleitend dazu finanziell auch einiges gelungen ist. Die Entschuldung des Gemeinderessorts bringt mehr Geld zu den Gemeinden, die Bereitschaft, für das Budget 2002 zusätzliche Mittel aus dem Strukturfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung zu bringen, bringt letztendlich den Gemeinden 55 Millionen Schilling Entlastung, wenngleich die Steigerung in diesem Bereich doch auch für die Gemeinden deutlich spürbar ist in der Erhöhung. Die Bereitschaft des Landes zusätzlich einzuspringen und mitzuhelfen und mitzufinanzieren bei der Tierkörperverwertung sind nur Beispiele dazu, dass das Land auch bereit ist, begleitend zu helfen und zu unterstützen, dort wo Gemeinden Hilfe brauchen. Und in besonderen Situationen sind wir froh darüber, auch die Gemeinden froh darüber, dass wir beim Land immer auch gehört werden und Gehör finden. Vielleicht nicht immer in diesem Ausmaß, wie wir es manchmal gerne hätten, aber doch immer Gehör finden und nach der Maßgabe der Mittel dann auch geholfen wird. Dieses neue Gemeinderecht, das den Gemeinden den Rahmen vorgibt für das Handeln, das den Gemeinden letztendlich den Spielraum vorgibt, wie in den Gemeinden zu handeln ist, setzt auch manches voraus. Und ich bin froh darüber, dass es gelungen ist, eher im Konsens auch, die bessere Information für die Fraktionen, für die Gemeinderäte, für die Fraktionsobmänner nicht in Frage zu stellen, und damit auch die Möglichkeiten des Einsichtsrechts auf Unterlagen nicht nur im Gemeinderat, sondern auch auf Tagesordnungspunkte der Vorstände auszuweiten. Es mag schon sein, dass die Sorge mancher war, dass wir dann nicht in eine Kopierwut ausarten, und alles liefern müssen, aber es soll jeder Mandatar, jeder Gemeinderat die Chance haben, sich über das, was er zu befinden hat, über das, was er zu beschließen hat, sich auch ausreichend zu informieren, und diese ausreichende Information, glaube ich, wurde möglich und ist möglich. Ein ganz wesentlicher Schritt für mich ist die Verlagerung von Kompetenzen, die Verlagerung von Aufgaben und damit auch die Möglichkeiten, den Vorstand mehr zu nutzen als ganz modernes schlagkräftiges Exekutivorgan, ist mit dieser Novelle gelungen und gelingt mit dieser Novelle, weil die Übertragungsmöglichkeit von Aufgaben letztendlich bedeutet, in gewissen Situationen schneller entscheiden zu können, schneller handeln zu können, und auch praxisorientierter Bauprojekte abzuwickeln. Ein modernes Baumanagement erfordert geradezu auch möglichst rasche Entscheidungsmöglichkeiten. Das ist gelungen, und wird damit gelingen. Durch die Verdoppelung der Wertgrenzen auch der Aufgaben im Vorstand ist die Zuständigkeit des Vorstandes aufgewertet, aber im umgekehrten Sinn bei Projektabwicklung auch durch die Informationspflicht an den Gemeinderat gewährleistet, dass der Gemeinderat über all das, was der Vorstand in einer Abwicklung, in einem Projekt macht, sauber zu informieren ist. Und wenn nunmehr gewisse Subventionen auch im Gemeinderat, Entschuldigung, im Gemeindevorstand entschieden werden können, dann ist es nur die Maßgabe, dass kleinere Beträge möglichst rasch entschieden werden können, weil es auch für die Gemeindebürger, für die Vereine, für die Organisationen bedeutet, das Sprichwort, wer rasch hilft, hilft doppelt, auch dort eine Bedeutung hat. Ich bin froh, dass diese klare Kompetenzzuteilung gelungen ist. Wenn wir nunmehr doch froh sein können, dass wir zumindest weniger Genehmigungspflichten haben, dass Dienstpostenpläne unter gewissen Voraussetzungen nicht mehr zu genehmigen sind von der Aufsichtsbehörde, dass im Bereich der Nachtragsvoranschläge, der Bereich, wo er nicht mehr notwendig ist, wenn sich die Ausgaben nicht um mehr als 10 Prozent von den Einnahmen des ordentlichen Haushaltes verändern, nicht mehr gemacht werden muss. Wenn Darlehensaufnahmen gleichzeitig mit einer Genehmigung des Landes für Projekte, § 86-Genehmigung, möglich ist, wen im Kassenkreditbereich einige Fortschritte gemacht wurden, dann ist es auch eine Garantie dafür, dass Gemeinden hier möglichst frei, möglichst unbürokratisch handeln können. Um die Zeit, die für die Bediensteten und Beamten am Gemeindeamt vorhanden ist, auch möglichst effizient auch für andere Dinge einsetzen zu können. Und wenn die Personalhoheit sozusagen, mit Ausnahme des Amtsleiters bei Personalentscheidungen im Wesentlichen zum Vorstand wandert, dann auch deshalb, weil Personalangelegenheiten besonders sensible Angelegenheiten sind, und die Personen, die Beschäftigten in den Gemeinden es geradezu verdienen, dass ihre Anliegen auch im Zulagenbereich, wie in vielen anderen Bereichen, korrekt und sauber behandelt werden, und nicht jede Kleinigkeit auf die große Glocke gehängt wird in den Gemeinden. Speziell auch in kleineren Gemeinden, wo die Anonymität einfach in dieser Form nicht vorhanden ist. So bedanke ich mich am Schluss bei allen, die konstruktiv dazu beigetragen haben, dass dieses Reformwerk nach sehr ausgiebiger, langer Beratung ein wirkliches Reformwerk ist, und dass es diesen Namen auch verdient. Ich bedanke mich bei allen, die im Ausschuss mitgewirkt hatten, bei den Beamten der Gemeindeabteilung, beim Gemeindebund, beim Städtebund, bei allen, die in irgendeiner Form mitgewirkt haben. Auch beim zuständigen Landesrat, der Verständnis gezeigt hat für die Wünsche der Gemeinden und auch auf praxisorientierte Wünsche eingegangen ist und bereit war, hier mitzugehen, und ich wünsche mir, dass die Gemeinden damit einen wesentlichen Schritt nach vorne setzen können, und ein wesentliches Zeichen auch für eine Modernisierung auch im Gemeindebereich gesetzt wurde. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Ing. Kroismayr bitte. Abg. Ing. Kroismayr: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte jetzt auf die vielen Einzelheiten, die an sich bei der Novelle dieser Gemeindeordnung als positiv einzustufen sind und bereits erwähnt wurden, nicht mehr im Besonderen eingehen, ich darf mich natürlich auch allgemein diesem Tenor anschließen, dass es viele Dinge beinhaltet, die Gemeindeverwaltung ein bisschen einfacher machen. Aber wie schwierig das Ganze war, sei doch auch angeführt. Dass wir eine Regierungsvorlage hatten, dann in der Nuance einen Vorschlag vom Landesrat Ackerl als zuständigen Referenten, der dann auch manchmal doch von der Regierungsvorlage abwich, und so hat sich das gesamte Gesprächsklima, die Verhandlungsrunde dann immer sehr, also, mit der Materie sehr intensiv auseinandergesetzt, und wir sind über einige Strecken zu ganz guten Ergebnissen gekommen, das möchte ich vorneweg klar sagen. Was uns sauer aufstößt, und weshalb die Zustimmung verweigert wird unsererseits, ist das, dass wir Ja sagten zur Stärkung der Funktion des Bürgermeisters, sage ich einmal, auch letztendlich des Gemeindevorstandes, aber bei den Vertretungsrechten und Kontrollrechten sehr wenig Kompromissbereitschaft da war. So war es eine Intention von uns, dass zum Beispiel der Fraktionsobmann oder die Fraktionsobfrau ein Beratungsrecht haben und Mitglied im Gemeindevorstand sein kann, wie auch in manchen Gemeinden praktiziert, sogar in Stadtgemeinden praktiziert, das war nicht zu verankern in unserer Gemeindeordnung. Wäre eine gute Minderheitenbeteiligung gewesen, denn die Sache der Vertraulichkeit ist zu lösen, auch wenn es Mitglieder mit beratender Stimme gibt. Was die Abänderung der Zusammensetzung der Mitgliederzahl von Gemeinderäten anlangt, hat es ja sehr weite Vorstellungen gegeben, und auch Vorschläge gegeben, und zum Schluss ist eigentlich nicht sehr viel Veränderung passiert, eigentlich war man bestrebt, Veränderungen insofern zu manifestieren, wobei möglichst wenig betroffen sind davon. Und ich begrüße natürlich auch die Umstellung von Wahlberechtigten auf Einwohner, keine Frage. Was ich nicht begrüße, und das muss ich wirklich in aller Öffentlichkeit sagen, dass man hergeht und Grenzen festlegt, ich weiß, dass Grenzen willkürlich sind, und wenn es halt heißt, Wahlberechtigte oder Einwohner, 7.500, und dann kommt man darauf, dass auf einmal eine Bezirksstadt da seinen Gemeinderat reduzieren muss, und dann kommt der Klubsekretär zufällig aus der ÖVP, und dann müssen wir das um 200 herabsetzen. Ich glaube, das versteht niemand. Das versteht wirklich niemand, warum man nicht bei den 7.500 geblieben ist. Aber, das ist halt doch, bitte schön, kann man sagen, eine Lex Freistadt in der Gemeindeordnungs-Novelle des Jahres 2001, (Zwischenruf Abg. Bernhofer: „Das ist Flexibilität!“) soll so sein, aber das unter Flexibilität zu verkaufen ist eine eigene Sache. Ich bezweifle das, dass man da besonders flexibel ist, sondern da ist man bestenfalls angepasst, und ich glaube nicht, dass die Leute nach angepassten Politikern oder nach angepassten Politikerentscheidungen besonders rufen. Wie gesagt, was mich auch nicht gerade hoch erfreut, ist die Sache, und der Kollege Lindinger, glaube ich, hat das angeschnitten, mit dem Gemeindewappen. Ich glaube einfach, dass das Gemeindewappen, oder vor dem Gemeindewappen auch ein gewisser Respekt, oder mit dem Gemeindewappen ein gewisser Respekt verbunden ist. Und eine Anzeige beim Gemeindeamt und der Gemeindevorstand hat dann ein Berufungsrecht innerhalb, oder ein Versagungsrecht innerhalb von vier Wochen, dann darf ich doch in Erinnerung rufen, dass mittlere und größere Gemeinden nicht einmal alle vier Wochen eine Gemeindevorstandsitzung haben. Und das, glaube ich, entweder es stimmt der Zeitplan nicht, oder es stimmt die Struktur nicht, denn mit dem Ansuchen wäre, und das Verleihen des Gemeindewappens wäre für mich immer noch der bessere Weg, und daher kann ich mich mit dem nicht besonders gut anfreunden. Was abschließend zu sagen ist, obwohl wir über weite Strecken doch sehr konstruktiv verhandelt haben, darf ich doch anmerken, dass ich für meine Begriffe eigentlich ein anderes Klima gewöhnt bin. Denn es kann nicht so sein, dass eine Fraktion sagt, dies oder jenes, es kann schon so sein, dass eine Fraktion sagt, dies oder jenes kommt für mich überhaupt nicht in Frage. So weit so gut. Aber es kann dann nicht sein, dass Meinungen anderer Fraktionen überhaupt nie dann besonders berücksichtigt werden, die Kompromissbereitschaft des zuständigen Landesrates möchte ich herausstreichen, denn die war ohne Zweifel gegeben, die Kompromissbereitschaft der ÖVP hat sich sehr in Grenzen gehalten. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Abgeordneter Brandmayr bitte. Abg. Brandmayr: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Gemeindeordnungs-Novelle aus dem Jahre 1990 wird verändert und mit 1.1.2002 soll es eine neue moderne Gemeindeordnung geben. Als Bürgermeister, doch schon 17 Jahre Bürgermeister, hat es mich gefreut, an 17 Unterausschusssitzungen, die stattgefunden haben, teilweise teilzunehmen. Lieber Kollege Kroismayr! Wenn du glaubst, dass die ÖVP in diesen Ausschüssen nicht sehr Kompromissbereitschaft gezeigt hat, so habe ich das nicht so gesehen. Sicherlich kann man nicht allen Recht tun. Allen Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann, aber ich glaube, die ÖVP hat sich sicherlich herzeigbar bewiesen, eine moderne Gemeindeordnung im Interesse unserer Bürger mitzuarbeiten. Gemeindewappen kann in Zukunft jeder Gemeindebürger für sich persönlich auch verwenden. Ich halte das für sehr gut. Nämlich deswegen für sehr gut, denn die meisten Gemeindebürger freuen sich, in ihrer Gemeinde beheimatet zu sein. Und wenn ich dann als Gemeindebürger das Aushängeschild meiner Gemeinde verwenden darf, dann ist das eine Verbindung, eine Stärkung, eine bessere Zusammenarbeit und eine nach außen hin zeigbare Verbindung zu meiner Gemeinde. Sicherlich hat auch die Gemeinde das Recht, wenn es widerrechtlich verwendet wird, wenn das Ansehen der Gemeinde durch diese Verwendung geschädigt wird, kann ja die Verwendung des Gemeindewappens jederzeit entzogen werden. Die Größe der Gemeinderäte wurde auch aus meiner Sicht vernünftig geregelt, nicht einen Stichtag, wie es bisher war, zum Wahltag, wo dann die Bürgermeister immer wieder versucht haben, melde dich noch an, du wirst sowieso in den nächsten Wochen in meine Gemeinde zuziehen, sondern es wird in Zukunft der Stichtag, oder das Ergebnis der Volkszählung herbeigezogen, und ich halte das für sehr, sehr vernünftig. Ebenfalls die Regelung, dass man Marktgemeinde oder Stadtgemeinde werden kann. Marktgemeinde mit 2.000 Einwohner und Stadtgemeinde mit 4.500 Einwohner. Die Verbesserung oder das Recht und die Aufgaben der Ersatzmitglieder in den Ausschüssen halte ich als eine ganz, ganz wichtige Entscheidung. Wir wissen oft, dass es Ersatzmitglieder gibt in den Gemeinderäten, die oft ein halbes Jahr, ein ganzes Jahr, nicht zu ihrer Arbeit und zu ihrer Tätigkeit kommen können. Jetzt haben sie die Möglichkeit, dass sie in die Gemeindearbeit miteingebunden werden können, und dass sie genauso gleichwertig sind wie die aktiven Gemeinderäte. Ausschussmitglieder haben dafür zu sorgen im Verhinderungsfall, dass sie eine Vertretung bekommen. Und was ich noch für sehr wichtig halte, ist, dass die Gemeinderäte, die Ausschüsse, Fachleute, Gemeindebürger, sich heranziehen können, herbeiholen können als Beratung. Wenn es zum Beispiel in einem Gemeindegebiet, in dem ein Ortsteil der Gemeinde Veränderungen gibt, dann kann man die Gemeindebürger befragen, man kann sie herbeiholen und sie mitarbeiten lassen als Beratung. Und ich halte das für eine ganz, ganz wichtige Entscheidung, dass man nicht über die Köpfe der Gemeindebürger hinweg arbeitet, sondern mit den Gemeindebürgern Entscheidungen trifft. Jugend, Familie und Senioren, ein wichtiger Punkt, eine wichtige Säule in unserer Arbeit sind, müssen in Zukunft in irgend einem Ausschuss vertreten sein. Und was ich auch für sehr wichtig halte, ist die Einberufung von Gemeinderatssitzungen. Es muss zumindest ein Halbjahresterminkalender erstellt werden und dann kann der Amtsleiter oder wer halt zuständig ist per Fax oder per Post die Gemeinderatssitzungen einberufen. Gemeinderäte können bei allen Ausschusssitzungen teilhaben. Auch das halte ich für sehr vernünftig, dass jeder Gemeinderat und jede Gemeinderätin die Möglichkeit hat, an allen Ausschüssen teilhaben zu können. Zusammengefasst glaube ich, dass diese Gemeindeordnung modern ist, für die Zukunft weisend ist. Und ich darf dasselbe sagen wie meine Vorredner, dass sich die Ausschussmitglieder bemüht haben eine vernünftige Gemeindeordnung auszuarbeiten. Und ich darf dir, lieber Gemeindereferent, ich weiß nicht, er ist nicht anwesend, macht nichts, er wird es auch trotzdem hören können, einen herzlichen Dank aussprechen. Ich selbst habe erfahren und miterleben können, dass da nicht politisches Kleingeld gemacht wird, sondern dass da hier wirklich vernünftig im Interesse der Gemeindearbeit gearbeitet wurde. Und ich glaube, dass die Gemeinderäte und die Bürger in unserer Gemeinde mit dieser neuen Gemeindeordnung einen Auftrag bekommen haben, mit Freude, mit Selbstbewusstsein in unserer Gemeinde, und wenn in unserer Gemeinde, dann in unserem Land für unsere Heimat zu arbeiten. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile Herrn Klubobmann Anschober das Wort. Abg. Anschober: Werte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Kollege Kroismayr hat vorhin darauf verwiesen, dass er jetzt seine gesamte Kritik vor der gesamten Öffentlichkeit darstellen möchte. Das ist relativ bei der gesamten Öffentlichkeit, hat natürlich mit dem Zeitpunkt zu tun, ist ein bisschen schade, würde ich sagen, weil eine Gemeindeordnung demokratiepolitisch ein äußerst wichtiges Standbein politischer Kultur, politischer Entscheidungsfindungen ist. Und von daher glaube ich, dass diese Novellierung insgesamt eine sehr wesentliche und eine wirklich hohe Bedeutung hat. Ich glaube, dass die Ausschussberatungen, da gebe ich meinen Vorrednern wirklich Recht, dem entsprochen hatten, dass das eine seriöse Diskussion und Auseinandersetzung war, obwohl wir natürlich nicht in allen Bereichen auf einen grünen Zweig und auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind. Das ist aber wahrscheinlich auch in der Natur der Sache. Für uns ist es halt ein bisschen verdächtig, wenn hier die Bürgermeister in Serie herausgehen und die Bürgermeister diese Novellierung in Serie so über den grünen Klee, es ist schon spät heute, loben. (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "Du hast es heute mit dem grünen Zweig und mit dem grünen Klee!") Ja, das ist ja eine wichtige, schöne Farbe, die Farbe der Hoffnung und die Farbe der Zukunft und wir sollten uns mehr an diese Farbe halten alle miteinander. Gut. Also die Bürgermeister (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Jetzt wird schon der Klee parteipolitisch missbraucht!") Bitte Kollege Weinzinger? (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Jetzt wird schon der Klee parteipolitisch missbraucht!") Ich verstehe Sie so schlecht akustisch. (Zwischenruf Abg. Weinzinger: "Jetzt wird schon der Klee parteipolitisch missbraucht!") Danke Kollege Weinzinger. Sie meinen den vierblättrigen oder dreiblättrigen? Glücksklee genau, aber das hat nicht direkt mit der Parteipolitik zu tun. Zurück zur Causa: Bürgermeisterlob ist in Ordnung. Es gibt natürlich unterschiedliche Interessenslagen. Und generell war dieser Trend oder diese Absicht, die am Beginn der Novellierung gestanden ist, eine Absicht, die natürlich für Oppositionsfraktionen keine ist, noch dazu für kleine Oppositionsfraktionen, die ihren Intentionen besonders entgegenkommt, nämlich die Stärkung der Gemeindevorstände. Böswillige Beobachterinnen und Beobachter haben unterstellt, na jetzt sind schwarz-rot nicht mehr unter sich in den Gemeinderäten, jetzt schauen wir, dass wir die Macht in vielen Gemeinderäten, es werden noch viel mehr werden, (Zwischenruf Abg. Dr. Stockinger: "So stark seid ihr auch nicht!") Kollege Stockinger, bei der nächsten Gemeinderatswahl, wo ihr nicht mehr unter euch seid. Jetzt wird halt ein Gutteil der Macht dorthin verlagert, wo man doch noch unter sich ist, nämlich in den Gemeindevorstand. O.k. Die Machtverlagerung ist maßvoll geblieben, konzertiere ich durchaus, hat etwas auch mit Arbeitsfähigkeit von Gemeindeparlamenten zu tun, auch d´accord. Dann war aber der Konsens im Ausschuss und das war halt unsere Rolle und so habe ich sie verstanden als Gegengewicht dazu, die Kontrollmöglichkeiten und die Ansätze von Transparenz deutlich zu stärken. Da ist in ein paar Bereichen etwas gelungen, was ich durchaus konzertieren möchte. Es ist nicht so, dass wir da schwarz-weiß-mäßig dagegen sind, sondern in ein paar Bereichen ist in dieser Novellierung der Gemeindeordnung ein Fortschritt enthalten, was die Kontrollmöglichkeiten und die Kontrollrechte betrifft, das auch natürlich im eigenen Interesse Gelegene, weil es auch nicht so einfach ist, das durchzusetzen, dann doch unterbinden einer drastischen Reduzierung der Zahl der Gemeinderäte, ist natürlich auch für uns eine wichtige Angelegenheit gewesen, möchte ich auch dazusagen. Positiv ist für uns in dieser novellierten Gemeindeordnung ein Ausbau von Informationsrechten für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in dieser zukünftigen Novellierung, in dieser zukünftigen Gemeindeordnung. Enthält zwar die Normierung eines allgemeinen Informationsrechtes, uns wäre wichtiger gewesen ein generelles Akteneinsichtsrecht dazu. Das wurde unterbunden. Wichtig ist und das ist positiv hervorzustreichen, Akteneinsichtsrecht nun auch für alle Angelegenheiten, die auf der Tagesordnung eines Ausschusses und eines Gemeindevorstandes stehen. Das ist wesentlich, weil damit ist zumindest ein erster Schritt in Richtung einer verbesserten Kontrollierbarkeit des Gemeindevorstandes durch jede Gemeinderätin und durch jeden Gemeinderat gegeben, die nicht in diesem Gremium vorhanden sind und vertreten sind. Und von daher ist auch das Risiko, das mit einer Machtverlagerung in Richtung des Vorstandes verbunden ist, ein reduziertes und ein kalkulierbares. Was die Ausweitung der Informationsrechte betrifft, ist auch ein positiver Schritt, das Akteneinsichtsrecht für alle Angelegenheiten, die auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung stehen inklusive der Anfertigungsmöglichkeiten von Kopien, Einführung von Datenträgern bei der Zustellung der Verhandlungsschriften etc., etc. Es gibt Schritt für Schritt inklusive der verbindlichen Einführung der BürgerInnenfragestunde, Teilerfolge, wie wir sie bezeichnen und wie wir sie sehen in Richtung einer verbesserten Kontrollierbarkeit und damit einer Aufwertung der Opposition, was natürlich auch den Prüfungsausschuss betrifft. Auch da haben wir ja einiges diskutiert. Mir wäre der eigentliche Vorschlag lieber gewesen mit einer gleichberechtigten Besetzung, was die Zahl der Mitglieder aus den einzelnen Fraktionen für den Prüfungsausschuss betrifft. Kollege Hingsamer lächelt. Er hat seine Position durchgesetzt. Es ist ein Kompromiss am Schluss herausgekommen, weil durch die zahlenmäßige Limitierung haben wir nicht diese Verzerrung so wie derzeit, so wie wir sie derzeit ja auch im Kontrollausschuss dieses Hauses haben. Auch da gibt es Reformbedürfnis, denke ich. Aber ich glaube, da gibt es schon einen Grundkonsens quer durch alle Fraktionen diesbezüglich und dem werden wir ja sehr rasch mit der vom Kollegen Steinkellner dann zu leitenden Geschäftsordnungsreform dieses Hauses entgegen kommen. Kollege Stockinger nickt. Ich nehme das schon als einen ersten Ansatz für gute und wichtige Beweglichkeiten entgegen. Soweit zum Guten. Drei Bereiche, wo wir Kritik üben und wir haben dazu auch konkrete Abänderungsanträge heute noch einmal eingebracht. Das Eine ist der Bereich der Kontrolle und der Kontrollierbarkeit beziehungsweise der Transparenz, die in einigen Bereichen unseren Erwartungen und Ansprüchen nicht gerecht worden sind, nämlich was die Einberufungsmöglichkeit für Gemeinderatssitzungen betrifft, wo wir nach wie vor der Meinung sind, dass es zumindest einmal im Jahr für jede Fraktion eine Einberufungsmöglichkeit geben sollte. Und zweitens, was die Kontrollierbarkeit des nun deutlich aufgewerteten Gemeindevorstandes betrifft, ist nach wie vor unser Anspruch und unsere Anforderung, ich glaube, da teilen wir uns die Position mit jener der Freiheitlichen Partei, die das, glaube ich, auch im Ausschuss, wenn ich mich recht erinnere, beantragt hat, die Möglichkeit für Gemeinderäte, für andere Fraktionen, die nicht im Gemeindevorstand vertreten sind, eine Person als beratende Stimme in den Gemeindevorstand zu entsenden, um damit die Transparenz zu verbessern und die Kontrollierbarkeit dieses nun aufgewerteten Gemeindevorstandes zu erhöhen. Dies ist der Antrag zu verbesserten Kontrollrechten. Der zweite Antrag und das zweite Minus, das wir sehen, ist der Bereich der fehlenden Verankerung von, wie wir glauben, durchaus wichtigen Integrationsoptionen im Bereich von Ausländerinnen und Ausländern. Es gibt keine Verankerung von AusländerInnen, Beiräten, wie wir sie vorgeschlagen haben ab einer bestimmten Gemeindegröße beziehungsweise ab einer bestimmten Anzahl von in diesem Ort lebenden ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Das ist der zweite Antrag. Und der dritte Antrag beschäftigt sich mit der Frage: Wie wird mit dem Grundbekenntnis dieses Hauses den Genderaspekt durchgehend als Grundprinzip der oberösterreichischen Landespolitik zu berücksichtigen, Rechnung getragen? Was die Sprache dieser Novellierung betrifft, sage ich, es wird diesem Anspruch absolut nicht Rechnung getragen. Diese Novellierung beschäftigt sich ausschließlich mit männlichen Politikern. Es gibt nur den Bürgermeister, es gibt nur den Fraktionsobmann, es gibt nur den Fraktionsvertreter, es gibt nur den Vorsitzenden, den Leiter eines Alten- und Pflegeheimes und so weiter und so fort. Also, wenn wir Theorie Genderaspekt zu realisieren und Praxis so wenig verwirklichen, wie in diesem Bereich, dann glaube ich, haben wir akuten Handlungsbedarf. Und ich bin ja sehr zuversichtlich, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, diesen drei wichtigen Initiativen der Grünen Fraktion heute noch Folge leisten, und wir von daher eine Novellierung der Oberösterreichischen Gemeindeordnung erreichen, mit der wir wirklich alle rundum zufrieden sein können. Gemeindeordnung als ein Kernpunkt von Demokratiepolitik, der große Wurf, der notwendig wäre, damit Gemeindeparlamente aufgewertet werden und damit vor allem mehr Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, in Gemeindepolitik einzusteigen. Denn das ist ja wahrscheinlich aller Problem miteinander, dass zu wenig Leute sich engagieren in diesem Bereich und das hat natürlich auch mit Attraktivität, mit Demokratie, mit Modernität von Gremien zu tun. Diesem Anspruch, ein großer Wurf in Richtung umfassender Demokratisierung zu werden, wird trotz etlicher Teilerfolge und trotz etlicher Fortschritte diese Novellierung nicht gerecht. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Es ist Herr Abgeordneter Schenner zu Wort gemeldet. Abg. Schenner: Aus Solidarität fängt es bei mir auch schon ein bisschen an, aber ich hoffe, ich halte trotzdem durch. Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Die angezogene Schwierigkeit bei der Behandlung der Materie dadurch, dass es zwei verschiedene Referenten gegeben hat, war aber nur eine technische, das möchte ich einleitend sagen, keine inhaltliche. Denn auf eine auf mehr Demokratie, mehr Gemeindeautonomie und Entbürokratisierung bedachte Vorlage vom Landeshauptmann-Stellvertreter Hochmair sind Vorschläge des jetzigen Referenten Josef Ackerl gekommen, die diese Bestrebungen noch verstärkt haben und nicht im Gegensatz zu dieser ersten Novelle gestanden sind. Ich möchte bei meiner Wortmeldung und nach dem ich auch Vorsitzender des Ausschusses bin, etwas auf die kritischen Bemerkungen eingehen, die hier gefallen sind und auch etwas auf die zusätzlichen Rechte, mehr Demokratie, mehr Rechte für die Minderheit, weniger auf die Entbürokratisierung und die Gemeindeautonomie, weil das, glaube ich, schon ausführlich behandelt wurde. Zuerst zu dem Vorschlag, dass man eine geschlechtergerechte Bezeichnung verwenden hätte können. Da spricht inhaltlich überhaupt nichts dagegen nur etwas Technisches. Wir haben keine neue Gemeindeordnung gemacht und auch keine Wiederverlautbarung, sondern nur einzelne Paragraphen geändert. Wir hätten alle Paragraphen behandeln müssen, wenn man das durchgängig macht. Es hätte nicht recht viel Sinn, das bei vier oder fünf Bestimmungen zu machen, bei den anderen dann nicht. Nach dem wir aber ohnehin bei dem neuen Vergaberecht wahrscheinlich eine neue Behandlung mit der Gemeindeordnung anfangen müssen, wäre das vielleicht eine günstige Gelegenheit, dass man einmal eine Wiederverlautbarung macht und diese A-Bestimmungen und so weiter dann ohnehin weg bekommt. Und da könnte man das dann berücksichtigen. Meine Fraktion wird dem sicher nicht im Wege stehen. Ein typisches Beispiel, wo die Gemeindeautonomie zum Tragen kommen soll, ist meiner Meinung nach die Einrichtung von Beiräten. Denn was soll, und ich glaube, das muss man schon praktisch sehen, was soll die Einrichtung eines Ausländerbeirates bewirken, wenn in der Gemeinde nicht die politische Bereitschaft besteht? Und ich bin überzeugt, dass sie in den Gemeinden, wo dieses Problem besteht, auch vorhanden ist. Wenn in der Gemeinde nicht die politische Bereitschaft besteht, die Ergebnisse dieses Ausländerbeirates auch zu verarbeiten, also wenn die Gemeinde will und dass kann sie ja jederzeit machen, kann sie einen Beirat einrichten, kann sie einen Ausländerbeirat einrichten. Und das ist, glaube ich, Voraussetzung im Sinne der Integration, dass die politische Bereitschaft dort ist und ich traue das den Gemeinden durchaus zu, dass sie diese Frage selbst positiv erledigen können. (Zwischenruf Abg. Trübswasser: "Wir haben einen Beirat!") Derzeit gibt es einen Beirat, aber es kann sich ja noch entwickeln. Ich sage trotzdem, ohne dass man die Autonomie der Gemeinde berücksichtigt und ohne dass man die Bereitschaft der Gemeinde hat, ist so etwas von Vornherein eher zum Scheitern verurteilt. Und ich setze eben nach wie vor auf diese Gemeindeautonomie. Ja, bei den Informationsrechten war natürlich eine gewisse Waage zu treffen zwischen dem Verlangen nach Datenschutz einerseits und dem Informationsbedürfnis andererseits. Und ich glaube, wir haben mit der jetzigen Bestimmung einen sehr guten Unterschied gefunden zwischen persönlicher Neugier, wenn ich das überspitzt formulieren darf und berechtigtem politischen Interesse. In allen Gemeindeangelegenheiten kann ich mich informieren. Akteneinsicht erhalte ich, wenn ich, und diese Möglichkeit habe ich ja, verlange, dass ein bestimmter Punkt auf die Tagesordnung kommt. In diesem Moment habe ich schon die Möglichkeit, mich bei der Vorbereitung auf diesen Punkt mit diesen Akten zu beschäftigen. Was nicht geht, ist, dass ich etwas, was mich politisch gar nicht interessiert, was ich politisch gar nicht bearbeiten möchte, dass ich da die Akten anschaue. Das würde auch, glaube ich, dem Datenschutz vehement widersprechen. Dass es eine erhöhte Möglichkeit der Information gibt durch dieses generelle Unterrichtungsrecht, das ist schon angezogen worden, auch dass sich die Fraktionen in der Vorbereitung auf die Sitzung mit den einzelnen konkreten Akten beschäftigen können, und dass sie spätestens zwei Tage vor der Sitzung die Unterlagen auch bekommen müssen, damit sie sich entsprechend informieren können, ist eine wichtige Neuerung. Für mich ist auch wichtig, dass in der Einladung zur Gemeinderatssitzung jetzt auch detailliert drinnen steht, welche Tagesordnung behandelt wird, denn wenn ich nicht genau weiß, um was es geht, kann ich mich auch nicht darauf vorbereiten. Und das gilt auch dann, wenn eine Sondersitzung einberufen wird, die jetzt von einem Viertel der Gemeinderatsmitglieder wie bisher verlangt werden kann. Das war bisher auch möglich unter dem Titel Überraschung, Überraschung. Man hat also eigentlich nicht gewusst, wozu diese Gemeinderatssitzung einberufen wurde. Der Dringlichkeitsantrag muss jetzt zumindest vor Beginn der Sitzung eingebracht werden, dass ich ein bisschen Zeit habe, mich mit der Materie zu beschäftigen. Und jeder Gemeinderat, der will, kann bei allen Ausschüssen zuhören und sich auch dort entsprechend informieren. Wichtig für die Mitwirkung, insbesondere auch der kleinen und der Minderheitsfraktionen ist auch, dass ich überhaupt Gelegenheit habe teilzunehmen an den Tätigkeiten des Gemeinderates. Dazu dient der Sitzungsplan für sechs Monate. Ich weiß also genau, wann die Gemeinderatssitzungen sind. Außertourliche Einladungen müssen sieben Tage vorher zugestellt werden statt bisher fünf, also auch hier mehr Vorbereitungsmöglichkeiten. Wenn eine kleine Fraktion verhindert ist und keinen Vertreter im Ausschuss mehr hat, weil beide verhindert sind, besteht wenigstens die Möglichkeit, dass ein weiterer Vertreter als beratendes Mitglied an diesem Ausschuss teilnimmt, Also ebenfalls ein Recht der Minderheit. Alle Ersatzmitglieder können ordentliche Mitglieder von Ausschüssen werden. Ebenfalls etwas sehr Wichtiges, gerade auch für kleinere Fraktionen, weil bisher ja die Zahl mit der doppelten Anzahl der Mandate begrenzt war. Die Tätigkeit des Gemeindevorstandes kann selbstverständlich kontrolliert werden, einerseits durch den Prüfungsausschuss, andererseits dadurch, dass jeder Gemeinderat das Recht hat, in das Protokoll einzusehen. Die Forderung, dass man jetzt im Gemeindevorstand auch sein soll, obwohl aufgrund des Wahlergebnisses man keinen Anspruch auf einen Sitz hätte, ist zwar vielleicht berechtigt für diejenigen, die nicht im Gemeindevorstand sind, aber ganz persönlich verstehe ich auch, dass man ein Wahlergebnis nicht nachträglich durch ein Gesetz verändern soll. Ich habe das beim Hauptverband nicht gerne gehabt und daher muss ich, glaube ich, auch akzeptieren, dass das beim Gemeindevorstand halt manche auch nicht unbedingt haben wollen. Dann ist manchmal der Eindruck erweckt worden, also das Kontrollrecht, das wäre jetzt unterentwickelt. Man könnte, wenn man nur ein einzelner Gemeinderat ist, man könnte nichts bewirken, man könnte sich nicht mit einzelnen Themen inhaltlich auseinandersetzen. Also, jeder Gemeinderat, das war bisher nicht, hat das Recht, einen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu nehmen. Der Bürgermeister hat nicht das Recht, diesen Punkt abzusetzen. Das heißt, er muss behandelt werden. Also, wenn ich im Vorhinein weiß, dass Gemeinderatssitzungen sind, im Vorhinein weiß, dass ich diese Punkte aufnehmen kann, wo soll das Problem liegen? Warum soll ich da noch eine eigene Gemeinderatssitzung vielleicht für einen Tagesordnungspunkt einberufen? Das wäre so ähnlich, als würde man eine Landtagssitzung nur für die aktuelle Stunde machen. Das machen wir auch nicht, sondern man erledigt ja mehr. Wenn ich glaube, dass irgendetwas nicht stimmt, hat jedes Mitglied des Prüfungsausschusses und nachdem da jede Fraktion vertreten ist, indirekt jeder Gemeinderat die Möglichkeit, eine Dringlichkeitssitzung dieses Prüfungsausschusses zu verlangen. Und in dieser Dringlichkeitssitzung kann ich alles das prüfen lassen, was ich gerne hätte und das kommt spätestens zwölf Wochen später wieder in den Gemeinderat. Also, ich habe auch da die Möglichkeit als Minderheit, als einzelner Gemeinderat mich entsprechend durchzusetzen. Das heißt, diese Rechte, die wir da geschaffen haben, sind Demokratie. Wenn ich darüber hinaus noch verlange, dass jede Fraktion, das sind dann praktisch vier Gemeinderatssitzungen zusätzlich im Jahr verlangen kann und das womöglich nur für einen Tagesordnungspunkt, dann ist das für mich ein bisschen der Unterschied zwischen Demokratie und politischem Showbusiness. Und Showbusiness ist erfahrungsgemäß immer ein bisschen teurer als die Demokratie und da reicht das, was wir jetzt an Demokratie haben, meiner Meinung nach voll und ganz aus. Weitere Rechte von Minderheiten sind, wenn man bei der Abstimmung in der Minderheit bleibt, dass man das Recht hat, dass eine abweichende Meinung ausdrücklich protokolliert wird. Die Protokolle werden von einem Vertreter jeder Fraktion in Zukunft unterschrieben. Auch beim Prüfungsausschuss gibt es das nicht mehr, dass geheim abgestimmt wird. Dann wird ein Bericht gemacht und keiner will dafür die Verantwortung übernehmen. Es gibt keine geheime Abstimmung mehr und die, die dem Bericht zustimmen, die müssen auch entsprechend unterschreiben. Schließlich haben wir beim Prüfungsausschuss, wenn wir auch die gleiche Besetzung, also jede Fraktion gleich stark vertreten, nicht durchgesetzt haben, haben wir zumindest bewirkt, dass wir berücksichtigen, dass es eine Bürgermeisterdirektwahl gibt, und dass nicht nur die Bürgermeisterfraktion, sondern auch die Mehrheitsfraktion nicht den Obmann des Prüfungsausschusses haben soll, sofern sich das technisch natürlich machen lässt. Wenn es weniger Fraktionen gibt, geht das ja nicht. Für die Bürger gibt es jetzt zusätzlich eine Fragestunde und das ist auch schon angezogen worden, die Möglichkeit, dass sie in den Ausschüssen einbezogen werden und dort auch mitarbeiten können. Abschließend möchte ich sagen, dass wir neun Sitzungen gebraucht haben. Wahrscheinlich ein Beweis dafür, dass wir nicht darüber gefahren sind, sondern wirklich ausführlich diskutiert haben. Ich möchte dafür allen Mitgliedern des Ausschusses als Obmann sehr herzlich danken. Ich danke auch den Beamten der Gemeindeabteilung, der Landtagsdirektion, den beratenden Vertretern der Gemeinden und Städte. Ein persönliches Dankeschön möchte ich auch noch anführen an drei Personen, zwei die vielleicht weniger oft genannt werden und einen, der öfter genannt wird. Ein Danke an den Helmut Mitter, an den Werner Innreiter und an dich, lieber Josef Ackerl. (Beifall) Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat Ackerl. Landesrat Ackerl: Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Was ich mir eigentlich gewünscht hätte, nach den doch sehr ausgiebigen Beratungen im Unterausschuss, dass es zu einem einstimmigen Beschluss in diesem Landtag kommt, weil eben die angeführte Zahl der Unterausschusssitzungen auch gezeigt hat, dass es sehr ernsthafte Bemühungen gegeben hat, auch Minderheitsmeinungen in sehr ordentlichen Formen im Gesetz zu berücksichtigen und dass doch des Öfteren darum gerungen wurde, von Positionen zu überzeugen, die im Interesse der Mehrheit eigentlich nicht notwendig gewesen wären, die man aber aus dem Blickwinkel der Minderheit als verständlich gefunden hat und auch akzeptieren wollte. Das war halt wirklich nicht immer leicht, denn das Sein bestimmt das Bewusstsein und nach mittlerweile doch eineinhalb Jahren Tätigkeit als Gemeindereferent, und beinahe alle Gemeindevertretungen haben mit mir Besprechungen abgehalten, traue ich mir schon sagen, dass das gesellschaftliche Sein wirklich das Bewusstsein bestimmt. Wenn ich mir vorstelle, dass bei mir, so in der Reihenfolge sitzt immer der Bürgermeister als Erstes da, es auch vorgekommen ist, dass mit mir jemand besonders intensiv verhandelt hat, bei dem sich dann herausgestellt hat, er ist der Gemeindesekretär und der Bürgermeister und die übrigen Gemeindevertreter haben nichts gesagt, dann ist halt die Frage der Demokratie vor Ort auch aus einem etwas anderem Blickwinkel zu sehen. Es kommt darauf an, wie stark sind die Persönlichkeiten, die sich in der Politik engagieren und auch welchen Zugang haben sie zum Umgang miteinander in der Politik. Was ich für den Landtag für wesentlich erachte ist, dass wir darauf Rücksicht nehmen, dass die Menschen, die in den Gemeinden leben, auch miteinander friedlich leben sollen und dass der Stil des Umganges, den es im Landtag oder im Nationalrat das eine oder andere Mal gibt, nicht wünschenswert ist, wenn er vor Ort in den Auseinandersetzungen gepflogen wird, weil das hätte aus meiner Sicht weitaus breitere Auswirkungen als wie wenn da herinnen einmal ein paar Stunden welche böse aufeinander sind. So richtig lange halten sie es eh nicht wirklich durch. Aber es kann schon vor Ort durch Auseinandersetzungen dazu kommen, dass auch Verfeindungen entstehen. Unser Ziel in der aktuellen Politik in den Gemeinden sollte es ja sein, dass die Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb des Gemeinderates intensiv in die Entwicklungen eingebunden werden. Da gibt es ja zahlreiche Versuche dafür. Dass die nicht reglementiert sind, erachte ich für viel besser als wie dass wir uns Gedanken gemacht hätten, wie wir den Gemeinden auch noch für Bürgerversammlungen, für Bürgerforen und für Arbeitsgruppen und dergleichen Vorschriften machen hätten können. Ich glaube, dass der Versuch, eine der Zeit entsprechende Gemeindeordnung zu gestalten, gelungen ist. Dass man was vielleicht noch besser machen kann, stellt doch niemand in Abrede. Wenn so im Laufe von ein, zwei, drei Jahren es sich aus der Praxis heraus ergibt, dass das eine oder andere revisionsbedürftig ist, so wird man sich doch dem nicht verschließen. Wie man sich auch nicht dem verschließen wird, wenn sich herausstellt, dass die Minderheitenrechte in der einen oder anderen Form nicht ausreichend zum Durchbruch kommen können, weil die Interpretationen nicht passen, dass selbstverständlich jedenfalls einmal die Gemeindeaufsicht des Landes sich bemühen wird, da einige Schritthilfen zu geben, Wegweiser zu sein, dass wir aber im Großen und Ganzen ein Gesetz gemeinsam diskutiert haben und jetzt auch schaffen, dass die Handlungserleichterungen im Rahmen der Gemeindeautonomie in einem hohen Ausmaß ermöglicht, das traue ich mir schon zu sagen. Was wir natürlich einbauen mussten, ist eine Sicherheitssituation für das Land nicht nur als Aufsichtsbehörde sondern auch als jene Institution, die dann, wenn es finanziell zu Schwierigkeiten kommen könnte, einspringen muss. Das heißt also, im Genehmigungsverfahren für Bauvorhaben bleibt es halt nicht aus, dass man dann, wenn Gelder des Landes beansprucht werden, halt auch einen Zeit- und Diskussionsbedarf hat, wie denn die Entwicklungen sein können. Aber das ist, glaube ich, gerade das Wesen der Demokratie, dass die unterschiedlichen Instanzen, auch wenn sie hierarchisch geordnet sind, ordentlich miteinander umgehen müssen und zusammen arbeiten sollen. Ich glaube, dass das die Gemeindeordnung in einer sehr guten Form vorgibt. Persönlich wäre mir die Verringerung der Gemeinderäte kein Problem gewesen. Das möchte ich jetzt ganz eindeutig sagen, die Zahl der Gemeinderatsmitglieder, weil es vielfache Wünsche dazu gegeben hat. Wenn aber die Gemeindevertreter der Auffassung sind, sie wollen das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht haben, dann wird es halt für die Wahl 2003 für viele Gemeinden keine Änderung geben. Das sollte uns, die wir im Landtag und in der Regierung die Verantwortung tragen, kein allzu großes Problem sein. Weil die Verantwortung, die nötigen Kandidatinnen und Kandidaten für einen Gemeinderat aufzustellen, die auch bereit sind, sich der Mühseligkeit zur Arbeit zu unterziehen, trifft ja die örtlichen Verantwortlichen und in dem Fall nicht uns. Wenn die Zeit gekommen ist, dass wirklich mehr und mehr danach rufen, eine andere Größenordnung von Gremien festzulegen, wird man sich sicher auch im Landtag dazu bereit erklären. Das es da ein Lex Freistadt gibt oder eine Lex etliche andere kleinere Gemeinden, warum hat man denn die Zahl 1.100 bis 1.900 genommen, das gehört zum Menschlichen dazu. Wenn eine Gemeindeordnung Vieles von dem regeln hilft, was Menschen in Gemeinden bewegt und was ihnen wichtig ist, dann sollte man das Menschliche auch da nicht zu kurz kommen lassen. Herr Kollege Kroismayr sollte da nicht zu viel Bedauern haben, denn es war nicht der Wunsch der ÖVP, sondern es steht auch im Protokoll drinnen, ich habe das vorgeschlagen, dass Freistadt berücksichtigt wird. Denn wenn beim ursprünglichen großen Reformvorhaben etliche Gemeinderäte, die eine große Anzahl von Gemeinderatsmitgliedern haben, reduziert worden wären, und plötzlich bleibt nur mehr die eine Bezirkshauptstadt über, dann ist das auch etwas, was ich für nicht besonders schön finde. (Zwischenruf Abg. Mag. Steinkellner: "Freistadt berücksichtigen und Pasching nicht, ist gefährlich!") Herr Kollege Steinkellner! (Unverständlicher Zwischenruf) Sie sollten den Paschinger Bürgermeister nicht mehr erhöhen als er sowieso durch die Baurechtsbehörde des Landes erhöht wird, die ihm ja etliche Gelegenheiten gibt, sich nach außen hin als jemand darzustellen, der die Juristen des Landes in beständigen, aber auch in sicheren Auseinandersetzungen besiegen kann. Ich glaube, dass es um das gar nicht geht. Mir ist es darum gegangen zu sagen, man soll nicht, wenn man bei so wenigen Veränderungen durchführt, sollte man nicht gerade bei einer Bezirkshauptstadt dann besonders stark sein. Ich möchte mich bei den doch sehr Vernünftigen bedanken, die gesagt haben, das nehmen wir auch noch hin, dass wir öffentlich einmal da dargestellt werden. Ich bin dafür, dass man sich darstellen lässt. Ich möchte mich auch bedanken für die konstruktive Diskussion, für die Zeit, die man sich genommen hat. Ich möchte mich beim Arnold Schenner im Besonderen bedanken, denn er hat nicht nur eine tadellose Vorsitzführung gehabt, sondern was mir besonders gut gefallen hat und was ich für wirklich wichtig finde, ist die Beständigkeit auch in der ständigen Überprüfung dessen, was in Sitzungen vorher diskutiert wurde, die ständige Prüfung, ob das, was besprochen wurde auch in den Protokollen richtig wiedergegeben wird. Das zeigt nicht nur Arbeitseifer, sondern auch die Bereitschaft, einen demokratischen Prozess in einer Form abzuwickeln, in der wirklich das, was das gesagte Wort ist, auch in der Niederschrift nicht zu kurz kommt und berücksichtigt wird. Ein herzliches Dankeschön an dich für das, was du da geleistet hast. Der Unterausschuss besteht ja weiter und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. (Beifall) Danke. Erste Präsidentin: Danke. Mir liegen keine Wortmeldungen mehr vor. Ich schließe die Wechselrede, lasse über den Antrag abstimmen. Wir werden zunächst so vorgehen, dass wir zuerst den Abänderungsantrag, dann den Hauptantrag und dann den Zusatzantrag beschließen oder darüber Beschluss fassen werden. Ich lasse abstimmen über die beiden Abänderungsanträge, zuerst über die Beilagennummer 1231/2001 und ersuche die Mitglieder des hohen Hauses, die diesem Abänderungsantrag zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Dann bitte ich diejenigen Mitglieder des Landtags, die dem Abänderungsantrag mit der Beilagennummer 1232/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Auch das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Die Abänderungsanträge sind abgelehnt worden. Ich lasse jetzt abstimmen über den Hauptantrag. Das ist die Beilage 1217/2001. Wenn Sie dem Hauptantrag zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei und die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Das ist die Stimmenmehrheit. Der Hauptantrag ist angenommen worden. Ich lasse abstimmen über den Zusatzantrag. Das ist der Antrag mit der Beilagennummer 1233/2001. Wenn Sie diesem Antrag zustimmen, bitte ich Sie ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Der Antrag ist abgelehnt worden. Wir kommen damit zur Beilage 1208/2001. Das ist die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz. Ich bitte den Herrn Landesrat Ackerl zu berichten. Landesrat Ackerl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals der Energie AG Oberösterreich an die Energie Allianz. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 1208/2001.) Die Oö. Landesregierung beantragt daher, der hohe Landtag möge beschließen: Der Veräußerung eines Teils der Beteiligung des Landes Oberösterreich an der Energie AG Oberösterreich im Umfang von 25 % plus einer Aktie des stimmberechtigten Grundkapitals, sohin 1,990.001 Stück stimmberechtigte Stammaktien, an die Energie Allianz zum Kaufpreis von 6.010.000.000,-- S (in Worten: sechs Milliarden zehn Millionen Schilling), das sind 436.763.733,36 € (in Worten: vierhundertsechsunddreißig Millionen siebenhundertdreiundsechzigtausendsiebenhundertdreiunddreißig 36/100 EURO) wird genehmigt. Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, die für diese Transaktion erforderlichen Verträge auf der Basis der Ergebnisse des Eigentümergesprächs vom 11. 7. 2001 ohne weitere Befassung des Oö. Landtags abzuschließen. Wegen der besonderen Dringlichkeit wird gemäß § 26 Abs. 5 der Landtagsgeschäftsordnung von der Zuweisung dieser Regierungsvorlage an einen Ausschuss abgesehen. Erste Präsidentin: Danke. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Bernhofer das Wort. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich, dass ich nach dem Gemeindereferenten, der hier Berichterstatter war, aus der Sicht der Gemeinden auch etwas sagen darf zu diesem Verkauf. Das Thema selber ist ja sehr ausführlich im Rahmen der Dringlichkeitsdebatte heute schon behandelt worden. Ich darf daher mit Freude feststellen, dass diese Gelder ja nicht nur dem Landesbudget zugute kommen werden, sondern auch den oberösterreichischen Gemeinden und dass es sich hiebei um einen einmaligen Akt in einem Lande handelt, dass das Land zugunsten der Gemeinden eine Entschuldung in dieser Form durchführt. Zusätzlich gibt es noch zwei Dinge, die den Gemeinden zugute kommen. Wenn ich an das Budget denke, das ist also einerseits die Budgetumschichtung von den Gemeindesprengelbeiträgen in Höhe von rund 55 Millionen Schilling für die Krankenanstaltenfinanzierung und ein zweiter wichtiger Punkt, der auch vorbereitet wurde, das ist die Fortsetzung der Entlastungsmaßnahmen und die Strukturhilfe für finanzschwache Gemeinden in der Höhe von etwas über 200 Millionen Schilling. Aber zurück zur Entschuldung des Gemeinderessorts. Der Herr Gemeindereferent hat ja heute schon einmal erwähnt, dass diese Gelder nicht irgendwo verschwunden sind, sondern für die Gemeinden schon für wichtige Projekte verwendet wurden. Das Gute ist, dass die 1,3 Milliarden Schilling zur Gänze zurückgezahlt werden und dass durch den Wegfall der Rückzahlungen und Zinsen im heurigen Jahr etwa 150 Millionen Schilling mehr und im nächsten Jahr etwa 300 Millionen Schilling mehr zur Verfügung stehen werden. Wenn auch die Gelder zum Teil schon verplant sind, wie ja heute erwähnt wurde, ändert es trotzdem nichts daran, dass dringende und sinnvolle Gemeindeinvestitionen doch deutlich früher getätigt werden können, als das sonst ohne diese Entschuldung der Fall gewesen wäre. Erlauben Sie mir auch noch den Hinweis, dass gerade die Gemeinden als größte öffentliche Auftraggeber immer besonders darauf achten, ihre Aufträge an die Klein- und Mittelbetriebe in ihre Region zu vergeben, was damit flächendeckend auch eine wichtige Auswirkung auf den Arbeitsmarkt hat, was besonders in dieser Zeit ein ganz, ganz wichtiges Signal ist. Und letztlich profitieren natürlich auch unsere Gemeindebürger davon, dass lang ersehnte und sinnvolle Gemeindeeinrichtungen schon jetzt und nicht erst in einigen Jahren geschaffen werden können. Abschließend, und das möchte ich hier nicht vergessen, ist es mir ein großes Anliegen, auch der EnergieAG, im besonderen der Geschäftsführung und den Bediensteten der EnergieAG, für eine gute Geschäftspolitik und für die geleistete Arbeit zu danken. Denn damit wurde in Wahrheit die Grundlage dafür gelegt, dass beim Teilverkauf der EnergieAG auch ein optimaler Preis, der uns in dieser Form zugute kommt, erzielt werden konnte. Ich danke natürlich auch, nachdem ich heute schon aufgefordert wurde, auch den eigenen Regierungsmitgliedern Danke zu sagen, dem Finanzreferenten, dem Herrn Landeshauptmann, der erstens einmal dafür gesorgt hat, dass bei hartnäckigen Verhandlungen dieser günstige Preis erzielt werden konnte, und zum Zweiten als Finanzreferent diese einmalige Entschuldungsaktion ermöglicht hat. Und ich gratuliere dem Gemeindereferenten, der uns gerade verlassen hat, dem glücklichsten wahrscheinlich in Österreich, ich glaube nicht, dass es einen zweiten gibt, der ein völlig entschuldetes Gemeinderessort hat, dazu, dass er in Zukunft wahrscheinlich die Wünsche der notleidenden Bürgermeister weitgehend erfüllen wird können. Und er hat ja heute dazu auch noch ein gutes und verbessertes Instrument in Form (Unverständliche Zwischenrufe) der Gemeindeordnung bekommen. Also, alles in allem – glaube ich – ein zufriedenstellendes Ergebnis unter dem Motto "Ende gut, alles gut". Wenn ich daran denke, dass er sich heute am Morgen schon einmal ärgern hat müssen, ist das Gesamtergebnis dieses Tages für die Gemeinden, aber natürlich auch für die Gemeindereferenten, ein sehr gutes, mit dem wir alle recht zufrieden sein können. (Beifall) Erste Präsidentin: Mir liegt keine Wortmeldung mehr vor. Dann schließe ich die Wechselrede, lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1208/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1229/2001. Das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden. Ich bitte Herrn Klubobmann Dr. Frais zu berichten. Abg. Dr. Frais: Bericht des Initiativantrags der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden. (Liest auszugsweise den Motivenbericht der Beilage 1229/2001.) Die unterzeichneten Abgeordneten beantragen, der Oberösterreichische Landtag möge das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991, das Oö. Pflegegeldgesetz, das Oö. Sozialhilfegesetz 1998, das Oö. Gemeindesanitätsdienstgesetz und das Oö. Gemeindeverbändegesetz geändert werden, beschließen. Dieser Antrag wird gemäß § 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung als dringlich bezeichnet. Erste Präsidentin: Danke dem Herrn Berichterstatter. Ich eröffne darüber die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist, dann schließe ich. Ich lasse über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1229/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 1230/2001. Das ist der betreffend das AKW Temelin. Ich bitte noch einmal Herrn Klubobmann Dr. Frais darüber zu berichten. Abg. Dr. Frais: Bericht des Initiativantrags der unterzeichneten Abgeordneten betreffend 1) der Beibehaltung der strikten Anti-Atom-Linie Oberösterreichs, 2) die Einladung zu einer gemeinsamen Konferenz der von einem möglichen Unfall im AKW Temelin hauptsächlich betroffenen Regionen, 3) einen neuerlichen Appell an die Bundesregierung, der Resolution des oberösterreichischen Landtags vom 4. Oktober dieses Jahres zu entsprechen sowie 4) einen weiteren Appell an die Bundesregierung, eine EU-weite Informationsoffensive über die Inhalte des Temelin-Expertenberichts zu starten. Gemäß § 26 Abs. 6 LGO wird dieser Antrag als dringlich bezeichnet. Der Oö. Landtag möge beschließen: Der Oö. Landtag ersucht die Landesregierung: Bei Bundesregierung, Nationalrat, Bundesrat und den österreichischen Mitgliedern des Europäischen Parlaments darauf zu drängen, im Kampf gegen das AKW Temelin nicht aufzugeben, sondern weiterhin die strikte Anti-Atom-Linie Oberösterreichs, die in den bisherigen Beschlüssen des Oberösterreichischen Landtags zum Ausdruck gekommen ist, zu bekräftigen. Umgehend eine gemeinsame Konferenz der von einem möglichen Unfall im AKW Temelin hauptbetroffenen Regionen Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Böhmen und Bayern einzuberufen. Zudem neuerlich an die Bundesregierung zu appellieren, der vom Landtag am 4. Oktober dieses Jahres beschlossenen "Resolution zur vollständigen Implementierung des Melker Abkommens, zur Sicherstellung des aktuellen Stands der Technik im AKW Temelin und zur aktiven Unterstützung der Initiative des Europäischen Parlaments betreffend Ausstiegsmöglichkeiten" (Beilage 1180/2001) zu besprechen. Die Bundesregierung zu ersuchen, die Regierungen aller EU-Mitgliedsstaaten im Zuge einer Informationsoffensive über die im Temelin-Expertenbericht festgestellten Sicherheitsmängel in Kenntnis zu setzen und in diesem Zusammenhang unmissverständlich klar zu stellen, dass Österreich erst dann dem Energiekapitel im Zuge der Osterweiterung zustimmen kann, wenn die von den Fachleuten in diesem Bericht angeführten Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich. Ich eröffne die Wechselrede. Es gibt dazu keine Wortmeldung. Dann lasse ich über den Antrag abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 1230/2001 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Dann ziehe ich die Mitteilungen vor. Ich habe ihnen ohnehin noch eine Menge mitzuteilen. Es ist eine Reihe von Anträgen eingelangt, die den zuständigen Ausschüssen zuzuweisen sind. Das ist die Beilage 1234/2001, Initiativantrag betreffend Aufnahme von Tauschverhandlungen betreffend das Landesforstrevier Leonstein. Die Beilage 1240/2001, Initiativantrag betreffend eine Initiative zur Einführung einer Zwei-Euro-Banknote. Diese Beilagen habe ich dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Beilage 1235/2001, das ist der Initiativantrag betreffend die Tarifgestaltung in den neuen Verbundzonen, diese Beilage wird dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zugewiesen. Beilage 1236/2001, Initiativantrag betreffend die Änderung der Oö. Bauordnung, diesen Antrag erhält der Bauausschuss zur Vorberatung. Die Beilage 1237/2001, das ist der Initiativantrag betreffend die Transparenz der Parteienfinanzierung in Oberösterreich, diesen Antrag erhält der Ausschuss für Verfassung und Verwaltung zu Vorberatung. Dann die Beilage 1238/2001, das ist der Initiativantrag betreffend die Änderung der Oö. Landtagsgeschäftsordnung, diese Beilage wurde dem gemischten Ausschuss und zwar dem Ausschuss für Verfassung und Verwaltung und Geschäftsordnungsausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Und dann die Beilage 1239/2001, das ist der Initiativantrag betreffend eine Änderung des Oö. Pflichtschulorganisationsgesetzes, diese Beilage erhält der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport zur Vorberatung. Und nun kommen wir dann zur mündlichen Beantwortung der schriftlichen Anfrage von Herrn Klubobmann Rudolf Anschober und des Herrn Abgeordneten Gunther Trübswasser betreffend des durchgehenden zweigleisigen Ausbaus der Summerauer Bahn durch den Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter DI. Erich Haider, bitte sehr. Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, ich bewundere Ihr Durchhaltevermögen mit Ihrer Stimme, meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Zur Anfrage von Herrn Landtagsabgeordneten Anschober und Herrn Landtagsabgeordneten Gunther Trübswasser darf ich Folgendes mitteilen: Zu den einleitenden Bemerkungen möchte ich feststellen, dass ich den Zusammenhang von vorhandener oder zu schaffender Kapazität auf der Schiene und Verlagerungen zwischen Straße und Schiene nicht so sehe, wie dies in der zitierten Korridoruntersuchung B 310 nahegelegt wird. Ob es zu Verlagerungen auf die Schiene kommt, ist entscheidend eine Frage der Transportqualität. So rechnet das Bundesministerium für Verkehr in einer aktuellen Berechnung, dass selbst bei gegebenem Bestand freie Kapazitäten in der Höhe von täglich zehn Zügen auf der Verbindung Budweis-Wels-Villach vorhanden wären. Verkehrszunahmen auf der Schiene ergeben sich nicht in einem selbst organisierenden Prozess, sondern erfordern Aktivitäten der Verkehrspolitik, der verladenden Wirtschaft und der Transportunternehmen. Prognosen des Güterverkehrs auf der Schiene (z.B. ARE-Prognose mit einer Verkehrszunahme bis 2010/15 auf rund zehn Mio. Tonnen) unterscheiden sich somit grundsätzlich von denen des Straßenverkehrs, die von autonomen Zuwächsen ausgehen. Das Land Oberösterreich stützt sich bei seiner Haltung zum Ausbau der Summerauer Bahn auf die Machbarkeitsstudie der ARE, 1997. Demnach wird als Vorzugsvariante eine Optimierung der Strecke vorgeschlagen (Bestandsausbau, Elektrifizierung bis Staatsgrenze plus Linienverbesserungen, insbesondere 2-gleisiger Ausbau bis St. Georgen an der Gusen). Die ARE-Studie hat nur die für den prognostizierten Güter- und Personenverkehr unbedingt erforderlichen Ausbaumaßnahmen untersucht und bewertet. Da Tschechien bislang nicht signalisiert hat, dass ein zweigleisiger Ausbau in Tschechien beabsichtigt wäre, ist ein durchgehender zweigleisiger Ausbau in Oberösterreich nicht zielführend. Das stellt ja auch die Korridoruntersuchung B 310 fest, die sich ebenfalls auf die ARE-Studie stützt. Tatsache ist, dass die tschechischen Staatsbahnen eine durchgehende Elektrifizierung bis zur Grenze zu Österreich hergestellt haben und durch den Einsatz von Zweisystem-Fahrzeugen Transporte ohne Lokwechsel an der Grenze durchgeführt werden können. Am 4.10.2001 hat in Budweis auf Einladung der Kreishauptmannschaft Südböhmen eine Konferenz zum IV. nationalen Eisenbahnkorridor stattgefunden, an der der tschechische Verkehrsminister Ing. Jaromir Schling, regionale Politiker und Fachexperten aus der Verkehrsplanung teilgenommen haben. Unter dem IV. Eisenbahnkorridor wird die Verbindung Berlin-Dresden-Prag-Budweis nach Süden verstanden. Auf dieser Konferenz wurde die bisherige Haltung Tschechiens bestätigt: Der IV. Korridor ist im Zeitraum 2003 bis 2008 zum Ausbau vorgesehen, wobei im Abschnitt Budweis bis tschechische Grenze zu Österreich – abgesehen von der bereits durchgeführten Elektrifizierung – keine weiteren Maßnahmen vorgesehen sind. Die Vertreter Tschechiens gehen davon aus, dass die für 2010/15 prognostizierte Steigerung im Gütertransport auf zehn Mio. Tonnen problemlos bewältigt werden kann. Zurück zur Korridorstudie B 310: Die Korridorstudie B 310 geht im Abschnitt Unterweitersdorf - Gallneukirchen / A7 im Zeitraum von 2000 bis 2030 von Verkehrszunahmen von rund 18.300 auf 42.000 Kfz/Tag im Bestandsausbau bzw. 43.400 autobahnähnlich aus. Diese Zahlen entsprechen einer Zunahme um rund 235 Prozent des Ausgangswertes bzw. eine Zunahme um rund 135 Prozent. Weiters ist der Korridorstudie zu entnehmen, dass im Jahr 2015 der Verkehr im genannten Abschnitt ohne Ausbau der B 310 rund 27.000, mit Ausbau der B310 rund 28.000 Kfz/Tag beträgt. Diese Verkehrszunahme erscheint realistisch, bestätigt aber auch, dass der durch den Ausbau erzeugte Mehrverkehr gegenüber dem Zustand ohne Ausbau rund 1.000 Kfz/Tag beträgt. Eine tiefergehende Analyse der Korridorstudie zeigt, dass der Verkehr auf der B 310 zum Großteil vom hausgemachten Verkehr und nur zum geringeren Teil vom grenzüberschreitenden Verkehr bestimmt ist. Aus Sicht der oberösterreichischen Verkehrspolitik kommt der Summerauer Bahn eine wichtige Funktion als Querverbindung zwischen dem Korridor Berlin – Dresden – Prag – Brünn und dem Donaukorridor zu. Die in der Fragestellung zum Ausdruck kommende „Konkurrenz“ zwischen dem zweigleisigen Ausbau der Summerauer Bahn und dem „autobahnähnlichen“ Ausbau der B310 ist in der Weise zu entschärfen, dass aufgrund des jahrzehntelangen Nachholbedarfes im betrachteten Raum beiden Verkehrsträgern die Funktion der Netzverbindung, der räumlichen Erschließung und einer internationalen Transversale zukommt, wobei die einzelnen Funktionen nicht durch einen „verbesserten“ Ausbau des anderen Verkehrsträgers kompensiert werden können. Diese Sicht wird auch von tschechischer Seite geteilt. Wenn vom Korridor IV gesprochen wird, ist immer Schiene und Straße gemeint. Die Konkurrenz zwischen den Verkehrsträgern wird nicht in hohem Ausmaß gesehen; es wird generell der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur als Vorbedingung für eine wirtschaftliche Entwicklung der Region Südböhmen betrachtet. Die Fragen im Einzelnen: Was sind die konkreten Gründe dafür, dass die Landesverkehrsplanung trotz der anderslautenden Ergebnisse der Korridoruntersuchung keinen durchgehenden zweigleisigen Ausbau der Summerauer Bahn vorsieht? Die Verkehrsplanung des Landes strebt – gestützt auf die ARE-Studie wie oben ausgeführt – eine Optimierung der Strecke an. Da sich auch die Korridoruntersuchung B 310 auf diese Studie stützt, kommt sie zu keinem anderslautenden Ergebnis. Die EU-Kommission fordert im neuen Weißbuch zur Verkehrspolitik ein „radikales Umdenken“. Konkret geht es dabei um den verstärkten Ausbau des Schienennetzes und mehr Kostenwahrheit in der Verkehrspolitik. Wie ist Ihre Meinung dazu? Wie ist dies mit der Verweigerung des durchgehenden zweigleisigen Ausbaus der Summerauer Bahn zu vereinbaren? Die im Weißbuch der EU formulierten Grundsätze werden grundsätzlich mitgetragen; diese programmatischen Aussagen haben bislang jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Finanzierungssituation und die nationalstaatlichen Ausbauplanungen der Verkehrsnetze. Die endgültige Entscheidung darüber (und auch über die Finanzierung) ist Angelegenheit des Bundes. Von einer Verweigerung kann keine Rede sein. Bei der gegebenen Situation ist ein zweigleisiger Ausbau in Oberösterreich nicht weiter nutzbringend. Die letzten Gespräche mit Tschechien haben ergeben, dass von tschechischer Seite kein zweigleisiger Ausbau geplant ist, der selektiv abschnittsweise zweigleisige Ausbau reicht nach allen Berechnungen und Studien aus. Ziel der neuen europäischen Verkehrspolitik soll die „allmähliche Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Verkehrszunahme“ sein. Im Mittelpunkt steht dabei die Wiederbelebung des Schienenverkehrs. Die derzeitige Landesverkehrspolitik zielt offensichtlich genau auf das Gegenteil ab. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung in Oberösterreich? Wie können Sie diesen Sachverhalt den betroffenen Bevölkerungsgruppen plausibel erklären? Wie soll die Wiederbelebung des Schienenverkehrs in Oberösterreich ohne durchgehenden zweigleisigen Ausbau der Summerauer Bahn erreicht werden? Die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Verkehrszunahmen ist seit Jahren ein Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Bisher sind jedoch in der praktischen Umsetzung keine erkennbaren Fortschritte erzielt worden. Der Ausbau des Schienenverkehrs ist ein Instrument zur Erreichung dieses Zieles. Wird diese Zielvorgabe ernstgenommen, ergibt sich daraus zwangsläufig die Konsequenz, dass die begrenzten Mittel der öffentlichen Hand möglichst effizient einzusetzen und Engpässe im gesamten Transportablauf zu sanieren. Erwiesenermaßen sind derzeit nicht die Strecken, sondern die logistischen Schnittstellen, wie Terminals, Verschiebebahnhöfe die „Flaschenhälse“. Ich habe deshalb meiner Fachabteilung Auftrag gegeben, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie an einem Terminalkonzept für Oberösterreich zu arbeiten. Die entsprechenden Erhebungen und Prüfungen vor Ort, die erforderlichen Gespräche mit den Verantwortlichen kommen hier zur Zeit sehr rasch voran, sodass ich davon ausgehe, dass die LKW-Bahnverladung im Grenzraum Budweis-Summerau in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden kann. In den Gesprächen gilt zur Zeit Budweis-Nemanice als bevorzugte Variante für den Verlade-Terminal. Die Behauptung, die Landesverkehrsplanung würde auf das Gegenteil einer Wiederbelebung des Schienenverkehrs abzielen, geht ins Leere. Alleine der Abschluss des Übereinkommens über die Infrastrukturplanung „Regionaler Schienenverkehr in Oberösterreich“ zeigt, dass intensiv an einem Ausbau des Schienenverkehrs – sowohl bei der Infrastruktur als auch in Folge beim Angebot – gearbeitet wird. Ich habe im Übrigen in Gesprächen mit der Frau Bundesministerin, die in den letzten Tagen stattgefunden haben, erreicht, dass der Ausbau der Summerauer Bahn und der im Nord-Süd-Korridor weiterführenden Pyhrnbahn vorrangig in den Festlegungen über die Finanzierung von Bahn-Infrastrukturprojekten enthalten sein wird. Aussagen, wonach Tschechien nur eine eingleisige Bahnverbindung in Richtung Mühlviertel plant, sind nicht richtig. Sind Ihnen Unterlagen bekannt, in denen Derartiges behauptet wird bzw. besitzen Sie solche? Wenn ja, was ist der konkrete Wortlaut? Woher stammen diese Unterlagen? Die Aussagen der tschechischen Seite zum Ausbau der Bahnverbindung Prag – Budweis bis hin zur Grenze, die auf der vorhin genannten Konferenz getätigt wurden, müssen zur Kenntnis genommen werden. Die Elektrifizierung im Abschnitt Budweis – Staatsgrenze wurde auf der eingleisigen Bestandsstrecke vorgenommen, was die Aussagen der tschechischen Verkehrsplaner bestätigt, dass ein zweigleisiger Neubau abseits der Bestandsstrecke nicht geplant ist. Das Abkommen von Kyoto beinhaltet die Reduktion der für die zunehmende Erderwärmung verantwortlichen Treibhausgase. Die Landesverkehrsplanung sieht in Oö. den Neubau neuer Straßen vor. Der Straßenverkehr ist nachweislich der Hauptverursacher der CO2-Emissionen und somit des Treibhauseffektes. Wie erklären Sie diesen offensichtlichen Widerspruch? Wie können Ihrer Meinung nach durch verkehrspolitische Maßnahmen, trotz des geplanten vermehrten Straßenausbaus konkret die Ziele von Kyoto erreicht werden? Das Kyoto-Ziel ist generell äußerst ambitioniert, einer der Hauptverursacher der Zielabweichung ist der Verkehrssektor. Sollte das Kyoto-Ziel in absehbarer Zeit in die Verkehrslandschaft umgesetzt werden, wäre eine Neuorientierung der gesamten Wirtschafts-, Gesellschafts- und Verkehrspolitik mit weitreichenden Konsequenzen für alle Lebensbereiche erforderlich. Zur Abschätzung der Wirkungen der Maßnahmen im öffentlichen Verkehr habe ich eine diesbezügliche Evaluierung in Auftrag gegeben. Sechste Frage: Seitens der Oö. Landesregierung wird sehr oft und immer verstärkter mit den vermehrten Kosten argumentiert, die ein durchgehender zweigleisiger Ausbau der Summerauerbahn verursachen würde. Die Kosten für einen neuen TEN B 310 werden angeblich viel geringer, weil sich die EU an den Kosten erheblich beteiligen würde. Tatsache ist, dass Österreich bei den derzeitigen prioritären TEN-Projekten nur mit dem Brenner Basistunnel vertreten ist. Die finanziellen Mittel für die TEN-Projekte der EU sind aber sehr spärlich, sodass mittlerweile nicht einmal mehr die Finanzierung des Brenner Basistunnels durch die EU gesichert scheint. Die EU-Förderungen für TEN-Projekte betragen maximal 10 bis 20 Prozent, der Rest muss von den Nationalstaaten selber aufgebracht werden. Das bedeutet, dass die Hauptfinanzierungslast beim Bund bzw. bei den Ländern liegt. Wie sehen konkret die Finanzierungspläne bzw. Finanzierungssummen des Landes Oberösterreich bezüglich B 310 bzw. durchgehender zweigleisiger Ausbau der Summerauerbahn aus? Wie hoch wäre konkret die finanzielle Beteiligung der EU bei einer TEN B 310? Eine Beantwortung der Fragestellung bezüglich der Finanzierungsbeteiligung der EU an einem zweigleisigen Ausbau der Summerauerbahn ist derzeit nur hypothetisch möglich. Die Erfahrungen mit der europaweit thematisierten Brennerproblematik (und auch anderen Projekten) zeigen, dass in diesen Fällen jeder Mitfinanzierung seitens der EU langwierige Finanzierungsgespräche vorausgehen, denen einigermaßen konkrete Ausbauvorstellungen zugrunde liegen müssen. Ich habe damit die Anfrage beantwortet. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich bedanke mich bei Ihnen Herr Landeshauptmann-Stellvertreter. Die Tagesordnung ist damit erschöpft, ich glaube, wir haben uns heute gemeinsam ein Glas Sekt und ein Stück Torte verdient, wenn Sie noch Zeit haben, hier zu bleiben, würden wir uns freuen. Die Sitzung ist geschlossen. (Ende der Sitzung: 18.23 Uhr) 2 Oberösterreichischer Landtag, XXV. Gesetzgebungsperiode, 40. Sitzung am 8. November 2001 Oberösterreichischer Landtag, XXV. Gesetzgebungsperiode, 40. Sitzung am 8. November 2001 23