Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf
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Landeswappen Oberöstereich

Geschichtliches über den Bezirk Kirchdorf

Der Bezirk Kirchdorf hat ca. 56.800 Einwohner und ist damit unter den 15 Bezirken in Oberösterreich der drittkleinste, aber mit 1.241 Quadratkilometern flächenmäßig der zweitgrößte Bezirk nach Gmunden.

Besonders prägend für unseren Bezirk sind die von den Bergen im Süden nach Norden verlaufenden Täler. Die eiszeitlichen Gletscher haben diese Täler geprägt und damit auch das Vorland bis weit nach Norden. Im Norden gehört er zum hügeligen Alpenvorland und ist Teil des oberösterreichischen Zentralraumes. Im Süden hat er einen weiten Anteil an den oberösterreichischen Kalkalpen mit ihren schroffen Spitzen des Toten Gebirges, wie dem Großen (2.515 m) und Kleinen Priel, der markanten Spitzmauer, dem Großen und Kleinen Pyhrgas und anderen bekannten Bergen. Im Norden prägen den Bezirk Ackerbau und Viehzucht, der Süden ist von ausgedehnten Wäldern und der Forstwirtschaft beherrscht.

Eine beachtliche Industrialisierung mit einigen weltmarktorientierten Betrieben (Greiner Holding, Fronius, TCG Unitech, Kirchdorfer Gruppe, Vetropack Austria, Haidlmair, Mark) steht in Konkurrenz zur Tourismusentwicklung, die vor allem in der Ferienregion Pyhrn-Priel einen hohen Stellenwert besitzt. Mit dem zum Weltcuport aufgestiegenen Hinterstoder und dem Skiparadies Wurzeralm in Spital am Pyhrn verfügt der Bezirk über schneesichere reizvolle Skigebiete.

Nationalpark Kalkalpen

Der Nationalpark Kalkalpen bildet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Naturerbes. Mit ungefähr 20 000 Hektar ist er der größte österreichische Wald-Nationalpark,  der sich in den letzten Jahren zu einem Besuchermagneten entwickelt hat.

Kultur

Die kulturelle Entwicklung dieses Raumes wurde im Wesentlichen vom Wirken des Benediktinerstiftes Kremsmünster geprägt, dessen Ausstrahlung seit seiner Gründung im Jahre 777 durch den Bayernherzog Tassilo III. weit über den Bezirk hinausreicht. Der Wahlspruch der Benediktiner, "ora et labora" hat die Menschen seit jeher stark geformt.

 Neben Kremsmünster ist auch das Wirken des Zisterzienserstiftes Schlierbach von großer pastoraler und kultureller Bedeutung.

Das ehemalige Stift Spital am Pyhrn ist mit seiner freskengeschmückten Kirche sowie dem schmiedeeisernen Abschlussgitter von Andreas Ferdinand Lindermayr, das zu den schönsten Schmiedearbeiten von Österreich zählt, sehr bekannt.

Brauchtum

Ein wichtiges Kulturelement des Bezirkes ist das Brauchtum. Die Pflege der Volksmusik und das Tragen von Trachten sind wichtige Aspekte des Kulturlebens. Zahlreiche Musikkapellen, Gesangsgruppen und Trachtenvereine prägen die Veranstaltungen in den Gemeinden.

Von besonderer Bedeutung sind der Georgiritt in Micheldorf (auf den Georgenberg) und die Leonhardiritte in Pettenbach und Spital am Pyhrn.

Die Geschichte des Bezirkes steht im engen Zusammenhang mit seiner Lebensader, dem Pyhrnpass. Dieser Alpenübergang war und ist einer der wichtigsten Verkehrswege durch die Ostalpen und spielte bereits vor mehr als 2000 Jahren eine große Rolle. Hier zogen die römischen Legionäre von Aquileia nach Lauriacum (Lorch) und Ovilava (Wels). Zahlreiche Ausgrabungen - insbesondere in Windischgarsten - legen Zeugnis von dieser Epoche ab. Die Römer gründeten entlang dieser Straße mehrere Militärstationen, wie Tutatio (Kirchdorf-Micheldorf), Ernolatia (Abzweigung nach Hinterstoder) und Gabromagus (Windischgarsten). Während der Völkerwanderung marschierten auf diesem Weg germanische Stämme in den Süden.

Diese Straßenverbindung hat ihre einstige Bedeutung nicht verloren. Aus dem steinigen Weg ist längst eine moderne leistungsfähige Straßenverbindung – die Pyhrnautobahn – geworden, die eine große Verkehrsentlastung und Hebung der Lebensqualität in den Zentren gebracht hat.

Sensenschmiede

Wichtige Verkehrsadern in unserem Bezirk waren früher auch die Flüsse. Die Steyr und die Krems prägten jahrhundertelang die wirtschaftliche Struktur dieses Raumes, indem diese ihr Wasser zum Antrieb der Sensenhämmer zur Verfügung stellte.

Besondere Bedeutung erlangten die Sensenschmiede, Sichelhersteller und Messerer im 18. und 19. Jahrhundert. Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts stehen die Hämmer endgültig still.

Besondere Bedeutung erlangten die Sensenschmiede, Sichelhersteller und Messerer im 18. und 19. Jahrhundert. Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts stehen die Hämmer endgültig still. Lediglich das Sensenwerk Schröckenfux in Roßleithen erzeugt neben neuen innovativen Produkten nach wie vor seine qualitätsvollen Sensen.

Das Leben und Wirken der "Schwarzen Grafen" und der Arbeiter von damals ist im Sensenschmiedemuseum Micheldorf sowie im Messerermuseum in Steinbach an der Steyr eindrucksvoll dokumentiert.

Die Nachhaltigkeit als Leitprinzip des Bezirkes Kirchdorf und das Bekenntnis zur "Naturregion für Arbeit und Freizeit" wurde in einem Agenda 21-Prozess als "Bezirksleitbild" entwickelt. Für die Wirtschaft hat dies viele neue Impulse gebracht. Im Wesentlichen wurde damit eine Ausgewogenheit von Ökonomie und Ökologie, das Bekenntnis zur Erhaltung der wunderbaren Landschaft, einer gesunden Lebensweise und zur partnerschaftlichen Beziehungskultur erreicht.

Wie sehr diese Idee bereits fruchtbar geworden ist, beweisen die Gemeinden Steinbach an der Steyr mit der „Nachhaltigkeitsschmiede“ und Hinterstoder, die durch ihren Dorferneuerungs­prozess ein neues Miteinander gestalten, neue Wege der Demokratie entwickeln und dafür den europäischen Dorferneuerungspreis erhalten haben.

Mit SPES in Schlierbach wurde die erste Akademie für den ländlichen Raum entwickelt, die sich in erster Linie mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt.

Die Stadt Kirchdorf ist zu einer bedeutenden Schulstadt aufgestiegen, die fast alle Schultypen anbietet. Als Sitz der Behörden, eines Krankenhauses und aller wichtigen kommunaler Einrichtungen ist Kirchdorf das umfassende Bezirkszentrum.

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