LR Anschober: Übergabe der Petition gegen die Abschiebung von Lehrlingen mit 36.557 Unterschriften an Sozialministerin Hartinger-Klein

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 9.2.2018)

In einem konstruktiven Erstgespräch hat am 9. Februar 2018 im Sozialministerium Oberösterreichs Integrations-Landesrat Rudi Anschober die Unterschriften von 36.557 Unterstützer/innen der Petition "Ausbildung statt Abschiebung" an Sozialministerin Beate Hartinger-Klein übergeben.

Anschober: "Derzeit haben bundesweit 727 junge Asylwerberinnen und Asylwerber - davon 305 in - eine Lehrstelle und bewähren sich dabei ausgezeichnet. Rund ein Drittel davon hat mittlerweile einen negativen Asylbescheid in erster Instanz erhalten und ist bei Bestätigung durch die zweite Instanz unmittelbar von Abschiebung bedroht. Damit ist eine der erfolgreichsten Integrationsmöglichkeiten – die Lehrstelle schafft Ausbildung, Lebensperspektive, bessere Deutschkenntnisse, bringt Freundschaften und Einbindung – genauso bedroht wie die wichtige Möglichkeit für die Wirtschaft, in Mangelberufen dringend benötigte Lehrlinge als Fachkräfte der Zukunft ausbilden zu können. Ich habe in einem konstruktive Erstgespräch der Sozialministerin meinen Lösungsvorschlag präsentiert."

 

Anschober verweist dabei auf die Problemlösung in Deutschland, wo mit dem sogenannten "3plus2"-Modell trotz weiterlaufendem Asylverfahren eine Duldung für die dreijährige Ausbildung und die ersten beiden Arbeitsjahre im Betrieb erfolgt. 7.000 junge Asylwerber/innen konnten so in Deutschland in den Jahren 2016 und 2017 bereits in Sicherheit eine Lehre starten.

 

"Die Sozialministerin zeigte sich in diesem Startgespräch interessiert an diesem Lösungsmodell und versprach eine sachliche Überprüfung. Gespräche zur Übergabe der Petition strebe ich in den nächsten Wochen noch mit dem Bildungsminister, der Außenministerin, der Wirtschaftsministerin, dem Innenminister und dem Bundeskanzler an“, so der oö. Integrations-Landesrat.