Strominfrastruktur

Versorgungssicherheit und -qualität sind Säulen der Oberösterreichischen Landesenergiestrategie.

Die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Herausforderungen zur Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können.

Durch einen sorgfältig geplanten Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet und das Netz auf die zukünftigen Marktentwicklungen (Erzeugung und Verbrauch) vorbereitet werden.

  

Die Sicherstellung von Versorgungssicherheit bzw. -qualität ist eines der fünf Hauptziele der energiestrategischen Säulen der Strategie „DIE Oberösterreichische Klima- und Energiestrategie“.

Die wirtschaftliche Entwicklung Oberösterreichs sowie die Herausforderungen zur Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können. Durch einen sorgfältig geplanten Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet werden und das Netz auf die zukünftigen Marktentwicklungen (Erzeugung & Verbrauch) vorbereitet werden.

Mit dem „Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2032“ legt unser Bundesland bereits den dritten regionalen Stromnetzmasterplan nach 2016 und 2018 vor. Dieser neue Masterplan umfasst die zusammengefasste Zehnjahres-Planung der relevanten Betreiber, welche Stromnetze auf der Spannungsebene 110 kV und höher (220 kV und 380 kV) in unserem Bundesland betreiben (APG AG, Netz Oberösterreich GmbH, Linz Netz GmbH, EWW Gruppe, Ennskraftwerke AG). Das vorliegende zusammengefasste Papier wurde durch die Netzbetreiber in Zusammenarbeit und in Abstimmung mit dem Amt der Landesregierung, Abteilung Umweltschutz - Energiewirtschaftliche Planung erstellt. Die Abstimmung und Kooperation der Netzbetreiber ist notwendig, da etliche Projekte in starker gegenseitiger Abhängigkeit stehen: Daraus ergibt sich in vielen Fällen auch eine klare zeitliche Abfolge für die Realisierung der Projekte.

Die Netzbetreiber kommen ihrem Versorgungsauftrag für die Aufgabe des Transportes elektrischer Energie von den Erzeugern zu den Verbrauchern in einem kontinuierlichen Ausbauprozess nach und leisten zusätzlich damit einen essentiellen Beitrag zur Möglichkeit der Dekarbonisierung des Energiesystems, sowohl von Gebäuden (Klimatisierung/Heizen) als auch Wirtschaftsbetrieben (durch Umstellung von Energieformen in der Produktion), der alternativen Mobilität (in ihren verschiedensten Ausprägungen: vollelektrisch, E-fuels, Brennstoffzellen/Wasserstoff) und der Netzintegration dezentraler Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse).

Für die Beibehaltung und den Ausbau der Versorgungssicherheit mit elektrischem Strom in Oberösterreich sind insgesamt 43 Vorhaben für den Neubau, den Ersatzneubau und die Erweiterung von Umspannwerken und Stromleitungen auf der Spannungsebene 110 kV aufgrund verlässlich bekannter, konkreter Anforderungen auch aus dem Bereich des Ausbaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen abgebildet.

Die Top-Masterplan-Projekte sind unter anderem:

  • Stromversorgung Zentralraum Oö (220 kV, Umsetzung in Etappen 2026 bis 2031)
  • Stromversorgung Mühlviertel: Rohrbach – Rainbach (110 kV, Umsetzung bis 2027)
  • Verbindung St. Peter – Staatsgrenze (380 kV, Umsetzung bis 2026)

Der Umsetzungszeitraum von der Planung über die Genehmigung bis zur Errichtung von 110, 220 oder 380 kV-Leitungsprojekten reicht von mehreren Jahren bis teilweise Jahrzehnten. Eine der Ursachen dafür liegt oftmals in der mangelnden Transparenz des Planungsprozesses und der Entscheidungsfindung für die „neue Leitung“. Im eigentlichen Genehmigungsverfahren werden die Konsenswerber, die Genehmigungsbehörde aber auch die Politik immer wieder mit folgenden Fragen konfrontiert:

  • Notwendigkeit („Warum brauchen wir die Leitung überhaupt?“)
  • Systementscheidung („Warum wird eine Freileitung/ein Erdkabel verhandelt?“)
  • Trassenverlauf („Warum ist die Trasse hier und nicht wo anders?“)

Diese Fragen konnten nachträglich vielfach nur durch zusätzliche Gutachten beantwortet werden. Neben der Behandlung von technischen Fragen wurden oft auch noch grundsätzliche politische Diskussionen über die Systementscheidung zwischen Erdkabel und Freileitung geführt.

Der vorliegende „Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen“ wurde von Experten des Landes Oberösterreich, den Netzbetreiben Netz Oberösterreich GmbH, Linz Strom Netz GmbH und Austrian Power Grid AG sowie den externen Beratern ILF Consulting Engineers Austria GmbH und Büro Ecker erarbeitet. Die gewählte Systematik lehnt sich an die bewährten Trassenfindungsleitfäden für Verkehrsprojekte an.

Im Rahmen des Trassenauswahlverfahrens sollen u.a. folgende Ziele in einem transparenten, akzeptierten und nachvollziehbaren Prozess sichergestellt werden:

  • Vereinheitlichung des Rahmens eines Trassenauswahlverfahrens
  • Sicherstellung der frühzeitigen Berücksichtigung später notwendiger Bewilligungsverfahren
  • Systementscheidung (Freileitung/Erdkabel) auf Basis von vorher festgelegten Parametern
  • Ermittlung der bestmöglichen Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien
  • Hohe Akzeptanz der vorgeschlagenen Lösung

Der Methodikleitfaden stellt kein starres Bewertungssystem dar, sondern besitzt Modulcharakter, um die nötige Flexibilität bei der Anwendung zu gewährleisten.

Die Anwendung des Leitfadens ist grundsätzlich freiwillig, wird aber vom Land Oberösterreich empfohlen und unterstützt. Der Planungsauftrag und die Verantwortlichkeit für das jeweilige Projekt bleiben beim jeweiligen Netzbetreiber.

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an: