Hochwasser 2016 im Innviertel

Die Gemeinde Weng wurde durch den Starkregen Anfang Juni 2016 stark in Mitleidenschaft gezogen. Jedoch konnten bereits umgesetzte Hochwasserschutzmaßnahmen im Bezirk Braunau eine Hochwasserkatastrophe verhindern.

Auf Grund eines sehr stationären Tiefdruckgebietes über dem westlichen Innviertel kam es in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 2016 zu sehr intensiven Niederschlägen, die bis zum Nachmittag des 1. Juni anhielten. Die Regenmenge betrug im Raum Altheim bis Mattighofen zwischen 120 mm und 140 mm.

In Kombination mit den noch großteils offenen Ackerflächen bei Mais und Soya kam es zu extremen Abflüssen auf Hanglagen, speziell bei lehmigen Böden. Ab den Morgenstunden wurden im Bezirk Braunau zahlreiche Keller und Straßen überflutet.

Ab Mitternacht stiegen auch die Pegel der Gewässer extrem stark an und erreichten zu Mittag eine Spitze, die an den Bächen Enknach, Mühlbergerbach, Moosbach, Lochbach, Altbach und Mühlheimer Ache im Bereich eines 100-jährlichen Ereignisses lagen. Nur die Mattig stieg auf Grund der dämpfenden Wirkung der Trumer Seenplatte und des versickerungsfähigen Schotterbodens nicht so rasant an.

Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Pischelsdorf und Neukirchen an der Enknach waren bordvoll und verhinderten dort größeren Schaden. Auch das Rückhaltebecken in Dirnham am Reitshamerbach füllte sich fast vollständig, größere Schäden konnten auch hier verhindert werden.Im Raum Lochen kam es zu Überflutungen am Mühlbergerbach.

Die großen Rückhaltebecken in Teichstätt und Lengau wurden nur gering beaufschlagt, da diese Becken erst bei lang anhaltenden Niederschlägen gefüllt werden.

Die Ortschaft Mauerkirchen ist durch die Rückhaltebecken Sonnleiten und Spitzenbergergraben einer Katastrophe entgangen. Das Becken Sonnleiten mit einem Rückhaltevolumen von 440.000 m³ wurde in nur 10 Stunden gefüllt und lief dann noch 24 Stunden leicht über. Das kleine Becken im Spitzenbergergraben mit 6.600 m³ Nutzinhalt war innerhalb  von drei Stunden gefüllt und konnte eine Flutwelle im Ortszentrum verhindern.

Dramatischer war die Situation am Moosbach und Lochbach. Zuerst kam das Wasser von den Hängen in die Ortschaften, dann stieg der Bach. Zahlreiche Keller wurden geflutet und mussten ausgepumpt werden. Der Hochwasserschutz der Ortschaft Moosbach war gerade noch ausreichend und es waren vom Bach her nur kleinere Schäden zu verzeichnen. Weiter bachabwärts in der Ortschaft Weng wurde jedoch der Großteil des Ortes bis zu einem Meter überflutet. Der vorhandene Hochwasserschutz für nur 10-jährliche Ereignisse reichte bei Weitem nicht aus. Seit Jahren wird an einem 100-jährlichen Schutz geplant, die erforderlichen Grundflächen stehen bis jetzt allerdings noch nicht zur Verfügung. Fast alle Häuser in Weng waren von Überflutungen betroffen. Der Schaden ist enorm!

In der Stadt Altheim war die Regulierung der Ache fast bordvoll und hat dort gröbere Schäden verhindert. Am Pegel Mamling wurde ein 100-jährliches Hochwasser mit 220 m³/s gemessen. Die fischpassierbar umgebauten Rampen und die Gewässerstrukturierung haben den Wassermassen standgehalten. Viele Häuser in Altheim waren aber durch das Hangwasser betroffen und es mussten deren Keller ausgepumpt werden. Nur am Gießgraben, der überging, waren ca. zwölf Häuser durch Hochwasser betroffen.

Die drei Hochwasserrückhaltebecken zum Schutz von Ried wurden nur leicht eingestaut, da dort der Niederschlag nicht mehr so intensiv war.

Der Bezirk Braunau blieb bei diesem Intensivregen durch die schon umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen von einer Katastrophe verschont. Beträchtliche Schäden sind jedoch in Weng zu verzeichnen. Die Nachbarstadt Simbach in Bayern hat es bei diesem Ereignis hingegen katastrophal erwischt. Sieben Todesopfer sind zu beklagen, die Flutwelle verwüstete auch Teile der Stadt total.

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