Wald als Hüter des Trinkwassers

Der Wald sorgt nicht nur für optimales Klima und Brennholz, er dient auch als Wasserspeicher und spendet im Vergleich zu anderen Landnutzungsformen das sauberste Trinkwasser.

Die weltweite Versorgung mit Trinkwasser wird im kommenden Jahrhundert von größter geopolitischer Bedeutung sein. Der Wald hat eine Schlüsselfunktion in der Bereitstellung qualitativ hochwertigen Trinkwassers. Mischwälder und kleinflächige Waldwirtschaft verbessern die Wasserqualität und erhöhen die Speicherwirkung des Waldes.

Zukunftsforscher prognostizieren, dass im kommenden Jahrhundert die Versorgung mit dem kostbaren Gut Trinkwasser in vielen Regionen der Welt zu einem großen Problem wird. Das Waldland Österreich wird in diesem Zusammenhang als Wasserschloss Europas angesehen.

Der Wald spendet im Vergleich zu anderen Landnutzungsformen das sauberste Trinkwasser. Ein intakter Waldboden nimmt das Regenwasser wie ein Schwamm auf und speichert es. Bei der langsamen Versickerung in den Grundwasserkörper wirkt der Waldboden wie ein reinigender Filter.

Die Art der Landbewirtschaftung beeinflusst die Wasserqualität entscheidend. So bewirken etwa Kahlschlag, Mineraldüngung, Bodenbearbeitung und/oder Herbizideinsatz im Wald eine erhöhte Mobilisierung von Nährstoffen im Boden und können so zu Nitrateintrag in das Grundwasser führen. Reine Nadelwaldwirtschaft im Laubmischwaldgebiet hat eine Versauerung des Oberbodens zur Folge und kann ebenfalls zu Nährstoffauswaschungen in das Grundwasser führen. Laubbaumarten und die Tanne erhöhen das durchwurzelte Bodenvolumen, aktivieren das Bodenleben und erhöhen den für die Wasserspeicherung entscheidenden Humusanteil im Boden.

Die Leistungen des Waldes für gesundes Trinkwasser werden von der Öffentlichkeit vielfach unterschätzt oder als selbstverständliches Koppelprodukt der Holzproduktion gesehen. Auf Trinkwasserbereitstellung ausgerichtete Waldbewirtschaftung bedeutet jedoch Einschränkungen in der freien Bewirtschaftung: Verzicht auf Kahlschläge und Herbizideinsatz, Vermeidung von Bodenverwundung (Seilkranbringung) und geeignete Baumartenwahl sind notwendig. Das Quellwasser unserer Wälder birgt das Potential eines unschätzbar wertvollen (Export-)gutes für das kommende Jahrhundert.

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